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Kuschelige Gefährten
© ANDREAS FRIEDLE
WANDERUNGEN MIT KUSCHELIGEN GEFÄHRTEN
Weil ihre Kinder mit Tieren aufwachsen sollten, kaufte Familie Erler aus Achenkirch vor ein paar Jahren ALPAKAS . Seit einem Jahr können auch Gäste und Einheimische mit den kuscheligen Andenbewohnern am Achensee spazieren gehen.
Alpakas
Das Alpaka, auch Pako, ist eine aus den südamerikanischen Anden stammende, domestizierte Kamelform, die vorwiegend wegen ihrer Wolle gezüchtet wird. Alpakas sind wie alle Kamele soziale Tiere und fühlen sich in Gruppen am wohlsten. Sie sind Pflanzenfresser und ernähren sich fast ausschließlich von Gräsern.
„Die Leute haben uns gesehen, wie wir mit ihnen spazieren gegangen sind, und haben gefragt, ob sie das auch einmal machen dürften.“
LIESA ERLER
Die Frisur von Fredi ist heute wieder umwerfend. Seine blonden sollte, wussten sie zu Beginn nicht. Das ergab sich einfach, sagt Liesa Erler: „Die Alpakas waren zuerst nur für uns und Haare stehen nach allen Richtungen und die Kinder. Aber die Leute haben uns betonen seine braunen Augen, denen gesehen, wie wir mit ihnen spazieren man einfach nichts abschlagen kann. gegangen sind, und haben gefragt, ob sie Gironimo hingegen wirkt etwas vom das auch einmal machen dürften. Und so Winde verweht, das weiße Haupthaar haben sie uns auf die Idee gebracht.“ Auf nach hinten gebürstet. Nein, es handelt die Idee nämlich, Spaziergänge mit den sich dabei nicht um die coolsten Jungs kuscheligen Andenbewohnern anzubievon Achenkirch, sondern um die Alpakas ten. der Familie Erler. Seit Mai 2020 können nicht nur die Erlers, Eigentlich wollten sie Tiere für die sondern auch Gäste und Einheimische eigenen Kinder, erzählt Liesa Erler: „Dann mit den Tieren eine kleine, geführte haben wir die Alpakas entdeckt: Die Kin- Runde unternehmen. Das lief auf Anhieb der waren begeistert, wir waren begeis- gut, erzählt die Chefin der Achenkircher tert.“ Und weil rund ums Haus genügend Alpaka-Wanderungen: „Das wurde im Platz war, zogen 2019 die ersten vier Tiere ersten Jahr gleich super angenommen. In in Achenkirch ein. Das Wissen, wie man den Sommerferien sind wir fast immer mit Alpakas umgeht, wie man sie hält sechs Tage pro Woche gegangen.“ und füttert, das haben sich Liesa und Rene Erler im Laufe der Zeit angeeignet: Der Abschied fällt schwer „Wir haben viel gelesen, uns durchge- Ein Spaziergang ist aufgeteilt in eine kurfragt, aber wir sind auch im dritten Jahr ze Einschulung, das Kennenlernen der immer noch beim Lernen.“ Dass aus der Tiere, die gemeinsame Wanderung und Tierliebe und Begeisterung mehr werden schließlich das Füttern der Tiere zum
„In den Haaren der Tiere ist ganz viel Keratin enthalten. Darum ist die Seife ideal bei trockener Haut.“
RENE ERLER
Abschied. Bevorzugt geht Liesa Erler mit den Gästen auf dem Panoramaweg oder zur Köglalm, weil es dort etwas ruhiger ist: „Aber sollte jemand einen besonderen Wanderwunsch haben, versuchen wir den zu erfüllen.“ Das Programm dauert rund eineinhalb Stunden und so manchen fällt danach der Abschied von den Tieren schwer, erzählt Erler: „Teilweise wollen die Leute gar nicht heimgehen.“ Dann können sie ja noch die Hasen und die Ziegen der Familie streicheln. Für Kinder werden auch Geburtstagsfeste und kürzere Runden von etwa 30 Minuten angeboten. Spaziergänge können im Sommer wie Winter durchgeführt werden, denn niedere Temperaturen machen den Tieren nichts aus.
Gegangen wird nur mit den Männchen, die Alpaka-Stuten haben nämlich fast das ganze Jahr über mit dem Kinderkriegen und der Aufzucht ihrer Jungen zu tun und müssen geschont werden. Heuer wird es erstmals im Haus der Erlers eigenen Nachwuchs geben. Bisher wurden die Tiere immer zugekauft: aus Salzburg, Oberösterreich, Kärnten, Bayern … Die Männchen sind ideal für die Spaziergänge, sagt Liesa Erler: „Sie sind ruhig, nicht laut, nicht bösartig.“ Ärger gibt es höchstens, wenn die Rangfolge unter den Tieren nicht eingehalten wird: Der Chef geht und frisst zuerst, dann folgt der Rest. Das ist eigentlich auch der einzige Grund, warum die Tiere untereinander manchmal zu spucken beginnen: Futterneid. Sonst – und vor allem gegenüber den Gästen – verhalten sie sich völlig friedlich.
Decken aus Alpakawolle
Einmal im Jahr werden die Alpakas geschoren. Aus der Wolle der Erler’schen Tiere werden Schuheinlagen und Bettdecken gemacht. Liesa Erler: „Wir haben die Decken vorher natürlich selbst getestet.“ Die Wolle wird vom Scherer der Alpakas in Salzburg verarbeitet. Erste Tests gibt es mit gefilzten Hausschuhen. Rene Erler: „Wir wollten einmal schauen, ob es möglich ist, aus der Wolle auch Hauspatschen zu produzieren.“ Hergestellt sollen sie in Reutte werden, denn „dass in Österreich und so nah wie möglich produziert wird, ist uns schon wichtig“, ergänzt Liesa Erler.
Weitere Produkte aus der Alpaka-Herde sind Seife und Dünger. Liesa Erler nennt Letzteren Alpaka-Gold: „Das haben wir nicht erfunden, aber das soll der beste Biodünger sein.“ Auch den haben Erlers natürlich schon auf dem eigenen Grund ausprobiert und er wirkt ausgezeichnet, erzählt Rene Erler: „Ein Überdüngen ist damit fast nicht möglich.“ Erleichtert wird das Sammeln des Mists dadurch, dass Alpakas sehr reinliche Tiere sind. Sie haben ganz bestimmte Kotplätze, um die herum sie das Gras nicht fressen. Den Rest des Geheges halten sie peinlich sauber.
Für die Eigen- und ein paar Fremdprodukte wie Mützen und Pullover – natürlich ebenfalls aus Alpakawolle – haben die Erlers auch einen eigenen Hofladen eingerichtet. Klein, aber kuschelig fein. Ganz wie das Fell ihrer Tiere.
www.achensee-alpaka.at
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HIKES WITH
CUDDLY COMPANIONS
The Erler family from Achenkirch bought their ALPACAS a few years ago because they wanted their children to grow up with animals. For the last 12 months, guests and locals have also been able to go for a walk with the cuddly Andean inhabitants at the Achensee.
Originally, they wanted animals for their own children, Liesa Erler says: “Then we This year, for the first time, the Erlers will have their own offspring. The males are ideal for the walks, says Liesa Erler: discovered the alpacas: the children were thrilled, we “They’re quiet, not loud or vicious.” Alpacas are sheared were thrilled.” And, since there was enough space around once a year. The wool is used to make shoe insoles and bed the house, the first four animals moved into Achenkirch covers. Initial tests are also being carried out with felted in 2019. The family didn’t know at the beginning that slippers. Soap and fertiliser are other products made from their love of animals and enthusiasm would turn into the alpaca herd. The Erlers have set up their own farm something more. It just happened, says Liesa Erler: shop for their own products and a few third-party products “People saw us walking the animals and asked if they such as hats and jumpers. Small, but cosy and fine. Just like could do that too. And that’s how they gave us the idea.” the wool from their animals. www.achensee-alpaka.at The idea of offering walks with the cuddly Andean inhabitants. Starting in May 2020, guests and locals as well as the Erlers have been able to take the animals for a short, guided walk. Only the males are walked; the alpaca mares are busy having babies and raising their young for most of the year.
The alpaca is a domesticated form of camel originating from the South American Andes and bred primarily for its wool. Alpacas, like all camels, are social animals and feel most comfortable in groups. They are herbivores and feed almost exclusively on grasses.
PAUSE.
Lakelife at its best!
DAS FÜRSTENHAUS am Achensee ist bereit für die Sommersaison.
Hohe Gipfel, kühles Nass: Das Fürstenhaus am Achensee ist der zentrale Ausgangspunkt für parcours im Garten an. Der Trimm-dich-Pfad ist die ideale Ergänzung zu den unzähligen weiteren Aktivitäten, die sich vielfältige Erlebnisse rund um den Achensee und verspricht vor den Toren des Hotels eröff nen. Zur Stärkung lädt auch in Lakelife pur. Das traditionsreiche Hotel liegt direkt am Ufer des diesem Jahr wieder der Gastgarten des Hotels inklusive eigeSees und ist besonders im Sommer ein absolutes Paradies für nem Food-Truck mit leckeren Gerichten und Snacks ein. Auf Aktivurlauber: Ob Schwimmen im See, Stand-up-Paddling, Pa- der Karte stehen neben Hot Dogs, Desserts und Eisbechern ragliding, erlesene Weine im hauseigenen Weinkeller verkosten, auch frische Salate und verschiedene gesunde Bowls. Echte Wandern und Fahrradfahren in der alpinen Umgebung oder Schmankerl für alle Freunde der gepfl egten Kulinarik – egal, einfach nur den Blick aus der Panoramasauna hinaus über das ob Gast oder Einheimischer. glitzernde Blau schweifen lassen: Hier heißt es ab nach draußen! Das Fürstenhaus am Achensee stellt auf Wunsch gerne Momente, die in Erinnerung bleiben! die nötige Ausrüstung wie Stand-up-Paddle-Boards oder E– Nicht zuletzt sorgt das neue #wieichwill-Paket des FürstenBikes zur Verfügung. Herzlichkeit und Gastfreundschaft prä- haus am Achsensee heuer für ein fl exibles und unkompligen die Atmosphäre rund um den See und geben einem bereits ziertes Urlaubserlebnis. Das Package kann bei Ankunft zum bei Ankunft das Gefühl, zu Hause zu sein. Welcome to Tyrol! bestehenden Angebot dazugebucht werden und ermöglicht eine tägliche Gutschrift im Wert von 45 Euro, die je nach Umfangreiches Hygienekonzept Lust und Laune für Essen und Trinken ausgegeben werden Damit der Aufenthalt auch in diesem Jahr wieder ein unver- kann. Aufgepasst: Wer das Paket schon vor der Anreise gesslich schönes Erlebnis wird, sorgt das Fürstenhaus am dazubucht, zahlt nur 40 Euro pro Tag. Sie bekommen also 5 € Achensee für ein rundum gutes Gefühl beim Reisen. Das um- pro Tag geschenkt! fangreiche Hygienekonzept beinhaltet unter anderem eine regelmäßige Desinfi zierung in den öff entlichen Bereichen, Tagesausfl ug, Wochenendtrip oder ausgedehnter Sommerurgroßzügige Abstände zu benachbarten Tischen im Restau- laub – ein Aufenthalt im Fürstenhaus am Achensee schafft rant sowie zahlreiche Angebote, die sich – egal ob indoor oder Momente, die in Erinnerung bleiben! outdoor – am besten alleine oder zu zweit erleben lassen. www.travelcharme.com Die gewohnte Qualität des Hauses bleibt trotz der Aufl agen selbstverständlich erhalten. Da man ohnehin draußen am besten Abstand wahren kann, bietet das Fürstenhaus am Achensee diesen Sommer erstmals einen eigenen FitnessDie Berge lassen die Zeit still stehen. Sie lassen die Hektik des Alltags vergessen, schenken Geborgenheit, führen Gefühle und Gedanken zueinander und verändern Perspektiven durch ihre Grenzenlosigkeit. Fühlen. Spüren. Loslassen. Mit unserem Stay-Flexible-Preis* kannst du deinen Aufenthalt ganz flexibel planen. Buchungen und Umbuchungen sind mehrfach und bis zum Anreisetag möglich. Informationen und Buchungen unter: +49 30/42439650 oder
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VON ROTHÄUTEN
UND BLEICHGESICHTERN
Der deutsche Abenteuer-Schriftsteller KARL MAY besuchte zwei Mal den Achensee. Eingeladen wurde er von der damaligen Besitzerin des Kreuzhofes bei Achenkirch, Gräfin Anna Jankovics.
„Am Achensee, am Achensee, da steht ein wundersames Haus: So oft hinein, hinein ich geh, sehn ich mich nimmermehr hinaus.“
KARL MAY
Weil May mit seiner Frau kam, nächtigte er im Hotel Scholastika, nicht im Kreuzhof.
Er streifte als Kara Ben Nemsi durch die Schluchten des Balkan, reiste von Bagdad nach Stambul und fand als Old Shatterhand den Schatz im Silbersee. Wie wir heute wissen, freilich nur in seiner Fantasie. Im echten Leben war Karl May dafür aber zwei Mal am Achensee: 1897 und 1902. Während er bei seinem ersten Besuch von den Einheimischen begeistert gefeiert wurde, nahm man fünf Jahre später kaum mehr Notiz von ihm. Es ist die Geschichte einer erkalteten Liebe im doppelten Sinn. Wir schreiben das Jahr 1897: Karl May, der Schriftsteller aus Radebeul in Deutschland, war auf dem Höhepunkt seines Ruhms. Die Geschichten um Old Shatterhand und Winnetou im „Wilden Westen“ oder um Kara Ben Nemsi und Hadschi Halef Omar im Orient hatten ihn weltberühmt gemacht. Auch nach Tirol war die Kunde von diesen Helden gekommen. Etliche seiner Fortsetzungs- und Kurzgeschichten wurden durch den beliebten Tiroler Marienkalender bis ins hinterste Tal verbreitet. Den Tirolerinnen und Tirolern besonders sympathisch machte ihn dabei der stets vorhandene christliche Unterton seiner Erzählungen. Und so kam auch Mays Verbindung zum Achensee zustande. Die 34-jährige Gräfin Anna Elisabeth Jankovics, aus streng katholischem Hause stammend, war vom Tod Winnetous aufgewühlt. Sie hatte das Bekenntnis des sterbenden Helden gelesen, dass er in Wahrheit ein Christ sei. Nun wollte sie von May, den sie gleichzeitig für den Old Shatterhand der Romane hielt, wissen, warum er Winnetou vor dessen Tod nicht getauft habe. Sie schickte also einen Brief nach Radebeul. Doch, antwortete May, er habe dem Häuptling der Apachen eine Nottaufe gegeben, dies aber nicht an die große Glocke hängen wollen, um die Protestanten in Deutschland nicht zu verärgern.
Fasziniert von Mays Abenteuern
So entstand ein reger Briefwechsel der schwärmerischen Gräfin mit dem deutschen Schriftsteller. Schließlich erfolgte eine Einladung Mays an den Achensee. Dort hatten die Jankovics ein Haus, in dem sie die Sommerfrische zu verbringen pflegten: den Kreuzhof in Achenkirch. In ihrer Einladung an May schreibt sie: „Es gibt darin eine so genannte ‚Gastkam-