adidas Outdoor Magazin Herbst/Winter

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WO DIE STILLE SPRICHT | Worte sind überflüssig, wenn Michal Sabovčík und Adam Kadlečík zuhören, was die Hohe Tatra zu erzählen hat WALKING ON SUNSHINE | Sechs Türme, vier Frauen, ein Ziel: Eine Highline auf 2.800 Meter Höhe im Winter DIE JAGD NACH DEM EIS | Alexandra Schweikart und JungHee Han geben Vollgas am Morteratschgletscher in St. Moritz AUS DER DUNKELHEIT | Read Macadam und Jakob Oberhauser klettern im Oman in einen Sternenkranz aus Sonnenlicht EIN ORT ZUM GLÜCKLICHSEIN | Mayan Smith-Gobat und Ben Rueck haben anscheinend gefunden, wonach sie im Leben immer gesucht haben

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Michal Sabovčík und Adam Kadlečík Vidlový Grat – Hohe Tatra, Slowakei

adidas.com/outdoor


Erobere den Winter!

TEXT: MIKE MANDL

Die Tage sind kurz, die Abende lang, die Temperaturen tief und das Wetter, nun ja, das macht meist genau das, was es zu dieser Jahreszeit eben so machen soll: Uns herausfordern. Wir lieben das. Weil Sport an sich eine Herausforderung ist. Und das aktive Erlebnis an Intensität gewinnt, wenn sich die Natur von ihrer rauen Seite zeigt. Öffnet die große Kühltruhe ihr Tor und rollt uns einen Teppich aus Frost, Schnee und Eis direkt vor die Haustür, dann braucht es nur einen einzigen Schritt, um mitten im Abenteuer zu sein. Outdoor heißt, draußen zu sein. Und draußen bist du erst dann, wenn du das Draußen auch wirklich spürst. In keiner anderen Jahreszeit ist dieses Gefühl so deutlich wie im Winter. Kalte Luft in den Lungen, eisiger Wind im Gesicht, knirschender Schnee unter den Füßen. In die Welt kehrt Ruhe ein. Das Leben in der Natur hat sich zurückgezogen. Die meisten anderen Menschen auch. Du nicht. Du bist aus einem anderen Holz geschnitzt. Vielmehr lebst du auf, ob beim Schneeschuhwandern, beim Skiklettern oder bei der Winterbesteigung eines Gipfels deiner Wahl. Die besondere Faszination liegt darin, sich in Bedingungen zu bewegen, die ein Mehr verlangen. Ein Mehr an Motivation. Ein Mehr an Fokus. Ein Mehr an Ausdauer.

Editorial 2

Dafür bekommst du auch mehr Erlebnis, mehr Erfahrung, mehr Inspiration. Je höher der Einsatz, desto höher der Gewinn. Raus aus der Komfortzone! Was allerdings nicht bedeutet, dabei auf Komfort verzichten zu müssen. Gute Ausrüstung ist die Basis. Sie ist der Schlüssel zur Tür des ganzjährigen Outdoor-Vergnügens. Denn Wahrheiten, die oft wiederholt werden, sind deswegen nicht weniger wahr: Es gibt kein schlechtes Wetter, nur unpassende Kleidung. Unser Motto heißt daher: Erobere den Winter. Ist der Körper geschützt, ist der Kopf frei und kann sich den wesentlichen Dingen widmen: Zielen und Challenges. Davon hat die kalte Jahreszeit mehr als genug zu bieten. Nicht umsonst nehmen im Alpinismus Winter-Erstbesteigungen am oberen Ende der Leistungs­­skala einen außergewöhnlichen Stellenwert ein. Diesbezüglich lässt Reinhold Messner in seinem Beitrag „The Hard Way“ (Seite 38) die herausragenden wie eiskalten Meilensteine der letzten Jahrzehnte Revue passieren, stellt aber auch klar, dass es nicht primär die hohen Berge sind, sondern die spezielle Art der Herausforderung, die Winter-Touren zu etwas Besonderem machen. Wie zum Beispiel auch die strapaziöse Wintertraverse der Hohen Tatra von Michal „Mišo“ Sabovčík und Adam Kadlečík. Ein Mammutprojekt, das seit 1979 auf eine Wiederholung wartete, die nun endlich geglückt ist (Seite 04).

Einen erfrischenden Kontrapunkt (Seite 22) zu diesen doch mit einem gewissen Maß an Leiden gespickten Geschichten liefert eine österreichisch-amerikanische Frauenseilschaft an den verschneiten Vajolet-Türmen in den Dolomiten. Diese erbrachte auf einer Highline in 2.800 Metern Höhe den Beweis, dass Extremsport bei frostigen Bedingungen keine männliche Domäne sein muss und die kreativen Möglichkeiten sich in winterlichen Bergen zu bewegen noch lange nicht ausgereizt sind. Wobei: Kalte Jahreszeit hin, Minusgrade her, zwischendurch darf es ruhig auch schweißtreibender Genuss in verzauberter Landschaft sein, wie zum Beispiel Eisklettern an den gefrorenen Wassersäulen bei St. Moritz (Seite 40), was Alexandra Schweikart als eine Mischung aus Bouldern, Kampfsport und Pilates bezeichnet. Der Puls am Anschlag, vor dir ein Eiswürfel im XL-Format. Und immer dann, wenn Extreme aufeinanderprallen, braucht es einen guten Vermittler. Bei hoher Bewegungsintensität und widrigen äußeren Rahmenbedingungen hört dieser auf den Namen climaheat™ (Seite 18) und findet sich in vielen Produkten unserer Winterkollektion. climaheat™ ist ein intelligentes wie hochfunktionelles Isolationskonzept, das Material und Verarbeitung perfekt kombiniert. Dein Körper bleibt warm und trocken und hält deine Körpertemperatur, selbst wenn draußen Minusgrade oder Eiswind ihr Bestes geben, nach dir zu greifen. Feuchtwarmes Klima der anderen Art gab es auch für Mayan SmithGobat und Ben Rueck in Brasilien (Seite 52). Stefan Glowaczs legendäre Route „The Place of Happiness” hat ihnen die eine oder andere Schweißperle auf die Stirn getrieben, letztendlich aber für Happiness auf allen Ebenen gesorgt. Weil am Ende eines anstrengenden Tunnels immer das Licht der Zufriedenheit wartet. So auch für Jakob Oberhauser und Read Macadam. Ihre Kletterei im 7th Hole im Oman ist eine schöne Metapher für das Klettern und das Bewältigen von schwierigen Lebensphasen (Seite 44). Der Name ihrer Route: Out of the Dark. Der Siegerpreis: Into the Light. Der Spannungsbogen dieser Ausgabe ist also breit gefächert: von Schneestürmen auf einsamen Himalaja-Gipfeln bis zu großen Wänden in tropischen Gefilden. Von grenzüberschreitenden Gratwanderungen bis zur Höhlenkletterei in staubtrockenen Gegenden. Der OutdoorWay-of-Life ist vielfältig. Das macht seine Faszination und seinen Reiz aus. Und genauso vielfältig wollen wir dir den Zugang dazu ermöglichen. Ob mit der Printausgabe, iPad® App, Website, Facebook, YouTube oder Instagram. Das Medium ist Mittel zum Zweck. Das Gefühl ist auf all unseren Kanälen dasselbe: die Begeisterung fürs Draußensein. Lass dich inspirieren, such dir deine Herausforderung, finde dein Abenteuer. Und wir begleiten dich.

In diesem Sinne – Erobere den Winter!

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Inhaltsverzeichnis

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22 04 04 Wo die Stille spricht

40 Die Jagd nach dem Eis

52 Ein Ort zum Glücklichsein

Worte sind überflüssig, wenn Michal Sabovčík und Adam Kadlečík zuhören, was die Hohe Tatra zu erzählen hat

Alexandra Schweikart und JungHee Han geben Vollgas am Morteratschgletscher in St. Moritz

Mayan Smith-Gobat und Ben Rueck haben anscheinend gefunden, wonach sie im Leben immer gesucht haben

18 Climaheat-Technologie

44 Aus der Dunkelheit

58 Bergrettung Berchtesgarden

22 Walking on sunshine

Read Macadam und Jakob Oberhauser klettern im Oman in einen Sternenkranz aus Sonnenlicht

Das sind die Jungs, die rausgehen, wenn´s brenzlig wird

Sechs Türme, vier Frauen, ein Ziel: Eine Highline auf 2.800 Meter Höhe im Winter

50 Did you know that ...

Erobere den Winter

30 Poster

Vier Könner aus der ganzen Welt

38 Reinhold Messner Kolumne Auf die harte Tour

... adidas einen speziellen Trekking-Schuh für Reinhold Messner vor seiner hirstorischen Mount Everest-Besteigung ohne Sauerstoff gefertigt hat?

60 Specials Was gibt es Neues für Herbst/Winter 2014?

64 Willkommen

Yannick Glatthard

66 Kurzmeldungen Die neuesten Nachrichten aus aller Welt

68 Produktübersicht


Der Aufwind griff sich eine Nebelschwade von der Größe eines Flugzeugträgers und trieb sie entlang der Nordseite aufwärts in Richtung Gratkante. Die Leichtigkeit dieser großen, schwerelosen Nebelschwade wirkte verblüffend, als ob ein Nilpferd plötzlich eine Pirouette dreht. An der Kantenlinie angekommen, traf das dicke Weiß auf das Licht der tiefstehenden Sonne. Der Nebel stieg weiter und von einer Sekunde auf die andere wurde der gewaltige Körper von Licht erfüllt, als hätte jemand auf den Schalter gedrückt. Im nächsten Moment ließ der Wind nach. Kein Lüftchen regte sich, nichts bewegte sich, die weiten Schneefelder absorbier­ ten alle Geräusche. Plötzlich spürte man eine Stille, die so ­umfassend war, dass man meinen konnte, sie wäre unendlich. In einem Moment wie diesem waren Worte plötzlich überflüssig. In einem Moment wie diesem gab es nur eins: zuhören. Denn die Ruhe sprach. Und sagte ganz ohne Worte alles, was man über die Tatra wissen muss.

Die zu vier Fünfteln in der Slowakei und zu einem ­Fünftel in Polen gelegene Tatra (auf Slowakisch Vysoké Tatry, auf Polnisch Tatry Wysokie genannt), ist der höchste Teil der Karpaten und mit einer Länge von knapp 50 und einer Breite von maximal 15 Kilometern nicht unbedingt ein Riese unter den Gebirgen. Was die absoluten Zahlen betrifft, hat es auch die mit 2.655 Metern höchste Erhebung, die G ­ erlsdorfer Spitze (Gerlachovský štít), schwer, höhensüchtige Gipfel­ stürmer zu beeindrucken. Last, but not least sorgt die geläufige Bezeichnung der Tatra als „kleinstes Hochgebirge Europas“ dafür, dass man das Gefühl bekommt, Berg­steigen und Klettern seien dort keine allzu herausfordernden Angelegenheiten, sondern eher ein netter Zeitvertreib.

Das flache Umland, aus dem sich die Hohe Tatra imposant empor schraubt, ist ideal für Wind und Wetter, um wie ein Stier auf ein rotes Tuch hin zu beschleunigen und den Gebirgsstock schließlich mit ungebremster Wucht zu treffen. Wenn dieses Szenario eintritt, sollte man seine Tour schon hinter sich haben, um im Tal beim Après-Climb mit einem Schnaps auf sie anstoßen zu können. Sonst sitzt man schnell im apokalyptischen Teil der Tatra fest. Denn eins ist die Hohe Tatra mit Sicherheit nicht: Ein Ort, an dem man einfach mal vorbeischaut, um ein paar nette Winter-Climbs abzustauben. Egal, wer man ist, egal, woher man ist, egal, wie gut man ist. Fast-Food-Alpinismus findet woanders statt. In der Tatra bekommt man deftige Hausmannskost vorgesetzt und an diese müssen sich Magen und Geist erst langsam gewöhnen. „Langsam“ deswegen, weil nur derjenige, der bereit ist, sich Zeit für die Tatra zu nehmen, um ihre Eigenheiten, Charakteristika und Launen kennenzulernen, seinen Erfahrungsschatz erweitern kann. Über einen solchen sollte man unbedingt verfügen, denn Erfahrung ist das Einzige, was einem gegebenenfalls hilft, in einer brenzligen Situation den Kopf aus der Schlinge zu ziehen.


WO DIE STILLE SPRICHT – HOHE TATRA 5 TEXT: FLO SCHEIMPFLUG FOTOS: JAKOB SCHWEIGHOFER, TIMELINE PRODUCTION


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1 Beliansky Tatri | 2 Kežmarský štít | 3 Lomnický štít | 4 Gerlachovský štít | 5 Vysoká | 6 Rysy | 7 Kriváň

Die Hohe Tatra ist aber nicht nur eine Arena für Extremalpinisten, ihre Wildheit kennt auch eine liebliche Seite, die man ohne Kampf um Leib und Leben erfahren kann. In den dichten Wäldern tummeln sich Rothirsche, Füchse, Wildschweine und seltene Braunbären zwischen Karpatenbirken, Rotbuchen und Weißtannen. Auch der eine oder andere Wolf soll in dieser Gegend seine einsamen Runden drehen, wird hinter vorgehaltener Hand geflüstert. Die Gipfel und Grate, die hoch über den Bäumen thronen, sind nicht nur begehrte Ziele für Kletterer und Wanderer. Steinadler umkreisen sie auf der Suche nach Beute. Wenn der Schnee aus der Fels- und Geröllzone um die Grate und Gipfel abgeschmolzen ist, bringen etwa 125 verschiedene Blütenarten Farbtupfer in die schroffe Tundra. In der Hohen Tatra gibt es eine eingeschworene Gruppe von Gleichgesinnten, die ihre Arbeit bei jedem Wetter und in jeder Jahreszeit verrichtet. In den meisten anderen Gebirgen ist die Manpower längst durch die Maschinenkraft von Seilbahnen und Hubschrauber ersetzt worden. Nicht so in der Hohen Tatra, denn hier hat der Lastentransport per pedes nicht nur lange Tradition, mit dem eine eigene Kultur einhergeht. Hier schultern die „letzten Sherpas Europas“ immer noch unermüdlich ihre Lasten, um, bis auf wenige Ausnahmen, sämtliche Hütten das ganze Jahr über mit dem Nötigsten zu versorgen. Die Träger sind robust gebaut, ihre Oberschenkel sind dick wie Baumstämme und ihre Brustkörbe sehen aus wie Fässer. Doch solch eine überdurchschnittliche Physis braucht man auch, um die auf Holzgestellen festgebundenen Lasten – zumeist Lebensmittel, Brennmaterial, Wasser und Wäsche –, die nicht selten zwischen 80 und 100 Kilogramm wiegen, stundenlang bergauf zu schleppen. „Entscheidend ist, beim Aufstieg nicht zu viel nachzudenken. Man muss den Kopf freihaben, alles andere ergibt sich von selbst“, lautet eine alte Träger-Weisheit. Das Wichtigste ist, was in deinem Kopf passiert. Du musst über jeden Schritt, den du machst, nachdenken. Du schaust immer nach unten. Irgendwann übernimmt dein Körper die Kontrolle. Andere Gedanken kommen an die Oberfläche. Dinge, die dich wirklich beschäftigen. Das Leben und die Welt, Fehler, die du gemacht hast, schöne Momente, der Tod, alles zusammen. Du schwimmst in Gedanken genau wie im Schweiß deiner Arbeit. Ich bin bei Weitem nicht perfekt. Ich habe kein großes Wissen, das ich anderen weitergeben könnte. Ich habe andere enttäuscht und in meinem Leben Fehler gemacht, wie alle anderen auch. Aber, wenn ich meine Lasten schultere, lege ich ein Versprechen ab. Ich werde sie den Berg hochbringen, ganz gleich, was kommt. In jedem Stück Brot und jedem Schluck Bier, den ich hochtrage, steckt meine Anstrengung. Solange ich gebraucht werde, bin ich auch da. Als Teil der Berge, als Teil der Welt. Die Träger in der Hohen Tatra sind bescheidene Menschen, die aber auch stolz auf das sind, was sie tun. Denn trotz allumfassender Modernisierung haben sie es geschafft, den Wettkampf von Mensch gegen Maschine für sich zu entscheiden. Peter Patras ist mit 65 Jahren einer der ältesten Träger in der Tatra. „Es ist wie eine Sucht, wenn ich eine Weile nicht marschiere, werde ich nervös.“ Seit 48 Jahren ist er im Geschäft und überzeugt davon, dass es in der Tatra auch in 20 Jahren noch Lastenträger geben wird.

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Das Menschsein in der Tatra beruht auf Wechselwirkung und Symbiose. Man zieht seine Wege und hinterlässt seine Spuren. Egal, ob man über Wiesen wandert oder sich durch Schnee und Eis kämpft. Umgekehrt hinterlässt auch die Tatra ihre Spuren. Sie formt die Sicht der Menschen und baut an ihrem Charakter mit. Wer die Hohe Tatra kennenlernen will, muss sich auch die Zeit nehmen, ihren Leuten näherzukommen. Man braucht diese Zeit, um zu verstehen, was sie tun und warum sie es tun. Das gilt vor allem für das Klettern im Winter, das mentalen und physischen Fähig­ keiten und Talenten bedarf, wie man sie woanders nicht findet. WO DIE STILLE SPRICHT

„Stark sein ist in der Hohen Tatra lange nicht alles“, meint Michal „Mišo“ Sabovčík, einer der „jungen wilden“ und gegenwärtig fittesten Tatra-Kletterer. „Auch wenn du gut bist, brauchst du mindestens zwei intensive Saisons, um in der Tatra zurechtzukommen.“

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Die Tatra ist knifflig, um nicht zu sagen heimtückisch. Ihr Granit ist oft geschlossen und die Ausrüstung ist entsprechend schwer unterzu­bringen. Ein sechster Sinn sowie Fingerfertigkeit und Kreativität im Handling sind in der Tatra deswegen weitaus wichtiger als rohe Klammer-Power. Eiskletterei und Drytooling gehen fließend ineinander über, manchmal wandern die Geräte kurzfristig an den Gurt, weil es sich mit bloßen Händen besser klettern lässt. „Und dann ist da auch noch das Gras.“ „Das Gras?“ „Ja, das Gras.“ Es gibt wahrscheinlich kaum einen Ort auf der Welt, an dem man an gefrorenen Grasbüscheln klettert, doch in der Tatra ist das ein wichtiger Teil der Klettererfahrung. Das liegt daran, dass viele der steilen Lines im Sommer grasbewachsen und dauernass sind. Diese Art der Vertikalbotanik kommt Alpinisten in den kalten Monaten zugute, denn durch diese gefrorenen Grasinseln werden manche Linien überhaupt erst kletterbar. Einen Nachteil hat das Ganze jedoch: Ein Ankerstich um einen gefrorenen Halm bietet keinen verlässlichen Halt, genauso wenig wie eine Eisschraube in einem gefrorenen Erdballen. Die Konsequenz dessen: Die Run-outs, die man hinlegen muss, sind häufig und oft beachtlich. Fähigkeiten sind eine Sache, Regeln eine andere. Selbst wenn man an gefrorenen Halmen so entspannt hängt wie Tarzan an Lianen, gibt es einige grundlegende Dinge, die man beim Klettern in der Tatra wissen sollte. „Die erste Regel lautet: Ground up“, erklärte Mišo. „Ground up“ bedeutet, eine Wand in einem Push zu durchklettern. Alternative Strategien wie abseilen und mittels Fixseilen später zum höchsten Punkt zurückzukehren kommen nicht infrage. Oder um es ganz klar auszudrücken: Wenn man sich einmal entschieden hat loszuklettern, dann muss man diese Entscheidung auch durchziehen, denn nur so kann man die Herausforderung richtig bewältigen.

Es ist ein sauberer und gleichzeitig kompromissloser Stil, der keine Tricks zulässt. In der Tatra gibt es keine halben Sachen. Wenn man hier klettern geht, dann richtig. Was bedeutet, dass man sich jeden Meter verdienen muss. Absolute Leistungsbereitschaft ist auch bei der mobilen Absicherung gefordert, einen Auskneifer-Bolt zu setzen ist absolutes No-Go: „Bolts dürfen nur vom Erstbegeher gesetzt werden. Niemand darf etwas hinzufügen und so den Routencharakter ändern. Nur so kann man zeigen, dass man die eigene Leistung respektiert“, erläutert Mišo. Diese von Ethik und Respekt gespeiste Auffassung mag für manche Ohren rigide klingen und in ihrer Konsequenz dafür verantwortlich sein, dass sich im Vergleich zu anderen Orten relativ wenige ausländische Kletterer in die Tatra verirren. Das ist einerseits schade, weil die Tatra ein unvergleichliches alpines Ambiente zu bieten hat, andererseits sind die Ortsansässigen stolz auf die Aura der Verwegenheit. Ein positiver Aspekt dieser lokalen Kletterauffassung ist mit Sicherheit ihr Beitrag dazu, dass die Tatra in ihrer ursprünglichen Natürlichkeit erhalten geblieben ist und das Klettern dort nach wie vor ein Abenteuer ist. Und das ist vielleicht der beste Grund, der Tatra einen ersten Besuch abzustatten.


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Viele legendäre Kletterer haben in der Hohen Tatra „ihre“ Line gefunden und durch ihre Erstbegehungen die Geschichte des Kletterns mitge­ schrieben. Einer der wichtigsten Wegbereiter des Tatra-Kletterns war aber mit Sicherheit Wieslaw Stanislawski. Wieslaw Stanislawski wurde am 15. November 1909 in Lublin geboren und begann 1928 in der Hohen Tatra zu klettern. Seine Fähig­ keiten in dem gewöhnungsbedürftigen Gelände verbesserten sich schnell und die Touren, die ihn anzogen, wurden immer extremer. Je größer und unmöglicher eine Wand aussah, umso mehr wurde er in ihren Bann gezogen. Im Zeitraum von 1928 – 1933 wurden Stanislawskis Ambitionen immer größer und erreichten wahnsinnige Ausmaße. Ihm gelangen nicht weniger als 105 (!) Erstbe­steigungen, 89 im Sommer, 16 im Winter. Seiner Unermüdlichkeit zu Ehren spricht man von diesem Zeitraum auch heute noch als der „Stanislawski-Ära“. In der Tatra wurde Anfang der 1930er wenig geklettert. So hatte Stanislawski genug Auswahl. Er suchte sich die schwierigsten und schönsten Routen, die er finden konnte, und löste ein großes Wandproblem nach dem anderen. Stanislawski hatte aber nicht nur durch seine Kreativität, sondern auch durch seine ethische Einstellung einen großen Einfluss auf alle, die nach ihm kommen sollten. Er suchte stets die höchsten Routen, wich nie aus und kannte auch dann kein Aufgeben, wenn ihn eine falsche Einschätzung in eine missliche Lage brachte. Was er an Hingabe und persönlichem Einsatz für die Tatra zu geben bereit war, das erwartete er auch von anderen Kletterern. Und Stanislawski war bereit, Einblick in seine Tagebücher aus dieser Zeit zu geben. Darin schrieb er: „In den Tiefen jedes Bergsteigerherzes verbirgt sich Angst, auch wenn wir ihr lieber Namen wie Emotion oder Lebensfreude geben. Wir alle sind uns einig, dass es sich lohnt, für dieses Gefühl Opfer zu bringen. Die Leidenschaft für die Berge ist eine der stärksten und tiefsten. Diejenigen, die sie je gespürt haben, wissen, wovon ich rede. Die anderen werden es nie verstehen.“

Wenn es nur eine Line gibt, fällt die Wahl nicht schwer. Ganz anders gestaltet sich jedoch die Situation, wenn man es nicht mit einer Wand, sondern mit einem ganzen Gebirge voller ähnlicher Lines wie der Tatra zu tun hat. An jeder Wand eine Tour klettern – wenn ja, welche? Die schwersten Touren klettern – welche ist überhaupt die schwerste? Wer das Gemüt eines Gebirges erschließen und seine Lebenslinie finden will, der muss auf das Pochen seiner steinernen Seele hören und sich auf den Weg begeben. Studiert man die topografische Karte der Tatra genauer, entdeckt man einen durchgehenden Grat, der von der westlichen Tatra über die Hohe Tatra bis zur Belianske Tatra verläuft: Auf einer Länge von 72 Kilometern verbindet dieser Grat 134 Gipfel und Türme. Bereits vor dem Ersten Weltkrieg stach etlichen Alpinisten diese magische, quer durch die Tatra verlaufende Line ins Auge. Verschiedene Expeditionen versuchten ihr Glück. Der Erste, der beschloss, dieses alpinistische Problem im Alleingang und ohne fremde Hilfe zu lösen, war der am 25. September 1945 in Bratislava geborene Pavel Pochylý. Pochylý war einer der besten Kletterer seiner Zeit. Seine Fähigkeiten waren so außergewöhnlich, dass man ihm den Beinamen „Pavúk“ (= „Spinne“) gab. Im Winter 1979 war Pochylý bereit, alles auf eine Karte zu setzen und zog los. Alleine. Ein kleiner Unfall hätte das Ende bedeuten können. Auch 14 Tage nach seinem Aufbruch hatte man nichts von Pavel Pochylý gehört. Man glaubte schon, ihn nie wiederzusehen. Doch plötzlich erschien er aus dem Nebel am Meeting Point. Mit von Erschöpfung gezeichnetem Gesicht, vereistem Bart und fast zugefrorenen Augen. Aber glücklich. Er hatte es geschafft – hatte die Hohe Tatra als Erster entlang des Hauptgrats durchquert. Eine Jahrhundert­ leistung, die kaum jemand für möglich gehalten hätte.

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In jeder Wand, an jedem Berg verstecken sich Lines. Um eine ­Line auszumachen, muss man über drei wichtige Eigenschaften ver­ fügen. Man muss genau hinsehen können, man muss kreativ sein und man muss Geduld haben. Denn die Logik einer Line ist immer einzigartig und von Wand zu Wand unterschiedlich. Kalk ist nicht ­Granit und Schiefer ist nicht Sandstein – jedes Gestein verhält sich a ­ nders. Und selbst innerhalb der Felsfamilien gibt es Unterschiede in den Strukturen: Der Granit in der Tatra gleicht dem in Chamonix ­genauso wenig wie der Granit des Karakorum dem Granit des Yosemite.

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Wenn ein Kletterer oder Bergsteiger auf eine Wand oder einen Gipfel blickt, sieht er nie einfach nur ein Stück Fels oder eine formlose Masse aus Naturmaterie. Er sieht potenzielle Lines, die sich entlang von Schwachstellen, Rissen, Kanten oder Spalten hinaufschlängeln. Eine Wand zu klettern, bedeutet zu allererst, diese verborgenen Labyrinthe aufzuspüren. Wer klettern will, karto­grafiert zuerst das Gelände, denkt an Möglichkeiten, sich durch dieses hindurch zu manövrieren. Wer klettern will, stückelt diese Teile vor seinem inneren Auge aneinander und erdenkt potenzielle Verläufe.


Wieslaw Stanislawski und Pavel Pochylý waren nur zwei von vielen legendären Persönlichkeiten in der Tatra-Historie. Sie mögen mittlerweile verstorben sein, doch die Faszination, die sie für die Tatra empfanden, lebt bis heute. WO DIE STILLE SPRICHT 12

Michal „Mišo“ Sabovčík und Adam Kadlečík hatten in den vergangenen Jahren etliche Wintertage in den Wänden der Tatra verbracht, um dort eine schwere Tour nach der anderen zu klettern. Doch irgendwann stand ihnen der Sinn nach mehr. Nach etwas Größerem. Nach dem ganz Großen. Auf der Suche nach dem ultimativen Selbsttest stieß Mišo auf den Namen Pavel Pochylý und dessen Tatra-Überquerung – und war schwer beeindruckt. Gleichzeitig hörte sich die Beschreibung auch nach jeder Menge Leiden an. Warum sollte man sich so etwas antun? Während Mišo nachdachte, fiel ihm einer seiner Leitsprüche ein: „Wer ständig nach dem Warum und Wieso fragt, kommt nie von der Stelle.“ Stimmt. Let’s do it. Mišo rief seine Kumpels Adam und Gabo an und sie begannen, Pläne zu schmieden. 2013 ließen Mišo, Adam und Gabo ihren Worten Taten folgen. Die Rucksäcke, in denen alles zum Leben und hoffentlich auch Über­leben während der nächsten Tage verstaut war, wogen je 25 Kilo. Das ist einiges, wenn man bedenkt, dass damit auf einer Gratkante balanciert und geklettert werden muss. Doch Mišo, Adam und Gabo war es wichtig, die Traverse im ­Alpinstil, also aus eigener Kraft und ohne Unterstützung von außen, durchzuziehen. Schon nach den ersten drei Tagen spürten die drei die Auswirkungen der extremen Temperaturen. „Die Nässe kriecht langsam in dich hinein. In der Früh hatten wir kein Gefühl in den Füßen und manchmal wussten wir nicht, ob sie wieder auf­t auen. Dann kehrt plötzlich das Blut in die Gliedmaßen ­zurück. Ein Gefühl schmerzhafter Erlösung. Als würden die Kapillaren bersten. Insgesamt dauert es vier Stunden, bis du dich wieder halbwegs warm fühlst“, sagt Adam.

Aber nicht nur die Kälte setzte ihnen zu. Mit dem Übergang in die Hohe Tatra wird der Grat extrem anspruchsvoll. Die Kletterei bewegt sich zwischen dem III. und IV. UIAA-Grad. Das klingt nicht schwierig, doch Zahlen haben an dieser Stelle wenig Aussagekraft. Oft ist der Grat brüchig, vereist und tückisch. Man muss ständig auf- und abklettern, oft auf allen Vieren, und sich immer wieder abseilen. Sichern kann man nur im seltensten Fall und käme es zum Sturz, müssten die anderen auf die andere Seite des Grats springen, um den Seilersten halten zu können. „Es ging rauf, dann runter, dann wieder rauf, dann wieder runter und ich hatte das Gefühl, dass wir so gut wie keine Meter machten. Das war kein Klettern mehr. Das war eine anachronistische Art der Fortbewegung“, erinnert sich Adam zurück. Am vierten Tag verletzte sich Gabo. Weiterzugehen war für ihn indiskutabel. Von einem Moment auf den anderen musste die Logistik umgekrempelt und der Plan geändert werden. Gabo stieg ab und plötzlich waren es nur noch zwei.


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Tage kamen und gingen, Mišo und Adam kämpften trotz schwindender Kräfte weiter. Dass sie sich nicht nur körperlich, sondern auch mental an den Grenzen ihrer Möglichkeiten befanden, war ihnen klar. Die Situation blieb gefährlich und die Kapitulation schwebte wie ein Damoklesschwert über ihren Köpfen. Streitereien standen auf der Tagesordnung, doch die Versöhnung war nie weit: „Kurz vor dem Ziel am Kolový štít fragte mich Mišo, ob ich aufgeben will. Ich sagte sofort ‚Ja’. Doch er scherzte und sagte: ‚Ich nicht’“. Nach 15 Tagen hatte das Leiden ein Ende. Keine Sekunde zu früh, denn am nächsten Tag zog ein Sturmtief auf. Die Wetterstationen maßen Windspitzen bis zu 240 km/h. Wer weiß, ob die beiden die Kraft gehabt hätten, den Sturm auszusitzen?

Welche Strategie braucht es, um mit solchen Umständen ­fertig zu werden? Wie muss man gestrickt sein, um einen ­solchen Leidensweg bis zum letzten Schritt zu gehen? Darauf an­ gesprochen, meinte Mišo, dass es „am besten ist, nicht an das Leiden zu denken“. Doch woran denkt er sonst? „Manchmal an ein gemütliches Bier, manchmal an Frauen“, sagt er. Apropos Frauen: „Wenn die Tatra eine Frau wäre“, nahm ich den assoziativen Ball auf, um ihn sogleich an Mišo zurückzu­spielen, „wie sähe sie aus und welche Eigenschaften hätte sie?“ Ich war mir im Klaren darüber, dass diese Frage ein gewisses Risiko barg. Wenn man am fortgeschrittenen Abend ins Gespräch vertieft ist, können alle möglichen Antworten kommen, von denen ­einige wohl kaum druckreif sind. Doch ich sollte mich irren. Anfangs lachte Mišo noch, doch mit einem Schlag war er nachdenklich.

„Es wäre auf jeden Fall eine sehr schöne Frau. Sehr schön und ruhig. Wenn du in der Tatra kletterst, dann musst du die Ruhe mögen. Es wäre auch eine Frau, vor der man viel Respekt haben muss. Denn ist sie erst einmal wütend, kann das ins Auge gehen. Damit dich die Tatra akzeptiert, musst du ein echter Mann sein …“. Mišo hielt kurz inne: „... und gleichzeitig ein braver Junge.“ Er setzte ein verschmitztes Lächeln auf und hob sein Glas. Alle anderen am Tisch taten es ihm gleich und hoben ihre Gläser. „Na zdravie!“ Wir stießen mit einem Klirren an. Draußen war es bereits dunkel, mit dem Tageslicht waren auch die Geräusche aus der Tatra verschwunden. Dunkel thronten die Wände über den Schneefeldern, die im fahlen Mondlicht aussahen, als wären sie aus Alabaster. Jetzt hatte die Stille wieder das Wort.

WOHNT: in dem beschaulichen Spišská Nová Ves, (deutsch (Zipser) Neu(en)dorf) in der Ostslowakei. HAT: die Trilogie der großen Alpen-Nordwände (Matterhorn, Eiger, Grandes Jorasses) auf seiner Routenliste stehen sowie seit 2012 eine Erstbegehung am Great Trango Tower (Karakorum/ Pakistan). KANN: nicht nur mit Eisgeräten gut umgehen, sondern auch mit Schnitzwerkzeugen. Seine Skulpturen stehen am Symbolischen Friedhof in Slovenský Raj. HÄLT: die Tatra-Traverse für das Härteste, was er je gemacht hat. WILL: in Zukunft noch härter werden und zusammen mit Adam das „Stanislawski-Projekt“ durchziehen und in fünf Tagen zehn seiner größten Routen in der Hohen Tatra klettern. Natürlich im Winter, natürlich in einem Push. In Zahlen: 4.100 Meter klettern und 32 Kilometer Fußmarsch.

IST: so alt wie sein Seilpartner Mišo, wohnt aber in Hlohovec (deutsch: Freistadt an der Waag) in der westlichen Slowakei. HAT: Bauwesen studiert und weiß, wenn etwas standfest ist, egal ob es sich um Bürogebäude oder Wasserfälle in gefrorenem Zustand handelt. WAR: bis zur Tatra-Traverse eher an Europas Sportkletterfelsen zu finden, als bei alpinen Hardcore-Aktionen. HÄLT: die Tatra-Überquerung für das Härtestes, was er je gemacht hat. WILL: in naher Zukunft noch härter werden und zusammen mit Mišo das „Stanislawski-Projekt“ durchziehen und in fünf Tagen zehn seiner größten Routen in der Hohen Tatra klettern. Natürlich im Winter, natürlich in einem Push. In Zahlen: 4.100 Meter klettern und 32 Kilometer Fußmarsch.

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Am Härtesten war es jedoch nicht, sich gegen die Elemente zur Wehr zu setzen. Die Temperatur fällt, soweit sie fallen will, der Wind bläst so heftig, wie es ihm gefällt. Mišo und Adam wussten, dass sie diese Faktoren nicht beeinflussen konnten und dieses Ausgeliefertsein fühlte sich komischerweise wie eine Erleichterung an. Die wahre Schwierigkeit, ein solches Projekt zu Ende zu bringen, lag im Festhalten an dem ursprünglichen Plan und der Idee, die ihm zugrunde lag. „Niemand befiehlt dir, an dem Vorhaben festzuhalten. Du kannst jederzeit loslassen und absteigen. Es ist nicht weit ins Tal. Oben zu bleiben und weiterzumachen ist die wirkliche Auseinandersetzung, und die spielt sich auf mentaler Ebene ab. Dort steht man nur sich selbst gegenüber.“

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Psychisch belastende Faktoren gibt es bei einer 15 Tage d ­ auernden Winterüberquerung viele. Das tückische Gelände, das dir fort­ währende Konzentration abverlangt und unaufhörlich an deinen Nerven zehrt. Die Kälte, die sich tiefer und tiefer in Richtung Körpermitte frisst und die Motivation killt. Der Wind, dessen Böen sich auf der Haut wie Klingen anfühlen, wenn sie wie irre heranpreschen.


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Wenn’s im alpinen Gelände hart auf hart kommt, hilft nur eins: die TERREX ICEFEATHER JACKET mit der ulti­mativen GORE-TEX® Pro Shell Membran. Extrem ­w iderstandsfähig, absolut wind- und wasserdicht und dabei atmungsaktiv – die beste GORE-TEX® Jacket, die man kaufen kann. Dank FORMOTION® Technology macht die TERREX ICEFEATHER JACKET jede Bewegung mit, ohne zu verrutschen. Ihre ­intelligent geschnittene Kapuze kann man wahlweise unter oder über dem Helm tragen. Egal, ob gesichert inmitten einer Route oder ausgesetzt auf einem Grat: Die TERREX KORUM HOODED JACKET schützt mit ihrer flauschigen 90/10 Gänsedaune vor dem Auskühlen, wenn du eine Pause brauchst, um zu essen, zu trinken oder einfach nur, um die Aussicht zu genießen. Bei gerade mal 400 Gramm Gesamtgewicht erübrigt sich auch die Frage, ob die TERREX KORUM HOODED JACKET zusammen mit den PRIMALOFT SKI GLOVES mit verstärkten Hand­ flächen in den TERREX 35 BACKPACK passen. Tun sie. Für die ultimative Performance braucht es den ­r ichtigen Durchblick – und deswegen die TYCANE PRO OUTDOOR-Brille auf der Nase. Ihre hydrophobischen Linsen sind wasser-, schmutz- und staubabweisend, das ­climacool®-Ventilationssystem sorgt dafür, dass auch bei stärkster Witterung kein Beschlag die Linsen trübt. Ihre Light-Stabilizing TechnologyTM gleicht schnell wechselnde Lichtverhältnisse, wie sie z. B. durch schnell ziehende Wolken hervorgerufen werden, aus. Und dank der ergonomischen Wrap-around-Vision kann man sich darauf verlassen, dass die TYCANE PRO OUTDOOR ihren perfekten Sitz behält – ganz gleich, welche Wetterbedingungen die Hohe Tatra bereithält.

01// Terrex Swift Climaheat Frost Jacket 02// Terrex Icefeather Jacket 03// Terrex Korum Hoody Jacket 04// PrimaLoft Ski Gloves 05// Tycane Pro Outdoor

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Das richtige Outfit für harte Tage in der Hohen Tatra muss vor allem über eine Qualität verfügen: Vielseitig­ keit. Nicht nur die wechselnden Witterungen, auch die u ­ nterschiedlichen Körperklimata, die durch den Wechsel von aktiven Bewegungs- und passiven Ruhe­ phasen im Gelände entstehen, muss es kompensieren können. Die Terrex Swift Climaheat Frost Jacket mit der neuen PrimaLoft® Down Blend-Technologie ist genau das richtige Teil, um dich zu schützen. Dank des neuen ultra­dünnen PrimaLoft®-Gewebes hält dich die TERREX SWIFT CLIMAHEAT FROST JACKET auch bei feuchtem Wetter angenehm warm. Das Außenmaterial ist winddicht, atmungsaktiv und sorgt während eines Tages voll spannender Action in den Bergen für ein angenehmes Körperklima.

hohe Tatra

Die vergleichsweise geringe Grundfläche der Hohen Tatra hat ihr den Beinamen „kleinstes Hochgebirge der Welt“ eingebracht. Was die Wetterkapriolen und schnell wechselnden Verhältnisse betrifft, steht sie den „Großen“ unter den Gebirgen aber in nichts nach. Dessen sollte man sich bei Abenteuern in der winter­ lichen Tatra nicht nur bewusst, sondern auch mit dem bestmöglichem Outfit darauf vorbereitet sein.


KOMPLETT VERSTELLBARE KAPUZE

HELMKOMPATIBLE KAPUZE Justierbar für optimalen Wetterschutz und uneingeschränkte Sicht

CLIMAHEATTM CLIMAHEAT-TECHNOLOGIE

Primaloft Down Blend Gold: 70 % wasserabweisende Gänsedaune und 30 % PrimaLoft®

CLIMAHEATTM PrimaLoft® Down Blend Silver: 60 % wasserabweisende Entendaune und 40 % PrimaLoft®

FORMOTION ®

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Spezielle Schnittführung und strategisch platzierte Nähte bieten optimalen Tragekomfort bei jeder Bewegung

WASSERABWEISENDES, ATMUNGSAKTIVES RIPSTOP-AUSSENMATERIAL

TERREX NDOSPHERE STRETCH KONZEPT Isolierte Stretchzonen bieten optimale Bewegungsfreiheit

PARTIELLES COCONA LINING für optimales Feuchtigkeitsmanagement

JUSTIERBARER HÜFTBUND INNOVATIVE KAMMERKONSTRUKTION mit unterschiedlich großen Kammern vermeidet Kältebrücken und reduziert Wärmeverlust

TERREX SWIFT CLIMAHEAT FROST JACKET

TERREX CLIMAHEAT ICE JACKET


EROBERE DEN WINTER

Outdoor-Enthusiasten standen immer vor einer schwierigen Entscheidung: Daunen oder Synthetik? Daunen sind warm, etwas leichter und haben ein geringeres Packmaß als die meisten synthetischen Materialien. Bei Bergtouren in trockener Kälte war Daune daher das Mittel der Wahl. Daunen haben jedoch einen gravierenden Nachteil: Bei Nässe verklumpen sie und verlieren ihre Wärmeleistung. Die synthetische PrimaLoft®-Isolation wärmt hingegen auch im feuchten Zustand. Auf der einen Seite also die Daunen-Hardliner, auf der anderen Seite die Synthetik-Fraktion. Dazwischen endlose und sich immer wiederholende Diskussionen: Was ist, wenn es regnet, was ist, wenn es saukalt ist, was ist, wenn du schwitzt, was ist, wenn du mehrere Tage unterwegs bist, was ist, wenn du nur eine Jacke mitnehmen willst? Wie so oft liegen die besten Lösungen jedoch nahe und sind alles andere als kompliziert. Warum sich mit zahllosen „Was wäre Wenns“ und „Entweder/ Oders“ herumplagen, wenn man beides haben kann? Wenn man Daune und synthetische Isolationsmaterialien kombiniert, ergibt dies eine intelligente Mischung, die weit mehr vermag als die Summe ihrer Teile: Willkommen bei einem erfrischenden Wärmekonzept, willkommen in der Welt von climaheatTM.

Also, wie funktioniert’s? Beste Premium-Qualitätsdaune wird mit einem patentier ten, fluorcarbonfreien Verfahren veredelt und anschließend homogen mit ultrafeinen PrimaLoft®-Fasern verbunden. Durch dieses Verfahren bleibt die Daune dauerhaft wasserabweisend und verliert auch in nassem Zustand nicht ihre natürliche Bauschkraft. Und Bauschkraft ist Isolation und Isolation ist Wärme. Tests mit PrimaLoft ® ­z eigen, dass dieser Mix viermal schneller trocknet als unbehandelte Federn und im Gegensatz zu anderen Daunenprodukten hält der clevere Hybrid selbst der Waschmaschine oder dem Trockner stand und dabei verkleben die Federn nicht. Die Bauschkraft bleibt auch nach mehrfachen Wasch- und Trockengängen erhalten. Sowohl Daune als auch PrimaLoft® werfen ihr jeweils Bestes in den Materialmixtopf und heraus kommt eine Mischung aus Haltbarkeit, Feuchtigkeitsresistenz, hervorragender Bauschkraft, geringem Gewicht, maximaler Wärmeleistung, leichter Komprimierbarkeit und hoher Atmungsaktivität. In Summe nennt sich das dann PrimaLoft ® ­P erformance Down Blend-Technologie und wird ab 2015 das bluesign®-Zertifikat tragen, eines der strengsten Umweltgütesiegel in der gesamten Outdoor-Branche.

CLIMAHEAT-TECHNOLOGIE

Wenn die Kälte ihre frostigen Zähne zeigt, mussten Outdoor-Fans bisher immer zwischen Daunen oder synthetischer Isolation wählen, um sich warmzuhalten. Doch jetzt können sie mit climaheatTM beides haben. Dabei werden die besten Eigenschaften unterschiedlicher PrimaLoft ® Isolationsmaterialien durch innovative Verarbeitung zusammengebracht. Heraus kommt eine clevere Kombination, die für Höchstleistung sorgt und die beißende Kälte fernhält.

DIE MISCHUNG MACHT’S …

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EROBERE DEN WINTER

TEXT: MIKE MANDL


… UND DIE VERARBEITUNG

CLIMAHEAT-TECHNOLOGIE 20

PrimaLoft ® Performance Down Blend kommt bei climaheatTM-Textilprodukten in zwei Varianten zum Einsatz. PrimaLoft® Gold Down Blend besteht zu 30 % aus den bewährten PrimaLoft®-Mikrofasern und zu 70 % aus Gänsedaune. Das entspricht in Summe einer Bauschkraft von 750 Cuin und ist somit am oberen Ende der Wärmeskala angesiedelt. Und diese Wärmeleistung kann das Material zu 95 % auch im nassen Zustand gewährleisten. Zum Vergleich: Konven­tionelle Daune kann bei Feuchtigkeit bis zu zwei Drittel ihres Wärmevermögens einbüßen. ­P rimaLoft® Silver Down Blend besteht zu 40 % aus Primaloft und zu 60 % aus Entendaune, was eine Bauschkraft von 650 Cuin ergibt. Einfach ausgedrückt bedeutet das eine sehr gute Isolation bei idealem Volumen-Gewichtsverhältnis. Das beste Material braucht allerdings auch beste Verarbeitung, um seine Eigenschaften dementsprechend auszuspielen. Eine Kette ist nur so stark wie ihr schwächstes Glied. Deshalb ist die Idee hinter adidas climaheatTM, Schwachstellen zu entfernen. So bringt die klassische Verarbeitung von Daune folgendes Problem mit sich: Die Nahtstellen werden gestickt und verstärkt und an diesen Stellen kann immer noch Wärme entweichen. Nicht so bei der Terrex Climaheat Ice Jacket. Hier werden die unterschiedlich großen Daunenkammern überlappend vernäht und garantieren dadurch eine Rundum-Isolation ohne Schwachstellen. adidas Labortests mit Wärmebildkameras beweisen eine signifikant erhöhte Isolation. Dementsprechend läuft die Jacke zu Höchstform auf, wo Temperaturen weit jenseits der Komfortzone herrschen. Selbst bei dynamischen Aktivitäten reagiert die Bekleidung auf jede Bewegung, denn sie verfügt an bewegungsintensiven Zonen wie den Armen und dem oberen Rücken über zusätzliche Stretch-Einsätze mit PrimaLoft ®. So bleibt die optimale

Passform ohne Wärmeverlust gewährleistet. Dank PrimaLoft® Gold Down Blend-Hybridisolation ist die Ice Jacket dort optimal geeignet, wo schweißtreibende Aktivitäten und eiskalte Bedingungen aufeinandertreffen. Die Terrex Swift Climaheat Frost Jacket mit der PrimaLoft® Silver Down Blend-Isolation ist hingegen ein hochfunktioneller Allrounder mit vielen Einsatzbereichen. Der warme Kern aus PrimaLoft® Silver Down Blend wird durch strapazierfähiges, atmungsaktives wie wasser­abweisendes Ripstop-Außenmaterial bestens geschützt – und kann es mit starkem Wind und Regen problemlos aufnehmen. Das Isolationsvermögen der Frost Jacket ist hoch, das Gewicht gering und das Packmaß noch geringer. Sie sollte also in keinem Winterrucksack fehlen.

VON KOPF BIS FUSS Doch, was ist mit dem Teil des Körpers, der am meisten mit Schnee und Eis in Berührung kommt – den Füßen? Das climaheatTM-Prinzip setzt sich konsequent auch bei Schuhen mit PrimaLoft®-Isolation fort – für Höchstleistung durch warme, trockene Füße, egal bei welchem Wetter. Der Terrex Conrax ist perfekt geeignet für Schneeschuhwanderungen oder beim Zustieg zu einer verschneiten Klettertour. Der Conrax ist dank climaproof ® -Membran und Neopren-Abschluss 100 % wasserdicht. Die hochfunktionelle Gummisohle wurde in Kooperation mit dem Reifenspezialisten Continental entwickelt und bietet 30 % mehr Grip auf nassem wie trockenem Untergrund. In Summe ergibt das ein breites Einsatzgebiet, eine hohe Wärmeleistung und perfekte Kontrolle. Und das Ganze – Schuhe und Jacke – ergibt mehr als die Summe seiner Teile, denn es sorgt für Komfort, athletische Leistung und optimales Klimamanagement. Willkommen bei einem erfrischenden Wärmekonzept, willkommen in der Welt von climaheatTM.


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CLIMAHEAT-TECHNOLOGIE

EROBERE DEN WINTER

TERREX CONRAX CLIMAHEAT


wal king on sunshine TORRI DEL VAJOLET

ITALI EN

TEXT: FLORIAN SCHEIMPFLUG FOTO

Hayley Ashburn

ALTER: 26 Jahre WOHNORT: Moab/Utah, USA BERUF: Highline-Queen WEITERE FÄHIGKEITEN: Klettern, Basejumping LIEBT: das Leben KENNT: keinen Schwindel

gebucht

Elisabet h "Lisi" Kend ler ALTER: 29 Jahre WOHNORT: St. Johann in Tirol, Österreich FÜHLT: sich in den Bergen zuhause ZIEHT: ihre Linien am liebsten mit Ski und Mountainbike oder von Hand die Felsen hinauf

ALTER: 33 Jahre USA WOHNORT: Hollister/Kalifornien, IST: Basejump-Ikone , WEITERE FÄHIGKEITEN: Highlining Klettern, Spaß haben HAT: keine Höhenangst

Jill Kuzman

S

S: MICHAEL MEISL

ALTER: 26 Jahre reich WOHNORT: St. Ulrich /Tirol, Öster GING: ihre erste Highline vor circa 6 Jahren /Utah HAT: schon ein Ticket nach Moab

Julia Heuberger

N

Sechs Felstürme, vier Mädels, ein Projekt, das sie verbindet: eine Highline zwischen den Vajolet-Türmen in den Dolomiten zu begehen. Eine Line, die Gipfel mit Gipfel verbindet, in 2.800 Metern Höhe.

Tu.rme, die am Himmel kratzen Als ob dieser Plan nicht schon kühn genug wäre, wollten J­ ulia, Jill, Hayley und Lisi das Ganze auch noch mitten im Winter durchziehen. „It’s complicated“, würde man auf facebookisch dazu sagen: verschneites und vereistes Felsgelände auf dem Weg zur Line, kalte Füße vor der Line, schneidender Wind auf der Line, noch kältere Füße nach der Line. Das klingt nicht nach einem Spaziergang im Park. Aber diese Bedingungen sind Teil eines außergewöhnlichen Plans. Planen kann man so ein Projekt im Vorfeld so viel man will, doch wenn alle Vorbereitungen abgeschlossen sind, geht’s im wahrsten Sinne des Wortes nur noch um eins. Den ersten Schritt zu wagen, weg vom sicheren Boden, hinauf auf die Line.

Lines

Die Torri del Vajolet (auf Deutsch: die „Vajolet-Türme“) sind eine Formation aus sechs Felstürmen, drei nördlichen und drei südlichen, die sich in der Rosengartengruppe in den Dolomiten be­finden. Bizarre Felsformationen, die einen Spezialdeal mit Statik und Schwerkraft zu haben scheinen, gibt es in dieser wilden Alpenecke viele. Welche, die mehr Eleganz und Grazie aufweisen, werden aber schwer zu finden sein. Bereits im 19. Jahrhundert waren die Menschen von den ­schlanken Steingestalten, die hoch oben im Rosengarten­thronten, fasziniert. Wie so oft zog die Faszination auch in diesem Fall Aktion nach sich – die Mutigsten füllten ihre Rucksäcke mit Haken, Hanfseil und Speck und zogen los. Schließlich kann man Felsschönheiten wie diese nicht einfach so in der G ­ egend rumstehen lassen, ohne selbst oben gestanden zu h ­ aben. Ende ­August 1882 schlugen G. Bernard und Gottfried Merzbacher ihre ­Zelte am Fuß des Vajolet-Massivs auf. Am 28. desselben Monats gelang ihnen die Erstbesteigung des Torre ­P rincipale (2.821 m). Fünf Jahre später kletterte Georg Winkler durch die Südostwand eines weiteren Turms, der seitdem Torre Winkler (2.800 m) genannt wird. 1892 waren es Hans Stabeler und Hans ­Helversen, die als Erste auf dem Torre Stabeler (2.805 m) standen, und weil sie schon da waren, kletterten sie auch noch als Erste auf den Torre Nord (2.810 m). 1895 spreizte sich Hermann Delago solo und in Lederhosen durch ein Kaminsystem auf die Spitze des bis dahin noch unbestiegenen Turms, der später nach ihm benannt wurde: Torre Delago (2.790 m).


Torre Stabeler

Hayley Ashburn

Torre Winkler

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VAJOLET-TĂœRME

Torre Delago

Geballte Frauen-Power an den Vajolet-Tu.rmen


WALKING ON SUNSHINE

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Highline vs. Lowline Die Zahl derer, die seither den Spuren der Erstbegeher gefolgt sind, ist ziemlich lang. Hätte ein jeder Nachfolger einen Stein genommen und aufgestapelt, gäbe es längst sieben statt nur sechs Torri in der ­Vajolet-Gruppe. Es besteht kein Zweifel: Diese Türme zählen heute zu den begehrtesten alpinen Zielen in den Dolomiten. Die sechs ungefähr gleich hohen Gipfel haben es nicht nur dem Klettervolk angetan, das sich an schönen Sommerwochenenden die klassischen Routen regelrecht hinaufstaut. Auch die Highliner haben schon längst ein sehnsüchtiges Auge auf die Türme geworfen. Das ist mehr als verständlich, denn die Torri del Vajolet sind ein Highline-Spot wie aus dem Bilderbuch. Man kann zwar nicht alle sechs, aber immerhin drei Türme hintereinander auffädeln: Vom Gipfel des Torre Delago lässt sich eine zwölf M ­ eter lange Line zum Torre Stabeler spannen und von dessen Gipfel ein 50-Meter-Gerät hin zum höchsten Punkt des Torre Winkler. Bereits im Sommer 2005 vollendete Highline-Veteran Heinz Zak die e ­ rste Begehung der Delago-Stabeler-Line. Die weitaus anspruchsvollere Stabeler-Winkler-Variante wurde dem Hörensagen nach erstmals 2013 von einem unbekannten Balancierkünstler sturzfrei begangen.

Mutige Frauen Anekdoten, Abenteuer, Heldentaten – der Fundus, den die Alpingeschichte dafür bereitstellt, ist schier unendlich. Wer allerdings zwischen den Zeilen liest, dem wird Folgendes auffallen: Die Protagonisten der meisten Geschichten sind Männer, genau wie ihre Erzähler. Männer und ihre Abenteuer, dieser rote Faden zieht sich durch und ergibt ein klares Muster. Doch auch starke, mutige, wilde Frauen waren schon immer in den Bergen aktiv. Es wurde ihnen nur wenig Beachtung geschenkt. Die Gegenwart ist diesbezüglich anders geworden. Jeder weiß, dass Frauen ebenso ihre Linien durch die Wände ziehen wie die Männer. Nicht anders ist es, wenn es darum geht, Lines zu überqueren, die zwischen diesen Wänden gespannt sind. Im Fall der Torri del Vajolet waren Julia, Jill, Hayley und Lisi sogar einen Schritt weiter. Es war mitten im Winter und unter solchen Bedingungen war noch niemand auf die Idee gekommen, hier auf einer Highline zu gehen.

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Um eine Slackline in einem Park aufzuspannen, braucht man im Normalfall nicht viel: eine Line, e ­ inen Flaschenzug, ein paar Karabiner, zwei Bäume, ein Handy, auf dem man sich das passende YouTube-­ Manual anschauen kann. Mit ein wenig technischem Verständnis ist der Job schnell erledigt. Eine Highline zwischen zwei Berggipfeln zu spannen, ist viel komplizier ter, denn da kommen ganz verschiedene ­F aktoren ins Spiel. Weil das Hoch-hinaus-wollen und das Hoch-hinaus-können in praktischer Hinsicht ziemlich unterschiedliche Dinge sind, muss man sich als p ­ otenzieller Alpin-Highliner als Erstes eine ganz grundlegende Frage beantworten können: „Wie komm ich da eigentlich hinauf?“ Darauf gibt’s nur eine Antwort: klettern. Doch auch das ist ­e infacher gesagt als getan. Im Endeffekt benötigt man zum Highlinen eine Vielzahl von Fähigkeiten, vom ­Alpinklettern bis zum Balancieren auf einer langen Line mit ­H underten von Metern zwischen deinen F ­ üßen und dem Boden. Alles in allem sollte man schon ein tougher Zeit­g enosse sein, wenn man ­z wischen Felsgipfeln in knapp 3.000 Metern Höhe durch den Himmel spazieren möchte. Oder noch besser: eine toughe Zeitgenossin.

Vajolet-Türme

nden waren am “Die Abendstu . besten”, resumiert sie. “Es gab keinen Wind und die untergehende Sonne liess die Gipfel rosa leuchten.. Die Line war so ruhig, als ware sie gar .nicht da. Ich hatte das Gefuhl, auf Sonnenstrahlen zu laufen.“


Zeige deine Fa. higkeiten

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Die erste Etappe beim „Projekt Vajolet“ war bei Weitem die angenehmste: die Seilbahnfahrt von Vigo di Fassa zur Bergstation „Bosch de Larjes“ (2.100 m). Vorbei am Rifugio Gardeccia (1.950 m) ging es nach einem kurzen Abstieg weiter zum nächsten Ziel, der Vajolet-Hütte auf 2.243 Metern. Von dort führte ein steiler Anstieg bis zur Gartl-Hütte (2.621 m). Statt einer angenehm geheizten Stube erwartete sie nur ein kalter Raum. Der Eingang war auch noch irgendwo unter dem Schnee begraben. Doch wo genau? Hier? Sicher? Die Mädels schnappten sich ihre Schaufeln und begannen zu graben. Drei Meter Schnee wegschaufeln dauerte eine Weile, aber zumindest war den Mädels warm, als sie eine halbe Stunde später endlich die Tür fanden. Bald wurden die Kocher angeworfen und nachdem die Suppe aufgegessen war, krochen alle in ihre Schlafsäcke. Die Erholung konnten sie gebrauchen, denn die nächsten Tage versprachen anstrengend zu werden. Die Ausrüstung wurde zu den Gipfeln transportiert, die Lines wurden geriggt und allen machte die Kälte zu schaffen. Doch die härteste Aufgabe war, die Highlines bei den ersten Versuchen, sie zu gehen, unter Kontrolle zu bringen. Pausen gab es kaum, denn die Tage waren kurz und jede Stunde Licht kostbar. Es war hart, aber in einem waren sich die Vier einig: Der wichtigste Faktor während dieser Tage war das Team. „Das gemeinsame Unterwegssein war für uns alle ein großartiges Erlebnis. Jede konnte von jeder lernen, jede konnte der anderen Können und Skills weitergeben. Es war echt eine geniale Atmosphäre und jede hat das Ihre gegeben, damit das Projekt zustande kommt“, meint Jill dazu. Jill und Hayley brachten ihre Slackline-Fähigkeiten und ihr Rigging-Wissen ein, Julia und Lisi spielten ihre Erfahrung dann aus, wenn es um Skifahren und Klettern ging. „Das Vajolet-Projekt war so vielseitig und ich in manchen Bereichen alles andere als eine Expertin. Gut, dass Julia und Lisi da waren. Ich habe von ihnen echt eine Menge lernen können“, sagt Hayley. Und Jill fügt hinzu: „Es war echt lässig, dass wir uns so auf die beiden verlassen konnten.“ Die Vibes stimmten und so war die Begehung der 12-Meter-Line vom Torre Delago zum Torre Stabeler ein reiner Trainingslauf, um in Form zu bleiben. Als Nächstes stand „The Big One“, die Highline vom Torre Stabeler zum Torre Winkler, auf dem Programm. 4,1666-mal so lang, das ist Einiges. Doch Zahlen können diese Länge nicht beschreiben. Denn in dieser Höhe ist jeder Schritt ein Kampf gegen den peitschenden Wind, der droht, entweder das Gleichgewicht oder die Konzentration ins Wanken zu bringen. Je länger die Line, ­desto schwerer und damit schwieriger zu kontrollieren wird sie. Jeder weitere Schritt wird zum persönlichen Sieg über das Unmögliche. Die ­allerersten Versuche waren am schwersten, sagte Hayley: „Ich war total eingeschüchtert von der Exponiertheit. Überall war Eis und Schnee, mein Blick hatte nichts zum Festhalten. Ich konnte kaum aufstehen. Und es war eiskalt.“ Doch sie ließ nicht locker und sobald sich der Wind am Abend legte, war sie wieder auf der Line und lief los. „Die Abendstunden waren am besten“, erinnert sie sich. „Es gab keinen Wind und die untergehende Sonne ließ die Gipfel rosa leuchten. Die Line war so ruhig, als wäre sie gar nicht da. Ich hatte das Gefühl auf Sonnenstrahlen zu laufen.“ 30, 40, 45. Meter um Meter arbeitete sie sich in Richtung Torre Winkler. Plötzlich stürzte sie und fiel. Unbeeindruckt stand sie wieder auf und versuchte es noch mal. Eine Sisyphusarbeit, eindrucksvoll anzusehen, aber zugleich nervenzerreißend.

Girls only Scheitern ist nur eine Frage des Blickwinkels. Warum sollte man es als Scheitern bezeichnen, wenn nur ein paar Meter gefehlt haben? Das kann doch nicht dein Ernst sein! Bei der Highline auf den Torri del Vajolet ging es nicht um diese fehlenden Meter, Zentimeter oder Millimeter. Und auch nicht darum, die Highline als Erste im Winter zu gehen. Oder toll zu sein. Oder besser zu sein als irgendwer. Nein, es ging einfach darum, zusammen eine gute Zeit zu haben und gemeinsam zu versuchen, ein ziemlich abgefahrenes Projekt zu realisieren. „Natürlich wollte ich diese Line schaffen“, gibt Hayley zu. „Es war definitiv die schönste, über die ich je gegangen bin. Aber ich wollte auch beweisen, dass Frauen ganz allgemein zu verrückten Dingen wie so etwas fähig sind, wenn sie es wirklich wollen.“ Viel hat nicht gefehlt und es ist offensichtlich, dass Hayley die Line gegangen wäre, wenn das Wetter noch ein wenig durchgehalten hätte. Einsatz, Mut, Durchhaltewillen und Teamgeist haben bei diesem Projekt einfach gestimmt und dafür gebührt ­Hayley, Jill, Julia und Lisi selbstverständlich Respekt. Denn um den geht es letztendlich beim Highlinen. „Und um den moralischen Support“, fügt Jill hinzu, „denn auch wenn Highlinen wie ein Individualsport aussieht, geht ohne den Support von deinen Leuten, deiner Crew, gar nichts. Wenn sie am anderen Ende stehen und jubeln, gibt das den extra Push.“ Und die Männer? Ja, was ist mit den Männern?

Das Schauspiel war aber nicht nur für diejenigen faszinierend, die auf der Line standen. Julia sagte: „Eine solche Abendstimmung auf diesen imposanten Türmen erleben zu dürfen und dabei Hayleys unglaublich beeindruckende Performance auf der Line – das war echt unbeschreiblich! Hayley hat echt eine enorme Körperbeherrschung auf der Highline.“ Plötzlich begann das Barometer zu fallen, doch die Atmosphäre war so atemberaubend, dass es niemand bemerkte. Leider zogen am ­nächsten Morgen schnell Wolken auf, welche die Torri del Vajolet in dicken Nebel hüllten. Es gab nicht den Hauch einer Chance, dass sie weitermachen konnten und das Projekt musste abgebrochen werden.

„Wir wollten mit unserer Aktion nicht ausdrücken, dass wir nicht genauso Spaß haben, mit den Männern loszuziehen“, sagt Jill. „Wir wollten einfach nur zeigen, dass wir genauso die Fähigkeiten und das Wissen haben, alleine loszuziehen und unser Ding zu machen. Uns als starke, kompetente und unabhängige Frauen gemeinsam unseren Ängsten zu stellen und Neuland zu entdecken. Wir kommen in der Gruppe und genauso allein zurecht, weil jede von uns persönlich etwas zum Projekt beiträgt.“ Alles klar? Also ruhig Blut, Jungs. Das nächste Mal dürft ihr wieder mitkommen, versprochen!


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Vajolet-Türme

. “Ich war total eingeschu.chtert von der Exponiertheit. Uberall war Eis und Schnee, mein Blick hatte nichts zum Festhalten. Ich konnte kaum aufstehen. Und es war eiskalt“.


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Dem Sprichwort nach sagt ein Bild mehr als Tausend Worte. Doch auch Sprichwörter behalten nicht immer Recht, manchmal ist das Gegenteil der Fall. Das Bild: eine Highline, gespannt zwischen zwei Felstürmen. Darauf balancierend, scheinbar in der Mitte des Himmels, eine Person, die das Sonnenlicht vor der imposanten Kulisse der winterlichen Dolomiten leuchten lässt. Einige der Tausend Worte, die fehlen: Wind, der durch Mark und Bein geht, kalte Füße, frostige Ohren. Klettern, riggen, balancieren – hinter dem Begriff „alpines High­ linen” verbirgt sich ein breites Spektrum an Aktivitäten, dem das dazu passende Outfit gewachsen sein muss. Das Wichtigste im Winter: warm bleiben. Wer friert, performt nicht gut, sagt ein Sprichwort, das diesmal sehr wohl stimmt. Das TERREX SWIFT CLIMAHEAT FROST JACKET mit PrimaLoft®-Daunenisolierung verspricht nicht nur Wärme, die Jacke hält dieses Versprechen auch. Egal, ob man am Stand sichert, auf seinen Go auf der Highline wartet, oder gerade drüber spaziert: Dank climaheat™ fühlt es sich immer genau richtig an. Die Jacke hat ein winddichtes, wasserabweisendes und atmungsaktives Ripstop-­ Außenmaterial und sorgt so dafür, dass die Wärme­ leistung auch bei feuchten Bedingungen nicht nachlässt.

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Eine Schicht tiefer bietet das TERREX SWIFT ½ ZIP LONGSLEEVE mit Cocona®-Aktivkohlepartikel opti­males Feuchtigkeitsmanagement. Wenn es die Höhen­sonne gut meint und es zu warm für eine Jacke wird, hält das Longsleeve mit UPF 50+ Schutzfaktor verlässlich die UV-Strahlen vom Leib. Die TERREX SWIFT FASTSEASON PANT hält die Beine warm und bietet dank athletisch geschnittener Passform auch genau die Be­we­gungsfreiheit, die man beim Klettern oder bei ausge­fallenen Slackline-Moves dringend benötigt. Egal welche Ausrüstung – ob Eisgeräte, Ski oder Kletterausrüstung – der TERREX BC 30 Tagesrucksack hat Platz und Befestigungsmöglichkeiten für jeden Ausrüstungsgegenstand und ist mit seinen 235 Gramm so leicht, dass man ihn kaum spürt.

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Beim Highlinen ist nichts so wichtig wie der richtige Schuh. Der speziell fürs Slacklinen entwickelte SLACK CRUISER verfügt dank STEALTH Rubber-Gummisohle über hervorragende Reibung und seine Kantenstabilität, gepaart mit Flexibilität, sorgt für perfektes Feeling bei jedem Schritt. Die Konzentration auf einen Fixpunkt ist der visuelle Anker, den Highliner benötigen, um das Gleichgewicht zu halten. Damit man diesen Fixpunkt nicht aus den Augen verliert, sollte man die DAROGA auf der Nase sitzen haben. Dynamisches 360-Grad-Design und Vision ­AdvantageTM PC LENSES sorgen für einen komfortablen Sitz und einen ungetrübten Blick. Und das REVERSIBLE BEANIE obendrauf hält deine Ohren schön warm, damit du dich voll und ganz auf den Spaziergang durch die Luft konzentrieren kannst.

01// W Terrex Swift Climaheat Frost Jacket 02// W Terrex Swift FastSeason Pants 03// W Terrex Swift Cocona 1/2 Zip Longsleeve 04// Daroga White Shiny 05// Terrex BC30 06// Slack Cruiser


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Vajolet-T端rme


Brasilien Piedra Riscada ATHLET: ORT: FOTO:

Mayan Smith-Gobat (NZ) und Ben Rueck (USA) „The Place Of Happiness“ 9 – Piedra Riscada, Brasilien Frank Kretschmann



SLOWAKEI HOHE TATRA ATHLET: ORT: foto:

Michal Sabovčík (SK) „Weberovka“ M5+, Malý Kežmarský štít –- Hohe Tatra, Slowakei Jakob Schweighofer



NORWEGEN NoeRDLICHER POLARKREIS ATHLET: ort: foto:

Alex Luger (AT) Lyngen Alpen – Norwegen Ray Demski, Red Bull Content Pool



ITALIEN VAJOLET-TueRME ATHLET: ort: fOTO:

Hayley Ashburn (USA) Vajolet-Türme – Dolomiten, Italien Michael Meisl



REINHOLD MESSNER

REINHOLD MESSNER KOLUMNE

Winterbergsteigen war nicht immer in Mode. Obwohl seit Beginn des modernen ­Alpinismus die Berge auch in der kalten Jahreszeit – auf Schneeschuhen oder Skiern, begannen die besten Bergsteiger der Welt erst in den 1960er-Jahren mit winterlichen Klettertouren in den Alpen. 1961 gelang die erste Winterbegehung der Eiger-Nordwand. Eine Sensation! Noch schwieriger – so erzählte Toni Hiebeler – sei die erste ­W interbegehung der Civetta-Nordwestwand gewesen: 1.200 Meter vertikale Fels­ wände, vereiste Wasserfälle und viel Schnee.

Im Winter 1966 glückte dann einem internationalen Team nach wochenlanger Vorbereitung eine neue, direkte Route mitten durch die Eiger-Nordwand. Im ­E xpeditionsstil. Ähnliches an Länge, Kälte, Gefahr war nur aus dem Himalaja-Bergsteigen überliefert. Im ähnlichen Stil arbeiteten sich Italiener durch die ­B adile-Nordostwand.

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Natürlich wollte auch ich bei diesem Winter-Hype dabei sein: 1. Winterbegehung der Agnér-Nordkante; 1. Winterbegehung der Furchetta-Nordwand; 1. Winterbegehung der Agnér-Nordwand folgten. Letztere – 1.500 Meter hoch – war tief verschneit und es war durchweg -25 °C kalt. Eine knallharte Angelegenheit. Mit tauben Fingerkuppen, eisstarren Lodenhosen und steifen Seilen standen Sepp Mayerl, Heindl Messner und ich nach drei Tagen am Gipfel. Wenn das nicht die richtige Vorbereitung für den Himalaja war! Dort, wusste ich, würde die Kälte in den warmen Jahreszeiten schlimmer sein als im Winter in den Alpen, dazu kamen Sauerstoffarmut und Stürme. Die Achttausender allerdings waren in jener Zeit uninteressant. Sie waren alle bestiegen worden (zwischen 1950 und 1964) und niemand hielt es für möglich, im Winter auf ihre Gipfel zu steigen. 1970 begann dann eine zweite Welle des Expeditionsbergsteigens: die Eroberung der letzten Berge der Welt mit allen zur Verfügung stehenden Mitteln einerseits und erste Versuche an neuen Routen, die durch die steilsten Achttausender-Wände führen sollten, andererseits. Im Mai 1970 gelang es Bergsteigern aus England und den USA, eine Route durch die 3.500 Meter hohe ­Annapurna-Südwand zu klettern. Im Juni des gleichen Jahres gelang es meinem Bruder Günther und mir, den Gipfel des Nanga Parbat über die 4.500 Meter hohe Rupalwand zu erreichen. Mein Bruder starb beim Abstieg, ich überlebte das Abenteuer nur knapp. Im Himalaja herrschten viel härtere Bedingungen als in den Alpen im Winter. 1973 führte der Italiener Guido Monzino, ein Multimillionär mit einem Hang zum Wagemut, eine Expedition zum Mount Everest. Nachdem er 1970 den Nordpol erreicht hatte, blieb ihm nur noch der höchste Berg der Erde, um brillieren zu können. Hubschrauber flogen Lasten bis zum Western Cwm. Wie die Italiener von Basis zu Basis durch das Eismeer getanzt

waren – im Flugzeug oder auf dem Hunde­s chlitten hockend zum Nordpol – folgte Monzino jetzt der ­S chlangenlinienspur, die Sherpas bis zum Gipfel des Mount Everest getreten hatten. Statt auf ­Training und eigene Fähigkeiten zu setzen, hatten Monzino und andere ihnen einen guten Lohn dafür gezahlt, mit den Gefahren von Kälte und Höhe zu flirten. Damit idealisierten sie die Wildnis als „sturmumtost, ­s onnendurchflutet, nebelumwabert“ und degradierten zugleich die wahren Bergsteiger. Die Höhepunkt­ fetischisten jedoch ließen sich als Durchhaltetypen und Naturliebhaber verehren. Dennoch wirkten diese „Eroberer des Nichts“, denen es nur um den Erfolg ging, lächerlich – hatten sie doch so viel Geld ausgegeben und so viel Unterstützung von den Sherpas erhalten. Es war wie damals in Rom, als Kaiser ihre Sklaven zu Höchstleistungen antrieben und dafür den Beifall des Volks suchten. Endlich, 1975, nach mehreren gescheiterten Versuchen, gelang der zweiten britischen Expedition unter Chris Bonington (an der auch Doug Scott, ­Dougal Haston, Peter Boardman, Pertemba Sherpa und Mick Burke teilnahmen) die erste Durchsteigung der Südwestwand des Mount Everest. Haston/Scott cam­pierten im Biwak im Abstieg auf dem Südgipfel (8.760 m) – und Boardman/Sherpa Pertemba gelangen Auf- und Abstieg. Unglücklicherweise kehrte Burke nicht vom Everest-Gipfel zurück. Die s­ chwierigste Wand am höchsten Berg war durchstiegen. Wieder einmal surrten die Telegrafendrähte letzte ­Meldungen. Aber nein, das nimmermüde Volk der „Ero­berer“ zog es nicht in andere Lande, es entdeckte die gleichen Berge wieder neu. Im Mai 1978 stieg ich zusammen mit Peter Habeler erstmals ohne Sauerstoffgeräte auf das Dach der Erde und wenig später, am 9. ­August 1978, glückte mir die erste Alleinbesteigung des N ­ anga Parbat über die Diamir-Wand und damit die erste vollständige Solo-Begehung eines der 14 Acht-­t ausender. Nur in kleiner Gruppe oder allein lohnte es sich, zweiter Entdecker zu sein. Die Reduktion der Ausrüstung und Trägerhilfe machte das Unterfangen noch mehr zum Abenteuer. Im gleichen Jahr trieb Naomi Uemura, der 1970 als erster Japaner den Gipfel des Mount Everest erreicht hatte, sein Hundegespann von Kanada zum Nordpol, wobei er nur zweimal mit Ausrüstung, Proviant und Brennstoff versorgt wurde, die ihm nachgeflogen wurden. Am Pol selbst holte ihn ein Flugzeug wieder ab. Im Winter 1984 kehrte der erfahrene Uemura dann nicht von einer Denali-Expedition in Alaska zurück. In der winterlichen Arktis konnte selbst Uemura ohne Luftunterstützung nicht überleben. Er hatte alles mit den Eskimos geteilt, hatte sich an den Hundeschlitten gebunden. Eine intensive Suche – auch aus der


Naomi Uemura ist all den Einzelgängern, die aus den Schluchten und Einöden der großen Städte, aus den Gattern des bürgerlichen Lebens in die Weite des Himalaja, der Antarktis und Arktis streben, zum Vorbild geworden. Sterben wie Naomi Uemura! Als ob die Flucht aus dem öden Alltag in die Jetstream-Stürme jemals als ein „Tod“ begriffen werden könnte. Mit ­e rfrorenen Füßen aber, mit dem letzten Quäntchen Willen weiterhumpelnd, mit kollabierenden Lungen, im eigenen Körpersaft erstickend, hören Ordnung, Moral und Denken auf. Zuletzt auch das Hoffen. Noch war das Winterbergsteigen an den höchsten Bergen und den größten Eiswüsten nicht Mode, bald aber würde es zur neuen Herausforderung, dem letzten Abenteuer auf Erden werden. Einer, der, wie einst Fridtjof Nansen, immer wieder ­zurückkam, auch aus prekärsten Situationen, und deshalb meine ganze Bewunderung hat, ist der b ­ ritische Bergsteiger Doug Scott. Am 24. September 1975 hatte er mit Dougal Haston in einer Schnee­höhle u ­ nterhalb des Everest-Gipfels übernachtet: ohne ­Kocher, ohne Schlafsack, ohne Sauerstoffgerät. Sogar ohne Erfrierungen. Nun wollte er den Kangchendzönga in Angriff nehmen, ohne Sauerstoffhilfe. Mit ­Georges Bettembourg, Peter Boardman und Joe Tasker machte sich Doug Scott im Frühling 1979 auf, wobei sie eine Route über die Nordwand zum Westsattel und den Grat hinauf zum Gipfel wählten. Es war der 4. Mai, als sie bis an die Grenze gingen. Eine Notsituation – Tausende Meilen von zu Hause entfernt, 7.900 Meter hoch – zwang sie dazu. Der Wind hatte 150 Stundenkilometer Windgeschwindigkeit! Steine flogen in den Windböen über den Schnee. Zusammengekauert wie in einem Kokon steckten sie in ihren Daunenanzügen und warteten ab. Als der Wind nachließ, stolperten sie über Geröll­blöcke weiter. Der nächste Windstoß warf sie wieder zu Boden. Aneinandergeklammert, den Wind im ­Rücken, kämpften sie ums Überleben. Kämpften gegen die Angst, zu Eis zu erstarren und vom Berg geweht zu werden. Und wieder rannten sie los. Wieder nur ein paar Schritte. Am Grat war der Nordweststurm am stärksten. Er tobte Richtung Sikkim. Sollten sie nach Sikkim hinüber und hinunter in den Windschatten? Im Schneestaub und durch fliegende Eisstücke aus dieser gefrorenen Hölle ausbrechen? Beinahe wären sie in der Nacht dorthin geblasen worden.

Die dunkelste Stunde kam kurz vor der Morgen­ dämmerung. Der Wind zerriss das Zelt und es brach zusammen. Eissplitter flogen ihnen ins Gesicht. Doug Scott rammte seinen Eispickel in den Zelt­boden, ­Zeltstäbe brachen, Stofffetzen flatterten. Der Überlebenskampf begann. „Lasst nichts zurück“, schrie Scott. ­Sogar in der Panik verlor dieser Titan die ­Übersicht nicht. Der Kangchendzönga rauchte Schnee und Nebel: ein erhabener Berg! Die geglückte Selbstrettung – ein schmaler Grat zwischen Hiersein und Nicht-Hiersein – verstand Scott als Zeichen des Himmels. Tasker und Boardman verschwanden 1982 beim Versuch, den gesamten Nordostgrad bis zum Everest-Gipfel zu begehen. Irgendwo zwischen den Felstürmen in der Todeszone über 8.000 Meter Meereshöhe waren sie am Ende. Warum, wissen wir nicht. Jedenfalls ­kamen sie nicht zurück. Wie unzählige Spitzenbergsteiger vor ihnen und noch viele mehr nach ihnen. Doug Scott lebt noch, und das wenigstens ist ein Trost. Inzwischen wurden bis auf zwei alle Achttausender im Winter bestiegen. Millionen von Freizeitsportlern sind auch im Winter draußen – beim Eisklettern, auf Skitour auf und außerhalb der Piste. Die Ausrüstung, vor allem die Bekleidung – windundurchlässig, a ­ tmungsaktiv, reibungsresistent –, ist um ein Vielfaches besser als noch vor dreißig Jahren. 1980 standen polnische Bergsteiger, im Jahrzehnt zwischen 1979 und 1989 die besten der Welt, im Winter auf dem Gipfel des Mount Everest. Eine Sternstunde des Alpinismus! 2014 scheiterten Simone Moro, zurzeit der erfolgreichste Winter-Pionier auf Achttausendern, und David Göttler am Übergang zwischen Rupal- und Diamir-Wand unterm Nanga-Parbat-Gipfel. Der Erfolg war im Winter nicht zu erzwingen: Trotz moderner Ausrüstung, viel Erfahrung und maximaler Motivation blieb nur noch der Rückzug. Zweimal habe auch ich einen Achttausender im Winter versucht: 1982 den Cho Oyu und 1986 den Makalu. Beide Male bin ich gescheitert. Einmal wegen Lawinen­ gefahr und einmal im Jetstream bei -40 °C. Ich habe es nicht bereut. Auch die Antarktis-Durchquerung hatte das Maximale an Durchhaltevermögen und Leidensfähigkeit von Arved Fuchs und mir gefordert, doch die Risiken bei einem Gipfelgang über 8.000 Meter Meereshöhe mitten im Winter sind höher. Wer nicht bereit ist, dabei auch umzukehren, kommt früher oder später um. Nur die eigene Kraft, die sich in wiederholten Versuchen aufbaut, erlaubt uns dann und wann, an unsere Grenzen zu stoßen – wie andere es bei einer Winterwanderung, bei einer Eisfallkletterei oder einer Schlittenpartie erleben. Denn Möglichkeiten, sich zu beweisen, gibt es viele. Für alle aber gilt die Maxime von Paul Preuß: „Das Können ist des Dürfens Maß.“

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Luft – war während der kurzen Tage nicht möglich. Die große Kälte und die Stürme deckten den Einzelgänger für immer zu. Alle ahnten wir: Die neue Dimension des Höhenbergsteigens wird sich im Winter öffnen! Wie sich darauf vorbereiten und vor allem, woher die Motivation dafür nehmen?

REINOLD MESSNER KOLUMNE

AUF DIE HARTE TOUR


TEXT: ALEXANDRA SCHWEIKART, CHRISTOPHER IGEL

FOTOS: MICHAEL MEISL, PETER UNTERMAIERHOFER, CHRISTOPHER IGEL

Der Winter hatte es nicht gerade gut gemeint mit uns Eiskletterern: Durch die warmen Temperaturen und den vielen Pulverschnee hatten wir meist die Ski an den Füßen statt der Eisgeräte in den Händen. Wir Eiskletterer reden von „stehenden“ Wasserfällen, wenn sie zu Säulen und Kerzen aus blauem, hartem Eis ­gefrieren. Wenn ich meine Eisgeräte in eine gefrorene Säule aus hartem, blauem Eis hacke, dann denke ich manchmal, es ist ein Wunder, dass die feste Masse vor ­wenigen Tagen noch rauschend gesprudelt hat. Und in nur ein paar Wochen wird sie wieder zum Wasserfall, den man ohrenbetäubend ins Tal schießen hört. Letzten Winter aber wollten die Wasserfälle einfach nicht gefrieren. JungHee Han, ein Freund aus Südkorea, hat sich aber trotzdem angekündigt, um ein paar Touren mit mir zu unternehmen. Obwohl Südkorea eine Halbinsel im Meer ist, herrscht im Winter eine kontinentale Kälte, die viele Wasserfälle gefrieren lässt. JungHee liebt den Winter, und das Eisklettern in Korea hat ihn zu einem fantastischen Wettkampf-Eiskletterer gemacht. Der Ruf der europäischen Alpen reicht jedoch bis ins ferne Südkorea. Angekommen in München trödeln wir nicht lange, sondern machen uns gleich auf die Jagd nach Eis. Ester Halt: die Schweiz. DIE JAGD NACH DEM EIS 40

Unser erstes Ziel ist St. Moritz – DIE Winter­ metropole im Engadin am Fuße des Piz Bernina. Zwischen diesem und dem Piz Morteratsch schiebt sich der Morteratschgletscher ins Tal und bricht, durch den Verlauf des Talbodens bedingt, steil und wild auseinander. An dieser Stelle reißt der Gletscher auf und Schichten von jahrhundertealtem Eis türmen sich in unglaublich steilen und bizarren Formen auf. Tiefblau leuchtet uns das Gletschereis entgegen und strahlt eine tiefe Kälte aus. Dicke Jacken sind hier gefragt! Dieser sogenannte Gletscherbruch formt eine Eisklippe, und da heißt es, Steileisklettern vom Feinsten – viel steiler als jeder natürliche Wasserfall. Man musste so überhängend klettern, dass der Sicherer anstatt nach oben nach hinten schaut und der Kletterer vielmehr aus der Gletscherhöhle hinaus als nach oben klettert. Im Gegensatz zu den flüchtigen Wasserfällen ist auf Gletscher Verlass. Die Qualität des Eises ist ­super, ein bisschen hart und spröde, aber wir sind gut vorbereitet: Die Steileisgeräte und Steigeisen haben wir schon bei der Anreise messerscharf ­geschliffen! Hier hat jeder Eiskletterer seine eigenen speziellen Techniken und Vorlieben. Neben scharfen Werkzeugen erfordert das Eisklettern ein Höchstmaß an Wendigkeit. Wie ein Akrobat schwingt sich JungHee von Haken zu Haken, die Steigeisen rammt er oft sogar auf Kopfhöhe ins Eis. An der steilen Dachkante kommen die Füße geflogen, mit einer „Figure of 4“ hangelt er sich weiter. Dabei benutzt man den eigenen Arm als Tritt und hakt sich mit der Kniekehle um den Ellbogen ein. Ich bin begeistert, wie kraftvoll und erfahren JungHee klettert und versuche mich auch an dem steilen Überhang. Ich falle, probiere weiter und falle wieder. Weiter oben am Gletscherbruch entlang finde ich eine Line, die weniger steil dafür aber länger ist. Hier kann ich mich austoben, es fühlt sich wie eine ­Mischung aus Bouldern, Kampfsport und Pilates an. Bis in die Abendstunden klettern wir – ein unvergessliches Training! Am Ende des Tages halten wir unsere vor Anstrengung schmerzenden Unterarme in das zwei Grad kalte Gletscherwasser. Selten war Kälte so angenehm! Zurück in St. Moritz gönnen wir uns ein Bier und wärmen die müden Muskeln in der Sauna, damit wir wieder fit für das nächste eiskalte Abenteuer sind. Für den nächsten Tag musste ein neues Ziel her: Am besten ein „echter“ Wasserfall

– tiefblau, gefroren und steil. Ich erinnere mich an einen Talkessel in der Nähe von Chur, der vollständig von der Sonne abgeschirmt ist und oft bis spät im Frühling gute Bedingungen aufweist. Wir ziehen ins Sertig-Tal, das auf fast 2.000 Metern liegt, und hoffen, noch einen der 200 Meter hohen Wasserfälle in gutem – also gefrorenem – Zustand zu finden. Wir sind früh aufgestanden, um die kalten Temperaturen auszunutzen. Vom Parkplatz aus sehen wir mit ­Begeisterung, dass alle fünf Fälle noch stehen, und marschieren los. Der Zustieg ist eine herrliche Winterwanderung und im Pulverschnee zahlen sich unsere Schneeschuhe voll aus: eine ­Premiere für JungHee – und es sollte nicht die letzte an diesem Tag bleiben! Material zusammenstellen, Eisschrauben, Expressschlingen, ein Schluck Tee aus der Thermoskanne und los geht’s in den ersten Eisfall. Ich lege mit der ersten Seillänge los, nicht zu steil, genau richtig, um wach zu werden und die Kälte aus den Knochen zu vertreiben. JungHee kommt nach und wir tauschen das Material am ­ersten Stand. Der Wasserfall wird steiler und JungHee ist mit Vorsteigen an der Reihe. Sicher und kraftvoll navigiert er durch die beste Line des nun senkrechten, teils überhängenden Eises. Immer, wenn die natürliche Form des Eises eine gute Rastposition bietet, dreht er eine E ­ isschraube. Beim Eisklettern ist eine gute Routenwahl w ­ ichtig und dass man lernt, die besten Stellen für Eisschrauben zu erkennen. Denn beim Eisklettern geht es darum, sich effizient zu bewegen und Energie zu sparen. Mit weiten Zügen ist JungHee schließlich rasch über die letzten steilen Meter ­hinausgeklettert. Er setzt zwei Eisschrauben, baut einen Stand und ich steige nach. Seiner Line folgend genieße ich den Tiefblick, das tolle Ambiente und die Tatsache, dass wir trotz des warmen Winters noch so schönes Eis gefunden haben. Schnell ist eine Abalakov-Eissanduhr gebohrt und ge­fädelt und es geht zurück zum Einstieg. Bei dieser Abseiltechnik bohren wir mit zwei Eisschrauben einen V-förmigen, durchgängigen Tunnel ins Eis. Durch diesen wird das Kletterseil gefädelt und anschließend abgeseilt. Beim Abseilen muss ich lachen, denn wieder einmal wird mir bewusst, wie besonders dieser Sport ist. Mein Leben hängt praktisch an gefrorenem Wasser. Schnell sind wir zurück am Einstieg und nehmen uns die Kerze vor, einen teilweise freistehenden, knapp 100 m hohen Wasserfall. Durch die runde Form des Wasserfalls ist die Kletterei extrem ungeschützt. Frontal klettert JungHee empor und es scheint, als stehe er mitten im Raum. Vor ihm ein schmaler Wasserfall und hinter ihm nur das Tal. Ganz aussteigen können wir diesen Wasserfall jedoch nicht, denn die warmen Temperaturen haben dem Eis schon schwer zugesetzt. Zurück am Boden verstauen wir unser Material, werfen uns die Rucksäcke auf und stapfen mit den Schneeschuhen unter den Füßen den Pulverhang nach unten. Der sonst stille JungHee kann sich hier einen Jauchzer

nicht verkneifen. „Was ist Käsefondue?“, fragt JungHee, als wir am Parkplatz zielstrebig Richtung Gaststätte laufen. „Geschmolzener Käse in Weißwein“, antworte ich, „mit Baguettestücken, die man reintunkt“. „Und was isst man dazu?“, wundert er sich. „Nichts, warte ab, das ist genug“, sage ich und freue mich schon. Das Fondue dampft und blubbert und wir genießen jeden Bissen. Eisklettern macht unglaublich hungrig! Eines gefällt JungHee besonders gut am Käsefondue: Alle essen aus einem Topf, wie es in seiner südkoreanischen Heimat üblich ist. Er bestellt uns noch zwei kühle Bier dazu. Denn Bier bestellen kann er schon fast so gut wie Eisklettern! Es war ein super Eisklettertrip und wir hätten uns anfangs nicht träumen lassen, dass wir in diesem warmen Winter noch so viele Eisklettermeter machen würden. Ich war einmal mehr überrascht, wie universell die Klettersprache ist: Trotz der Sprachbarriere verstanden und vertrauten wir uns blind beim Klettern. Bevor er sich auf den Heimweg machte, versprach JungHee nach Europa zurückzukommen und mit mir wieder Eis zu jagen – und natürlich noch mehr Bier und Käsefondue zu genießen. ST. MORITZ N

SCHW EIZ S


ST. MORITZ 41

Sertig-Tal Davos, Schweiz Eisklettern vom Feinsten. JungHee an der Kerze Wl 5, 100 Meter freistehende s Eis.

Auf Eisjagd im Sertig-Tal: Gefrorene Wasserf채lle in Sicht!

Morteratschgletscher Powder time: JungHee kurz vor dem Ausstieg des Gletscher s!


Morteratschgletscher gibt Vollgas an rterat sch: JungHee Steil – steiler – Mo ilen Gletscher s. ste des lle Ste n der schwierigste

Alexandra vertraut dem uralten Gletschereis weit über der letzten Eisschraube. DIE JAGD NACH DEM EIS 42

Käsefondue Multinationales Abendessen: Das Schweizer Käsefondue wird von dem hungrigen koreanisch-deutschen Eiskletterduo verschlungen.


Wie auch die TERREX BLAUEIS PANTS. Die ist hart im Nehmen und sanft zu den Beinen. 3 Lagen und flexibles wie widerstandsfähiges Softshell, im Performance orientierten FORMOTION®-Schnitt verarbeitet – das ergibt Bewegungsfreiheit, Wind- und Wetterschutz sowie Tragekomfort, und mehr kannst du dir von einer Hose nicht wünschen, wenn du dich mit Zehen und Klauen an einer gefrorenen Wassersäule festhältst. Apropos Zehen: Die leiden. Sie sind praktisch ständig im Kontakt mit dem Eis. Dahinter stehen meist nervöse Waden, bis zum Zerreißen gespannt. Nein, Eisklettern ist nicht immer lustig, aber geil. Damit der Spaß der Qual überlegen bleibt, kommen die Füße in die TERREX ALLROUND SOCKS. Alles andere ergibt keinen Sinn. PrimaLoft® ist feiner als Merino, feiner als Kaschmir, und somit das Garn, aus dem der Traum von Wärme und Trockenheit anatomisch korrekt gewoben ist: Denn je nachdem stützen oder schützen die Socken den Fuß. Damit es den Händen ähnlich gut geht, werden die Eisgeräte nur mit den PRIMALOFT® SKI GLOVES angepackt. PL steht für PrimaLoft ® und PrimaLoft ® steht für Wärme und Wärme ist für die Finger kein Luxus, sondern Notwendigkeit, wenn du im Eisgarten spielst. Für den kühlen, aber nicht kalten Kopf sorgt das schnelltrocknende KNIT LOGO BEANIE und weil generell Über- und Durchblick gewahrt sein wollen, darf die sportliche TYCANE-Sonnenbrille niemals im Gepäck fehlen. Dank der hydrophoben Beschichtung der Gläser haften weder Wassertropfen, noch Schmutz oder Staub. Das Sichtfeld bleibt frei, auch innen, dafür sorgt das climacool®-Ventilationssystem. In Summe bist du nun bereit für die eisige Herausforderung, ob in St. Moritz oder anderswo. Feststeht: Was sich beim Eisklettern bewährt hat, das ist auch bei jeder anderen winterlichen Outdoor-Aktivität ideal, egal wie heiß oder kalt oder anstrengend sie wird.

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01// Terrex Climaheat Ice Jacket 02// Terrex Icesky Longslee ve

® Logo Beanie 06// Tycane 03// Terrex Blaueis Pants 04// PrimaLof t Ski Gloves 05// Knit

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Wenn du dich mit einer Kompaktsauna unter der Haut in der Tiefkühltruhe versteckst, dann kommst du dem Gefühl beim Eisklettern schon ziemlich nahe. Dann zeigt dir Wasser in seinem härtesten Aggregatszustand die kalte Schulter – und lädt zum Eisklettern ein. Die körpereigene Klimamaschine läuft auf Hochtouren. Modus: Tropen deluxe. Eisklettern fordert heraus. Eisklettern ist nicht für jedermann. Eisklettern ist ein Mix aus maximaler Anstrengung, Euphorie, Adrenalin, Angst und Willenskraft. Sprich: Drinnen geht es heiß her. Draußen haucht dir ein Eiszapfen im XL-Format die gespeicherten Minusgrade von mehreren Wochen entgegen. Dazwischen befinden sich idealerweise Hoffnung und Kleidung, die den Spagat der Extreme locker schafft. Isolation ist die eine Seite. Feuchtigkeitstransport die andere. Und das Wichtigste ist Bewegungsfreiheit. Die TERREX CLIMAHEAT ICE JACKET mit integrierter PrimaLoft® Down Blend-Technologie erfüllt all diese Anforderungen. Wärmekammern aus hochwertiger Daune sind auf die jeweiligen Körperzonen abgestimmt und überlappend verarbeitet. Das macht die Jacke dicht. Dort, wo Elastizität gefragt ist, kommen Stretchmaterial und PrimaLoft® zum Einsatz. In Verbindung mit dem FORMOTION®-Schnitt kannst du quasi beide Eisgeräte dynamisch und bis zum Anschlag über den Kopf ausfahren und der untere Rücken befindet sich immer noch in der kuscheligen Komfortzone. Deswegen ist die Ice Jacket auch einen Hauch länger geschnitten und innen mit der Schweiß-absorbierenden Cocona®-Beschichtung versehen. Es gibt nichts Schlimmeres, als durchnässt und ausgepumpt im frostigen Schatten einer noch frostigeren Eiswand die Sicherung zu übernehmen. Das geht an die Nieren, das geht an die Substanz, deswegen gibt’s das TERREX ICESKY LONGSLEEVE, das dank climawarmTM die Funktionalität der Ice Jacket ergänzt und stützt. Körpernah geschnitten, transportiert es Schweiß nach außen, hält hervorragend warm und bewegt sich mit dir mit.

ST. MORITZ

TEXT: FLORIAN SCHEIMPFLUG


AUS DER DUNKELHEIT 44 N

OMAN

S

„Allah Akbar, Allah Akbar!“. Der Gebetsruf hallte durch einen felsigen Bergkessel im Hajar-Gebirge. Jakob und ich waren im Oman, um in einem weitgehend unbekannten Sport­klettergebiet in der Nähe des kleinen Dorfs Hadash zu klettern. TEXT: READ MACADAM FOTOS: HANNES MAIR


READ MACADAM GEBOREN im Juli 1983 in Nord Vancouver, B.C., Kanada WAR Mitglied des Canadian Youth Sport Climbing Teams von 1999 – 2001 HATTE eine orange Katze und viel später einen Job in einem Unternehmen, den er für seine Leidenschaften aufgab ARBEITET als Lebenshilfe-Coach, um Menschen dabei zu helfen, ihre eigene Leidenschaft zu finden LEBT im Sultanat Oman, Arabiens verstecktem Juwel MAG es, sich draußen aufzuhalten, sich ­mental und körperlich zu entdecken

Die Landschaft hier reizvoll zu nennen, wäre eine starke Untertreibung. Der lilafarbene Schieferfelsen lag auf der Schulter einer gigantischen Bergschüssel, 1.000 Meter über den Ebenen darunter. Unter uns schlängelten sich Feldwege durch trockene Flussbetten und kleine Felsen wirkten vor der Kulisse der 2.000 Meter hohen Gipfel wie eine winzige Mondlandschaft. Der Gebetsruf klang wie ein Beweis für die Erhabenheit über alles. Jakob steckte die Schlüsselstelle seiner Route ab und verfluchte seine schlechten Vorinformationen über die Kletterroute: „Ach, ich sollte es einfach tun!“. Die Route war für ihn definitiv machbar, aber er schien andere Dinge im Kopf zu haben. Zu Hause hatte seine Partnerin vor Kurzem schlechte ärztliche Nachrichten erhalten. Er war in Gedanken nicht beim Klettern. Auch ich war geistig abgelenkt. Da meine Beziehung kurz vor dem Aus stand, war ich ziemlich gestresst. Dann änderte sich das Wetter und es begann zu regnen. Der ganze Oman wurde von Überschwem­m ungen heimgesucht. Zurück in unserem Quartier in Muscat hatten wir das Gefühl, dass alles, was wir uns hier im Oman an Freiheit und Zeit erhofft hatten, von äußerem Druck überlagert wurde. Aber ich bin zu schnell. Lasst uns zum Anfang zurückkehren.

HINTERGRUND Unsere Pläne begannen an einem Lagerfeuer, wie das hier bei guten Plänen oft der Fall ist. Die dornigen Zweige einer toten Akazie knisterten rot vor dem Himmel im Oman, der wie von

JAKOB OBERHAUSER GEBOREN im Januar 1971 in Innsbruck, Österreich HAT schon als Kind Berge bestiegen HATTE einen gepunkteten Vogel und viele Kletterfreunde ARBEITET als professioneller Bergführer LEBT in Wien, wo Kultur auf die Alpen trifft MAG es, neue Gegenden zu erkunden

Nadelspitzen durchzogen schien. Jakob hatte die letzten zehn Winter im Oman verbracht, und ich die letzten sechs. Wir kamen beide, um zu arbeiten, blieben aber, um zu klettern. Mit seinen schroffen, felsigen Bergen, 1.200 Kilometern Küste und einem halben Jahr lang perfekten Kletterbedingungen ist der Oman sehr viel mehr als nur ein heißes, von der Wüste geprägtes Land im Mittleren Osten. Zwei Stunden von der Hauptstadt Muscat entfernt, locken dich 500 Meter hohe, senkrechte Wände, Fünf-Sterne-Sportklettermöglichkeit in Dörfern wie aus einem Indiana-Jones-Film sowie trockene Flussbetten mit Felsen, die von ewigen Sturzfluten gemeißelt wurden. Es gibt in Muscat sogar Orte, in denen Deep Water Soloing möglich ist. Das Land ist voll abenteuerlicher Klettermöglichkeiten, aber noch weitgehend unterentwickelt und unbekannt. Wir waren im Oman auf der Suche nach einem Projekt, das einzigartig war, etwas anderes als das „Übliche“. Wir hatten beide davon geträumt, in der 7th Hole-Höhle zu klettern, nachdem wir sie unabhängig voneinander bereits vor Jahren besucht hatten. Dunkel und gewaltig – wir konnten gar keine andere Wahl treffen. Es ist schwer, angesichts der verrückten Überhänge 110 Meter unter der Erde keine Inspiration zu empfinden. Es war uns wichtig, ganz unten loszuklettern und nur auf traditionelle Sicherung zu setzen; keine Bolzen, kein Probedurchlauf. Ein echtes ­Abenteuer! Als wir nachts am Feuer saßen, nahmen wir uns vor, im Winter 2013 gemeinsam zu klettern. ­Leider sahen wir uns aufgrund unserer

unvorhergesehenen persönlichen Dramen und ­einer einwöchigen Zwangspause wegen Regens gezwungen, uns auf den Weg zu machen und loszuklettern, bevor wir keine Zeit mehr hatten. Unsere Gedanken rasten: Würde es möglich sein? Würde das Klettern zu schwierig sein? Oder würde alles unter Wasser stehen und uns keine Chance lassen, es überhaupt zu versuchen?

MONDLANDSCHAFTEN Nachdem es aufgehört hatte zu regnen, machten wir uns über wilde Haarnadelkur ven auf den Weg, vorbei an alten Siedlungen und zahlreichen Ziegen. Das Ziel: das Salmah Plateau. Die Straße war in einem schlechten Zustand und wir verlangten dem Wagen alles ab – auf einem Terrain, das in anderer Richtung unpassierbar gewesen wäre. Entschlossen. Als wir das Plateau erreichten, empfingen uns wirbelnde, kalte Winde, aber wir konnten immer noch den tiefblauen Indischen Ozean 2.000 Meter unter uns sehen. Wir schreckten eine Horde Schmutzgeier auf, die unheilverheißend über die Landschaft davonflogen. Die felsigen Hügel hinter ihnen waren mit einsamen Akazien gesprenkelt. Stunden später, viel länger als es normalerweise dauert, erreichten wir den Rand der 7th Hole-Höhle. Es war sehr kalt und feucht, als wir aus unserem Jeep stiegen und zu der Höhle gingen – unserer Base für die nächsten Tage.


IN DER HÖHLE Am nächsten Morgen starteten wir per Abseilen in die Tiefe. Nach ausreichend viel Kaffee waren wir vorbereitet. Während ich mich die 110-Meter-­ Linie abseilte, konnte ich die Skalierung nicht erkennen, weil sich meine Augen an die Dunkelheit gewöhnen mussten. Das Erste, was ich in der Höhle wahrnahm, war der extreme Kontrast zwischen Licht und Dunkelheit. Felsen materiali­ sierten sich aus den unheimlichen Schatten, die von Jakobs Stirnlampe erzeugt wurden, und die wie ein Leuchtfeuer in der Dunkelheit hin und her schwang. Die geplante Ideallinie führte durch ein paar Überhänge rechts von einem riesigen hängenden Halbkessel. Wir blickten aufgeregt zu dem extrem ausladenden Riss hinauf. Total begeistert! Jakob gewann bei Papier-Stein-Schere und übernahm als Erster das Vorklettern. Er machte sich auf den Weg, eine Spur aus Staub und Stein hinter sich herziehend. Ich hatte es mir nicht so gefährlich vorgestellt. Als Jakob die 20-Meter-Marke erreicht hatte, empfahl ich ihm, doch auf etwas Sicherung zu setzen. Aber Jakob antwortete nur, dass das auch nichts nützen würde; der Felsen war zu brüchig! Jakob grub Steine aus und warf sie über seine Schulter, während er nach oben kroch. Auf mich wirkte es lustigerweise so, als ob er im Supermarkt Obst einkaufen und die faulen Früchte hinter sich in die Dunkelheit werfen würde; die Echos hallten durch die ganze Höhle. Jakob gab bald auf und kletterte den gefährlichen, brüchigen Felsen wieder nach unten (wenn man es überhaupt Felsen nennen kann). Zurück auf dem Boden machte Jakob sich los und wir

stellten enttäuscht fest, dass wir nicht vorangekommen waren. Wir hatten im Oman schon zahlreiche unzugängliche Felsen geklettert, aber der hier war ein anderes Kaliber. „Vielleicht dort drüben?“, schlug Jakob eine andere Linie vor. Nein. Zwanzig Minuten später brachen wir auch diesen weiteren Versuch frustriert ab.

NEUE PERSPEKTIVE Die Atmosphäre in der Höhle war still und elektrisiert. Die Luft summte voll kleinster Geräusche. Wir waren fasziniert davon, wie die Höhle sich zu verwandeln schien, als sich das Licht über die kühlen Wände schob. Wir beide bemerkten gleichzeitig einen großen Riss, der zuvor vom Schatten verborgen war, und erst jetzt vom veränderten Licht beleuchtet wurde. Er verlief nach unten, als käme er vom Hals einer Frau, die sich als Silhouette im Himmel zeigt, und reichte genau bis an den Rand des hängenden Halbkessels. Freiliegend, direkt ... aber auch machbar? Jetzt war es zu spät, um mit Klettern anzufangen, also packten wir unsere Ausrüstung zusammen und machten uns durch den Hinterausgang der Höhle auf den Weg zurück in unser Camp.

ERFOLG Am nächsten Morgen seilten wir uns früh wieder in die Höhle hinab, begeistert vom Potenzial dieser neuen Linie. Der Riss lag frei und wurde von einem Steilhang brüchigen Trümmergesteins am Rand der Kluft bewacht. Wir befestigten eine schnelle Sicherung an der Basis. Wären wir gestürzt, bevor wir diese Sicherung

angebracht hätten, wären wir beide in die Leere unter uns gefallen. Diesmal übernahm ich die Führung. Ich schaltete meine Stirnlampe ein und machte mich in meiner Lichtblase auf den Weg. Ich spürte den furchteinflößenden Sog des Abgrunds unter mir. Was für eine unglaubliche Position! Ich wanderte den Hang an sprödem Trümmergestein entlang, das von rotbraun gefärbtem Staub bedeckt war. „Besser als gestern“, kicherte ich. Ich b ­ eseitigte Schmutz, um den Felsen freizulegen und eine Schlinge zu platzieren und entfernte ein dickes Spinnennetz. Eine Spinne so groß wie meine Hand flitzte direkt an meinem Gesicht vorbei. „Arrgh!“. Fast wäre ich durchgedreht. Ich befestigte schnell eine Schlinge und bewegte mich weiter. Als ich einen weiteren Thread platziert hatte und durch einen Auslaufabschnitt in Richtung Base eines körperbreiten Kamins gelangt war, wuchs mein Selbstvertrauen langsam. Mein Ziel lautete, die vermeintliche Sicherheit des Kamins zu erreichen; wenn ich hier abstürzte, würde ich direkt vor Jakobs Füßen landen. Während ich sanft den hohlen Stein be- und entlastete, kroch ich Zentimeter für Zentimeter nach oben. „Puh!“. Ich stieß einen unfreiwilligen Schrei aus, als ich den Kamin erreichte. Obwohl der Fels mit Höhlenstaub bedeckt war, war er fest. Ich drückte meinen Körper gegen die Wand und überlegte, in welcher Situation ich mich befand. Der Kamin schlängelte sich über mir weitere sechzig Meter nach oben und hing dabei über dem Boden der Höhle. „Was für eine fantastische Position!“. Ich rief nach unten, aber Jakob konnte mich wegen der verrückten Höhlenakustik nicht hören.


AUS DER DUNKELHEIT 47 Über mir verengte sich der Kamin wie eine Eier­ uhr. Ich stemmte mich hinein und in diesem Augenblick wickelte sich die Ausrüstung auf m ­ einem Gurtzeug um meine Oberschenkel, und ich hing sofort fest. Meine Füße baumelten frei und ­meine Hände suchten oben nach Halt. Der große Sechskant schlug herum wie ein ausgelassenes Windspiel. Mein Helm schrammte gegen Wand, verdrehte meine Stirnlampe zur Seite und ließ mich im Dunkeln zurück. Mit einem tiefen Atemzug platzierte ich einen Nocken und drückte das Rack zur Seite. Mit tiefem Vertrauen in den Keil zwischen meinem Körper und dem Gurtzeug bewegte ich mich wie eine Raupe nach oben. Als ich in der Lage war, meinen Fuß zu heben, konnte ich mich mit ungeschicktem Drücken befreien. Jetzt konnte ich meine Stirnlampe richtig einstellen und wieder sehen. Ich kletterte weiter nach oben, mit Staub bedeckt.

AUS DER DUNKELHEIT Bei der ersten Sicherung mussten Jakob und ich über die Absurdität unserer Lage lachen: zwei Freunde, hineingestopft in einen Kamin, fünfundvierzig Meter hoch in einer unterirdischen Höhle, in einen schwarzen Abgrund blickend. Über uns wurde der Winkel steiler und von e ­ inem Dach bedeckt, das in einem Strahlenkranz aus Sonnenlicht endete. Es schien steil zu sein und wirkte einschüchternd, und ich überprüfte noch einmal meine Chockstone-Sicherung, während Jakob seinen Weg bis in die Ecke des Kamins überbrückte. Er grunzte, als er versuchte, ­einen kleinen Thread zu befestigen. Als er endlich gesichert war, bewegte er sich unter dem Dach hervor

und fing plötzlich an zu lachen, als er einen weiteren Thread befestigte: „Das ist bescheuert!“. Er verschwand kurz im blendenden Licht, dann erschien seine Silhouette und er rief mich zu sich. Als ich die Seillänge nachstieg, konnte ich es nicht fassen. Der Kamin war so steil, dass ich zwischen meinen Füßen den ganzen Boden der Höhle unter mir sehen konnte. Überraschenderweise konnte ich mit einem Bein auf jeder Seite des Kamins über den Abgrund gehen, statt auf das Dach zu klettern. Am Ende der Seillänge saß Jakob und grinste über das ganze Gesicht, entspannt zurückgelehnt über dem Abgrund. Jetzt hatten wir das natürliche Tageslicht erreicht. Jetzt übernahm ich wieder die Zügel, stieg die letzte unglaubliche Seillänge der hohlen Orgel­ pfeifen aus Kalzit hinauf, die vor dem düster-blassen Kalkstein bronzefarben und glänzend aussahen. Ich hatte wieder das gesamte Rack mit Kabeln und Nocken dabei, jetzt benötigte ich nur ein paar Schlingen, um sie durch die Röhren zu fädeln. An der Oberseite der Stirnwand aus Röhren kletterte ich unter einen riesigen Stein, der in der Ecke eingeklemmt war, und zog mich zum Rand des Plateaus hoch. Jakob kam dazu und wir freuten uns unbändig, wobei wir aussahen wie zwei Bergleute. Wir hatten es geschafft: Die ersten Menschen, die aus einer der atemberaubenden Höhlen des Oman geklettert waren. Der Druck fiel von uns ab. Die Erfahrung war eine Befreiung. Wir nannten unsere Route „Climb into the Light“. Vom Boden einer dunklen Höhle in das Licht zu klettern, war eine großartige Metapher für die

Rolle, die das Klettern in unserer beider Leben im Allgemeinen spielt, aber aufgrund unserer besonderen Umstände fühlte es sich sogar noch passender an. Diese Route gab uns wieder die Kraft für all das, was uns in unseren Leben sonst noch beschäftigte. Wir konnten die Auswirkungen, die der Aufstieg haben würde, nicht voraussehen. Alles, was wir brauchten, war dieser Moment der Niederlage nach unserem ersten Versuch in der Höhle, um zu erkennen, dass das Licht immer kommen und den richtigen Weg weisen wird – wenn wir uns nur die Zeit nehmen, still zu sein und zu beobachten.

ZURÜCK IN HADASH Ein paar Tage später rief der Muezzin wieder ­„ Allah Akbar, Allah Akbar“. Jakob ging sein Projekt noch einmal an. Diesmal glitt er mühelos durch die kleinen und scharfen Schlüssel­ stellen seiner Route und hängte die Ketten auf seinem härtesten Redpoint seit vielen Jahren ein. „Juhuu!“. Er fühlte sich wie neugeboren und voller Energie und mir ging es genauso, als ich mich zu meinem neuen Projekt aufmachte ...

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GEOGRAFIE

AUS DER DUNKELHEIT

Der Oman ist mit 309.500 km2 Fläche das drittgrößte Land der arabischen Halbinsel und liegt an dessen südöstlicher Ecke. Im Norden grenzt der Oman an die Vereinigten Arabischen Emirate (VAE), im Westen an Saudi-Arabien und im Südwesten an die Republik Jemen. Eine besondere Stellung hat die Halbinsel Musandam inne, die als Exklave vom „Haupt-Oman“ durch die VAE getrennt wird.

KLIMA

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Der größte Teil des Omans besteht aus Wüste. Die Hauptreisezeit ist von Anfang November bis Anfang März bei Temperaturen im Tal um 20 °C bis 25 °C. Im Sommer steigen die Temperaturen an der Küste auf bis zu 45 °C an, verbunden mit extrem hoher Luftfeuchtigkeit, und im Landesinneren sind sommerliche 55 °C bei extremer Trockenheit keine Seltenheit. Regen gibt es in der Zeit von Juli bis September um 25 °C und die Landschaft erscheint in üppigem Grün. Ausnahme bildet das Dhofar-Gebirge im Süden des Landes: durch den südostasiatischen Monsun, den Kharif. Nach dem Kharif steigt die Temperatur stetig bis hin zu Durchschnittstemperaturen von über 30 °C im Januar.

KLETTERN IM OMAN

und das „Wadi Tiwi“ mit seinen teilweise gebohrten Mehrseillängenrouten bis zu 400 m Wandhöhe. Hier ist auch das Salmah Plateau mit dem „7th Hole“.

Die meisten Klettergebiete des Landes befinden sich im etwa 600 km langen Hajar-Gebirge. Das Gebiet erstreckt sich von der Halbinsel Musandam (an der Straße von Hormuz) bis nach Ras Al Khabba (südöstlich von Sur) und ist über den Flughafen in Muscat, und dann mit einem Mietwagen, wenn möglich einem Allradfahrzeug, erreichbar.

3. Nördliches Hajar-Gebirge: Dieser Teil des Gebirges liegt auf der Halbinsel Musandam und ist am einfachsten von den Vereinigten Arabischen Emiraten erreichbar. Hier gibt es eine große Anzahl von Alpintouren bis zu 600 m Wandhöhe (Informationen unter http://w w w. redarmadapublishing.com und im dazugehörigen Kletterführer „UAE Rock Climbing“).

1. Westliches Hajar-Gebirge: Hier, westlich von Muscat und östlich der Vereinigten Arabischen Emirate, befinden sich die wichtigsten Klettergebiete des Oman. Sportklettergebiete wie „La Gorgettes“, „Hadash“ und ­„Kubrah Canyon“ sowie die Boulder-­Gebiete „Wadi Nakhal“, „Kubrah Canyon“ und „Wadi Nakhar“ finden sich hier. Es gibt die bis zu 1.000 m hohen Wände de „Jabal Misht“ und den 800 m hohen „Jabal Kawar“.

Da keine anderen Unterkünfte vorhanden sind, übernachtet man zumeist im Zelt. Zwar gibt es keine offiziellen Zeltplätze, aber im gesamten Land ist das Campen erlaubt. Mehr Informationen zu den Klettergebieten sind im Oman-Kletterführer von Jakob Oberhauser zu finden: „Oman“, Alpinverlag Panico (ISBN-13 978-395611-019-1)

2. Östliches Hajar-Gebirge: Im östlichen Hajar-Gebirge befindet sich unter anderem das Sportklettergebiet „Wadi Daykah“

4. Dhofar-Gebirge: Mit nur einer dokumentierten Route ist das Dhofar-Gebirge im Süden des Landes noch sehr

unerforscht. Das Potenzial ist aber riesig und die Landschaften einmalig. Von Sink Holes über mehrere Hundert Meter hohe Küstenfelsen bis hin zu beeindruckenden Sportklettermöglichkeiten wartet die Umgebung von Salalah nur darauf, entdeckt zu werden. Die Anreise erfolgt per Flugzeug über Muscat nach Salalah. Hier kommt man fast überall mit einem alltagstauglichen PKW zurecht, auch wenn bei Abstechern in die Rub Al Khali und in manchen Wadis durchaus ein Allradfahrzeug ratsam wäre. In der Umgebung von Salalah gibt es zahlreiche Hotels, aber es darf natürlich auch hier gecampt werden.

5. Duqm Für Boulder-Freaks, die eine lange Anreise nicht scheuen und denen Hitze nichts anhaben kann, sollte der Stone Garden of Duqm erwähnt werden. Die von Muscat 700 km und von Salalah etwa 400 km weite Reise führt in ein Labyrinth von Blöcken im Wüstensand. Es gibt hier keine dokumentierten Boulder, aber Read Macadam, Jakob Oberhauser und Dejan Miscovits haben sie bereits erkundet.


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AUS DER DUNKELHEIT


DID YOU KNOW THAT …

r huh für Reinhold Messne Sc gkin ek Tr n le iel ez sp … adidas einen ne unt Everest-Besteigung ohrtigt hat? fe vor seiner historischen Mo ge Sauerstoff TEXT: ANDREW BISHARAT FOTO: ADIDAS ARCHIV

DID YOU KNOW THAT …

Es ist bekannt, dass zu einer Mount Everest-Besteigung die Überquerung des KhumbuEisbruchs gehört, der im Tal des Schweigens entspringt und dessen vereiste Hänge sich steil bis zum Fuß der bedrohlichen Lhotse-Wand hinaufziehen. Doch der vielleicht wichtigste Teil des gesamten Aufstiegs beginnt mit dem Zustieg. Die 10-tägige Wanderung von Lukla zum Everest-Basislager ist zwingend notwendig, denn während dieser Zeit gewöhnt sich der Körper langsam an die Sauerstoffknappheit. Ein Kletterer, der sich ohne Akklimatisierung mit dem Hubschrauber ins Basislager einfliegen lässt, würde furchtbare Kopfschmerzen, Zittern und Ödeme erleiden – und der Aufstieg wäre vorbei, bevor er begonnen hat.

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1979 war das wohlbekannt. Bis dahin nicht bekannt waren jedoch die Antworten auf diese Fragen: Ist es möglich, den Gipfel des Mount Everest, der sich auf 8.848 Metern Höhe befindet, ohne externe Sauerstoffzufuhr zu erklimmen? Und ist es möglich, vom Gipfel ohne schwere Hirnschäden zurückzukehren? 1978 wanderte der damals 33-jährige Reinhold Messner in ganz besonderen Schuhen zum Everest-Basislager – den leichtgewichtigen Trekking-Schuhen von adidas. Obgleich die Schuhe noch keinen offiziellen Namen hatten, verkörperten sie im Wandersport einen revolutionären Schritt nach vorne. Ultraleicht mit synthetischer Sohle und robustem Obermaterial aus Leder. Messner kam die Idee für einen leichten Trekking-Schuh, als er in den Bergen seiner Heimat Tirol trainierte. Jeder seiner berüchtigten Trainingsläufe beinhaltete 1.000 Meter mehr Höhendifferenz. Während dieser Läufe wurde Messner bewusst, dass er mit einem leichten, aber robusten Trekking-Schuh beim Zustieg zum Himalaja wertvolle Energiereserven sparen könnte. Toni Reiter, ein hervorragender Felskletterer und Bergsport-Experte bei adidas, war von der Idee begeistert. 1977 veranlasste Reiter ein Treffen zwischen Messner und Adi Dassler, um das Konzept näher zu besprechen. In diesem Jahr trug Messner den ersten Prototyp des Trekking-Schuhs bei seinem Zustieg zur Südwand des Dhaulagiri. Messner arbeitete weiter mit adidas am Design und bis 1978 wurden seine adidas Trekking-Schuhe – immer noch ohne richtigen Namen – weiterentwickelt: Sie waren robuster, schneller trocknend und sogar noch leichter geworden. Messner konnte bei seinem Zustieg zum Everest leichte Füße auch gut gebrauchen, denn sein Kopf war bestimmt voller schwerwiegender Bedenken. Messner und sein langjähriger Kletterpartner Peter Habeler unternahmen den Versuch, als erste Menschen den Gipfel des Mount Everest ohne Sauerstoffzufuhr zu erreichen. Um dieses Unterfangen in einen historischen Kontext zu bringen, ist es wichtig zu verstehen, dass Experten eine Everest-Besteigung ohne externe Sauerstoffzufuhr für unmöglich hielten. Messner und Habeler wurden weithin für „verrückt“ erklärt. Immerhin liegt der Gipfel des Everest mehr als 8 Kilometer über dem Meeresspiegel. In dieser Höhe enthält die Luft nur ein Drittel der Sauerstoff­menge des Werts auf Meereshöhe. Ärzte hatten in den 1960er-Jahren die körperlichen Anforderungen für das Klettern in großer Höhe


adidas Super Trekking | 1982

Wie wir alle wissen, haben Messner und Habeler ihr Ziel erreicht, doch ihr Aufstieg verlief nicht ohne Dramen. Habeler erlitt eine Lebensmittelvergiftung und Messner machte ohne ihn weiter. Er und zwei Sherpas setzen die Tour fort und erreichten am nächsten Tag den Südsattel. Dort wurden sie ganze zwei Tage lang in einem gewaltigen Sturm bei Temperaturen von minus 40 Grad Celsius und Windgeschwindigkeiten von mehr als 200 Stundenkilometern festgehalten. Als sich der Sturm endlich legte, kehrten die K ­ letterer ins Basislager zurück. Dort konnten sie sich so weit erholen, dass sie über einen zweiten Versuch nachdenken konnten. Habeler w ­ ollte Sauerstoff verwenden. Doch Messner hielt an ihrem ursprünglichen Plan fest. Den Gipfel zu erreichen, war für Messner nicht wichtig. Ihm ging es nur um die Selbsterfahrung. „Ich betreibe Bergsport, um etwas über mich selbst zu erfahren“, erläuterte Messner im Basislager. „Mir geht es darum, mich selbst zu entdecken. Wenn ich externe Sauerstoffzufuhr nutze, steht ein künstliches Hilfsmittel zwischen den Bergen und mir. Indem ich mich auf künstliche Hilfsmittel verlasse, könnte ich nicht wirklich etwas über mich selbst erfahren.“ Habeler gab nach und das Team kletterte wieder ohne Sauerstoffbehälter. Ein paar Tage später gelangten sie zum Südsattel, wo die „Todeszone“ beginnt – die Höhe, in der Menschen nicht für einen längeren Zeitraum überleben können. Sie kämpften sich nach oben. Habeler litt unter Kopfschmerzen und sah doppelt. Messner konnte nur wenige Schritte gehen, bevor er nach Atem ringen musste. Sie kamen quälend langsam voran und jeder Atemzug war so kostbar wie das Leben selbst. Über 8.000 Meter schafften sie nur drei oder vier Meter zu gehen, bevor sie im Schnee zusammenbrachen. Also krochen sie weiter.

Am 8. Mai 1978, gegen 13 Uhr, gelang Messner und Habeler, was gemeinhin als unmöglich galt: die Besteigung des Mount Everest ohne Sauerstoff. Über diesen Moment schrieb Messner später: „In meinem Zustand der spirituellen Abstraktion bin ich losgelöst von mir und meinen Augen. Ich bin nichts als eine nach Luft schnap­ pende Lunge, die über den Nebeln und Gipfeln schwebt.“ Sie kehrten ins Basislager zurück – unversehrt. Ihr Erfolg brachte Ärzte dazu, zu überdenken, was sie ursprünglich für nicht menschenmöglich gehalten hatten. Doch, was wurde aus diesem geheimnisvollen, besonderen Trekking-Schuh? 1979 trug Messner ihn zum K2. Er schickte adidas eine Postkarte mit dieser Nachricht: „Wir sind bis 6.200 Meter mit adidas Schuhen geklettert. Der neue Höhenrekord (für einen Schuh). Liebe Grüße, R. Messner.“ 1980 kehrte er zum Everest zurück, um seine erste Solo-Besteigung ohne Sauerstoff zu bewältigen. Er kletterte die Nordwand des Everest auf 7.000 Meter in adidas Schuhen. Ein weiterer Höhenrekord für den Schuh und einer der wichtigsten Erfolge in Messners Karriere. In den 1980ern war klar, dass diese Trekking-Schuhe mit extremsten Bedingungen zurechtkamen. Jetzt brauchten sie noch einen richtigen Namen. 1983 besuchte Messner Herzogenaurach und stellte den adidas „Super Trekking“ vor. Beide Ideen, den Zustieg mit leichten Schuhen zu bewältigen und den Gipfel der Welt ohne Sauerstoff zu besteigen, galten als unmöglich. Dennoch bewies ihr Erfolg in diesen entscheidenden Jahren das Gegenteil und inspirierte uns andere, uns noch mehr anzustrengen, um ins unbequeme Ungewisse vorzudringen. Und, wie Messner es ausdrückt, in den Bergen nicht die Gipfel zu suchen, sondern einen Weg zu uns selbst zu finden.

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Stell dir einmal vor, wie es gewesen sein muss, von jedem Kletterexperten und Mediziner gesagt zu bekommen, dass du entweder einen Hirnschaden bekommst oder stirbst, wenn du es wirklich durchziehst. Wirklich, überleg dir, du sitzt in einem Raum zusammen mit Ärzten, die dich beschwören, endlich zu verstehen, dass es wissenschaftlich unmöglich ist, diesen Aufstieg zu schaffen. Und du sagst ihnen, dass sie alle falsch liegen. Versuch dir vorzustellen, du hast den Mut weiterzumachen, egal was Temperatur- und Sauerstoffmessungen sagen. Stell dir vor, auf das Unmögliche zuzuklettern. „Niemand weiß, ob es möglich ist, den Everest ohne Sauerstoff zu besteigen“, sagte Messner im Basislager. „Aber ich glaube, dass es grundsätzlich möglich ist, den Everest ohne Sauerstoff zu besteigen. Ob Peter und ich die Ersten sein werden, die es schaffen, weiß ich noch nicht.“

DID YOU KNOW THAT ...

untersucht und festgestellt, dass die Sauerstoffmengen am Gipfel des Everest so niedrig sind, dass sie einen Menschen nur im Ruhezustand versorgen können. Alle waren überzeugt, dass auch nur der Versuch eines solchen Unterfangens eine ernsthafte, dauerhafte Schädigung des Gehirns oder den Tod zur Folge hätte.


Alles war Tudo Bem“ Alles gut“ ...”Bald lernten wir, ” ebenfalls zu akzeptieren und dies uns treiben zu lassen.

EIN ORT ZUM GLÜCKLICHSEIN 52

Ein.. Ort zum Glucklichsein

Angst kroch durch meine Adern, meine Muskeln waren angespannt wie zum Sprung bereite Federn, die bei der geringsten Berührung explodieren. Dennoch war es lebenswichtig, sich zu entspannen – ich kämpfte verzweifelt darum, meinen Atem zu verlangsamen und meinen Geist zu beruhigen. Schwach hing ich an der vertikalen Wand wie eine der vielen kleinen Sukkulenten, die die Oberfläche bedeckten und die Griffe unkenntlich machten. Ich war 600 Meter über dem Boden, der letzte Haken war nicht zu sehen und mindestens 10 Meter unter mir, den nächsten konnte ich noch immer nicht entdecken. Szenen liefen vor meinem inneren Auge ab. Wir hatten gerade gehört, dass sich ein Mitglied der einzigen anderen Gruppe, die diese Route wiederholt hat, bei einem Fall das Bein gebrochen hatte ... „Besser nicht nachdenken ... Konzentrier dich einfach und denk an deine nächste Bewegung ... Alles wird gut ... Eine Bewegung nach der anderen ... Denk an nichts anderes!“ Das war der innere Dialog, der auf Endlosschleife in meinem Hirn lief. Ich kletterte weiter, aber keine Spur vom nächsten Haken und mein Seil war fast zu Ende. Endlich wurde der Winkel etwas einfacher und eine Felsfinne wurde sichtbar. Ich zog mich auf dieses „Gottesgeschenk“ hoch und sah den Haken nur ein paar Meter von mir entfernt! Nachdem ich die Ketten befestigt und einen Seufzer der Erleichterung ausgestoßen hatte, rief ich „Gesichert, Ben!“

TEXT: MAYAN SMITH-GOBAT FOTOS: FRANK KRETSCHMANN

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PIEDRA RISCADA

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BRASILIEN


BRASILIEN 53 hinunter in die Tiefe. Schließlich schien sich mein Körper das erste Mal nach Stunden zu entspannen, eine Welle der Erleichterung schwappte durch meine Adern und löste sich langsam in ein zufriedenes Glücksgefühl auf, das aus meinem Inneren strahlte.

DIE REISE

Einen Tag nachdem wir in Brasilien angekommen waren, fuhren Ben und ich gen Norden. Wir bewegten uns langsam auf den unglaublich befahrenen Straßen Rios in Richtung der abgelegenen ländlichen Gebiete. Zuerst schien das Autofahren einem Todeswunsch gleichzukommen ... Laster rasten an uns vorbei und drohten uns ständig von der Straße abzudrängen. Motorräder fuhren in wildem Zickzack durch den dicken, schnellen und permanent hupenden Verkehr. Dies schien die einzig gültige Verkehrsregel in Brasilien zu sein und unsere Reise war ein Extrem zwischen schrecklichen Unfällen und dem schönen, ruhigen Land. Unsere Stimmung s­ chwankte permanent zwischen Erstaunen und absolutem Horror. Brasilien hat seine eigene Vorstellung von Zeit, alles schien mindestens doppelt so lang zu dauern wie erwartet. Für 850 Kilometer brauchten wir fast achtzehn Stunden. Nach dieser unglaublichen Fahrt war unsere Ankunft in der Nacht im kleinen Dorf São José do Divino wie eine erfrischende Brise.

Wir beschlossen, fuer die Chance zurueck­ zukommen, diese wunderschoene Route auch tatsaechlich zu geniessen.

Bier floss in Strömen und wir wurden sofort von jedem in der Stadt wie Familienmitglieder willkommen geheißen. Wir stießen einen Seufzer der Erleichterung aus und erlebten ein unglaubliches Gefühl der Zufriedenheit, als wir von dieser entspannten und freundlichen Kultur aufgenommen wurden, in der jeder damit zufrieden schien, mit fast nichts zu überleben und einfach jeden Tag zu genießen ... Alles war „Tudo Bem“ – „Alles gut“ ... Bald lernten wir, dies ebenfalls zu akzeptieren und uns treiben zu lassen. Am nächsten Morgen wurden wir von einem laut plärrenden Lautsprecher geweckt, anscheinend die Fußballnachrichten. Wir stellten fest, dass São José von unglaublich vielen Granitkuppeln umringt war, die aus dem üppigen, grünen Ackerland hervorragten. Überall unglaubliches Potenzial zum Klettern, doch auf dieser Reise war unser Ziel Stefan Glowaczs Route „The Place of Happiness“, ein atemberaubender, 850 Meter hoher, weißer Grat auf der Piedra Riscada, der wohl markantesten Granitkuppel und mit Sicherheit „der Line“, die man geklettert sein muss!


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DER ERSTE VERSUCH Ben und ich starteten um

4.30 Uhr morgens und kletterten die ersten sechs Seillängen der schwarzen Gesteinsplatte simultan im Dunkeln. Wir merkten, dass die Line im nur kleinen Schein unserer Kopflampen schwer zu klettern war. Die Haken passten sich der mit Ausbuchtungen überzogenen Gesteinsplatte an, manchmal sah ich sie nur, wenn meine Füße sie passierten. In der Morgendämmerung führte Ben den ersten „Dirt Crack“ an. Wir kletterten durch Kakteen und waren uns nicht sicher, in welche Richtung es weiterging. Abenteuerklettern vom Feinsten. Mit der Zeit wurde die Kletter­s trecke klarer, aber auch um einiges schwieriger. Nach einer Woche Reisen und wenig Bewegung fühlte ich mich ein wenig wackelig und nervös, als ich die erste Riss-Seillänge anführte. Ich musste besonders vorsichtig klettern und auf den letzten Metern rutschte mein Fuß ab. Ich fluchte über mich selbst und ließ mich wieder zum Anker hinab, dann ließen wir beide diese und die nächste Seillänge schnell ohne weitere Vorkommnisse hinter uns. Als wir aus der Ecke herauskamen, traf uns die sengende Hitze mit voller Wucht: Es waren milde 40 °C. Sofort wurden unsere Bewegungen langsamer. Normal zu agieren, wurde immer schwieriger, aber gerade die nächsten zwei Seillängen verlangten uns einiges ab. Der Fels verbrannte uns die Finger und die scharfen Granitkristalle waren unglaublich schmerzhaft. Obwohl an sich nicht besonders schwer, war das Klettern anstrengend und laugte uns mental aus. Bei jeder Seillänge wurden die Run-outs immer größer. Oft war der nächste Haken noch nicht einmal zu sehen und es war schwierig, den weiteren Verlauf der Route zu bestimmen. Das Einhängen war eine unglaubliche Erleichterung, aber jedes Mal mussten wir danach eine Menge Mut aufbringen, um uns wieder ins Ungewisse zu stürzen.


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BRASILIEN

Die wohl markanteste Granitkuppel und mit Sicherheit die Line“, die man ” tert sein muss! geklet

Nach mehreren Anläufen schafften wir es schließlich, die beiden Schlüsselseillängen (7c/7c+) zu bewältigen. Seillänge Elf war volle siebzig Meter lang und hatte nur wenige Haken. Vom letzten Haken bis zu den Ketten mussten wir vorsichtig fünfzehn schreckliche Meter über Felsen klettern, die mit Kakteen bedeckt waren und überall gleich aussahen. Die Sonne brannte immer noch gnadenlos, wir waren geistig erschöpft und durstig, denn unsere letzten Tropfen Wasser hatten wir bereits getrunken ... Selbst ein Seil aufzurollen, fühlte sich an wie eine unlösbare Aufgabe. Wir hingen in unserem Gurtzeug und starrten die Wand an, die vor uns aufragte. Nach vielen Diskussionen beschlossen wir, uns zurückzuziehen. Weiterzumachen wäre einfach nur ein Kampf und ein Test unserer Schmerzgrenzen gewesen. Die Dehydration dagegen war ein echtes Risiko und so beschlossen wir umzukehren, um irgendwann noch mal die Chance zu haben, diese schöne Route richtig zu genießen. Nach einem Tag Ruhe und Rehydration waren wir zwar immer noch weit davon entfernt, bereit zu sein, aber wir wollten es unbedingt noch einmal versuchen ...


Ich verbannte die Angst aus meinem Bewusstsein und kroch fast die flachwinkligeGesteinsplatte nach oben ...

EIN ORT ZUM GLÜCKLICHSEIN 56

DER LETZTE ANLAUF

Die Gesteinsplatten zu klettern, war sehr anstrengend: Wir fühlten uns langsam und noch viel schlechter als beim letzten Versuch. Aber als wir anfingen, die Risse hochzuklettern, lief es plötzlich wie am Schnürchen. Der zweite Anlauf war magisch. Da er bisher nur zwei „Big Walls“ geklettert ist, brauchte Ben einen Tag zur Erholung, bevor er sich diesem Abenteuer wieder aussetzte. Dann aber kletterte er mit geschmeidiger Präzision und wir wurden zum perfekten Team, schwangen Seile und führten jede Seillänge zusammen perfekt aus, ohne zu zögern oder zu fallen. Wir kletterten effizient und mit dem nötigen inneren Selbstvertrauen. Es war einer der seltenen Momente, in dem ein wunderbares Gefühl von echtem „Flow“ einsetzt, wenn alles, außer der Kletterbewegung, aufhört zu existieren. Das ist immer ein unglaubliches Gefühl, aber es als Teil eines Teams zu erleben, ist etwas ganz Besonderes.

Ich versuchte verzweifelt, ein bisschen Blut zurück in meine verhärteten Unterarme zu schütteln, während ich mich an zwei winzigen Felsvorsprüngen festklammerte. Der letzte Haken war mehrere Meter unter meinen Füßen und der nächste, nur zwei Meter zu meiner Linken, schien schwer zu erreichen. Meine Arme waren kurz davor, ihren Dienst zu versagen und meine Füße schmerzten unerträglich nach einem ganzen Tag in den engen Felsschuhen. Irgendwie nahm ich meine ganze verbleibende Kraft zusammen, grub meine Finger in eine kleine Leiste, machte einen großen Schritt nach links und kreuzte zu einem Griff, der nicht mehr war als ein vertikales Stück Fels. Dann gab ich alles und sprang mit meinem letzten bisschen Willenskraft zum nächsten Griff. Erstaunlicherweise hat es funktioniert ... Ich hielt den Griff, hängte den Bolzen ein und versuchte mich zu sammeln, um weiter zum technischen Grat zu klettern.

Wir erreichten unseren vorherigen Höhepunkt gegen ­Mittag, fühlten uns aber so viel besser, dass wir uns tatsächlich fragten, ob wir auf einer anderen Route wären. Nach einer kurzen Pause und einem Clif-Riegel führte uns Ben noch einmal in das Ungewisse und kletterte in ein Labyrinth aus steilen, vertikalen Knubbeln. Überall sah es gleich aus, bei jeder Bewegung musstest du Dutzende von Knubbeln anfassen, um den richtigen zu finden und wieder einmal sahen wir den nächsten Haken nur dann, wenn er direkt vor uns war.

Als ich schließlich die Ketten einhängte, ließ ich mich in meinen Klettergurt fallen und war erschöpft, aber auch sehr glücklich. Schiere Entschlossenheit und das Wissen, dass dies meine einzige Chance sein würde, waren alles, was mich gerettet hatte! Dieser Moment fühlte sich unglaublich an ... Ben und ich waren ein perfektes Team, das eine atemberaubende Strecke in einer surrealen Landschaft hinter sich gebracht hatte – ­siebenhundert Meter Fels erstreckten sich unter uns, Kakteen wuchsen auf den vertikalen Wänden ringsum und unzählige Kuppeln erhoben sich weit unten. Es war ein echter Glücksmoment.

Die Hauptschwierigkeiten waren anscheinend vorbei, aber je mehr Zeit verstrich, umso müder und dehydrierter wurden wir und die nächsten Seillängen verlangten uns alles ab. Seillänge Dreizehn hatte zwar eine leichtere Bewertung, war aber für mich die anspruchsvollste ...

Als Ben sich zu mir gesellte, rollte ein tropischer Regensturm über uns hinweg. Wir hingen in unseren Klettergurten wie schlaffe Lumpenpuppen, unsere Körper wurden schnell steif und leblos. Wir sahen, wie die Wasserfälle die Gesteinsplatten hinabströmten und hofften, dass der Regen bald vorbeizog ... Zehn Minuten wurden zu einer halben Stunde und wir wussten,


Mit den letzten Lichtstrahlen bewältigte ich die letzte S ­ eillänge der 5er-Platte und kletterte vorsichtig, ohne einen Haken zu sehen. Mehrmals trat ich durch bloße Berührung g ­ olfballgroße Steinknubbel los, die auf der Platte neben Ben auftrafen. Ich verbannte die Angst aus meinem Kopf und kroch ­förmlich die flachwinklige Platte entlang ... Aus zwanzig Metern ­w urden dreißig, dann vierzig und ich hatte immer noch keinen Haken, Anker oder irgendwas anderes gefunden. Die Dunkelheit kroch immer schneller heran, es gab keine festgelegte Line, der wir folgen konnten und nach meinen Erfahrungen auf der niedrigeren Platte wusste ich, dass das Finden von Haken so gut wie unmöglich war – erst wenige Meter entfernt wurden sie sichtbar. Es war eine sternenlose Nacht und wir konnten gerade noch ein paar niedrig hängende Regenwolken ausmachen, die über die Piedra Riscada rollten. Ben und ich befanden uns in einer gefährlichen Lage: Eine falsche Bewegung, und ich würde sechzig Meter am Anker vorbei in die Tiefe stürzen. Dazu noch der drohende Regen, der ein Desaster verhieß. Als ich etwas fand, um das ich unser Seil schlingen konnte, beschlossen Ben und ich, dass es das Risiko nicht wert wäre, die letzten fünfzig oder sechzig Meter einfache, aber doch gefährliche Platte zu klettern, nur um die Ketten einhängen zu können. Die Konsequenzen, nichts auf der Platte zu finden, wären einfach zu groß. Wir waren beide extrem zufrieden mit unserem Tag. Wir sind jede Seillänge im bestmöglichen Stil geklettert und wollten uns das nicht kaputtmachen, geschweige denn Verletzungen oder sogar den Tod riskieren, indem wir uns den Weg zum Anker erzwungen hätten. Obwohl wir die Ketten nicht einhängten, waren wir zufrieden damit, dass wir die Route geklettert waren und dabei unseren „Flow“ und unser Glück gefunden hatten. Dennoch kamen in den folgenden Tagen Zweifel auf, die drohten, uns diese besondere Leistung zu verderben ... „Sind wir diese

Route wirklich geklettert?“ Da wir die Ketten nicht eingehängt haben, sind wir technisch gesehen „The Place of Happiness“ nicht geklettert ... Sind wir aber doch, wir haben uns nur auf einer Platte vertan, die wir quasi hätten hinauflaufen können. Dies war keine Sport-Route. Bigwall-Klettern ist völlig anders, aber unsere Leben standen auf dem Spiel! Fragen hielten uns nachts wach ... „Wie findet man das richtige Gleichgewicht zwischen stolz vor seinen Freunden beim Bier, mit der Route zu prahlen – und Dummheit?“ Und „Klettern wir wirklich für unser persönliches Glück oder weil wir der Welt von unseren Leistungen berichten wollen?“

SCHLIESSLICH KAMEN WIR ZU DEM SCHLUSS ... Im Laufe des Lebens sind wir ständig

auf der Suche nach Glück ... Klettern ist für Ben und mich der Weg zur Erfüllung dieses Ziels und lässt uns über unsere Grenzen hinauswachsen. „The Place of Happiness“ war eine Klettertour, die uns dazu brachte, in unser Inneres zu blicken. Etwas über uns und den anderen zu lernen, sich Ängsten zu stellen und als Menschen zu wachsen. Und dieser Prozess brachte uns dazu, unseren eigenen „Ort des Glücks“ in unserem Inneren zu finden. Wenn wir zurücksehen, ist der Weg zu den Ketten das, worauf es ankommt, nicht das Einhängen. Und unser Weg war wirklich unglaublich. Also, aus meiner Sicht waren wir erfolgreich!

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dass das Tageslicht langsam verschwinden würde. Sobald der Regen etwas nachgelassen hatte, stieg Ben vor und kletterte am nassen Felsen hoch. Es war wieder eine furchteinflössende Seillänge. Ben fand seinen „Flow“ und kletterte mit Selbstvertrauen, bis die endlos scheinende Wand schließlich zur Platte wurde.

BRASILIEN

Im Laufe des Lebens sind wir staendig auf der Suche nach demGlueck.


BERGRETTUNG BERCHDESGADEN

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Die Bergretter aus Berchtesgaden wurden durch den spektakulären Rettungseinsatz in der Riesendinghöhle international bekannt. Doch auch der Alltag der ehrenamtlichen Helfer ist nichts für Menschen mit schwachen Nerven, erzählt Stephan Bauhofer, der Bergretter, der als Erster zu dem verletzten Forscher vorgedrungen war. Stephan Bauhofer war 15 und neu bei der Bergrettung Berchtesgaden, als er zu einem seiner ersten Einsätze ausrückte. Tags zuvor hatte er eine anspruchsvolle Route in der Westwand des Hohen Göll in den Berchtesgadener Alpen durchstiegen. Nun galt es, genau dort ein Unfallopfer zu bergen. „Als wir mit dem Heli näherkamen, sahen wir einen leblosen Körper nach einem 80-Meter-Sturz auf einem Band liegen“, erinnert er sich. „Wenige Minuten später wussten wir: Da ist nichts mehr zu machen.“ Gleich bei einem seiner ersten Einsätze sollte er einen Toten bergen. Er lernte auf die harte Tour, was es heißt, bei den Bergrettern mitzumachen. „Im Nachhinein war das ganz lehrreich“, meint Stephan. „Ich war damals ein echter Draufgänger. Die Bergung des Toten schärfte mein Risikobewusstsein und war für mich eine lebensverlängernde Erfahrung.“ Inzwischen ist Stephan, Jahrgang 1984, seit gut 15 Jahren bei den Berchtesgadener Bergrettern dabei – ein alter Hase, und ein bekannter dazu: Denn Stephan war der Erste, der im Sommer dieses Jahres zu dem verletzten Forscher Johann Westhauser in die Riesendinghöhle vordrang und die Notfallversorgung übernahm. Boulevard-Medien nannten Stephan den „Held der Höhle“. Er trat in TV-Sendungen auf und meisterte auch die medialen Herausforderungen im Stile eines echten Profis. Im Grunde ist ihm das aber eher lästig. Er findet es zwar gut, dass die Arbeit der Bergretter gebührend gewürdigt wird, doch er weiß, dass solche Einsätze nur im Team funktionieren. In der Riesendinghöhle waren mehr als 700 Helfer aus mehreren Nationen im Einsatz, teilweise befanden sich 60 Retter unter der Erde. Auch bei einem „normalen“ Bergunfall in seinen Hausbergen funktionierten Hilfseinsätze nur dann, „wenn alle Beteiligten, einschließlich Notarzt und Hubschrauberpilot, reibungslos zusammenarbeiten und das regelmäßig üben“, erklärt Stephan. Dass er bei den Bergrettern gelandet ist, ist kein Zufall. Der gebürtige Berchtesgadener entdeckte früh seine Begeisterung für die vertikale Welt. Er klettert zusammen mit den Huber-Buam, fliegt im Urlaub nach Kalifornien, um im Yosemite Valley die „Nose“ am El Cap zu durchsteigen. Um fit zu bleiben, unternimmt er im Winter lange Skitouren. Ganz nebenbei hat er Energiewirtschaft studiert und führt zusammen mit seinem Vater eine Firma, die Fotovoltaikanlagen vertreibt. Ach ja, Kind und Freundin hat er auch noch ….

Die Bergretter aus dem südöstlichsten Winkel Deutschlands treffen sich jeden Freitagabend, analysieren vergangene Einsätze und erstellen Dienstpläne. Im Schnitt muss sich jeder an vier bis fünf Wochenenden pro Jahr bereithalten. Das klingt überschaubar. Doch unter der Woche müssen die ran, die sich irgendwie loseisen können und einen toleranten Arbeitgeber haben. Bei der Rettung des Höhlenforschers waren Stephan und einige Helfer aus seinem Team zwei Wochen fast nonstop im Einsatz. Als Lohn winkt nur die Anerkennung durch die Gesellschaft. Lange Zeit mussten sich die Retter sogar ihre persönliche Bergausrüstung selbst kaufen. Um diesen Missstand zu beheben, wurde die Bergrettung Berchtesgaden e.V. als Förderverein der Bergwacht überhaupt erst gegründet. Seit diesem Jahr rüstet nun adidas Outdoor das Bergretter-Team aus. Für Stephan ist das ein Glücksfall: „Wir werden mit top-funktionellen Produkten eingekleidet. Die Zusammenarbeit funktioniert bestens. adidas Outdoor profitiert von unserem Feedback, das Verhältnis ist ein richtig familiäres.“ Und adidas gibt diese Komplimente gern zurück: „Diese Kooperation ist eine ganz spezielle. Stephan und seine Kollegen sind Partner, wie man sie sich nur wünschen kann. Das sind die Jungs, die rausgehen, wenn die anderen zu Hause bleiben. Schön, dass es solche Menschen gibt, die ehrenamtlich ihr Leben für andere aufs Spiel setzen”, sagt Axel Burkhardt, Head of Global Sports Marketing bei adidas Outdoor. Stephan und sein Team tun das in der Tat bei mehr als 300 Einsätzen pro Jahr. Wenn in der berühmten Watzmann-Ostwand ein Bergsteiger von Steinschlag getroffen wurde und mit dem Hubschrauber geborgen werden muss, rücken seine Leute ganz selbstverständlich aus. Zehn- bis zwanzigmal passiert das jede Saison. Wesentlich häufiger verlaufen sich Wanderer bei Nebel im Steinernen Meer und rufen dann verzweifelt die Bergrettung an. Andere wagen sich in schwierige Klettersteige, deren Anforderungen sie nicht gewachsen sind. Sie hängen fest, kommen weder vor noch zurück, zücken in der Not das Mobiltelefon. „Denen ist das oftmals sichtlich peinlich“, erzählt Stephan. „Die meisten entschuldigen sich bei solchen selbst verschuldeten Blockaden.“ Stephan hofft jetzt, dass die kommenden Monate etwas ruhiger verlaufen. In Sachen Komplexität sei die Rettung des Höhlenforschers kaum noch zu toppen. „Das war die Champions League“, meint er. „Ich war dafür prädestiniert: als Mitglied der Höhlen-Rettungs-Gruppe, Rettungs-Sanitäter, körperlich fit und leistungsfähig, den klettertechnischen Herausforderungen dort unten gewachsen.“ Die große Erfahrung, die Stephan in der Höhle und bei vielen anderen Einsätzen gesammelt hat, will er jetzt als Chef der Bergretter-Ausbilder an möglichst viele „Azubis“ weitergeben. Deshalb bleibt es wahrscheinlich ein frommer Wunsch, dass die ehrenamtliche Arbeit wirklich weniger werden könnte. „Aber das ist schon in Ordnung“, lacht er. „In unserer Bereitschaft herrscht eine so gute Stimmung. Da denkt man über die investierte Zeit und die Mühe gar nicht nach.“

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TEXT: GÜNTER KAST FOTOS: ELIAS HOLZKNECHT

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BERGRETTUNG BERCHTESGARDEN „DAS SIND DIE JUNGS, DIE RAUSGEHEN, WENN’S BRENZLIG WIRD“

„Genau das ist für viele das Problem“, erklärt Stephan. Sie haben so viele Verpflichtungen, dass sie sich nicht noch ehrenamtlich bei uns engagieren wollen oder können.“ Derzeit haben die Bergretter um Vorstand Michael Grassl etwa 40 Aktive und vier Anwärter. „Es dürften gern mehr sein, doch nicht jeder überspringt die hohen Hürden“, räumt Stephan ein. Als Bergretter müsse man fit sein und großes alpinistisches Können mitbringen: „Wir machen keine Grundausbildung. Was wir brauchen, sind selbstständige Bergsteiger.“


SPECIALS

60 TEXT: MIKE MANDL FOTOS: MICHAEL MEISL

SCHNELLER AUFWÄRTS Schnelle Anstiege, verschneite Berge, rasante Abfahrten, 1.000 Möglichkeiten und deine Herausforderung. Skitouren sind Freiheit. Und die Freiheit ist so gut wie die Kleidung, die du trägst. Dein Körper braucht Raum für Bewegung, braucht Schutz vor Wind und Wetter, braucht Feuchtigkeitsmanagement und Isolation. Nur so wird das sportliche Spiel mit den winterlichen Elementen zum puren Erlebnis ohne Limit. Das ist die Idee der adidas FAST SKITOURING KOLLEKTION. Technologie und Komfort vereinen sich im TERREX ICESKY LONGSLEEVE zu einem flexiblen Midlayer, das trocken und warm hält. Bei Pausen oder tieferen Temperaturen kommt die TERREX SKYCLIMB VEST mit PrimaLoft®-Isolation an der Vorderseite zum Einsatz. Zusammen mit der TERREX SKYCLIMB PANT im

FORMOTION®-Schnitt ergibt dies ein überaus aufstiegsfreudiges Trio, das zum athletischen Quartett wird, wenn die TERREX SKYCLIMB JACKET mit ihrem geringen Gewicht auftrumpft. Stürmt es oder staubt der Tiefschnee, ist das absolut wasserdichte und extrem atmungsaktive dreilagige TERREX ACTIVE SHELL GORE-TEX® JACKET das Mittel der Wahl. Wird es kalt oder noch kälter, lebt das NDOPSHERE JACKET auf: Dank PrimaLoft®-Isolation und Cocona®Futter wärmt die Jacke sogar bei Nässe und widrigsten Bedingungen. Weil man aber nicht nur beim Aufstieg, sondern auch danach gut aussehen will, sorgen der TERREX SYCLIMB SKIRT und die TERREX NDOSPHERE SHORT für den funktionellen Stylebonus. Und das ist gut so.


TEXT: MIKE MANDL FOTOS: MICHAEL MEISL

BESTE AUSRÜSTUNG FÜR KLEINE OUTDOORFANS Herbstlaub bedeckt die nebelige Bühne und nach dreimal Schlafen werden Schneehügel zu Bergen und Schneeberge zu Schneeburgen. Ob Morgenfrost, Novemberregen oder arktische Temperaturen: Bewegungsdrang und Forschergeist wollen raus, wollen spielerischen Sport oder sportliches Spiel. Sie wollen Abenteuer erleben, bei denen weder Fantasie noch Zehenspitzen einfrieren. Immer mit dabei: die vielseitige adidas KIDS KOLLEKTION. Beim hitzigen Kampf gegen Kälte zeigt sich das SUPERHERO JACKET dank climaheatTM -Isolation mit patentierter PrimaLoft ® Silver Down Blend-Isolation klar im Vorteil. Schicken die Minusgrade Verstärkung, ziehen sich die Jungs das kuschelige FLEECE-HOODIE® über das schnelltrocknende und feuchtigkeitsregulierende

Baselayer. Mädchen schlüpfen zuerst in das stylische LONGSLEEVE aus Bio-Baumwolle, dann in das FLEECE JACKET. Und Jungs wie Mädchen stecken ihre Beine in die widerstandsfähige SLUSH PANT, vor allem dann, wenn es draußen schlecht aussieht. Denn da kann sie ihre Stärken ausspielen, von der absoluten Wasserdichtheit bis zum perfekten Abschluss an Taille oder den Füßen, die idealerweise im TERREX CONRAX YOUTH CLIMAHEAT oder im CLIMAHEAT ADISNOW II s­ tecken. Denn, wenn jemand am Boden der frostigen Tatsachen für warme Verhältnisse sorgen kann, dann sind es diese mit PrimaLoft ® isolierten Schuhe. Damit die kleinen Entdecker nicht den Boden unter den Füßen verlieren, können sie auf die TraxionTM-Sohle für optimalen Grip setzen.


FUNKTIONELLER DURCHBLICK IM AUGE DER WISSENSCHAFT Einer der wichtigsten Ausrüstungsgegenstände bei dynamischen Outdoor-Aktivitäten ist die Sportbrille. Das sagt der international renommierte Augenoptiker Nick Dash und liefert dafür auch Beweise: Peripheres Sehen und optimaler Durchblick sind wesentliche Faktoren für unsere sportliche Leistungsfähigkeit. Und geschützt gehört das Auge auch, nicht nur vor UV-Strahlung. Wenige Brillen erfüllen diese Anforderungen. Doch der tycane pro outdoor gelingt das ausgezeichnet.

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80 bis 90 Prozent aller Umwelteindrücke werden über die Augen aufgenommen. Somit sind die Augen unser dominantes Sinnessystem und spielen vor allem beim Sport eine wesentliche Rolle. Wer daran zweifelt, kann gerne versuchen, einen Hindernisparcours mit geschlossenen Augen zu durchlaufen: viel Vergnügen! Gut sehen bedeutet aber mehr als nur scharf sehen. Ebenso wichtig wie die Schärfe sind die räumliche Wahrnehmung, das Kontrastsehen, das periphere Sehen, die dynamische Sehschärfe und vieles mehr. Beim Sport sind immer alle Kanäle der visuellen Wahrnehmung gefordert: Bewegen wir uns, brauchen wir Orientierung. Wir müssen unsere Bewegung und unsere Position in Bezug zur Umgebung erfassen, wir müssen Details erkennen und vorausschauen, wir müssen mögliche Gefahrenquellen wahrnehmen, statische wie dynamische, wir müssen den Überblick behalten und alles in Perspektive bringen. Wie etwa beim Klettern: Wo ist der nächste Griff, wo ist der nächste Tritt, wo ist die nächste Sicherungsmöglichkeit, wie verläuft die Route weiter, wie ist der Seilverlauf, wie entwickelt sich das Wetter und was war das, dieser kleine Ruck, den man im Augenwinkel wahrgenommen hat? Ein Stein? Obacht. Gefahr! Unsere Augen weisen uns den Weg. Unsere Augen sind unser Rundum-Radar. Perfektes Sehen heißt schnell reagieren, heißt sicher unterwegs sein, heißt agieren statt reagieren, heißt nicht so schnell ermüden, heißt geringeres Verletzungs- oder Unfallrisiko. Das Sehsystem versorgt uns ständig mit wichtigem Feedback. Ohne diese kontinuierlichen Rückmeldungen wären wir beim Sport sehr eingeschränkt. Es gilt die einfache Formel: See better, be better. Trotzdem: Viele Sportler unterschätzen die Notwendigkeit guten Sehens und den Schutz der Augen. Denn Augen sind empfindlich und schädliche Strahlungen werden oft unterschätzt oder erst viel zu spät wahrgenommen. Das kann zu bleibenden Schäden der Binde- oder Augenhornhaut führen und die Sehfähigkeit mindern. Aber auch Wind, Staub, Sand oder Trockenheit belasten das Auge. Ein belastetes Auge ermüdet. Ein ermüdetes Auge beeinträchtigt unsere Konzentrationsfähigkeit. Eine beeinträchtigte Konzentrationsfähigkeit belastet unser gesamtes System. Wir werden unsicherer. Die Leistung lässt nach. Hochfunktionelle Sportbrillen sind daher kein Luxus, sondern eine Notwendigkeit. Die Anforderungen, die eine gute Brille erfüllen muss, sind hoch. Ob diese Anforderungen erfüllt werden, ist wiederum ein anderes Thema, und diesem Thema hat sich der britische Optometrist Nick Dash angenommen. Nick ist Spezialist für den sportlichen Durchblick und hat weltweit schon vielen Spitzenathleten die Augen geöffnet, wenn es um visuelle

Wahrnehmung und sportliche Aktivitäten geht. In einer neuen Studie hat Nick nun verschiedene Sportbrillen in Bezug auf die wesentlichsten Anforderungen des sportlichen Alltags getestet. AUS DEM AUGENWINKEL Nicht immer muss etwas im Mittelpunkt stehen, um wichtig zu sein. Manchmal finden sich die wesentlichen Details auch am Rande. Wie beim peripheren Sehen zum Beispiel. Dabei handelt es sich um die visuelle Wahrnehmung außerhalb der Zone des schärfsten Sehens. Simpel ausgedrückt. Es geht um das, was du – wie man so schön sagt – aus den Augenwinkeln heraus wahrnimmst, obwohl du nur geradeaus schaust. Und das ist ganz schön viel. Die Bedeutung des peripheren Sehens liegt insbesondere in der Lokalisation von Objekten, während das zentrale Gesichtsfeld für deren Identifikation zuständig ist. Anders ausgedrückt: Die periphere Objektlokalisation besteht im groben Herausfiltern einer zum gegebenen Zeitpunkt für die jeweilige Tätigkeit relevanten Struktur aus einem sonst mehr oder weniger unspezifischen Hintergrund. So kreieren wir für unsere Handlungen einen Orientierungsrahmen. Und das ist beim Sport ein mehr als wesentlicher Faktor, wie zum Beispiel der Profi-Alpinist und erfahrene Bergführer Michael Lerjen aus Zermatt bestätigt: „Gerade beim Klettern brauche ich den Rundumblick. Sei es, um Kontakt mit meinen Kletterkollegen aufzunehmen oder eine Gruppe im Blickfeld zu behalten, die ich in die Berge führe. Hier trage ich auch große Verantwortung und lasse mich auf keine Eventualitäten ein. Zusätzlich muss ich die Umgebung nach Griffen, Tritten oder möglichen Gefahren scannen. Je weniger ich beim Umherblicken meinen Kopf bewegen muss, umso besser.“ Denn jedes Zuviel an Bewegung bedeutet einen Mehraufwand an Energie und kann den Körper in heiklen Situationen destabilisieren. Und Mehraufwand muss betrieben werden, wenn das Sichtfeld eingeschränkt ist. Denn Augen und Kopf bewegen sich beim Sport ständig. Im Schnitt alle drei Sekunden über den Kernbereich von 70° hinaus, das ist der Bereich links und rechts über die Schulter hinweg. Klassische Bergbrillen – wie die gute alte Gletscherbrille mit ihren seitlichen Abdeckungen – erfordern jedoch einen größeren Bewegungsaufwand. Der Kopf muss weiter gedreht werden, um gleichviel zu sehen wie zum Beispiel ohne Brille oder mit einer Brille, die das periphere Sehen unterstützt. Dieser größere Bewegungsaufwand kostet mehr Kraft. Und wenn die durchschnittlichen sechs Kilo, die ein durchschnittlicher Kopf wiegt, zur Seite gewuchtet werden, kann sich das auch negativ auf das Gleichgewicht auswirken. Nicht massiv, eher subtil, aber mitten in der Wand auf Mikrotritten stehend oder am Ende eines langen Sporttags sicher ein unerwünschter Nebeneffekt. Eine gute Sportbrille sollte daher ein maximales Sehfenster ermöglichen, gleichzeitig aber auch vor einfallendem Streulicht schützen. Hier liegt die technische Herausforderung. Im von Nick Dash durchgeführten Test hat sich gezeigt, dass der tycane pro outdoor als einziger Brille der Spagat zwischen seitlichem Schutz und großem Wahrnehmungsfeld perfekt gelingt. Im Bereich des peripheren Sehens punktete die tycane pro outdoor bei statischem Geradeaussehen mit einem lateralen Sehvermögen von 114° – das sind 16° mehr als bei der zweitbesten Brille im Test. Erreicht wird dieses Sehfenster durch die extrem großen und stark gewölbten 10-Base-Filter der tycane pro outdoor. Bei einer seitlichen Drehung des


WENIGER SALZ DANK MEHR SCHAUM Michael Lerjen ist 26 Jahre alt. Seine Augen sind jedoch bereits doppelt so alt. Zum einen sicherlich, weil er im Rahmen seiner Profibergsteigertätigkeit schon viel gesehen hat. Zum Beispiel alle 4.000er-Gipfel der Alpen. Oder den Nanga Parbat im Himalaja. Das bedeutet in Summe viel Zeit am Berg, und viel Zeit am Berg beansprucht die Augen gewaltig. Bei Michael hat Nick Dash Anzeichen einer Pingueculae festgestellt. Das hört sich, wie viele lateinische medizinische Fachausdrücke, dramatischer an als es ist. Diese häufig vorkommende Degeneration der Bindehaut ist als weißgelblicher Fleck in der Lidspalte sichtbar und kommt gerade bei Outdoor-Sportlern häufig vor. Zu viel UV-Strahlung, ja, das wissen wir. Aber dann gesellt sich die Trockenheit dazu, das wissen die wenigsten. Wind, Hitze, Schwitzen – beim Sport verlieren wir Flüssigkeit. So auch das Auge und das lässt sich an der Salzkonzentration der Tränenflüssigkeit messen. Und das hat Nick Dash getan. Einmal am Morgen. Einmal am Abend. Dazwischen reichlich Aktivität und wiederum verschiedene Sportbrillen. Je dehydrierter die Augen, desto salziger die Tränenflüssigkeit, so Nick. Bei Brillen ohne seitlichen Anschluss hat sich ein alarmierender Wert gezeigt, weit über dem kritischen Niveau. Bei der tycane pro outdoor war der Wert am Abend sogar besser als am Morgen. Warum? In die Konstruktion ist ein Schaumstoffabschluss (foam pad) integriert. Dieser hält nicht nur seitliche UV-Strahlung, sondern auch austrocknenden Wind oder Fremdkörper ab. Mit dem Effekt, dass das Auge während der sportlichen Tätigkeit nicht dehydriert. Die tycane pro outdoor erledigt diesen Job genauso gut wie eine Skibrille, die Nick zum Vergleich ebenfalls mit ins Rennen geschickt hat. Das bedeutet: Einen besseren Schutz vor Dehydration gibt es nicht. Und vor der UV-Strahlung auch nicht.

DEN AUGEN ETWAS GUTES TUN Der ungetrübte Blick in die Sonne kann bereits nach Sekunden oder wenigen Minuten bleibende Augenschäden hervorrufen. Das mussten Zeugen der partiellen Sonnenfinsternis 1912 in Deutschland schmerzhaft feststellen. Anschließend wurden bei mehr als 3.000 Personen Augenveränderungen festgestellt, bei circa zehn Prozent sogar eine bleibende Sehverschlechterung. Natürlich, wer blickt schon direkt in die Sonne und die nächste Finsternis ist in weiter Ferne. Beim Outdoor-Sport kann jedoch die verstärkte Sonneneinstrahlung wie auch deren Reflexion eine ähnliche Belastung für das Auge darstellen. So reflektiert zum Beispiel Schnee 80 bis 95 Prozent des Lichts, während Grünflächen nur 6 Prozent zurückwerfen. Wasser und Felsen liegen irgendwo dazwischen, können aber je nach Einfallswinkel der Sonne dem Schnee schon sehr nahe kommen. Und: Pro 1.000 Höhenmeter nimmt die Strahlung um bis zu 16 Prozent zu. Bergsport kann daher eine Gefahr für das Auge darstellen. Bei Personen, die dauerhaft stärkerem Licht ausgesetzt sind, entstehen 30 bis 40 Prozent der altersbedingten Hornhaut- und Bindehautveränderungen durch UV-Lichtschäden. Die Hornhaut absorbiert hauptsächlich UV-C- und UV-B-Strahlung, die Augenlinse UV-B- und UV-A-Strahlen. Die restliche Strahlung erreicht fast ungehindert die Netzhaut, insbesondere die Stelle des schärfsten Sehens, die Macula. Dazu kommt, dass wir 80 % der gesamten Belastung durch UV-Strahlen bereits vor dem 18. Lebensjahr erreicht haben, weil Kinderaugen erstens empfindlicher gegen Sonnenlicht und zweitens Kinder nicht so leicht vom Tragen einer Sonnenbrille zu überzeugen sind. Die Notwendigkeit eines umfassenden Lichtschutzes liegt auf der Hand. Qualitativ hochwertigste Filter sowie ein wirksamer Seitenschutz sind bei Sportbrillen gefragt. Auch diesen Aspekt hat Nick Dash untersucht. Fazit: Von den getesteten Brillen bot nur die tycane pro outdoor einen verlässlichen und langzeitigen Schutz. Was sich hier mehr als deutlich gezeigt hat: Lifestyle-Brillen haben draußen wenig zu suchen. Denn egal, ob Berg, Wasser oder Strand – Streulicht gibt es überall und im schlimmsten Fall fällt es schräg ein und wird innen vom Brillenglas auch noch zurück zum Auge reflektiert. Die schlimmste Kombination, die es unter allen Umständen zu meiden gilt: Freizeitbrille, Kontaktlinsen, Gletscher. Denn auch Kontaktlinsen trocknen das Auge aus und ein trockenes Auge ist anfälliger für UV-Schäden. Die logische Konsequenz würde lauten: tycane pro outdoor immer und überall. Und warum auch nicht? Wer sagt, dass Funktion nicht auch cool und schick sein kann?

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Kopfes um 70° ist mit der tycane pro outdoor sogar ein Blickwinkel über 360°, also die volle Rundumsicht, möglich. Die beste Brille der Konkurrenz kam auf 336°, was einen Blind Spot von 24° ergibt und eine Verdrehung des Schultergürtels bzw. des Oberkörpers notwendig macht, um entsprechend nach hinten blicken zu können. Eine Einschränkung, die sich auf Dauer bemerkbar machen kann. Umgekehrt bedeutet ein voller Rundumblick: 1.) Geringerer Energieaufwand während der sportlichen Aktivität, da die Umgebung im Rahmen des peripheren Sehens problemlos erfasst werden kann. 2.) Mehr Stabilität für das Gesamtsystem, da sich die Kopfbewegungen reduzieren. 3.) Mehr Sicherheit und eine bessere Performance.

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TEXT: MIKE MANDL


WILLKOMMEN YANNICK GLATTHARD Bergsport liegt den Meiringern aus der Schweiz im Blut. In diesem alpinen Schmelztiegel lebt und atmet man als Mensch die Berge mit jeder Pore – das könnte erklären, warum der 16-jährige Yannick Glatthard schon so ein begnadeter Allround-Athlet ist, der beeindruckende Ergebnisse bei Contests im Skifahren, Eisklettern und Bouldern erzielt hat.

Nach nur drei Monaten Training machte er den 10. Platz beim Eiskletter-Worldcup in Saas Fee. Auf Ski kam er zweimal unter die Top Ten bei der Freeride World Tour. Und ganz nebenbei ist Yannick Glatthard einer der besten Schweizer im Bouldern und Sportklettern. Ein Wunderkind? Bergsport liegt dem entschlossenen Meiringer im Blut. Sein Opa gründete die erste Bergsteigerschule der Welt und bildete den Sherpa Tenzing Norgay aus, der mit Edmund Hillary 1953 als Erster den Mount Everest bestieg. Wir haben mit Yannick zusammengesessen und ihn zu seiner Vergangenheit, heutigen ­Aktivitäten und Zukunftsplänen befragt.

DU WIRKST FÜR DEIN ALTER SEHR ABGEKLÄRT UND ZIELSTREBIG. WIE WÜRDEST DU DICH SELBST BESCHREIBEN?

WILLKOMMEN

Schon als 12-Jähriger war ich mit einem Freund alleine eine Woche lang in Chamonix beim Klettern. Wir haben dort biwakiert. Ich war schon oft auf mich alleine gestellt. Da lernst du dich kennen. Ich würde mich als Naturmensch beschreiben. Als sehr in sich gekehrt.

BOB MARLEY IST EINER DER FAVORITEN AUF DEINER FACEBOOK-SEITE. DEIN VORBILD?

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Vom Lifestyle eher nicht. Der ist eher der Hängertyp. Nicht mein Ding. Aber die Musik mag ich. Zum Aufputschen, bei Wettkämpfen. Ich bin selten nervös. Bevor es losgeht, hänge ich oft meinen Gedanken nach, bin mit dem Kopf draußen in den Bergen. Dann brauche ich die Musik. Ohne sie würde mir etwas fehlen.

MIT WELCHEM SONG WÜRDEST DU DEINE GEFÜHLE AM BERG BESCHREIBEN? Mit dem „Steinmandli Jutz“. Das ist ein Jodler mit getragener Melodie, die fast etwas Feierliches hat. Das passt zu dem, was ich fühle, wenn ich in den Bergen unterwegs bin.

TEXT: CHRISTIAN PENNING FOTOS: BRUNO PETRONI, URS KENZELMANN

DEINE LEISTUNGEN IM KLETTERN SIND BEEINDRUCKEND. WILLST DU EIN SCHWEIZER CHRIS SHARMA WERDEN? DER ZÄHLT AUCH ZU DEINEN FAVORITEN AUF FACEBOOK. Eher nicht – ist auch nicht mein Lifestyle. Klar, eine 9b zu klettern wäre cool. Aber wenn nicht, ist mir das auch egal. Natur, Gipfel – das ist meine Leidenschaft. Ich bin Bergsteiger, nicht primär Kletterer. Es sind die Berge, die mich glücklich machen, nicht die Hallen.

WAS TREIBT DICH DANN ZUM SPORTKLETTERN? Ich messe mich gerne mit anderen, um zu sehen, was mir verschiedene Trainingsmethoden bringen. Und dann ist es einfach unglaublich, welche Leute du bei den Wettkämpfen kennenlernst. Dort finde ich Freunde für Kletterprojekte.

WIE SIEHT EIN TYPISCHER TAG IN DEINEM KLETTERLEBEN AUS? Wohl anders als es sich viele vorstellen. 5.30 Uhr aufstehen. 6.15 Uhr Baustelle. Ich mache gerade eine Ausbildung zum Zimmermann. Bis 18.00 Uhr bin ich auf dem Bau. Danach trainiere ich. Der Job ist super. Er gibt mir eine gute Grundkondition und Kraft. ­Außerdem hat mich die Arbeit ein bisschen runtergebracht. Ich habe früher zu viel trainiert.

UND AN DEN WOCHENENDEN? Raus in die Berge! Im Winter und Frühling oft Freeriden oder Skitouren. Neues zu entdecken, das ist das Schönste.

WIE TRAINIERST DU? Ich mag das Wort „Trainieren“ nicht so. Ich klettere einfach. Für mich, nach Intuition.


VON WELCHEN BERGEN TRÄUMST DU? WAS REIZT DICH?

WIE BEREITEST DU DICH MENTAL VOR?

Alles, außer der Everest! Ich steige lieber in die Nordwand der Grandes Jorasses. Mich ziehen technisch anspruchsvolle Routen an. Winterbegehungen wären ein Traum, in Patagonien, vielleicht auch im Himalaja. Oder Big-Wall-Klettern in Grönland.

Das geht nicht von heute auf morgen. Im Fels brauchst du Zeit. Ich versuche möglichst viel auf einem Niveau zu klettern, auf dem ich mich sicher fühle. Und wenn es doch mal brenzlig wird: tief und ruhig atmen. Das beruhigt.

KÖNNTEST DU DIR VORSTELLEN, EINE ANDERE SPORTART ÄHNLICH INTENSIV ZU BETREIBEN WIE BERGSPORT?

WAS MACHT DIR ANGST? Meine größte Angst ist nicht die, in den Bergen zu sterben. Eher die, mich so zu verletzen, dass ich nicht mehr in die Berge kann. Aber ich bin gewohnt, einiges wegzustecken. Als kleines Kind war ich ein ziemlicher Rabauke, hatte mit einem Jahr einen Schädelbruch und später noch einige Knochenbrüche.

UND WAS BEDEUTET FÜR DICH FAMILIE? Zuhause, das ist der Ort, an dem ich abends mein Essen bekomme. Und an dem ich weiß, dass man mich kuriert und hinter mir steht, wenn es mir schlecht geht.

WELCHEN STELLENWERT WERDEN BERGSTEIGEN UND KLETTERN IN ZEHN JAHREN FÜR DICH EIN­ NEHMEN? Dann bin ich 26. Nach meiner Lehre will ich eine Ausbildung als Bergführer beginnen. Die möchte ich dann abgeschlossen ­h aben, möchte neben meiner Bergführerarbeit eigene Projekte

Ich habe schon mit fünf Jahren angefangen an Felsen herumzukraxeln. Also kenne ich keine andere Art zu leben. Ich weiß nicht, wie ein Leben ohne Klettern wäre. WILLKOMMEN

Halle und Felsklettern sind zwei Paar Schuhe. Sportklettern ist mehr Kraftsport. Dabei kannst du den Kopf zuhause lassen. Du brauchst keine Psyche. Du bist immer gut gesichert. Im Fels ist das anders. Da kannst du nicht einfach loslassen. Eine gute Psyche ist da elementar.

verwirklichen. Klettern wird dann für mich auf einer Skala von eins bis zehn immer noch eine Priorität von neun bis zehn haben.

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WIE SIEHT ES MIT KLETTERN AM BERG AUS – REIZT DICH DAS MEHR?


KURZMELDUNGEN TEXT: JAKOB SCHWEIGHOFER FOTOS: DEAN POTTER, HANNES HUCH, DANI MORENO, TOKE BRØDSGAARD, SCOTT NOY, BEAT KAMMERLANDER

1. ALEX LUGER & BABSI ZANGERL Alex Lugers jüngste Erstbegehung am 13. Februar 2014 ist eine Route auf einer glatten kahlen Fläche namens „Psychogramm“ 8b+ an der ­Bürser Platte in Vorarlberg/Österreich. Durch die aalglatte Wand zieht sich eine dünne Rissspur, die nur mit mobilen Sicherungsmitteln abgesichert werden kann und dies noch dazu recht sparsam. Eine großartige Line, die nun zu den weiteren persönlichen Highlights von Alex Luger zählt. Einen Monat später erobert auch Babsi Zangerl eine Platte für sich und klettert sturzfrei als ­erste Frau durch die berühmt-berüchtigte Nachbarline „Prinzip Hoffnung“ 8b+ trad. Barbaras O-Ton dazu: „Ich bin froh, dass ich den Mut aufgebracht habe, diese wunderschöne und einzigartige Line zu versuchen.“

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3. JUAN „JUANITO“ OIARZABAL Der Mann, der bereits 26-mal auf einem Achttausender Gipfel stand. Wir freuen uns auf viele spannende Erzählungen und gemeinsame Projekte.

4. ALBERTO „BETO“ ROCASOLANO

KURZMELDUNGEN

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2. MÉLISSA LE NEVÉ

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Die deutsche Provinz mit der bekanntlich größten Bierbrauereidichte weltweit ist vor allem unter Feinschmeckern bekannt. Aber nicht nur Bierfreunde und Kulinarier lockt es in die Fränkische Schweiz, sondern auch Felsaspiranten, die in den Wäldern die märchenhaft verteilten Gesteinsskulpturen aufsuchen. So ist es nicht verwunderlich, dass die französische Bergsteigerin Mélissa Le Nevé der Versuchung nicht widerstehen konnte, dem Fränkischen Jura einen Besuch abzustatten. Und Geschmack bewies Mélissa allemal, als sie sich die erste Frauenbegehung des Mega-Schmankerls „Wallstreet“ 8c am Krottenseer Turm – 27 Jahre nach ihrem Erstbegeher Wolfgang Güllich – abholte. „Es war schon ein ganz besonderes Gefühl, an so einem Meilenstein der Sportklettergeschichte zu klettern“, sagt sie. Mélissa ist auf den Geschmack gekommen und möchte den Fränkischen Jura bald wieder besuchen.

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Wir sind stolz, den sympathischen jungen S ­ panier, der sich beim Klettern im 8ten und 9ten Franzosengrad am allerwohlsten fühlt, in unserem Team willkommen zu heißen.

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5. ALEX TXIKON Alpinismus ist ein Sinnbild für Kreativität, Freiheit, Vision, Taktik, Risiko, Mut, Leistungsfähigkeit und vor allem Teamarbeit und Freundschaft. Mitte Mai 2014 schrieben fünf Freunde am Kangchendzönga/­ Nepal eine Geschichte, die ein wunderbares Beispiel für diese Prinzipien ist. Die Männer sind der Baske Alex Txikon, die Polen Dmitri Sinev und Adam

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6. ANASTASIYA KUZMINA Am 9. Februar 2014 holte die gebürtige Russin Anastasiya Kuzmina Gold im Biathlon Sprint über 7,5 km bei den Olympischen Winterspielen in Sochi/­ Russland. Anastasiya wird in der Slowakei wie eine Heldin gefeiert. Zwei Monate nach ihrem Erfolg in Sochi wird sie eingeladen, bei einem der anspruchsvollsten Langstreckenrennen der Welt teilzunehmen – dem „Arctic Circle Race“ in Grönland. Über 3 Tagesetappen müssen die Athlet­Innen 160 km auf Langlaufskiern durch die Eiswüste Grönlands zurücklegen. Übernachtet wird in Zelten bei bis zu -40 °C Außentemperatur. Anastasiya Kuzmina läuft

bei ihrem Debütrennen nach drei Tagen als hervorragende Zweitplatzierte durchs Ziel. „Ich werde die wunderschöne Landschaft und die Herzlichkeit der Leute noch lange in Erinnerung behalten und bestimmt wiederkommen“, sagte Anastasiya erschöpft, aber überglücklich nach ihrem Rennen.

7 Gimme Kraft! Eine gute Portion Kraft braucht es zum Klettern und woher wir diese bekommen, wissen die Trainer Dicki Korb und Patrick Matros am besten. adidas Outdoor darf die beiden seit Anfang dieses Jahres bei ihrer Arbeit, die sich auf präventiven Muskelaufbau und Gesundheits­ training konzentriert, unterstützen. Die beiden verstehen ihr Handwerk und davon könnt ihr euch in ihrem Buch „Gimme Kraft!“ überzeugen. Die beiden Trainer arbeiten eng mit den Athleten von adidas wie Sasha Digiulian, Mayan Smith-Gobat und Mélissa Le Nevé zusammen, damit sie noch besser werden können.

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7. DEAN POTTER Dean Potter lebt mit seiner Freundin Jen und seinem Australian Cattle Dog Whisper im Y ­ osemite Nationalpark in Kalifornien. Die kleine Familie ist am liebsten gemeinsam unterwegs, und zwar nicht nur beim Wandern, sondern auch beim Free-Solo-Klettern und seit Neustem sogar beim Wingsuit-Fliegen. Vergangenen Herbst sprang Dean mit seiner Hündin Whisper, die beiden waren mit einem speziellen Mensch/Hund-Wingsuit-­ Geschirr verbunden, vom „Pilz“ am Eiger in die Tiefe. Wer Dean kennt, weiß, dass er seine Whisper über alles liebt und mit ihr die intensiven Momente des Lebens teilen möchte. „When Dogs Fly“ heißt das neue Filmprojekt zu Deans und Whispers Geschichte. Einen Vorgeschmack gibt es auf dem adidas Outdoor YouTube Channel unter: www.youtube.com/watch?v=rPx0vQWW4nA

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02. – 04.10.2014 ÖTZTAL, ÖTZTALER ARCHE, WELLENBRÜCKE Zum siebten Mal in Folge findet auf der legendären Wellenbrückenstrecke im Tiroler Ötztal (Österreich) die adidas Sickline Extreme Kajak World Championship statt. Neben Sam Sutton tritt wieder die Crème de la Crème des Kajaksports an, um nach der heiß ersehnten Kajak-Krone zu greifen. Auch begeisterte Amateure sind wieder eingeladen, sich mit den Profis zu messen – einfach anmelden unter: adidas-sickline.com

KURZMELDUNGEN

8. GIMME KRAFT

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Bielecki, der Russe Artem Braun und der Kasache Denis Urubko. Die fünf Alpinisten eröffneten eine neue Variante zu der 1979 erstbegangenen Line des legendären britischen Trios Boardman, Tasker, Scott an der NW-Wand des Kangchendzönga. In vier langen Tagen steigen die fünf Bergsteiger, aufgeteilt auf zwei Teams bis ins Lager 4 auf 7.600 m auf, begleitet von starkem Wind, steilem Eis und bewältigen vereinzelte Felspassagen bis zum 6. Grad. Am 18. Mai um zwei Uhr früh starten die Männer ihren Gipfelgang. Auf 7.850 m beschließen Urubko und Braun umzukehren. Txikon, Bielecki und Sinev steigen weiter durch offensichtlich gefährliches, steiles Fels- und Eisgelände und erreichen erst um 16:00 Uhr eine Höhe von 8.500 m – viel zu spät. Bielecki erkennt den Ernst der Lage und ruft zum Abbruch des Gipfelgangs. „Er hat uns damit das Leben gerettet“, so Txikon. Beim Abstieg rutscht Bielecki aus und kommt wie durch ein Wunder nach hundert Metern zum Stillstand. Die Männer erreichen um Mitternacht völlig erschöpft das Camp auf 7.250 m und werden von Urubko und Braun in die Arme geschlossen. Txikon zeigt erste Anzeichen von Erfrierungen, sodass das Team zum Abstieg am kommenden Tag tendiert. Nur Denis Urubko steht vor einer schwierigen Entscheidung. Er will den Gipfel noch einmal bei Tagesanbruch versuchen. „Ich habe mir mit aller Kraft geschworen, keinen einzigen Fehler zu machen und habe den Versuch gewagt“, so Urubko. Um 9:40 Uhr am nächsten Morgen, nach nur 4,5 h Kletterzeit, steht der Kasache bei Windstille und Sonnenschein am Gipfel des 8.586 m hohen Kangchendzönga. Noch am selben Tag trifft er in Camp 1 auf seine vier Freunde, umarmt sie und bedankt sich mit den Worten: „Danke Jungs, ohne euch wäre das niemals möglich gewesen!“

8

9. FRANÇOIS KERN Unseren Mitarbeiter François Kern rief wieder das Abenteuer – dieses Mal zog es ihn zu einer Skiexpedition nach Baffin Island. Heimgekehrt ist er mit spannenden Erstbefahrungen und vielen einzigartigen Eindrücken aus einem der entlegensten Winkel unseres Planeten. Wir sind froh, dass François wieder gesund und munter in unser Team zurückgekehrt ist!


#F95376 #M34916

Terrex Icefeather Jacket #F95378

Terrex GTX® Active Shell Jacket #F95375

Die voll ausgestattete Bergsportjacke für den Winter ist mit GORE-TEX® Pro-Material versehen, das ideal für extreme Wetterbedingungen geeignet ist. Maximale Langlebigkeit mit hoher Atmungsaktivität und FORMOTION®-Schnittführung für ideale Performance bei jeder Bewegung.

Das leichte GORE-TEX® Active-Material vereint Schutz bei jedem Wetter mit außergewöhnlicher Atmungsaktivität und ist zudem leicht zu verstauen. Mit FORMOTION®-Technologie für Bewegungsfreiheit und einer voll verstellbaren, helmkompatiblen Kapuze.

BEKLEIDUNG MÄNNER

#F95294 #F95292 #F95291

68

Terrex Climaheat Ice Jacket #M38973

Terrex Swift Climaheat Frost Jacket #F95293

Mit dem adidas climaheatTM-System haben Nässe und Kälte keine Chance. Durch die PrimaLoft® Down Blend-Füllung bietet diese Jacke außergewöhnliche Wärme und Klima-Komfort. Zusätzliche isolierte Stretch-Einsätze mit Cocona-Lining seitlich und am oberen Rücken bieten optimale Bewegungsfreiheit, Feuchtigkeitsmanagement und Wärmeschutz.

Bei dieser Isolationsjacke sorgen das adidas climaheatTMSystem mit PrimaLoft® Down Blend-Technologie für ein angenehmes Mikro­klima. Dank hochwertiger synthetischer Isolierung, wasserabweisender Daunen und winddichtem, atmungsaktivem und wasserabweisendem Ripstop-Außenmaterial schützt die Jacke gegen beißende Kälte und nasses Wetter.

#F95384

#F95391 #G80354 #F95390

#F95383

Terrex Korum Hoody #F95382

Terrex Ndosphere Hoody #M34917

Besonders leichte und gut zu verstauende Daunenjacke. Mit hochwertiger 90/10 Gänsedaunen-Füllung mit 700+ Fillpower, Ripstop-Material und FORMOTION®-Schnittführung für ultimativen Tragekomfort bei jeder Bewegung.

Eine innovative Jacke mit PrimaLoft® 80 g/m²-Isolierung und vollständig wattierten Stretch-Einsätzen auf beiden Seiten, die zusammen mit der speziellen FORMOTION®-Schnittführung maximale Bewegungsfreiheit garantieren. Cocona® Lining für ideales Feuchtigkeitsmanagement.


Leichte 4-Wege Stretch Softshell Jacke mit PrimaLoft® 60g/m² Isolation im vorderen Bereich, die in Verbindung mit dem FORMOTION®-Schnitt für maximale Bewegungsfreiheit sorgt.

Die mit PrimaLoft® isolierten Partien im vorderen Bereich sind mit einem leichten Nylon-Gewebe überzogen, das dich auch bei Nässe warm hält. FORMOTION® für ideale Performance und Bewegungsfreiheit.

#F95400

#F95380 #M34929

Terrex Stockhorn Fleece Hoody #F95399

Terrex Icesky Longsleeve #F95381

Cocona®-Fleece mit Aktivkohlepartikel für ideales Feuchtigkeitsmanagement. Seine FORMOTION®-Technologie ermöglicht Performance und Komfort bei jeder Bewegung. Pontetorto® Tecnostretch sorgt für Isolierung, feuchtigkeitsableitende Eigenschaften und eine körperbetonte Passform.

Langärmeliger Baselayer mit climawarm™-Material, das für ein angenehmes Tragegefühl auf der Haut, gute Feuchtigkeitsableitung und Wärmeisolierung sorgt. FORMOTION®Schnittführung für eine körperbetonte, komfortable Passform bei Outdoor-­Aktivitäten.

#S05505

M34931

Terrex Skyclimb Pant #F94628

Terrex Ndosphere Short #F95397

Die Softshell-Hose verbindet Wetterschutz mit ausge­ zeichneter Atmungsaktivität und dehnbarer Passform. Hybrid-Konstruktion aus verschiedenen funktionalen Materialien je nach Körperzone. Mit verstellbaren Beinsäumen, die über Skistiefel passen. FORMOTION®-Schnittführung für ideale Performance und Komfort bei jeder Bewegung.

Leichte, 360° isolierte PrimaLoft® 60g/m² Hose mit isolierten Stretchzonen, die optimale Bewegungsfreiheit und vollen Wärmeschutz bieten. Extrem komprimierbar und hält auch bei Nässe warm.

BEKLEIDUNG MÄNNER

#F95752

Terrex Skyclimb Vest #F95398

69

#F95392 #F95393

Terrex Skyclimb Insulated Jacket #F95394


W Terrex Icefeather Jacket #F88640

W Terrex GTX® Active Shell Jacket #G89783

Die voll ausgestattete Bergsportjacke für den Winter ist mit GORE-TEX® Pro Material versehen, das ideal für extreme Wetterbedingungen geeignet ist. Maximale Langlebigkeit mit hoher Atmungsaktivität und FORMOTION®-Schnittführung für ideale Performance bei jeder Bewegung.

Das leichte GORE-TEX® Active-Material vereint Schutz bei jedem Wetter mit außergewöhnlicher Atmungsaktivität und ist zudem leicht zu verstauen. Mit FORMOTION®-Technologie für Bewegungsfreiheit und einer voll verstellbaren, helmkompatiblen Kapuze.

BEKLEIDUNG FRAUEN

#M34288 #F96090 #M34721

70

W Terrex Climaheat Ice Jacket #F88650

W Terrex Swift Climaheat Frost Jacket #F96091

Mit dem adidas climaheatTM-System haben Nässe und Kälte keine Chance. Durch die PrimaLoft® Down Blend-Füllung bietet diese Jacke außergewöhnliche Wärme und Klima-Komfort. Zusätzliche isolierte Stretch-Einsätze mit Cocona-Lining seitlich und am oberen Rücken bieten optimale Bewegungsfreiheit, Feuchtigkeitsmanagement und Wärmeschutz.

Bei dieser Isolationsjacke sorgen das adidas climaheatTMSystem mit PrimaLoft® Down Blend-Technologie für ein angenehmes Mikro­klima. Dank hochwertiger synthetischer Isolierung, wasserabweisender Daunen und winddichtem, atmungsaktivem und wasserabweisendem Ripstop-Außenmaterial schützt die Jacke gegen beißende Kälte und nasses Wetter.

#F88645

F88589

W Terrex Korum Hoody #F88646

W Terrex Ndosphere Hoody #F88588

Besonders leichte und gut zu verstauende Daunenjacke. Mit hochwertiger 90/10 Gänsedaunen-Füllung mit 700+ Fillpower, Ripstop-Material und FORMOTION®-Schnittführung für ultimativen Tragekomfort bei jeder Bewegung.

Eine innovative Jacke mit PrimaLoft® 80 g/m²-Isolierung und vollständig wattierten Stretch-Einsätzen auf beiden Seiten, die zusammen mit der speziellen FORMOTION®-Schnittführung maximale Bewegungsfreiheit garantieren. Cocona® Lining für ideales Feuchtigkeitsmanagement.


Leichte 4-Wege Stretch Softshell Jacke mit PrimaLoft® 60g/m² Isolation im vorderen Bereich, die in Verbindung mit dem FORMOTION® Schnitt für maximale Bewegungsfreiheit sorgt.

Die mit PrimaLoft® isolierten Partien im vorderen Bereich sind mit einem leichten Nylon-Gewebe überzogen, das dich auch bei Nässe warm hält. FORMOTION® für ideale Performance und Bewegungsfreiheit.

#F88654

#F88642 #F88643

W Terrex Stockhorn Fleece Hoody #F88653

W Terrex Icesky Longsleeve #M60067

Cocona®-Fleece mit Aktivkohlepartikel für ideales Feuchtigkeitsmanagement. Seine FORMOTION®-Technologie ermöglicht Performance und Komfort bei jeder Bewegung. Pontetorto® Tecnostretch sorgt für Isolierung, feuchtigkeitsableitende Eigenschaften und eine körperbetonte Passform.

Langärmeliger Baselayer mit climawarm™-Material, das für ein angenehmes Tragegefühl auf der Haut, gute Feuchtigkeitsableitung und Wärmeisolierung sorgt. FORMOTION®Schnittführung für eine körperbetonte, komfortable Passform bei Outdoor-­Aktivitäten.

#M33676

#F88591

W Terrex Skyclimb II Pant #G89784

W Terrex Skyclimb Skirt #F88590

Die Softshell-Hose verbindet Wetterschutz mit ausge­ zeichneter Atmungsaktivität und dehnbarer Passform. Hybrid-Konstruktion aus verschiedenen funktionalen Materialien je nach Körperzone. Mit verstellbaren Beinsäumen, die über Skistiefel passen. FORMOTION®-Schnittführung für ideale Performance und Komfort bei jeder Bewegung.

Leichter, 360° isolierte PrimaLoft® 60g/m² Rock mit isolierten Stretchzonen, die optimale Bewegungsfreiheit und vollen Wärmeschutz bieten. Extrem komprimierbar und hält auch bei Nässe warm.

BEKLEIDUNG FRAUEN

#F88592

W Terrex Skyclimb Vest #F88593

71

#F94629

W Terrex Skyclimb Jacket #F91398


#G97255

Terrex Scope GTX® #M17411

Terrex Solo #M22269

Zustiegsschuh mit Stealth® Rubber-Außensohle für unschlagbaren Grip auf allen Untergründen. Wasserdichte GORE-TEX®Membran und stützendes ADIPRENE® für Komfort.

Die Außensohle aus Stealth® Rubber verleiht diesem leichten Zustiegsschuh unvergleichliche Performance durch unschlagbaren Grip. Das spezielle Sohlenprofil geht im Zehenbereich in eine Kletterzone über. ADIPRENE®-Einsatz für Komfort und Aufpralldämpfung. Höchst abriebfestes Mesh-Obermaterial für extralange Lebensdauer.

#M22270

#Q21439

#M22244

Terrex Fast R Mid GTX® #M17379

Terrex Fast R GTX® #V22343

Entwickelt für schnelle Outdooraktivitäten in den Bergen. TRAXION™-Außensohle mit Continental™-Gummi für optimalen Grip auf nassen und trockenen Untergründen. GORE-TEX®-Membran sorgt für wasserdichte Atmungsaktivität. ADIPRENE®+ Dämpfung im Fersenbereich und eine 3D FORMOTION®-Einheit bieten Stabilität und Kontrolle. Frauenspezifischer Leisten.

Dieser vielseitige Schuh kombiniert guten Halt und Wetterschutz. GORE-TEX®-Membran hält deine Füße trocken und ist atmungsaktiv. TRAXIONTM-Außensohle für Griffigkeit bei verschiedensten Bedingungen.

Terrex Swift R Mid GTX® #M22761

Terrex Swift R GTX® #G97260

Leichter, atmungsaktiver und schneller Mid Cut Hiking-Schuh. Mit wasserdichter GORE-TEX®-Membran, ADIPRENE®+ ­Dämpfung im Fersenbereich und einer TRAXION™ Außensohle für optimale Griffigkeit bei allen Wetterbedingungen. Frauenspezifischer Leisten.

Leichter, atmungsaktiver und schneller Hiking-Schuh. Mit wasserdichter GORE-TEX®-Membran, ADIPRENE®+ ­Dämpfung im Fersenbereich und einer TRAXION™-Außensohle für optimale Griffigkeit bei allen Wetterbedingungen. Frauenspezifischer Leisten.

#V22391

SCHUHE MÄNNER 72 #M17471

#M17390

#M17389

Terrex Conrax Climaheat #M18553

Terrex Fastshell Mid Climaheat #M22758

Dieser Schuh ist unschlagbar. Der Winterstiefel kombiniert den Schutz von climaproof® mit PrimaLoft®-Isolierung für optimale Wärme auch bei Nässe. ContinentalTM-Gummi-­ Außensohle mit Stollen für sichere Griffigkeit auf Eis und Schnee.

Dieser mittelhoch geschnittene, sportliche Outdoor-Schuh mit Softshell-Obermaterial ist mit griffigem ContinentalTMGummi und PrimaLoft®-Isolierung ausgestattet. Versiegelte Nähte schützen vor eindringender Nässe. Schnellschnürung mit robuster, schützender Schnürabdeckung. ADIPRENE®Einsatz für Komfort und Aufpralldämpfung.

climaheat

climaheat

#M22757

Climaheat Slopecruiser #G97337

Climaheat Padded Boat #M22749

Wasserfester Winterstiefel mit Climaproof® Membran und isolierendem PrimaLoft® Material. Der Fersenclip hält die Hose optimal in Position und die TRAXIONTM Aussensohle sorgt für beste Griffigkeit auch bei nassem Wetter.

Modischer, leichter PrimaLoft® Winterschuh, der mit der TRAXIONTM Aussensohle für optimale Griffigkeit, auch bei nassem Wetter, sorgt.

climaheat

M17400

M17399

climaheat

M17397

M17398


Dieser alpine Zustiegsschuh mit Stealth® Rubber-Sohle bietet unschlagbaren Grip, besonders auf nassen und felsigen Böden. Mit wasserdichter GORE-TEX®-Membran und komfortabler ADIPRENE®-Dämpfung. Frauenspezifische Passform.

Die Außensohle aus Stealth® Rubber verleiht diesem leichten Zustiegsschuh unvergleichliche Performance durch unschlagbaren Grip. Das spezielle Sohlenprofil geht im Zehenbereich in eine Kletterzone über. ADIPRENE®-Einsatz für Komfort und Aufpralldämpfung. Höchst abriebfestes Mesh-Obermaterial für extra lange Lebensdauer. Frauenspezifischer Leisten.

Terrex Fast R Mid GTX® W #G64507

Terrex Fast R GTX® W #G64506

Schützender, aber leichter, mittelhoch geschnittener Hiking-­ Schuh mit TRAXION™-Außensohle mit Continental™-Gummi­ mischung für unvergleichliche Kontrolle auf nassen und trockenen Untergründen. GORE-TEX®-Membran sorgt für wasserdichte Atmungsaktivität. ADIPRENE®+ Dämpfung im Fersenbereich und eine 3D FORMOTION®-Einheit bieten Stabilität und Kontrolle.

Entwickelt für schnelle Outdooraktivitäten in den Bergen. TRAXION™-Außensohle mit Continental™-Gummi für optimalen Grip auf nassen und trockenen Untergründen. GORE-TEX®-Membran sorgt für wasserdichte Atmungsaktivität. ADIPRENE®+ Dämpfung im Fersenbereich und eine 3D FORMOTION®-Einheit bieten Stabilität und Kontrolle. Frauenspezifischer Leisten.

Terrex Fast X High GTX® W #M17386

Terrex Fast X GTX® W #M17472

Dieser technische Hiking Schuh verfügt über eine TraxionTM Aussensohle mit Continental-Gummi für beste Griffigkeit auf jedem Untergrund. GORE-TEX® ist wasserdicht und atmungsaktiv. ADIPRENE®+ Dämpfung in der Ferse und 3D Formotion®-Einheit mindern Aufprallkräfte und verbessern den Komfort auf steilen Abstiegen.

Ein technischer Hiking-Schuh mit TRAXION™-Außensohle mit Continental™-Gummimischung für optimalen Grip auf nassen und trockenen Untergründen. GORE-TEX® für wasserdichte Atmungs­aktivität. ADIPRENE®+ Dämpfung im Fersenbereich und eine 3D ­FORMOTION®-Einheit reduzieren Aufprallkräfte und bieten mehr Komfort bei steilen Abstiegen. Der spezielle Damenleisten sorgt für optimale Passform.

#M17473

#G97925

Terrex Swift R Mid GTX® W #M17472

Terrex Swift R GTX® W #M17391

Leichter, atmungsaktiver und schneller Hiking-Schuh. Mit wasserdichter GORE-TEX® Membran, ADIPRENE®+ ­Dämpfung im Fersenbereich und einer TRAXION™ Außensohle für optimale Griffigkeit bei allen Wetterbedingungen. Frauenspezifischer Leisten.

Leichter, atmungsaktiver und schneller Hiking-Schuh. Mit wasserdichter GORE-TEX®-Membran, ADIPRENE® ­Dämpfung im Fersenbereich und einer TRAXION™-Außensohle für optimale Griffigkeit bei allen Wetterbedingungen. Frauenspezifischer Leisten.

#M17473

M29828

#Q21882

Terrex Mid GTX® Kids #M29829

Terrex GTX® Kids #M29827

Halbhoher, leichter Wanderschuh, der durch die GORE-TEX® Membran absolut wasserdicht und atmungsaktiv ist. Das Speed Lace System garantiert ein einfaches und schnelles Schnüren und die TRAXIONTM Aussensohle sorgt für optimale Griffigkeit.

Leichter Wanderschuh, der durch die GORE-TEX® Membran absolut wasserdicht und atmungsaktiv ist. Das Speed Lace System garantiert ein einfaches und schnelles Schnüren und die TRAXIONTM Aussensohle sorgt für optimale Griffigkeit.

#M29826

SCHUHE FRAUEN

Terrex Solo W #M22271

73

Terrex Scope GTX® W #G97929


adidas outdoor händler Deutschland Globetrotter Dresden Prager Straße 10 01069 Dresden www.globetrotter.de

Tapir Store Georgiring 4-7 04105 Leipzig www.tapir-leipzig.de

Husky Outdoor Store Peterssteinweg 15 04107 Leipzig www.husky-sachsen.de

Bergwerk Pölkenstraße 51 06484 Quedlinburg www.bergwerk-quedlinburg.de

Globetrotter Berlin Schloßstraße 78-82 12165 Berlin www.globetrotter.de

McTrek Hamburg Curslacker Neuer Deich 44 21029 Hamburg-Bergedorf www.mctrek.de

Globetrotter Hamburg 74

Wiesendamm 1 22305 Hamburg www.globetrotter.de

Unterwegs Oldenburg Gaststraße 27 26122 Oldenburg www.unterwegs-oldenburg.de

Unterwegs Wilhelmshaven Bahnhofsplatz 1 26386 Wilhelmshaven www.unterwegs-wilhemshaven.de

Unterwegs Jever Schlachtstraße 7 26441 Jever www.unterwegs-jever.de

Unterwegs Bremen Domshof Domshof 14-15 28195 Bremen www.unterwegs-bremen.de

Unterwegs Orange Bremen Carl-Ronning-Straße 2 28195 Bremen www.unterwegs-orange.de

Unterwegs Bielefeld Obernstraße 38 33602 Bielefeld www.unterwegs-bielefeld.de

McTrek Linden Gottlieb-Daimler-Straße 2 35440 Linden www.mctrek.de

Schneider Sports

McTrek Alzey

Impuls

Konrad-Adenauer-Straße 64 35745 Herborn www.schneider-sports.de

Rudolf Diesel Straße 8 55232 Alzey www.mctrek.de

Hauptstraße 48 67697 Otterberg www.sport2000.de

McTrek Göttingen

Intersport Krumholz

Engelhorn Sports

Hannoversche Straße 43-47 37075 Göttingen www.mctrek.de

Industriestraße 11-13 56218 Mülheim-Kärlich www.sporthaus.de

N5 68163 Mannheim www.engelhorn.de

terrific.de

X-Sport

McTrek Viernheim

Karl-Rudolf-Straße 40210 Düsseldorf www.terrific.de

Perlengasse 4-6 56288 Kastellaun www.x-sport-kastellaun.de

Heidelberger Straße 12 68519 Viernheim www.mctrek.de

McTrek Düsseldorf

McTrek Montabaur

Backpacker Store

Jacobistraße 20 40211 Düsseldorf www.mctrek.de

Industriestraße 18 56412 Heiligenroth www.mctrek.de

Kurfürstenanlage 62 69115 Heidelberg www.backpacker-stores.de

YALUTA

Feinbier unterwegs

Bergfreunde.de

Riemker Straße 13 44809 Bochum www.yaluta.de

Sandstraße 22 57072 Siegen www.feinbier-unterwegs.de

Bahnhofstraße 26 72138 Kirchentellinsfurt www.bergfreunde.de

McTrek Essen

PM-Outdoor

Campz

Bamler Straße 92 45141 Essen www.mctrek.de

Flughafenstraße 57299 Burbach www.pm-outdoorshop.de

Fritz-Müller-Straße 106-108 73730 Stuttgart www.campz.de

Trekking Star

McTrek Hagen

Sport Müller

Cranger Straße 295 45891 Gelsenkirchen www.trekkingstar.de

Elberfelder Straße 93 – 103 58095 Hagen www.mctrek.de

Uhlandstraße 3 78054 Villingen-Schwenningen www.sport-mueller.de

Unterwegs Münster

Globetrotter Frankfurt-Main

adco die adventure company

Rosenstraße 10-13 48143 Münster www.unterwegs-muenster.de

Grusonstraße 2 60314 Frankfurt-Main www.globetrotter.de

Rehlingstraße 7 79098 Freiburg www.adco-fr.de

McTrek Kerpen

McTrek Frankfurt

Sport Kiefer

Kerpener Straße 181 50170 Kerpen-Sindorf www.mctrek.de

Hanauer Landstraße 208-216 60314 Frankfurt www.mctrek.de

Schwarzwaldstraße 173 79102 Freiburg www.sport-kiefer.de

Globetrotter Köln

McTrek Bruchköbel

Intersport Eckmann

Richmodstraße 10 Olivandenhof 50667 Köln www.globetrotter.de

Keltenstraße 20b 63486 Bruchköbel www.mctrek.de

Stegener Straße 14 79199 Kirchzarten www.sport-eckmann.de

McTrek Outdoor Sports/ Köln-Deutz

Rohrmeier Outdoor

Intersport Sportmüller

Boschweg 12 63741 Aschaffenburg www.rohrmeier-outdoor.de

Grabenstraße 18, 79539 Lörrach www.intersport-sportmueller.de

McTrek Weiterstadt

Globetrotter München

Robert-Koch-Straße 6-16 / Halle D 64331 Weiterstadt www.mctrek.de

Isartorplatz 8-10 80331 München www.globetrotter.de

McTrek Idstein

Trattler Berg & Wandersport

Limburger Straße 38-40 65110 Idstein www.mctrek.de

Weitseestraße 13 83242 Reit im Winkl www.trattler.com

BIWAK Bike+Outdoor Zentrum

Ski & Sport Treff

Schaumburger Straße 1 65549 Limburg www.biwak.com

Kardinal-Faulhaberplatz 4 83313 Siegsdorf www.ski-und-sport-treff.de

Siegburger Straße 227 50679 Köln www.mctrek.de

Outdoor 33 Siemensstraße 1 53121 Bonn www.bike-discount.de

VIKING ADVENTURES Paulinstraße 25 54292 Trier www.viking-adventures.de

McTrek Trier Hornstraße 21 54294 Trier www.mctrek.de


Österreich Sport Plenk

McTrek Regensburg

GigaSport

Sport Zauner

Hauptstraße 55 83324 Ruhpolding www.sportplenk.de

Pommernstraße 2 93073 Regensburg www.mctrek.de

Johann Steinböckstraße 15 2345 Brunn/Gebirge www.gigasport.at

Flutergasse 6 8790 Eisenerz

Sport Hochreiter

Nordicsport HillBill

Climbing Shop

Schwimmbadstraße 12 83334 Inzell www.skischule-inzell.de

Am Rathaus 10 94051 Hauzenberg www.nordicsport-hillbill.de

Kreuznerstraße 29 4360 Grein www.climbingshop.at

Ausseer Straße 5 8940 Liezen www.bergsport-vasold.at

Bergzeit Alpin

McTrek Outdoor Sports/Pocking

Spitaler Sportstadl

Tölzerstr 131 83607 Holzkirchen www.bergzeit.de

Würdinger Straße 6 94060 Pocking www.mctrek.de

Stiftsplatz 12 4582 Spital am Phyrn www.sportstadl.com

Bergzeit Outdoor Center

McTrek Würzburg

Sport Lichtenegger

Eisweiher 2 83703 Gmund-Moosrain www.bergzeit.de

Am Moritzberg 1 97228 Rottendorf www.mctrek.de

Bundesstraße 112 4822 Bad Goisern www.sport-lichtenegger.at

McTrek München/Unterföhring

Sport Luck

Camp4

Feringastraße 14 85774 Unterföhring www.mctrek.de

Crawinkler Straße 1 98559 Oberhof www.sportluck.de

Wagreinerstraße 1 5600 St. Johann im Pongau www.camp-4.at

eXXpozed sports & fashion

Unterwegs Erfurt

Intersport Bründl

Lindauer Straße 6 87439 Kempten www.exxpozed.de

Schlösserstraße 28 99084 Erfurt www.unterwegs-erfurt.de

Nikolaus-Gassner-Straße 1 5710 Kaprun www.bruendl.at

Sport Buck

Freelanders Outdoor & Adventure

Bike'n Soul Shop

Outdoor Kipper

La Belle Etoile L - 8005 BERTRANGE www.freelanders.lu

Reiterkogelbahn 5754 Hinterglemm www.bike-n-soul.at

GigaSport

Immenstädter Straße 9 87527 Sonthofen www.sport-kipper.de

Andechsstraße 85 6020 Innsbruck www.gigasport.at

Sport Hauber

Conny's Sportshop

In der Au 19 87534 Oberstaufen www.sport-hauber.de

Römerstraße 6 6236 Brixlegg www.connys.at

Sport Shop Speiser

Rock'n'Roll Mountain Store

Flurstraße 2 87538 Bolsterlang www.sport-speiser.de

Brunnbachweg 2 6382 Kirchdorf in Tirol www.rocknrollmountain.at

OutdoorTrends

Intersport Fieberbrunn

Poststraße 11 87616 Marktoberdorf im Allgäu www.outdoortrends.de

Dorfstraße 24 6391 Fieberbrunn www.intersportguenther.at

Nordwand Sports

Intersport Imst

Augustenstraße 1 87629 Füssen www.nordwandsports.de

Industriezone 34 6460 Imst www.intersport.at

Süd-West Versand

Intersport Rankweil

Wörthstraße 89129 Langenau www.sued-west.com

Sankt-Anna-Weg 21 6830 Rankweil www.sportprofi-vorarlberg.at

McTrek Nürnberg

GigaSport

Sigmundstraße 151 90431 Nürnberg www.mctrek.de

Kaiser Franz Josef Kai 8 8021 Graz www.gigasport.at

Ski Willy Schildlehen 83 8972 Ramsau am Dachstein www.ski-willy.at

GigaSport Heinrich Harrerstraße 1 9020 Klagenfurt www.gigasport.at

Bergsport Korak Udinestraße 9 9500 Villach www.bergsport-korak.at

GigaSport Bruno-Kreisky-Straße 25 9500 Villach www.gigasport.at

Alpinsport Gratz Großdorf 81 9981 Kals www.sport-gratz.com

75

Lindauerstraße 112 87439 Kempten www.sportbuck.com

Bergsport Vasold


IMPRESSUM outdoor magazin & produkt-highlights herbst/winter 2014 ist der offizielle Outdoor-Katalog mit redaktionellem Inhalt der adidas AG. Das adidas outdoor magazin erscheint zweimal im Jahr. Veröffentlicht von adidas AG World of Sports Adi-Dassler-Straße 1 91074 Herzogenaurach, Deutschland Konzept und Realisation bøa! agentur gmbh Fotografen Timeline Production, Jakob Schweighofer, Michael Meisl, Frank Kretschmann, Hannes Mair, Ray Demski, Peter Untermaierhofer Text Mike Mandl, Flo Scheimpflug, Reinhold Messner, Jakob Schweighofer, Andrew Bisharat, Christian Penning Texte und englische Übersetzung WordWorks & Andrew Bisharat Alle Angaben stehen unter Änderungsvorbehalt und erfolgen ohne Gewähr. Druck- und Layoutfehler sowie alle Rechte vorbehalten. Darf nicht vervielfältigt werden. © 2014 adidas AG. adidas, the 3-Bars logo and the 3-Stripes mark are registered trademarks of the adidas Group.

Die „Spinnen von Lecco“ sind der Kletterclub des berühmten Bergsportvereins „Spinnen von Grignetta“ in Italien. Sie können auf eine lange Liste internationaler Erfolge zurückblicken, die mehr als 60 Jahre umfasst. Zu ihnen gehören sowohl die Helden früherer Tage, Cassin und Casimiro Ferrari, aber auch so große aktuelle Namen wie Matteo Della Bordella und Fabio Palma. Über die Jahre haben sie nicht nur eine Vielzahl neuer Routen erschlossen, sondern sind auch international bekannt geworden.

Der DAV Summit Club ist die Bergsteigerschule des Deutschen Alpenvereins und Spezialreiseveranstalter für aktive Berg- und Kultururlaube. Der DAV Summit Club entwickelte sich aus dem 1957 gegründeten Bergfahrtendienst des DAV und ist heute eine der größten Bergsteigerschulen weltweit.

Die Bergsteigerschule Zugspitze ist der Bergführerverein an Deutschlands höchstem Berg. Durch die hervorragende Ausbildung und die vielen Touren, welche die Schule anbietet, bringt das Team selbstverständlich Expertenwissen mit. Manche sind „alte Hasen“ und haben über die Jahre sehr viel Erfahrung und Wissen gesammelt; andere sind aktuell im Trend durch ihre Lehrteam-Tätigkeiten für verschiedene alpine Verbände sowie durch die vielen Touren mit ihren Kunden, die sie nicht nur auf die Zugspitze führen.

Das Alpin Center Zermatt – die Schweizer Organisation wurde 1894 gegründet und kann auf eine über hundertjährige, sehr erfolgreiche Geschichte zurückblicken. Über 60 professionelle Bergführer des Alpin Center Zermatt vertrauen seit Frühjahr 2011 auf adidas Outdoor-Produkte.

Im Jahr 1869 wurde von Johann Stüdl der erste Bergführerverein der Ostalpen in Kals gegründet. Im Laufe der Vereinsgeschichte sind berühmte Bergführer herangewachsen, darunter auch Johann Kerer, der bereits im 19. Jh. im Himalaja als Führer tätig war. Obwohl der Großglockner das Kalser Markenzeichen darstellt, ist der Drang nach neuen Erlebnissen in den Wänden der Welt erhalten geblieben. Mittlerweile zählt der Verein 19 Mitglieder, die dank adidas mit einheitlichem Berggewand ausgestattet sind.

Der Österreichische Bundesfachverband für Wettkampfskibergsteigen wurde am 10.11.2006 gegründet. Die Bezeichnung ASKIMO wurde aufgrund der internationalen Verbindungen zum besseren Verständnis als Kurzform der englischen Bezeichnung gewählt (Austrian SKI-Mountaineering Organization for Competitions). Derzeit besteht die Organisation aus dem Bundesverband und sieben Landesverbänden mit österreichweit 45 Mitgliedsvereinen und darunter rund 5.470 Mitgliedern.


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