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frühjahr SOMMER 2012
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all in?
civetta, ITALIEN – 16:17 Chimera Ver ticale (7c)
outdoor 2
t-Highlights Frühjahr/Sommer 201
adidas outdoor Magazin & Produk
women’s special
girls on the rocks dedicated
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are you all in? civetta, italien – 18:27 Es geht um den einen Moment. Der Moment, der alles sagt. Chimera Verticale (7c): Flo und Jakob überwinden noch rechtzeitig die kritische Stelle und sind bereit, den Rest anzugehen. Gib alles, was du hast. Erzähle uns deine Story und gewinne die terrex™ Experience.
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are you all in? share + win du willst die ultimative terrex™ Experience gewinnen? also gib alles + beweise es! halte deinen all in - Moment auf einem foto fest, erzähle uns die story dazu und gewinne! es ist ganz einfach: Besuche uns auf facebook oder adidas.com/outdoor, lade dein Foto hoch, beschreibe dein projekt und freu dich auf ein unvergessliches Erlebnis in Zermatt und tolle terrex™ Produkte.
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Egal, welchen outdoorsport du machst – bergsteigen, klettern, slacklinen, kajaken oder paragliden ... es ist an der zeit, zu zeigen, dass du „all in“ bist! alles, Was du dazu brauchst, ist der moment deines sportlichen highlights, drei deiner Finger und eine Kamera.
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1 . Teile deinen moment: Zeig uns auf einem Schnappschuss von dir, was dein Blut in Wallung bringt! Einzige Vorgaben: ein Selbstporträt von deinem ultimativen Outdoor-Moment, das 3-Finger Handzeichen und Fun! Also gib alles und stay real!
2 . mobilisier deine Freunde:
Beschreibe die Herausforderung deines Outdoor-Projekts und lass deine Freunde für dein „all in“-Foto voten, denn nur so steigen deine Chancen, einer der zehn Gewinner zu sein.
Felix und Stefan, Utah, USA
Sasha, Rodellar, Spanien
Jeder kann online voten – auch du kannst die Storys deiner Freunde oder anderer Community-Mitglieder mit deiner Stimme unterstützen.
Die geschulten Augen der adidas Expertenjury, bestehend aus Athleten, Fotografen und professionellen Bergführern, wählen am Schluss die besten drei Einsendungen aus.
3 . Gewinne deine Streifen:
Bringe die 3-Streifen „outdoor“ – teile deinen „all in“-Moment und gewinne:
1.– 3. Preis: ein unvergessliches Erlebnis mit dem Alpin Center Zermatt – für dich und einen Freund! Außerdem bekommst du ein komplettes terrex ™ Outfit und vorab ein exklusives Produkt aus der Frühjahr/Sommer 2013-Kollektion. 4.–10. Preis: ein exklusives terrex ™ Produkt aus der Frühjahr/Sommer 2013 -Kollektion. Sei damit einer der Ersten, die etwas aus unserer kommenden terrex ™ Kollektion erhalten.
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Daniel, Tirol , Österreich
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Teile deine Leidenschaft mit anderen Outdoor-Athleten. Hole dir Tipps vom Kletterprofi. Informiere dich über Outdoor-Events rund um den Globus. Genieße Videos von besonderen Outdoor-Momenten. Sei dabei und erzähle uns deine Outdoor-Geschichte.
Exklusiv auf facebook.com/adidasoutdoor
Kooperationspartner: Die DAV Summit Club GmbH ist die Bergsteigerschule des Deutschen Alpenvereins und weltweit tätiger Spezialreiseveranstalter für aktive Berg- und Kulturerlebnisse. Der DAV Summit Club entwickelte sich aus dem 1957 gegründeten Bergfahrtendienst des DAV zur größten Bergsteigerschule weltweit. Die Bergsteigerschule Zugspitze ist die Bergführervereinigung am höchsten Berg von Deutschland. Das Fachwissen des Teams zeigt sich in der hohen Qualität der Ausbildung und Führung. Manche sind schon alte Hasen mit einem wertvollen Schatz an Wissen, andere sind aktuell im Trend durch ihre Lehrteamtätigkeiten für verschiedene alpine Verbände sowie durch viele Touren mit ihren Kunden, die sie natürlich nicht nur auf die Zugspitze führen. Gegründet im Jahr 1894, blickt der Schweizer Verein auf eine mehr als 100-jährige, sehr erfolgreiche Geschichte zurück. Mehr als 60 Bergführer des Alpin Centers Zermatt vertrauen seit dem Frühjahr 2011 auf adidas outdoor Produkte. Die „Spinnen von Lecco“ gehören als Kletterverein der bekannten italienischen Grignetta Spiders Mountaineering Association an. Sie blicken mittlerweile auf eine lange Liste internationaler Erfolge zurück, die mehr als 60 Jahre zurückreicht. Dazu gehören die Helden der Ver-gangenheit Cassin und Casimiro Ferrari und aktuelle Größen wie Matteo Della Bordella und Fabio Palma. In den vergangenen Jahren haben sie nicht nur unzählige neue Routen eröffnet, sondern sind auch zu internationalem Ruhm gelangt. Die Beijing Mountaineering Association wurde 2003 von dem Pekinger Sportbüro gegründet. Sie gehört heute zur China Mountain Association und spielt eine dominante Rolle hinsichtlich verschiedener OutdoorAktivitäten in China. Zu der BMA gehören mittlerweile 200 Gruppen mit jeweils mehr als 10000 Mitgliedern.
IMPRESSUM adidas outdoor Magazin & Produkt-Highlights Frühjahr/Sommer 2012 ist der offizielle Outdoor-Katalog mit redaktionellen Inhalten der adidas AG. Das adidas outdoor Magazin erscheint zweimal jährlich. Herausgegeben von adidas AG World of Sports Adi-Dassler-Straße 1 91074 Herzogenaurach – Deutschland Konzept und Durchführung bøa! agentur gmbh supported by Michael Meisl Fotograf Michael Meisl Weitere Fotografen Blake Jorgenson, Christian Waldegger, Daniel Zangerl, Jens Klatt, Thomas Senf, Reinhard Fichtinger, Johannes Mair Text Eva Meschede, Dimitri Lehner, Florian Scheimpflug, Philip Baues, Natascha Knecht Werbetexte und englische Übersetzung Giles Tilling, Neil Perkins / wordworks 3-D-Grafiken Mario Kaufmann / MKFX Alle angegebenen Informationen können sich ändern und sind daher ohne Gewähr. Druck- und Layoutfehler vorbehalten. Alle Rechte vorbehalten. Kopieren nicht erlaubt. © 2012 adidas AG. adidas, das 3-Balken-Logo und die 3-StreifenMarke sind eingetragene Markenzeichen der adidas Group.
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Die Onlineversion findest du unter adidas.com/outdoor/magazine
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04 08 22 24 30 32 40 46 48 52 60 62 68 77 80 86
civetta, italien –– 19:30 Die 15 Seillängen der „Chimera Verticale“ an der Civetta in den Dolomiten sind nur ein Teil der Story: Jakob und Flo wollen die gesamte Tour – inklusive des schwierigen Abstiegs zurück ins Tal – an nur einem Tag bewältigen. Eine echte Herausforderung. Werden die beiden dieses Abenteuer gegen die Zeit bestehen?
beatS ZUHausE, österreich –– Dedicated! Mit Leib und Seele! Mehr als 30 11:00 Jahre auf Fels und Eis haben ihre Spuren hinterlassen. Spuren, die Beats kompromisslose Philosophie zeigen: Es gibt kein Limit. Und auch Beats Klettererseele trägt Spuren. Wir haben Beat besucht, um mehr zu erfahren.
bugaboos, Kanada –– „Haifischzähne“, getaucht in glühendes Rot bei 14:17
Einbruch der Dunkelheit. Genug, um den meisten Leuten Angst einzujagen. Aber nicht Alex und Johannes. Und vor Gespenstern (engl. Bugaboos) fürchten sie sich auch nicht. Das ist auch gut so, denn schließlich ist das der Name des kanadischen Gebirgszugs, den sie besteigen wollen. Aber haben die „Haifischzähne“ zurückgebissen?
PETIT DRU, frankreich –– Valery Rozov aus Russland hat einen Base16:32
jump vom Petit Dru unternommen, einem spektakulären Gipfel im Mont Blanc-Massiv. Während eines Interviews berichtete er uns von den damit verbundenen Risiken, wie es sich anfühlt zu fliegen und ob er jemals Angst verspürt.
RocklandS, Südafrika –– 17:21 Sie machen nicht nur Schlagzeilen bei internationalen Wettkämpfen, sondern erobern auch echte Felswände von höchsten Schwierigkeitsgraden. Eine neue Generation rückt mit Girlpower heran. Wir erklären euch, warum ihr die Namen Sasha DiGiulian, Mélissa Le Nevé und Barbara Zangerl bald noch sehr viel häufiger hören werdet.
CIVETTA
Steilvorlage an der Civetta
22:39:10
ZWEIUNDZWANZIG STUNDEN NEUNUNDDREISSIG minuteN Und ZEHN seKUNDEN civetta
Civetta, ITALIEN –– 19:45
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Der Höhepunkt sollte eine beeindruckende Wand in den Dolomiten werden, bisher nur erstbegangen. Die „Chimera Verticale“ an der Civetta hat 15 schwere alpine Seillängen, oft im achten und eine im neunten Schwierigkeitsgrad, zusammen mit dem Anstieg über den leichteren Vorbau bietet sie 900 Höhenmeter Kletterei. Doch mit dieser herausfordernden Wiederholung war es nicht genug: Dazu wurde noch ein FuSSmarsch von 14 Kilometern addiert, davon mehr als 1000 Höhenmeter Klettersteig. Dieses Projekt an einem Tag durchzuziehen, hatten sich die beiden jungen Bergführer Jakob Schweighofer und Florian (Flo) Wurm vorgenommen. Der 23-jährige Oberösterreicher und der 27-jährige Oberbayer fanden, dass diese Challenge auch die ideale Gelegenheit wäre, die neue „Terrex Range“ von adidas einem Härtetest zu unterziehen. Doch würden sie es schaffen? Sie erlebten ein Abenteuer, über das es viel zu erzählen gibt, vor allem über Herausforderungen spät in der Nacht, mit denen sie gar nicht gerechnet hatten.
Quelle: Google
CIVETTA
Drei Zinnen it
aL
IE
Bozen
Cortina d’Ampezzo
n
Civetta
46° 22’′41” N 12° 02’′38”″E
FLO
„Es wird immer später und mir geht im Moment dieses Zitat des legendären Kletterers Emilio Comici nicht aus dem Kopf: ‚Der Kamerad muss immer ein aufmunterndes Wort bereithaben, das dem Ersten während der furchtbaren Anstrengungen, denen er unterworfen ist, Mut einflößt.‘ Das sind Sätze aus der Ära des Eroberungsalpinismus, für uns, die wir eher Spaßkletterer sind, gilt so etwas wohl nur bedingt. Denn mein ‚Kamerad‘ Jakob hat jetzt kein aufmunterndes Wort mehr für mich bereit, er flucht und schimpft hinter mir her. Die Zeit läuft uns davon.
Es ist 23:00 Uhr, wir wollen ins Tal, aber wir laufen zum Florian (Flo) Wurm, 27 dritten Mal den Berg hoch, wieder Richtung Rifugio Tissi, hasten durch die Latschen, suchen eine Markierung, einen Hinweis. Wir haben uns verirrt. Nur eine kleine Stirnlampe leuchtet auf vermeintliche Trittspuren, Steine, Wurzeln oder Geröll, unsere zweite ist heute Mittag in der neunten Seillänge durch die Civetta 30 Meter abgestürzt und auf dem unteren Standplatz zerschellt. Es passierte, als ich den FotoJakob Schweighofer, 23 apparat aus der Deckeltasche des Rucksacks zog. Ich bin schuld. Deshalb trägt Jakob jetzt das Licht und geht hinter mir und es ist kaum zu glauben, aber wir finden den Abstieg nach Masaré nicht. Es müsste ein leichter Wanderweg sein, sicher ganz hübsch zum Spazieren bei Sonnenschein. Aber es ist stockfinster und das Pfadfinden erweist sich als ungeahnt schwierig. Kein Mond hilft in dieser Nacht, wir sind müde,denn hinter uns liegt eine gigantische Tour.“
Jakob „Ich bin eigentlich schon ein gelassener Typ, aber hier in der Dunkelheit, nach all den Strapazen muss sogar ich gelegentlich das ein oder andere böse Wort loswerden. Aber es kann doch nicht wahr sein, dass wir hier an einem einfachen Weg scheitern. Hinter uns liegen jede Menge Höhenmeter Klettersteig, Zu- und Abstiege und als Höhepunkt die ‚Chimera Verticale‘, eine sehr schwere Dolomiten-Route durch die Civetta-Nordwestwand; 15 Seillängen mit Kletterschwierigkeiten bis in den neunten Schwierigkeitsgrad; ein alpines Abenteuer, bei dem nicht nur die neunte Schlüsselseillänge unsere Leistungsgrenzen ausreizte, sondern in der wir eigentlich ständig kämpften, alles gaben und schließlich siegten.
Seit der Italiener Alessandro Baù mit Kollegen die Tour eingerichtet und 2009 nach mehreren Versuchen erstbegangen hatte und schließlich auch Rotpunkt kletterte, wartete die Route mit ihren 600 Metern durch einen teils überhängenden Pfeiler auf eine Wiederholer-Seilschaft. Die wollten wir werden – und obendrein noch ein bisschen mehr Abenteuer. Den langen Zustieg zum Wandfuß und noch längeren Abstieg vom Gipfel bis ins Tal nach Masaré wollten wir in einem Tag meistern. Eine ‚Done in a Day‘- Challenge hatten wir uns vorgenommen. Wir wussten, wir würden nicht nur lange und hart klettern, sondern auch viele Stunden auf den Beinen sein, laufen, laufen, laufen. Dass wir aber wie die Deppen völlig planlos um Mitternacht durch die Latschen stolpern, dazu fällt mir jetzt nichts mehr ein. Sind wir nicht schon mal durch dieses Kuhgatter gegangen? Verflixt, alles sieht gleich aus.“
Arco
FLO „Am Morgen waren wir unter besten Bedingungen um zirka 4:30 Uhr von der Tissi-Hütte aus gestartet. Wir hatten Traumwetter, es war einer der wenigen heißen Sommertage im August, also ideal für eine lange, schattige Nordwestwandroute, in der es auch an einem solchen Tag angenehm ist, die Jacke anzubehalten. Den Zustieg waren wir in einer Dreiviertelstunde hinaufgerannt, wir brannten aufs anspruchsvolle Klettern, wir wollten jetzt endlich in diese Wand. Zum Sonnenaufgang hatten wir den Vorbau erreicht, das bedeutete erst einmal: Platten, Verschneidung, brüchiges Gelände mit leichter Kletterei bis zum vierten Schwierigkeitsgrad. Es wäre übertrieben, zöge man in diesem Gelände schon die Kletterschuhe an, beschlossen wir. Und unsere leichten Hikingschuhe machten sich auch viel besser auf feuchten, moosigen Felsen, Schotter oder Schnee- und Eisresten. Seilfrei sind wir sehr zügig über diesen unteren Wandteil hinweg, wir standen unter Spannung, es sollte nun endlich losgehen mit den richtigen Schwierigkeitsgraden. Wer darf die erste Seillänge vorsteigen? Das war schließlich die streitbare Frage, wir entschieden sie mit einer Runde ‚Stein, Schere, Papier‘. Papier schlägt Stein – gewonnen! Damit war aber nicht nur die erste Seillänge meine, sondern auch die neunte, die von den Erstbegehern als Schlüssellänge markiert war. Aber wer weiß das schon so genau, wenn eine Route noch nicht wiederholt wurde? Da gibt es nicht viele Infos.“
Jakob „Es mag so 07:30 Uhr gewesen sein, als Flo nun mit mobilen Sicherungsmitteln, also Camelots und Friends am Gurt, ausgerüstet den Hauptakt unserer Herausforderung anging. Die ‚Chimera Verticale‘ ist eine coole Linie durch die zentrale Wand, rechts und links jeweils flankiert von älteren, leichteren Kaminrouten, in denen du meist im Nassen herumkletterst. Das haben die Jungs, die die ‚Chimera‘ erstbegangen haben, gut ausgesucht, schön steil und trocken, dachte ich anerkennend, als ich unseren Weg durch die Mitte von unten begutachtete. ‚Chimera‘, wir kommen! Die Gefühle schwankten zwischen einem selbstbewussten: Das schaffen wir. Und unterschwelliger Nervosität: Wie schwer ist das wirklich?“
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adidas.com/outdoor MONTE Civetta
Punta Civetta
Chimera Verticale
Einstieg
vorbau
CIVETTA 04:30
Jakob: Jetzt geht es los. Wir sind von der Tissi-Hütte aus gestartet und jetzt beim Zustieg entlang des Wandfußes. Laufen über Schotter und Altschneefelder. Wir haben ein zügiges Tempo drauf, können es kaum erwarten.
05:36
04:30
Jakob: Endlich klettern! Der Vorbau der Wand ist leicht, wir gehen seilfrei. Kletterschuhe sind nicht nötig, die werden wir später noch lange genug anhaben. Flo: Endlich bewegen, wir nähern uns der echten Herausforderung. Werden wir es schaffen?
05:36
07:30
Jakob: Wir starten mit der ersten Seillänge. Unser Material: Camelots, Friends, Express-Schlingen, Keile und ein 60-Meter-Seil. Flo: Wer darf vorsteigen? „Stein, Schere, Papier” entscheidet. Ich gewinne und steige ein in den Höhepunkt des Abenteuers.
07:30
CIVETTA
Punta Civetta
19:00 18:27
15
V+ 55m
14
VIII 45m
16:17
13
VIII 25m
12
VII+ 30m
15:10
11
VII+ 50m
14:02
10
VIII+ 50m
13:20
9
IX- 35m
8
V 40m
10:30 09:48
08:00
07:30
7
VII- 35m
6
VI+ 40m
5
VII 45m
4
VI+ 45m
3
VII+ 40m
2
VII 30m
1
V+ 50m
chimera verticale
Jakob „Es wird spannend wie ein Krimi bleiben, das wussten wir schon nach der ersten Seillänge, bloß eine 5+, aber brüchig und oft schwer abzusichern. Bis zur neunten Seillänge waren wir trotzdem sehr gut unterwegs, obwohl es schwerer wurde und man oft weit über die Schlaghaken steigen musste. Unser Mut wurde schon hart auf die Probe gestellt. Ich gestehe, dass ich in den ersten acht Seillängen nervlich viel Pulver gelassen habe. Dann um zirka 12:20 Uhr stand uns die lang erwartete, gefürchtete neunte Seillänge bevor. Ich sehe zu: Flo klettert hier den neunten Grad mit drei üblen Runouts weit über die Haken. Onsight! So etwas ist wirklich Kopfsache, da muss man jeden Zweifel wegdrücken. Sehr cool – lässig, wie Flo das macht. Ich bin beeindruckt und voll motiviert. Dann passiert es im Nachstieg, ein Tritt bricht unter mir aus und ich stürze ins Seil. Das war’s für mich mit Rotpunkt, das war’s mit Motivation, Kraft und starken Nerven. Meine Beine krampfen.“
09:48
12 I13
adidas.com/outdoor
16:17
16:20
09:48
Jakob: Dies ist ein schöner und langer Kamin, leider verkeilte sich der Rucksack beim „Nachhaulen”. Ich musste heftig ziehen, bekam ihn aber frei.
16:17
Jakob: Es bleibt spannend – dies ist mental ebenso eine Schlüsselseillänge wie die hinter uns liegende neunte. Bei einem Sturz wäre Flo in der Verschneidung gelandet, da die Sicherung im langen Quergang wahrscheinlich nicht gehalten hätte.
16:20
Flo: Man darf nicht daran denken, was passieren könnte. Die Wand verlangt meine volle Konzentration. Ich drücke alle Zweifel weg.
16:22
16:22
16:17
Jakob: Die Querung ist etwas für starke Nerven und Flo hat noch fünf harte Meter bis zum Stand. Er schafft es, ich bin mir sicher. Was für ein Kletterkrimi!
CIVETTA
17:05
17:32
17:58
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17:05
Flo: Die 13. Seillänge (7a) hat es ebenfalls in sich, viele kleine Leisten und runde, schlechte Aufleger, auf denen die Finger keinen Halt finden. Ich taste mich vorwärts.
17:32
Jakob: So langsam geht es an die letzten Kraftreserven, aber es sind nur noch zwei Seillängen zu bewältigen.
17:58
Flo: Die 14. Seillänge (7a) habe ich vom Stand aus lange begutachtet: so ein nasser breiter Riss und dann auch noch ein Ganzkörper-Workout in einer schweren Verschneidung. Schließlich lässt sie sich leichter klettern als erwartet.
18:27
Jakob und Flo: Stand! Die 14. Seillänge liegt hinter uns. Jubel! Wir haben es geschafft!
FLO „In der zehnten Seillänge sind wir am Limit mit Kraft und Nerven. Jakob geht es nicht mehr so gut, also steige ich vor. Dann kommt diese Boulderstelle, unübersichtlich, kleine Leisten, runde, schlechte Aufleger, auf denen die Hände keinen Halt finden. Ich schnappe nach einem Untergriff – falsch. Und stürze. Vier Meter ins Seil. Zum Glück hat Jakob schön weich gesichert. Pech nur, dass nun alle Rotpunkt-Träume dahin sind. Vielleicht sollte ich noch erwähnen, dass wir dort in der Wand immer die berühmten ‚aufmunternden Worte‘ für den Kameraden parat hatten. Ich singe oft beim Klettern, irgendeinen Ohrwurm. Und wir haben uns an jedem Stand ausführlich gefreut und gegenseitig motiviert. Immer gefragt: ‚Geht’s noch?‘ Wenn man merkt, man ist dem Ganzen überhaupt nicht mehr gewachsen, hilft nur eines: abseilen! Aber so weit waren wir noch nicht. Ein bisschen Anstrengung muss schon sein, nicht wahr? Ich kann es, ich kann meine aufgebrachten Nerven beruhigen, ich reiße mich zusammen. Das ist Übungssache und das haben wir auch so im Bergführer-Kurs gelernt. Bei der 14. Seillänge brauchte ich eine längere Beruhigungszeit am Stand, ich sah hoch und dachte: Oh weh, auch das noch! So ein nasser breiter Riss und dann ein Ganzkörper-Workout in einer Verschneidung bis zum achten Grad schwer. Doch es war gar nicht so schlimm wie befürchtet, musste ich hinterher feststellen. Eine solche Tour ist eben immer für Überraschungen gut.“
18:27
Jakob „Als ich oben am Stand der Fünfzehnten ankomme, lasse ich einen Jubelschrei los, dass die Felsen wackeln. Diese Seillänge war zwar nicht schwer, aber noch extrem brüchig und sehr ausgesetzt; wir sind mit letzter Kraft hinauf, aber jetzt fallen wir uns in die Arme, fotografieren. Für uns war diese Wand ein großes Ding, immer an der Leistungsgrenze. Wir klettern 7c oder 8a, wir sind keine Profiathleten und schon gar keine Helden der Berge. Aber wir haben es geschafft.“
CIVETTA
Jakob „Wir schälen unsere geschundenen Füße aus den Kletterschuhen. Es ist zirka 19:00 Uhr und es liegt noch einiges vor uns: erst einmal der Klettersteig über Punta Civetta, immer an einem Grat entlang auf das kleine Gipfelkreuz der Civetta zu.“
Zustieg, Vorbau, stundenlange harte Kletterei in der schattigen und zugigen Wand der „Chimera Verticale“. Aber damit nicht genug, nun noch der Weg zum Gipfel und ein langer, strapaziöser Abstieg – hier zählen beste Passform und absolute Funktionalität: von Kopf bis Fuß wollten Jakob und Flo keine Kompromisse machen. Ihr Equipment: OUTER SHELL terrex ™ Gore-Tex® Active Shell Jacket, terrex ™ Multi Pants MID/INSULATION LAYER terrex ™ Hybrid Soft Shell Jacket BASELAYER terrex ™ 1/2 Zip Tee FOOTWEAR terrex ™ fast r Mid GTX® HARDWARE Backpack terrex ™ 35
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19:20
CIVETTA
* Anmerkung der Redaktion: Die „Chimera Verticale” wurde von Jakob und Flo als zweite Seilschaft wiederholt und durchgestiegen, jedoch nicht wie von Alessandro Baù 2009 Rotpunkt begangen.
Jakob
„Da waren wir noch ganz schön zügig unterwegs, wir haben zwar geschnauft, aber hatten einen ordentlichen Laufschritt drauf. Auf dem Gipfel sehen wir gegen 20:00 Uhr die Sonne hinter den Bergen verschwinden. Wir sind ganz allein dort oben und genießen die dunstige Luft des Sommerabends, das Streiflicht der beginnenden Dämmerung und den Ausblick auf die Steilwände der Civetta unter uns, auf den Monte Pelmo in unmittelbarer Nähe, die Marmolada, den Piz Boè und in weiter Ferne noch die Dächer der Hohen Tauern. So ein Eindruck schraubt die Motivation noch einmal ganz hoch. Jetzt ging es an den Abstieg, erstmal südwestlich den Schotterweg hinab. Zeitlich sind wir noch gut dabei. Und plötzlich lockt da eine unerwartete Versuchung am Wegesrand. Aus der kleinen Hütte Rifugio Torrani dröhnt kuscheliger Hardrock und verführerischer Essensduft zieht in unsere Nasen. Ein eiskaltes Bier wäre jetzt buchstäblich zum Greifen nahe. Nichts da! Die Uhr tickt! Keine Zeit! Wir sind jetzt zwar seit fast 16 Stunden auf den Beinen, aber so leicht lassen wir uns nicht auf Abwege leiten. Denn wir wollen heute noch von mehr als 2900 Metern absteigen ins Tal. Und ein kühles Getränk und ein leckeres Essen schmeckt doch viel besser, wenn wir die Challenge geschafft haben. Auf geht’s! Langsam wird es ganz schön finster. Mit nur einer Stirnlampe rote Markierungen des Klettersteigs zu suchen, ist schon eine interessante Erfahrung. ‚Da ist der Punkt!‘ ‚Nein, doch nicht, zehn Meter weiter rechts‘, so und ähnlich ging es im Laufschritt 1000 Höhenmeter hinunter und noch um das halbe Civetta-Massiv bis zum Rucksack-Depot. Dort gab es ein wenig zu essen und schon liefen wir weiter, jetzt mit zwei Rucksäcken Richtung Tal. Jetzt ist es ja nicht mehr weit. Dachten wir.“
19:35
FLO
„Ja, und wie schon erwähnt: Dann haben wir uns verlaufen. Hasten runter. Und wieder hoch. Mindestens zwei Stunden hat uns das Suchen im Dunkeln gekostet. Scharten, Rinnen, Kuhgatter, Felsen, Wald. Solche Schwierigkeiten haben wir nicht eingerechnet. Die Heimat zieht uns mittlerweile heftig an oder zumindest ein Bett im Tal, denn wir sind todmüde, deshalb nehmen wir auch das Schild nicht ernst. ‚Casa‘ oder ‚Casera‘ oder irgend so etwas steht drauf, ich kann mich nicht mehr genau erinnern. Wir sind aber schon mindestens einmal daran vorbeigekommen. Irgendwann folgen wir diesem Hinweis, zu welchem Haus auch immer er führen wird. Und tatsächlich: Es ist der richtige Weg.
Um 3:00 Uhr kommen wir endlich unten in Masaré an. Wir haben es geschafft: ‚Done in a day‘. Wir rechnen kurz zusammen: mit dem Verirren ein noch längerer Fußmarsch von gut 20 Kilometern, davon zirka 1000 Höhenmeter Klettersteig – plus die 900 Höhenmeter steiles Klettern. Die sind das Beste: Denn die schwierige ‚Chimera-Wiederholung‘* mit ihren 15 Seillängen gehört jetzt uns. Die Freude über den Erfolg macht uns noch einmal hellwach. Und meinem Kameraden Jakob fallen auch wieder jede Menge aufmunternder Worte ein. Wir sind stolz. Was für ein Tag, was für ein Abenteuer – unvergesslich!“
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19:35
Jakob: Noch 300 Höhenmeter bis zum Gipfel, wir versuchen, möglichst schnell zu sein, um für den Abstieg so lange wie möglich Licht für die Orientierung zu haben. Ich genieße diese Etappe zum Gipfel sehr. Die Anspannung fällt von mir ab. Ich bin erleichtert, dass wir die Wand gemeistert haben.
20:12
Jakob: Wir sind ganz allein auf dem Gipfel. Was für ein Ausblick! Kurz genießen wir die dunstige Luft des Sommerabends. Doch das Streiflicht der beginnenden Dämmerung mahnt uns zum Aufbruch. Es liegt noch ein langer Weg vor uns.
22:45
Flo: Es geht jetzt 1000 Meter runter, und dann noch um das halbe Civetta-Massiv bis zum Rucksack-Depot unter der Tissi-Hütte. Und dann noch der Restweg ins Tal. Mit nur einer Stirnlampe – eine Herausforderung, mit der wir nicht gerechnet haben. Schließlich stellen wir fest: Wir haben uns verlaufen.
03:10
Jakob: Es ist nicht zu fassen: Stundenlang haben wir nach dem richtigen Weg gesucht. Schließlich kommen wir doch noch in Masaré an. Geschafft! Buchstäblich! Wir sind glücklich, was für ein großartiger Tag!
20:12
22:45
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Das „Civetta-Challenge“-Equipment 900 Höhenmeter klettern über 15 alpine Seillängen, inklusive Vorbau, addiert mit ca. 14 Kilometer Fußmarsch, davon mehr als 1000 Höhenmeter Klettersteig, und alles „done in a day“ – bei solch einer Challenge müssen sich Athleten 100%ig auf ihr Equipment verlassen können. Flo war für seine wasserfeste terrex ™ GTX® Active Shell Jacke vor allem nachts dankbar, denn mit der Dunkelheit steigt auch die Luftfeuchtigkeit in den Bergen und der Athlet könnte schnell auskühlen. Trotz schweißtreibender Kletterei in der exponierten Nordwestwand konnten Flo und Jakob ihre terrex ™ Hybrid Soft Shell Jacket die ganze Zeit anlassen, denn sie ist gleichzeitig atmungsaktiv und winddicht. Als optimaler Baselayer erwies sich hier das anschmiegsame, körpernahe terrex ™ 1/2 Zip Tee, ein Shirt, das durch seine CLIMACOOL® Technik immer schnell trocknet und auch in der anspruchsvollsten Route perfekte Passform garantiert. Die besonders leichte, widerstandsfähige terrex™ Multi Pants macht dank ihrem 4-Wege-Stretchmaterial selbst den höchsten Foothook und die breiteste Grätsche bequem mit. Da Flo im Dunkeln ohne Stirnlampe bergab laufen musste, war er froh, dass seine terrex ™ fast r Mid GTX® Schuhe ihm in jedem Gelände ein stabiles Gefühl gaben – egal, ob er über die Felsstufen des Klettersteigs, auf grobem Schotter oder über rutschige Bergwiesen lief.
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Outdoor-Athleten, die einen leichten, athletischen, aber gleichzeitig stabilen Hiking-Schuh suchen, werden den terrex™ fast r lieben. Trotz seines geringen Gewichts bietet dieser Mid-Cut-Schuh enorme Stabilität und Sicherheit. Ermöglicht wird dies durch die Verwendung extrem leichter Materialien in Verbindung mit neuesten Technologien. Die neue TRAXION® Außensohle mit der innovativen CONTINENTAL® Gummimischung gewährleistet außergewöhnlichen Grip bei trockenen und nassen Bedingungen. 3D FORMOTION™ Technologie sorgt für kontrollierte Abstiege, denn sie optimiert die Abrollbewegung des Fußes und gleicht unebenen Boden aus. Und dank der atmungsaktiven GORE-TEX® Membran, die 100 % Wasserdichtigkeit garantiert, bleiben die Füße trocken und angenehm klimatisiert.
SCHUH-TECHNOLOGIEN
Drüber und drunter: Richie Schley duckt sich auf sein Bike. Tim Shieff dagegen fliegt in XXL-Schritten über den Baumstamm. Ohne eine reibungsstarke S ohle w äre die ser Stunt für den Freerunner unmöglich.
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whistler, Kanada –– 11:32
TEXT DIMITRI LEHNER
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Ninja-Style im Märchenwald: Während Richie sein Bike in die Kurve presst, springt Tim von Wurzelstock zu Wurzelstock. „Ich habe mir im Wald anfangs schwergetan“, sagt Tim, „doch mit der Zeit gewöhnte ich mich an die neue Umgebung und entdeckte ungeahnte Möglichkeiten.“
r dee& riid run un R Nass und rutschig: Jetzt zeigt die TRAXION® Sohle, was sie kann. Freerunner Tim Shieff flankt über nasses Zedernholz.
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Wallride im Formationsflug: Jetzt müssen die Reifen und Sohlen von CONTINENTAL® Grip beweisen, sonst schmieren die Sportler gnadenlos ab. Eine spezielle Gummimischung, wie sie in Winterreifen verwendet wird, lässt Biker und Runner wie Geckos in der Wand hängen.
Links: Tim Shieff, genannt „Livewire“, ist für seine Körperbeherrschung berühmt. Der 23-jährige Brite gehört zu den besten Parkour- und Freerun-Athleten der Welt. Rechts: Richie Schley darf sich mit Fug und Recht Freeride-Pionier nennen. Der Kanadier aus Whistler, B.C. war einer der Ersten, die diese spektakuläre Art des Mountainbikens weltweit bekannt machten.
Freerunner fliegen im Salto über Mauern, flippen von Hausgiebeln, wirbeln in Mehrfach-Flickflacks durch U-Bahn-Schächte und springen von Hausdach zu Hausdach. Die Elemente aus Kunstturnen, Breakdance und Kampfsport sorgen für eine atemberaubende Dynamik. Kürzlich gewann Tim Shieff den hochkarätigen Red Bull Art of Motion-Wettkampf, doch der Wald ist für den Cityslicker neu und unbekannt. „Was will denn der Großstadtjunge hier, dachte ich zuerst“, gibt Whistler-Local Richie Schley zu. „Doch nach einer längeren Eingewöhnungsphase zeigte Tim, dass er zu Recht Freerun-Worldchampion wurde. Freerunning im natürlichen Gelände hat in meinen Augen das Zeug zu einer komplett neuen Actionsportart!“, prognostiziert Freeride-Profi Richie Schley.
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Feiner Regen nieselt, Dunstfetzen wabern zwischen nassen Tannen, der Fels glänzt rot und speckig – anspruchsvolles Terrain für Biker und Runner. „Bei meinen Trainingssessions in London trage ich Jogginghose, T-Shirt und billige Laufschuhe. Damit würde ich hier draußen nicht weit kommen“, sagt Freerunner Tim Shieff. „Die griffige Sohle und der hohe Schaft zur Knöchelstabilisierung des adidas-Schuhs ermöglichten mir erst, das Gelände wirklich voll auszunutzen. Dennoch schaffte ich es nicht, mit dem unglaublichen Speed mitzuhalten, den Richie hier vorlegte. Er kennt in Whistler jeden Stein.“ N
British Columbia S
Whistler Vancouver
dee& r riid run Run Location: Whistler Bike Park - www.whistlerbike.com
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Wer hat die Nase vorn? Wird das Gelände extrem technisch und ver winkelt, scheint Freer unner Tim Shieff sogar im Vorteil und eilt in Riesensätzen in die Falllinie.
Going wild: Freerunner Tim Schieff zeigt die Stunts, für die der Brite bekannt ist. Hier drückt er sich von der Felswand ab, kreiselt einen Backflip, dreht auf dem Handteller und hockt im Monstersprung in die Tiefe. Im gleichen Moment pressen die Fliehkräfte Richie Schley an die Steilwand.
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Für eine gute Sohle nehme man ... Die essentiellen Zutaten einer rutschfesten Sohle sind das Profil und die Gummimischung. Auf lockerem Terrain wie Kies, Schotter oder Matsch sorgen die Stollen des Profils für Sicherheit. Der Gummi entscheidet über guten Halt auf glatten Oberflächen wie Felsblöcken oder Granitplatten. Vor allem im feuchten Terrain bieten viele Schuhe einen geringen Grip, dank der neuen Continental® Gummimischung erzeugt die Traxion® Sohle des terrex™ fast r jedoch auch hier eine überzeugende Reibung und Rutschfestigkeit.
Technologiepartner für radikale Bodenhaftung
TRAXION Außensohle mit Gummimischung ®
Um den Anforderungen von athletischen Bergsportlern zu genügen, suchten die adidas Schuhentwickler nach einer besonderen Mischung von Material und Design der Sohle. Die passende Rezeptur fanden sie mit einem perfekten Technologiepartner, der weiß, wie man gute Reibung erzeugt und eine langjährige Liebe zum Sport mitbringt: Continental®. Die Kooperation der Sportmarke adidas und des Reifenspezialisten Continental® ist die ideale Mixtur aus Schuh-Know-how und Gummiexpertise, die in der adidas Traxion® Sohle des terrex™ fast r ihren vorläufigen Höhepunkt gefunden hat. Continental® als Premiummarke hat 140 Jahre Erfahrung mit Kautschukmischungen und ist heute einer der weltweit führenden Anbieter im Automobil- sowie Bikebereich. Für die Reifenexperten stehen Sicherheit und Höchstleistung genauso im Fokus wie bei den Sportprofis von adidas. Sie mussten die aufwendige Mischungstechnologie an die Ansprüche von Bergschuhen anpassen, um den Anforderungen der adidas Entwickler zu genügen. Diese intensive Entwicklungszusammenarbeit von Continental® und adidas brachte einen Bergschuh hervor, der optimale Sicherheit und Stabilität unter allen Bedingungen bietet und so Kontrolle und Spaß garantiert.
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Optimaler Grip bei jedem Wetter Durch die hohe Leistungsfähigkeit des Materials war es den adidas Sohlendesignern möglich, ein sehr offenes Profil zu gestalten; so genügt nur die kleine Auflagefläche der Stollen, um extrem gute Reibungswerte zu erzielen.
Die richtige Mischung macht‘s Um die optimale Kautschukkomposition zu finden, haben die Continental® und adidas Entwickler monatelang im Labor getestet und verglichen. Dazu wurden zahlreiche Gummimischungen auf ihre Rutschfestigkeit auf verschiedenen Untergründen im nassen und trockenen Zustand geprüft. Stundenlange Vergleichstests, Auswertungen, Anpassungen und wieder testen, auswerten, anpassen, bis alle Experten mit dem Ergebnis zufrieden waren – für die Sohle des terrex™ fast r wählten die Continental® Ingenieure eine Gummimischung, die vom im Biken bewährten Black Chili Rubber Compound inspiriert ist.
Erst die Kombination von Continental® Gummimischung und dem innovativen Sohlendesign macht Outdoorathleten schneller und sicherer im Gebirge. Dies wurde auch in Praxistests bewiesen – so stattete adidas sein Testteam mit Prototypen aus, die den her vorragenden Grip der TRAXION ® Sohle unter verschiedensten Bedingungen bestätigten. Beim Vergleich mit entsprechenden Modellen auf dem Markt weist die Continental® Gummimischung eine bis zu 30 % bessere Rutschfestigkeit auf trockenem und nassem Untergrund auf.
Bis zu trockener Untergrund
nasser Untergrund
Reibungstests der neuen TRAXION® Sohle des terrex™ fast r im adidas Component Traction Testing Equipment
30%
mehr Grip auf trockenem und nassem Untergrund.* * Im Vergleich mit entsprechenden Schuhmodellen auf dem Markt.
beat kammerlander
dedicate beat kammerlander
Mehr als 30 Jahre absolute Hingabe
an Fels und Eis haben Spuren hinterlassen. Spuren, die als zeitlose Messlatte f端r eine
kompromisslose Kletterphilosophie im vertikalen Raum stehen. Und Spuren in Beats Kletterseele. Wir haben Beat zuhause in Vorarlberg besucht, um Letztere zu erkunden.
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ed! BEAT’s zuhause, österreich –– 17:39
TEXT Flo Scheimpflug, Mike Mandl FOTOs Michael meisl, Archiv
In einem Zeitalter, das dominiert wird von einer krampfhaften Suche nach Image und Identität, wo jedes kleinste Körnchen Katzengold ins Aufmerksamkeitszentrum gezerrt und mit voller Kraft beleuchtet wird, damit es auch ja glänzt, mutet die Internetpräsenz des Beat Kammerlander gar bescheiden, nicht zuletzt ein wenig anachronistisch an. Anders betrachtet ist dieses Laisser-faire auf ungewollte Art kalkulierter, als es der erste Blick vermuten lässt. Es verleitet nämlich zu dem Umkehrschluss, dass Beat Kammerlander anscheinend wenig Wert darauf legt, dort präsent zu sein, wo er sich nicht zuhause fühlt. Zu Recht, denn die Bühne des Extremkletterers und Bergführers Beat Kammerlander besteht seit mehr als drei Jahrzehnten aus Eis und Fels. Seine Wege ziehen sich die Wände hinauf. Wer sie wirklich kennenlernen will, der muss klettern. Doch das ist leichter gesagt als getan, denn Beats Erstbegehungen zählen noch immer zum Schwierigsten, das sich finden lässt.
beat kammerlander
Das Scheitern ist ein treuer Begleiter. Es gibt eine Reihe von Projekten, die ich nicht realisieren konnte und ad acta gelegt habe: z. B. WoGü. Kurz nach der Erstbegehung war ich schon relativ knapp an der Rotpunktbegehung dran, bin aber gescheitert. Ich glaube, so eine Chance wird nicht mehr kommen, denn so schwer geht es nicht mehr. Aber vielleicht ähnlich schwer?
Trotz des Höhenflugs des Sportkletterns und der damit einhergehenden Inflation der Schwierigkeitsgrade schien die Woge der Euphorie an den größeren Wänden und im alpinen Gelände jedoch zu brechen, denn nach wie vor haftete den Bergen der verruchte Nimbus von brüchigen, schlecht absicherbaren Linien an – eine Melange, die moderne Gelüste nach festem Fels und harten Moves nicht so recht zu befriedigen wusste. Doch genau das reizte Beat: „Ich wollte am Fels lieber etwas Neues kreieren und eine gute Idee realisieren. Wenn man genau hinschaut und den richtigen Blick hat, findet man immer etwas. Ich habe mir mit Vorliebe Projekte ausgesucht, die mich richtig in sich hineingesogen haben.“
Roaring 80ies Beats Kletterlaufbahn nimmt anno 1977 im Rätikon ihren Anfang. 1981 gelingt ihm dort die Erstbegehung von Vergissmeinnicht (7-, A4). In den 80er Jahren erlebt das moderne Sportklettern seine erste Blüte. Im Sog derselben zieht es Beat nach Buoux, Cimai und ins Verdon, den damaligen Hotspots im Kletter-Mekka Frankreich. Mit Chouca (8a+/Buoux), Crime Passionel (8b/Verdon) oder Les braves gens ne courent pas les rues (8b/ Verdon) gelingen ihm Wiederholungen der damals schwersten Routen. Wieder zuhause zeigen Begehungen von Affenfresser (10-) und Lohn der Angst (9+) am Schellenberg, dass sich auch der mentale Level auf höchstem Niveau befindet.
Während in den südlichen Hotspots immer schwerere Routen geklettert wurden und jeder danach trachtete, seine kleine Fußnote in die Annalen des Sportkletterns zu kritzeln, begann Beat, die Wandfluchten des Rätikons zu evaluieren, beeinflusst von Pionieren wie Martin Scheel. Nicht die im klassischen Sinne logischen Linien, die Risse, Verschneidungen und Kamine, sondern die unlogischen, die glatten, unmöglich aussehenden Wandpartien befanden sich im Zentrum seiner Aufmerksamkeit: „Die Realisierung eines schweren Projekts bedingt eine lange mentale Auseinandersetzung, ein sachtes Herantasten bis zu dem Punkt, wo man spürt, das könnte gehen. All das zusammengenommen ergibt das Gefühl, das mich immer gereizt hat und noch immer reizt, das absolute, ultimative Abenteuer!“
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Ich habe einen gesunden Zugang zur Angst und auch einen guten Umgang mit der Angst. Überstürzte Wahnsinnsaktionen
Seth-Abderhalden-Gedächtnisführe, 2010 - Foto: Michael Meisl
habe ich immer sein lassen.
... wenn du dich mit allem, was in dir steckt, rauf fighten musst, ist das ein ganz anderes Spiel und das war auch der Punkt, der mich bei all diesen Begehungen fasziniert hat: Ins Unbekannte zu klettern. Und mich den Passagen auszusetzen, wo ich die mentale Sperre spüre.
To bolt or not to be
Dazu Beat: „Ich wollte, dass durch die Art meiner Erschließung etwas bleibt, das über die Zahl der Schwierigkeit hinausgeht. Es soll beim Klettern nicht nur um den athletischen Aspekt gehen, denn die entscheidende Frage ist: Kann ich das auch mental klettern? Sicherlich kann man sich von oben abseilen und alles auschecken, aber wenn du dich mit allem, was in dir steckt, rauffighten musst, ist das ein ganz anderes Spiel, und das war auch der Punkt, der mich bei all diesen Begehungen fasziniert hat: ins Unbekannte zu klettern. Und mich den Passagen auszusetzen, wo ich die mentale Sperre spüre.“
WoGü, 1997 - Foto: Peter Mathis
Das Setzen von Bohrhaken war angesichts solcher Dimensionen unverzichtbar, doch eine solche Erstbegehungstechnik versprach eine Gratwanderung hinsichtlich strenger alpiner Kletterethiken zu werden, in deren Augen das maschinelle Anbringen von Sicherungspunkten verpönt war. Andererseits schien es unumgänglich, denn die Zeit war reif, das Klettern in den Bergen um eine ungekannte Dimension zu erweitern und dabei den traditionellen Gedanken hochzuhalten.
Ich könnte auch einen Bohrhaken setzen, aber dann wäre für mich das Spiel verloren, bei dem es darum geht, dieses Vertrauen in das eigene
Indian Creek, Utah, 2008 - Foto: Privatarchiv Beat Kammerlander
beat kammerlander
Gefühl aufrechtzuerhalten, es nicht zu verlieren.
Der Stil war somit vorgegeben: Es hieß ohne vorheriges Erkunden in die Routen einzusteigen. Jede Stelle war zwingend zu klettern, der Bolt war Mittel zur Sicherung, nicht zur Fortbewegung, und wurde wenn möglich nur aus der Kletterstellung angebracht. Entsprechend spärlich waren die Bolts angesichts der immensen Schwierigkeiten, entsprechend weit waren die Stürze. Im Klartext bedeutete eine solche Kletterphilosophie, einzig und allein mit einer Ahnung bewaffnet ins Nichts zu klettern, das Scheitern, den Rückzug stets vor Augen. Garantie auf Erfolg gab es nicht, aber: „Ich habe genauso Angst wie jeder andere auch, aber ich schaffe es oft, mich in ihrem Beisein zu verändern. Ich bin da ein ziemliches Chamäleon. Mit der Aufgabe, die mir der Fels stellt, kann ich mich schnell verändern und aus mir rausgehen und etwas Verrücktes machen. Oft ist es ja gar nicht so gefährlich, es ist ja hauptsächlich eine mentale Geschichte, bei welcher der Umgang mit der persönlichen Angst und der inneren Konzentration am wichtigsten ist.“ Mit New Age (8a+) im Jahre 1989 gelang Beat erstmals in der Geschichte des Rätikons der Vorstoß in den zehnten Grad. Das Echo dieser Leistung sorgte auch international für Resonanz, denn New Age war neben Scaramouche (8a+, Huber-Huber 1989, Berchtesgadener Alpen) und Via Bonvecchia (8a, M. Zanolla, Pale di San Martino/Dolomiten) die erst dritte Route in den Alpen mit diesen Schwierigkeiten.
Silbergeier, 1994 - Foto: Wolfgang Muxel
Silbergeier, 1994 - Foto: Peter Mathis
Das Risiko muss natürlich kalkulierbar sein.
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In diese Zeit fällt auch der Beginn der langjährigen Partnerschaft von Beat mit adidas: „Diese Partnerschaft hat sich extrem positiv auf meine Karriere ausgewirkt. Ich hatte von Anbeginn an die Möglichkeit, mich voll auf meine Projekte zu konzentrieren und gleichzeitig unabhängig zu agieren. Keiner hat mir reingepfuscht oder versucht mich zu irgendwas zu überreden. Ich hatte auch lange Verletzungspausen, aber das war nie ein Problem. Da habe ich schon gemerkt, dass unsere Beziehung auf festen Fundamenten fußt, weil die Firma auch hinter mir stand, als ich keine Erfolge vorzuweisen hatte. Es war und ist eine Partnerschaft des absoluten Vertrauens.“
Wherever he lays his hands, that’s his home Jener Beat Kammerlander, der im Rätikon Visionäres leistete und die Grenzen des Machbaren kontinuierlich nach oben verschob, verfügt über eine Bandbreite an Talenten wie nur wenige Kletterer vor und nach ihm. Die Bezeichnung „Allrounder“ ist wohl der einzige Überbegriff, mit dem seine vielfältigen Begabungen unter einen Hut zu bringen sind. Doch auch dieser greift angesichts Beats Palette zu kurz. Blöcke, Baseclimb, Zapfen aus Eis, Wände aus Fels: Wherever he lays his hands, that’s his home. Vor allem dann, wenn es moralisch wird. Das Risiko ist bei Erstbegehungen wie Body Count (WI7, 180m, Brandnertal 1999), Marilyn Manson (WI6, 280m, Brandnertal 1999) oder Try to Trust (M8/WI7, 140m, Krippenstein 2009) aber nie absichtlich forciert, sondern es ergibt sich aus dem Respekt gegenüber den Gegebenheiten der Materie Fels und Eis.
Ein weiterer Punkt ist, dass ich keiner bin, der sich krampfhaft was aus den Fingern saugt, nur damit er´s verkaufen kann – das hat adidas nie gestört. Kurz gesagt: Die lassen mich leben und die zwingen mich nie zu irgendwas. 1994 klettert Beat dann jene Route, mit der sein Name wohl am öftesten assoziier t wird: Silbergeier (8b+) an der 5. Kirchlispitze im Rätikon. Noch steiler, noch ausgesetzter, noch unmöglicher, überirdisch „like a walk on the moon“. Nicht zuletzt adelt den Silbergeier eine gewisse Zeitlosigkeit, denn selbst heute, 20 Jahre nach der Erstbegehung, sind es nur die Besten der Besten, die sich in das Routenbuch eintragen dürfen.
Flying Circus, 2006 - Foto: Peter Mathis
1990 entdeckte Beat an der 7. Kirchlispitze eine neue, noch unmöglicher wirkende Linie und eröffnete die Unendliche Geschichte, die er 1991 Rotpunkt klettern konnte, mit 8b+ bewertete und als eine seiner wichtigsten Erstbegehungen sieht. Beat: „Am 9. September bin ich die Tour geklettert und ich erinnere mich nur, dass ich mich an nicht viel erinnere. Die Begehung war für mich ein so abstraktes Erlebnis, dass es die längste Zeit nicht präsent werden konnte. Trotzdem war mir nicht nur in diesem Fall die Erstbegehung letztlich immer wichtiger als die Rotpunktbegehung.“ Diese Route war ihrer Zeit weit voraus, wenn man bedenkt, dass anno dazumal erst vier Routen im Grad 8c geklettert waren: Wall Street (Wolfgang Güllich), Maginot Line & Agincourt (Ben Moon) und Liquid Amber (Jerry Moffat). Bei all diesen Routen handelte es sich jedoch um Sportklettereien. Keine davon befand sich nur annähernd im alpinen Gelände.
Wie bereitet Beat sich auf solche Touren vor? „Für mich ist die Reflexion das Wichtigste. Mir vollends darüber im Klaren zu sein, was ich da mache. Wie ist es um die Möglichkeiten des Absicherns bestellt? Wie sieht das Fluggelände aus? Kann ich mir wehtun? Ganz wichtig ist das Vertrauen zwischen mir und meinem Sicherungspartner. Dann braucht es noch Geduld, um den richtigen Zeitpunkt abzuwarten und erst dann einzusteigen. Am spannendsten dabei ist, dass trotz allem alles anders kommen kann. Erfolg kannst du nicht programmieren.“
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In Anbetracht eines immer populärer werdenden Usus, sich die Umstände einfach untertan zu machen, mag dieses von Fairness geprägte Herangehen fast ein wenig anachronistisch wirken. Letztlich ist es aber nur die Weiterführung einer Grundidee, die das Klettern des Beat Kammerlander stets begleitet hat. Andere Zugänge moralisch zu verurteilen hält Beat jedoch für einen Schwachsinn: „Meiner Meinung nach kann man nur versuchen, eine Idee vorzuleben und zu hoffen, dass die anderen dem guten Beispiel folgen. Für mich ist es am schönsten, dass mich meine Freunde als jemanden respektieren, der eine Richtung angeregt hat, in die sich das Klettern bewegen kann, und dass Menschen diese Ideen als Maßstab für ihre zukünftigen Projekte nehmen.“
Ich habe dabei gelernt, dass man durchaus etwas Gefährliches machen kann, wenn man weiß, wie man die Gefahr reduzieren kann. Dieser Prozess war für mich die größte Faszination. A statement of art 1997 gelingt dem Bludenzer Kletterer Marco Wasiner die Begehung des unteren Teils von Prinzip Hoffnung an der Bürser Platte in Vorarlberg. Bald darauf gelingt Beat die Durchsteigung der gesamten Route: 8b/+ lautet die Schwierigkeitsbewertung. Das Projekt schien abgeschlossen, aber statt dem Gefühl von Freude und Erleichterung, das schwere Begehungen mit sich bringt, blieb ein leises Rumoren, dessen Herkunft nicht festzumachen war. Erst nachdem sich Beat wieder mit der Wand zu beschäftigen und mit dem Gedanken an die Möglichkeit einer cleanen Durchsteigung zu spielen begann, wurde dieses leiser. Entscheidend dafür waren auch mehrere Aufenthalte in den Staaten und die Auseinandersetzung mit dem Rissklettern: „Das ist ein Spiel nach gänzlich anderen Regeln und hat mich deswegen so fasziniert, dass meine weit über zehn Aufenthalte in den USA immer länger wurden. Ich wollte mir diese Geschichte erarbeiten und war total motiviert, weil es auch so kopflastig ist. Sicher braucht man neue Techniken, aber in erster Linie hat das mit dem Intellekt zu tun.“ Beat entschloss sich letztendlich, Prinzip Hoffnung unter völlig neuer Perspektive anzugehen, sie nur mit im Vorstieg gelegten, mobilen Sicherungsmitteln zu klettern. Einen ganzen Sommer lang trainierte Beat, um sich mental und physisch vorzubereiten und sich das Prinzip des Hoffens zu eigen zu machen. Nichts notwendiger als das, denn mit jedem Meter, den sich Beat bei seinen Versuchen von der letzten, stets nicht besonders vielversprechenden „Sicherung“ wegbewegte, galt es, sich auf das eine zu besinnen, auf die Hoffnung, dass es weitergeht, dass es gut geht, dass es sich ausgeht: „Ich habe dabei gelernt, dass man durchaus etwas Gefährliches machen kann, wenn man weiß, wie man die Gefahr reduzieren kann. Dieser Prozess war für mich die größte Faszination.“ Mit den ernstgemeinten Versuchen ließen auch die Stürze an der Schlüsselstelle nicht auf sich warten. Es hieß die unter Schweiß und zusammengebissenen Zähnen angebrachten Sicherungsmittel wieder zu entfernen, um mit dem nächsten Versuch wieder bei null anzufangen. „Bei meinen gefährlichen Aktionen habe ich mental und körperlich immer eine Reserve. Ich würde mich durchaus als einen vorsichtigen Kletterer bezeichnen. Wenn ich weiß, dass es nicht geht, versuche ich zu relaxen, bis die Konzentration wiederkommt, und wenn es so weit ist, dann klettere ich weiter.“
Trotzdem gab Beat die Hoffnung nicht auf und im Winter 2009 gelang ihm schließlich die lang ersehnte, sturzfreie Durchsteigung seiner Route Prinzip Hoffnung (E9/10, 8b/+) die für ihn neben Unendliche Geschichte und Silbergeier einen der Meilensteine seines Kletterlebens darstellt.
Die Zukunft Eines ist fix: Beat wird sich immer in irgendwelchen Wänden herumtreiben. Weil mit der Motivation gibt es „kein Problem, man muss nur kompensieren können. Auf Phasen, in denen ich was tun muss, was mir nicht so gefällt und ich nicht so viel klettern kann, wie ich gerne würde, folgen andere, wo es genau umgekehrt ist. Dann bin ich sofort maximal motiviert.“ Und Beat wird auch weiterhin seiner Philosophie treu bleiben: „Sicher könnte ich herumfahren und versuchen, schwere Touren zu wiederholen, aber das motiviert mich nicht so.“ Es wird neue Linien, neue Projekte geben, schwerpunktmäßig wahrscheinlich in der Heimat, weil „da ist keiner für sich oder gegen den anderen, sondern jeder hilft, wenn es nötig ist. Das ist der Grund, warum ich dort am liebsten klettere.“ Wir trinken noch eine Tasse Tee, blicken hinaus in die Vorarlberger Bergwelt und können Beat nur zu gut verstehen. Beat ist ein Mann der Berge. Er hat dort seine Spuren hinterlassen. Und die Berge haben in ihm Spuren hinterlassen. Und das ist gut so.
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Wenn ich mich in so einem extremen Bereich wie bei Prinzip Hoffnung weiterentwickeln kann, ist das fĂźr mich schon eine sehr groĂ&#x;e Bereicherung. Harakiri liegt mir nicht, ich mache die Dinge lieber
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mit der ganzen Erfahrung meines Lebens.
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Prinzip Hoffnung, 2008 - Foto: Peter Mathis
Beat, 1977 - Foto: Privatarchiv Beat
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FLY AND CLIMB
TiROL, ÖSTERREICH –– 15:41
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fOTOs Daniel zangerl, christian waldegger
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Die Suche beginnt
FLY & climb Kletterer im Anflug
Die Auswahl und die Planung einer neuen Kletterroute nehmen viel Zeit in Anspruch. Vielleicht hast du die nächste Herausforderung schon auf einer deiner letzten Touren gesehen, aber wie lang ist der Aufstieg wirklich? Und wie wird es wirklich sein nach der 1. Hälfte der Route? Zur Route hin- und wieder wegzukommen, ist fast genauso eine große Herausforderung wie das Klettern selbst. „Es gibt nichts Enttäuschenderes, als stundenlang zu Fuß deine Ausrüstung herumzuschleppen, nur um dann festzustellen, dass der Fels zu brüchig ist, um ihn zu klettern“, sagt Daniel Peis, ein vernarrter Kletterer/Paraglider aus Innsbruck. „Und genau in so einer Situation ist unser fliegerisches Können gefragt.“ Daniel und sein Kumpel Oliver Vötter, ebenfalls „fliegender Kletterer“, haben eine neue Methode entwickelt, wie man potentielle Kletterrouten bereits aus der Luft erkunden kann. Was einmal als Leidenschaft für lange Flüge über die Berge begann, hat sich zu einer Strategie entwickelt, mit der das nächste Kletterprojekt angegangen wird. Im Sommer 2010, während eines ausgedehnten Fluges über das Eppzirler Tal im Karwendelgebirge, erregte ein imposanter Berg Daniels Aufmerksamkeit: die Nordwand des Freiungszahns. Bei näherer Begutachtung während eines Überflugs sah es so aus, als wäre sie perfekt für eine Erstbegehung – der Fels war von guter Qualität und dazu noch trocken. Daniel schoss eine Fotoserie von der Wand, so dass er und Oliver dafür die perfekte Route planen konnten, sobald sie wieder festen Boden unter den Füßen hatten.
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Daniel startete seinen ersten Versuch auf dieser atemberaubenden Route im März 2011. Insgesamt brauchte er vier Tage. Der erste Tag war derjenige, der ihm am meisten im Gedächtnis geblieben ist. Denn es war auch der anstrengendste. Nach 17 Stunden in der Wand mussten sie ihren Weg nach unten finden – lediglich mit ihren Handys als Taschenlampen. Daniel sieht die Planung einer neuen Route als eine echte Bereicherung an und ist jedes Mal davon fasziniert. „Eine Route zu finden, die vorher noch nie geklettert worden ist, und die Bohrhaken zu setzen – das ist etwas, das bleibt. Und du musst es richtig machen“, erklärt er. „Du musst dir vorher schon die Züge überlegt haben, bevor du mit deinem Akkubohrer deine Spuren hinterlässt.“ „Es wird besonders spannend, wenn du merkst, dass die neue Linie durch deine eigenen technischen Kletterfähigkeiten limitiert wird”, berichtet er weiter. „Da ist niemand, der dir Tipps geben könnte, die Griffe und Tritte zu definieren und den nächsten Haken zu setzen. Die Linie ist komplett frei – keine Magnesium-Abdrücke, keine Spuren. Einfach völlig unberührter Fels. Außerdem ist da noch die psychologische Komponente – man fragt sich, ob wirklich irgendwann einmal jemand diese Route klettern wird. Das sorgt für zusätzlichen Druck.
Zustieg aus der Luft Nachdem sie die Route erstellt haben, beschließen die beiden, Zeit und Energie zu sparen, indem sie zum Einstiegspunkt zurückfliegen – bereit für die Rotpunkt-Begehung. Alles, was sie jetzt brauchen, ist gutes Flugwetter.
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Die perfekte Route
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Oliver steht auf dem Startpunkt und grinst voller Vorfreude von einem Ohr zum anderen: Die Wettervorhersage für die nächsten Tage ist gut. Der Nebel, der sich am Morgen unten gesammelt hatte, hat sich aufgelöst. Perfekte Bedingungen. Bergdohlen demonstrieren, wie einfach Fliegen ist, und schweben davon. Daniel lässt seinen Schirm sich mit Luft füllen und rennt los, um den Vögeln zu folgen. Seinen Schirm steuert er nach Westen, entlang der Nordkette. Hinter ihm ruft Oliver: „Eppzirl, wir kommen!“ Das Gefühl der Freiheit, während du über bekanntes Terrain fliegst, ist unglaublich. Du blickst auf ameisengroße Wanderer herab, die das schöne Wetter ebenfalls nutzen. Schade ist nur, dass die Piloten die Kletterroute nicht an einem Tag absolvieren können. Das Warten auf die Entwicklung der Thermik hat ihnen leider nicht genug Zeit gelassen, um die Landezone zu erreichen, mit dem Klettern zu beginnen und den Berg wieder vor Einbruch der Dunkelheit zu verlassen. Sie werden die Nacht in der Eppzirler Berghütte verbringen müssen und am nächsten Tag zu ihrer Klettertour aufbrechen. 137 Minuten nach dem Abflug vom Hafelekar erreichten die beiden Paraglider die Südseite der Erlspitze, ließen sich von der Thermik vom Freiungen wegtragen und schwebten dann rüber zur Nordseite, um den Aufstieg zu begutachten. Zu ihrer Freude war die ganze Felswand trocken. Rückflug zur Eppzirler Berghütte, um zu landen. Danach konnten sie sogar noch eine Stunde die sanfte Abendsonne genießen.
Rotpunkt-Piloten Als der nächste Morgen anbrach, konnten die paraglidenden Kletterer es kaum erwarten, loszulegen. Nach dem Routinecheck der Ausrüstung führte Daniel die erste Seillänge. Eine Seillänge zum Aufwärmen, die sie einfach den ersten Sicherungspunkt erreichen ließ. Die ersten vier Seillängen flogen nur so vorüber, aber dann kam die kritische fünfte. Daniel wusste, dass er sich nicht den kleinsten Fehler erlauben durfte. Oliver sicherte exzellent und half damit Daniel, der sich mit genau kalkulierter Präzision bewegte, sich 100%ig auf das Klettern konzentrieren zu können. Die Geräusche in seinen Ohren veränderten sich. Er konnte nur noch seinen eigenen Herzschlag und Atem hören, während er jede Bewegung präzise wie ein Uhrwerk ausführte. Nach gefühlten unendlichen 55 Minuten erreichte er endlich den nächsten Sicherungspunkt. Alle Anstregung fiel von ihm ab und er fühlte sich wie ein Held in seiner eigenen Welt.
137 minuTeN Später erreichten die beiden Paraglider die Südseite der Erlspitze, lieSSen sich von der Thermik vom Freiungen wegtragen – um die Route zu begutachten...
Quelle: Google
Hafelekar
Österreich
Innsbruck
FLY AND CLIMB
Die Sonne stand schon fast am Horizont, als sie am vorletzten Sicherungspunkt ankamen und in den Himmel blickten – nur noch 20 Meter und zwei Haken bis zum Ziel! Als sie zwischen ihren Beinen die 380 Meter Felswand hinabblickten, konnten sie gerade noch so ihre Rucksäcke am Boden erkennen. Daniel wusste, dass sein Traum in greifbarer Nähe war, als er auf dem letzten Stück die letzte Sicherung legte. Da passierte es plötzlich: Seine rechte Hand rutschte ab und er fiel Oliver entgegen – zusammen mit einem riesigen Felsbrocken. Zum Glück blieb er unverletzt, aber seine Nerven lagen blank. Daniel: „Als ich mich zu Oliver abgeseilt hatte, dachte ich, ich schaffe es nicht mehr. Ich war erschöpft und frustriert. Da verbringst du Stunden damit, dich da hochzukämpfen, dann bricht ein Griff ab und zerstört alle deine Rotpunkt-Träume.“ Er weiß nicht mehr, ob es Sturheit oder sein Stolz war, aber Daniel konnte nicht einfach aufgeben. Das Wetter war perfekt und die Aussicht baute ihn wieder auf. Er lachte laut und schaffte es, die Frustration abzuschütteln. Dann begann er vom selben Punkt aus noch einmal und bat Oliver, ihn genau wie vorher dynamisch zu sichern – für alle Fälle. Dann nahm er all seine wenn du merkst, Kraft zusammen, so locker und effizient wie möglich dass die neue Linie durch deine zum Gipfel zu klettern. Was für ein unbeeigenen technischen schreibliches Gefühl, oben zu stehen und seine Kletterfähigkeiten eigenen Jubelschreie zu hören, die als dreifaches Echo limitiert wird ... von den umgebenden Felswänden zurückkommen! Daniel und Oliver genossen ein paar Minuten auf dem Gipfel und saugten den Moment mit einem phantastischen Ausblick über das Karwendelgebirge in sich auf. Mit Tränen in den Augen wird Daniel bewusst, 8 7c 32 m dass sein Traum vom Rotpunkt doch noch in Erfüllung gehen kann. Drei Wochen später kamen die 7 7a+ 25 m beiden zurück, um erfolgreich die Route Rotpunkt zu klettern und das Ziel ihres ehrgeizigen „Fly & Climb“Projektes zu erreichen – und damit Daniels Traum. 6 6b+ 42 m
Sich einen Namen machen 5 7c 36 m
4 6b 37 m
3 6b 35 m
2 7b 31 m
1 5c 30 m
Wenn du eine Rotpunkt-Begehung geschafft hast, musst du ihr auch einen Namen geben. Als er am Fuße der Felswand stand, fielen Daniel bereits ein paar mögliche Namen für seine erste alpine Besteigung ein. „Ich hatte diesen Song von Korn in meinem Kopf“, sagt Daniel und lächelt. „All Day I Dream About Sex. Daher kommt also der Name.“
Technische Daten Paraglider: Ozone Mojo 3 Equipment: GPS, 2-WegeRadio, 150 Haken, Akkubohrer, Kletterschuhe, Klettergurt, Sicherungsgerät, 25 Express-Schlingen, mehrere Kontaktschlingen, 280 Meter Seil, ein Satz Kletterkeile sowie Friends und ein Helm Daniels Kletterkumpels: Georg Erlacher (an den ersten drei Tagen, als die Erstbegehung kreiert wurde) und Oliver Vötter (an Tag vier der Erstbegehung)
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FLY & climb
FREIUNGSZAHN nordwand
DANiel PEis Geburtsdatum: 18. Jänner 1986 Heimatstadt: Innsbruck Sportarten: Klettern und Paragliding Lieblingszitat: „Wenn du immer nur an das ZIEL und den Gipfel denkst, dann bist du nie HIER.“ Thomas Bubendorfer Mehr unter: www.danielpeis.at
textil-technologien
GORE-TEX® Active Shell Leichte Membran mit extremer Atmungsaktivität, dauerhaft wind- und wasserdicht, garantiert optimalen Komfort bei Hochleistungsaktivitäten.
Optimaler Schnitt für die speziellen Bewegungsabläufe bei Outdoor-Aktivitäten. Ergonomische Passform und intelligent platzierte Nähte für besten Komfort.
Perfekter Wetterschutz, hohe Atmungsaktivität, geringes Gewicht und kleines Packmaß
terrex™ GTX Active Shell ®
Die terrex™ GORE-TEX® Active Shell Jacket ist der perfekte Begleiter für schnelle und anspruchsvolle Bergsportaktivitäten. Die 3-lagige Jacke bietet bewährten GORE-TEX® Wetterschutz, gleichzeitig annähernd die Atmungsaktivität einer Softshell-Jacke und lässt sich angenehm direkt auf der Haut tragen. Außerdem sorgt die neue Laminierungstechnologie dieser Active Shell-Jacke dafür, dass sie besonders leicht und gut zu verstauen ist. Der FORMOTION™ Schnitt gewährleistet eine athletische, funktionale Passform und optimale Bewegungsfreiheit – damit bist du auf jede sportliche Herausforderung in den Bergen vorbereitet.
Durchgehender Reißverschluss Mit winddichter Abdeckung
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Verstellbare Kapuze Helmkompatibel und im Volumen regulierbar
Reflektierende Elemente Für bessere Sichtbarkeit und mehr Sicherheit
Ventilationstaschen Reißverschlusstaschen mit Mesh-Futter für regulierbare Ventilation
BUGABOOS
N
British Columbia S
BUGABOOS Vancouver
DER BEGRIFF ‚BUGABOO‘ BESCHREIBT EINEN IMAGINÄREN GEGENSTAND DER FURCHT. Eingebettet in wilde Gletscher ragen 1000 Meter hohe, steile Felsnadeln, durchzogen von komplexen Risssystemen, in den Himmel. Wenn die gigantischen „Haifischzähne“ der Bugaboos bei einbrechender Dunkelheit in einem blutroten Farbton erleuchtet werden, könnte man sie sehr wohl als furchteinflößend empfinden. Als alter Bergabbaubegriff verwendet, verspricht der ‚Bugaboo‘ ertragreiche Minen, deren Ressourcen aber nur sehr schwer zu bergen sind. Die ersten „Industriellen“, die in die Region der Nunatuks, wie sie von den Ureinwohnern Kanadas genannt wurden, einfielen, waren Minenarbeiter, getrieben vom Rausch des Bugaboo. Die erhofften Gewinne blieben aus, und so zog sich der Bergbau 1970 aus dem Tal zurück, der Name „Bugaboo” aber blieb. Er verkörpert aus Jahrmillionen alter Magma geformte Giganten, die den Stürmen trotzend wohl noch weitere Jahrmillionen stolz zum Himmel ragen. 1910 besuchte der nach Kanada emmigrierte Österreicher Conrad Kain im Zuge einer Erkundungsexpedition die Bugaboos. In den folgenden Jahren gelangen dem Bergführer mehrere Erstbegehungen. Eines seiner Highlights war die Erstbegehung des Bugaboo Spire.
ALEX LUGER in british columbia
100 Jahre später stand ich mit Johannes das erste Mal auf einem Spire der Bugaboos – ein lang gehegter Wunsch ging in Erfüllung! Und als wäre das nicht genug, hatten wir auch noch das Glück auf unserer Seite: eine 10-tägige Schönwetterphase war ein unerwartetes Geschenk. Die vorher von uns zurechtgelegte Taktik für eine Region mit der Tendenz zu eher patagonischem als kalifornischem Wetter, wurde kurzerhand verworfen und durch das Motto „Nütze den Tag“ oder noch treffender gesagt „Run it out“ ersetzt. Wir waren super motiviert und kletterten jeden Tag bis zum Umfallen. Einmal stiegen wir noch am Abend ins Tal ab, um Essen zu holen – wir wollten keinen Tag verschenken. Es waren intensive Klettertage mit viel Frieren, aber jeden Tag aufs Neue wurden wir mit wunderschönen Rissmetern und unglaublich gutem Wetter dafür belohnt.
bugaboos, Kanada –– 14:24
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TEXT + FOTO ALEX LUGER
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Alex luger und Johannes Steidl genieSSen die Windstillen Minuten auf dem Gipfel des Crescent Spires.
BUGABOOS
The Bugaboos – PLAYLIST: Anreise vom Flughafen Calgary zum Applebee Zeltplatz, Bugaboos, Purcell Mountains, BC TAG 1: Sunshine Crack, Snowpatch Spire, 5.11- (on-sight) TAG 2: Energy Crisis, Crescent Spire, 5.11+ TAG 3: Northeast Ridge, Bugaboo Spire, 5.8, 2 Stunden vom Basecamp zum Gipfel (on-sight) TAG 4: Trinken, Essen, Regenerieren TAG 5: Fingerberry Jam, Pigeon Feathers, 5.12, (on-sight) TAG 6: Beckey- Chouinard, South Howser Tower, 5.10, 4 Stunden vom Wandfuß zum Gipfel (on-sight) TAG 7: The Power of Lard, Snowpatch Spire, 5.12/13TAG 8: Cooper- Kor, Pigeon Spire, 5.10, beängstigend nasse Traverse
WIR HATTEN UNGLAUBLICHES GLÜCK. SPÄTER ERFUHREN WIR, DASS DIESE TRAUMHAFTEN BEDINGUNGEN NUR 3 WOCHEN LANG ANDAUERTEN ... DANN SCHWENKTE DAS WETTER UM, DIE RISSE VEREISTEN UND DIE GIPFEL WURDEN ZUGESCHNEIT … SOMIT WAREN KEINE GRÖSSEREN UNTERNEHMUNGEN IN DER REGION MEHR MÖGLICH.
nach einem kurzen Gewitter gilt der erste BLick aus dem Zelt dem Ziel für morgen.
Wo ein Riss ist, ist auch ein Weg – Jamming (verschiedene Klemmtechniken, bei denen Hände, Arme, Schultern und Beine zum Einsatz kommen) will gelernt sein!
Einer von vielen Haifischzähnen - der Bugaboo Spire, die Überschreitung von rechts nach links gelang uns in DREi Stunden von Basecamp zu Basecamp.
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Dragoncams und Wallnuts, was für ein Komfort! Die Vorstellung, dass manche Routen hier noch ohne diese Absicherungsmit tel erstbegangen wurden flöSSt mir Respekt ein.
Johannes steuert Richtung PigeonHowser Col, das uns den Durchschlupf zu den Pigeon Feathers gewährt.
Ein logisches Verschneidungssystem fÜhrt uns durch die Ostwand des Snowpatch spire.
KAjak
SELFOSS, isLAND –– 10:33
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TEXT Philip baues FOTOS jens klatt
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AUF
wilden wi
mit dem kajak durch reissende fluten
N R E s S S As Wa 65° 48 18 N I 16° 23 13 W I
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Wasser hat Macht. Kraftvoll donnert es durch die Canyons der Erde, unaufhaltsam fräst es tiefe Rinnen ins Gestein. Bei keinem Sport in den Bergen kommt man dem Wasser so nah wie beim Kajakfahren. Auf dieser Naturgewalt dahinzureiten, ist das Größte für die Profis des adidas Sickline Teams – kein Katarakt ist ihnen zu steil, kein Wasserfall zu hoch. Verrückt? Nein, aber eine extreme Challenge für Körper und Geist ...
Am Rande des Wasserfalls steht ein buntes Etwas. Klein und verloren sieht es aus. Aber hoppla – plötzlich bewegt es sich! Es ist ein junger Mann, ausgerüstet mit Helm und Schwimmweste. Fieberhaft suchen die Augen des Kajakfahrers nach einer fahrbaren Route durch das Chaos aus Wasser, Fels und schäumender Gischt. Neben ihm stürzen die Wassermassen mehr als 20 Meter in die Tiefe. Ein letztes Mal schließt der Paddler die Augen, geht jede Bewegung im Kopf noch einmal durch, Arme und Oberkörper vollführen eine stumme Choreografie. Kurz darauf spannt der Sportler entschlossen die Spritzdecke über die Luke seines Kajaks und paddelt mit präzisen Schlägen los – let the ride begin ...
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HIER, AUF DEM BLAUEN WASSER , FÜHLEN SICH DIE JUNGS WIE IM KAJAKHIMMEL. Wir befinden uns in Chiapas, dem südlichsten Staat Mexikos. Seit zehn Tagen ist das internationale Team von Kajakprofis rund um den Filmemacher und Extrempaddler Olaf Obsommer am Agua Azul auf der Suche nach dem ultimativen Kajak-Erlebnis.
Gemeinsam werden Linien diskutiert und Risiken abgewogen – das sorgt für die nötige Sicherheit bei den waghalsigen Aktionen der Kajaker. Nick Troutman, Rafa Ortiz, Matze Brustmann und Sam Sutton (v. l. n. r.) beim Scouten.
Wellen, Walzen, Wasserfälle – das ist der Stoff, aus dem die Paddlerträume sind Sam Sutton träumt diesen Traum nicht nur, er lebt ihn. Obwohl der 23-jährige Neuseeländer erst seit sechs Jahren im Boot sitzt, gehört er schon zu den besten Kajakfahrern der Welt: 2010 setzte sich der „Mean Maori” die Krone bei der adidas Sickline-Weltmeisterschaft der Extremkajakfahrer auf – und auch 2011 zeigte er den Konkurrenten nur das Heck seines Kajaks. Doch heute geht es nicht um den perfekten Wettkampf, nicht um Zehntelsekunden und den Kampf gegen die Gegner. Heute will Sam sich seine Portion Adrenalin abholen und einen 22 Meter hohen Wasserfall erstbefahren. Was hier zählt, sind Technik, gute Nerven und ordentlich Cojones in der Hose. Apropos: Sein erstes Hobby Motocross gab Sam auf, nachdem ihn eine harte Landung fast die Männlichkeit gekostet hätte. Danach versuchte er es mit Rugby, doch das Maoriblut großmütterlicherseits war nicht dick genug, um es mit den durchtrainierten „echten” Maoris aufzunehmen. Mit dem Paddeln begann Sam dann aus pragmatischen Gründen: Warum nicht die Rafts, die er für ein örtliches Unternehmen im heimischen Rotorua fotografierte, auf dem Wasser begleiten, um so zu noch besseren Perspektiven zu gelangen?
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17° 15 I 45 II N I 92° 07I 13 II W
AGUA AZUL, MEXICO –– 14:15
Ready to rumble Doch inzwischen sind die Seiten längst vertauscht, Sam agiert vor der Kamera: Mitten im mexikanischen Dschungel sitzt er in seinem Kajak und wartet auf das Zeichen seiner Kollegen. Deren Füße suchen Halt auf den rutschigen Felsen, die Augen scannen das Ufer nach der besten Sicherungsposition, um im Notfall mit dem Wurfsack zur Stelle zu sein – denn auch wenn jeder allein im Boot sitzt, ist Kajakfahren doch Teamsport. Endlich sind alle auf den Plätzen und strecken den Daumen in die Luft – das Startsignal für Sam. Noch einmal tief durchatmen, dann treibt Sam sein Boot mit kräftigen Schlägen dem Abgrund entgegen. Aus der Nummer kommt er jetzt nicht mehr raus. In der atemberaubenden Kulisse des herabstürzenden Wassers sieht der kleine Paddler aus wie eine Spielzeugfigur. Die Dimensionen des turmhohen Wasserfalls machen deutlich, wer hier das Sagen hat – der kleinste Fehler kann fatale Folgen haben. Das weiß auch Sam: „Große Drops sind etwas ganz Besonderes für mich. Einerseits treiben sie mir den Angstschweiß auf die Stirn, andererseits ziehen sie mich magisch an. Ich liebe es, immer wieder meine Grenzen neu auszuloten. Manchmal bekommst du dabei eine ordentliche Klatsche, aber das Gefühl, sich mal wieder an einen großen Drop oder an ein schweres Rapid getraut zu haben, ist einfach unvergleichlich!
Wenn ich in meine Paddelklamotten steige, kommt mir das vor, als lege ich eine Art Rüstung an. Ab diesem Moment steht der Schalter endgültig auf ‚Action‘!” Als Sam dann endlich über die Kante kommt, hält die gesamte Crew den Atem an. Noch nie zuvor hat jemand diesem Wasserfall die Stirn geboten, zu groß waren die Angst vor Verletzungen und der Respekt vor den Wassermassen. Mit einem letzten dosierten Schlag an der Kante bringt Sam sein Kajak in den perfekten Fallwinkel. Während für ihn die Zeit stillzustehen scheint, geht für die Jungs am Ufer alles rasend schnell: Oberkörper nach vorn aufs Boot, Paddel loslassen und Bam! Nach seinem Flug schlägt Sam ins Wasser ein. Das Kajak verschwindet samt Paddler komplett im Wasser und taucht kurze Zeit später kieloben wieder auf. Nur mit den Händen und einer perfekten Hüfttechnik richtet Sam das Boot wieder auf. Vollgepumpt mit Adrenalin reckt er die Faust in den Himmel und schreit seine Freude hinaus in die Welt. „Whooooohaaaaa!!!” Das Grinsen will gar nicht mehr aus seinem Gesicht verschwinden. Und, wie gesagt, dieses Gefühl scheint süchtig zu machen: Noch im Kajak sitzend verkündet Sam: „Give me more!”
Das leuchtende Blau des Agua Azul entsteht durch den hohen Mineraliengehalt im Wasser. Der hohe Kalkanteil lässt angeschwemmte Äste schnell versteinern und so Teil des Flussbettes werden. Aber Vorsicht: Das TravertinGestein ist so rau, dass die Kajaks fast darauf kleben bleiben, fährt man durch seichtes Wasser. Das macht es für die Jungs noch schwerer, die hohen Wasserfälle in genau dem richtigen Winkel zu befahren.
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ein wahres königreich an wasserfällen. hier kommt jeder fan der steilen meile auf seine kosten. Der Chef bei der Arbeit – Olaf Obsommer setzt das Team am Selfoss in Szene.
65° 21I 58 II N I 17° 20 I 53 II W
ALDEYjARfoss, island –– 15:20
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Kajakfahren in Island ist einfach: Meist parkt man das Auto neben einem Touristenbus, steigt ins Boot, fährt einen Wasserfall, steigt wieder ins Auto, und weiter geht’s. Beim Selfoss dagegen muss man sich schon fast anstrengen: Über einen Pfad trägt man die Boote am Dettifoss vorbei knapp einen Kilometer flussauf zum Selfoss. Die Gischt lässt es erahnen: Knapp vor dem Rheinfall in Schaffhausen ist der 45 Meter hohe Dettifoss der energiereichste Wasserfall Europas. Materialcheck kurz vor der Befahrung des Aldeyjarfoss – die Ausrüstung stimmt, die Nerven auch?
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Kosmopoliten in Kajaks Die ständige Suche nach neuen Abenteuern und extremen sportlichen Herausforderungen treibt die Athleten an und führt sie auf einer nicht enden wollenden Reise rund um den Globus. Olaf Obsommer, der die Expeditionen mit seiner Kamera begleitet, hat inzwischen mehr Stempel in seinem Reisepass als Unterhosen im Schrank. Den Kajakvirus hat Olaf bereits mit der Muttermilch aufgesogen: Seine Mutter ist mit ihm schon schwanger über den Rhein im heimischen Nordrhein-Westfalen geschippert. Mit seinen mittlerweile 41 Jahren ist der Wahl-Bayer zwar etwas ruhiger geworden, die Leidenschaft für seinen Sport aber sieht man ihm an jedem Tag auf dem Fluss an. „Bei richtig schwerem Wildwasser stoße ich mit all der Kameraausrüstung im Kajak an meine Grenzen. Aber nur von Erzählungen füllen sich meine Bänder ja nun mal nicht – es bleibt mir also gar nichts anderes übrig, als weiterhin mit den jungen Wilden auf den Bach zu gehen”, schmunzelt Olaf.
Ende der 90er Jahre noch hoch genug für einen Wasserfall-Weltrekord: der gewaltige Aldeyjarfoss im nördlichen Teil des Sprengisandur-Hochlandes.
Sein neuestes Projekt, die Fernsehdokumentation „Auf der Suche nach dem Flussgott” hat die Gang neben Mexiko auch nach Sibirien und Island geführt – der totale Kontrast zum Paddelnunter der Sonne Mexikos. Island ist rau, kalt, karg und doch wunderschön. Vulkane, Lavawüsten, riesige Gletscher, heiße Quellen und die weltbekannten Geysire sind
allein Grund genug für eine Reise in den hohen Norden. Doch auf ihrer zweiwöchigen Rundreise hatten die Jungs eher Augen für Naturspektakel einer anderen Art: „Island ist ein wahres Königreich an Wasserfällen. Ob hoch oder klein, ob Rinnsal oder mit kräftiger Wassersäule – hier kommt jeder Fan der steilen Meile auf seine Kosten”, umreißt Olaf den Charakter des Paddelziels Island. Da Teamfahrer Bernhard Mauracher aus Österreich den langen Weg mit eigenem Auto und Fähre auf sich genommen hatte, konnten die Jungs in Island auch ausrüstungsmäßig aus dem Vollen schöpfen: „Wir haben ein Schienensystem für Kamerafahrten, ein Unterwassergehäuse und als Highlight einen neun Meter langen Kamerakran dabei – wären wir damit am Flughafen aufgetaucht, hätten die Damen beim Check-in uns entweder ausgelacht oder die Kreditkarte hätte glühen müssen”, freut sich Jared Meehan über die filmerische Vollausstattung. Seit einigen Jahren ist der Kiwi neben Olaf der zweite Kameramann und sorgt mit seinen kreativen Ideen für frischen Wind in den Videoproduktionen. Mit weitaus weniger musste die sportliche Reisegruppe ein paar Wochen später auf dem nächsten Trip auskommen.
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olaf obsommer
Autofahren in Sibirien ist so eine Sache. Aber weder von Achsbruch, abfallenden Auspuffrohren noch Getriebeschaden ließen sich die Jungs bei ihrer Suche nach dem wilden Wasser aufhalten.
Im russischen Altai-Gebirge stand klassisches Expeditionspaddeln auf dem Programm. Dabei sind die Athleten oft mehrere Tage auf unbekannten Flüssen unter wegs und völlig auf sich allein gestellt. Schlafsack, Isomatte, Kocher, Verpflegung – alles muss im Kajak transportiert werden. Auf Wildwasser im obersten Schwierigkeitsgrad keine leichte Angelegenheit, da wird jeder Energieriegel zweimal umgedreht, bevor er im Essensbeutel verstaut wird. Auch für den Deutschen Thilo Schmitt ist das Paddeln fernab jeglicher Zivilisation eine ganz besondere Herausforderung: „Man fühlt sich einfach nicht so sicher mit zehn Kilo Gepäck im Boot. Als wir dann auch noch einen verunglückten Rafter am Ufer gefunden haben, hat das sicher nicht zur psychologischen Unterstützung beigetragen. Aber es war auf jeden Fall ein einmaliges Gefühl, die tiefen Schluchten in Sibirien zu entdecken.”
Alter 41 Jahre Sitz im Kajak seit 36 Jahren Lebt in Flintsbach am Inn, Deutschland Hat gelernt Industriemechaniker, Altenpfleger Beruf adidas Sickline Teamchef, TV-Produzent, Kameramann, Filmvorträge Mehr Infos www.big-o-productions.com
Mazhoyschlucht, ALTAI, russland –– 11:35
Doch wer glaubt, nach einem kräftezehrenden Tag auf dem Wasser interessiert sich noch jemand für die heldenhaften Befahrungen oder gar den höheren Sinn des Ganzen, der irrt. Ein Blick in die Gesichter verrät, was sich wirklich hinter der Stirn abspielt: Da geben sich Schweinebraten, Burger und Schokotorte die Klinke in die Hand. Der fliegende Teppich Doch warum nehmen die Kajakfahrer all die Gefahren auf sich? Was ist die Motivation, Kopf und Kragen auf schwerstem Wildwasser und bei haushohen Wasserfällen zu riskieren? Paddler wollen die Elemente spüren, sich mit ihnen messen, eins mit ihnen werden. Im Gegensatz zu den Bergen, deren Felswände jahrtausendelang über der Landschaft thronen, kennt Wasser kein Halten. Ein Fluss ruht nie, quirlig und nervös drängelt er sich zu Tale und kommt erst zur Ruhe, wenn ein See ihm Einhalt gebietet. Doch im Grunde genommen ist Kajakfahren ein Bergsport wie jeder andere. Es geht um die Natur, um persönliche Grenzen, Spaß und die Suche nach der Freiheit. Und die Krönung dieser Freiheit? Was dem Bergsteiger der Gipfel, das ist dem Wildwasserpaddler der Wasserfall! Der amerikanische Philosoph Doug Ammons erklärt das Phänomen folgendermaßen: „Wir Menschen sind eine sehr beschränkte Spezies: Wir können nicht besonders schnell laufen, wir können nicht gut schwimmen und wir können nicht fliegen. Aber wenn wir uns im Kajak vom Ufer abstoßen, kämpfen wir gegen unsere Schwächen und Ängste an. Wir testen unsere Grenzen – keine andere Spezies auf unserem Planeten macht so etwas. Und wir gehen noch weiter: Wir brechen die Gesetze der Schwerkraft, lösen uns vom Wasser und fliegen – indem wir Wasserfälle befahren. Ein Wildwasserkajak erinnert mich an einen fliegenden Teppich: Lerne ihn zu kontrollieren und er trägt dich hinfort.”
51° 21I N 87° 46 I E
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sam sutton Alter 23 Jahre Lebt in Rotorua, Neuseeland Beruf Kajak-Profi, Rafting-Unternehmer Größter Erfolg Extremkajak-Weltmeister 2010, 2011 Hobbys Jetski, Paragliding Mehr Infos www.rotorua-rafting.co.nz
Aufgrund extrem hoher Wasserstände kamen viele Flüsse an die Grenze der Befahrbarkeit. Tomass Marnics scheint wenig beeindruckt und genießt den wilden Ritt.
Altai – das heißt so viel wie „bunte Berge”. Bunt gemischt war auch das Team der Russland-Expedition: zehn Leute aus sechs verschiedenen Ländern. Was sie eint, ist die Liebe zum Kajakfahren und die Lust auf große Abenteuer. Und die kann man erleben im Grenzgebiet zwischen Russland, Kasachstan, der Mongolei und China. Einmal an die Dimensionen des russischen Wildwassers gewöhnt, genießt der Sibirien-Express (Tomass Marnics, Stéphane Pion, Jared Meehan, Philip Baues, Sam Sutton, Thilo Schmitt) die Achterbahnfahrt in der Mazhoyschlucht.
SPECIALS
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EVERYDAY OUTDOOR Coole Slackline- und Boulder-Ausrüstung für den Alltag – das ist die neue EVERYDAY Outdoor-Kollektion. Die knalligen Farben von Kleidung und Schuhen sind perfekt miteinander kombinierbar. Junge Outdoor-Fans kommen damit in den Genuss einer cool designten und gleichzeitig funktionalen Kollektion. Das ED 2.5-Layer Jacket mit Kapuze und verschweißten Nähten ist perfekt für alle, die eine leichte Jacke und 100%igen Schutz vor Wind und Regen suchen. Mit ihrem farbigen Karomuster passt sie perfekt zu allen anderen Teilen der Kollektion.
Die ED Boulder Pants und ED Boulder Shorts für Männer und Frauen sehen mit ihrem JeansLook besonders lässig aus. Dank ihres lockeren und doch funktionalen Schnitts ermöglichen sie maximale Bewegungsfreiheit beim Bouldern und Slacklinen, können aber auch als normale Freizeitkleidung getragen werden. Frauen können sie gut mit einem Tank Top kombinieren, Männer haben die Auswahl zwischen verschiedenen T-Shirts. Die EDO-Kollektion umfasst auch CLIMAPROOF ® Windjacken, Softshellund Fleecejacken, Karohemden und sogar einen Rock für die Frauen. Der BOAT CLIMACOOL® Lace ist der ideale Outdoor-Schuh für den Alltag. Er ist extrem leicht, trocknet – dank der Polyester-Mesh-Einsätze – sehr schnell und ist in vielen coolen Farben erhältlich. Mit seinem flachen Profil eignet sich dieser Schuh ideal zum Slacklinen.
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Ulis Outfit ED Crochet Beanie #X17566 € 19,95 ED 2.5-Layer Jacket #X11537 € 129,95 ED Boulder Shorts #X17666 € 54,95 Alex’ Outfit ED Soft Shell Jacket #X16499 € 119,95 ED Boulder Shorts #X30881 € 54,95 Martins Outfit ED Scribble Tee #X31855 € 34,95 ED Boulder Pants #X11274 € 74,95 Felix’ Outfit ED Graphic Tee #X17764 € 34,95 ED Boulder Pants #X30874 € 74,95 Alexandras Outfit ED Crochet Beanie #X12101 € 19,95 ED Tank #X17820 € 29,95 ED Boulder Pants #X13325 € 74,95 Schuhe (tragen alle) BOAT CLIMACOOL® Lace € 69,95
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Der adidas HB35 ist dank der vorgeformten Schulterriemen und der speziellen Rückenkonstruktion auch für längere Touren geeignet. Der Rucksack hat eine Vorrichtung für den Eispickel, ein großes Hauptfach sowie ein Reißverschlussfach für Wertsachen.
terrex™ EYEWEAR Maximale Funktion, minimales Gewicht – die erfolgreiche terrex™ Sonnenbrillen-Kollektion wird durch ein leichtes, eng anliegendes Outdoor-Modell ergänzt. Ideal für Extrembergsteiger und Speedhiker, aber auch für Freizeit-Bergsportler. Die terrex™ FAST zeichnet sich durch ihr geringes Gewicht, ihr modernes Design, ihre Praktikabilität sowie ihre hohe Funktionalität aus – alles für das perfekte Gipfelerlebnis.
Strapazierfähig und multifunktional – die Expeditionstasche GB100 bietet 100 l Volumen. Sie hat einen abnehmbaren Schulterriemen, so dass du die Tasche auch als Rucksack tragen kannst. Hergestellt aus PVC-freier Plane – einem starken, flexiblen und wasserdichten Material – und ausgestattet mit robusten Reißverschlüssen und Halterungen aus Metall. Mit Schnürriemen lässt sich das Volumen regulieren. Auch erhältlich: Duffel Bags mit 40 bzw. 70 l Volumen.
Mehr Infos auf adidas.com/eyewear
EXPEDITION BAGS
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terrex™ HB35 #V86966 € 119,95
terrex™ GB100 #X21948 € 119,95
GIRLS 1side Fleece Hoodie #X14166 € 49,95 GIRLS Tee 1 #X14170 € 24,95 GIRLS Zip-Off Pants #X13854 € 54,95 terrex™ Mid GTX® K #V24458 € 89,95
Ausrüstung für die nächste Generation
OUTDOOR KIDS Junge Outdoor-Athleten stellen besonders hohe Anforderungen an ihre Ausrüstung. Sie muss perfekt sitzen, soll cool aussehen, leicht an- und auszuziehen sein, gegen Kälte und Hitze, UV-Strahlung, Wind und Regen schützen sowie die notwendige Sicherheit bieten.
Die Sicherheit wird bei allen Jacken und Schuhen durch reflektierende Elemente an den Seiten sowie vorne und hinten gewährleistet. In jeder Jacke gibt es ein Schild, in das der Name und die Kontaktdaten eingetragen werden können, falls die Jacke bzw. das Kind jemals verloren gehen. Alle Artikel sind speziell auf die Anatomie von Kindern zugeschnitten. Der Bund ist verstellbar und die Kapuze kann jeweils von der Jacke abgenommen werden. Damit die Kinder bei jedem Wetter bestens ausgerüstet sind, gibt es in der neuen adidas Kids-Kollektion CLIMAPROOF® Storm-Jacken, Softshell- und Fleecejacken, T-Shirts und Karohemden sowie Cargo-Hosen und Shorts. Für Mädchen gibt es auch einen Skort, also einen Rock mit eingearbeiteter Short. Mit adidas können sich junge Bergsport-Fans von Kopf bis Fuß für ihr Outdoor-Abenteuer einkleiden – egal, ob Hiking, Klettern oder alpines Bergsteigen.
PETIT DRU basejump
Der Russe Valery Rozov wagte einen Basejump 端ber die Westwand am Petit Dru. Wie viel Risiko er dabei einging, wie sich Fliegen anf端hlt und ob er auch Angst kennt, verriet er uns im Interview.
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ready TEXT NATASCHA KNECHT FOTOs THOMAS SENF
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>> PEtit Dru, FRANkreich –– 09:51
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Auf Alpinisten wirkt der Petit Dru (3733 m) wie ein Magnet. Er ist ein äusserst formschöner, schlanker und spitzer Berg im Mont Blanc-Massiv. Seine Westwand ist atemberaubend hoch und steil, aber im obersten Teil nicht ganz senkrecht, was das Risiko für den Absprung mit dem Wingsuit beträchtlich erhöht. Trotzdem wagte jetzt der Russe Valery Rozov (47) diesen Rekord-Sprung.
Valery, geboren am 26. Dezember 1964 in Russland, ist der erfolgreichste Baseclimber unserer Zeit. Er kombiniert Alpinismus und Basejumpen, klettert über anspruchsvolle Eis- und Felsrouten auf Gipfel, von denen vor ihm noch keiner mit dem Wingsuit gesprungen ist – in den Alpen, in Patagonien, in Russland, in Grönland, in den USA, im Himalaja oder in der Antarktis. Zwischen 1998 und 2006 gewann er zahlreiche Skydivingmeisterschaften, darunter zwei Welt- und Europameisterschaften. Er machte bisher über 8000 Skydives und über 1100 Basejumps. Valery Rozov ist verheiratet, Vater von drei Söhnen und lebt in Moskau.
Valery
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Valery, nach der Landung vom Petit Dru sagtest du, diesen Basejump würdest du kein zweites Mal wagen. Habe ich das wirklich gesagt? An diesem Tag herrschten schlechte Wetterbedingungen, ich hatte starken Seitenwind. Zudem waren die ersten 70 Meter unterhalb der Absprungstelle nicht ganz vertikal, was den Sprung erheblich erschwerte. Ich wusste zwar, dass dieser Basejump machbar ist, aber es war eine schwierige Entscheidung. Soll ich, soll ich nicht? Ich hoffte, der Wind würde sich abschwächen, aber er wurde immer stärker. Also entschied ich: entweder jetzt oder nie. Kein perfekter Exit, schlechte Wetterbedingungen. Dein Freifall dauerte EINE Minute und 30 Sekunden. Was ging dir durch den Kopf? Den Flug konnte ich nicht wirklich genießen. Mir war kalt, ich war nervös und müde. Mein Plan war, bis hinunter ins Tal zu fliegen. Aufgrund des starken Winds entschied ich mich jedoch während des Flugs, die Richtung zu ändern und auf dem Gletscher zu landen. Normalerweise kann ich mich beim Freifall entspannen, denke an zuhause, an meine Familie. Wie viel Risiko nimmst du in Kauf? Hast du vor einem Absprung schon mal abgebrochen? Normalerweise entscheide ich, bevor ich am Exit stehe. Ich analysiere die Felswand, meine Fähigkeiten, das Wetter. Das sind die Hauptkriterien. Und ich habe meine Regeln: Wenn nur eines dieser drei Kriterien nicht stimmt, ist das noch okay. Aber wenn zwei nicht stimmen, springe ich nicht. Du bist kein typischer Basejumper, sondern BaseClimber, besteigst erst anspruchsvolle Berge und suchst dir dann eine geeignete Absprungstelle. Keiner macht das so erfolgreich wie du. Basejumpen kann sehr unterschiedlich gelebt werden. Ich mag die Berge, seit ich denken kann. Angefangen habe ich mit klassischem Alpinismus, dann kam Fallschirmfliegen dazu, später Skydiving und Skysurfing. Das gefiel mir so gut, dass ich mit Basejumpen begann. Wie fühlt es sich an, wie ein Vogel fliegen zu können? Beim Basejumpen fliegt man eher wie ein Flugzeug als wie ein Vogel. Keine Emotionen während des Flugs? Doch, natürlich. Ich spüre große Freude aufkommen. Manchmal auch Enttäuschung, wenn der Flug nicht so gut verläuft wie erhofft.
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Wie trainierst du? Ich klettere, gehe bergsteigen, laufe, mache Skydives und kleinere Basejumps, bin oft in aller Welt unterwegs, um meine Baseclimbs zu verwirklichen. Ich bleibe pausenlos dran und bin eigentlich immer vorbereitet für große Projekte. Welchen Stellenwert hat die mentale Fitness beim Basejumpen? Sie ist sehr wichtig. Noch wichtiger als die physische. Mentale Stärke wächst mit der Erfahrung. Das Risiko muss immer bewusst bleiben. Fatalität kann auch mir widerfahren, nicht nur anderen. Das heißt allerdings nicht, dass ich deswegen keine ausgefallenen Sachen mache. Aber ich darf das Glück nicht zu oft herausfordern. Du bist verheiratet und Vater von drei Kindern, dein jüngster Sohn ist ZWEI Jahre alt. Beeinflusst Diese Verantwortung deine Projekte? Als mein ältester Sohn vor 21 Jahren auf die Welt kam, war ich noch zu jung, um über familiäre Verpflichtungen nachzudenken. Mit dem Alter ändert sich das. Ich trainiere heute mehr, um meine Sprünge noch sicherer ausführen zu können. Keiner betreibt BaseKlettern so intensiv und so erfolgreich wie du. Du hast im Basejumpen eine neue Dimension erreicht. Gibt es noch Potential? Immer mehr Leute begeistern sich für das Basejumpen. Es wird bessere Wingsuits geben, mit denen man noch weiter fliegen kann. Schön wäre, wenn mehr Leute machen würden, was ich tue: auf hohe Berge klettern und von dort runterspringen. Es gibt keine schönere und schnellere Art, zurück ins Tal zu kommen. Manchmal dauert ein Aufstieg mehrere Tage, der Freifall weniger als zwei Minuten. Wie auch am Petit Dru. Weshalb wolltest du unbedingt von diesem Berg springen, obschon die Bedingungen nicht ideal sind? Er ist ein sehr bekannter und populärer Berg für Alpinisten. Ich habe ihn als Kind das erste Mal gesehen. Kletterer nehmen sich neue Routen vor, ich suche Berge, von denen noch keiner mit dem Wingsuit gesprungen ist.
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Kennst du auch Angst? Klar. Ich habe vor jedem Sprung Respekt. Manchmal ist es schwierig, die Balance zwischen Wunsch und Realität zu finden. Aber durch meine Erfahrung kann ich mich und meine Vorhaben ziemlich genau einschätzen.
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mont blanc 4810 m
Chamonix 1035 m
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Die Petite Aiguille du Dru oder kurz „Petit Dru” ist ein 3733 Meter hoher Gipfel im Mont Blanc-Massiv in der Nähe von Chamonix in Frankreich. Valery Rozov (48) jumpte im Juli 2011 mit seinem Wingsuit aus 3550 Meter Höhe über die atemberaubend hohe Westwand. Sein Freifall dauerte 1 Minute 30 Sekunden. Höhenmeter: 1800. Für den Aufstieg brauchte er 7,5 Stunden. Mit dabei: sein langjähriger Kletterpartner Alexander Ruchkin, Fotograf Thomas Senf und Kameramann Maxim Malanchuk. Aufgrund des schlechten Wetters, insbesondere des starken Winds, biwakierten sie eine Nacht unterhalb des Gipfels, bevor Valery Rozov seinen Rekord-Jump ausführte.
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Bunte Plastikgriffe haben sie stark gemacht: Die jungen Frauen in der Kletterszene haben in der Halle viel gelernt. Jetzt kommen sie nicht nur bei internationalen Wettbewerben groSS raus, sondern erobern auch die echten Felsen in höchsten Schwierigkeitsgraden. Eine neue Generation greift mit Frauen-Power beim Klettern an. Namen wie Sasha DiGiulian, Mélissa Le Nevé und Barbara Zangerl sollte man sich merken.
girls on the rocks Es war Liebe auf den ersten Griff: „Diese Wand hochzuklettern, machte mich absolut glücklich. Ich musste es wieder tun.“ Zwölf Jahre ist diese Initialzündung her, sieben Jahre war Sasha DiGiulian alt, und ein Zufall, der Kindergeburtstag ihres zwei Jahre älteren Bruders Charlie, hatte das kleine Mädchen in die Kletterhalle „Sports Rock“ in Alexandria bei Washington, D.C. geführt. Mutter Andrea sagte Jahre später den Lokalzeitungen in Virginia, völlig überraschend habe sie dort ihre Tochter „wie ein Äffchen die Wände hochgehen“ sehen, während die Partyjungs, für die das ganze Spektakel eigentlich gedacht war, sich eher schwertaten. Andrea DiGiulian hatte bis zu diesem Tag geglaubt, eine Eisprinzessin oder Ballerina in ihrem Kind entdeckt zu haben, doch die Tochter fand die verordneten Trainingsstunden in diesen Disziplinen langweilig und nervig. „Das Klettern fühlte sich dagegen sofort absolut selbstverständlich an“, erinnert sich Sasha. Also brachte ihre Mutter sie von nun an in die Kletterhalle, immer regelmäßiger.
Sasha DiGiulian, Cosi Fan Tutte (8c+), Spanien I Foto: Reini Fichtinger
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Sasha DiGiulian, Pure Imagination (9a), USA I Foto: Keith Ladzinski
women’s SPECIAL
Die 19-jährige Amerikanerin räumt gerade weltweit ab. Nicht nur bei Wettbewerben, sondern auch drauSSen in schweren Routen, etwa in Spanien. Im vergangenen Herbst kletterte sie sogar bis in den höchsten Schwierigkeitsgrad: 9a.
digiulian sasha
„Pink Girl“ wird die heute 19-Jährige in der Szene gelegentlich genannt,
es stört sie nicht: „Pink ist meine Lieblingsfarbe“, gibt sie zu, tatsächlich trägt sie am Tag des Interviews rein zufällig wieder ein Sport-Top, Schuhe und ein Freundschaftsband in dieser Farbe, sitzt klein, zierlich und hübsch wie ein Model auf der Holzbank gegenüber, beantwortet artig alle Fragen. Doch weder vom zarten Äußeren noch vom neonpinken Nagellack, den man auf einigen Fotos von ihren Fingern an harten Bouldern entdeckt, darf man sich täuschen lassen: Sasha ist eine der neuen, sehr jungen, sehr starken Frauen in der Kletterszene. Wenn nicht sogar die stärkste: Im Oktober vergangenen Jahres durchbrach der Teen kurz vor seinem 19. Geburtstag die Schallmauer in den bisher schwierigsten Klettergrad. Sasha kletterte in ihrem Lieblingsgebiet „Red River Gorge“ in Kentucky die Route „Pure Imagination“ und wurde damit die erste Amerikanerin und dritte Frau weltweit, die 9a geklettert ist. „Die Griffe waren sehr klein und schnitten messerscharf in die Finger, von diesem Haut-Kampf abgesehen war es ein erstaunlicher Spaß und sehr ästhetisch“, schreibt sie am Tag danach euphorisch in einer Mail. „Ich schwöre, das war die härteste Route, die ich je geklettert habe.“ Vorher hatte sie bei der Weltmeisterschaft in Arco Gold (Overall), Silber (Boulder) und Bronze (Duell) mitgenommen und einige andere Routen in höchsten Schwierigkeitsgraden abgeräumt, 8c+ und ebenso 8b+, kein Problem für sie: „Das Klettern hat mich gelehrt, Ziele durchzusetzen“, sagt sie tough. Sasha ist das beste Beispiel für eine neue Generation im Klettersport: junge Frauen, die oft schon sehr früh an bunten Griffen in Kletterhallen ihre Leidenschaft entdeckten, ganz anders als die Generation vor ihnen. „Die Leistungsentwicklung kann heute überall stattfinden, früher war sie auf die Berge beschränkt“, sagt Christoph Finkel, Klettertrainer des deutschen Nationalkaders.
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Sasha DiGiulian, Cosi Fan Tutte (8c+), Spanien I Fotos: Reini Fichtinger Sasha DiGiulian, adidas Rockstars 2011 I Foto: Christian Pfanzelt
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Eine wie die berühmte 50-jährige Lynn Hill hat ganz selbstverständlich das Klettern an echten Felsen gelernt. Heute greifen junge Athletinnen an, „die in der Halle aufgewachsen sind“. Das sei aktuell die große Veränderung im Sport und dahinter stehe auch eine ganz neue Philosophie, erklärt Finkel. Während man noch vor einigen Jahren nur dann indoor trainierte, wenn es nicht anders ging, über das Plastik in den Hallen die Nase rümpfte, und das Ziel fast immer große Outdoor-Projekte waren – sei es in den Alpen, am Everest oder im amerikanischen Yosemite – geht es heute um das Klettern an sich, an bunten Griffen in immer höheren Schwierigkeitsgraden. „Zu kalt, zu feucht, zu weit“, hört Finkel nicht selten von seinen starken jungen Damen, wenn er sie nach draußen bewegen will. Sie wollen kreative Probleme in der Halle bewältigen, ob Boulder oder Lead. Die geschraubten Routen orientieren sich auch längst nicht mehr an dem, was die Natur an Felsen vorgibt, sondern sind eine Welt für sich.
Da die Gefahr von Stürzen und Verletzungen an gut abgesicherten und TÜV-geprüften Kunstwänden viel geringer ist, können sich sehr junge Mädchen spielerisch ausprobieren, die Leistungsgrenzen rasch nach oben verschieben. Früher war 14 ein normales Alter für Anfänger: „Heute klettern einzelne Zehnoder Zwölfjährige bereits das Topniveau von vor 20 Jahren“, sagt Finkel. Erfolge motivieren und die Kids bekommen auch immer früher Lust auf den Wettbewerb: Sasha war neun Jahre, als sie mit ihrer Mutter eines Samstags morgens in ihre Kletterhalle kam und diese überraschend voll war mit Kindern und Jugendlichen. Die „Youth Regional Championship“ fand statt, Sasha hatte davon nichts gewusst, wollte dann aber unbedingt mitmachen. Nach einigen Diskussionen erlaubte man ihr die Teilnahme in der jüngsten Kategorie für Kinder unter elf Jahren. Dass sie sofort und ohne Vorbereitung Erste wurde, darauf ist die
Amerikanerin heute noch stolz. Von da an war sie Teilnehmerin im US-Wettbewerb-Zirkel, erst lokal, dann regional, schließlich national und mittlerweile international. Nachdem sie die Schule im Juni 2011 abgeschlossen hatte, verordnete sie sich ein Jahr pure Kletterzeit. Der Reiseplan der Jugendlichen liest sich wie der eines gut beschäftigten Außenministers. Allein ihr dreimonatiger Europatrip: Österreich, Deutschland, Frankreich, Italien, Österreich, Kurztrip nach Utah (USA), Österreich, Deutschland, Österreich, Spanien, Niederlande, Spanien, Österreich, Belgien – immer auf dem Programm: Wettkämpfe, Weltmeisterschaften, schwere Routen, Fotoshootings. Im Oktober war sie ganze drei Tage zuhause in Washington, dann ging es weiter durch die USA, zu ihrem größten Erfolg des Jahres im Sandstein von „Red River Gorge“. Anschließend noch zum ersten Mal nach Asien, denn China stand zum Jahresende auf ihrem Programm.
women’s SPECIAL
Dort und ebenfalls weltweit ist auch die Französin Mélissa Le Nevé herumgeklettert, bei Wettbewerben, in schweren Routen (8b+) oder an kniffligen Bouldern. Im Sommer des vergangenen Jahres eroberte sie in der exotischen Landschaft Südafrikas neue Felsen. „Black Shadow“ (8a+) in „Rocklands“ hieß ihre größte Herausforderung: „Es war das erste Mal, dass ich so einen harten Boulder durchgezogen habe, und jetzt bin ich wirklich motiviert, meine Leistungsgrenze weiter nach oben zu verschieben“, sagt die 22-Jährige mit den feinen Gesichtszügen und den braunen Locken. Mel, wie sie sich nennt, muss man ebenfalls zu den neuen starken Mädels zählen. Als Kind träumte sie vom Sportklettern, doch in der „flachen Gegend“ von Bordeaux schien das unmöglich. Mit 15 Jahren fand sie schließlich eine kleine Halle, nur sieben Meter hoch, und schon bald bestand ihre ganze Freizeit aus Klettern. Mittlerweile hat Mel drei Coaches, trainiert täglich vier Stunden. Den Plan, Journalistin zu werden, hat sie erst einmal aufgeschoben: „Das kann ich später auch noch machen.“
Jetzt möchte sie sich erst einmal voll und ganz auf ihre sportliche Leidenschaft konzentrieren: „Wenn ich klettere, fühle ich mich frei“, erklärt sie. Seit 2006 ist sie im Kletterbusiness und es gibt noch einiges zu erreichen. Coach Christoph Finkel weiß, dass das ein hartes Geschäft ist: „Man braucht viel Idealismus, und es gibt kein großes Geld zu verdienen.” Das Reisen um die Welt und die Leute, die man dabei kennenlerne, entschädigten für die große Disziplin, die man mitbringen müsse, und den Aufwand, den man für den Sport betreiben müsse. „Wenn man jung ist, macht das doch Spaß“, sagt er. Doch Frauen, die von dem Sport leben können, gibt es weltweit nur eine Handvoll. Noch sind sie auch nicht so bekannt wie die Männer. Jeder Freizeitkletterer hat Namen wie Adam Ondra, Chris Sharma oder David Lama zumindest schon mal gehört – und die Frauen?
le nevé MéLISSA
ROCKLANDS, sÜDAFRIKA –– 07:26
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Mélissa Le Nevé + Katharina Saurwein, Rocklands, RZA I Fotos: Tony Lourens Mélissa Le Nevé, adidas Rockstars 2011 I Foto: Christian Waldegger
Als Boulder-Spezialistin macht sich die 22-jährige Französin derzeit einen Namen. Eine Reise an die südafrikanischen Felsen „Rocklands“ motivierte sie, sich an immer härtere Probleme zu wagen und diese erfolgreich zu meistern.
women’s SPECIAL Schwere Mehrseillängen stehen derzeit bei der 23-jährigen Tirolerin auf dem Programm. Für einen perfekten Tag braucht sie eigentlich nur eine heftig überhängende, 400 Meter lange Route, wie „Hotel Supramonte“ auf Sardinien.
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Den Namen Sasha DiGiulian werden sich langsam alle merken, auch Barbara Zangerl sagt zumindest im deutschsprachigen Raum vielen etwas, denn die Österreicherin kletterte 2008 als erste Frau den Boulder „Pura Vida“ im Schwierigkeitsgrad 8b. 19 Jahre war sie da alt und wurde als Shootingstar der Kletterszene bejubelt. „Danach wurde abgewertet“, sagt die 23-Jährige heute ein wenig verärgert, „Pura Vida“ im Schweizer Averstal gilt heute nur noch als 8a+/b. Weil eine Frau es geschafft hat? Egal, denn mittlerweile hat Barbara sowieso auch schon 8c auf ihrer Liste. Irgendwann würden die Abwerter auch nicht mehr nachkommen, denn die weiblichen Athleten greifen von überall an. Zangerl kommt aus Strengen, einem kleinen Dorf am Arlberg, und ist, obwohl in der Heimat von Bergen umgeben, ebenfalls in einer Kletterhalle zum ersten Mal in die Vertikale gegangen. 14 Jahre war die Tirolerin alt, als ihr Bruder sie mit in die Boulderhalle nach Flirsch nahm.
Sie war sofort regelmäßig dabei. Bernd Zangerl, ein bekannter Topboulderer und nicht mit ihr verwandt, hat sie dann schließlich nach draußen gebracht. Der erste Kontakt mit echtem Fels sei für sie wie „Weihnachten und Ostern an einem Tag“ gewesen.
Früher war sie Boulder-Spezialistin, doch in der Zukunft will sie mehr alpin klettern. „Das bietet mir das größte Abenteuer.“ Die Lust auf Mehrseillängen wurde während einer Reise nach Sardinien geweckt. 2009 stand sie dort zum ersten Mal vor der 400 Meter hohen überhängenden Wand: „Hotel Supramonte“, 11 Längen (8b). „Wahnsinn“, dachte sie, „so etwas zu versuchen!“ Ein Traum. 2009 sei das allerdings ganz klar Wunschdenken gewesen. Die Route setzte sich in ihrem Kopf fest und im Frühjahr des vergangenen Jahres war es so weit. „Sehr schwer, Kraftsparen geht nicht“, dachte sie, als sie von unten den Weg abschätzte. „Ob das Ziel nicht doch ein wenig zu hochgesteckt ist?“, fragte sie sich. Schon im vierten Versuch hat sie „das Hotel“ dann zusammen mit ihrem Kletterpartner erobert: „Das war der perfekte Tag, ein unglaubliches Gefühl“, schwärmt sie.
Barbara Zangerl, Hotel Supramonte (8b), Sardinien I Fotos: Hannes Mair
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sardinien, ITALien –– 17:11
zangerl BARBARA
Eines ihrer aktuellen Projekte heißt „Silbergeier“ und ist eine sehr schwere (8b+) Mehrseillängentour im Rätikon, in der sie im vergangenen Jahr von einem Bandscheibenvorfall ausgebremst wurde. „Ich freue mich schon auf den Tag, an dem ich wieder am Wandfuß stehe.“ Auch Barbara zieht es an die Felsen und Boulderblöcke der Welt, sie ist als Medizinisch-technische Assistentin in einem Krankenhaus angestellt, arbeitet Teilzeit, so dass genug Zeit für Kletterprojekte bleibt. Mélissa sagt Ähnliches, sie möchte mehr draußen klettern, immer wenn die Wettkampfsaison Zeit dafür lässt. Ob Boulder oder Routen, Hauptsache Fels. Mehrseillängen interessieren sie ebenfalls zunehmend. „Die Freiheit, die man dabei fühlt, ist so intensiv.“
Barbara Zangerl, Florida (8c), Österreich I Fotos: Reini Fichtinger
women’s SPECIAL
Deshalb ist sie auch vom flachen Land weggezogen und wohnt seit einiger Zeit im südfranzösischen Aix-en-Provence, ganz nah bei einigen berühmten Kletterfelsen. Und Sasha schwärmt unter anderem von der Route „Cosi Fan Tutte“ in Spanien, und zwar nicht nur, weil es eine weitere 8c+ in ihrer Sammlung ist, sondern auch, weil die Natur atemberaubend ist: „Die Tour liegt über einem grünblauen Fluss und der Fels ist wunderschön. Um hinzukommen, muss man eine Stunde bergauf und bergab laufen, oder den Fluss durch eine Schlucht hinunterraften. Ich habe beides gemacht und es war jedes Mal ein großer Spaß, ein tolles Abenteuer.“ Es scheint, dass es einfach nur andersherum läuft als früher: Mit Plastikgriffen fängt es heute an, die künstlichen Wände machen stark, doch egal, in welche Schwierigkeitsgrade Sasha, Mélissa oder Barbara noch klettern werden, welche Wettkämpfe sie noch für sich entscheiden werden, der Weg führt nun ganz eindeutig an die echten Felsen, auf echte Berge. Und in jedem Sinne: hoch hinaus.
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Reinhold MESSNER Gleichgezogen? Haben die Frauen am Berg mit den Männern gleichgezogen? Haben nicht beide die schwierigste Stelle im Land gemeistert? Sind sie nicht oben angekommen? Mann und Frau! Obwohl aus verschiedenen Entwicklungen kommend, klettern die Geschlechter heute fast gleichauf. Wenigstens am Fels. Wenn die Frauen ihr Ziel auch viel später erst angepeilt haben, sie haben aufgeholt. Heute wird nicht mehr über die erste Damenbegehung der Route XY diskutiert, sondern über „onsight“, „flash“ und „free“. 200 Jahre lang hatten alpine Vereine und Bergsteiger Frauen am Berg belächelt, unterdrückt, behindert. Heute sind es Männer, die den weiblichen „Wettlauf zum Gipfel“ antreiben, unterstützen, möglich machen. Auch indem die Angst vor dem Sterben am Berg größtenteils weggenommen wurde. Wieder durch Männer. Die vielen, die an den Achttausendern unterwegs sind, und die Absicherungshysterie, der alpine Vereine und Touristiker verfallen sind, haben allerdings auch blind gemacht für den klassischen extremen Alpinismus. Gefahr und Leid waren früher etwas völlig Normales im Reich der hohen Berge, wo die Kräfte der Natur den Menschen gewaltiger beutelten als in der Zivilisation. Unsereins stieg auch auf, um zuletzt an sich selbst zu zweifeln. Und die Zweifel sind Ausdruck unserer Bescheidenheit.
Nicht die vielen Frauenexpeditionen bergbegeisterter Emanzen haben die Emanzipation beschleunigt, meist waren Sherpas ja als Helfer dabei wenigstens geduldet, die Emanzipation ist dort vollendet, wo man nicht mehr über sie spricht. Wo Frauen und Männer – ganz gleich, wie ihre Leistungen, ihr Stil, ihr Können auch sind – ohne jeden Unterschied des Geschlechts beurteilt und bewundert werden. Und dies ist beim Felsklettern, größtenteils auch beim klassischen Alpinismus, inzwischen der Fall, im Gegensatz zu allen anderen Sportarten, bei denen jeweils in zwei Kategorien gestartet wird. Mädchen und Frauen, die gut klettern, sind inzwischen Legion, und nicht wenige steigen den Männern vorneweg. Phänomenale Freikletterinnen, Kletterpaare, Frauenseilschaften an den schwierigsten Kletterrouten der Welt gibt es heute in vielen Ländern, nicht nur in den USA, Frankreich, Italien, Deutschland und Spanien. Wie das spanische Klettertraumpaar Rikar Otegui und Josune Bereziartu z.B.: Freiklettern an spärlich gesicherten Routen und Bergsteigen an klassischen Wänden sind ihre Leidenschaft. So wiederholten sie die 400 Meter hohe TechnoRoute „Zarathustra“ am Cotatuero im Ordesa-Nationalpark in den Pyrenäen frei, Bewertung 8a/8a+. Die Crux – ein horizontales Dach – konnte Rikar Otegui onsight klettern, wobei er zwischen den alten Haken Keile zur Absicherung legte. Josune, eines der besten Klettermädchen der Welt, meisterte die Crux im Flash.
Der Stand des modernen AlpiSchon 1996 kletterte sie eine Beide Geschlechter sind „Riders on the storm“, nismus markiert aber nicht nur 8b+, nach Lynn Hill, Susi Good, wenn sie sich der Exposition am Berg mit Wind den Fortschritt der TrainingsRobyn Erbesfield und Mia Axon. methoden und der technischen Die Steigerung wurde ihr zur und Wetter, Gefahr und Schwierigkeiten stellen. Ausrüstung, er fördert Toleranz Obsession. Dabei wollte sie sich und die sportliche Komponente. Zeitweise auch die Überheblichkeit nicht mit den Männern messen – es ging überhaupt nicht mehr um der Menschen vor der Natur. Als bezöge diese Einstellung ihre den Vergleich mit anderen, sondern nur noch um die Frage, was Legitimität aus Millionen von Mitläufern, werden es immer mehr, jenseits des bis damals Möglichen möglich war. So ist es seit 100 die den Pisten folgen. Alle der Erfahrung auf der Spur, die dort Jahren schon beim Felsklettern. Nicht die Frage „Können Frauen nicht machbar ist. Weil der Mensch keine Erfahrungen machen kann, etwas, was Männer nicht können?“ zählt, sondern: „Kann ich, Josune für die er seine Schritte nicht selbst setzt: Gebahnte Wege führen nie Bereziartu, etwas klettern, was ich gestern noch nicht konnte?“ ins Zentrum unseres Seins. Also sind auch Frauen erst emanzipiert, wenn sie so selbstverständlich wie die kreativsten Bergsteiger Mein Staunen gilt einerseits dem hohen Kletterkönnen, andererseits dorthin gehen, wo die vielen anderen nicht hingehen. Und gleichgestellt dem Selbstverständnis, mit dem sich Mädchen und Frauen in der sind wir Bergsteiger/innen erst, wenn wir uns alle als unseresKletterszene bewegen. Sie sind Teil davon – ohne Wenn und Aber. gleichen respektieren. Sie drücken sich aus, indem sie tun, was sie mit gleichem Einsatz, Keine der vielen großartigen Bergsteigerinnen hat so eindeutig Training und Besessenheit wie ihre männlichen Kollegen tun könvorgegeben, was Emanzipation ist, wie Lynn Hill. Als ihr die „Nose“, nen. Dörte Pietron steigt durch die Cerro-Torre-Westwand in Patadie berühmteste Kletterroute der Welt, „free“ gelungen war, gonien. Ines Papert und Lisi Steurer klettern ein paar Wochen lang hatte sie für ihresgleichen eine Aufmunterung bereit. Ohne jede im „Cirque of the Unclimbables“ im Nordwesten Kanadas – einem Überheblichkeit, ohne Belehrung, ohne jedes Getue sagte sie: der schönsten Klettergebiete der Welt mit Lotus Flower Tow„It goes, boys!“ Ja, es geht, wenn wir uns alle als unseresgleichen er, Mackenzie Mountains, Middle Huey Spire –, wo ihnen Erstrespektieren und jede Form der Überheblichkeit – ob Andersbegehungen und schwierigste Wiederholungen gelingen. geschlechtlichen, Andersstämmigen, Andersfarbigen, AndersAlles frei und so selbstverständlich, dass die Frage nach der denkenden gegenüber – zur Hölle schicken! Es ist Zeit, dass mit weiblichen Berechtigung bei diesem „harten Männersport“ gar all den Frauenspielen Schluss gemacht wird: Frauenseilschaft, nicht erst aufkommt. Beide Geschlechter sind „Riders on the storm“, Damenbegehung, die Erste in der Eiger-Wand, die Erste auf allen wenn sie sich der Exposition am Berg mit Wind und Wetter, Gefahr 14 Achttausendern! und Schwierigkeiten stellen.
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Barbaras Equipment Anspruchsvolle Mehrseillängen hat sich Barbara für die Zukunft vorgenommen, das bedeutet lange Zustiege frühmorgens und ausdauernde Abstiege spätabends. Anders als im Klettergarten trägt bei solchen Touren das richtige Outfit unmittelbar zum Erfolg bei. Leicht muss es z. B. sein und gleichzeitig im höchsten Maße funktional, wie die Produkte der Women terrex ™ Kollektion.
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3 Zinnen, südtirol –– 14:11
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Seit der Erstbesteigung der Nordwand der Kleinen Zinne 1890 durch Sepp Innerkofler haben zahlreiche Alpinisten und Kletterer Geschichte am Fels der Drei Zinnen geschrieben. Die Namen der Zinnen-Kletterer lesen sich wie das Who’s Who der Alpingeschichte: Cassin, Comici, Meindl, Brandler, Hasse oder Huber. Dieser Geschichte haben Reini Kleindl und Armin Holzer ein neues Kapitel hinzugefßgt.
TEXT REINI KLEINDL FOTOS Reini Fichtinger, harald Wiesthaler, Erwin Steiner
HIGHLINE
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_Armin Es begann damit, dass wir uns beim Longline Treffen „Days of Distance”, am Stubenbergsee im Sommer 2010 getroffen haben und übers Highlinen in den Dolomiten quatschten. Ein paar Telefonate und ein weiteres Gespräch später waren wir dann fest überzeugt und motiviert, eine schöne Highline in der wilden Berglandschaft meiner Heimat zu begehen. _Reini Wir trafen uns in der Sextener Kletterhalle und überlegten, welche Highlines wir gemeinsam angehen konnten. An den Wänden über uns hingen überall historische Fotos von den Drei Zinnen und ihren Erstbesteigern, mit Hanfseil und Filzhut. Irgendwann fragten wir uns: Was ist das beste, spektakulärste und schönste Projekt, das wir uns vorstellen können? _Armin Anfangs hielten wir unsere Idee für reine Utopie. Die Drei Zinnen sind für ihren brüchigen Dolomitfels bekannt und es war unklar, ob wir überhaupt geeignete Plätze für die Ankerpunkte finden würden. Aber unser Zweifel war unbegründet: Wir fanden auf Anhieb einen Weltklasse-Highlinespot und perfekten Fels. Als wir beim Abstieg von oben auf die Kleine Zinne hinunterblickten, trauten wir unseren Augen nicht. Das sah nicht aus wie ein Berg, eher wie eine Burg aus einem Fantasyfilm – mit einem Highlinespot wie aus einem Traum, gewaltig, über die ganze Breite zwischen Vorgipfel und Hauptgipfel, hunderte Meter über dem Plateau.
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Wir grinsten uns an, beide hatten wir dieselbe Idee. Was uns verunsicherte, waren die Dimensionen. Wir befürchteten, dass der Spot einfach zu groß war, die Line zu lang. Doch auch an der Kleinen Zinne fanden wir perfekten Fels mitten im Schutt. Wir waren überwältigt und richteten die Ankerpunkte ein. Die Highline auf der Kleinen Zinne wäre für sich allein genommen ein phantastisches Projekt gewesen, aber wir sahen, dass da noch mehr ging. So schauten wir uns noch die Westliche Zinne an. Wieder zu zweit unterwegs, fanden wir am Gipfel der Westlichen Zinne einen wunderschönen Spot, mit super Fels für die Ankerpunkte.
3 Zinnen, 3 Highlines das sollte unser Projekt sein. Reini_ Wir starteten auf der Großen Zinne. Zu zweit schleppten wir unser Highline-Equipment im Alpinstil den Normalweg hinauf. Erschöpft erreichten wir den Spot, einen wunderbaren Felspfeiler westlich vom Gipfel, direkt oberhalb des berühmten Nordwandklassikers „Comici”, der sich über die 500 Meter hohe Nordwand hinauslehnte. Von ihm aus spannten wir eine 31 Meter lange Highline. Der Aufbau war anspruchsvoll – das hatten wir erwartet. Abseits der vielbegangenen Kletterrouten ist der ohnehin sehr brüchige Fels nicht ausgeputzt und überall liegen lose Felsen herum, die bei der kleinsten Berührung in die Tiefe stürzen – eine Katastrophe für Kletterer unter uns! Am frühen Nachmittag war es dann so weit – ich wagte mich trotz wilder Windböen auf die Line. Was für ein Gefühl! Der 500 Meter tiefe Abgrund saugte mich regelrecht hinab – das 2,5 Zentimeter breite Band kam mir plötzlich noch dünner vor als sonst. Dennoch tastete ich mich hinaus ins Leere. Die Windschwingungen machten mich nervös und ich stürzte, fing mich an der Line. Nach ein paar Versuchen kam ich ins Gehen, schaffte es bis zur Mitte. Plötzlich fühlte ich mich frei und konnte die Line durchgehen. Unseren Jubel hat man wahrscheinlich in ganz Südtirol gehört!
Armin war der Nächste auf der Line. Auch er brauchte einige Versuche, um ein Gefühl für das Band zu bekommen und Sicherheit zu finden. Dann ging er mit beeindruckender Ruhe ans andere Ende. _Armin Wir waren überglücklich, fühlten uns frei und schwerelos wie die Dohlen, die uns beobachteten und uns Gesellschaft beim Jausnen leisteten. Bald kündigte sich ein heftiges Gewitter an. Es lag eine beängstigende Spannung in der Luft. Karabiner, die ich beim Abbauen vom Pfeiler in die Höhe hielt, begannen zu singen. Nichts wie runter von diesem riesigen Blitzableiter! Wir nannten diese Line „Vertigo“ (lat. „Schwindel”)
Vertigo Als Nächstes stiegen wir auf die Westliche Zinne. Es war der schönste und wärmste Tag des Sommers. Das Schicksal meinte es gut mit uns! Die Line in unmittelbarer Nähe des Gipfels war 37 Meter lang und nach Osten, zur Großen Zinne, hingewandt. Auch hier hatten wir unangenehmes, brüchiges Gelände zu überwinden, um die Line aufzubauen. Besondere Vorsicht war auf dem Pfeiler gegenüber dem Gipfelkreuz geboten, denn direkt darunter führt der „Demuth-Kante”-Klassiker vorbei. Als wir mit dem Spannen fertig waren, machte Ich den ersten Versuch – und konnte diese Line schnell knacken. Auch die Begehung in die Gegenrichtung gelang. Unser Jubel kannte keine Grenzen! Dann band sich Reini in die Leash ein und schaffte beide Richtungen im ersten Versuch. Die Begehung war erledigt, der Druck wie weggeblasen, und wir fingen an zu spielen, machten Tricks und fühlten uns sauwohl auf der Line, die den Namen „Perle des Westens“ bekam.
Perle des Westens
Reini _ Nun blieb also nur noch eine Leine übrig, die schönste ... Der beste Spot, den wir je gesehen haben, stolze 53 Meter lang. Wir waren zugleich motiviert und nervös. Wie würde es uns dort oben gehen, mitten im leeren Raum? Würden die Windbedingungen eine Begehung erlauben oder unser Band schon beim Aufbau zerfetzen? Der Aufbau gestaltete sich wie gewohnt anstrengend, doch es war weitgehend windstill. Wieder Material hinaufschleppen, brüchiges Gelände überwinden, keine Steine hinunter wer fen und schließlich mit dem Flaschenzug spannen. Als wir damit fertig waren, verschwand die Sonne bereits hinter der Großen Zinne. Dann kam der große Moment. Ich hatte ein flaues Gefühl, als ich das erste Mal aufstieg. War ich bereit für das, was nun kam? Ein erstes Aufstehen fühlte sich besser an als erwartet, doch ich verhedderte mich in der Leash und stürzte. Noch einmal zurück, noch ein Versuch. Plötzlich schaltete etwas in mir um. Ich spürte, wie mich die Line trug, fand meinen Frieden mit der Situation. So bewegte ich mich Schritt für Schritt über den gähnenden Abgrund, sah Armin auf der anderen Seite immer näher kommen. Ich schob die Nervosität beiseite, machte die letzten Schritte und beendete die erste Begehung dieser gewaltigen Line.
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_Armin Wir waren beide aus dem Häuschen und sprangen jubelnd und uns umarmend auf dem kleinen Plateau unterhalb des „Zsygmondikamins” herum. Was für ein Moment! Ich war vom Erfolg meines Bergkameraden voll motiviert, rutschte in die Mitte der Line und konnte sie von dort bis zum Rand durchgehen. Um ein noch besseres Gefühl für die Leine zu kriegen, machte ich noch einige Tricks in der Mitte der Leine, ging dann zum Rand hin und beendete diesen anstrengenden Tag mit dem letzten Schritt von der Leine auf den kühlen Fels. Nach einer Pause ging Reini die Line auf Anhieb noch einmal durch, in die andere Richtung. Die Burg aus unserem Fantasyfilm gestürmt und eingenommen. Wir waren überglücklich und stolz, dieses Traumprojekt realisiert zu haben. _Reini Im Lauf dieses gewaltigen Projekts haben wir insgesamt achtmal die Drei Zinnen bestiegen. Jeder von uns hat eine Menge vom anderen gelernt, ich übers alpine Klettern in den Dolomiten und Armin über meine Spann- und Aufbaumethoden von Highlines. Wir haben beide enorm profitiert und uns perfekt ergänzt!
Elysium Die letzte Line nannten wir „Elysium“, nach dem Paradies der alten Römer. Damit war das Projekt vollendet – nicht nur irgendeine Highline auf jeder Zinne zu spannen und zu begehen, sondern jeweils die schönste, logischste. Wir fühlten uns auch in gewissem Sinn diesen Bergen und der mit ihnen verbundenen bergsteigerischen Tradition verpflichtet: Es genügte nicht, irgendwelche Highlines zu machen – es mussten solche sein, die den Drei Zinnen gerecht werden. Unser Respekt gilt den großartigen Alpinisten und Kletterern, die hier ihre Spuren hinterlassen, ihren Pioniergeist ausgelebt, und ihre Träume verwirklicht und gelebt haben. Wir sind stolz, dass wir unsere Kunst auf diese legendären Gipfel tragen und ihrer langen Geschichte ein weiteres Kapitel hinzufügen durften. Berg Heil!
PS: Noch ein Hinweis: Wer diese Lines wiederholen will, muss nicht nur Highlinen mit allen technischen Anforderungen perfekt beherrschen, sondern auch alpinistische Erfahrung mitbringen. Wer sich in brüchigem Fels nicht verantwortungsvoll und sicher bewegen kann, gefährdet nicht nur sich selbst, sondern vor allem andere.
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terrex™ Hybrid Soft Shell Jacket #X10957
Das 3-lagige GORE-TEX® Active Shell Material bietet extreme Atmungsaktivität und hervorragenden Next-to-Skin-Komfort; der FORMOTION™ Schnitt sorgt für eine bessere Passform, Bewegungsfreiheit und optimalen Tragekomfort
Das GORE WINDSTOPPER® Active Shell Material, gefertigt nach dem adidas BodyMapping-Konzept, bietet optimale Temperaturregulierung; der FORMOTION™ Schnitt sorgt auch bei hohem Tempo für ein komfortables Tragegefühl
€ 499,95
€ 349,95
€ 179,95
terrex™ PrimaLoft® Vest #X11970
terrex™ ActivOn Top #X17887
PrimaLoft® Technologie für optimale Wärmeisolierung auch bei Nässe, dynamischer FORMOTION™ Schnitt, durchgehender Reißverschluss, verstellbare Kapuze, reflektierende Nähte auf dem Rücken für mehr Sicherheit
CLIMACOOL® hält dich selbst bei Höchstleistung und Hitze kühl und trocken, FORMOTION™ Schnitt für mehr Bewegungsfreiheit bei anstrengenden Touren, getapete Nähte und Nahtabschlüsse minimieren Reibung
€ 119,95
€ 64,95
#X11801
terrex™ 3/4 Tights #X17905
terrex™ Shorts #V11865
Leichte, multifunktionale Pants aus 4-Wege-Stretch-Material mit FORMOTION™ Schnitt für eine optimale Bewegungsfreiheit, elastischer Bund mit Schnürzug
FORMOTION™ Schnitt für optimalen Tragekomfort auch bei schnellen Bewegungen, hochfunktionales Stretch-Material für alle Outdoor-Aktivitäten, Verstärkung an den Knien aus 4-Wege-Stretch-Softshell-Material
Aus extrem dehnbarem 4-Wege-Stretch-Material und mit FORMOTION™ Schnitt für natürliche Bewegungsfreiheit; kann allein oder in Kombination mit der terrex™ 3/4 Tights getragen werden
€ 99,95
€ 69,95
€ 49,95
terrex™ Multi Pants #X11859
#X10958
terrex™ SWIFT MÄNNER
TEXTILIEN
#X20112
terrex™ SWIFT 2.5-Layer CLIMAPROOF® Storm Jacket #X11633
#X12530
#X11643
terrex™ SWIFT 2-Layer CLIMAPROOF® Storm Hybrid Jacket #X19733
terrex™ SWIFT 2-Layer CLIMAPROOF® Storm Jacket #X11648
FORMOTION™ Schnitt, wasserdichtes und atmungsaktives CLIMAPROOF® Storm Material für den Einsatz bei extremen Wetterverhältnissen, komplett verstellbare Kapuze, UnterarmReißverschlüsse für zusätzliche Ventilation
FORMOTION™ Schnitt, wasserdichtes und atmungsaktives CLIMAPROOF® Storm Material für den Einsatz bei extremen Wetterverhältnissen, Hybrid-Konstruktion nach dem adidas BodyMapping-Konzept, verstellbare Kapuze für maximalen Wetterschutz und Komfort
2-lagige CLIMAPROOF® Storm Membran bietet leichten, atmungsaktiven Schutz vor Wind und Regen, FORMOTION™ Schnitt für mehr Bewegungsfreiheit, Sturmkapuze für zusätzlichen Wetterschutz
€ 239,95
€ 199,95
€ 159,95
#X20255
#X12672
#X11656
#X20269
#X20271
terrex™ SWIFT Hooded Soft Shell Jacket #X12671
terrex™ SWIFT Fleece Jacket #X20268
terrex™ SWIFT Cocona Fleece Jacket #X20270
CLIMAPROOF® Membran bietet atmungsaktiven Schutz vor Wind und Regen, FORMOTION™ Schnitt für mehr Bewegungsfreiheit bei hohem Tempo
FORMOTION™ Schnitt, CLIMAWARM™ Material für Wärmeisolierung und schnelles Trocknen, zwei Eingriffstaschen mit Reißverschluss
COCONA-Material für ein optimales Feuchtigkeitsmanagement, hoher UV-Schutz (UPF 50+), FORMOTION™ Schnitt für mehr Bewegungsfreiheit
€ 149,95
€ 99,95
€ 69,95
#X12795
#X11677
#X12797
terrex™ SWIFT 1/2 Zip Short Sleeve Tee #X12796
terrex™ SWIFT Flex Pants #X12748
COCONA-Material für ein optimales Feuchtigkeitsmanagement, hoher UV-Schutz (UPF 50+), FORMOTION™ Schnitt für mehr Bewegungsfreiheit und ein komfortables Tragegefühl
FORMOTION™ Schnitt für mehr Bewegungsfreiheit während schneller Outdoor-Aktivitäten; die Pants sind aus 4-WegeStretch-Material und haben einen elastischen Taillenbund mit integriertem Gürtel
€ 49,95
€ 89,95
#X11682
88 I89
terrex™ SWIFT FRAUEN
adidas.com/outdoor
#X19424
terrex™ SWIFT 2-Layer CLIMAPROOF® Storm Hybrid Jacket #X11453 FORMOTION™ Schnitt, wasserdichtes und atmungsaktives CLIMAPROOF® Storm Material für den Einsatz bei extremen Wetterverhältnissen, komplett verstellbare Kapuze, UnterarmReißverschlüsse für zusätzliche Ventilation € 199,95
#X11529
#X19593
terrex™ SWIFT Hooded Soft Shell Jacket #X13136
terrex™ SWIFT Cocona Fleece Jacket #X19592
CLIMAPROOF® Membran bietet atmungsaktiven Schutz vor Wind und Regen, FORMOTION™ Schnitt für mehr Bewegungsfreiheit bei hohem Tempo
COCONA-Material für ein optimales Feuchtigkeitsmanagement, hoher UV-Schutz (UPF 50+), FORMOTION™ Schnitt für mehr Bewegungsfreiheit
€ 149,95
€ 69,95
#X11572
terrex™ SWIFT Active Top #X11575
terrex™ SWIFT Long Sleeve Tee #X11566 FORMOTION™ Schnitt, COCONA-Material für hervorragendes Feuchtigkeitsmanagement und UV-Schutz (UPF 50+)
CLIMALITE® Material für hervorragendes Feuchtigkeitsmanagement, FORMOTION™ Schnitt für optimale Bewegungsfreiheit, integrierter BH, Mesh-Einsätze, Doppel-Träger
€ 54,95
€ 49,95
terrex™ SWIFT Flex Pants #X11618 FORMOTION™ Schnitt für mehr Bewegungsfreiheit während schneller Outdoor-Aktivitäten; die Pants sind aus 4-WegeStretch-Material und haben einen elastischen Taillenbund mit integriertem Gürtel € 89,95
#X25701
terrex™ SWIFT Capris #X11609 FORMOTION™ Schnitt für optimalen Tragekomfort und 4-Wege-Stretch-Material für verbesserte Bewegungsfreiheit, elastischer Bund mit Gürtel € 74,95
terrex™ SWIFT Short Sleeve Tee #X19622 FORMOTION™ Schnitt, COCONA-Material für hervorragendes Feuchtigkeitsmanagement und UV-Schutz (UPF 50+) € 44,95
MÄNNER
SCHUHE
#V23479
#G63194
#G46422
terrex fast r Mid GTX ™
®
terrex fast r #G46423 ™
#G46424
#G46434
terrex™ fast x Mid GTX® #G46435
Sehr leichter Mid-Cut-Schuh mit TRAXION® Außensohle und Continental® Gummimischung für gute Griffigkeit bei trockenen und nassen Bedingungen, neue 3D FORMOTION™ Einheit für größte Stabilität in unwegsamem Gelände
Sehr leichter Schuh mit TRAXION® Außensohle und Continental® Gummimischung für gute Griffigkeit bei trockenen und nassen Bedingungen, neue 3D FORMOTION™ Einheit für größte Stabilität in unwegsamem Gelände
Leichter, multifunktionaler Mid-Cut-Hikingschuh mit atmungsaktiver GORE-TEX® Membran für 100%igen Wetterschutz, TRAXION® Außensohle, FORMOTION™ Dämpfung
€ 179,95
€ 139,95
€ 169,95
#V23478
#G63193
#G63195
#G46431
#G46429
#G45689
terrex™ fast x GTX® #G46430
terrex™ fast x #G46428
terrex™ SOLO #G45688
Leichter, multifunktionaler Hikingschuh mit atmungsaktiver GORE-TEX® Membran für 100%igen Wetterschutz, TRAXION® Außensohle für gute Griffigkeit, FORMOTION™ Dämpfung
Leichter, multifunktionaler Hikingschuh mit TRAXION® Außensohle für gute Griffigkeit, FORMOTION™ Dämpfung, besonders strapazierfähiges Mesh-Obermaterial
Funktionaler Outdoor-Schuh mit einer Außensohle, die mit speziellen Kletter- und Hikingzonen ausgestattet ist; adiPRENE® im Fersenbereich sorgt für hohen Tragekomfort und optimale Dämpfung
€ 149,95
€ 129,95
€ 119,95
#G45694
#V22938
terrex Hike GTX ™
®
#G46748
terrex™ SWIFT X #V22937
#G46594
terrex SWIFT SOLO #G45693 ™
Stabiler Hikingstiefel für jedes Gelände mit atmungsaktiver GORE-TEX® Membran für komfortables, sicheres und wettergeschütztes Wandern, adiPRENE®+ Dämpfung im Vorfußbereich, TORSION® System sorgt für ein optimales Abrollverhalten
Leichter Hikingschuh mit adiPRENE® im Fersenbereich für einen hohen Tragekomfort und optimale Dämpfung, TRAXION® Außensohle bietet optimalen Grip
Leichter Schuh mit einem atmungsaktiven und strapazierfähigen Mesh-Obermaterial, adiPRENE® Dämpfung im Fersenbereich, funktionales Außensohlendesign und speziell für das Klettern entwickelter Zehenbereich
€ 189,95
€ 99,95
€ 99,95
90 I91
FRAUEN
adidas.com/outdoor
#G46437
#G46433
#G46439
terrex™ fast x Mid GTX® #G46436
terrex™ fast x GTX® #G46432
terrex™ fast x #G46438
Leichter, multifunktionaler Mid-Cut Hikingschuh mit atmungsaktiver GORE-TEX® Membran für 100%igen Wetterschutz, TRAXION® Außensohle, FORMOTION™ Dämpfung
Leichter, multifunktionaler Hikingschuh mit atmungsaktiver GORE-TEX® Membran für 100%igen Wetterschutz, TRAXION® Außensohle für gute Griffigkeit, FORMOTION™ Dämpfung
Leichter, multifunktionaler Hikingschuh mit TRAXION® Außensohle für gute Griffigkeit bei hohem Tempo, FORMOTION™ Dämpfung, besonders strapazierfähiges Mesh-Obermaterial
€ 169,95
€ 149,95
€ 129,95
#V22932
terrex™ SOLO #G46598
terrex™ SWIFT X #V22939
AX 1 Mid GTX® #V22931
Funktionaler Outdoor-Schuh mit einer Außensohle, die mit speziellen Kletter- und Hikingzonen ausgestattet ist; adiPRENE® im Fersenbereich sorgt für hohen Tragekomfort und optimale Dämpfung
Leichter Hikingschuh mit adiPRENE® im Fersenbereich für hohen Tragekomfort und optimale Dämpfung, die griffige TRAXION® Außensohle bietet optimalen Grip bei schnellen Outdoor-Aktivitäten
Leichter Mid-Cut-Hikingschuh mit atmungsaktiver GORE-TEX® Membran, eine dämpfende Mittelsohle und vorgeformte Einlegesohle sorgen für optimalen Sitz und Tragekomfort
€ 119,95
€ 99,95
€ 119,95
#V21547
AX 1 #V21548
#V23199
terrex SWIFT SOLO #V23200 ™
Schuh mit atmungsaktivem Mesh-Obermaterial für eine exzellente Belüftung, leichte EVA-Einlegesohle für erhöhten Tragekomfort, Außensohle für gute Griffigkeit in jedem Gelände
Leichter Schuh mit einem atmungsaktiven und strapazierfähigen Mesh-Obermaterial, adiPRENE® Dämpfung im Fersenbereich, funktionales Außensohlendesign und speziell für das Klettern entwickelter Zehenbereich
€ 79,95
€ 99,95
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