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frühjahr SOMMER 2013
guido unterwurzacher und band
pakistan mayan smith-gobat
süchtig nach speedklettern barbara zangerl wo alles begann
feuerhörndl wolfgang
güllich
outdoor 3
t-Highlights Frühjahr/Sommer 201
adidas outdoor Magazin & Produk
HUBERbuam SPECIAL
r am die huberbuam und mario waelde ascent mt. asgard, baffin island – team fre
bavarian direct
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all in, all one Den Pfad des Gewöhnlichen verlassen meist nur die Außergewöhnlichen. Zur wohl größten Expedition ihres Lebens sind die Huber Brüder schon vor langer Zeit aufgebrochen. Denn die vertikale Welt ist groß. Und von den ersten gemeinsamen Ausflügen mit ihrem Vater in den heimischen Bergen über das Pushen der Limits im Sport- und Speedklettern bis zu ihrer Baffin Mission ist es ein langer Weg und die wohl spannendste Reise der Welt, eine Reise, die nichts wäre ohne die Weggefährten, denen man begegnet, mit denen man Zelt, Erfolg und Scheitern teilt und Seilschaften bildet, die eine besondere Intensität und Verbindung besitzen. Mit der Zeit formt sich so ein Stamm Gleichgesinnter, ein bunter Haufen, der das Außergewöhnliche sucht – diesem Tribe ist dieses Heft gewidmet.
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Index
Die „Spinnen von Lecco“ gehören als Kletterverein der bekannten italienischen Grignetta Spiders Mountaineering Association an. Sie blicken mittlerweile auf eine lange Liste int. Erfolge zurück, die mehr als 60 Jahre zurückreicht. Dazu gehören die Helden der Vergangenheit Riccardo Cassin und Casimiro Ferrari und aktuelle Größen wie Matteo Della Bordella und Fabio Palma. In den vergangenen Jahren haben sie nicht nur unzählige neue Routen eröffnet, sondern sind auch zu internationalem Ruhm gelangt.
Die DAV Summit Club GmbH ist die Bergsteigerschule des Deutschen Alpenvereins und weltweit tätiger Spezialreiseveranstalter für aktive Berg- und Kulturerlebnisse. Der DAV Summit Club entwickelte sich aus dem 1957 gegründeten Bergfahrtendienst des DAV zur größten Bergsteigerschule weltweit.
06|35 Die Bergsteigerschule Zugspitze ist die Bergführervereinigung am höchsten Berg von Deutschland. Das Fachwissen des Teams zeigt sich in der hohen Qualität der Ausbildung und Führung. Manche sind schon „alte Hasen“ mit einem wertvollen Schatz an Wissen, andere sind aktuell im Trend durch ihre Lehrteam-Tätigkeiten für verschiedene alpine Verbände sowie durch viele Touren mit ihren Kunden, die sie natürlich nicht nur auf die Zugspitze führen.
huber buam
Gegründet im Jahr 1894, blickt der Schweizer Verein auf eine mehr als 100-jährige, sehr erfolgreiche Geschichte zurück. Mehr als 60 Bergführer des Alpin Centers Zermatt vertrauen seit dem Frühjahr 2011 auf adidas Outdoor Produkte.
Der Österreichische Bundesfachverband für WettkampfSchibergsteigen wurde am 10.11.2006 gegründet. Die Bezeichnung ASKIMO wurde aufgrund der internationalen Verbindungen zum besseren Verständnis als Kurzform der englischen Bezeichnung gewählt (Austrian SKIMountaineering Organization for Competitions). Derzeit besteht die Organisation aus dem Bundesverband und 7 Landesverbänden mit österreichweit 45 Mitgliedsvereinen und darunter rund 5470 Mitgliedern.
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SEITE
baffin
BAFFIN Freiklettern im Team
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Baffin Ausrüstung
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TEXTILTECHNOLOGIEN
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baffin ÜBER DIE INSEL
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pakistan – guido unterwurzacher Und BAND
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PAKISTAN specials
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grip KonZept – terrex fast linIe
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barbara Zangerl & charly fritzer FEUERHörndl
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best outfit – DAMEN
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SCHUHTECHNOLOGIEN
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MAYAN SMITH-GOBATS REKORDZEIT
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REINHOLD MESSNER
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wolfgang güllich – ein rückblick
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nirwana alexander huber
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PRODUKTÜBERSichT
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IMPRESSUM outdoor Magazin & Produkt-Highlights Frühjahr/Sommer 2013 Das adidas outdoor Magazin, der offizielle Outdoor-Katalog mit redaktionellen Inhalten der adidas AG, erscheint zweimal jährlich. Herausgegeben von adidas AG World of Sports Adi-Dassler-Straße 1 91074 Herzogenaurach – Deutschland Konzept und Durchführung bøa! agentur gmbh supported by Michael Meisl Fotografen Michael Meisl, Max Reichel, Franz Hinterbrandner, Mario Walder, Max Berger, Jakob Schweighofer, Hannes Mair, John Dickey, Wolfgang Güllich Archivmaterial: Thomas Ballenberger Text Mike Mandl, Flo Scheimpflug, Guido Unterwurzacher, Eva Meschede, Chris Van Leuven, Reinhold Messner, Tilmann Hepp, Alexander Huber Werbetexte und englische Übersetzung wordworks Alle angegebenen Informationen können sich ändern und sind daher ohne Gewähr. Druck- und Layoutfehler vorbehalten. Alle Rechte vorbehalten. Kopieren nicht erlaubt. © 2013 adidas AG. adidas, das 3-Balken-Logo und die 3-Streifen-Marke sind eingetragene Markenzeichen der adidas Group.
BAFFIN ISLAND
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baffin Freundschaft AM Ende der Welt
TEXT mike mandl, Flo Scheimpflug FOTOs timeline production, alexander + thomas huber, mario walder
Ein Abenteuer am Ende der Welt. Eine Mission. Eine Suche. Die Huber-Br端der haben sich wieder einmal auf den Weg gemacht. Das Ziel: Den Mount Asgard auf Baffin Island zu entschl端sseln. Denn eine freie Begehung der fast 1000 m hohen S端dwand hat es bis dato noch nicht gegeben. Und das aus gutem Grund: Die physischen und psychischen Herausforderungen befinden sich im Grenzbereich. Eine Aufgabe, f端r die man mehr sein muss als ein gut eingespieltes Team. Man muss eine Einheit bilden, eine Einheit, die fest entschlossen ist, alles zu geben ...
baffin „OUT there, all in!” Thomas Huber: „Ein paar Züge. Nicht mehr als zwei, drei Meter. Das ist nicht viel. Schon gar nicht im Vergleich zu den zehntausend Kilometern, die wir auf dem Weg hierher zurückgelegt haben, um das Rätsel, um diese Züge, diese zwei, drei Meter endgültig zu lösen. Zehntausende Kilometer für ein paar Meter – ist das nicht irgendwie irre?“ Nein. Denn so kann, so darf man das Ganze nicht betrachten. Warum? Weil das bloße Nebeneinanderstellen von Zahlen, die Dimension eines solchen Abenteuers niemals auszudrücken vermag. Beim Klettern gilt es eins zu verstehen: Ein Vergleich, der nur auf abstrakten statistischen Daten basiert, hinkt immer. Denn bei der ganzen Sache geht es um etwas Anderes, um weit mehr.
worum geht’s dann? Darum, dem Unmöglichen, dem Unbekannten gegenüberzutreten. Sich aufzumachen in die entlegendsten Winkel der Erde. Und von dort aus weiter in die geheimnisvollsten Regionen in sich selbst, Um schließlich den magischen Punkt aufzuspüren, an dem es heißt: all in.
Der Ehrlichkeit halber soll jedoch eines nicht unter den Tisch fallen: Vielleicht haben die Tabellenschreiber und Zahlenjongleure doch nicht unrecht. Denn eine Big Wall am Ende der Welt zu erklettern – um das zu wollen – muss man wohl irgendwie irre sein.
weit, weit weg „Bähfieneiländ? Nie gehört. Fahrn´se doch lieber nach Ibiza, das haben wir gerade im Angebot.“ Wer in das nächstgelegene Reisebüro stiefelt, um einen Flug nach Baffin Island zu buchen, der muss damit rechnen, fragende und bisweilen mit Misstrauen gewürzte Blicke zu ernten. Kein Wunder, denn ein katalogtaugliches Freizeitparadies für sonnenhungrige Teilzeitinsulaner ist die im nördlichsten Norden Kanadas und westlich von Grönland gelegene Insel nicht. Baffin Island ist die fünftgrößte Insel des Planeten und gleichzeitig eine der menschenleersten Gegenden überhaupt. Bei gerade mal 11.000 Einwohnern, verteilt auf eine halbe Million Quadratkilometer, geht sich locker ein Golfplatz für jeden Einheimischen aus, ohne dass Platzmangel aufkommt. Wer also gerne golft oder anderen Aktivitäten an der frischen Luft frönt, der darf in Bezug auf das Wetter jedoch nicht zimperlich sein. Denn das dort oben herrschende Klima ist von einer seltenen meteorologischen Sprunghaftigkeit geprägt und macht was es will. Der Begriff „sommerlich“ ist in seinem Wetterkapriolen-Spektrum allerdings nicht enthalten. Man ahnt es bereits: Rauschende Beachpartys werden woanders gefeiert.
Baffin Island im Gebiet des kanadischen Territoriums Nunavut, ist mit einer Ausdehnung von 507.451 km² die größte Insel Kanadas. Der Mount Asgard liegt im Auyuittuq-Nationalpark auf der Cumberland-Halbinsel. In Inuktitut, der indigenen Sprache der Inuit, bedeutet Auyuittuq so viel wie „das Land, das niemals schmilzt.”
© Parks Canada Agency, Nunavut Field Unit
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BÄHFIENEILÄND?
baffin
DIE ANREISE
„Um dorthin zu kommen, müßt Ihr nach Pangnirtung fliegen. Von dort bringt euch ein einheimischer Fischer mit seinem Boot zur Mündung des Tals. Eine 60 Kilometer lange Wanderung liegt vor euch, bevor Ihr am Fuße des Asgards seid. Es besteht die Möglichkeit, dass Ihr euer Gepäck vorausschickt und ein paar Inuit sie zum Fjord des Summit Lake bringen. Ihr müßt euch bewusst sein, dass das oft nicht funktioniert. Es ist auf jeden Fall komplizierter als wir dachten. Wegen der Eisbären nehmen sie kein Essen oder Getränke mit. Das müßt ihr selber tragen.“
Nützliche Tipps von Nico Favresse an Thomas Huber
10 I11
alex „Es gibt über ein Dutzend Routen am mount asgard, aber nur die wenigsten kommen für das Freiklettern überhaupt in Frage – und unter denen ist die „Bavarian Direct“ definitiv die geilste!“
Wenn sie die Augen zusammenkniffen und genauer schauten, glaubten sie erkennen zu können, dass da „was gehen könnte.“ Sah diese technisch erstbegangene und mit 7/A3 bewertete Route tatsächlich so aus, als wäre sie frei kletterbar?
Die Billigangebote aus dem Reisebüro sind eine Sache, der ganz persönliche „finest big walls around the globe“-Katalog von Alex und Thomas Huber, a.k.a. „the one and only Huberbuam“, eine andere. Gefüllt mit den bisherigen Abenteuern der groß gewordenen Buam, die von El Cap über Latok, von Ogre bis zum Nameless Tower reichen, hat dieses Opus beinahe schon biblische Ausmaße angenommen. 2012 war es wieder an der Zeit, ein weiteres Kapitel hinzuzufügen. Eines – dessen Überschrift schon vor Jahren geschrieben worden war – allerdings nur in Gedanken.
bavarian direct
(Bayerische Direttissima) Anno 1996. Die bayerischen Kletterer Christian Schlesener, Mane Reichelt, Luca Guscelli, Bernd Adler, Markus Bruckbauer und Tom Grad sind von ihrer Expedition aus Baffin Island heimgekehrt. Im Gepäck hatten sie das Wertvollste, das Kletterer von einer solchen Reise mitbringen können, noch dazu zollfrei: Eine Erstbegehung namens Bavarian Direct (7/A3), die entlang einer kühnen Linie durch den 700 m hohen Südpfeiler das Mount Asgard zieht. Bald nach ihrer Rückkehr luden die Erstbegeher auch schon zum Diaabend, dem rituellen Abschluss einer jeden Expedition. Alex und Thomas, gute Freunde der Kletterer, waren an jenem Abend in Rosenheim ebenfalls eingeladen. Nun saß man bei Bier und Projektorsurren im Halbdunkel zusammen und staunte über die Bilder, welche eines nach dem anderen über die Leinwand huschten. Münder standen offen, Fingerkuppen wurden feucht – denn was es zu sehen gab, war schlichtweg beeindruckend. Doch es war nicht nur die schiere Schönheit der Wand, die Alex und Thomas faszinierte.
Die Informationen, welche die Erstbegeher diesbezüglich ausspuckten, ließen Zuversicht entstehen. Halleluja! Da müssen wir hin, dachten sich die Huabas, das müssen wir versuchen. „Der Traum war schon lange da“, erinnert sich Alex, „und wir ahnten schon damals, dass es knallhart und sauschwierig werden würde diese Route frei zu klettern, wenn es überhaupt möglich sein sollte.“ Doch auch dieser Traum war nicht gefeit vor dem Schicksal, das viele Träume ereilt und darin besteht, im Kopf herumspukend der Verwirklichung zu harren. Andere Ziele hatten sich längst in Poleposition auf die Kletteragenda gebracht, denn was Projekte und Optionen betrifft, ist das vertikale Universum unendlich wie gnadenlos: stets wartet es mit vielen, oftmals zu vielen verheißungsvollen Angeboten auf. Es sollte daher noch Jahre dauern bis sich Alex und Thomas die Chance bot, die im fernen Norden gelegte Spur ihrer Freunde aufzunehmen und das zu Ende zu bringen, was diese einst begonnen hatten.
Monate der Planung, der Vorbereitung und des Trainings: Für ein Kletterprojekt dieser Größe, an einem der abgelegendsten Orte der Welt, ist genaue Planung natürlich die Grundvoraussetzung – ohne das richtige Equipment hält es niemand sechs Wochen lang auf Baffin Island aus ...
Auszug aus den Notizen der Huber’s bezüglich Ausrüstung am Wandfuß-Lager 2 x Portaledge 10 x Hauptmahlzeit 10 x Frühstück 25 x Riegel 10 x Gas 2 x Kocher 200 m Seil muss noch rauf: Satz Cams kleine Stopper Kletterseil Magnesia Zahnbürste Löffel Tasse
Belgischer Sommer Sommer 2009. Ein gemischtes Team um den belgischen Big Wall-Shootingstar Nico Favresse war auf Baffin Island gelandet. Warum deren Wahl gerade auf Baffin Island fiel, hat nicht nur einen guten, sondern den allerbesten Grund. Ein breiteres Angebot an noch nicht begangenen Big Walls mit schönen Linien findet sich wohl nirgendwo auf dieser Welt. Das Ziel der ambitionierten Truppe war trotz der Menge an Möglichkeiten eindeutig: Mount Asgard. Dutzende Routen schlängeln sich fast inkognito durch die Wandfluchten des Asgard, doch nur die wenigsten kamen überhaupt in Frage, wie etwa die Techno-Route Inukshuk am Nordturm und die Bavarian Direct am Südturm. Das Team entschied sich für einen Versuch der Bayerischen Direttissima.Denn sie waren überzeugt, dass diese frei kletterbar ist. Sie hatten sich nicht getäuscht: Nach elf Tagen entlang der Bayrischen Direttissima wich das Team auf den letzten Seillängen leicht von der Originalroute ab und erreichte per neuem Ausstieg und mit allerletzter Kraft das südliche Gipfelplateau des Mount Asgard. Nico und sein Team tauften ihre fast gänzlich frei gekletterte Version der Bayernroute The Belgarian und die 850-Meter-Tour mit 5.13b bzw. 8a+/ A1.
Technisches Klettern bezeichnet das Klettern mit Hilfe von Haken, Seilen, Strickleitern und ähnlichen Hilfsmitteln, die zur Fortbewegung bzw. Überwindung bestimmter Passagen benutzt werden. Beim technischen Klettern gibt es eine Bewertungsskala, die von A0 bis A5 reicht, abhängig vom Kraftaufwand, der Schwierigkeit des Hakenschlagens und der Festigkeit des Felses. Das A steht für das englische „ artificial“, also für künstlich. Freiklettern bedeutet hingegen, dass die Kletterei frei von technischen Hilfsmitteln zur Fortbewegung ist und die Sicherung ausschließlich gegen den Absturz eingesetzt wird. Der Begriff Rotpunkt bezeichnet das freie Durchsteigen einer dem Kletterer bekannten Kletterroute im Vorstieg und in einem Zug, wobei die Sicherungskette nicht belastet wird und alle Zwischensicherungen selbst angebracht werden. Mittlerweile gelten im Highend-Bereich allerdings auch viele Begehungen als Rotpunkt, wenn die Zwischensicherungen bereits eingehängt sind.
Frei oder nicht frei, das ist die Frage. Das Team um Nico Favresse hat die Belgarian mit der Schwierigkeit 5.13b, A1 versehen. Sprich die Route wurde nicht gänzlich frei geklettert. Nico: „Am Beginn der siebten Seillänge war ich nicht mehr in der Lage, eine kurze Section frei zu klettern. Ich schaffte zwar alle Moves, aber nach einem Monat Hiken hat die Kraft für den Durchstieg dann doch gefehlt. Deswegen mussten wir hier auf Silvia Vidals Technokiste zurückgreifen.“
Warum „fast gänzlich frei geklettert“? Denn die Schlüsselstelle in der zehnten, der schwersten Länge, konnte nur mittels technischer Zuhilfenahme der Trittleiter und somit A1 bewältigt werden. Trotzdem: Die Nachricht des Erfolgs verbreitete sich rasch. Auch Alex und Thomas konnten sie kaum übersehen: „Die haben genau das gemacht, was wir schon lange machen wollten“, erinnert sich Alex an seine erste Reaktion. Doch halt – der Zug war noch nicht abgefahren und die Chance noch am Leben. Für Alex und Thomas bestand kein Zweifel, dass Nico und Olivier Favresse, Sean Villanueva, Stéphane Hanssens und die Spanierin Silvia Vidal bei ihrem elftägigem Single-Push Großartiges geleistet hatten. „Der Nico und sein Team sind echt hammerharte Jungs. Fernab der Zivilisation so einen Headpoint hinzulegen, ist echt nicht ohne“, zollt ihnen Thomas vollsten Respekt. Doch so viel die belgisch-spanische Seilschaft dem Rätsel um die Befreiung der Bayerischen Direttissima auch hinzufügen könnten, den letzten Mosaikstein zu legen und es so vollständig zu lösen, blieb ihnen verwehrt. Für Alex und Thomas bedeutete das vor allem eins: einen besseren Grund nach Baffin zu fahren, kann es kaum geben.
12 I13
baffin FREI?
Alex „Das Schicksal hat es einfach so gewollt, dass sie es nicht ganz frei geschafft haben und es lag jetzt an uns, was wir daraus machen.“ (sie: das belgische Team, Anm.)
Die hรถchsten Gipfel auf Baffin Island Name
Mount Odin Mount Asgard Qiajivik Mountain Angilaaq Mountain Kisimngiuqtuq Peak Ukpik Peak Bastille Peak Mount Thule Angna Mountain Mount Thor
m
ft
2147 2015 1963 1951 1905 1809 1733 1711 1710 1675
7044 6611 6440 6401 6250 5935 5686 5614 5610 5495
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baffin
MOUNT ASGARD
Laut der Edda, jener altisländischen Textsammlung aus dem 13. Jahrhundert, ist Asgard der Sitz der nordischen Götter. Von dieser mythischen Imposanz hat das massige wie schöne, das abschreckende wie einladende Gebilde des Mount Asgard auch 800 Jahre später nichts verloren und gibt sich um nichts weniger göttlich.
baffin
„Big wall & brotherhood”
Die Gründe, die zum Bau eines „Inukshuk” führen, haben sich über die Jahrhunderte hinweg kaum verändert. Die „Stoamandl” der Inuit dienen als Schriftzeichen in der Landschaft – sie sind Landmarken, Warnhinweise oder Erinnerungszeichen.
„The way to go ... to get back home” Manchmal zeigt es aber einfach nur die Richtung an, dann gibt der Ausschnitt zwischen den „Beinen” die Blickachse vor. Thomas: „Die Sicht von meinem Zelt gibt mir genau den Blick zum Einstieg der Wand frei: Der Weg zurück in die Heimat geht über die Bavarian Direct.”
16 I17
Bruderschaft XXL Eine 850 m hohe Wand, spärlich abgesichert, mit mehreren Längen im zehnten Grad – allein anhand dieser Eckdaten versteht es sich von selbst, dass die verheißungsvolle Linie am Mount Asgard ein Projekt ist, an das sich nur die Besten der Besten wagen sollten. Exzellent zu klettern ist in so einem Fall eine Grundvoraussetzung – letztendlich jedoch nur die halbe Miete. Um an einer Wand von der Größenordnung des Mount Asgard erfolgreich zu sein, braucht es mehr als nur die Fähigkeit, harte Züge herzubringen. Man muss als Team, als Seilschaft funktionieren. Alex und Thomas unternahmen dank ihres bergbegeisterten Vaters schon früh Ausflüge in alpine Gefilde. Rückblickend kann man durchaus sagen, dass der Grundstein für ihre alpine Karriere bereits in der Kindheit gelegt wurde. Mit der Begeisterung für das Abenteuer sind die beiden Brüder quasi groß geworden. Und so dauerte es nicht lange, bis Alex und Thomas begannen, ihre eigenen Wege gemeinsam als Brüder zu gehen. Denn mit zunehmenden Schwierigkeitsgrad der Touren musste der Vater nun öfters zu Hause bleiben. Bruderschaft und Seilschaft haben vieles gemeinsam. In beiden Fällen handelt es sich um Beziehungen von höchster Nähe und Intensität. Bei der einen ist das gemeinsame Blut der verbindende Faden, bei der anderen ist der verbindende Faden das verbindende Seil. Aber trotz aller Nähe gibt es Unterschiede: Die Bruderschaft ist im Gegensatz zur Seilpartnerschaft etwas, das einem von „höherer“ Stelle gegeben wird.
Man wird als Bruder geboren, man wird zum Bruder gemacht. Eine Seilschaft hingegen existiert nicht einfach so. Man rutscht nicht ohne Zutun in sie hinein, sie wird einem nicht geschenkt. Damit es sie geben kann, müssen sich die Beteiligten dafür entscheiden und vor allem eins tun:
Miteinander klettern.
A – J Infos zu Route & Position in der Wand ab Seite 27
Miteinander geklettert sind Alex und Thomas in ihrem Leben viel, wenn auch nicht ausschließlich. Auf Phasen des brüderlichen Miteinanders folgten solche, in denen jeder seinen eigenen Weg ging. Ein frühes Beispiel: Während Alex etwa mit Om, Open Air u.ä. die Tür in Richtung neuntem Franzosengrad im Sportklettern aufstieß, eröffnete Thomas mit End of Silence (8b+), eine der schwersten alpinen Mehrseillängentouren seiner Zeit. Dass auch andere Mütter felsbegabte Söhne haben, ist eine Selbstverständlichkeit, die Alex und Thomas schon immer bewusst war. Auch wenn ihr Felsleben sehr von Brüderlichkeit geprägt war und ist, haben sie es trotzdem stets verstanden, in unterschiedlichen Seilschaftskonstellationen und mit anderen Partnern ihre Kletterträume zu verwirklichen. Thomas dazu: „Wir funktionieren einfach super miteinander und ergänzen uns perfekt, aber es ist auch wichtig, dass wir hin und wieder unterschiedliche Wege gehen und wenn´s passt, dann machen wir halt wieder eine Geschichte gemeinsam.“ Diese von Gemeinsamkeit und Unterschiedlichkeit geprägte Kletterpraxis lässt sich anhand der Kletterkarriere der beiden Brüder gut nachvollziehen: 1997 gelang ihnen am 7108 m hohen Latok gemeinsam mit Toni Gutsch und Conrad Anker die Route Tsering Mosong (VII+/A3+). 2001 gelang Thomas ohne Bruder Alex, dafür mit Iwan Wolf eine außergewöhnliche Begehung am Shivling (6543 m) – Shiva’s Line (7/A4) zählt zu den magischen Linien des Himalaya und die Begehung wurde mit dem Piolet d’ Or, dem inoffiziellen Kletteroskar, ausgezeichnet. Im darauffolgenden Jahr war Thomas zusammen mit Iwan Wolf und Urs Stöcker bei der Zweitbesteigung des Ogre (7285 m) erfolgreich. Alexander kletterte free solo durch die Hasse-Brandler an der Großen Zinne. Ohne Sicherung, ohne Seil, dafür mit viel Nerven und Kraft! Und an der Westlichen Zinne zeigte er mit seinen Erstbegehungen Bellavista (2002) und Pan Aroma (2007), dass er auch mit Seil gut klettern kann. Nahe seines Heimatortes, auf der Loferer Alm, gelang Alex zusammen mit dem talentierten Goinger Guido Unterwurzacher Routen wie Donnervogel und Feuertaufe. In beiden Routen finden sich bei minimaler Absicherung Schwierigkeiten bis 8b+ und können in dieser Hinsicht zweifellos zum Anspruchsvollsten gezählt werden, das sich finden lässt.
„ ... Denn Leute, die auf deinem Level klettern, findest du leichter als Leute, die deine Philosophie vom Klettern teilen.“
Alex + thomas
Der Zufall „Mario“ Der Osttiroler Mario Walder, ein weiterer junger und vielversprechender Alpinist, ist spätestens seit der Expedition an den Nameless Tower im Karakorum zu einem der Seilpartner geworden, den man bei den „großen Geschichten“ gerne am Berg dabei hat. Alex Huber hatte Mario durch Zufall 2006 in Patagonien kennengelernt: Gemeinsam unternahmen die beiden dort einige Touren und stellten fest, dass sie klettertechnisch wie menschlich super miteinander auskamen. „Der Mario ist ein fitter Bursche, der fackelt nicht lang rum“, beschreibt Alex seine Qualitäten. Eine ähnliche Meinung hat auch sein Bruder: „Mario ist ein total guter Spezi und obendrein ein super Alpinist, auf den man sich 100%ig in jeder Situation verlassen kann.“ Wichtig bei Seilschaften, die gemeinsam in das Ungewisse aufbrechen, ist aber vor allem der gemeinsame geistige Horizont. Hier erwies sich Mario als quasi Bruder im Geiste, denn: „Ich lege sehr viel Wert auf Ethik. Fast alle meine Erstbegehungen sind im klassischen Stil. Ich finde es ist sehr wichtig, dass alte Klassiker so bleiben wie sie sind. Man sollte den Stil der Erstbegeher und den Berg respektieren. Es gibt für mich nichts Schöneres, als mit Menschen oder Freunden in die Berge zu gehen und neue Wege zu finden. Eine Linie zu sehen und sie dann zu klettern, ist für mich das Größte – nur die Linie zählt!“ Weiters vereint Mario Walder und die Huber-Brüder neben der „starken Vorstiegsmoral“ auch die enorme Vielseitigkeit: „Ich fühle mich in jedem Gelände recht wohl, Eis, Schnee, Fels, brüchig oder auch nicht. Dadurch kann man natürlich sehr viel auf jedem Berg in der Welt machen.“ Man könnte also ohne Weiteres von einer erweiterten Bruderschaft sprechen. Einer, die durch die intensiven Erlebnisse am gemeinsamen Seil geknüpft wurde. Eine, die vielleicht mit dem Bild eines Stammes, eines Tribes, dessen Angehörige dieselbe Leidenschaft eint, am besten veranschaulicht werden kann. Die Familie wächst ... Und wenn wir schon von einem Tribe sprechen, dann muss man auch Max Reichel und Franz Hinterbrandner dazuzählen. Die unter Timeline Production firmierenden Berchtesgadener haben sich in der Szene schon lange einen Namen als kompetente und begeisterungsfähige Extremfilmer gemacht. Wie bei einer Seilschaft gilt es auch mit einer Film-Crew zusammenzuwachsen, weil vor allem bei abenteuerlichen Projekten Vertrauen und Verlässlichkeit die wichtigsten Ingredienzien sind. Die Verbindung der Huberbuam zu Max und Franz hat sich durch Jahre gemeinsamer Aktivitäten und unzähliger gemeinsamer Produktionen, wie „Centre of the Universe“, „Eiszeit“ oder die bereits erwähnte „Eternal Flame“ gefestigt. Das größte gemeinsam gestemmte Projekt der Freunde war sicher die mit dem bayerischen Filmpreis ausgezeichnete Doku „Am Limit“, bei der Reichel und Hinterbrandner ihre Kamera Skills und ihr Know-how einbrachten. Und abermals hieß es ans Limit zu gehen. Am Ende der Welt. Dafür mit dem „besten Haufen“, den man sich für ein solches Unternehmen wünschen kann.
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baffin „THE TRIBE”
Max Reichel & Franz Hinterbrandner
E
Extrem. Flexibel. Leidenschaftlich. Das ist das Motto der 2001 von Max und Franz gegründeten Timeline Production. Mit ihren Eigenproduktionen, die ein breites Spektrum von Extremsport bis Musikvideo abdeckten, erregten sie bald Aufsehen und das Aufsehen brachte Anerkennung, wie zum Beispiel die Goldene Kamera Alpin in Graz/Österreich.
A
Mario Walder
Mit „Am Limit” (Regie: Pepe Danquart) und „Nordwand” (Regie: Philipp Stölzl) wurde an zwei Projekten mitgearbeitet, welche eine völlig neue Dimension der Kameraführung unter schwierigen Bedingungen eröffneten.
Mario ist das Klettern quasi in die Wiege gelegt worden. Aufgewachsen auf einem Osttiroler Bergbauernhof in 1500 m Seehöhe „mussten wir immer schon klettern“, so Mario. Diese Fähigkeit führte zum Beruf, dem Montieren von Freileitungsmasten. Und der Beruf führte zur Berufung, denn „viele meiner Kollegen waren Kletterer und so bin ich wieder zum Klettern zurückgekommen.“
Terrex Pro
Terrex Fast Jacket
Terrex GTX Active Shell Jacket
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Am Mount Asgard kommt nur das zum Einsatz, das sich unter extremsten Bedingungen bestens bewährt hat: Die HuberBuam und die adidas terrex™ Kollektion.
baffin
Ausrüstung
Terrex 1/2 Zip Short Sle
eve
Baffin Island – Das musst du dir in etwa so vorstellen: Die Durchschnittstemperatur auf dieser von allen Annehmlichkeiten verlassenen Insel beträgt wenig lauschige -8,5 °C. Im Winter dämmert es gerade einmal kurz um die Mittagszeit. Im Sommer gibt es dafür Wind und Regen. Um hier eine Kletter-Performance der Sonderklasse abzuliefern, brauchst du Material, auf das du dich 100%ig verlassen kannst. Denn Kälte und Feuchtigkeit sind am Ende der Welt nicht nur unangenehm, sondern stellen ein ernst zu nehmendes Sicherheitsrisiko dar. Und bei einer Wandhöhe von fast 1000 Metern zählt jedes Gramm, jede Naht, jedes Detail. Die von den Huber-Brüdern verwendete und mitentwickelte terrex™-Kollektion muss daher genauso funktionell wie strapazierfähig und leicht sein.
Die einzelnen Produkte unterstützen und ergänzen einander, das ist Teamwork, das ist das Ganze, das weit mehr ist als die Summe seiner Teile. Nur so kann ein optimales Körperklima bei temporeichen Bergaktivitäten gewährleistet werden. Nur so war der Erfolg am Mount Asgard möglich.
Terrex Socks
Terrex Fast R Mid GTX
Terrex Mountain Pants
Die ideale Basis ist das Terrex ½ Zip Short Sleeve. Cocona® Aktivkohleteilchen sorgen für einen effizienten Feuchtigkeitstransport. Der Merinowollanteil garantiert einen hohen Wohlfühl- und Wärmefaktor. Zusammen mit der minimalistischen Terrex GORE-TEX® Active Shell bleibt der Körper trocken und das Wetter draußen. Sollte es jedoch windiger als windig sein, dann kommt die superleichte und absolut winddichte Terrex Fast Jacket zum Einsatz. Der neue robuste WINDSTOPPER® macht’s möglich. Weil Klettern in der Wildnis vor allem auch viel Gehen in unwegsamen Gelände bedeutet, vertrauen die Huber’s auf den leichten Terrex Fast R Mid GTX: TRAXION™ Außensohle mit Continental Gummimischung, FORMOTION® Technologie und GORE-TEX® Membran gewährleisten Halt, Kontrolle und Klimamanagement. Die notwendige Beinfreiheit kommt von den vielseitigen Terrex Mountain Pants, die sich beim Zustieg genauso bewährt wie in der Wand. Die multifunktionellen Accessoires wie Terrex Pro und Terrex Socks (s. Seite 50) setzen den terrex™ Gedanken konsequent fort und vollenden den Schutz von Kopf bis Fuß. Bei jeder Witterung. Sogar auf Baffin Island.
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ULTRALEICHTE climaproof ® wind kapuze
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BRUSTTASCHE MIT REIßVERSCHLUSS formotion® SCHNITT FORMOTION ® ermöglicht Performance mit Komfort und voller Bewegungsfreiheit
windstopper® softshell material
Ventilationstaschen
winddicht, sehr atmungsaktiv und wasserabweisend
Reißverschlusstaschen mit Mesh-Futter für regulierbare Ventilation
ELASTISCHE armBÜNDCHEN
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sh oft r ®s top pe ds win
Vielseitig einsetzbar, robust und dabei weich und leicht. All das bietet die Terrex Fast Jacket dank einem neuen WINDSTOPPER ® Soft Shell, das adidas exklusiv in der terrex™-Kollektion verarbeitet. Sie blockt Wind und Nieselregen, ist atmungsaktiv und kommt als Zwischen- und Außenschicht fast das ganze Jahr zum Einsatz. Durch die optimale Passform bietet sie Bergsteigern und Kletterern große Bewegungsfreiheit, und unterstützt so bei Höchstleistungen am Berg und in der Wand. Eine ultraleichte Kapuze aus winddichtem und wasserabweisendem climaproof ® wind Material, die im Kragen verstaut werden kann, bietet zusätzlichen Schutz. Zudem ist die Terrex Fast Jacket mit einer Brusttasche ausgestattet, die auch mit Gurt und Rucksack nutzbar ist. Für athletische Bergsportler, die ohne zusätzliche Bergsportausrüstung unterwegs sind, hat adidas die Softshell Jacke zudem mit zwei Seitentaschen versehen.
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terrex fast jacket
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Wenn es drauf ankommt, gibt sie Dir mehr Zeit f체r schnelle Bewegungen am Fels. Hohe Atmungsaktivit채t, optimale Bewegungsfreiheit.
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Die entscheidenden Meter Auszug aus Thomas’ Baffin-Notizen: „Los im ersten Versuch. Ja, ich weiß. Ich kann es. Am 2. Keil (nicht schwer) verwurschtel ich mich und fahre aus einer Klemme – mit dabei ein Stückerl Haut vom linken Daumen. So ein Sch ...! Runter, warten bis die Blutung gestillt ist – und das dauert, wenn alles Blut durch die Arme fließt, ist da ganz schön Druck drauf. Nur gut, dass die Hose schwarz ist, weil sonst würd’ ich ausschaun wie ein Metzger. 2. Versuch: Jetzt läufts: Riss, Rissquergang, Rampe (diesmal besser), aber immer noch mit etwas Respekt hier vor dem Schlüssel-Move.”
Sitz der Götter August 2012. Alex, Thomas, Mario und die Timeline-Jungs standen nach ihrem mühevollen 60 Kilometer Anmarsch endlich am Fuß des Mount Asgard. Vorfreude mengte sich mit einem Gefühl von Ungewissheit. Plötzlich lichteten sich die Nebelschwaden und gaben den Blick auf den gewaltigen Südturm frei. Doch der Euphorie wurde rasch ein Dämpfer mit den Ausmaßen eines Hammerschlages von Donnergott Thor persönlich versetzt: „Es krachte ständig und der Zustieg durch das Einstiegscolouir sah aus wie ein Kriegsschauplatz. Steine, so groß wie halbe Autos, lagen herum.“ Gefahr lag in der Luft, doch sie war kalkulierbar. Dank der Informationen der bayerischen Erstbegeher sowie der Belgier, die freundschaftlich jede Unterstützung gewährten, wusste das Team, dass man sicher sein würde, sobald der Zustieg hinter einem lag und man in der Route war. Zum Risikoaspekt eines solchen Unterfangens meint Thomas: „Wir konnten die Gefahren relativ gut einschätzen und die Gefahrenmomente minimieren. Außerdem wussten wir, dass wir auf einer perfekten Route unterwegs sein werden.“ Seillänge eins. Ready, Set und doch nicht gleich Go. Denn das Eis war seit 1996 markant zurückgegangen und hatte eine unmöglich aussehende Passage gleich auf den Anfangsmetern hinterlassen. Ein Problem, mit dem auch die Belgier bei ihrer Begehung zu kämpfen hatten. Diese mussten ihren Techno-Joker Silvia Vidal vorschicken, bis sie die Seillänge headpointen konnten und mit 5.12c bzw. 7c/ E8 bewerteten.
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Diese Schwierigkeitseinschätzung konnten allerdings weder Alex noch Thomas teilen: „Gleich in der ersten Seillänge sind wir sehr überrascht gewesen, weil der Nico und sein Team das Ganze mit 7c bewertet haben. Für uns fühlte sich das eher nach 8a+ an.“ Zwei volle Grade schwerer! Was hatte das für den Rest der Bewertungen zu bedeuten? Und vor allem für die Schlüssellänge, die man frei geklettert im zehnten Grad vermutete?
baffin
„risk & reward”
„Na sauber, wenn das da unten 7c sein soll, dann wird sich die Schlüssellänge sicher im oberen 8b-Bereich abspielen.“
war die rechnerische Konsequenz von Thomas. Aber was ein gutes Team ist, lässt sich nicht von anfänglichen Holprigkeiten aus der Spur bringen. Der Asgard bereitete dem Team zweifellos einen kühlen Empfang, denn allein um die Füße vom Boden zu bekommen, hieß es Drehzahl hochfahren und Vollgas geben – ein klassischer Kaltstart. Statt Skyhooks kamen die guten, alten Stahlfinger zum Einsatz und was sie zu fassen bekamen, wurde bedingungslos hergeknüppelt bis endlich „Stand!“ gebrüllt werden konnte und die Fingerspitzen langsam begannen aufzutauen. Dass es gleich so hart hergehen würde, kam für Alex, Thomas und Mario unerwartet, andererseits ist Baffin nicht Spanien und wer sich hierher aufmacht, sollte in puncto Unannehmlichkeiten geeicht und entsprechend hart im Nehmen sein. Der scheinbare Nachteil einer gecancelten Schonfrist hat aber auch eine gute Seite: Wer von Anfang an herausgefordert ist, läuft schneller zur Bestform auf und daraus lässt sich vor allem mental Kapital schlagen. Auch die nächsten Längen fühlten sich allesamt härter an, als die Topo glauben machen wollte. Dank der Einstiegslänge waren die Jungs hinsichtlich unliebsamer Überraschungen aber entsprechend desensibilisiert, blieben zuversichtlich und machten sich auch wegen der Schlüsselstelle, die weit oben noch vor ihnen lag, keine überflüssigen Sorgen: Wie´s da oben aussieht, wird man früh genug sehen, spätestens dann, wenn man vor Ort und Stelle ist. Doch bevor es etwas zu sehen geben konnte, verabschiedete sich die gute Sicht und Schlechtwetter hielt Einzug. Für das Team bedeutete das Rückzug ins Basislager, Karten spielen, Witze erzählen, die man daheim nicht erzählen darf und vor allem guter Dinge bleiben. Die Geduld zahlte sich aus, schließlich ließ der Wettergott Gnade walten, es klarte auf und Alex, Thomas und Mario machten sich wieder an die Arbeit. Seillänge um Seillänge wurde geklettert und dann war es soweit: das Team hing am Stand unter der Schlüssellänge. Von der Crux, die da oben lauerte, diesen zwei, drei Metern, wussten die drei, die da am Stand hingen und nach oben ins Ungewisse stierten, nicht viel. War diese Länge entschlüsselbar und wenn ja, wie schwer würde sie sein? So schwer wie erwartet, so schwer wie gehofft, so schwer wie gefürchtet? Und wenn diese Crux nicht entschlüsselbar, durchschaubar, dechiffrierbar ist? Wenn man an fünf, sechs, sieben von diesen tausenden Zügen, die es braucht, um so eine Wand hinaufzuklettern, scheitert? Was dann? F
D
Der Moment, für den das Team zehntausend Kilometer weit gereist war, war plötzlich da. Und dieser Unmittelbarkeit galt es sich, ohne Zögern zu stellen. Es galt zu klettern. Die richtigen Griffe und Tritte waren bald ausgemacht – ein wichtiger Anfang auf den sich aufbauen ließ. Nächster Schritt: Das Sequenzieren. Welche Hand wann wo zu greifen und welcher Fuß wann wo zu stehen hatte, galt es erst einmal detailliert auszutüfteln, um dann das richtige Engramm auf die innere Festplatte zu schreiben. Es wurde analysiert und probiert, verworfen und noch mal probiert. Und siehe da, die üble Ahnung, die die erste Länge entstehen hatte lassen, relativierte sich genau am neuralgischsten Punkt der Route, ihrer schwersten Stelle. Denn diese war einwandfrei kletterbar. Das heißt, sofern man den zehnten Grad unter Expeditionsbedingungen am Ende der Welt beherrscht. Zu dieser raren Spezies Kletterer gehören Alex, Thomas und Mario. Trotzdem: „Die Leistung muss man da oben erst einmal bringen“, meint Alex. Die Schlüsselstelle war geschafft, aber die Route deswegen noch lange nicht vorbei, denn jetzt mussten alle Seillängen frei geklettert werden. Es blieb gefährlich. „Die Tour ist super anspruchsvoll, da kannst du locker eine 15-Meter-Brezn reißen und wenn´s dich an der falschen Stelle waffelt, dann bist du mausetot oder schwer verletzt“, beschreibt Thomas die Situation. Neben der komplexen Kletterei, tauchte ein weiteres Problem auf, für das auch der beste Kletterer keine Lösung parat hat: Das Wetter. Denn dieses verschob seine Regler wieder mal auf schlecht.
„Genau das ist das Problem: In den Bergen reicht es nicht, dass man gut klettert und viel Erfahrung hat, da braucht man auch ein bisserl Glück.“
Alex
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Southtower Mt. Asgard Auyuittuq Nationalpark Baffin Island, kanada
Der Weg ist frei, aber immer noch zum Hinlangen. Was man auf dem Bild nicht sieht, dass die Wand hier oben ziemlich vereist war. Sprich: Spannung bis zum Schluss!
A
B
Ein Kamin, den man nicht Klettern möchte – und wenn die Huber’s das sagen, dann glauben wir das sofort. Die Devise lautet: Augen zu und durch!
Sehr anstrengender Offwidth So ein Riss, der sich nach außen hin öffnet, saugt dich gnadenlos aus, obwohl du eh schon leergepumpt bist.
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Die Belohung
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Traumrisse, Traumpanorama, Traumkletterei.
E
„The Secret” Wegen der Seillänge waren wir hier – und die war ein Wahnsinn. Bis zur Schlüsselstelle ist es ein guter 9er, dann kommt ein wirklich knackiger 4-Move-Boulder – messerscharfe Minileisten und zum Schluss ein fliegender Wechsel.
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The very best Mit der Climax am Ende. G
Kleingriffige Boulder-Traverse „Kleine Leisten – große Wand.” Bouldern wurde ursprünglich als „Klettern in Absprunghöhe”definiert. Mit Absprunghöhe hat das aber definitiv nichts mehr zu tun.
H
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Langer Runout J
Schlüsselstelle der Zehnminus – Seillänge acht Meter über dem Haken! Gleich zu Beginn wartete diese Schlüsselstelle mit interessanter Absicherung. Die ersten Seillängen erwiesen sich deutlich schwieriger als erwartet.
baffin
ASGARD’S SCHLÜSSELSTELLEN
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Freiklettern im Team Bavarian Direct – Belgarian (bayerisch-belgische Freundschaft) Schwierigkeit: 10 -/ 8a+ / 5.13b Länge: Vorbau 250 m Hauptwand 450 m (schwerer Teil) Ausstieg 250 m (5.10c, 7,6b) Erstbegehung 1996: Technisch (7, A3) – Christian Schlesener, Mane Reichelt, Luca Guscelli, Bernd Adler, Markus Bruckbauer und Tom Grad Variante 2009: „Belgarian” (5.13b/A1) – Nicolas Favresse, Olivier Favresse, Stéphane Hanssens, Sean Villanueva, Silvia Vidal
baffin
DIE FAKTEN
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Die mentale Permanenz, die es braucht, um auf dieses Glück warten zu können, die muss man einfach in sich tragen. Sie brauchten Glück und sie bekamen es. Das Wetter besserte sich und gab sein O. K. für den weiteren Weg nach oben. Ganz im Gegenteil zur Wand, die noch einige Überraschungen in petto hatte. Die Schwierigkeiten der letzten Seillängen sollten, so versprach es zumindest die Topo, deutlich geringer sein, dennoch blieb es spannend. Denn die Kaminsysteme im siebenten Schwierigkeitsgrad waren durch das vorangegangene Schlechtwetter teilweise vereist und voll mit Schnee:
„auch auf den letzten metern hat uns der asgard nichts geschenkt.“
alex
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„team free ascent”
Schließlich war es so weit und Alex, Thomas und Mario erreichten das Gipfelplateau. Es war zehn Uhr abends, die Sonne ging unter und man konnte den Mond erkennen, wie er sich blass ans Firmament heftete. „Ein Moment, der heilig war“, erinnert sich Thomas. Hinter ihnen lagen zehn Tage an der Wand und unter ihnen die 700 Klettermeter der Bayerisch-BelgischenDirettissima-Kombination, die die Seilschaft team-free bewältigen konnte, indem ein jeder alles gab, was er geben konnte und so seinen Teil zum Erfolg beitrug. Wie das im Detail aussieht, beschreibt Thomas so: „Da geht alles Hand in Hand, da herrscht blindes Verständnis.“ Zur Frage, ob es innerhalb der Seilschaft Hierarchien gäbe, meint er nur: „Am Berg gibt´s keinen Neid, da sind wir ein Team, da sind wir ein Ganzes ...
Der Film zur Expedition „Es war eine große Herausforderung, da die Bedingungen des Drehs nicht leicht waren. Aber wir sind davon überzeugt, dass ein sehr spannender Film entstanden ist und freuen uns schon, ihn zu präsentieren.” meint Franz. Der Film zum Downloaden und die DVD zum Bestelllen unter www.timeline-production.de/shop
... Was zählt ist, dass wir es gemeinsam auf den Gipfel schaffen und auch gemeinsam den Weg zurück in die Sicherheit finden und wir am Ende sagen können – wir haben eine gigantische Zeit gehabt. Wir haben zusammen gelacht und wir haben uns zusammen den Arsch abgefroren. Es war hart, aber es war schön.“ Die Schwierigkeiten, die auf das Team warteten, waren teilweise schwerer als gedacht und so hat nicht nur die Seilschaft ab und zu an ihrem Erfolg gezweifelt. Auch die Timeline-Jungs haben den Film manchmal „schon den Weasel River runter schwimmen sehen.“ Doch Max und Franz haben drauf- und durchgehalten – umso schöner war es, endlich gemeinsam am Plateau des Mount Asgards zu stehen. Ein Routenname, der nicht nur das Gefühl beim Gipfelgang, sondern auch jene, welche die Tour im Vorfeld begleiteten, transportieren kann, war bald gefunden: Bayerisch-belgische Freundschaft. Drei gute Gründe dafür: Es waren erstens die Freunde aus der Heimat Bayern gewesen, die mit ihrer Begehung der Direttissima anno 1996 dem Projekt 2012 den Boden bereiteten. Es waren zweitens die Freunde aus Belgien gewesen, die den richtigen Riecher hatten, um die Route frei zu probieren und aufzuzeigen, dass es möglich war, auch wenn es ihnen nicht vergönnt war, das Rätsel zur Gänze zu lösen. Schließlich waren es die Freunde Alex, Thomas, Mario, Max und Franz, die den weiten Weg auf sich genommen hatten, um dieses große Projekt erfolgreich zu beenden. Diese Big Wall am Ende der Welt zu klettern, zehntausende Kilometer für ein paar Meter, für diese Befreiung, um das zu wollen, muss man wohl irgendwie irre sein. „Wir alle werden verrückt geboren. Manche bleiben es.“* Zum Glück!
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Die letzten Meter zum Gipfel beschreibt Mario so: „Wir waren uns ziemlich sicher, dass wir den Gipfel erreichen. Aber wie immer, macht einem das Wetter einen Strich durch die Rechnung: Viel Neuschnee in der Wand, vereiste Risse. Fünf Längen unter dem Gipfel musste ich einen vereisten Kamin attackieren, den ich sicher kein zweites Mal in meinem Leben klettern möchte. Dann die letzten Längen bei leichtem Schneefall und ...
endlich der Gipfel! So eine Stimmung habe ich noch nie erlebt.“
* Zitat: Samuel Beckett, Warten auf Godot, 1952
Baffin Team – Expeditionstatements Wir haben uns die 5-köpfige Crew nach ihrer Rückreise vorgenommen und jedem von ihnen die gleichen 5 Fragen gestellt. Danke für eure Antworten!
5 fragen 5 antworten Mein Baffin Highlight ... Thomas: Der Durchstieg der 10. SL & der Gipfel Alex: Der Gipfel Mario: Natürlich der Gipfel Franz: Der Gipfel Max: Auf dem Gipfel zu stehen und zu wissen, dass alles gut gelaufen ist
Meine StandardAufgabe im Basecamp ... Thomas: Warten auf gutes Wetter Alex: Ausschlafen Mario: Mädchen für alles Franz: Wasser holen Max: Kopieren und Laden
Mein „Baffin-Glücksbringer“... Thomas: Ein Bild meiner Tochter Alex: Der Strom in meinen Fingern Mario: Gipfelwimpel vom Sepp Mayerl, der leider während der Expeditions zeit verstorben ist Franz: Kette von meiner Frau mit Fingerabdrücken meiner Kinder Max: Ein Bild meiner Familie
thomas huber „Die Zivilisation hat uns zurück, mit all ihren Vorzügen und den nicht so schönen Dingen. Die Sehnsucht nach meiner Frau, Kinder, einem gescheiten Essen und ein Bier sind gestillt und der Terminkalender bestimmt erneut mein Leben. Zurück, sauber, der Alltag hat mich wieder! Was bleibt, ist ein bunter Haufen Erlebtes. Gutes und auch weniger Gutes, oder besser, es liegt an einem selbst, wie man Dinge beleuchtet: ob die knappen Essensrationen oder die bewusste Essensaufnahme, die Langeweile oder die Ruhe, das Genervtsein oder die gute Laune, das schlechte Wetter oder der lauschige Schlafsack, die belgischen 7c’s oder die genialen Moves am besten Fels, meine vier vergeblichen Versuche an der Crux oder der hammergeile Durchstieg voll am Limit, der eisige kalte Gipfeltag oder der Moment sich mal richtig gequält zu haben, die schlechte Fernsicht am Gipfel oder die ultrawahnsinnige Stimmung meine Erinnerungen bestimmen. Grau oder Bunt?! Für mich war es ein Regenbogen, ein doppelter, ein richtig superschöner! Sein Anfang war in Berchtesgaden und er hörte am Mount Asgard auf … und wie mir mal mein Opa als kleines Kind erzählt hat, sollte man an der Stelle graben, wo der Regenbogen an der Erde ansetzt. Da wäre ein Schatz verborgen. Ich hab ihn gefunden, und zwar auf beiden Seiten.“
Was hast du am meisten von der „Zivilisation“ vermisst / was ist dir überhaupt nicht abgegangen? Thomas: Guten Kaffee / Handy & Computer etc. Alex: Alles! / Geld Mario: Nichts / Internet, Fernseher, Telefon Franz: Frisches Brot / Lärm Max: Von allem ein bisschen / der Stress
Nach der Rückkehr: Auf welches Essen hast du am meisten Appetit gehabt? Thomas: Alex: Mario: Franz: Max:
Ein super Steak, mit Bier natürlich Eindeutig: Brezen mit Weißwiascht Fleisch Schweinebraten von der Mama Schweinebraten, Knödel, Krautsalat
alexander huber „Eine super Aktion von unseren Freunden, die mit der Bayerischen Direttissima an diesem Berg ein echtes Highlight hinterlassen haben. Diese steile Tour an kleinen Leisten, das ist ein echtes Geschenk, dass wir am Ende dieses Meisterwerk frei klettern durften. Es kommt nicht oft vor, dass alle Dinge so zusammenspielen und eine Expedition erfolgreich abgeschlossen werden kann.“
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MARIO WALDER „Alleine dorthin zu kommen, war eine große Herausforderung: Flug und Zwangsaufenthalt in Pangnirtung, Bootsfahrt über den Fjord, dann ca. 60 Kilometer zu Fuß mit Flussüberquerungen. Und bei einer wäre ich tatsächlich fast abgesoffen. Die ersten Eindrücke von dieser arktischen Gegend waren atemberaubend. Als wir das Basecamp eingerichtet hatten, begannen wir nach zwei Rasttagen sofort die Wand zu erkunden und das ganze Material zum Wandfuß zu schaffen. Da das Wetter am Anfang sehr gut war, starteten wir gleich in die ersten Längen. Für mich ein ziemlich harter Brocken, da das Eis am Wandfuß abgeschmolzen war und sich dadurch der erste Stand ca. 15 m über dem Boden befand. Ab da lief alles mehr oder weniger wie am Schnürchen. Alexander und Thomas konnten ziemlich schnell alle schweren Längen Rotpunkt klettern. Wir waren uns ziemlich sicher, dass wir den Gipfel erreichen. Aber wie immer macht einem das Wetter einen Strich durch die Rechnung: Viel Neuschnee in der Wand, vereiste Risse. Fünf Längen unter dem Gipfel musste ich einen vereisten Kamin attackieren, den ich sicher kein zweites Mal in meinem Leben klettern möchte. Dann die letzten Längen bei leichtem Schneefall und endlich der Gipfel! So eine Stimmung habe ich noch nie erlebt. Der Mount Asgard war für mich durch die Umstände sicher einer der schwersten Gipfelgänge.“
FRANZ HINTERBRANDNER
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DAS EXPEDITIONSTEAM
„Baffin war ein großes Abenteuer mit Höhen und Tiefen in einer atemberaubende Landschaft. Wir hatten wieder einmal große Freude an dem was wir tun – Bergsteigen und Filme machen mit Leidenschaft. Der Film war eine große Herausforderung, da die Bedingungen des Drehs nicht leicht waren. Aber wir sind davon überzeugt, dass ein sehr spannender Film entstanden ist und freuen uns schon, ihn zu präsentieren.“
MAX REICHEL „Baffin war für mich eine der spannendsten Reisen, die ich mit den Huberbuam je unternommen hab. Man darf kein kulturelles Abenteuer erwarten, wie zum Beispiel in Indien. Der Reiz dieser Expedition liegt in der Abgeschiedenheit. Fast 60 Kilometer zu Fuß durch eine menschenleere Gegend, Flussüberquerungen und das atemberaubende Tal des Weasel Rivers, bis man endlich vor einem riesigen Felsmonolithen steht, dem Mount Asgard. Im Angesicht dieses Berges wird einem klar, dass man in dieser Abgeschiedenheit keinen Unfall haben sollte, da man außer einem Hubschrauber eigentlich keine Rettungsmöglichkeit hat und dieser auch nur kommen kann, wenn das Wetter passt. Dieser Umstand begleitet einen unterbewusst und verschärft permanent mögliche Gefahren. Im Allgemeinen war die Expedition schon dahingehend ein Erfolg, weil das Team wunderbar funktioniert hat, was ja nicht immer selbstverständlich ist. Die Schwierigkeiten, die auf Alex und Thomas warteten, waren schwerer als gedacht und so haben nicht nur die Brüder teilweise an ihrem Erfolg gezweifelt, die Route frei zu durchklettern. Auch Franz und ich haben unseren Film schon den Weasel River runter schwimmen sehen. Umso schöner war es, endlich am Gipfel zu stehen.“
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69° 0’ 0” N 72° 0’ 0” W
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Für Klettersportler und Trekking Fans auf der ganzen Welt birgt die Baffin Island (Qikiqtaaluk) eine unvergleichliche Faszination. Oberhalb des kanadischen Festlands gelegen, erstreckt sie sich bis zum nördlichen Polarkreis. Trotz und wegen der berüchtigten Abgelegenheit und des unberechenbaren Wetters, zählt Baffin Island zu den dramatischsten und schönsten Gegenden der Welt.
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island ISLAND – – INFOS INFOS
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Quelle: Google
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Obwohl weite Teile der Insel unbewohnt sind, leben dort knapp 10.000 Menschen, darunter 70 % mit Inuit-Hintergrund. Es wird vermutet, dass die Inuit vor mehr als 1.000 Jahren aus dem heutigen Alaska gekommen sind. Obwohl es auch einige kleinere, abgelegenere Siedlungen gibt, wohnt die Mehrzahl der Einwohner – Inuit und andere – in Iqaluit, der Hauptstadt. Besucher der Insel interessieren sich in der Regel besonders für ihre beeindruckende Vielfalt an Ökosystemen und Landschaften. Die meisten zieht es in die Region entlang der Nordostküste. Hier erwartet sie eine Reihe karger Täler und die schwindelerregenden Granitfelsen der arktischen Kordilleren, der nördlichsten Bergkette der Welt. Die meisten Expeditionen in dieses Gebiet gehen in den Auyuittuq Nationalpark. Hier findet man die berühmtesten Gipfel von Baffin Island: Mount Thor und Mount Asgard. Diese Granit-Monolithen tragen Namen aus der altnordischen Mythologie und haben mittlerweile bei den besten Alpinisten der Welt, den Ruf eine echte Herausforderung zu sein. Aber, um den Auyuittuq Nationalpark und seine arktische Schönheit zu genießen, muss man nicht zur Kletterelite gehören. Die Eiskappen, Gipfel und Fjorde des Parks ziehen jedes Jahr einen kleinen, aber steten Strom von Backpackern, Skialpinisten und Kajakfahrern an. Für diejenigen, die sich eine Expedition auf eigene Faust noch nicht zutrauen, gibt es Support von erfahrenen Anbietern – von Bootstransfers bis zu geführten Touren. Baffin Island birgt zwar nicht zu unterschätzende Gefahren, jedoch gibt es dort noch die Möglichkeit, echte Wildnis zu erleben.
ANREISE Da es sich um einen der entlegensten Orte der Welt handelt, braucht man für eine Reise zu Baffin Island ein bisschen mehr Planung als einen Flug und ein Leihauto. Die meisten Gruppen rechnen, aufgrund des Wetters und der Schnee- und Eisverhältnisse, mit einer Expeditionsdauer von mindestens drei Wochen. Am besten erreicht man die Insel über den Luftweg und landet in Iqaluit, der Hauptstadt und zugleich größten Gemeinde. Einige Gesellschaften bieten Flüge von Ottawa, Montreal und Yellowknife an. Auf der Insel angekommen, hängt der Weg zum Auyuittuq Nationalpark von der Jahreszeit und den genauen Zielen ab. Die meisten besuchen den Park während der Hochsaison, zwischen Ende Juli und Oktober, und fahren mit dem Schiff nach Qikiqtarjuaq oder Pangnirtung, dem nördlichen bzw. südlichen Zugang zum Park. In der Frühsaison (März bis Anfang Mai) fährt das Schneemobil dorthin. Doch sobald die Eisschollen, die die vielen Fjorde der Insel bedecken, Anfang des Sommers aufbrechen, wird der Park unzugänglich. Von einer Reise im Winter (Oktober bis Februar) wird wegen der extremen Bedingungen abgeraten.
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adidas dankt Pauline Scott, Monika Templin und Parks Canada für ihre freundliche Unterstützung.
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Mt. Asgard Mt. Odin
Mt. Thor
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GENEHMIGUNGEN UND SICHERHEIT Vor Betreten des Parks brauchen alle Besucher ein Sicherheitstraining und eine Genehmigung. Die größte Gefahr auf Baffin Island stellen die zahlreichen und unumgänglichen Flussüberquerungen dar. Wanderstöcke und Neoprenstiefel sind hilfreich, jedoch ist bei der Wahl des Überquerungsortes größte Vorsicht geboten. Oft empfiehlt es sich, auf einen niedrigeren Wasserstand zu warten. Auch mit Eisbären muss man in Auyuittuq rechnen. Die Parkverwaltung hilft dabei, die Besucher von ihren Hauptrevieren, meist in Küstennähe, fernzuhalten. Aber Vorsicht ist immer geboten. Waffen sind in Auyuittuq nicht erlaubt, deswegen müssen Konfrontationen unter allen Umständen vermieden werden.
WEITERE INFORMATIONEN erhalten Sie bei Parks Canada und Nunavut Tourism. Parks Canada: Parks Canada bietet aktuelle Informationen zu Bedingungen, Genehmigungen und Zugangsmöglichkeiten sowie zur Geschichte und zu kulturellen und landschaftlichen Sehenswürdigkeiten des Auyuittuq Nationalparks. www.pc.gc.ca/pn-np/nu/auyuittuq/index.aspx Nunavut Tourism Die Seite von Nunavut Tourism informiert über die vielfältigen Freizeit- und Reiseangebote in Nunavut, Kanada. www.nunavuttourism.com
DIE TOP 3 ZIELE IM AUYUITTUQ NATIONALPARK Überquerung des Akshayuk Passes Einer der wenigen markierten Wege im Park und mit Abstand die beliebteste Expedition auf Baffin Island. Die Route geht quer durch den Park und verbindet die beiden Hauptzugänge: Qikiqtarjuaq an der Nordostküste und Pangnirtung an der südöstlichen Grenze des Parks. Ganze 97 Kilometer windet sich der Korridor durch Gletschermoränen und Flussbetten und bietet beeindruckende Ausblicke auf Mt. Asgard und Mt. Thor. Besucher wandern normalerweise von Qikiqtarjuaq Richtung Süden oder von Pangnirtung zum Summit Lake und zurück. Skitour auf der Penny Eiskappe Wer den Park gerne auf Tourenski und Fellen entdecken möchte, findet auf der Penny Eiskappe, die über den Summit Lake erreicht wird, unbegrenzte Möglichkeiten. Die Fjordlandschaft bietet für Freunde von steilem und rasantem Skifahren spektakuläre Rinnen entlang der Küste. Mount Thor/umliegende Gipfel Nur etwas für wirklich erfahrene Klettersportler. Für extreme Alpinisten ist die Granitsteilwand des Mount Thor unwiderstehlich. Wer etwas bescheidenere Ambitionen hat, kann die vielen kleineren Gipfel des Akshayuk Passes erklimmen oder im Norden noch entlegenere Gebiete erkunden. Im Auyuittuq Nationalpark zu klettern heißt, die Gelegenheit zu haben, das zu erleben, was die Huberbuam auf der „Bayerischen Direttissima“ am Mount Asgard vorfanden – steile, strukturierte, ausgesetzte Felsen und die Erfahrung des Alpinkletterns in einer spektakulären Welt.
PAKISTAN
Pakistan v.l.n.r: jakob, Kitch en boy Eschas, Ch efkoch I brah i m, Gu i de Shakoor, gu i do, h ech ei, si m on, hannes, flo u nd m ax.
Wer nie verreist, kommt nie nach hause ... 2012 • z w e i ta u se n d u n d z w o e lf
e i n e re is e i ns
herz der berge von gui do un ter wur z acher Wer nie verreist, kommt nie nach Hause ... dieser Satz steht am Anfang meines Reisetagebuchs. Zusammen mit Max Berger, Christian Hechenberger, Simon Berger, Jakob Schweighofer, Hannes Leitner und Flo Dertnig bin ich auf dem Weg nach Pakistan, genauer gesagt ins Karakorum. Ein Traum geht in Erfüllung, denn bereits letztes Jahr wäre eine Reise geplant gewesen, jedoch konnte Christian ‚Hechei’ Hechenberger verletzungsbedingt nicht verreisen. Und da die Band nur gut spielt, wenn sie komplett ist, haben auch die restlichen Teilnehmer beschlossen, das Ganze um ein Jahr zu verschieben. Am 18. Juli sitzt der erste Part der Truppe schließlich im Flieger – zuerst nach Istanbul und nach sechs Stunden Wartezeit geht’s weiter nach Islamabad. Jetzt gibt’s kein Zurück mehr.
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Schwitzen mit Ausblick: Bereits beim 3-t채gigen Anmarsch ins Basecamp zeigte sich die pakistanische Bergwelt von der besten Seite.
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HECHEI
Alle machen einen recht in sich gekehrten, angespannten Eindruck. Und als wir schließlich um 4 Uhr früh in Islamabad ankommen, wird uns das erste Mal bewusst, hier ist alles anders. Unser Kontaktmann Iqubal von der Trekkingagentur Shipton Trekking holt uns verlässlich ab. Am Flughafen werden wir gemustert, als ob gerade eine Besatzung Außerirdischer gelandet wäre. Jeder bekommt einen Blumenkranz umgehängt und auf geht’s in unser Hotel, das sehr sauber und nobel ist. Am nächsten Tag treffen Jakob und Flo ein und jetzt kann’s richtig losgehen, das erste große Abenteuer, die 3-tägige Anreise über den berüchtigten und gefährlichen Karakorum Highway. Eine Straße, die eigentlich einen anderen Namen verdient hätte – sowas wie „Highway to Hell“ würde der Sache näherkommen. Sogar unser Guide Shakoor meinte nur: „This street is much more dangerous than all terrorists together!“ – Er muss es ja wissen. So brettern wir heiter und mit ersten Anzeichen von Magenproblemen über die holprige „Achterbahn für Große“ und werden von Reizen und Inputs überflutet. Beinahe bei jedem Schlagloch haben sich bei dem einen oder anderen die auftretenden Magenprobleme verselbstständigt. Nach zwei Tagen erreichen wir endlich Askole, das letzte kleine Dorf drei Tage vom Basecamp entfernt. Die Jeepfahrt dorthin war ein echtes Erlebnis und wird wohl keiner von uns so schnell vergessen. Das Dörfchen ist mehr als bescheiden, die Leute sind freundlich, arm und haben eine enorme Ausstrahlung. Wir werden auf Tee und Kekse eingeladen und besichtigen das sogenannte Museum, das locker auch als Stall bei uns vor 200 Jahren durchgegangen wäre. Danach errichten wir unser Nachtlager und freuen uns schon auf die nächsten drei Tage Fußmarsch durch die wilde und karge Landschaft. Am dritten und zugleich letzten Tag des langen Fußmarsches sehen wir endlich das erste Mal unser Objekt der Begierde – das Massiv des Great Trango und den Nameless Tower. Wir sind überwältigt und wissen, dass sich die Strapazen der letzten sechs Tage gelohnt haben. Das Basecamp ist bereits gut besucht und so stellen wir unsere Zelte auf die freien Plätze zwischen Südafrikanern, Koreanern, Slowaken und Polen. Selbst der von uns getaufte Ziegenbock „Franzi“, der selber seine eigenen Beilagen, einen Sack Zwiebeln und einen Sack Kartoffeln, auf dem Rücken ins Basislager schleppen musste, hat’s geschafft und genießt hier im Basislager die Grünflächen und das Nichtstun, ehe es ihm zwecks „BBQ“ an den Kragen gehen soll. Dann heißt’s Auspacken, Organisieren, Planen, Tee trinken, Wetterinfos einholen, Equipment sortieren und früh in die Federn, denn wir wollen bereits am nächsten Tag Richtung Little Trango (5500 m) – ein kleiner freistehender Granitturm zwischen Great Trango und Nameless Tower, aufbrechen. Am nächsten Tag reißt uns der Wecker um drei Uhr aus den Schlafsäcken. Frühstücken und Abmarsch durch den langen und gefährlichen Aufstiegsgully. Als wir die Scharte auf 5200 m erreichen, ziehen Wolken auf und es fängt an zu schneien. Wir warten, genießen die dünne Luft und das wilde Ambiente, verstecken unsere Ausrüstung an einem Depotplatz und machen uns auf den Weg zurück ins Basislager. Wir brauchen dringend einen Tag Pause. Nach einem Ruhetag sind wir wieder unterwegs mit Sack und Pack in Richtung Sonnenterrasse, einem großen Biwakplatz, und zum Einstieg zu den Routen am Nameless Tower. Endlich können wir Hand anlegen an den goldgelben Granit und haulen und schleppen wie die Esel. Max, Jakob und Hannes kümmern sich um die Haulbags, während Flo und ich vorsteigen, um die Seile zu fixieren. Es tut gut zu klettern. Auf der Sonnenterrasse angekommen, sind wir überwältigt und leider fix und fertig, alle bis auf Max. Max ist zwar der Teamälteste, aber, der mit den meisten Höhenmetern in den Beinen, der mit der meisten Höhenerfahrung, derjenige, der die Hochträger an den Achttausendern in die Hochlager tragen könnte wenn er wollte und sicherlich einer der Zähesten von uns. Wir kochen und versuchen zu schlafen, aber keiner bringt ein Auge zu und Kopfschmerzen machen sich bemerkbar. Ein Indiz dafür, dass wir noch nicht akklimatisiert sind – wie denn auch, es ist ja gerade mal der dritte Tag. Wir lassen das Material zurück und seilen ab. Zwei Tage Pause, Tee trinken, Lesen, Karten spielen. Danach starten Max und ich erneut durch den steilen Gully Richtung Nameless Tower. Wir wollen die Slowenenroute in einem Zug vom Basecamp zum Gipfel versuchen, das Ganze natürlich am besten Onsight und in einem Tag. 2300 m Höhenunterschied, Schwierigkeiten bis 8+ und unsichere Verhältnisse in der steilen Wand, all das und noch viel mehr soll uns erwarten. Nach ca. 7 Seillängen feinster Risskletterei ist aber leider Schluss mit dem Onsight-Gedanken, denn vereiste Risse, Eisglasuren an der Wand, schattige Verschneidungen, Nässe und Kälte machen uns das Leben in der Senkrechten schwer. Wir kämpfen uns über die nassen und eisigen Passagen und ca. 100 Höhenmeter unterm Gipfel ist dann Schluss mit (un)lustig. Wir sind ausgebrannt, durchgefroren und die Verhältnisse sind derart schlecht, dass wir uns entscheiden müssen, das Handtuch zu werfen. Eine harte Entscheidung, aber eine gute.
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als 12-jährigen „Den Guido habe ich an der Kletterkurse in einem meiner nen gelernt. Er Rudolfshütte ken die Huberbuam wollte wissen, wie ndet uns nicht verbi Heute trainieren. n vor allem der son , nur die Seilschaft n ist einer der beste Freundschaft. Er ol.“ Kletterer aus Tir
Frühstück ins Zelt? War leider nicht im Package inbegriffen ... Auch nicht für Blondinen.
Zurück auf der Sonnenterrasse kochen wir, trinken Tee und verkriechen uns schnell in unsere Schlafsäcke. Es war ein beherzter Versuch, denn noch niemand zuvor hat versucht, vom Basecamp in einem Zug auf den Gipfel zu gelangen. Und wir wissen beide, wenn die Verhältnisse nur schlecht und nicht extrem schlecht gewesen wären, hätten wir es vielleicht schaffen können. Auf alle Fälle sind wir mit uns zufrieden. Ziemlich zeitgleich sind Hechei und Simon am Little Trango erfolgreich und machen wenig später eine Besteigung des Great Trango über den Normalweg, während sich Flo, Jakob und der Slowake Martin an eine abenteuerliche Erstbegehung an der Galerie gegenüber dem Basecamp machen. Als Max und ich zurück im Basecamp sind, schlägt das Wetter erneut um, nur diesmal ist es lange und richtig schlecht – zwölf Tage. Davon immer ein halber Tag okay und ohne Niederschlag und dann wieder zwei Tage ganz schlecht mit Niederschlag. Beinahe hätte das alles einen Lagerkoller verursacht – hätten wir nicht das Crashpad dabei. So können wir Bouldern gehen oder was an den kürzeren Wänden in der nahen Umgebung des Basecamps machen. Hannes und mir gelingt eine wahnsinnig schöne Erstbegehung an der Severance Ridge, eine 700 m hohe Wand unweit des Basislagers mit Schwierigkeiten bis 9- und Rissen in allen Größen. „No pen, no picture“*, wie wir unsere Kreation taufen, wäre wohl bei uns zu Hause ein überlaufener, hochgelobter Extremklassiker, wahrscheinlich auch schon saniert und wieder ausgenagelt, wieder saniert und wieder ausgenagelt, abgeschmiert und die Topo wär’ auf jeder Plattform zu finden. Aber zum Glück befindet sich das gute Stück Fels in sicherer Abgeschiedenheit, im hintersten Winkel des Karakorum und wird vielleicht eines Tages wiederholt werden. Weil Abschiede gebührend gefeiert gehören, stoßen wir auf die vorerst letzten gemeinsamen Stunden mit Max an, der sich am nächsten Tag wieder auf die Rückreise macht. Wenn Hannes und ich das richtig gesehen haben, hat er sogar Tränen in den Augen, aber wahrscheinlich ist ihm nur was ins Auge geflogen ;) Das Warten auf gutes Wetter zerrt an den Nerven, die Spielkarten können wir nicht mehr sehen und auch der Lesestoff neigt sich dem Ende zu, doch dann kommt endlich die gute Nachricht, dass das Wetter super werden soll und zwar für eine ganze Weile. Hannes, Simon, Hechei und ich packen voll motiviert unsere Rucksäcke mit dem Nötigsten für drei Tage und wollen den Gipfel des Nameless Tower erreichen. Hechei und Simon wollen es über die „Slowenenroute“ versuchen, Hannes und ich via „Eternal Flame“, dem Güllich- und AlbertExtremklassiker – der wohl bekanntesten Tour in dieser Region. Freikletterambitionen haben wir über Bord geworfen, da die Verhältnisse es einfach nicht zulassen, denn zu viel Schnee erzeugt bei der Wärme zu viel Wasser in der Wand, was dazu führt, dass man sich nicht bzw. fast nicht festhalten kann. Aber egal, wir machen das Beste draus, Hauptsache heil auf den Gipfel und wieder runter.
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No pen, no picture !
Pakista
weil ein Kind in Askole Jakob um einen Kugelschreiber angehauen hat, er aber keinen hat te, dafÜr aber ein Foto vom Kind machen wollte, war die kecke Antwort des Kindes No pen, no picture!“ unsere Inspiration „fÜr den Namen der Route.
Wer nie verr
kommt nie nach ha
2012 • z w e i ta u se n d u n d
ei ne reise
herz der be von gui do un ter wur z acher
r ?! Pen, Si
Die Nachfrage nach Schreibutensilien scheint in Pakistan sehr groß zu sein – vorallem bei den Kids.
Sh iga r Va l l e y
Auch nach längerer Suche konnten wir das „Nanga Parbat Hotle“ nicht ausfindig machen!
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In Skardu kommen die ersten Berge in unser Blickfeld - aber bis Askole, dem Ziel unserer wilden Fahrt durch’s Karakorum, liegen noch 120 „gemütliche“ Kilometer über Geröll, wackelige Hängebrücken und durch reißende Gebirgsbäche vor uns. Die Kombination aus wenigen Zentimetern Abstand zwischen Reifen und Abgrund und einem ständig telefonierenden Fahrer wirkt nicht gerade beruhigend ...
HIGHWAY KARAKORUM alias
PAKISTAN
HIGHWAY TO HELL
Wer seinen Jeep liebt, der schiebt. Einige Passagen auf der recht ruppigen „Straße“ nach Askole sind nur mit Muskelkraft zu bewältigen.
Zum Glück hat keiner was daheim vergessen...
Irgendwo da hinten
is ’ der Trango
Entlang des Braldu-Flusses geht’s Richtung Trango-Basecamp...
u B ra l d Rive r
Ready to serve: Chapati and tea. Vor allem die Chapatis werden für uns im wahrsten Sinne des Wortes zum täglichen Brot! Trango Towers ALL INCLUSIVE: Frühstück, Mittag- und Abendessen im geräumigen Esszelt. Zelt ohne Dusche und WC. Hauseigener Badestrand am idyllisch gelegenen Trango-Lake, die Wassertemperatur von 12 °C verspricht selbst an richtig heißen Tagen eine erfrischende Abkühlung. 1 adidas Fraktion, 2 Polen, 3 WC, 4 Südafrikaner, 5 Slowaken 6 Guido und Hannes Villa
Die Baltis (Bewohner Baltistans): Einfache, zufriedene, offene, lustige und bärenstarke Leute. Mit primitiven „Buglkraxn“ und allgemein recht einfacher Ausrüstung werden 30 Kilogramm schwere Lasten ins Basecamp geschafft. Respekt!
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Dü nn e Luf t? na ch, Flo den kt ku rz ma cht. ch was er da eig en tli
3Tage durch die wilde & karge landschaft askole - Baltoro Muztagh - trango towers
gilgit-Baltistan
PAKISTAN
EINE Reise ins herz der berge
unser treuer begleiter namens franzi Leider ging ihm auf 4000 m die Luft aus, das behauptet zumindest Chefkoch Ibrahim. Irgendwie werden wir das Gefühl nicht los, dass wir Franzi wenige Tage später wiedergesehen haben – auf unseren Tellern.
BAAh!
Andere würden sagen: „Schöne Berge!“ Wir sagen: „Oida, san des geile Zopfn!“ (zu dt. „Alter, sind das schöne Zapfen!“)
Masherbrum 7821 m
great trango tower 6287 m
Alles da? Vor allem die Schokoladen- & Kaffeebestände werden laufend einer Inventur unterzogen. Der Nameless Tower ist anfangs nicht sehr begeistert von unserer Anwesenheit ...
Nameless tower 6251 m
Rissklettern par excellence: Guido genießt den Wahnsinns-Fels der Slowenenroute am Nameless Tower.
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S ch ä
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h!
What’s next? Kurzes Chillen auf der Sonnenterrasse – Guido braucht seinen Schönheitsschlaf, auch auf 5400 m.
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kara korum
eternal flame
pakistan zweitausendundzwoelf
the nameless tower
Uli Biaho Tower 6109 m
m ~ 11 0 0
und slowenenroute
In solchen Momenten weiß man(n), warum man(n) alle Mühen und Strapazen auf sich nimmt.
Au t sch... se We r sch ön e Risl, kle t te rn wil. mu ss lei den ll baby Rock ’ n ’ ro ulder Guid o vs. Bo
1:0
Erkennt Ihr den Fehler auf diesem Bild? Ja genau, der rot gekleidete Kletterer am rechten Bildrand. Aber Simon konnte dieser einladenden Risslinie einfach nicht widerstehen. Sei’s ihm verziehen!
no Pen
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Trango II
Severance ridge
Seile unterliegen bekanntlich strengen Prüfauflagen –Hechei beurteilt das Kriterium „Geschmack“.
Klettern bei Sauwetter? Warum eigentlich nicht? Gedränge am Standplatz bleibt einem zumindest erspart.
Egal ob Pakistan oder Sonstwo: Männer sind überall gleich! Während Guido und Co. am Fels ihr letztes Hemd geben, verzocken die Baltis Ihre hartverdienten Rupien.
t r ango ri ciabat ti is enough
RIDGE
Zimmer mit Aussicht: Guido, Simon, Hannes und Hechei genießen die letzten wärmenden Sonnenstrahlen auf der Sonnenterrasse.
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SEVERANCE
Klettern mit Tiefblick am Nameless Tower: Guido und Hannes fighten in der „Eternal Flame“.
Wo geht’s weiter ? Das Kar akorum-Gebiet ist im Allgemeinen recht schlecht beschildert. aber wie schon einige namhaf te Klet terer zur Pionierzeit des Alpinismus erkannt haben: Wo ein Riss, da ein Weg!
check out: Noch mehr Fotos und die Topo online
Wer finde t den Fehle r auf diesem Bild? Richti g, Blume n auf über 4000 Meter , wo gibt’s denn so was?
Am letzten Abend im Basecamp werden die verbliebenen Reste an „Höhenmedizin“ in flüssiger Form verbraucht.
Das südafrikanische Team hatte aber die letzten acht Tage bei Wind und Wetter damit verbracht, die Route „Eternal Flame“ komplett bis 6 Seillängen unter den Gipfel mit Fixseilen zu (ver)sichern, um am Gipfeltag an den bereits installierten Seilen aufsteigen zu können. Sie starten um 3.30 Uhr und erreichen das Ende der Fixseile um 8.00 Uhr und schließlich den Gipfel um 19.00 Uhr. Hannes und ich wollen nicht am selben Tag mit der Dreier-Partie einsteigen und so machen wir einen Tag später unseren Versuch. Wir starten um 6.30 Uhr und erreichen um 18.00 Uhr den Gipfel des 6250 m hohen und wohl schönsten Berg, den wir bisher gemacht haben. Die Berge leuchten so intensiv wie noch nie und es ist ein unglaublich schöner Moment, einfach nur da zu sein. Wir wollen noch ein Gipfelfoto machen und anschließend mit dem Abseilen beginnen, als uns die Realität wieder aus unserer Euphorie reißt. Akkukapazität erschöpft, sag ich nur, aber lieber einen Gipfel und kein Foto als umgekehrt. Die Route „Eternal Flame“ ist ein wahrer Klettertraum aus goldenem Granit und Rissen in allen Größen, die uns ordentlich gefordert haben. Respekt an Wolfgang Güllich, Kurt Albert und Co., die die Route 1989 erstbegangen haben – zu dieser Zeit haben wir noch ans Christkind geglaubt – und auch an die Huberbuam, die 2009 den Rotpunkt geschafft haben. Am selben Tag sind auch Jakob und Flo erfolgreich, nach drei Tagen Nonstop-Klettern stehen sie am Gipfel des Trango Ri, ihnen gelingt somit die erste Überschreitung über die kombinierte, unbestiegene Linie „Ciabatti is enough”. Als wir uns alle im Basislager wieder treffen, gibt’s erneut schlechte News. Die „Straße“ (wenn man sie kennt, muss man das Wort Straße in Anführungsstrichen angeben) sei aufgrund von Erdrutschen vier Mal unterbrochen und der gesamte Karakorum „Hellway“ soll wegen politischer Unruhen bis auf Weiteres gesperrt sein. Einzige Option ist der Inlandflug von Skardu nach Islamabad, der lockerlässige 40 Minuten dauert, aber nur fliegt, wenn keine Wolke am Himmel ist. Endlich in Skardu angekommen – nach einer harten Reise mit dem Jeep, der beinahe den Geist aufgegeben hätte und einem Erdrutsch, bei dem wir beinahe unseren Geist aufgegeben hätten – freuen wir uns auf alle fundamentalen Annehmlichkeiten der Zivilisation, besonders auf Bett, Dusche und Essen. Aber mit dem Essen ist’s manchmal so eine Sache, denn nicht alles was reinwandert bleibt drinnen. Und so haben wir uns gleich alle beim ersten Abendessen derart den Magen verstimmt, dass die meisten von uns sich sogar einige Wochen später zu Hause noch, mit Grüßen aus Pakistan, bei ihrer Notdurft daran erinnern. Irgendwie haben wir es dann auch noch in den von Leuten überfluteten Militärflughafen von Skardu geschafft. Die Unruhe und bewaffnete Leute beunruhigen uns schon ein wenig und als dann auch noch Fensterscheiben eingeschlagen werden, können wir es nicht mehr erwarten bis es endlich ans Boarding geht. Nach 40 Minuten erreichen wir Islamabad. Iqubal, unser Kontaktmann von der Trekkingagentur, holt uns wieder verlässlich ab und bringt uns ins schöne Hotel. Am Abend gibt’s dann ein Bier für sieben Euro und Pizza von Pizzahut, was will man mehr. Am nächsten Tag geht’s endlich heimwärts, wir können vor Freude fast nicht schlafen … Am Flughafen eingetroffen, geben wir unser Gepäck auf und machen uns munter auf den Weg zum Checkpoint. Dort angekommen, erklärt uns ein „freundlicher“ Mitarbeiter des Flughafens, dass unser Visum abgelaufen ist, und das bereits seit zehn Tagen. Seine letzten Worte: „No flight today!!“, treffen uns wie die knallharte Faust von Mike Tyson mitten in unsere verdutzten Visagen und lassen unseren Humor und Frohmut wie einen ausgeknockten Gegner zu Boden gehen. Tatsächlich ist unser Visum abgelaufen. Da Max das mit der Botschaft in Wien erledigt hat und selber nur 30 Tage in Pakistan war, wurde wohl von den Zuständigen vor Ort angenommen, dass wir alle nur 30 Tage in Pakistan bleiben wollen und so steht in jedem Pass gültig für 30 Tage, was natürlich bei einem 6-wöchigen Aufenthalt eindeutig zu wenig ist. Das ist die erste Situation auf dem gesamten Trip, für die wir keinen blöden Schmäh auf Lager haben und das soll den ganzen Tag so weitergehen. Es ist wie eine Verschwörung gegen uns, unsere gute Laune und unsere Freude endlich nach Hause zu kommen. Die freundlichen Herren im Innenministerium sind dann gar nicht mehr so freundlich und machen uns ihren Standpunkt klar und somit auch unseren. Es wird uns mitgeteilt, dass eine sofortige Bearbeitung der DIN-A4-Seite unseres Ausreiseantrags, wenn dieser heute noch ausgestellt werden soll, die Summe von € 1500 kostet, ansonsten könnte die Bearbeitung 4-6 Wochen in Anspruch nehmen … Gezahlt, gekriegt, neuen Flieger gecheckt und heimgefliegt, würde sich zwar reimen, aber heim sind wir natürlich geflogen – mit dem erstbesten Flieger, Business Class, Liegesessel, Champagner, Whiskey, Gourmetküche, Bier, Oman, München und dann endlich „Home, Sweet Home“ …
AAh!
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5 Zentimeter? Oder doch 4 Zentimeter? Auf dem Bild leider bzw. zum Glück nicht ersichtlich – auf jeden Fall saukalt. Gespielte Coolness im Jeep: In Wahrheit haben wir die Hosen gestrichen voll! Das Karakorum sagt „Auf Wiedersehen“ zu uns – bei solchen Ausblicken erübrigt sich die Frage nach dem „Wiedersehen“.
Die letzten Wochen haben deutlich Spuren hinterlassen!
VISA WAHNSINN !!!
Wer nie verreist, kommt nie nach hause ... der satz hat was.
gui do un ter wur z acher /Aus t r ia
Etwas stressige Situation am Flughafen in Skardu, aber besser 40 Minuten fliegen als zwei Tage durchrütteln via Karakorum „Hellway“!
PAKISTAN specials Von Pakistan bis zu Baffin Island. Alle Kletterexpeditionen haben eines gemeinsam: Lange Anreisen und viel Leerlauf. Oben am Gipfel drohen Gewitterwolken, unten im Basislager ist schönstes Kletterwetter – solche Tage gibt es immer. Zeit für Training an den Felsen im Umkreis des Basislagers oder Erkundungsgänge. Wir zeigen dir was du alles für deinen nächsten aktiven Erholungstag brauchst. 1. Swift Solo Vom Basislager bis am Berg – die Swift Solo ist der perfekte Begleiter für alle Freizeitaktivitäten. Das Einsteigermodell ist in zwei Größen erhältlich. Technische Details und hochwertige LST™-Filter machen dieses Modell zu einer leichten, vielseitigen Brille für alle Sportarten. Der in zwei Richtungen verstellbare Nasensteg bietet maximalen Komfort. 2. ED Reversible Wind Jacket Das Wetter in den Bergen kann schnell umschlagen. Du brauchst etwas Leichtes zum Überziehen. Diese Windjacke ist perfekt für Bouldertouren rund ums Basislager. Das farbenfrohe Modell gibt es in Grün- und Blautönen. Auf der einen Seite ist die Jacke kariert, auf der anderen Seite einfarbig und mit winddichtem climaproof® Material für stürmisches Wetter ausgestattet. 3. Ultraleichter Helm zum Klettern und Bergsteigen Neue Maßstäbe in Bezug auf Leichtigkeit setzt der Petzl SIROCCO Helm mit maximal 165 g. Das kompakte Design minimiert das Gewicht, während die mechanischen Eigenschaften des geschäumten Polypropylens (EPP) hervorragende Stoßfestigkeit gewährleisten. Das textile Gurt-Einstellsystem spart zusätzlich Gewicht. Aufgrund der neuen magnetischen Schnalle kann das Kinnband mit nur einer Hand geschlossen werden. 4. Helmkamera Beeindruckende Filmaufnahmen kannst du mit den neuen GoPro HD HERO3 Kameras machen. Die verschiedenen Varianten heißen Edition White, Silver und Black. Nur noch halb so groß wie das Vorgängermodell und mit Wi-Fi-Technologie ausgestattet, bewahrt jede der neuen Varianten den legendären Look der preisgekrönten HD HERO Kameras. Das Topmodell der HD HERO3 Reihe ist die Black Edition, eine der stärksten Kameras auf dem Markt. Mit einer eindrucksvollen Videoauflösung von 4 K bzw. 2,7 K ist sie nicht größer als eine Streichholzschachtel. 5. ED Canyon Graphic Tee Baumwoll-Synthetik Oberteile sind perfekt für die gemütlichen Stunden und Tage – ein Ausgleich zu den vielen Expeditionslagen Synthetik. Die perfekte Mischung aus Funktionalität und Komfort bietet das ED Canyon Graphic Tee mit climalite cotton Material aus 73 % Baumwolle und 27 % recyceltem Polyester. Das Shirt gibt es auch in den Farben Weiß und Türkis. ED Check Long Sleeve Shirt Der ideale Begleiter für jeden Tag ist dieses karierte Outdoor-Langarmhemd. Das weiche climalite® Material sorgt für eine angenehme Temperatur und exzellentes Feuchtigkeitsmanagement – vor, während und nach der Expedition. Bei wärmeren Temperaturen rutschen hochgekrempelte Ärmel nicht mehr - dank der Druckknöpfe auf halber Höhe. Das Shirt gibt’s auch in grüner Farbe. 6. Climacool Boat Flip Nach einem langen Tag in Kletterschuhen sehnen sich deine Füße nach Freiheit. Der Climacool Boat Flip gibt Ihnen, was sie brauchen. Die Zwischensohle, das Fußbett aus EVA-Schaum und die gepolsterten Riemen garantieren eine gute Passform. Die climacool® Belüftungslöcher lassen nach der Anstrengung in den Bergen Luft an deine Füße. 7. Terrex Socks Nicht nur dein Oberkörper und deine Beine verdienen gute Materialien – auch deine Füße wollen warm und trocken sein. Das PrimaLoft® Garn sorgt bei den Terrex Allround Strümpfen und den knöchelhohen Terrex Light Socken für perfektes Feuchtigkeitsmanagement. Die anatomisch positionierte Dämpfung verteilt die Last besser und unterstützt stark beanspruchte Zonen deines Fußes, wenn du deine Ausrüstung schleppst.
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8. ED Boulder Shorts Nur weil du in der Nähe des Basislagers kletterst, heißt das nicht, dass Bewegungsfreiheit nicht wichtig ist. Die Boulder-Shorts bieten dir an jedem Tag draußen das Beste aus beiden Welten: den Komfort von Jeansstoff und einen intelligenten Schnitt mit Stretch-Material für Freiheit bei hohen Tritten und Heelhooks. Etwas Längeres wäre dir lieber? Dann sind die langen ED Boulder Pants das Richtige für dich. 9. ED 1st Fleece Hoody Beim Frühstück im Basislager halten dich der Fleece-Hoody und ein Becher heißer Kaffee schön warm. Die Jacke hat eine kuschelige Fleece-Innenseite und eine glatte Außenseite.
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TECHNOLOGY FOOTWEAR SCHUH -TECHNOLOGIEN
egal welche
situation ... ... im Gebirge auf Bergsportler wartet, sie müssen sich auf ihre Schuhe verlassen können. Wegrutschen kann fatale Folgen haben, verpulvert in jedem Fall unnötig Energie. Um einen herausragenden Grip auf sämtlichen Untergründen und bei allen Wetterbedingungen, sowie ein möglichst kraftsparendes Bergauf- und Bergablaufen zu gewährleisten, tüfteln die terrex™ Schuhentwickler ständig an innovativen Technologien. Die Auswahl der richtigen Gummi-mischung entscheidet über die Bodenhaftung. Das Design des Profils muss sowohl mit dieser Mischung harmonieren, als auch optimal auf die Anwendung abgestimmt werden. Denn Form, Höhe, Anzahl und Anordnung der Stollen spielen eine große Rolle, wenn es um sicheren Halt und ordentlich Vortrieb auf unterschiedlichen Untergründen geht, egal ob trocken oder nass, ob steinig oder felsig, schlammig oder wurzelig. Bergab kommt es zudem darauf an, Stöße und damit Belastungen auf die Gelenke zu reduzieren, sowie ein präzises Auftreten und Abrollen zu garantieren – die Paradedisziplin der FORMOTION® Einheit.
01/ PROFILDESIGN Für eine perfekte Sohle müssen Form und Anordnung jedes einzelnen Stollens akribisch aufeinander abgestimmt werden. Bei der TRAXION ™ Sohle wurden L-förmige Stollen eingesetzt. Sie sorgen für ein offenes Profil, krallen sich auf lockerem, weichem Terrain in den Untergrund und verhindern das Wegrutschen. Um diesen Halt bergauf und bergab zu garantieren, sind die Stollen an Vorfuß und Ferse gegenläufig zueinander angeordnet. Da über den großen Zeh am meisten Vortrieb erzeugt wird, stehen die Stollen hier enger zueinander. Die kreuzförmigen Rillen auf den L-Profilen verdrängen Wasser und erhöhen so die Kontaktfläche bei Nässe.
02/ Continental Die optimale Gummimischung ist ein entscheidender Faktor für Bodenhaftung. Der Continental® Gummi, der in allen terrex™ fast Modellen eingesetzt wird, erzeugt bei trockenen und nassen Bedingungen bis zu 30 Prozent mehr Grip als Sohlen von vergleichbaren Schuhmodellen auf dem Markt. Ein wichtiger Sicherheitsfaktor – vor allem weil man am Berg immer mit wechselnden Bedingungen rechnen muss. Durch die extrem hohen Reibungswerte des Continental® Gummis, reicht die relative kleine Kontaktfläche der Stollen aus, um die erforderliche Bodenhaftung zu erzeugen und das offene Profil zu ermöglichen.
03/ FORMOTION® Die FORMOTION® Einheit in der Ferse reduziert die Abrollgeschwindigkeit beim Bergablaufen, gleicht Unebenheiten aus und verringert damit merklich die Belastungen auf die Gelenke. Zwei dreidimensional geformte, halbmondförmige Platten in der Ferse verschieben sich je nach Auftreten und Untergrundbeschaffenheit gegeneinander. So kann jeder Schritt kontrolliert gesetzt und ein präzises Abrollen eingeleitet werden. Die FORMOTION® Einheit ist von dem restlichen Sohlenprofil deutlich abgegrenzt, um unabhängig arbeiten zu können, und mit tiefen Rillen versehen, die bergab zusätzliche Kontrolle und Bremskraft garantieren.
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SCHUH -TECHNOLOGIEN
M/TERREX FAST R MID GTX
M/TERREX FAST X
M/terrex fast r
terrex™ fast linie
all continental Die Continental Gummimischung bietet auch bei hoher Geschwindigkeit, egal ob trocken oder nass, überzeugenden Grip. Darum ist sie „die erste Wahl” für die athletische terrex™ fast Hikingschuh Linie.
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W/TERREX FAST X
W/TERREX FAST X GTX
W/TERREX FAST R MID GTX Alle terrex™ fast Modelle garantieren Leichtigkeit, Stabilität sowie eine ausgezeichnete Untergrundkontrolle und sind daher multifunktional einsetzbar. Die FORMOTION® Einheit in der Ferse gleicht Unebenheiten aus, setzt die Abrollgeschwindigkeit herab und reduziert die Belastung auf die Gelenke. Wie es sich für Schuhe mit dem Namen „fast“ gehört, sind sie mit einem Schnellschnürsystem ausgestattet,
das auch bei hohen Belastungen nicht nachgibt. Der Terrex Fast R ist das Leichtgewicht der gesamten terrex™ Kollektion. Er verzichtet auf jedes unnötige Gramm, ohne zu viel an Stabilität einzubüßen und ist so ideal für alle schnellen Touren mit wenig Gepäck. Wer längere Touren mit größerem Rucksack plant, mehr Stabilität braucht, aber dennoch einen leichten Schuh sucht, greift zur Fast X Kollektion.
Den Terrex Fast R und Fast X gibt es jeweils in drei Versionen: als Mid-Cut-Modell mit GORE-TEX® und als Low-Cut-Version mit oder ohne GORE-TEX®.
FEUERHörndl
... Feuerhorn-Nordwand – Das sind ‚High-End‘-Routen ähnlich schwer wie im Yosemite, aber mit Heimvorteil. Alexander Huber
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fOTOs timeline productio
n, HANNES MAIR
Wo alles begann
Vier Huberat wand: Kl assiker an der Heim he end of silence“, Mit „Siddhartha“, „T ben und „Fire wall“ ha „Monstermagnet“ Kletter der Huber Thomas und Alex an n. geschriebe orn geschichte am Feuerh beendet ist, nicht ch no Eine Story, die zieht es junge denn immer wieder mit den Kletterer zur Wand „High-end“-Routen. Barbar a Zangerl Zuletzt haben sich reingehängt. und Charly Fritzer
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the end of silence
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THOMAS:
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S
Out of Berchtesgaden
Es gibt die Legende, dass Thomas Huber eine Tür aufs Feuerhorn geschleppt hat. Eine Tür? In der Wand? „Ja, das stimmt“, bestätigt Thomas, aber es sei keine Wohnungstür gewesen, sondern eine von einem ausrangierten Schrank, um sich einen Pausenplatz in dem 350 Meter hohen Felspfeiler zu bauen. 1994 war das, als er tagelang mit Grigri und Steigklemmen seine Route „The End of Silence“ ausboulderte. „Es habe einfach keinen komfortablen Standplatz gegeben“, sagt er. Da habe er sich mit ein paar Fixseilen und der alten Tür ein „gemütliches Plateau“ in der steilen Wand errichtet. „So konnte ich Brotzeit machen, was trinken und runterschauen in die wunderbare, gähnende Leere unter mir“, erinnert er sich. Das Feuerhorn im Berchtesgadener Land nahe der Reiter Alm: Hier haben die Huberbuam in der kompakten Nordwand mit vier schweren Routen Klettergeschichte geschrieben:
Siddhartha (IX-) The End of Silence (X+) Monstermagnet (IX+) und Firewall (X+) Mit „Siddhartha“ hatte alles angefangen. Mit 18 Jahren von Alexander Huber erstbegangen, war es 1987 die erste Freikletterroute in der Gegend. Alex taufte sein Werk nach dem Roman von Hermann Hesse: „Siddhartha ist nicht dem normalen Weg gefolgt und kam doch ans Ziel“, das habe ihm Mut gemacht, auch nicht den geraden Weg zu wählen – „Wäre ich den gegangen, wäre ich heute Physiker“, sagt der Kletterer. Schon damals folgten diese zwölf Seillängen dem Huber-Prinzip: „Wir wollten das sportlich haben, ohne zu viele fixe Sicherungen. Es ging darum, eine Route mit minimalen Aufwand von Hilfsmitteln zu klettern“, erklärt Alex. Das bedeutet: Haken wurden gespart. Selbstständig zu sichern, ist hier neben dem schweren Klettern eine Voraussetzung. „The End of Silence“ ist auch heute noch eine der wichtigsten Routen für Thomas Huber: „Ich bin an der Route gereift, mit ihr erwachsen geworden“, sagt er. Schon seit seiner Kindheit habe er die große Idee gehabt, durch den grauschwarzen, überhängenden Pfeiler der Feuerhorn-Nordwand eine Route zu finden.
n Jahrel ang vor sich „Manche Routen schlummer nheit, dann hin und geraten fast in Vergesse ecken sie zum erw und ler erho Wied die kommen ah das zum Beispiel neuen Leben. Zuletzt gesch Zangerl und Charly am Feuerhorn, als Barbara n in zwei unserer Fritzer mit Wiederholunge kteten. Eine weipun n -Route harten Klassiker immer noch: dort wartet ng tere Herausforderu Erwecker.“ n eine noch ‚Fire wall‘ sucht auch
Bereits in den 80er-Jahren hatte er damit angefangen – es war ein langes Projekt: „Ich bin immer wieder zurückgekehrt und der Rotpunkt hat ja auch ein paar Jährchen gedauert.“ Als es 1994 geschafft war, gehörte „The End of Silence“ neben „Silbergeier“ (Beat Kammerlander) und „Des Kaisers neue Kleider“ (Stefan Glowacz) zur sogenannten Trilogie, also zu den drei absoluten Toptouren der Alpen, die die Kletterszene ebenso wie ihre Erstbegeher stürmisch feierte und diskutierte. Neben sportlicher Absicherung und schweren Klettereien im 8. und 9. Grad stellt „The End of Silence“ auch besondere Herausforderungen an die Ausdauer: Die Schlüsselstelle im 10. Grad erreicht der Kletterer erst nach neun Seillängen – kleine Untergriffe, Seitgriffe, winzige Leisten und feinste Tritte im überhängenden Fels erschweren kurz vor dem Ziel noch mal den Durchstieg. Auch heute gehört die Tour immer noch zu den schwersten alpinen Freikletterrouten. „Monstermagnet“ und „Firewall“ waren im Jahr 2003 Trainingsgelände für die erste freie Begehung von „Zodiac“ im amerikanischen Yosemite Valley. Schon im Frühjahr hatten die Huber-Brüder sich an der Big Wall des „El Capitan“ versucht, waren wegen der hohen Temperaturen gescheitert. So zog es Alex und Thomas im Sommer an die kühlere Feuerhorn-Nordwand: „Da hatten wir ähnlich harte Routen wie im Yosemite quasi direkt vor der Haustür“, sagt Alexander. Sie vollendeten „Monstermagnet“, die Alex bereits zehn Jahre früher erstbegangen aber nie Rotpunkt geklettert hatte, und gleich auch „Firewall“. „Das war die beste Vorbereitung, das hat uns fit gemacht“, meint Alex. Gestählt vom Feuerhorn hakten die Hubers dann im Herbst 2003 auch das Big Wall-Projekt „Zodiac“ ab. Die vier starken „High-End“-Routen an der Reiter Alm finden immer wieder neue Herausforderer: Etwa Barbara Zangerl, die im vergangenen Sommer als erste Frau „The End of Silence“ punktete und Charly Fritzer, der „Monstermagnet“ wiederholte. Und damit ist die Geschichte des Feuerhorn sicher längst nicht zu Ende.
holt Charly Fritzer wieder
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Monstermagnet ist ein Plattenpanzer, in dem man sich leicht versteigt. Ich bin einige Male ins Seil gehüpft. Charly Fritzer
Vom Monster magisch angezogen Das Fazit hört sich heftig an: „Der Monster ist brutal schwer“, sagt Charly Fritzer. Der Weg durch den Plattenpanzer sei kaum zu finden, die ersten Längen seien vor allem eine „moralische Herausforderung“, etwa mit einem Quergang, der 15 Meter von der Sicherung wegführt, und schließlich sei die Schlüsselstelle, weiter oben, kurz vor Schluss, schwer zu knacken.
Schon von der Straße aus hatte er früher den überhängenden 400 Meter hohen Pfeiler des Feuerhorns immer bewundert. „Man fährt vorbei, schaut rauf und denkt: voll fett“, sagt Charly. „Jedes Kletterer-Herz müsse da höher schlagen”, meint der 32-jährige Kärntner, der seit einigen Jahren im Berchtesgadener Land eine zweite Heimat gefunden hat. Er wusste: „Huber-Routen sind immer für eine Überraschung gut.“ Und weil er solche Abenteuer des Unvorhersehbaren liebt, hatte er sich „Monstermagnet“ zum Projekt ausgewählt. Als eine der vier Klassiker, wartete diese Route noch jungfräulich auf die erste Wiederholung. Und von den Hubers wusste Charly, dass „die Tour wohl auch moralisch sehr anspruchsvoll ist.“ Bei minimalem Bohrhakeneinsatz und oft nicht abzusichernden Felsen riskiert der Kletterer tiefe Stürze. Er war gewarnt. Im Herbst 2011 hat Charly dann auch gleich ein paar „Monster“Flugstunden genommen. „Bei einem Trittausbruch kurz vor dem sicheren Stand stürzte ich 20 Meter tief, bis unter den Stand von Mario Walder, der mich sicherte“, erzählt der Profi, der als Industriekletterer seinen Lebensunterhalt verdient und schon einige andere alpine Klassiker des neunten Schwierigkeitsgrades (7c) abgeräumt hat. Mario verlor bei dem Sturz seinen Kletterschuh, weshalb sie fortan einen von Charly hin und her seilten. „An diesem Tag waren wir heilfroh, auf dem Gipfel angekommen zu sein.“ Eine Wiederholung, aber ohne Rotpunkt – so sollte es nicht bleiben. 2012 war Charly wieder an der Reiter Alpe, „der Monster“ mit seinen zwölf Seillängen war reif. Zum Auschecken der oberen schweren Längen (IX+) und der Schlüsselstelle hat er sich ein paar Mal allein von oben in die Wand geseilt. Schließlich war er sich sicher: Als Partner bat er seinen Freund Matthias Wurzer an den Fels. Und dann: „Ging es ganz geschwind in einem Tag.“ Rotpunkt.
Route „Eine echt wilde Sicherungen, mit extrem wenig n, ist absolut 20 Meter zu stürze Alexander Hub er re alistisch.“
Die Felsqualit채t ist super, total kompakt, und es gibt nur die Griffe, die man braucht. Barbara Zangerl
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Frauensache In der neunten Schlüsselseillänge war sie eine Frau am Rande des Nervenzusammenbruchs: „Da hat es schlecht ausgeschaut, ich kannte die einzelnen Züge, aber der Zusammenhang schien unmöglich“, erinnert sich Barbara Zangerl. Schon Anfang 2012 hatte die 24-Jährige „The End of Silence“ ganz oben auf ihre Wunschliste gesetzt. Ein großes Ziel pro Jahr muss sein, fand die Tirolerin. Und machte sich mit Kletterpartner Emanuel Falch im Juni zum ersten Mal auf nach Berchtesgaden. Das Jahr war gut losgegangen, im Tessin hatte sie „Super Cirill“ (8a/8a+, 9 SL) abgeräumt und in Korsika „Delicatessen“ (8b, 5 SL). Der Erstkontakt mit dem Feuerhorn war allerdings eher ein Vollflop. Nach zwei Stunden Zustieg mit schwerem Gepäck – Klettermaterial und Verpflegung für drei Tage – und einer schlechten Nacht am Fuß der Wand, stieg Barbara ein: „Für eine alpine Sportkletterroute hatte ich gedacht, dass Expressen reichen.“ Dass das zu wenig ist, stellte sich bereits in der dritten, eher leichten Seillänge heraus, „eine schöne Rissverschneidung, in der man sich gut absichern könnte, wenn man ein paar Camalots dabeigehabt hätte.“ Nach fünf „schlecht abgesicherten Seillängen“ beschlossen Barbara und Emanuel: Abbruch. Die schweren Rucksäcke wurden wieder bergab geschleppt.
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erl Barbara Zang e geht als erst Frau
of silence
Sie liefen den Zustieg viele Male hoch, allerdings immer mit mobilen Sicherungen im Gepäck. Nachdem das Camalot-Problem gelöst war, konnte sich Barbara ganz auf „The End of Silence“ konzentrieren: „Eine glatte Wand, mit wenigen Griffen, gerade so viel wie man braucht“, fasst sie zusammen. Da sei es schon eine große Erleichterung gewesen, dass sie in den unteren leichten Seillängen nicht ständig darüber nachdenken musste, wie viele Meter sie nun über dem letzten Haken steht. Die Crux komme nämlich zum Schluss, und nach acht Längen brauche man noch volle Kraft, Konzentration und gute Nerven. Vier Tage habe sie gebraucht, um das „Hauptproblem“ der neunten Seillänge zu lösen. Sie gab nicht auf. Und am 1. August war der große Tag gekommen: Barbara schaffte die erste Frauenbegehung Rotpunkt. „The End of Silence“, eine der schwersten alpinen Sportkletterrouten, stand jetzt auf ihrer Liste. Ihr Fazit: „Toll, wie Thomas Huber die Route eingerichtet hat.“
ist immer noch „The end of silence n ... n Routen der Alpe eine der schwerste Durchstieg as Barbar ... Ich habe mich über fühlte, wie glücklich n ma nn so gefreut, de Thomas Hub er es sie machte.“
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Die Hakenabstände sind sehr weit. Es kostet ziemlich viel Energie, wenn man immer an die Sicherungen denkt. Mit ein paar Camalots war es viel besser. Barbara Zangerl
„Bis ich zur Schlüsselstelle kam, hatte ich schon viel Kraft verbraucht.“ Barbara Zangerl
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Barbaras Zwei Stunden Gepäck und dann Zustieg mit schwerem he ngen: Wer sich ho zwölf harte Seillä llte so , setzt a Zangerl Ziele wie Barbar n. ausbremsen la sse nicht Outfit m sich vo EI DR nur d sin d robust Leicht, bequem un hochdie n, nge ussetzu von vielen Vora . Weil ng erfüllen muss du Klei ale on funkti , hat ist en nn wo ge halb gut gepl ant schon aus u überlegt, wa s sie sich Barbar a gena für on ollekti nk Fr aue der neuen terrex™: ihr PROJEKT br aucht
Terrex GTX Active Shell Jacket
Leichter Schutz
Terrex GTX Active Shell Jacket #Z08926 Beim Auschecken in einer 350 m hohen Nordwand-Route braucht man auch im Sommer einen guten Schutz gegen alle Wetterüberraschungen. Barbara wählte die Terrex GTX Active Shell, ein Leichtgewicht, das Wind wie Regen abwehrt, und das zugleich extrem atmungsaktiv ist. Die Kapuze ist verstellbar und helmkompatibel.
ZWEITE HAUT
Terrex Cocona Short Sleeve Tee #Z09870 Schwerer Rucksack und stundenlanger Zustieg, da wird es einem auch an kalten Tagen richtig heiß. Das Terrex T-Shirt sorgt bei solchen Aktionen mit neuer Technologie für das perfekte Klima, denn es besteht aus einer Mischung aus 25 % Merinowolle und 75 % recycelbarem Polyester, das mit Cocona ® Aktivkohleteilchen für effektiven Feuchtigkeitstransport ausgestattet ist. Da macht es gar nichts, wenn man richtig ins Schwitzen kommt.
COOLE WINDSTOPPER
Terrex Fast Jacket
Terrex Cocona Short
Sleeve Tee
#Z08483
Steile Platten klettern leichter gemacht: Eine Windstopper-Jacke muss bei engem Felskontakt so einiges aushalten. Barbara fand die Terrex Fast Jacket dafür genau richtig. Neben dem robusten Windstopper ® Material bietet diese Jacke auch noch praktische Extras wie Handwärmer-Taschen, eine zusätzliche Brusttasche sowie eine im Kragen verstaubare Leichtkapuze aus winddichtem climaproof ® Material für den Extremfall. Das Wichtigste, wenn man schon Expressen, Camalots, Seil, Schuhe und Verpflegung für drei Tage im Gepäck hat: Diese leichte, winddichte, aber sehr widerstandsfähige Jacke fällt kaum ins Gewicht.
Terrex Fast R GTX
ROBUSTER PARTNER
Terrex Multi Pants #Z20575 Eine Hose, die wirklich alles mitmacht, selbst den Spagat in der wilden Rissverschneidung. Die Terrex Multi Pants ist aus stretchigem Soft Shell und an beanspruchten Stellen zusätzlich verstärkt. Obwohl die Hose körpernah geschnitten ist, schränkte sie Barbaras Bewegungsfreiheit niemals ein. Obendrein ist sie auch wasserabweisend und trocknet superschnell.
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Bis zur Kletterroute führt ein langer steiler Weg? Der Terrex Fast R GTX-Schuh er wies sich als perfekter Begleiter, er gewährt Stabilität und Sicherheit, egal in welchem Gelände. Die spezielle Gummimischung der Sohle sorgte auch auf feuchtem Untergrund für ordentlichen Grip und Trittfestigkeit. Barbara machte mit der MidCut-Version bergauf und bergab ordentlich Tempo. Den Terrex Fast R gibt es auch in einer Low-Cut-Version mit und ohne GORE-TEX®.
Terrex Fast R Mid GTX
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Terrex Fast Jacket
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zur einfachen Fixierung des Schnürsystems
traxion™ außensohle mit continental gummimischung bietet optimalen Grip bei schnellen Aktivitäten
gore-tex® Extended Comfort Membran - dauerhaft wasserdicht und in hohem Maße atmungsaktiv, ideal für Hochleistungssport
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kombiniert Beweglichkeit mit Stabilität, Kontrolle und leichtigkeit. Außergewöhnlich griffig auf trockenem und nassem Untergrund.
Mayans REKORDZEIT
n, n darf nicht vergesse Alex: „MaFra u war, die die „Nose“
dass es eine frei geklettert als erste überhaupt hat Lynn Hill ist: „It goes, boys“, agt. Sie hat es uns anschlie SSend ges n . Beim SpeedKletter allen vorgemacht unter uns, ge lan er nn Mä waren wir uen an. Mayan jetzt greifen die Fra – e der Pionierinnen Smith-Gobat ist ein ihr hören.“ von ch no den wer wir
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s klettern eed Herbst 2012, Mayan und ich befinden uns in etwa 60 m Höhe über dem Yosemite Valley in Kalifornien. In der Ferne sehen wir die knapp 740 m hohe Wand der legendären Yosemite Falls. Jetzt ist sie trocken und die Touristen sind alle weg. In ein paar Wochen fegen die Sierra-Stürme über das Hochland und bringen das Wasser wieder zum Fließen. Jetzt aber bringt nur ein sanfter Wind die Blätter zum Flüstern, mehr hören wir nicht. Ich halte das Seil zwischen uns ganz fest und ganz nah an der Stelle, wo es durch die Sicherung läuft. Meine Augen verfolgen jede ihrer Bewegungen und versuchen vorauszusehen, was sie als Nächstes macht. Mayan Smith-Gobat, 33, aus Neuseeland klettert einen überhängenden, fingerbreiten Riss. Ihr kurzes, aschblondes Haar streift ihre Ohren. Der Riss ist rau, aber ihre Haut reißt nicht.
TEXT CHRIS VAN LEUFEN FOTOs JOHN DICKEY
macht süchtig
Als sie nach unten blickt, um ihren Stand zu prüfen, sehe ich sie kindlich vor sich hin lächeln. Mit der freien Hand zieht sie das Seil hoch und hält es mit den Zähnen fest. Dann fasst sie nach, um sich in die nächste Sicherung einzuhängen. Einen Sekundenbruchteil später lösen sich alle Sicherungen aus dem Riss und sie fällt wie ein Stein. Die Seillänge, die sie bereits hochgezogen hatte, fällt herunter. Schnell und instinktiv blockiere ich das Seil, damit sie unten nicht auf die Felskante knallt. „Das ist mir noch nie passiert“, sagt sie ganz ruhig. Nach einer kurzen Pause klettert sie den Riss wieder. Nach dem Durchstieg, am Felsvorsprung stehend, drückt sie Ihre Begeisterung mit nur einem Wort aus: „Toll.“ Dann untersucht sie ihre Finger: „Sie sehen gar nicht so übel aus.“ Fünf Minuten mit Mayan reichen, um zu merken, dass sie anders ist als alle, die man vorher getroffen hat. Sie redet wenig und ist so auf ihr Ziel fixiert, dass es kaum aussieht, als hätte sie Spaß. Aber am Fels strahlt sie von innen, während sie zu einem herunterlächelt. Mayans Karriere begann mit kleinen Felsen in Neuseeland und gelegentlichen Trips zum Mt. Arapiles in Australien. Heute gehört sie zu den angesehensten Kletterinnen der Welt. Sie kletterte bereits bis 5.14b Sport und bezwang kürzlich als zweite Frau im freien Aufstieg die Salathé (VI 5.13b/c) am El Capitan. Auch kletterte sie in 14 Stunden die Variante „Free Rider“ über Salathé (VI 5.13a, etabliert, solo, Alex Huber, 1995) am „El Cap“ komplett frei. Smith-Gobats Hartnäckigkeit, ihre Fähigkeit, sich eine schwierige Aufgabe auszusuchen und sie konsequent bis zum Ziel zu verfolgen, ist eine Inspiration für alle Kletterer. „Nach dem Durchstieg der Salathé war ich super-glücklich, aber irgendwie war es auch ein Verlust“, sagt Mayan, während sie auf der Veranda einer Bergrettungshütte hinter Camp 4 (dem Kletter-Campingplatz in Yosemite) ihr Regal aufräumt. „Ich fühlte mich eine Zeit lang etwas verloren, da ich kein großes Ziel mehr hatte. „El Cap“ frei zu klettern, war ein Lebensziel von mir, etwas, von dem ich schon immer träumte.” In ihrer vierten Saison im Yosemite Park kam sie, um auf „The Nose” der bekanntesten Route des El Capitans mit knapp über 900 m Höhe einen neuen Speed-Rekord zu setzen. Nach „The Nose“ werden Mayan und ihre Partnerin Chantel noch am selben Tag auch den Half Dome mit knapp über 600 m Höhe klettern. Das wird die erste Doppelbegehung eines Frauenteams sein. Chantel Astorga, 27, war
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süchtig,
Es macht sich immer wieder über so große Wände zu bewegen bis letzten Juni, zusammen mit Libby Sauter, Halterin des Rekords an „The Nose“ mit 10 Stunden und 40 Minuten. Dann brachen Jes Meiris und Quinn Brett den Rekord mit 10:19. Die Huber-Brüder hielten den Männerrekord einst bei 2:45. Libby brach sich im Juni bei einem Abstieg in den Sierras das Bein. Obwohl sie nicht klettern kann, hilft sie bei der Logistik und Planung. Chantel steht einige Zentimeter über Mayan. 2006 kletterte sie am Denali die „West Rib“ und fuhr mit Skiern ab. Mayans Arme sind vom ständigen Klettern auf harten Routen gut definiert. Chantels Arme sind vom Gewichtheben in ihrer Hütte in Idaho mächtig. „Ich trainiere bei Sonnenuntergang in einem halb offenen Schuppen voller Schnee. Das ist mein Ding.” Ich kletterte „The Nose“ zum ersten Mal und Libby sicherte mich bis ganz oben”, erzählte sie mir an einem Picknicktisch in Curry Village. „Ich war schon immer gut, wenn es um Ausdauer ging. Jetzt werde ich das erste Mal testen, ob mein Gewichthebetraining beim Klettern hilft. Aussicht auf El Cap und Half Dome Der Gipfel von El Cap erinnert an eine riesige Welle, so ähnlich wie „Jaws”, der berühmte Brecher auf Hawaii. Die Welle ist golden und mit schwarzen Flechten gesprenkelt. Gewölbte Risse und Felsrippen ragen über die Kante. Vom Gipfel sieht das Tal wie ein dunkelgrüner Teppich aus Bäumen aus. Auf dem Half Dome ragt mittig das sogenannte „Diving Board” über die breite Felswand hinaus. Von dort sieht man verschiedene Grautöne und in der Mitte der Wand Gelb und Weiß mit einer gebrochenen schwarzen Linie. In dieser schwarzen Linie kann man das Gesicht einer weinenden alten Frau erkennen. Route, Training und Vorbereitung Tag 1: 19. September, 3:37 Uhr – Es ist mitten in der Nacht und auf der Brücke bei El Cap herrscht Hochbetrieb. Mayan bittet mich in ihrem üblichen leisen Ton, still zu sein, damit sie sich voll auf ihre Aufgabe konzentrieren kann. Am Fuße der „Nose” angekommen, sehen wir vier Seile hängen, ein Zeichen, dass hier einige Teams im Aufstieg miteinander konkurrieren. 4:34 Uhr – Die Frauen sind schon im Fels. Von einem Team
120 m über uns hört man gelegentliches Husten. Von Mayan kommt nur ein Grunzen. Andere Teams zu überholen, ist schwierig und kostet Mayan und Chantel wichtige Zeit. In der mondlosen Nacht kann man Sterne und Stirnlampen kaum unterscheiden. John Dickey, der Fotograf, bezeichnet die Lichter als „El-Cap-Sternbilder”. Nach einigen Stunden Marsch um die Ostseite von El Cap und dem Aufstieg an Fixseilen, erreichen wir das Dach von „The Nose“ und warten dort auf Mayan und Chantel. Am frühen Nachmittag höre ich unten leise Mayans Stimme: „Stand”. Minuten später erklimmt sie die Felskante, schafft aber auf dem Weg zum Baum, dem Endpunkt der Route, nicht mehr als ein paar Meter auf einmal. Ganze 15 Minuten lang schleppen sich die beiden die Dachkante von El Cap hoch. Von unten sagt Chantel: „Tut mir leid, ich hatte einen Krampf in den Händen.” Mayan ist barfuß, sichtlich durstig und von der Hitze ausgelaugt. Die Sonne brennt auf die goldenen Felsen. Kurz danach erreichen die beiden den Baum und Mayan blickt auf ihre Uhr. Es ist 14:29 Uhr, sie haben den Rekord um neun Minuten auf eine Zeit von 10:10 verbessert. „Yeah! Wir haben den Rekord!”, sagen sie gleichzeitig. „Es ist toll, dir beim Klettern zuzuschauen”, sagt Chantel. „Wenn wir früher anfangen und die Sonne vermeiden, können wir locker zwei Stunden sparen”, sagt Mayan. Während sie trinkt, erinnert sie sich an die fünf Teams, die sie überholen mussten. „Ich würde es gerne in acht Stunden schaffen und dann die Doppelbegehung machen.” Zurück in Curry Village frage ich die beiden am nächsten Tag, warum sie speedklettern. Sie lachen und sagen, dass es eigentlich völlig sinnlos sei. „Es macht süchtig, sich immer wieder über so große Wände zu bewegen”, sagt Mayan später. Hans Florine und Bill Wright schreiben in ihrem Buch „Speed Climbing”: „Es ist die Freude an uneingeschränkter Bewegungsfreiheit, wenn man dank eingesparter Ausrüstung schnell vorankommt.”
Bis da jemand rankommt, wird es eine Weile dauern. Der große Tag 22. September, 1:46 Uhr – Ich warte auf der Brücke von El Cap auf Chantel und Mayan. Im Gegensatz zum letzten Mal ist es ganz ruhig. Am Straßenrand sind weniger Autos und Trucks geparkt. Ich höre einen Fisch im Merced River springen und in der Ferne Grillen zirpen. Ich denke über den bevorstehenden Tag nach: El Cap und den Half Dome rauf und runter, das sind mehr als 5000 Höhenmeter. Ich kann mir kaum vorstellen, wie sich die letzten Stunden des Tages anfühlen werden. 2:25 Uhr – Chantel und Mayan erreichen die Brücke. „Es ist warm”, sagt Chantel während sie sich fertig macht. Bald machen wir uns auf den Weg zum Fuß von „The Nose“. 2:53 Uhr – Mayan trinkt einen Schluck und sagt „Ich mache mich jetzt mal auf den Weg nach oben. In 10 Sekunden geht’s los. Die Ausrüstung und die Alu-Karabiner klirren und schrammen am Fels entlang, als sich beide zum Startpunkt der Route begeben. John und ich biegen ab und gehen hoch zu den East Ledges. Wir versuchen schnell auf den Gipfel zu kommen, damit wir ihre Ankunft oben nicht verpassen. 10:35 Uhr – Mayan erreicht den Baum am Endpunkt von „The Nose“. Sie wirkt selbstbewusst und aufgekratzt. Sie zieht das Seil hoch und schlingt es um den Baum herum. „Los, Chantel!”, ruft sie aufmunternd. „Ich stoppe die Zeit auf meiner Uhr.” Chantel berührt den Baum. Die Uhr bleibt bei 7:26 stehen. Sie haben den bisherigen Rekord um fast drei Stunden unterboten. Nacheinander rufen beide: „Yeah! Juhu, das lief perfekt!”, freut sich Mayan. „Du warst super!”–„Wir sind die schnellsten Frauen – im Frauenteam und sogar als Mixed. Bis da jemand
rankommt, wird es eine Weile dauern.” Chantel lächelt selbstbewusst und ihre hochgezogenen Backen verschwinden hinter ihrer Sonnenbrille. Die beiden trinken und danach ziehen wir los zu den East Ledges und seilen uns seitlich von El Cap ab. Libby, Chantel und Mayan sitzen gemeinsam an einem Picknicktisch. Es gibt Spinat, Würste und Wasser. Die Frauen schlingen mit ihren noch getapten, schmutzigen Händen ihr Essen hinunter. Jemand hängt ihnen rosaweiße Blumengirlanden um den Hals. Kurz danach sind wir auf dem Weg nach Curry Village, um von dort aus mit unseren Rädern zum Mirror Lake zu fahren. Dort angekommen stellen wir sie ab und laufen mit der brennenden Sonne im Rücken die Death Slabs hoch, zum Fuß des Half Dome. 16:04 Uhr – Mayan trägt das Seil in einer „Kiwi Coil” über der Schulter. Sie wollen die Route im ”simul-climb” klettern. Chantel ist vollgepackt mit Ausrüstung. Ihr Oberkörper gleicht einem Regenbogen aus Metall und Gurtband. Beide Frauen wirken müde und jede Bewegung kostet sichtbar mehr Kraft als noch am Morgen. Ich sehe in ihren Augen, dass sie an die kommenden Strapazen und Schmerzen denken. „Wir wollen uns nicht so genau vorstellen, was gleich beim Losklettern auf uns zukommen wird”, sagt Chantel. „Ich bin gerade nicht so scharf aufs Klettern wie noch oben auf El Cap”, meint Mayan. 16:28 Uhr – Chantel beginnt langsam und vorsichtig zu Klettern. In neun Meter Höhe setzt sie ihre erste Sicherung, bevor sie sich auf ein kleines Dach stemmt. Dickey und ich drehen um, um die beiden oben zu treffen.
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23:19 Uhr – Mayan nähert sich dem Gipfel des Half Dome. Oben angekommen baut sie einen Fixpunkt und sichert Chantel bis zum Ausstieg. „Ich muss von der Kante weg” Chantel braucht Abstand. Ohne sich auszuklinken oder ihre Ausrüstung abzulegen, bricht sie auf der Felsplatte zusammen und kauert dort still mit dem Kopf zwischen den Armen. Wenig später steht sie auf, ihre Augen sind feucht. „Ich hab’ mich bis zum Schluss zusammengerissen”, sagt sie. Sie habe am Half Dome Essen und Trinken vergessen, erklärt Chantel. Es weht ein starker Wind. Sie reden, aber nicht viel. Sie umarmen sich und wir steigen über die steile und glatte Stahlseilroute des Half Dome ab, queren über die Schulter und dann runter über die Death Slabs. Um 2:30 Uhr kommen wir bei den Fahrrädern an und finden Libbys Geschenk: Zwei Flaschen Bier und ein selbstgebasteltes Schild auf dem „Gerade geliefert” steht. Wir schwingen uns auf die Räder und fahren zurück. Am nächsten Nachmittag treffe ich die Frauen und die Crew bei El Cap Meadow. „Ich habe vielleicht Lust auf eine Dreifachbegehung nächstes Jahr, wie sieht’s bei Dir aus?”, fragt Mayan Chantel. Sie möchte in 24 Stunden noch die 600 m vom Mt. Watson dranhängen. Sie spricht auch davon, El Cap und Half Dome an einem Tag frei zu klettern. Sie ist motiviert. Wir werden sehen. Chantel kehrt nach Idaho zurück. Ein paar Tage später tut sich Mayan mit Sean Leary zusammen und gemeinsam klettern sie „The Nose“ in 4:29. In seinem Blog schreibt er: „Ich bin sicher, dass Mayan es auch mindestens zwei Stunden schneller schafft, wenn sie will.” Nachdem auch der Team-mixed-Rekord geschafft ist, verlässt sie das Tal und fliegt zu ihrem nächsten Kletterziel in Australien. Sie verlässt Yosemite als Halterin des Frauen-Rekords und auch des Mixed-Rekords.
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Geschafft!
von Mayan und Chantel
„NOSE“-REKORD FR AU
EN
16.09. 2011 Chantel Astorga und Libby Sauter set zen den Rekord mit 10: 40. 11.06. 2012 Jes Me iris und Quinn Brett drücken die Rekordzei t auf 10:19. 19.09. 2012 Während ihrer Trainin gsbesteigung stellen Chantel Astorg a und Mayan Smith- Gobat mit 10:10 einen neuen Rekord auf. 22.09. 2012 Chantel Astorga und Mayan Smith Gobat ver bes ser n um fast 3 Stunden den neuen Rekord auf 7:26.
„NOSE“-REKORD MIX ED 29.0 9.2012
Sean Lear y und Mayan Smith-Gobat klettern „The Nose“ in 4:29.
„NOSE“-REKORD MÄNNER Huber 08.10.200 7 Alex und Thomas n Rekord mit 2:45. neue den n setze Dean Potter und Sean Lear y 06.11.2010 . drücken die Rekordzeit auf 2:36 Hans Flor ine 17.06.2012 Alex Honnold und stellen mit 2:23 die aktuelle Rekor dzeit.
reinhold messner
climbers’ adventure Reinhold Messner
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Um das Spiel – das Kletterer spielen – zu verstehen, müssen wir weit zurückschauen: In allen Diskussionen zum Klettern ging es um das WIE . Auf der einen Seite um die Frage, wie weit wir mit Hilfe der Technologie die Felsnatur manipulieren, auf der anderen Seite um die Natur des Menschen, die sich beim Klettern am Limit aufschlüsselt. Es ging also um Stil, Naturverständnis und maximales Erlebnispotenzial für die Menschen, nicht nur um Moral oder Ökologie. Schon Paul Preuß, Provokateur und Sprecher des „Mauerhakenstreits“ 1911, stellte die Sicherheit des einzelnen Kletterers in den Mittelpunkt der Diskussion und forderte Können statt Sicherung, die in seinem Verständnis immer nur Unsicherheit kaschiert. Mit seinem Postulat – das Können ist des Dürfens Maß – fand er bei allen Diskutanten zwar Verständnis aber kaum Nachfolger. Knapp 50 Jahre später, im Rahmen der „Direttissima-Diskussion“, ging es um den Haken als Steighilfe und den Bohrhaken als weiteres Mittel, um das Unmögliche an unberührt verbliebenen Felsabbrüchen in den Alpen zu beseitigen. Der Mauerhaken, zur Sicherung in Ritzen oder Löcher geschlagen, am Standplatz oder als Zwischensicherung, hatte sich längst durchgesetzt. Hatte Paul Preuß das Seil als Sicherung und Steighilfe nur für den Seilzweiten verstanden – ein Hanfseil taugte auch nicht zu viel mehr – und vom Seilersten gefordert, jede Passage frei und sicher wieder absteigen zu können, sicherte im „extremen Fels“ der Zwanziger- und Dreißigerjahre der Seilzweite an einem eingerichteten Standplatz vor allem den Seilersten, der an der Grenze seines Kletterkönnens mehr oder weniger viele Zwischensicherungen legte oder setzte. Man legte die Zwischensicherung also dort, wo die Felsnatur es zuließ, bevorzugt dort, wo man stehen konnte, und nicht erst, wenn die Hände wegen der hohen Kletterschwierigkeiten nicht mehr frei waren. Wer aber so nicht weiterkam, war zum technischen Klettern gezwungen. Ganz einfach deshalb, weil nur auf Seilzug, an Haken hängend – Zinnen-Nordwand 1933 – oder in den Strickleitern baumelnd – Direttissima 1958 – der nächste Haken oder Bohrhaken gesetzt werden konnte. Die Methode, sich mit Hilfe von Hakenleitern, Bohrhaken, Steigbügeln und Verbindungsschnüren zum Einstieg durch absolut überhängende Wände zu nageln, führte „Direttissima“ in eine Sackgasse und löste zugleich die Frage nach einer zeitgemäßen Schwierigkeitsbewertung modernerer Felstouren aus: Die Diskussionen um die Einführung des siebten Grades (6b auf der französischen Skala, die fast überall für das Sportklettern gilt). Das Gezeter klang wie die Sprachverwirrung beim Turmbau zu Babel. Warum wohl? Weil viele Kletterer im Schwierigkeitsgrad ihrer Erstbegehungen ein Maß ihres Kletterkönnens sahen und weniger einen Tipp für die Wiederholer.
Erst mit der Öffnung der Schwierigkeitsskala nach oben explodierte das Kletterkönnen und bald gab es den siebten Grad im Kaisergebirge, im Bergell, in den Dolomiten, wo vor allem Zanolla und Mariacher mit ihren Erstbegehungen die alte Schwierigkeitsskala sprengten. Trotzdem: Wer hätte damals geahnt, dass dreißig Jahre später der elfte Grad geklettert werden sollte. Im Gebirge! Bei einem Symposium im September 1978 in München einigten sich führende Fachleute aus den USA und Europa, den siebten Grad einzuführen: Fritz Wießner, Anfang der Siebzigerjahre noch Gegner einer Erweiterung der sechsstufigen Schwierigkeitsskala nach oben – inzwischen Verfechter des siebten Grades – und Pit Schubert, Vorsitzender des Sicherheitskreises im DAV, waren die Promotoren. Letzterer erkannte richtig: „Bis in die Fünfzigerjahre wurde schwere Kletterei gleichgesetzt mit Hakenschlagen. Erst vor wenigen Jahren hat man erkannt, dass Hakenkletterei in eine Sackgasse führte, und die Wendung zum Freiklettern vollzogen.“ Die UIAA dazu: „Die extremen Kletterer von heute sind um mindestens ein Grad besser als die Felsmeister der Dreißiger- und Fünfzigerjahre. Die haben zwar auch trainiert, aber ungleich weniger als heute trainiert wird.“ Als der siebte Grad offiziell anerkannt war, lancierte Kurt Albert eine geniale Idee: die „Rotpunkt-Bewegung“. Seine Vision – angelehnt an die Kletterethik im Elbsandstein und die Freeclimbing-Ideologie aus den USA – fand sofort Anhänger. Zur Fortbewegung sollten allein die vom Fels vorgegebenen natürlichen Haltepunkte verwendet werden. Die Frankenjura-Kletterer markierten Routen, die zuvor mit Hakenhilfe und dann frei geklettert wurden, mit einem roten Farbklecks – daher die Bezeichnung „Rotpunkt“. Kurt Albert war der Erste, der dies konsequent tat – damit hat er die Freikletterbewegung beflügelt, wie wenig andere. Diese Rotpunkt-Bewegung griff von den Klettergärten auf die Alpen über. Führen wie die Schüsselkar-Südostwand, der Walkerpfeiler, Tofanapfeiler und sogar die Blaitière-Westwand, um nur einige zu nennen, bekamen ihre Rotpunkt-Begehungen. Im Zuge dieser Bewegung hat sich deutlich gezeigt, dass – bei entsprechend intensivem und methodischem Training – die Grenze des Freikletterns im Fels bei Weitem noch nicht erreicht war.
Dank dieser Ethik, spezifischem Training und verbesserten Sicherungsmittel stieg die junge Generation mit rasanter Geschwindigkeit über alte Tabus hinaus. Während die Spielmöglichkeit eines siebten GradeS zehn Jahre zuvor noch geleugnet wurde, bewegen sich heute bald viele Spitzenkletterer zwischen dem neunten und zehnten Grad, zwischen 7c und 8b also. Schon vor 20 Jahren peilten die Allerbesten den zehnten Grad (8c) an.
Waldemar Hartmann, Wolfgang Güllich & Reinhold Messner, Ispo 1992
Photo: Mühlberger/adidas AG
Eine Karte, die Reinhold Messner nach der Eröffnung seines Alpin-Museums an Annette Güllich schrieb. Erinnerungsstücke im Museum sind Wolfgang’s Kletterschuhe und sein Sitzgurt.
Die weltweite Verbreitung des Freikletterns verändert die Landkarte dieses Sports radikal: Kletterer aus aller Welt pilgern zuerst nach Verdon, in die Calanques, nach Buoux oder Ceüse und zum Mount SainteVictoire. Andere Kletterzentren entstehen in Italien – Finale Ligure, Arco, Sperlonga, Muzzerone und Gaeta – auf Korsika und den Balearen. Die Felsen Kataloniens und Andalusiens kommen in Mode, Südafrika, Oman ... Überall werden neue Kletterfelsen erschlossen, immer mehr Kletterhallen entstehen. Weltweit sind es heute Millionen Sportkletterer, die diesen Sport betreiben. Das Sportklettern hat auch großen Einfluss auf den klassischen Alpinismus: das Durchschnittsniveau steigt. Wolfgang Güllich zeigt als einer der Ersten, wie sich verschiedene Disziplinen befruchten können. Auch die Franzosen Didier Raboutou, François Petit, Isabelle Patissier, François Legrand, Fred Rouhling, die Amerikaner Ron Kauk und Lynn Hill, die Italiener Maurizio „Manolo“ Zanolla und Pietro Dal Prà, der Brite Ben Moon, der Österreicher Beat Kammerlander, der Spanier Bernabé Fernández, der Slowene Tadej Slabe und der Japaner Yuji Hirajama wagen ein Spiel um die schwierigsten Routen.
Wolfgang Güllich Action Directe, 1991
1990 wird von der UIAA die erste offizielle Kletter-Weltmeisterschaft ins Leben gerufen. An künstlichen Wänden! Viele Kletterer aber üben ihren Sport lieber an natürlichen Felsen aus und machen ihn zu ihrem Hauptberuf. Todd Skinner und Paul Piana gelingt 1988 die erste freie „Team“Besteigung der Salathé-Wand am El Capitan; Peter Croft erkletterte den „Astroman“ frei und solo. Wolfgang Güllich klettert als erster Mensch der Welt eine mit 5.14b (8c bzw. XI-) eingestufte Route, „Wallstreet“ genannt; Isabelle Patissier schafft den Schwierigkeitsgrad 5.13d (8b bzw. X).
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Wolfgang Güllich, Kurt Albert, Milan Sykora & Christoph Stiegler Trango Towers, Pakistan, Eternal Flame, 1989 – Erstbegehung
eternal flame gUllich 1989/huber 2009 Alexander & Thomas Huber Trango Towers, Pakistan, Eternal Flame, 2009 – Erste Rotpunktbegehung
Anfang der Neunziger heißt der absolute Star Wolfgang Güllich. Weltweit. Erstmals klettert er mit Action Directe 5.14c (9a bzw. XI). Beat Kammerlander beginnt eine Serie kühner Freiklettereien an den großen Kalkwänden der Alpen und Güllich trägt sein Kletterkönnen zu den Trango-Türmen im Karakorum. Schon 1988 überträgt Güllich den „State of the Art“ in Höhen von 6000 m. Zusammen mit Kurt Albert und Hartmut Münchenbach klettert er die „Jugoslawenroute“ am Nameless Tower im Karakorum frei. Schwierigkeitsgrad VIII+ in 6000 m Höhe. Ein Jahr später: Güllich, Milan Sykora, Christof Stiegler und Kurt Albert eröffnen die Route „Eternal Flame“ am gleichen Gipfel. Schwierigkeit: IX-/A2. Es folgt „Riders on the Storm“ an den Paine-Türmen in Patagonien: IX. Grad. Güllich, der Visionär, Kurt Albert, ein genialer Spieler, Bernd Arnold aus dem Elbsandstein – und viele andere Bergsteiger aus aller Welt – beweisen mit ihren Routen, dass sie enormes Kletterkönnen und alpine Erfahrung an hohen Bergen kombinieren können. Und – ob im Himalaya, in Patagonien, in Grönland, auf Baffin Island oder in der Antarktis – die vertikale Welt bietet viele Herausforderungen.
Und das, was er am liebsten tat – drei Meter über dem Boden „herumhampeln”, baden, Eis essen, in der Wiese liegen, reisen zu allen Jahreszeiten“ – gehört heute zur akrobatischen Disziplin des Alpinismus, dem Sportklettern.
Vor allem aber mit der ersten Alleinbesteigung von „Separate Reality“ (VIII+) im Yosemite und seinen Erstbegehungen „Punks in the Gym“ (X+, Arapiles/Australien, 1985), „Wallstreet“ (XI-, Fränkische Schweiz, 1987) und „Action Directe“ (XI, Fränkische Schweiz, 1991) bleibt Wolfgang Güllich der Leader der Kletterszene. Er schiebt die Grenze des Menschenmöglichen kontinuierlich nach oben. Aber Wolfgang Güllich stirbt am 31. August 1992 an den Folgen eines schweren Autounfalls.
Vor Olympia und Weltmeisterschaft haben uns bisher nicht die Götter der Berge verschont, sondern die Sportfunktionäre. Sie waren nicht bereit, Klettern als olympische Disziplin anzuerkennen. Trotzdem wird gemessen, verglichen, gewertet. Auch Alpinisten sind Menschen. Die Szene weiß, wer „in“ ist. „Out“ ist, wer herunterfällt und dabei umkommt. Er wird schneller vergessen als Willo Welzenbach oder Leo Maduschka, zwei, die das heroische Bergsteigerlied sangen. Der Heldentod ist nicht mehr gefragt. Interessant bleibt, wohin die Besten unter den Freikletterern morgen steigen werden. (Reinhold Messner, 12I2012)
Eine, seine Epoche, ist zu Ende. Die neuen Stars werden Thomas und Alexander Huber heißen und das Vermächtnis von Güllich fortschreiben. Dieser Wolfgang Güllich war unbestritten einer der besten Kletterer aller Zeiten. Durch sein jahrelang systematisch betriebenes Training, sein Selbstverständnis und seine weltweiten Erfolge ist er ein Maßstab für alle geblieben, die Ansprüche an sich stellen. Wer ihn noch live oder im Film klettern sah, war begeistert. Hier wurde Lockerheit nicht bloß behauptet. Hier war ein Mann, der so selbstverständlich im höchsten Schwierigkeitsbereich kletterte, wie andere im Wald spazieren gehen.
„Die Hebung des allgemeinen Leistungsniveaus bleibt auch beim Spitzensport nicht ohne Resonanz“, hatte Wolfgang Güllich richtig bemerkt. Die Popularität der Stars und eine immer größer werdende Anhängerschar beweisen es. Auch das breite Interesse an ihren Superleistungen, Rekorden und Filmen nimmt zu. Diese junge Bewegung hat nicht nur großen Zulauf, sie hat auch frischen Wind in die Szene gebracht. Inzwischen hat sich auch die Wettkampfszene als eigene Disziplin des Kletterns etabliert und die Besten wagen sich bis ans Ende der Welt, um ihr Können in größtmöglicher Exposition zu erleben: Immer wieder nach Patagonien, in die Antarktis, nach Baffin Island.
GüLLICH - Ein rückblick
„Genügend Kraft ist ein Zustand, den es gar nicht gibt.“ Wolfgang Güllich
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Zu Lebzeiten eine Kletterlegende, ein visionärer Kletterpionier, Teil der Kletteravantgarde, die das Spiel in der Vertikalen neu auslotete. Wolfgang Güllich prägte die senkrechte Welt des Kletterns in der Morgendämmerung des Sportkletterns der Achtziger- und Neunzigerjahre wie kaum ein zweiter. Er, der so jung bei einem Autounfall starb, war ein Grenzgänger. Ein Mann, für den Neuland von mythischer Bedeutung war. Er wollte neue Wege gehen, Grenzen verschieben. Vielleicht sind Grenzleistungen im Outdoorsport am Gewagtesten, weil sie mehr als anderswo eingekeilt sind vom Unwägbaren. So hart es auch immer ist, die schwersten Routen zu wiederholen, egal wie viel Kraft, wie viel Mut es auch kostet, diese Wege als Erster zu begehen, ist ungleich schwieriger. Der Zweite weiß, dass es geht, der Erste weiß gar nichts. Ohne Sauerstoffflaschen auf den höchsten Berg zu marschieren, bleibt bis heute eine unglaubliche Leistung und birgt hohes Risiko. Als Reinhold Messner sich entschloss, diesen Gedanken als erster Mensch in die Tat umzusetzen, war dies unvergleichlich: Keine Erfahrungswerte, keine Referenzgrößen, keine Beispiele. Güllich schrieb einmal in einem Artikel, dass die Kreativität der eigentliche Schlüssel zum Gehen unbekannter Wege, zum Aufbersten althergebrachten Denkens sei. Beat Kammerlander tat dies mit der Wiederholung seiner knallharten Freeclimbingroute „Prinzip Hoffnung“ in Vorarlberg. Gesichert nur durch winzige Klemmkeile in noch kleineren Rissspuren. Diese Vision muss man haben! Genauso wie Alex Huber, der mit härtesten Routen in den Alpen, sei es „Bellavista“ oder „Pan Aroma“, visionäre Linien eröffnete. Vielleicht ist diesen Charakteren gemeinsam, dass sie einen analytisch scharfen Verstand, notwendigen Realitätsbezug und ein gesundes Beurteilungsvermögen für das noch Machbare haben. Um Neuland zu betreten, sind Phantasie und Realitätssinn fein auszubalancieren. Können, Erfahrung, Vision, das alles sind Eigenschaften, die das adidas OUTDOOR TEAM auszeichnen. Wolfgang Güllich hatte diese Eigenschaften. Mit der Begehung seiner Route “Action Directe” im Frankenjura, hob er die Messlatte der Freeclimbing-Kunst auf ein neues Level. Die magische Grenze des elften Grads war überwunden. Ein Markstein, ein Meilenstein des Sportkletterns kreiert. Archive Wolfgang güllich – Thomas ‘BALLI’ BALLENBERGER
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adidas.com/outdoor Beinhartes Training für die Action: Das Hangeln an Fingerspitzen am Campusboard. Französische Kletterer nennen das Brett heute nach dessen Erfinder „Pan Güllich“.
Mit Wolfgang Güllich verlor die Kletter welt einen ihrer herausragendsten Protagonisten. Das Idol einer ganzen Klettergeneration. Einen, der on top das Klettergeschehen bestimmte, das Limit des Kletterbaren mit unfassbar schweren Routen nicht nur einmal nach oben pushte. Er war Vorbild für die Jungen, weil er schlicht einer der Besten der Welt war, immer wieder Marksteine setzte und ungewohnte Wege ging. Er hatte Integrationskraft für Alpinisten ebenso wie für Freeclimber, weil er an den hohen Weltbergen im Himalaya und in Patagonien Pionierarbeit für das Freiklettern leistete. Sympathisch für die Gleichaltrigen, weil er im Denken geradeaus schien und unkorrumpierbar standhaft der Individualist blieb. Beispielhaft, weil er in der subkulturell angehauchten Kletterszene ungebuckelt Selbstbestimmtheit und Nonchalance verkörperte, die seit den Siebzigerjahren den Esprit der senkrechten Welt umhüllten. Wie man sich dem Leben Wolfgangs auch nähert, es ist die Geschichte eines sensiblen Mannes von außergewöhnlicher Energie, hoher Intelligenz und tiefsinnigem Humor, der sich wie kaum ein Zweiter philosophisch mit seinem Sport auseinanderzusetzen vermochte. Er war ein Spitzensportler, der spitzbübischen Witz besaß und mit eingefallenen Schultern da stand, weil er nicht als Bodybuilder daherkommen wollte – und doch so stolz auf seine phänomenale Kraft war. Er war ein Mann, der tief im Innern der schüchterne Bub blieb, der er von Jugend an war. Es ist die Geschichte eines Kletterstars, der den Kopf aufrecht hielt und nicht die Nase. Die Souveränität in der Senkrechten übertrug sich auf seine gesamte Persönlichkeit. Es war leicht, seine direkte und ehrliche Art zu mögen. Es war schwer, sich seinem Charisma zu entziehen. Nie arrogant, immer den Menschen betrachtend und nie des anderen Kletterleistung als Messlatte nehmend. Es war dieser Wesenszug, der ihn neben seiner Weltklasseleistung zum Idol werden ließ. Einem wie ihm zollt man gerne Bewunderung. Dann der Morgen an diesem 29. August 1992. Er dämmert heran, wie jeder andere auch. Im Osten zeigt sich der Himmel wässrig rot und die Sonne hängt fahl am Horizont. Das schwarze Fahrzeug frisst sich auf dem grauen Asphaltband nach Norden. Irgendwo zwischen München und Nürnberg driftet der Wagen langsam von der Fahrbahn ab, schlittert die Böschung entlang und zerschellt an grauem Beton. Zwei Tage später erliegt Wolfgang Güllich seinen schweren Verletzungen.
Über die Person WOLFGANG Güllich
wir anfingen zu Alex: „AlsWo lfgang Güllich
klettern, wa r . Wir hatten schon Weltspitze Kinderzimmer Poster von ihm im nur mein hä ngen. Er wa r nicht auch mein Idol. n der son d, Vorbil ang inspiriert, Ich wurde von Wolfg n zu kletauch in den Weltberge na l Fla me “ tern. Etwa die „Eter er“ im wilden am „Na meless Tow zusammen mit er die , Ka ra korum ossen hat.“ Kurt Albert erschl
ACTION DIRECTE TEXT TILMANN HEPP
Eine gute Minute geniale Bewegung, geballte Kraft und äußerste Konzentration, siebzig Sekunden für einen Kletterweg, der einen neuen Maßstab im Sportklettern setzt. Wolfgang Güllich, seit Jahren der Kletterpionier schlechthin, durchsteigt als erster Vertikalspezialist der Welt eine Route im glatten XI. Grad. Elf anstrengende Klettertage, verteilt auf drei Wochen, dann waren diese zehn knallharten Züge geleistet. Frei geklettert, alles aus eigener Kraft. Schnörkellos, ohne Hin und Her. Vorläufiger Höhepunkt in der rasanten Leistungsentwicklung des Sportkletterns. „Action Directe“, das sind zwölf schnurgerade Klettermeter durch eine 45 Grad überhängende Wand, die nomen est omen direktes Handeln erfordern und medizinisch betrachtet, als einziger Terroranschlag auf die Fingergelenke zu bezeichnen sind. Der Einstieg beginnt mit einem dynamischen Maximalkraftzug, gefolgt von Passagen mit härtesten Blockierkraftzügen an flachen Fingerlöchern, technisch komplizierten Seit- und Zangengriffen mit diffizilen Fußwechseln zum Erreichen stabiler Gleichgewichtspositionen – und vor dem knallharten Ausstiegsdynamo – zu guter Letzt, eine Kletterei an Fingerlöchern, in die gerade eine einzelne Fingerkuppen gequetscht werden kann. Als Zugabe erfolgt die Kletterei durchgehend ohne logische Etappen, also ohne größere Griffe. So wird das Einhängen der Seilsicherung zur maximalen Powerleistung. Wolfgang Güllich bewältigt hoch konzentriert diesen Parcours der Mikrowelt im Fels und steht vor dem klettersportlichen Knackpunkt der Bewertung. Er tut sich schwer. Nachdem er jedoch in den Monaten zuvor vier Routen im zehnten Grad eröffnet hatte und nochmals in seiner Route „Wallstreet“ geklettert war, die als erste Route der Welt im unteren elften Grad gilt, greift er in der nach oben offenen Schwierigkeitsskala für „Action Directe“ zum elften Grad. Eine Stufe, die zum ersten Mal für die Bewertung einer Route herangezogen wird.
Damals betonte er nicht nur einmal, dass der elfte Grad nur einen Bewertungsvorschlag darstelle, den potenzielle Wiederholer erst noch zu bestätigen haben. Was ihm half, war der Umstand, dass er nicht zum ersten Mal vor diesem Problem stand. 1984 durchkletterte Wolfgang Güllich mit Kanal im Rücken die erste Zehner-Route weltweit, 1985 erreichte er mit «Punks in the Gym» die erste X+. 1987 kreierte Güllich mit Wallstreet die erste XI- auf dem Erdball. Es ist deshalb nicht überraschend, dass Güllichs Bewertungsvorschlag von den Wiederholern anerkannt wird und die Route „Action Directe“ als erster 11er in die Analen der Sportklettergeschichte Eingang findet. Gewissermaßen ein neuer Rekord der Senkrechten. Jedoch hinter der kruden Ziffer XI verbirgt sich weit mehr als die simple Benennung eines sportiven Rekords. Was hier als neuer Schwierigkeitsgrad auf das Papier geschrieben wird, ist Ausdruck eines Lebens – wie so oft im Hochleistungssport – zwischen visionärem Optimismus und quälendem Zweifel am Erfolg, zwischen knallharter Schinderei im Training und der vagen Hoffnung auf das Zusammentreffen all jener optimalen Bedingungen, die den finalen Erfolg erst gewähren. So gestaltet sich diese neue Höchstmarke im Freiklettern als Endpunkt einer mehr oder weniger zielstrebigen Vorbereitung. April 1991: Wolfgang Güllich beginnt zu trainieren, nachdem er in den vorangegangenen drei Jahren neue Marksteine im alpinen Freiklettern in den Weltbergen vom Himalaya bis Patagonien gesetzt hat. Keine Expeditionen mehr, keine wochenlangen Reisen. Getreu seinem Motto, jedes Jahr eine Pionierleistung, ein „Highlight“, wie er es nannte, im Sportklettern zu setzen, beginnt er die Vorbereitung. Das Trockentraining im chromblitzenden Hightech-Studio und am Campusboard, umgeben vom flauschigen Flor des Teppichbodens im Fitnesscenter, gerinnt zur kontrastreichen Spielwiese gegenüber den Klettertagen im natürlichen Fels der fränkischen Hügellandschaft. Güllich, einer der fähigsten Analytiker im Klettersport, weiß, wie in etwa ein neuer Weg im Grenzbereich beschaffen sein muss. Wenn man wie er, mehr als eine Dekade die Entwicklung des Klettersports in der Weltspitze mitbestimmt hat, dann bekommt man eine Vorstellung davon, wie eine Route in einem neuen Schwierigkeitsgrad gestaltet sein muss. Da ist typische Kletterei im Frankenjura, die äußerst kurz, kraftraubend und überhängend ist, keinerlei Pausen und Ruhepunkte zulässt und nur an den vorderen Fingergliedern geklettert wird, eine Belastung – so sieht es der Analytiker – im submaximalen Bereich mit bis zu einer Minute Dauer. Und so gestaltet Güllich sein Training!
GÜLLICHS’
ACTIONDIRECTE
„MAN GEHT NICHT NACH DEM KLETTERN EINEN KAFFEE TRINKEN, KAFFEE TRINKEN IST BESTANDTEIL DES KLETTERNS.“ Wolfgang Güllich
Das klassische Drehbuch einer sportlichen Trainingsphase sieht so aus: Hangeln an den Fingerspitzen über schmale Leisten am überhängenden Trainingsboard, statische Haltearbeit im Wechsel mit fließend schnellem Klettern ohne die Möglichkeit einer Regeneration innerhalb jener 60 Sekunden, die so typisch für die Kletterei im Frankenjura sind, Greifen, an immer kleiner werdenden Leisten und weit entfernten Haltepunkten ohne jegliche technische Raffinessen, bis sich die Auflagefläche auf einzelne Fingerpaare reduziert und der Trizeps für harte Blockierstellen am Fels den notwendigen Umfang erreicht. Intensiv, dynamisch und gezielt – die Trilogie zum Erfolg. In jedem Bruchteil einer Sekunde, in dem die Hand zum Griff geführt wird, rinnt unerbittlich die Kraft durch die Unterarme, leeren sich gnadenlos die Energiespeicher der Muskulatur. In solchen Schwierigkeitsgraden ist nicht viel mit überlegtem Greifen und langsamen Anvisieren eines Fingerlochs. Die Muskeln haben zu explodieren und die Finger müssen blitzschnell und sicher die Griffe treffen, ansonsten zerrt die Schwerkraft unerbittlich in die Tiefe. Güllich verbessert die Auge-Hand-Koordination, optimiert die geführte Dynamik seiner Bewegungen, trainiert seine Schnellkraft. Zwischen dieser eintönigen Knochenarbeit unter fadem Kunstlicht zieht es Güllich für Herz, Lust und Koordination immer wieder an den Fels. Während der Suche nach der idealen Kletterlinie, die dem neuen Grenzbereich entsprechen soll, gibt der Freund Milan Sykora Wolfgang den Tipp für eine Linie an einem unscheinbaren Felsen mit Namen Waldkopf. Diese direkte Linie an einem kompakten Überhang, der ähnlich wie ein Schiffsbug in die Luft ragt, erzeugt jenes nervöse Kribbeln, das jeden Kletterpionier vom Scheitel bis zur Sohle elektrisiert. Wolfgang Güllich ist begeistert. Der erste Blick in die Tour ernüchtert. Illusorisch weit entfernt scheint jeder Durchstieg. Aber der Schritt in einen neuen Schwierigkeitsgrad, dessen ist sich Güllich bewusst, muss am Anfang illusorisch erscheinen! Einzig belebt durch das süße Spannungsfeld zwischen herausfordernder Utopie der Linie und vager Vision, sie ins Machbare herunterholen zu können. Der Wiederholer einer Route weiß, dass es geht. Der Erstbegeher weiß im Grenzbereich herzlich wenig, schwankt zwischen Hoffnung und Resignation, zwischen machbar und unmöglich, zwischen Frustration und Optimismus. Im Kopf tobt der Kampf von Angriff und Rückzug. Ein mentales Powerproblem, das über Niederlage oder Erfolg bestimmt und hinterhältig Energien absorbiert. Im Sport – das ist ein alter Hut – wird der Erfolg mehr über den Kopf als über die Muskulatur erzielt. Güllich versucht sich an der Route. Bisweilen ist er rastlos, schießt vor dem Morgengrauen übermotiviert senkrecht in die Höhe. Er versucht ein Optimum an Distanz und Nähe zur Route zu erreichen und das Spiel zwischen Gelassenheit und Aktivismus auszubalancieren. Es gelingt. Wolfgang Güllich klettert im September 1991 den Meilenstein des Kletterns: „Action Directe“.
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NIRWANA ERSTBEGEHUNG
FOTOs MICHAEL MEI
SL TEX T ALE XANDER
HUBER
XI- I 8c+ I sonnwand, loferer alm, austria
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Alexander inmitt en a: e seiner Rout e Nirwan der Schlüs sels eilläng rn in genialer Po sition. es Klet te „Bester Fels und st eil dieser Au sprägung nur an ganz in h sic Diese At tribu te findenr Al pen. Die Sonnwand ist der Hammer!“ de n de än W wenigen
ist Ein ec ht es Sc hmankerl er-L채nge. der Dy namo in der ZEHNof f gibt, Wer hier nic ht vo ll StSt ell e ist ko mm t nic ht rauf, die zu kl et tern. zwingend im Vo rs tieg
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So, wie es sic h der Kl et terer wü ns ch t … in ein unge br em st er bl icküb erdie Tie fe. Die ko ns tant af ft hängende Wand vers cham Tu n! Adrenalin und Fr eu de
Und rein geht´s in die erste Schlüsselstelle. Hirn ausschalten und Gas geben …
s des Unternehmens. Ein Der krönende Abschlusach - keine halbe Sache. es Rissd vier Meter ausladend r untere zehnte Grad nach der de en ein nn. Gut, dass ht mehr schrecken ka Schlüsselseillänge nic
Da s Final e. der Der le tz te hart e Zug lle. te ls se üs hl zw eit en Sc n Einmal noch die Kr ät ze sen eis hr rc du n herk nalle llelu ja! und dann gibt´s ein Ha
Mit Kraft allein kommt man in der „Nirwana“ nicht weit. Geschmeidiges Klettern braucht‘s genauso, wie starken Strom in den Fingern …
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© 2013 W. L. Gore & Associates GmbH. GORE-TEX, Guaranteed to keep you dry, GORE and designs are trademarks of W. L. Gore & Associates
Terrex Männer
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Terrex GTX Active Shell Jacket #Z08839
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Terrex Fast Jacket #Z08465
#Z08476
Terrex Hybrid Soft Shell Jacket #Z08878
#Z08884
Leichtes GORE-TEX® Active Shell Material kombiniert Allwetterschutz, hervorragende Atmungsaktivität und ein sehr gutes Packmaß. Die spezielle FORMOTION® Schnittführung bietet optimalen Tragekomfort bei jeder Bewegung. Die Kapuze ist größenverstellbar und helmkompatibel.
Das völlig neue WINDSTOPPER® Softshell-Material bietet hervorragende Atmungsaktivität und ist zu 100 % wind- und wasserdicht. Die verstaubare climaproof®-zertifizierte Kapuze bietet bei Bedarf Schutz vor Wind und leichtem Regen.
Die Hybrid-Konstruktion kombiniert WINDSTOPPER® Active Shell mit anderen Funktionsmaterialien und verbindet dadurch die Vorteile verschiedener Funktionsmaterialien entsprechend den Temperaturzonen des Körpers. Die spezielle FORMOTION® Schnittführung bietet optimalen Tragekomfort bei jeder Bewegung.
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Terrex Hybrid Soft Shell Vest #Z08892
Terrex Fleece Jacket #Z09589
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Terrex 1/2 Zip Short Sleeve #Z09876
Die Hybrid-Konstruktion kombiniert WINDSTOPPER® Active Shell mit anderen Funktionsmaterialien und verbindet dadurch die Vorteile verschiedener Funktionsmaterialien entsprechend den Temperaturzonen des Körpers. Die spezielle FORMOTION® Schnittführung bietet optimalen Tragekomfort bei jeder Bewegung.
Die neue, sehr weiche Fleece-Jacke ist perfekt als mittlere Lage. Das Cocona® Material bietet erstklassigen Feuchtigkeitstransport und hohen UV-Schutz. Das Pontetorto Tecnopile® Fleece Material ist sehr dehnbar und passt sich jeder Bewegung an.
Die Kombination aus Cocona® Material und Merinowolle ermöglicht ideales Feuchtigkeitsmanagement. Die spezielle FORMOTION® Schnittführung bietet optimalen Tragekomfort bei jeder Bewegung. Durch den halblangen Reißverschluss kann die Luftzufuhr optimal reguliert werden. Hoher UV 50+ Sonnenschutz.
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Terrex Multi Pants #Z20618
Terrex Multi 3/4 Pants #Z09920
Diese wasserabweisende und schnelltrocknende Softshell-Hose aus langlebigem 4-Wege-Stretchmaterial bietet Unterstützung ohne Kompromisse bei Outdoor-Erlebnissen.
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€ 99,95
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Terrex Mountain Pants #Z20656 Softshell-Bergsporthose mit vielen Details und 4-WegeStretchmaterial für perfekte Bewegungsfreiheit bei allen Bergsportaktivitäten. Die langlebige wasserabweisende Beschichtung hält Schnee und Regen ab. Durch die verstärkten Nähte ist die Hose sehr strapazierfähig. € 139,95
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Terrex Frauen
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Terrex Feather Jacket #Z08404
Terrex GTX Active Shell Jacket #Z08926
Die mit vielen Details ausgestattete helmkompatible GORE-TEX® Pro Shell Jacke bietet auch bei widrigstem Wetter dauerhaften Schutz und Atmungsaktivität. Die spezielle FORMOTION® Schnittführung bietet optimalen Tragekomfort bei jeder Bewegung. Zusätzliche Ventilation wird durch die seitliche Belüftung garantiert.
Leichtes GORE-TEX® Active Shell Material kombiniert Allwetterschutz, hervorragende Atmungsaktivität und ein sehr gutes Packmaß. Die spezielle FORMOTION® Schnittführung bietet optimalen Tragekomfort bei jeder Bewegung. Die Kapuze ist größenverstellbar und helmkompatibel.
Die Hybrid-Konstruktion kombiniert WINDSTOPPER® Active Shell mit anderen Funktionsmaterialien und verbindet dadurch die Vorteile verschiedener Funktionsmaterialien entsprechend den Temperaturzonen des Körpers. Die spezielle FORMOTION® Schnittführung bietet optimalen Tragekomfort bei jeder Bewegung.
€ 449,95
€ 299,95
€ 179,95
Terrex Zupalite Jacket #Z08508
Terrex Fast Jacket #Z08483
Außergewöhnlich leichte climaproof® Windjacke mit Stretchmaterial in bestimmen Bereichen für zusätzliche Belüftung und Bewegungsfreiheit. Mit Sturmkapuze und integrierter Tasche zum Zusammenpacken der Jacke.
Das völlig neue WINDSTOPPER® Softshell-Material bietet hervorragende Atmungsaktivität und ist zu 100 % wind- und wasserdicht. Die verstaubare climaproof®-zertifizierte Kapuze bietet bei Bedarf Schutz vor Wind und leichtem Regen.
Die neue, sehr weiche Fleece-Jacke ist perfekt als mittlere Lage. Das Cocona® Material bietet erstklassigen Feuchtigkeitstransport und hohen UV-Schutz. Das Pontetorto Tecnopile® Fleece Material ist sehr dehnbar und passt sich jeder Bewegung an.
€ 119,95
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€ 99,95
Terrex Cocona Short Sleeve Tee #Z09870
#Z08925
#Z36900
Terrex Hybrid Soft Shell Jacket #Z08918
Terrex Fleece Jacket #Z08937
Die Kombination aus Cocona® Material und Merinowolle ermöglicht ideales Feuchtigkeitsmanagement. Die spezielle FORMOTION® Schnittführung bietet optimalen Tragekomfort bei jeder Bewegung. Hoher UV 50+ Sonnenschutz.
Terrex Summer Alpine Pants #Z09924
Terrex Multi Pants #Z20575
Schnell trocknende Softshell-Hose mit langlebiger, wasserabweisender Beschichtung. Die spezielle FORMOTION® Schnittführung bietet optimalen Tragekomfort bei jeder Bewegung.
Diese wasserabweisende und schnell trocknende Softshell-Hose aus langlebigem 4-Wege-Stretchmaterial bietet Unterstützung ohne Kompromisse bei Outdoor-Erlebnissen.
€ 49,95
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#Z08916
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Terrex Swift Männer
TEXTILIEN
#Z22696
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Terrex Swift Lite 2,5-Layer Climaproof Storm Jacket #Z08211
#Z18620
Terrex Swift 2-Layer Spring Jacket #Z08215
#Z11846
#Z22698
Terrex Swift Soft Shell Hoody #Z22697
Leichte Jacke mit climaproof® storm Technologie für den Einsatz bei extremen Wetterverhältnissen. Die Kapuze und der Bund sind verstellbar und die Jacke hat zwei Eingrifftaschen mit Reißverschluss.
2-Lagen Jacke mit climaproof® rain für Schutz bei Wind und leichtem Regen. Innenfutter aus Mesh für hohen Tragekomfort bei wechselnden Wetterbedingungen. Das Außenmaterial ist weich, aber strapazierfähig. Die Jacke verfügt über eine verstellbare Kapuze.
Das climaproof® Wind Material schützt vor Wind und leichtem Regen. Die Softshell-Konstruktion bietet 100 % Windschutz und hohe Atmungsaktivität. Reißverschlüsse am Unterarm garantieren zusätzliche Ventilation.
€ 139,95
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€ 159,95
#Z22685
Terrex Swift Soft Shell Jacket #Z22689
#Z18558
#Z22691
Terrex Swift Cocona Hooded Fleece Jacket #Z08292
Terrex Swift Soft Shell Vest #Z08222
Das wetterbeständige Softshell-Material hält Regen und Schnee ab, ist atmungsaktiv und bietet optimalen Tragekomfort bei jeder Bewegung. Taschen aus Mesh sorgen für Belüftung, während das climaproof® wind Material kalte Böen abhält.
Diese Weste bietet durch das climaproof® rain Material Schutz bei Wind und leichtem Regen. Der Bund ist verstellbar, die Jacke hat zwei Eingrifftaschen mit Reißverschluss.
Leichtes, schnell trocknendes Waffel-Fleece mit hohem UV 50+ Sonnenschutz. Das Cocona® Material mit Aktivkohlepartikel bietet erstklassigen Feuchtigkeitstransport. Die eng anliegende Kapuze passt unter den Helm.
€ 119,95
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€ 74,95
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#Z18564
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Terrex Swift 1/2 Zip Short Sleeve #Z18563
Terrex Swift Flex Pants #Z19373
Das Cocona® Material mit Aktivkohlepartikel bietet erstklassigen Feuchtigkeitstransport. UV 50+ Sonnenschutz. Durch den halblangen Reißverschluss kann die Luftzufuhr optimal reguliert werden.
Das wasserabweisende 4-Wege-Stretchmaterial ist extrem dehnbar und bietet verbesserte Bewegungsfreiheit bei allen Outdoor-Erlebnissen. Elastischer Bund mit Gürtel für individuelle Passform.
€ 49,95
€ 89,95
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Terrex Swift Lite Shorts #Z18628 Leichte Polyamid-Shorts mit extrem dehnbarem 4-WegeStretch für verbesserte Bewegungsfreiheit. Elastischer Bund mit Kordelzug. € 59,95
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Terrex Swift Frauen
adidas.com/outdoor
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Terrex Swift 2-Layer Climaproof Storm Jacket #Z09783
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Terrex Swift 2-Layer Spring Jacket #Z09796
#Z37140
Terrex Swift Soft Shell Hoody #Z30282
Langlebiger climaproof® storm Wetterschutz in einer 2-Lagen Konstruktion. Der Reißverschluss am Unterarm sorgt für zusätzliche Ventilation. Durch die verstellbare Kapuze und den verstellbaren Bund kann die Passform individuell angepasst werden.
2-Lagen Jacke mit climaproof® rain für Schutz bei Wind und leichtem Regen. Innenfutter aus Mesh für Tragekomfort bei wechselnden Wetterbedingungen Das Außenmaterial ist weich, aber strapazierfähig. Die Jacke verfügt über eine verstellbare Kapuze.
Das climaproof® wind Material schützt vor Wind und leichtem Regen. Die Softshell-Konstruktion bietet 100 % Windschutz und hohe Atmungsaktivität. Reißverschlüsse am Unterarm garantieren zusätzliche Ventilation.
€ 159,95
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Terrex Swift Cocona Hooded Jacket #Z18286
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Leichtes, schnell trocknendes Waffel-Fleece mit hohem UV 50+ Sonnenschutz. Das Cocona® Material mit Aktivkohlepartikel bietet erstklassigen Feuchtigkeitstransport. Die eng anliegende Kapuze passt unter den Helm.
Terrex Swift Soft Shell Vest #Z09944
Terrex Swift 1/2 Zip Short Sleeve #Z18339
Diese Weste bietet durch das climaproof® rain Material Schutz bei Wind und leichtem Regen. Der Bund ist verstellbar, die Jacke hat zwei Eingrifftaschen mit Reißverschluss.
Das Cocona® Material mit Aktivkohlepartikel bietet erstklassigen Feuchtigkeitstransport. UV 50+ Sonnenschutz. Durch den halblangen Reißverschluss kann die Luftzufuhr optimal reguliert werden.
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Terrex Swift Cocona SS Tee #Z18327
Terrex Swift Flex Pants #X25701
Das Cocona® Material mit Aktivkohlepartikel bietet erstklassigen Feuchtigkeitstransport und UV 50 + Sonnenschutz.
Das wasserabweisende 4-Wege-Stretchmaterial ist extrem dehnbar und bietet verbesserte Bewegungsfreiheit bei allen Outdoor-Erlebnissen. Elastischer Bund mit Gürtel für individuelle Passform.
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MÄNNER
SCHUHE
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Terrex Fast R Mid GTX #G64524
Terrex Fast R GTX #Q21064
Ein stabiler und gleichzeitig leichter, mittelhoher HikingSchuh mit TRAXION™ Außensohle und Continental-Gummi für sehr gute Griffigkeit auf nassem und trockenem Untergrund. Die GORE-TEX® Membran ist wasserdicht und atmungsaktiv. Die 3D FORMOTION® Einheit sorgt für besseres Dämpfungsund Kontrollverhalten im unwegsamen Gelände.
Leichter und schneller Hiking-Schuh. TRAXION™ Außensohle mit Continental-Gummi für Griffigkeit bei jedem Wetter und auf jedem Untergrund. Die GORE-TEX® Membran ist wasserdicht und atmungsaktiv. Die 3D FORMOTION® Einheit sorgt für besseres Dämpfungs- und Kontrollverhalten im unwegsamen Gelände.
Entwickelt für schnelle Outdoor-Aktivitäten. TRAXION™ Außensohle mit Continental-Gummi für Griffigkeit bei jedem Wetter und auf jedem Untergrund. Die 3D FORMOTION® Einheit sorgt für besseres Dämpfungs- und Kontrollverhalten im unwegsamen Gelände.
€ 179,95
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Terrex Fast R #G64505
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#G64517
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Terrex Fast X Mid GTX #G64519
Terrex Fast X GTX #G64513
Ein leichter, mittelhoher Hiking Schuh. Die TRAXION™ Außensohle mit Continental-Gummi bietet Griffigkeit bei jedem Wetter und auf jedem Untergrund. Die GORE-TEX® Membran ist wasserdicht und atmungsaktiv. Die 3D FORMOTION® Einheit sorgt für besseres Dämpfungs- und Kontrollverhalten im unwegsamen Gelände.
Der Hiking-Schuh mit vielen Details verfügt jetzt über eine TRAXION™ Außensohle mit Continental-Gummi für beste Griffigkeit auf jedem Untergrund. Die GORE-TEX® Membran ist wasserdicht und atmungsaktiv. Die 3D FORMOTION® Einheit sorgt für besseres Dämpfungs- und Kontrollverhalten im unwegsamen Gelände.
Ein stabiler, leichter Hiking-Schuh, entwickelt für technisch anspruchsvolles Terrain. Jetzt mit TRAXION™ Außensohle und Continental-Gummi für Griffigkeit bei jedem Wetter und auf jedem Untergrund. Die 3D FORMOTION® Einheit sorgt für besseres Dämpfungs- und Kontrollverhalten im unwegsamen Gelände.
€ 169,95
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Terrex Fast X #G64510
#G65148
#G65149
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#G65150
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Terrex Solo #G65147 Ein leichter, technischer Zustiegsschuh mit Kletterzone im Zehenbereich für steiles Gelände. Die TRAXION™ Außensohle bietet Kontrolle und Griffigkeit, während die ADIPRENE® Zwischensohle für optimale Dämpfung sorgt. Mit den Fersenschlaufen können die Schuhe einfach am Klettergurt befestigt werden.
Terrex Swift Solo #Q34747
€ 119,95
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Atmungsaktiver und langlebiger Zustiegsschuh mit Kletterzone im Zehenbereich. Die TRAXION™ Außensohle garantiert Stabilität und Griffigkeit. Praktische asymmetrische Fersenschlaufen ermöglichen leichtes Befestigen am Klettergurt.
AX 1 #Q21035 Vielseitiger Outdoor-Schuh mit Mesh-Einsätzen für verbesserte Ventilation. Die Zehenkappen aus Synthetik bieten langlebigen Schutz vor Abrieb. Mit vorgeformter Einlegesohle für komfortable Passform. € 79,95
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FRAUEN
adidas.com/outdoor
#G64508
Terrex Fast R Mid GTX #G64507 Ein stabiler, leichter, mittelhoher Hiking-Schuh mit TRAXION™ Außensohle und Continental-Gummi für sehr gute Griffigkeit auf nassem und trockenem Untergrund. Die GORE-TEX® Membran ist wasserdicht und atmungsaktiv. Die 3D FORMOTION® Einheit sorgt für besseres Dämpfungs- und Kontrollverhalten im unwegsamen Gelände. Der Leisten wurde speziell für Frauenfüße entwickelt.
Terrex Fast R GTX #G64506
Terrex Fast R #Q34121
Leichter und schneller Hiking-Schuh. TRAXION™ Außensohle mit Continental-Gummi für Griffigkeit bei jedem Wetter und auf jedem Untergrund. Die GORE-TEX® Membran ist wasserdicht und atmungsaktiv. Die 3D FORMOTION® Einheit sorgt für besseres Dämpfungs- und Kontrollverhalten im unwegsamen Gelände. Der Leisten wurde speziell für Frauenfüße entwickelt.
Entwickelt für schnelle Outdoor-Aktivitäten. TRAXION™ Außensohle mit Continental-Gummi für Griffigkeit bei jedem Wetter und auf jedem Untergrund. Die 3D FORMOTION® Einheit sorgt für besseres Dämpfungs- und Kontrollverhalten im unwegsamen Gelände. Der spezielle Damenleisten sorgt für optimale Passform.
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Terrex Fast X Mid GTX #G64521
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Terrex Fast X GTX #G64516
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Terrex Fast X #G64522
Leichter, mittelhoher Hiking Schuh. TRAXION™ Außensohle mit Continental-Gummi für Griffigkeit bei jedem Wetter und auf jedem Untergrund. Die GORE-TEX® Membran ist wasserdicht und atmungsaktiv. Die 3D FORMOTION®Einheit sorgt für besseres Dämpfungs- und Kontrollverhalten im unwegsamen Gelände. Spezieller Damenleisten.
Der Hiking-Schuh mit vielen Details verfügt jetzt über eine TRAXION™ Außensohle mit Continental-Gummi für beste Griffigkeit auf jedem Untergrund. Die GORE-TEX® Membran ist wasserdicht und atmungsaktiv. Die 3D FORMOTION® Einheit sorgt für besseres Dämpfungs- und Kontrollverhalten im unwegsamen Gelände. Der spezielle Damenleisten sorgt für optimale Passform.
Ein stabiler, leichter Hiking-Schuh, entwickelt für technisch anspruchsvolles Terrain. Jetzt mit TRAXION™ Außensohle und Continental-Gummi für beste Griffigkeit und Kontrolle auf jedem Untergrund. Die FORMOTION® Einheit sorgt für besseres Dämpfungs- und Kontrollverhalten im unwegsamen Gelände. Mit speziellem Damenleisten.
€ 169,95
€ 149,95
€ 129,95
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Terrex Solo #Q34790
AX 1 Mid GTX #Q21044
Ein leichter, technischer Zustiegsschuh mit Kletterzone im Zehenbereich für steiles Gelände. Die TRAXION™ Außensohle bietet Kontrolle und Griffigkeit, während die ADIPRENE® Zwischensohle für optimale Dämpfung sorgt. Praktische Fersenschlaufen ermöglichen leichtes Befestigen am Klettergurt. Mit speziellen Damenleisten.
Der vielseitige Outdoor-Stiefel sorgt für sicheren Halt und Wetterschutz. Die GORE-TEX® Membran ist atmungsaktiv und hält die Füße trocken. Die TRAXION™ Außensohle bietet Griffigkeit bei unterschiedlichsten Bedingungen. Die Schuhleisten sind speziell für Damenfüße entwickelt.
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AX 1 #Q23782 Vielseitiger Outdoor-Schuh mit Mesh-Einsätzen für verbesserte Ventilation. Die Zehenkappen aus Synthetik bieten langlebigen Schutz vor Abrieb. Mit vorgeformter Einlegesohle für komfortable Passform und einem speziell für Frauen entwickelten Leisten. € 79,95
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