Rallye Story 2009

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Andrea Neumeyer (Text) McKlein (Fotos)

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Unter Druck Jede Sekunde zählt – nicht nur auf der Strecke, sondern auch am Service. 30 Minuten hat das Ford-Werksteam, um tagsüber mit maximal vier Technikern den Focus von Mikko Hirvonen für die nächsten Prüfungen fit zu machen



Doppel-Spiel Olaf Dobberkau z채hlt mit seinem Porsche 911 zu den st채rksten Piloten in Deutschland. In der Rallye-DM und der Deutschen Rallye-Serie feiert der routinierte Fahrer aus dem th체ringischen Schleusingen jeweils zwei Gesamtsiege



Aufbruch Doppeltes Debüt in Monte Carlo: Erstmals zählt der Rallye-Klassiker in den französischen Seealpen zur IRC-Serie. Ein Highlight: Škoda startet mit den brandneuen Fabia S2000 und verbucht auf Anhieb Top-Zeiten



Neue Wege Erstmals startet die berühmt-berüchtigte Rallye Dakar in Argentinien und Chile. Auf den harten Wüsten-Pisten in Südamerika feiert Volkswagen einen überlegenen Doppelsieg. Es ist der erste „Dakar“-Triumph eines Diesel-Fahrzeugs



Welt-Reise Als einziger Deutscher in der Junior-WM startet Aaron Burkart bei sechs WM-Rallyes. Der Berliner, der zu Saisonbeginn von einem CitroĂŤn auf einen Suzuki wechselt, siegt in Irland und beendet die Saison als Tabellendritter



12 RALLYE Story Vorwort


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Liebe Leserinnen, liebe Leser!

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s ist mir ein großes Vergnügen, das Vorwort für die Rallye Story 2009 zu schreiben. Denn dieses Jahr war eine wirkliche Geschichte. Wir hatten eine tolle Saison mit Höhen und Tiefen, mit viel Spannung und Begeisterung. Dadurch zählt der sechste WM-Titel zu meinen besten Erinnerungen. Ich erinnere mich gut an den Saisonstart, als alle dachten, wir würden bei allen zwölf Rallyes siegen. Daniel, ich und das gesamte Citroën-Rallyeteam wussten immer, dass dies nicht passieren würde. Wir machen Motorsport – und das bedeutet, dass wir von mechanischen Teilen abhänging sind. Und manchmal funktionieren auch Menschen nicht hundertprozentig. Wie bei unserem Fehler in Griechenland … Mir jedenfalls hat der Kampf mit Mikko viel Spaß gemacht. Und es war toll, den Titel nach einem so engen Duell zu gewinnen. Ich bin überzeugt, dass dies zeigt, wie cool unser Sport und wie hoch der Wettbewerbslevel ist. Ich möchte dem Team für die exzellente Arbeit danken. Und ganz besonders Dani Sordo für seine Hilfe. Außerdem möchte ich euch allen für die Unterstützung danken und wünsche euch schöne Momente mit Andreas Buch. Bis bald

Euer Séb


Top-fahrer Weltmeister, Verfolger, schnelle Rookies – fünf Piloten, die 2009 für Schlagzeilen sorgen

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Rallye-wm Saison 2009 Loeb gegen Hirvonen: Das Duell des Jahres hält Zuschauer und Piloten zwölf Rallyes lang in Atem

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Rallye-wm Teams Fünf starke Teams mit zwei Marken – die Hauptakteure der Rallye-WMSaison 2009

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WM Rallyes Eis in Norwegen, neue Strecken in Polen und Australien – das packende Geschehen bei den zwölf Saisonläufen

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Junior-WM Junge Piloten hoffen auf ihre Chance. 2009 ist mit Aaron Burkart ein deutscher Nachwuchsfahrer am Start

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PWRC Spannender Sport in der Gruppe N – am Ende holt der Portugiese Armindo Araujo den Titel

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IRC Saison 2009 Stars und Klassiker – die „kleine WM“ sorgt mit Ex-WM-Piloten und tollen Prüfungen für Aufsehen

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IRC Teams Vielfalt ist Trumpf – sieben Marken starten in der Saison 2009 in der Intercontinental Rally Challenge (IRC)

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IRC Rallyes Von Monte Carlo über Brasilien, Kenia und Russland bis Schottland – das Geschehen bei den elf Saisonläufen

Rallye-WM

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14 RALLYE Story Inhalt

Privatiers wie Petter Solberg im alten Xsara geben der WM mehr Farbe


IRC

174 170 160 146 116

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Kris Meeke fährt im Debüt-Jahr zum IRC-Titel

Rallye-DM

Der ewige Zweite – Sandro Wallenwein im Subaru

ADAC Masters

BreitensportSerie – das ADAC Rallye Masters

Suzuki Rallye Cup

Alles über den beliebten RallyeMarkenpokal

Marathon

Neue Wege – die erste „Dakar“ in Südamerika

Rallye-DM 146 Rekord-Junior – Hermann Gaßner jr. krönt sich als jüngster Pilot der Geschichte zum Deutschen Meister

DRS 154 Chancengleichheit – in der DRS sind vom Allrad-Subaru bis zum alten Audi 80 viele Fahrzeuge vertreten

ADAC masters 160 Breitensport pur – knapp 200 Piloten sorgen zwischen Nordsee und Alpen für spannenden Rallye-Sport

HJS Diesel Masters 166 Leise und umweltfreundlich – das HJS Diesel Masters hat bei Fahrern und Zuschauern viele Fans

Suzuki Rallye cup 170 Spannend – im einzigen deutschen Rallye-Markenpokal fällt die Titel-Entscheidung erst beim Finale

Marathon 174 Beginn einer neuen Ära – Volkswagen siegt erstmals mit dem Diesel-Touareg bei der berühmten Rallye Dakar

Statistik Rallye-WM 178 Alle Sieger, alle Ergebnisse, alle Punktestände – alle Zahlen rund um die Rallye-Weltmeisterschaft 2009

STATISTIK International & National 184 Rallye-Ergebnisse und Tabellen – alle Statistiken von der IRC über die Rallye-DM bis zum Marathon-Sport


16 Top-Fahrer Saison 2009


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Mikko Hirvonen

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Rallye-WM

Nach einer fehlerfreien Saison verpasst Mikko Hirvonen den WM-Titel nur um einen winzigen Punkt. Doch er hat seine Motivation nicht verloren

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wölf Rallyes, insgesamt 4.040 Kilometer Vollgas ohne einen einzigen Fehler. Und am Ende der Saison muss sich Ford-Pilot Mikko Hirvonen um einen Zähler geschlagen geben. Der 29 Jahre alte Finne ist damit zum zweiten Mal in Folge Vize-Weltmeister hinter Citroën-Star Sébastien Loeb. Nach der Saison 2008 fehlten Hirvonen noch 19 Punkte auf Weltmeister Loeb. Doch in der Saison 2009 ist der 29 Jahre alte Ford-Pilot in der Form seines Lebens. Er fährt fast fehlerfrei, kennt alle Rallyes und lässt sich nicht unter Druck setzen. „Mikko verdient großen Respekt dafür, dass er sich mit vier Siegen in Folge ins Titelduell zurückgekämpft hat, als die Weltmeisterschaft im Sommer bereits entschieden zu sein schien. Seine Beständigkeit war bemerkenswert. Er war der einzige Top-Pilot, der in dieser Saison keinen einzigen Fehler gemacht hat“, lobt Ford-Teamchef Malcolm Wilson. Mikko Hirvonens Begeisterung für Rallyes begann als Kleinkind, als er auf den Knien seines Vaters im Rallye-Auto mitfahren durfte. Die eigene Rallye-Karriere verlief dann mit Umwegen. 2002 wurde er Finnischer Rallye-Meister, bestritt als Schützling des legendären Rallye-Managers Timo Jouhki mehr als 20 Läufe, gab bei

seinem Heimspiel sein WM-Debüt und belegte den 21. Gesamtrang. Im Jahr darauf startete er als dritter Pilot im Ford-Werks­ team neben Markko Märtin und François Duval. 2004 wechselte er zu Subaru und wurde dort Teamkollege des damaligen Weltmeisters Petter Solberg. Doch Hirvonen blieb hinter den Erwartungen des Teams zurück. Seine beste Platzierung waren vierte Plätze bei der Rallye Argentinien und der Rallye Australien. Und damit stand Hirvonen 2005 ohne Cockpit da. Er bestritt als Privatfahrer mit einem zwei Jahre alten Ford einige Rallyes. Mit Rang drei in Spanien sicherte er sich ein WerksCockpit bei Ford für 2006. Dort präsentierte sich Hirvonen als gereift und feierte seinen ersten Sieg bei der Rallye Australien. 2007 belegte er als Teamkollege von Marcus Grönholm den dritten WM-Rang. Seit Grönholms Karriereende ist Hirvonen der stärkste Gegner von Loeb: 2008 und 2009 musste er sich nur „Super Séb“ geschlagen geben. Das möchte der Finne zukünftig ändern: „Ich bin glücklich, dass ich mit einem Rekord-Weltmeister bis zur letzten Prüfung kämpfen konnte. Aber ich will Sébastien schlagen, bevor er in Rente geht. Und ich habe 2009 viel gelernt und werde stärker zurückkommen.“

„Er hat mit einem Punkt gegen den Besten verloren. Das macht Mikko nur noch stärker“ Teamchef Malcolm Wilson

Seine Stärken Routine Mit 29 Jahren ist Mikko Hirvonen noch relativ jung. Er fährt bereits seit 2003 in der Rallye-WM Perfektion 2009 leistet sich Mikko Hirvonen keinen einzigen Fehler. In Wales verpasst er den Titel nur durch einen Defekt am Fahrzeug

Durchhaltewillen Zu Saisonmitte lag Hirvonen fast aussichtslos zurück. Mit vier Siegen in Folge erkämpfte er sich die Tabellenspitze zurück


18 Top-Fahrer Saison 2009

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Sébastien Loeb

Rallye-WM

Sechs Weltmeister-Titel, 54 Siege – niemand war in der WM erfolgreicher

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ébastien Loeb ist ein Mann der Rekorde. Niemand hat mehr Siege geschafft als er. Mit sechs WMTiteln ist er längst an Rallye-Legenden wie Juha Kankkunen und Tommi Mäkinen vorbeigezogen, die jeweils „nur“ viermal Weltmeister wurden. Mit sechs Siegen in Folge und zehn Saisonsiegen 2008 ist er ebenfalls unerreicht. Allein bei der ADAC Rallye Deutschland hat er bereits sechs Siege errungen. Insgesamt 54 Siege hat Loeb gesammelt – sein stärkster Verfolger Carlos Sainz kommt auf 30 Siege. Doch mit 35 Jahren zeigt Loeb in der Saison 2009 erstmals Schwächen: Er leistet sich kleine Fahrfehler. Auch sein Umfeld patzt: Beifahrer Daniel Elena lockert die Gurte bei einem Reifenwechsel zu früh. So bekommen Fahrer und Beifahrer eine Zeitstrafe. Oder das Citroën-Werksteam, das in Australien nicht homologierte Teile nutzt und damit beinahe den Titel riskiert. Doch Loeb macht mit einer starken Fahrt in Spanien und Wales den Titel klar. Einzigartig: Erst mit 23 Jahren fuhr Loeb seine erste Rallye. Als Junior-Weltmeister schaffte er Ende 2001 den Sprung ins Citroën-Werksteam. Seitdem ist er der französischen Werks­ mannschaft treu: Alle Siege, alle Titel errang Loeb am Steuer eines Citroën. Erst mit dem Xsara, seit 2007 mit dem C4 WRC.

Seine Stärken Coolness Ruhig, überlegt und abgeklärt – Sébastien Loeb funktioniert im Rallye-Auto wie ein Roboter

Asphalt Seit 2005 ist „Super Séb“ auf festem Belag ungeschlagen

seine Mannschaft Mit Citroën weiß Loeb das beste und finanzstärkste Werk hinter sich


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Kris Meeke

IRC

In seiner ersten IRCSaison holt Kris Meeke im Peugeot den Meistertitel

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ange Zeit galt der Brite Kris Meeke als das kommende Rallye-Talent. Doch: Nichts passierte. Meeke, der vom ehemaligen Rallye-Weltmeister Colin McRae unterstützt wurde, fuhr von 2003 bis 2006 vier Jahre lang in der Junior-WM und schaffte nie den Titel. Überraschend gelingt ihm drei Jahre danach in der IRC der Durchbruch. Meeke, in Nordirland geborgen, studierte in Belfast Maschinenbau, arbeitete danach bei M-Sport als CAD-Designer. Im Jahr 2000 bestritt er seine erste Rallye in einer Peugeot-Nachwuchssichtung. Im Jahr darauf unterstützte Rallye-Legende Colin McRae ihn und verhalf ihm mit einem Ford in die Britische JuniorMeisterschaft. Meeke wurde Junior-Champion und stieg in die Junior-WM auf. Mit seinem Opel Corsa schaffte der Nordire dort nur Achtungserfolge. Seine höchste Platzierung: ein vierter Tabellenrang 2005. Nach der Junior-WM wurde es ruhig um ihn. 2009 gelingt Meeke ein starkes Comeback: In der IRC-Serie feiert der 30-Jährige in seiner Debüt-Saison vier Siege. Meeke holt mit einem Peugeot 207 S2000 den Titel – fast zehn Jahre nach seiner ersten Rallye im Peugeot in einer britischen Nachwuchs-Serie. Damit ist er nach Richard Burns und Colin McRae der erst dritte Brite, der einen internationalen Rallye-Titel gewinnt.

Seine Stärken Erfahrung Kris Meeke war in der Britischen Meisterschaft und der WM unterwegs und kennt viele Strecken

eiserner Wille Meeke hat die Tiefen des Rallye-Sports kennengelernt. Umso besser nutzt er jetzt seine Chancen

Reife Meeke leistet sich 2009 nur wenige schwere Fahrfehler


20 Top-Fahrer Saison 2009

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Hermann Gaßner junior

Rallye-DM/PWRC

Der jüngste Deutsche Meister aller Zeiten hat bereits WM-Erfahrung

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er 20 Jahre alte Hermann Gaßner junior ist der Senkrechtstarter der Saison 2009: Als jüngster Fahrer aller Zeiten siegt er beim Rallye-DMSaisonstart, der Rallye Oberland. Obwohl er einen Lauf auslassen muss, krönt sich der Mechatroniker-Azubi am Saisonende zum Deutschen Meister, natürlich ebenfalls als jüngster Pilot aller Zeiten. Ganz nebenbei gewinnt Gaßner den Mitropa-Cup, die Europameisterschaft der Privatfahrer. Bereits während der Saison bastelt der junge Bayer zusammen mit seiner Copilotin Kathi Wüstenhagen am WM-Einstieg. Das deutsche Duo startet bei ausgewählten WM-Rallyes und holt am Saisonende sogar den ersten Zähler in der Produktionswagen-WM. Trotz seiner Jugend hat der Bayer, der im Rallye-Team seines Vaters, dem viermaligen Deutschen Champion Hermann Gaßner aufgewachsen ist, eine Menge Erfahrung: Bereits mit 17 Jahren fuhr er Rallyes im Vorwagen – noch mit Führerschein mit Begleitung. Nach dem 18. Geburtstag startete er im Suzuki Rallye Cup und gewann auf Anhieb die Ignis-Wertung. Im ersten RallyeDM-Jahr zählte er 2008 zu den Spitzenteams, bevor er 2009 das Meisterstück schafft. Für 2010 ist der nächste Karriereschritt anvisiert: Gaßner plant ein Super-2000-Projekt in der Rallye-WM.

Seine Stärken Jugend Mit 20 Jahren hat Hermann Gaßner junior seine sportliche Zukunft noch vor sich Technisches Wissen Gaßner wuchs im Team seines Vaters auf, half früh als Mechaniker Willen Gaßner bereitet sich für den WM-Einstieg perfekt vor: Er büffelt Englisch und fährt viele Test-Rallyes


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Dani Sordo

Rallye-WM

Der WM-Dritte aus Spanien fährt regelmäßig aufs Podium

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er Spanier Dani Sordo steht im Citroën-Werks­ team ständig im Schatten des sechsmaligen Weltmeisters Sébastien Loeb. Außerdem fallen im spannenden Duell von „Super Séb“ gegen Mikko Hirvonen seine Leistungen nicht auf. Doch in der Weltmeisterschaft hat sich Dani Sordo in der Saison 2009 zu einem der Top-Piloten entwickelt. Viermal belegt er Rang zwei, insgesamt sieben Mal landet der 26 Jahre alte Rallye-Profi auf dem Podium. Bei der Rallye Spanien stellt er sich ganz in den Dienst seines Teamkollegen Loeb, lässt ihm den Vortritt und verhilft ihm so zum Titel. „2010 könnte meine Saison werden“, glaubt Dani Sordo. „Ich kämpfe inzwischen häufiger um den Sieg. Zwar nicht immer, aber immer öfter. Außerdem ist mein Gefühl für das Auto besser geworden, ich habe mehr Zeit im Cockpit verbracht.“ Sordo fuhr 2003 seine erste WM-Rallye. 2005 bestritt er die Junior-WM und holte mit einem Citroën C2 S1600 den Titel. Seit 2006 ist er der zweite Fahrer im Citroën-Werksteam neben Loeb. Die Saison 2010 wird für Dani Sordos Karriere entscheidend sein. Entweder schafft er in seinem vierten WM-Jahr den Durchbruch und erringt Siege oder er verschwindet in der Versenkung. Denn Ende 2010 läuft Sordos Vertrag bei Citroën aus.

Seine Stärken Asphalt Wie sein Teamkollege Sébastien Loeb ist Dani Sordo auf festem Belag extrem stark

Umfeld Teamkollege eines sechsmaligen Weltmeisters im Werksteam von Citroën: Dani Sordo hat die besten Voraussetzungen. Aber auch ein schweres Los, denn neben einem Ausnahme-Fahrer wie Loeb verblassen seine Leistungen


22 Rallye-WM Saison 2009


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Duales System Citroën und Ford – nur zwei Hersteller engagieren sich 2009 in der Rallye-WM. Der Titelkampf ist das Duell zwei starker Fahrer: Ford-Pilot Mikko Hirvonen fordert den fünfmaligen Weltmeister Sébastien Loeb im Citroën heraus


24 Rallye-WM Saison 2009

Dani Sordo, Citroëns Nummer zwei

„Ich fighte häufiger um die Führung. 2010 könnte mein Jahr werden“

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ie Rallye-Weltmeisterschaft steht in der Saison 2009 wieder vor einer Neuausrichtung. Überraschend haben sich vor Saisonbeginn gleich zwei Hersteller aus der Serie verabschiedet. Nach nur einem Jahr erklärt Suzuki das erfolglose WRC-Engagement mit dem SX4 für beendet. Schwerer schmerzt die Meisterschaft jedoch der Rückzug von Subaru. Die Japaner waren seit 1990 zunächst mit dem Legacy und seit 1993 mit dem Impreza in der höchsten Rallye-Klasse vertreten.

Eigeninitiative – Petter Solberg wählt einen alten Xsara statt Arbeitslosigkeit

Altmetall – Mads Østberg im Subaru des ehemaligen Werksteams

Nachdem in den 90er-Jahren die Japaner die Rallye-Weltmeisterschaft dominierten, ist nach dem Rückzug von Mitsubishi (2005), Toyota (1999) und dem Abschied von Subaru kein japanischer Hersteller mehr in der WM vertreten. Damit bleiben nur Ford und Citroën. Doch auch mit zwei Herstellern lässt sich spannender Sport bieten. Neben dem Werksteam ist Citroën mit dem neuen ­Citroën Junior Team mit jungen starken Fahrern engagiert. Ford baut wie in den vergangenen Jahren auf die Privat-Teams Stobart Ford und Munchi’s, deren Fahrzeuge jedoch auch vom Werksteam M-Sport gewartet und entwickelt werden. Doch die Weltmeisterschaft steht ganz im Zeichen des Duells von Weltmeister Sébas-

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Techniker dürfen am Service an den Autos arbeiten. Sie haben zwischen zwei Gruppen von Prüfungen 30 sowie abends 45 Minuten Zeit für Reparaturen. Ansonsten müssen Fahrer und Copilot selbst schrauben.

tien Loeb im Citroën gegen seinen jungen Herausforderer Mikko Hirvonen im Ford. Mit Dani Sordo bei Citroën und Jari-Matti Latvala sind auch die zweiten Cockpits in den Werksteams stark besetzt. Die anderen Piloten – eingeschlossen Petter Solberg in einem privaten Citroën Xsara WRC – sind Randfiguren. Sportlich spielen sie in der WM-Saison 2009 keine große Rolle.

Schliff für einen Rohdiamanten – Sébastien Ogier sammelt im Citroën Junior Team Erfahrung


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Ford entwickelt frühzeitig für 2010

Bereits im Spätsommer 2009 unternimmt Ford die ersten Testfahrten mit einem Fiesta Super 2000, der ab 2010 Kundenteams in der Rallye-WM und nationalen Meisterschaften zur Verfügung stehen soll. Ab 2011 bietet der Fiesta S2000 auch die Basis für das neue World Rally Car von Ford, das den Ford Focus RS WRC ablösen wird.

Mit zwölf Rallyes ist der WM-Kalender extrem kompakt. Einige Rallyes – darunter auch die ADAC Rallye Deutschland, Korsika und Schweden – müssen für ein Jahr pausieren. Dafür ist mit Polen eine neue Veranstaltung in den Kalender gerutscht. Nach drei Jahren kehrt die WM nach Australien zurück, fährt allerdings erstmals in New South Wales an der Ostküste.

Sportlich stehen der Rallye-Weltmeisterschaft viele Veränderungen bevor. Vor allem im Regelwerk rüstet die Serie teilweise auf bewährte alte Regeln zurück. Die Veranstalter erhalten mehr Flexibilität, um einzigartige Rallyes zu schaffen. Die Events dürfen ab 2010 zwischen zwei und vier Tage dauern, müssen jedoch an einem Samstag oder Sonntag enden. Bereits 2009 sind

erstmals wieder Misch-Rallyes aus Schotter- und Asphalt-Strecken erlaubt. Erstmals wird das bei der Rallye Zypern erfolgreich praktiziert. Ab 2010 wird das umstrittene SupeRally-System abgeschafft: Wer ausfällt, kann dann nicht mehr am nächsten Tag starten. Ab 2011 gilt ein neues Technisches Reglement mit World Rally Cars auf Basis von Super-2000-Fahrzeugen, die mit einem zusätzlichen Kit ausgerüstet sind und Veränderungen an Karosserie und Aerodynamik besitzen. Aus Kostengründen werden die Fahrzeuge von 1,6-Liter-Turbomotoren angetrieben. 2010 wird ein Übergangsjahr: Ein letztes Mal dürfen noch die alten World Rally Cars punkten, außerdem werden bereits die neuen World Rally Cars sowie Super2000-Fahrzeuge für die Marken-WM gewertet. Auch 2010 dürfen sich die Fans auf das Duell Ford gegen Citroën freuen: Beide Hersteller haben angekündigt, ihr Engagement mindestens bis 2011 fortzusetzen.

Hat Grund zum Jubeln – Ford-Teamchef Malcolm Wilson freut sich über Mikko Hirvonens konstant gute Leistungen


26 WM Teams

CitroËn Total WRT Team-Info Gegründet 1994 Teamchef Olivier Quesnel Technischer Leiter Xavier Mestelan-Pinon Team-Mitglieder 120 Adresse Paris Satory (F) Fahrzeug Citroën C4 WRC

Erfolge Siege 60 Titel 12

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itroën ist in der Rallye-WM die Marke, die es zu schlagen gilt. Seit 2003 gewannen die Franzosen je sechsmal die Fahrerund die Hersteller-Weltmeisterschaft. Eng verknüpft mit der Marke Citroën ist Fahrer Sébastien Loeb. Alle 54 WM-Siege

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Beifahrer Marc Marti

Marc Marti (E) Geboren 1. Oktober 1966 Geburtsort Molins de Rei (E) WM seit 1992 WM-Einsätze 133 Siege 3 WM-Titel 0 Fahrer bisher Carlos Sainz

Fahrer Dani sordo

Dani Sordo (E) Geboren 2. Mai 1983 Geburtsort Torrelavega (E) WM seit 2003 WM-Einsätze 71 Siege 0 Bestes Ergebnis 2. Teams bisher –

Beifahrer Daniel Elena

Daniel Elena (MC) Geboren 26. Oktober 1972 Geburtsort Monaco (MC) WM seit 1998 WM-Einsätze 126 Siege 54 WM-Titel 6 Fahrer bisher –

Fahrer Sébastien Loeb

Sébastien Loeb (F) Geboren 24. Februar 1974 Geburtsort Haguenau (F) WM seit 1999 WM-Einsätze 125 Siege 54 WM-Titel 6 Teams bisher –

errang der 35 Jahre alte Franzose mit C­ itroën. Nur sechs Erfolge feierte Citroën mit anderen Piloten. Die Mannschaft, die in Satory bei Versailles (südwestlich von Paris) beheimatet ist, hat eine lange Motorsport-Tradition. Bis Mitte der 80er-Jahre startete Citroën sporadisch in der Rallye-WM. Mit dem Ende der Gruppe-B-Ära engagierte sich Citroën höchst erfolgreich bei Wüsten-Rallyes. Ende der 90er-Jahre kehrte die Marke aus dem PSA-Konzern in die Rallye-Weltmeisterschaft zurück und feierte zunächst mit einem frontangetriebenen Xsara Kitcar zwei Siege gegen die Allrad-Konkurrenz. Mit dem Xsara WRC begann dann der Siegeszug des reinrassigen Werksteams. Doch dabei spielte auch eine besondere Rolle, dass der damalige Sportchef Guy Fréquelin bei der Fahrerwahl einen richtigen Coup landete. Denn der Junior-WMChampion von 2001, Sébastien Loeb, reifte schnell zum Top-Star heran und feierte im Jahr 2002 den ersten Sieg. Mit dem Xsara errang Citroën 34 WM-Siege. Seit Januar 2007 knüpft der Citroën C4 WRC an diese beispiellose Erfolgsserie an.


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BP-Ford abu Dhabi WRT kommen Mikko Hirvonen und Jari-Matti Latvala zum Einsatz, beide zählen zur jüngeren Generation der Rallye-Piloten. Bis Ende 2011 hat sich Ford zur RallyeWM bekannt. Auch zukünftig vertraut das „blaue Oval“ auf Mikko Hirvonen und JariMatti Latvala.

Team-Info Gegründet 1997 Teamchef Malcolm Wilson Technischer Leiter Christian Loriaux Team-Mitglieder 75 Adresse Dovenby Hall (GB) Fahrzeug Ford Focus RS WRC

Erfolge Siege 73 WM-Titel 4

Miikka Anttila (FIN) Geboren 10. September 1972 Geburtsort Janakkala (FIN) WM seit 1999 WM-Einsätze 89 Siege 2 WM-Titel 0 Fahrer bisher J. Tuohino, K. Katajamäki

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Beifahrer Miikka Anttila

Jari-Matti Latvala (FIN) Geboren 3. April 1985 Geburtsort Tuuri (FIN) WM seit 2002 WM-Einsätze 79 Siege 2 WM-Titel 0 Teams bisher –

Fahrer Jari-Matti Latvala

Jarmo Lehtinen (FIN) Geboren 3. Januar 1969 Geburtsort Lahti (FIN) WM seit 1997 WM-Einsätze 102 Siege 11 WM-Titel 0 Fahrer bisher M. Rämänen

Beifahrer Jarmo Lehtinen

Mikko Hirvonen (FIN) Geboren 13. Juli 1980 Geburtsort Jyväskylä (FIN) WM seit 2002 WM-Einsätze 98 Siege 11 WM-Titel 0 Teams bisher Subaru

Fahrer Mikko Hirvonen

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ereits seit 1997 vertraut Ford in der Rallye-Weltmeisterschaft auf das britische Einsatzteam M-Sport. Die Mannschaft ist in modernen Hallen auf dem Gelände der ehemaligen Nervenheilanstalt Dovenby Hall im Norden Englands beheimatet. Teamchef ist Malcolm Wilson, ein ehemalige Rallye-Pilot und mehrfacher Britischer Meister. M-Sport ging damals aus Malcolms Wilsons privatem Team Wilson Motorsport hervor. Inzwischen ist M-Sport in der Rallye-Weltmeisterschaft nicht nur für die Ford Focus RS WRC des BP-Ford Abu Dhabi World Rally Teams zuständig. Die Mannschaft entwickelt die Rennfahrzeuge und setzt auch die Ford Focus für die privaten Teams Stobart Ford und Munchi’s Ford ein. Außerdem unterstützt M-Sport Privatfahrer in vielen Ländern, die mit Focus RS WRC, Fiesta Super 1600 und Fiesta ST Rallyesport betreiben. Ab Saisonstart 2010 soll den Kundenteams auch ein neues Super2000-Fahrzeug auf Basis des Ford Fiesta zur Verfügung stehen. In der Fahrer-Wahl vertraut Ford auf die bewährte Mannschaft aus 2008: Wieder


28 WM Teams

Stobart VK M-sport Ford WRT Team-Info Gegründet 2006 Teamchef Malcolm Wilson Technischer Leiter Christian Loriaux Team-Mitglieder 75 Adresse Carlisle (GB)/Dovenby Hall (GB) Fahrzeug Ford Focus RS WRC

Erfolge Siege 0 WM-Titel 0

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as Privatteam Stobart Ford, vom Logistik-Unternehmer Eddie Stobart gegründet, ist für die Marken-Weltmeisterschaft eingeschrieben und setzt zwei bis drei Ford Focus RS WRC bei allen zwölf WM-Rallyes ein. Stammpiloten sind der Brite Matt Wil-

son und der Norweger Henning Solberg. Bei zwei Rallyes zum Saisonbeginn kommt außerdem der Este Urmo Aava zum Einsatz. Vorbereitet und gewartet werden die Ford Focus RS WRC vom Werksteam M-Sport. Bereits seit 2007 ist Stobart-Ford als Kundenteam in der Rallye-WM vertreten.

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Beifahrer Kuldar Sikk

Kuldar Sikk (EST) Geboren 20. Juni 1979 Geburtsort Tartu (EST) WM seit 2003 WM-Einsätze 50 Siege 0 Bestes Ergebnis 4. Fahrer bisher –

Fahrer Urmo Aava

Urmo Aava (EST) Geboren 2. Februar 1979 Geburtsort Tallin (EST) WM seit 2002 WM-Einsätze 51 Siege 0 Bestes Ergebnis 4. Teams bisher Suzuki

Beifahrer Cato menkerud

Cato Menkerud (N) Geboren 23. August 1973 Geburtsort Lillehammer (N) WM seit 1994 WM-Einsätze 81 Siege 0 Bestes Ergebnis 3. Fahrer bisher –

Fahrer Henning Solberg

Henning Solberg (N) Geboren 8. Januar 1973 Geburtsort Spydeberg (N) WM seit 1998 WM-Einsätze 83 Siege 0 Bestes Ergebnis 3. Teams bisher –

Beifahrer Scott martin

Scott Martin (GB) Geboren 6. November 1981 Geburtsort Cumbria (GB) WM seit 2004 WM-Einsätze 47 Siege 0 Bestes Ergebnis 5. Fahrer bisher Mark Higgins

Fahrer Matthew Wilson

Matthew Wilson (GB) Geboren 29. Januar 1987 Geburtsort Cumbria (GB) WM seit 2004 WM-Einsätze 61 Siege 0 Bestes Ergebnis 4. Teams bisher –


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CITROËN JUNIOR Team

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rstmals ist auch Citroën mit einem Kundenteam in der Rallye-WM vertreten. Im Citroën Junior Team erhalten vor allem ­ junge Piloten eine Chance. Neben den Stammpiloten Evgeny Novikov, Sébastien Ogier und Conrad Rautenbach kommen

auch je einmal Chris Atkinson und Aaron Burkart zum Einsatz. Beim Saisonfinale schiebt Citroën die Junioren-Idee in den Hintergrund: Dann startet der 34 Jahre alte Petter Solberg, Weltmeister von 2001, im Junior-Team, um Sébastien Loeb im Titelkampf zu unterstützen.

Team-Info Gegründet 2009 Teamchef Olivier Quesnel Technischer Leiter Xavier Mestelan-Pinon Team-Mitglieder 120 Adresse Paris Satory (F) Fahrzeug Citroën C4 WRC

Erfolge Siege 0 WM-Titel 0

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Beifahrer Julien Ingrassia

Julien Ingrassia (F) Geboren 26. November 1979 Geburtsort Aix-en-Provence (F) WM seit 2008 WM-Einsätze 19 Siege 0 Bestes Ergebnis 2. Fahrer bisher –

Fahrer Sébastien Ogier

Sébastien Ogier (F) Geboren 17. Dezember 1983 Geburtsort Gap (F) WM seit 2008 WM-Einsätze 19 Siege 0 Bestes Ergebnis 2. Teams bisher –

Beifahrer Daniel Barritt

Daniel Barritt (GB) Geboren 23. August 1981 Geburtsort Burnley (GB) WM seit 2000 WM-Einsätze 36 Siege 0 Bestes Ergebnis 5. Fahrer bisher Mark Higgins, Fumio Nutahara

Fahrer Conrad Rautenbach

Conrad Rautenbach (ZW) Geboren 12. November 1984 Geburtsort Harare (ZW) WM seit 2004 WM-Einsätze 55 Siege 0 Bestes Ergebnis 4. Teams bisher –

Beifahrer Stéphane prévot

Stéphane Prévot (B) * Geboren 7. Januar 1969 Geburtsort Huy (B) WM seit 1994 WM-Einsätze 132 Siege 0 Bestes Ergebnis 2. Fahrer bisher Bruno Thiry * Ersetzt Dale Moscatt

Fahrer Evgeny Novikov

Evgeny Novikov (RUS) Geboren 19. September 1990 Geburtsort Moskau (RUS) WM seit 2007 WM-Einsätze 15 Siege 0 Bestes Ergebnis 5. Teams bisher –


30 WM Teams

Munchi’s Ford World Rally Team Team-Info Gegründet 2007 Teamchef Martin Christie Technischer Leiter Christian Loriaux Team-Mitglieder 8 Munchi, 75 M-Sport Adresse Dovenby Hall (GB) Fahrzeug Ford Focus RS WRC

Erfolge Siege 0 WM-Titel 0

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Beifahrer Jorge pÉrez companc

Jorge Pérez Companc (RA) Geboren 16. Juli 1966 Geburtsort Buenos Aires (RA) WM seit 2001 WM-Einsätze 29 Siege 0 Bestes Ergebnis 4. Fahrer bisher Juan Pablo Raies, Gabriel Raies

Fahrer FEderico Villagra

Federico Villagra (RA) Geboren 1. Mai 1969 Geburtsort Córdoba (RA) WM seit 1998 WM-Einsätze 39 Siege 0 Bestes Ergebnis 4. Teams bisher –

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eben Stobart-Ford ist Munchi’s Ford das zweite Ford-Privatteam in der Rallye-Weltmeisterschaft. Der Ford Focus RS WRC von Federico Villagra wird wie in den Vorjahren vom Werksteam M-Sport vorbereitet und eingesetzt. Die Wurzeln der Mannschaft liegen jedoch in Argentinien. Als Team-Manager ist der Argentinier Martin Christie, ein langjähriger erfolgreicher Rallye-Copilot, aktiv. Auch Fahrer Federico Villagra und Copilot Jorge Pérez Companc stammen aus dem Rallye-verrückten Argentinien. Seit 2007 ist Munchi’s in der höchsten Rallye-Liga vertreten. Und wie auch in den Jahren zuvor bestreitet das Kundenteam nur ein begrenztes Programm von acht WRC-Rallyes. 2009 ist Munchi’s jedoch das einzige für die Marken-Wertung eingeschriebene Team mit einem reduzierten Programm. In der dritten Saison ist Munchi’s statt mit zwei Fahrzeugen nur noch mit einem Ford Focus RS WRC vertreten. Und trotzdem ist die Saison 2009 die bislang erfolgreichste: Fahrer Federico Villagra und sein

Copilot Jorge Pérez Companc finden sich insgesamt sogar sechsmal in den Punkten wieder. Zweimal – beim Heimspiel in Argentinien und bei der harten Rallye Akropolis – fahren sie auf den vierten Rang und kassieren dafür fünf kostbare WMPunkte. Es sind die beiden bisher besten Rallyes für Munchi’s Ford. Den Namen erhielt Munchi’s Ford übrigens von einer Eiscreme-Fabrik in Argentinien, die Luís Pérez Companc, der Bruder von Beifahrer Jorge Pérez Companc besitzt. Noch im vergangenen Jahr nahm Luís Pérez-Companc selbst an der Rallye-Weltmeisterschaft in der Mannschaft von Munchi’s Ford teil. Doch 2009 hat der Argentinier seine Prioritäten verlagert: Er widmet sich stärker dem Rundstreckensport, unter anderem der FIA-GT-Meisterschaft, wo der 37 Jahre alte Motorsport-Profi und Geschäftsmann einen Ferrari F430 pilotiert. Mit Erfolg, denn zum Saisonende liegt Luís Pérez-Companc, der sich das Cockpit mit verschiedenen Piloten teilt, unter den Top Ten der stark besetzten GT2-Wertung der FIA-GT-Meisterschaft.


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Citroën sucht den Superstar Neue Saison, neues Team: Nach dem WRC-Ausstieg von Suzuki und Subaru füllt das neue Citroën Junior Team die Lücke im Starterfeld. Das ehrgeizige Projekt gibt jungen Talenten eine WM-Chance


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ls junger Fahrer ein Cockpit in einem Werksauto in der WRC zu finden – ein fast aussichtsloses Unterfangen. Vor allem nach dem Rückzug von Su­baru und Suzuki sind die Arbeitsplätze zum Saisonstart 2009 noch einmal knapper geworden. Doch Citroën startet mit der Rallye Irland ein neues Projekt: Im Citroën Junior Team kommen vorwiegend junge Piloten zum Einsatz. „Im Schnitt sind sie 22 Jahre alt“,

erklärt Benoit Nogier, Chef des Einsatzteams Citroën Sport Technologies. Doch so ganz uneigennützig ist das ehrgeizige Projekt der Franzosen nicht: Schließlich wäre eine WM mit nur drei bis vier großen Teams ziemlich langweilig. Für die Citroën-Junioren Conrad Rautenbach aus Zimbabwe und den Franzosen Sébastien Ogier beginnt das „Abenteuer Werksteam“ ab der Rallye Irland. Auf der Grünen Insel sitzt der ehemalige Subaru-

10 Siege im Citroën C4 WRC, so lautet das Fazit von Sébastien Loeb (rechts) und Copilot Daniel Elena nach dem Triumph bei der Rallye Irland. Es ist ihr 48. gemeinsamer WM-Sieg.

Einmaliges Gastspiel – Chris Atkinson, Ex-Subaru-Pilot, darf zum Saisonstart einen Citroën im Junior-Team fahren


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Bei Nacht und Nebel – Ford-Pilot Matt Wilson fährt auf Rang sieben und holt zwei wichtige WM-Punkte

Werkspilot Chris Atkinson im Fahrzeug des Russen Evgeny Novikov, der erst ab der Rallye Norwegen zusteigt. Erstmals findet der Auftakt der RallyeWeltmeisterschaft nicht in Monte Carlo statt. Doch schwieriger als in Irland könnten die Bedingungen für einen Rookie kaum sein: Dauerregen setzt die Straßen unter Wasser. So hoch, dass die letzten zwei Prüfungen des ersten Tages wegen überfluteter Strecken abgesagt werden. Unter diesen Bedingungen erweist sich Citroën-Star Sébastien Loeb als weltmeisterlich: Der Franzose übernimmt mit seinem C4 WRC am ersten Tag die Führung, baut seinen Vorsprung stetig aus und siegt mit satten 1.27 Minuten Vorsprung vor seinem Teamkollegen Dani Sordo. Doch auch „Super Séb“ bleibt nicht fehlerfrei: Auf Aquaplaning rutscht er am zweiten Tag aufs Gras, verliert 50 Sekunden, kann aber ohne nennenswerte Defekte weiterfahren.

Comeback – Irland ist nach einem Jahr Pause wieder in der Rallye-Weltmeisterschaft vertreten

Mit Rang drei ist Mikko Hirvonen der beste Ford-Pilot. Ein Junior macht Schlagzeilen im Stobart-Ford-Team: Der Este Urmo Aava führt bei seinem Debüt im Focus nach der zweiten und dritten Prüfung das Feld an, fällt dann langsam zurück. Auf der sechsten Prüfung landet der ehemalige Junior-WM-Pilot in einem Graben und muss sein Fahrzeug mit Hilfe von Zuschauern befreien lassen. Das Team zieht ihn aus Sorge vor weitergehenden Schäden für den Rest der ersten Etappe aus dem Verkehr. Am Ende wird Aava noch Zehnter.

Auch für das wenig erfahrene Trio aus dem Citroën Junior Team birgt das Wochenende einige Überraschungen: Conrad Rautenbach entscheidet sich zu Beginn ebenfalls für Winterreifen und beendet den ersten Tag auf Rang fünf. Am zweiten Tag verabschiedet er sich nach einem Unfall. Teamkollege Sébastien Ogier liegt mit knapp fünf Sekunden Abstand nach der ersten Etappe auf Platz sechs, verliert aber am zweiten Tag mehr als zwei Minuten durch einen Ausritt. „Schade“, ärgert sich der Franzose, der bei seinem WRC-Debüt in Großbritannien 2008 sogar kurz geführt hatte. „Ohne meinen Fahrfehler wäre die Rallye viel interessanter geworden.“ Am Ende belegt der Junior-Weltmeister von 2008 bei seinem zweiten WRC-Einsatz Rang sechs hinter seinem Teamkollegen Atkinson. Auch der erfahrene Chris Atkinson muss sich erst an das neue Sportgerät

Ford-Pilot Jari-Matti Latvala, der nach einem Ausritt am ersten Tag nur auf Platz 14 landet

„Ich habe das Gefühl, das Team im Stich gelassen zu haben. Denn ich sollte hier viele Punkte holen“


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letzten Tag verliert er den Kontakt zu Solberg und muss sich mit Platz fünf ­zufriedengeben. Zwar hat Citroën-Sportchef Olivier Quesnel vor der Saison laut von Siegen geträumt: „Wir kennen die Qualität der Fahrzeuge, die Kunden zur Verfügung gestellt werden, und hoffen, dass einige als Sieger hervorstechen.“ Doch mit dem Ergebnis der Junioren beim schweren Saisonauftakt ist man bei Citroën zufrieden. „Für einen Fahrer, der noch das Auto kennenlernt, hat Sébastien Ogier einen tollen Job abgeliefert“, so Teamchef Benoit Nogier. Auch Ogier äußert sich positiv: „Wir haben auf diesen 350 Kilometern unglaublich viel gelernt. Wir haben eine brandneue Rallye kennengelernt und sind mit schlechten Bedingungen klargekommen. Jede Rallye, die wir beenden, bringt uns einen reichhaltigen Erfahrungsschatz.“

Reparieren für einen Rookie – Urmo Aavas Ford wird nach einem Ausritt hergerichtet

gewöhnen. „Es steht so viel Wasser auf der Strecke“, stöhnt der Australier. „Das ist nicht das richtige Terrain, um sich mit einem Auto vertraut zu machen.“ Am ersten Tag zerstört er die Windschutzscheibe,

verliert als Folge drei Minuten und liegt auf Platz sieben. Am zweiten Tag kann er mit konstant starken Zeiten Boden gutmachen und beendet die Etappe nur fünf Sekunden hinter Henning Solberg als Fünfter. Am

Pinnwand Rallye Irland 1

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1 Heimspiel – Austin McHale aus Irland fährt im Ford Focus RS WRC auf den elften Gesamtrang 2 Exot – Niall McShea mit dem einzigen Proton Satria Neo im Starterfeld kommt nach einem Ausritt nicht ins Ziel 3 Perfektes Debüt im Suzuki Swift – Aaron Burkart aus Deutschland feiert seinen ersten Sieg in der Junior-WM 4 Rang zwei – Dani Sordo macht den Citroën-Doppelsieg zum Saisonauftakt perfekt


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Poker: Winterreifen auf Asphalt Bei den sintflutartigen Regenfällen in Irland sorgt Ford-Pilot Jari-Matti Latvala auf der ersten Etappe für Schlagzeilen. Während sich Teamkollege Mikko Hirvonen für den weichen Standardreifen PZero entscheidet, wählt Latvala den Winterreifen Sottozero, ist damit 17 Sekunden schneller als der Rest des Feldes und liegt 42 Sekunden vor Sébastien Loeb. Das Reglement lässt – anders als in früheren Zeiten – nur wenige Möglichkeiten für Reifenstrategien zu. Denn alle WRC-Teams müssen bereits im zweiten Jahr auf die Einheitspneus von Pirelli vertrauen. Für die Rallye Irland sind lediglich der weiche Asphalt-Pneu PZero und der Winterreifen Sottozero für Eis und Schnee zugelassen. Entgegen aller Erwartungen erweist sich der Sottozero als perfekt im Regen. „Es ist überraschend zu sehen, dass ein Winterreifen auf nassem Asphalt besser ist als ein Regenreifen“, staunt Loeb, der genau wie die übrigen Konkurrenten auf Winterreifen umrüsten lässt. Die Leistung von Latvala lohnt sich übrigens nicht: Auf der zweiten Prüfung ist die Fahrt des finnischen Brillenträgers nach einem Ausritt in eine Böschung beendet. Er startet zur zweiten Etappe und arbeitet sich noch vom 25. bis auf den 14. Rang vor. Ein schwacher Trost.

Wunderwaffe – Pirellis Winterreifen Sottozero erweist sich im Regen als die beste Wahl

Bester Ford-Pilot – Mikko Hirvonen fährt aufs Podium und zeigt vielen Gegnern die Rücklichter


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