MTT 6 Methods, Tools and Theory 6 Research and Design Transfer ADRIAN JUDT
Methods, Tools and Theory 6 Research and Design Transfer Wintersemester 2012/13 HafenCity Universität Hamburg Urban Design
Prof. Bernd Kniess Prof. Dr. Ingrid Breckner Prof. Dr. Michael Koch Dipl. Ing. Mario Abel Dipl. Ing. Msc Rainer Johann
inhalt essay prolog ein essay in drei teilen > es war > es ist > es bleibt epilog
Dokumentation S. 08
Semesterübersicht
S. 30
S. 10
kurzportfolio
S. 34 S. 37 S. 38 S. 39 S. 41 S. 42 S. 43 S. 44 S. 45 S. 47 S. 49 S. 51 S.53 S. 55 S. 57 S. 59 S. 61 S. 63 S. 65 S. 67 S. 69
tools
S. 72
einflüsse
S. 78
> The City is Change and Flux > Franz Kafka - Schrifträume > Le Fait Urbain > Construction en Béton > Art, Musique & Architecture > Intervention dans la Ville > La Ville Rétrouver > Open City - Pirater la Petite Ceinture > Cum Laude > Transformation - Wirkungsgeschichte > Theorie des Städtebaus > Wissen von dem wir (noch) nichts wissen > Life Project > The River Don > Stadt.Schnitt > Transformation - Urbanität > Transdisziplinäres Labor > IKP Baumhaus > IKP Hotel Wilhelmsburg > Bau dir deine Uni
S. 11 S. 15 S. 25
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Es sa y 6
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prolog Der folgende Essay entstand aus der Reflexion meines Urban Design Master Studiums an der HafenCity Universität Hamburg. Dieser Text stellt dabei die schriftliche Ausarbeitung einer individuellen Beschäftigung mit den Hintergründen, Lernprozessen und Konklusionen des knapp dreijährigen Studiums dar. Anhand von Projekten, Seminararbeiten & Workshops versuche ich Bezüge zu relevanten theoretischen Denkmodellen zu ziehen und diese über die gelehrte Methoden und selbst angewandte Tools miteinander verknüpfen.
prozesses mit den entsprechenden Methoden und Techniken um die aus der vorangestellten Abhängigkeit entstandenen Forschungsinteressen und Projektansätzen weiter zu verfolgen. Folgend ergibt sich aus diesen beiden Feldern ein Standpunkt zu seinem eigenen Tätigkeitsfeld. Um das im Urban Design Studium gelernte Wissen mit meinem persönlichen Erfahrungshorizont in Relation zu setzen muss, ich jedoch zusätzlich mehrere Schritte in meiner Ausbildung zurückgehen und auch noch einmal reflektieren, welche Interessen und Fragestellungen mich zu meinem Urban Design Studium an der HafenCity Universität bewogen haben. Das heißt über vier Jahren Studium in drei europäischen Ländern, zahlreichen internationalen Exkursionen sowie mehrerer dutzend Projekte und Seminare. Die informative Überladung muss zwangsläufig zu einem mentalen Reset führen. Erst der Loop zurück zum Ausgangspunkt schafft den nötigten Raum um anhand einer ausgewählten Außenperspektive seine eigene Arbeitsweise zu reflektieren. Im Sinne Christopher Dells wird somit eine Desorientierung geschaffen um die Zieloffenheit des Reflexionsprozesse möglichst offen zu halten (Dell 2011, S. 143 ff). Das ,sich verlieren‘ in dem Material und die Abwendung von Routinen in der Materialaufarbeitung durch festgelegte Strukturierungen (beispielsweise chronologisch oder inhaltlich) ermöglicht eine bewusstere Auseinandersetzung auf unterschiedlichen Ebenen. In diesem reflexivem Prozess wurden die den Studienarbeiten zugrunde liegenden Arbeitsprozesse, angewandten Methoden sowie theoretische Ansätze herausgearbeitet um die ihnen inhärenten Strukturen und Systeme (Vgl. C. Dell) offenzulegen und mögliche Muster und Schemata zu erkennen. Die textliche Ausarbeitung in diesem Essay stellt nicht
Zurück zur Zukunft Ausgangspunkt für den Dérive durch die eigenen Studienarbeiten waren die drei Kernthemen „Stadt“, „Arbeitsmethodik“ sowie „Arbeitsfeld“. •
Genauer formuliert geht es um meine Sicht auf Stadt. Hat sich meine Verständnis von Stadt gewandelt? Wie hat sich meine Haltung zum Städtischen entwickelt?
•
Welche Bedeutung hat für mich der Designprozess? Wie gehe ich vor? Welche Techniken habe ich erlernt und wie kann man diese Anwenden?
•
Was ist meine Profession? Was unterscheidet unser Studium von Anderen?
Diese drei sehr umfangreichen Themenblöcke lassen sich natürlich nicht gesondert von einander betrachten sondern überschneiden sich in vielen Bereichen. Das eigene Verständnis von Stadt ist ein kontinuierlicher Entwicklungsprozess, der entscheidend von den im Studium behandelten Raumkonzepten, theoretischen Ansätzen und Diskussionen geprägt wird. Damit einher geht die Auswahl eines geeigneten Arbeits8
den gesamten Reflexionsprozess dar, sonder ist als komprimierte und verdichtete Zusammenfassung der für mich besonders relevanten Punkte zu verstehen. Zur besseren Verständlichkeit bediene ich mich dabei einer chronologischen Strukturierung.
persönliche Haltung zur Arbeitspraxis im Berufsfeld des Städtebaus. Hierbei soll nicht bloß eine beschönigende Sicht einen „Traumberuf“ skizzieren, sondern auch die Diskrepanz zwischen erlernter Methodik in einem universitärem Kontext und ihrer praktischen Anwendbarkeit in einer (zeitlich sehr limitierten) Entwurfs- und Projektpraxis.
Das Kapitel was war fokussiert die Ausgangssituation für das Masterstudium und umreißt die dem Motivationsschreiben (Msc UD) zugrunde liegende Erfahrungen. Diese Auseinandersetzung mit den sehr lang zurückliegenden Arbeiten dient dem Verständnis des Entstehungsprozesses meines Studieninteresses und generellen Haltung zu den Themenkomplex von Stadtforschung und Stadtgestaltung. Zum damaligen Zeitpunkt führte das Eine zum Anderen ohne das ein großes Ganzes, beziehungsweise einen übergeordneten Zusammenhang erkennbar war. In diesen Jahren entwickelte sich vieles aus persönlichem Interesse heraus ohne direkten Bezug zu meinem damaligen Studium. Gegliedert in die Bereiche Stadt, Methodik und Tools werden unter dem Titel was ist die wichtigsten Erkenntnisse meines Studiums dargelegt. Erst durch den oben beschriebenen Prozess ließ sich dieser, im Nachhinein sehr logische Aufbau erkennen. Zunächst erfolgt eine kurze Abhandlung über ein Verständnis von Stadt, welche als Grundlage zum Verstehend der weiteren Schritte unerlässlich ist. Anschließend werden anhand von ausgewählten Beispielen zunächst die Metaebene der Methodik als Vorbedingung für die darauf folgende Anwendung spezifischer Werkzeuge beschrieben Der abschließende Teil „was bleibt“ diskutiert aufbauend auf der vorangestellten Reflexionen meine 9
ein essay in drei teilen 10
S. 6 // was war
was war
> Entwerfen - Wikipedie
„Während dieser Zeit entwickelte ich ein besonderes Interesse an der Schnittstelle zwischen der gebauten Umwelt und den Menschen. Mich interessieren Fragen, wie der Mensch in der Stadt lebt, welche Wechselwirkungen zwischen den Menschen und den raumgebenden Formen auftreten und wie man die unterschiedlichsten Potentiale nutzbar machen kann. ... Meiner Ansicht nach ist es sehr wichtig, zunächst durch einen geschulten Blick die Aspekte des Lebens in den Städten zu betrachten und zu verstehen. ... Ich halte in diesem Sinne eine interdisziplinäre Herangehensweise für unerlässlich. ... Schon zu Ende meines Studiums an der HCU und insbesondere während meines Aufenthaltes in Paris gefielen mir fächerübergreifende Kurse im Bereich von Architektur, Kunst und Philosophie, die neue Sichtweisen eröffnen und bei der Suche nach möglichen Lösungswegen eine gute zusätzliche Alternative zu den herkömmlichen Verfahren bieten. ...“
>The City is Change and Flux
> Auszug aus meinem Bewerbungsschreiben, 2010
> Marc Augé
In der Architektur ist das Entwerfen ein komplexer Prozess, bei dem verschiedene Randbedingungen (Lage, Baugrundstück, Raumprogramm, Kosten, Baurecht ...) beachtet werden müssen, um ein Bauwerk oder Gebäude zu entwickeln. Das Ergebnis, der Entwurf, wird in der Regel in Zeichnungen und Architekturmodellen, manchmal zusätzlich in Textform dokumentiert.
Bachelorstudium Stadtplanung & Mitarbeit im Lehrstuhl UD
Im Zuge meines Bachelorstudiums der Stadtplanung kristallisierte sich recht schnell heraus, dass insbesondere die Projektarbeit im Bereich Forschung & Entwurf zu stadträumlicher Situationen mein Interesse weckte. Durch ein Seminar bei Frau Prof. Dr. Breckner wurde ich damals an ein verändertes Raumverständnis herangeführt. Durch die unterschiedlichen Werkzeuge zur qualitativen Sozialforschung, insbesondere durch den Ansatz des Matrix-Raumes, der der Raumbeobachtung nach Läpple zugrunde liegt ließ ich das Verständnis eines Container-Raum-Prinzips schnell zurück. In der Betrachtung des Raumes nunmehr nicht nur die physischen Parameter raumbildend, sondern auch Personen sowie vorzufindende Symbole aber auch regulative & repräsentative Systeme. Während zunächst noch die einzelnen Kategorien mechanisch bei den Beobachtungen abgearbeitet wurden erhellten sich die Hintergründe zu diesem Konzept der Raumbeobachtung durch einen später belegten Kurs. In dem Wahlfach Stadtfotografie beschäftigten wir uns mit dem Thema the city is change and flux und befassten uns vor diesem Hintergrund mit Texten von Marc Augé und Michel de Certeau in deren Betrachtung die Performativität von Raum ein zentrales Element darstellt. Zum einen wurde für mich durch Augé klar, dass auch die Identifi11
was war // S. 7
Wohl war das Kennenlernen von prozessorientierten Arbeitsweisen von Archigram bis Kafka aber auch die Frage nach gesellschaftlicher Relevanz und theoretischem Background, die mich im Sommer 2008 dazu bewogen mich als studentische Hilfskraft an 12
> Constant - New Babylon > Franz Kafka - Schriftraäme
In der Zeit begann ich mich zudem für avantgardistische Gruppen im Bereich von Interventionen bis Utopien zu interessieren und über diese in unserm Freundeskreis Abends bei Wein & Zigaretten zu diskutieren. Als besonders spannend betrachtete ich die Interventionspraktiken von Haus-Rucker-Co die in ihren Interventionen starken Bezug auf den Menschen und seine Sicht auf seine Umwelt legen, sowie Coop Himmelb(l)au und die russische Avantgarde um Wladimir Jewgrafowitsch Tatlin die mit ihrem konstruktivistischem Ansatz die homogene Gleichförmigkeit und Routinen in der Architektur und im Städtebau aufbrechen wollten. Auf einer größeren Maßstabsebene war insbesondere die Beschäftigung mit den utopischen Ansätze von Archigram und Constant sehr prägend. Neben den Darstellungstechniken in Collagen, Comics & ähnlichem standen auch die dahinter liegenden Denkansätze zu Architektur, Städtebau und Gesellschaft im Fokus. Neben der bildenden Kunst hat mich ein Q-Studies Seminar im Bereich Literatur sehr beschäftigt. Unter dem Titel Schrifträume diskutierten wir das Spannungsverhältnis von Raum, Schrift und Motiven in dem Werk Kafkas. Neben dieser speziellen Herangehensweise an Raumproduktion in der Literatur (Beim Bau der Chinesischen Mauer / der Bau) faszinierte mich insbesondere Kafkas Schreibprozess, der mit der genialen Idee des Genies brach und seine Werke aus dem Prozess des Schreibens selbst entwickelte. Dieser war dadurch gekennzeichnet, das die Wörter und Sätze auf den Vorangegangenen aufbauen und somit seine Notizhefte von ständigem Wegstreichen, Umschreiben, Einfügen und neu Strukturieren gekennzeichnet sind.
> Haus-Rucker-Co
kation und die Bedeutungszuschreibung ein Raumkonstituierendes Element darstellt (Nicht-Orte). Zum anderen eröffnet DeCerteau das Handlungen erst den entscheidenden unterschied zwischen einem Ort und einem Raum ausmachen (Die Kunst des Handelns).
> Construction en Béton > Le Fait urbain > intervention dans la Ville
dem Lehrstuhl Urban Design zu bewerben. Während der Arbeit im Institut bekam ich Einblicke in den Aufbau und die Studieninhalte das Urban Design Studiums durch die Dokumentation der Projekte und Seminararbeiten der UD-Studierenden, das Erstellen von Readern, aber auch durch das Anlesen und Durchschauen von vielen Büchern der Mitarbeiter. Diese Auseinandersetzung mit dem von Prof. Kniess und seinen Mitarbeitern gelehrten Verständnis von Urban Design / Städtebau zeigte mir schon damals die Richtung in der ich weiter arbeiten wollte. architekturstudium in Paris - zwischen architektur, kunst und Philosophie Vor dem Abschluss meines Bachelorstudiums war es mir wichtig noch einmal eine andere Perspektive auf das Themenfeld „Stadt“ zu bekommen. Aus diesem Grund ging ich für ein Jahr an die École National Supérieure d‘Architecture de Paris La Villette. Die Auswahl viel für mich auf die ENSAPLV aufgrund ihres offenen Verständnisses von Architektur insbesondere als Schnittstelle zwischen Architektur, Kunst und Theorie. Anhand einiger weniger Projekte möchte ich die mir wichtigsten Erkenntnisse kurz skizzieren. Schon vor meinen Studium in Paris habe ich mich gefragt, ob man Plätzen und anderen städtische Räumen ohne zuvor Bewegungsabläufe und Handlungsmuster studiert zu haben. Eine einfache, aber wirkungsvolle Aufgabe war daher für mich die Gestaltung eines Möbels (Construction en Béton) für den Außenraum, da man sich neben den menschlichen Proportionen auch mit Bewegungsmustern und Handlungsabläufen in einem sehr überschaubaren Bereich beschäftigt. Für mich war damals aber ein Sitzmöbel schon mehr als ein einfacher Stuhl und sollte daher auch auf Aneignungspraktiken eingehen. Da neben dem Sitzen ein Stuhl auch als Leiter, Podest, Bühne, Ablage, Tisch, Liege und vieles mehr verwendet wird, sollte ein gutes Möbel auch verschiedene Funktionen und Möglichkeiten zulassen. Auf einer ganz anderen Maßstabsebene arbeiteten wir in dem 13
Im Nachhinein fügen sich diese Überlegungen zum Verständnis von Stadt und Entwurfspraktiken als logischer Schritt hin zu meinem Urban Design Studium ein und markieren die Schwelle in meinem persönlichen Entwicklungsprozess, an dem in gewisser Weise meine heutigen Haltung und Verständnis von Stadt und Urban Design in Erscheinung treten. 14
> La Ville surréaliste > Camillo sitte / kevin Lynch
So kam es das sich während meines Bachelor-Studiums das Verständnis vom klassischen Städtebaus des Camillo Sittes über die Kevin Lynchs individuelle Lesbarkeit von Stadt, hin zu den Ansätzen der Situationistischen Internationale kam. Meine Abschlussarbeit stand dabei am Schluss dieser Entwicklung und beschäftigt sich im Spannungsfeld der Open City mit performativen Strategien, aneignungsoffenen Räumen und situationsspezifischen Interventionen. Dabei ging ich der Frage nach, ob sich die offene Stadt mit einer bestimmten Methodik und einem umfangreichen Tool-Kit entwerfen lässt.
Pirater la Petite Ceinture > Pirater la Petite Ceinture
Projekt Le Fait Urbain - Entre Ponts et Berges / Entre Sol et Toits mit architektonischen Großstrukturen im städtischen Kontext. In diesem Kurs nutzen wir intensive cut, copy & paste Methoden in dem wir Abschnitte aus Referenzprojekten in unser Gebiet zusammen collagierten. Während der erste Teil sich auf die Entwicklung eines Entwurfes aus Plan- und Schnittzeichnungen stützte, galt es im zweiten Teil das Projekt aus Modellen heraus zu entwickeln. Neben diesen klassisch architektonisch geprägten Tools beschäftigte ich mich viel mit einer künstlerischen Herangehensweise insbesondere in den Genres Multimedia (Video/Sound) und Interventionen. Neben akustischen Spaziergängen durch ein Banlieus entwickelten wir Soundinstallationen in einem Workshop, Art, Musique et Architecture oder bewohnten mit einer Intervention (Habiter la Petite Ceinture) einen stillgelegten Eisenbahnring in Paris. Neben der Videodokumentation von dieser Intervention erstellte ich auch kleine Kurzfilme im Bereich La Ville Surréaliste und beschäftigte mich mit der Schnittstelle Film und Psychogeographie (La Ville Rétrouver) als Ansätze für freiere Zugänge in der Stadtforschung.
BACHELORTHESIS OPEN CITY
STRATEGIEN FÜR DEN ZEITGENÖSSISCHEN STÄDTEBAU
HCU
HafenCity Universität Hamburg
was ist +
Finanzierung
Offenheit
+
> Transformation - urbanität
Nische
Wege verschiedener Nutzer
Stadt als Prozess denken Urbanität und Stadt sind zwei nicht voneinander trennbare Begriffe. In dem Seminar Transformation Stichwort ,Urbanität‘, Nachdenken und Arbeiten mit einem Schlüsselbegriff setzten wir uns mit diesem Begriff auseinander. Dieser von mir zum Ende des Studiums belegte Kurs beinhaltet viele der in meiner Zeit im Urban Design Studium angeeigneten Kenntnisse und Haltungen.
Räumliche Ausrichtung/ Entwicklung Gebäude >> aufgrund von Potentialräumen im Bestand Nutzung von ´leiser´/privater Qualität z.B. Wohnen
Aufenthaltsflächen an Kreuzungspunkten von Wegen verschiedener Nutzer exemplarisch
> Wissen von dem wir (noch) nichts wissen
Nutzung von ´lauter´Qualität z.B. Gewerbe Nutzung von ´mittellauter´Qualität z.B. Büro
In diesem Abschnitt möchte ich mich der dem Kern meiner Reflexion widmen. Anhand von ausgewählten Arbeiten möchte ich mich dabei der im Prolog genannten Themenfelder „Stadt“, „Arbeitsmethodik“ sowie „Arbeitsfeld“ widmen
Für mein Verständnis von Stadt und Urbanität ist insbesondere das Konzept der Dualität von Raum von Martina Löw hervorzuheben. Aufbauend auf den Ansätzen von DeCerteau, Lefebvre (siehe „es war“) wird die Prozesshaftigkeit von Raumproduktion durch weitere Faktoren wie normative Regulations- und Repräsentationssysteme, die schon in dem Ansatz des Matrix-Raum-Konzeptes (Läpple) in Erscheinung traten, verdichtet. Zudem werden der Raumproduktion individuelle Syntheseleistungen wie Vorstellungs-, Erinnerungs- und Wahrnehmungsprozesse zugesprochen, durch die sich „Raum“ in das kollektive Gedächtnis der Stadt einschreibt. Somit kann man nicht von „dem einen“ Raum sprechen, sondern muss sich immer ins Bewusstsein rufen, dass Raum immer individuell von unterschiedlichen Erfahrungshorizonten betrachtet werden kann. Wenn nun nach diesem Verständnis jedes Individuum seinen eigenen Raum produziert, führt das zu einer ständigen Überlagerung von sich verändernden Räumen, und man folglich Stadt als Palimpsest sehen muss, in der alle Überlagerungen und Überschreibungen zu einer permanenten Transformation von Raum führen. Ein weiteres Beispiel für die Thematisierung dieser Überlagerung von Räumen beziehungsweise der individuellen Raumproduktion findet sich in der Seminararbeit Perspektivwechsel, in der die Sicht eines Skateboardfahrers auf seine Umwelt dargestellt wird. Durch sein spezielles Kontextwissen nimmt er den Raum anders wahr 15
Methodik Wenn man Stadt dementsprechend nicht als etwas statisches begreift, sondern als stetigen Prozess, dann bedarf es auch einer besonderen Arbeitsweise die dieser Haltung gerecht wird. Die Unterschiedlichen Methoden und Werkzeuge die ich während meines Studiums kennengelernt habe schienen immer die Aspekte eines solchen Denkens zu reflektieren. Allerdings habe ich nie wirklich die gesamten, sich daraus entwickelnden Zusammenhänge gesehen oder konnte die verschiedenen theoretischen Ansätze mit der Praxis verbinden. Erst durch die Lektüre des Buches REPLAY CITY, 16
> Bau dir deine Uni
und schafft mit seine spezifischen Handlungen Irritation im alltäglichen Stadtgeschehen. Diese Form der Raumaneignung ist natürlich nur ein Beispiel für Viele. Damit geht jedoch einher, dass im Sinne von „Urbanität“ der städtische Raum, ganz egal ob physisch, medial oder anders, durch Aushandlungsprozessen geprägt wird. Urbanität und Stadt sind somit nicht konsensorientiert sondern sind, in Anlehnung an Chantal Mouffe (das demokratische Pardox), unter Einbeziehung der Konfliktdimension alltäglichen Handels zu verstehen. Diese Konfliktdimension wurde zum Beispiel in dem Beitrag Quartier der Möglichkeiten für den studentischen Wettbewerb Bau dir deine Uni mit aufgenommen und durch ein Konzept von ,multikodierten‘ Flächen Ausdruck verliehen. Die Multikodierung von Freiflächen, aber auch der studentischen Arbeitsräume bedeutet, dass eine Vielzahl von Nutzungen ermöglicht wird, die jedoch von den Nutzern innerhalb eines bestimmten Settings (Größe, Materialität, Lärm, Wetter,...) ausgehandelt werden müssen. Schon Georg Simmel hat seinerzeit erkannt, dass „Urbanität“ vielfältig, aber auch anstrengend ist. Und wenn dieses Aushandeln oder in seinen Worten, dass Aneinanderreiben, die Fremdheit, nicht ausgehalten, sondern nur bewundert wird, dann verkommt „Urbanität“ zu einer Art Ambiente wie zum Beispiel in Factory Outlet Centern. Um dies zu Vermeiden ist es wichtig zu Verstehen, wie Edgar Salin bereits 1960 auf dem deutschen Städtetag darlegte, dass das „worauf es letztlich ankommt (...) die aktive Beteiligung ist, (...)„ an den Aushandlungsprozessen ist.
Improvisation als urbane Praxis von Christopher Dell erschlossen sich die einzelnen Teile von Theorie, Methodik und Praktiken und ergaben einen logischen Kontext. Mir ist es hier nicht möglich und auch nicht gewollt die von Christopher Dell in seinem Buch dargelegten Gedanken und Konzepte auszuführen. Dennoch werde ich einige der mir am wichtigsten erscheinenden Ansätze aufnehmen und anhand von eigenen Projekten reflektieren. Das Alleinstellungsmerkmal im Vergleich zu herkömmlichen Ansätzen in Architektur, Stadtplanung und Städtebau ist für mich der ganzheitliche Ansatz dieses Entwurfsprozesses. Darunter verstehe ich, dass das Design mehr ist als die bloße Summe seiner Teile. Analyse, Konzeption, Entwurf und Detailplanung können nicht als von einander entkoppelt gedacht werden, sondern laufen zum Teil simultan und werden stetig durch Loops rückwirkend miteinander in Beziehung gesetzt. In diesem Sinne ist für mich Urban Design keine Entwurfslehre, sondern eine Praktik, um die dem Feld inhärenten Gestaltungspotentiale aufzudecken und zu kommunizieren. Daher ist für mich der Begriff „Design“ nicht bloß als Entwurf zu verstehen, sondern umfasst sowohl Bereiche der Methodik, der Forschung sowie das Gestalten von Prozessen. Aus dieser Haltung ergibt sich für mich ein Projektablauf, der von Beginn an eine hohe Zieloffenheit beinhalten muss. Das bedeutet zum Beispiel, dass am Anfang eines Projektes nicht festgelegt ist, welches Gebäudeprogramm am Ende realisiert werden soll, ob überhaupt ein Gebäude infrage kommt oder ob nicht vielleicht ein kommunikativer Prozess ein erfolgsversprechenderer Ansatz wäre. Nur dadurch ist gewährleistet, dass sich Forschungsfragen im Laufe des Projektes in eine vorher nicht abzusehende Richtungen entwickeln können und somit auf unvorhergesehene Ereignisse und Erkenntnissen angemessen reagieren zu können. Diese beschriebene Zieloffenheit, das Bewusstsein sich in einem offenem, selbst zu gestaltenden Prozess zu befinden ist für mich die wichtigste Erkenntnis, die ich aus meinem Studium ziehe. Die für diesen Prozess notwendige Methodik beschreibt Christopher Dell als Improvisation zweiter Ordnung (Dell, S.157), als antizipato17
Tools Wie Christopher Dell beschreibt, erzeugen Routinen eine gewisse ,Schläfrigkeit‘. Dieses Phänomen ist insbesondere auch in Architektur, Stadtplanung und Städtebau zu erkennen. Das klassische Entwurfsschema mit einer standardisierten Analyse, deren Auswertung und schließlich einem daran angelegten Entwurf wird unreflektiert abgespult. Um diese Trägheit aufzubrechen hat sich für mich immer ein subjektiver und sehr freier Feldzugang bewährt. Wie bei vielen Projekten starteten wir bei unserem Projekt The River Don: Upcycling Neepsend an der University of Sheffield mit einem Dérive durch den uns unbekannten Ortsteil Neepsend. Wir legten 7 Orte als längere Untersuchungsräume anhand der skalierten Topographie Sheffields fest und verbunden diese in einem Rundgang. Unseren Dérive dokumentierten wir mit Notizen, Foto-, Video- und Tonaufnahmen sowie Skizzen an unseren 7 Beobachtungspunkten. Unser Feldeinstieg sowie die Atmosphäre des durch die starke Deindustrialisierung gezeichneten Gebiets erinnerte an den Film Permanent Vacation des Regisseurs Jim Jarmusch. Über die Analogie des ziellosen Umherschweifens und das Verweilen an einzelnen, häufig verwahrlosten Orten entstand die Idee einer Art lyrischen Porträts. Die Video Collage projiziert über den Haupt18
> The River Don
risches Konzept mit der Anwendung von angeeignetem Wissen in Form von Methoden und Praktiken. Das erfordert Kenntnis über eine Vielzahl und Differenz an Aktionsmustern, die in situationsspezifischen Settings angewendet werden können. Diese Aktionsmuster können auf veränderte Situationen reagieren und generieren somit neue Handlungsmuster, die die bereits Bestehenden mit Neuen ergänzen. Man muss einsehen, dass dadurch eine hohe Komplexität generiert wird, dafür sich allerdings auch viel besser mit vorhandener Komplexität umgehen lässt. Somit agiert Improvisation ortsspezifisch und generiert eine maximal Planvarianz, also eine Diversität an Handlungsmöglichkeiten. Dieser Prozess zwingt den Akteur zur Selbstbeobachtung und zur Auseinandersetzung mit dem, was gerade geschieht, um sich bewusst für Handlungen zu entscheiden und Andere zu verwerfen.
> Transformation - Wirkungsgeschichte > Theorie des Städtebaus
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> Stadt.Schnitt
darsteller und den Monolog die Stimmung des bekannten Films auf den Stadtteil Neepsend. Um einen Ort zu verstehen muss man dessen Aufbau und Struktur untersuchen. Je detaillierter man sich einem Ort nähert - die verwendeten Materialien unterscheidet und Symbole und Zeichen des Ortes herausarbeitet, desto stärker erkennt man, wie das Vergangene und die Gegenwart an einem Ort verhandelt werden. Für diese Schritte hat sich für mich das Vorgehen in „Take“-Strukturen bewährt. Der Begriff „Take“ leitet sich hier aus dem Bereich des Films ab und bedeutet, dass innerhalb des selben Settings unterschiedliche Perspektiven gewählt werden und die jeweiligen Einstellungen aber auch Handlungen variieren können. In meiner Auslegung entspricht das Setting dabei dem Forschungsfeld, welches unter veränderten Parametern aus verschiedenen Perspektiven beleuchtet wird. Die unterschiedlichen Takes werden anschließend wieder miteinander in Relation gebracht ,um Kontinuitäten und Bedingungen zwischen den unterschiedlichen Layern aufzudecken. In dem Seminar Transformation 1- Stintfang lag unserer Schwerpunkt insbesondere auf der Rekonstruktion der Parzelle des Stintfangs in seiner historischen Entwicklung und untersuchte den Entwurf als Dialog mit der Geschichte. Verstärkten Fokus auf den aktuellen Kontext legten unsere Arbeit in dem Seminar Theorie des Städtebaus, in der wir die Landungsbrücken im Bezug auf das Thema der räumlichen Schwelle der Stadt am Wasser untersuchten. Die Untersuchungen laufen sowohl chronologisch, als auch räumlich auf unterschiedlichen Ebenen und verdeutlicht, wie sich die Vergangenheit in die aktuelle Architekturen einschreibt. Um jedoch nicht in den planerischen Analysemethoden stecken zu bleiben halte ich den Einsatz von künstlerischen Praktiken für ein wirkungsvolles Mittel. Ein transdisziplinärer Forschungsansatz kann in unserem Metier helfen, die bereits herausgearbeiteten Fragestellungen zu schärfen aber auch dazu dienen noch einmal einen Loop einzubauen und mit einem Schritt zurück eine andere Perspektive auf das Untersuchungsfeld zu bekommen. 19
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> Transdisziplinäres Labor
STUART MITCHELL PRODUCTION PROCESS
PROCESS
high quality steel imported to uk
1 CRUSTEEL USA
- Damascus Steel - RWL34
2
IMPORT
1 2 DAMASTEEL SWEDEN
MANUFACTURE knife outline marked on steel billet
knife shape cut out of steel billet
blade and tang formed
> Life Project
Einer der wichtigsten Aspekt in einem Projekt ist das offenlegen von Netzwerken und Prozessen. Da nach meinem bereits erläuterten Verständnis Raum durch Handlungen produziert wird, lassen sich an jedem Ort Prozesse aufdecken, die in individuelle Netzwerke und Muster eingebettet sind. So zum Beispiel auch in Portland Works, einer alten, umgenutzten Fabrik in Sheffield deren sehr heterogenen Akteurslandschaft versucht das Gebäudeensemble dem Eigentümer abzukaufen und als soziale Kooperative weiterzuführen. Dort brachten wir verschiedene Arbeitsprozesse der dort ansässigen Akteure zum Vorschein und zeigten den Beteiligten wie ausgeprägt ihre gemeinsame Vernetzung auf unterschiedlichen Ebenen bereits ist. Während die im Zentrum stehenden Prozesse wie zum Beispiel das fundraising als Abläufe wahrgenommen werden, sind die viele alltäglichen Handlungen und die daraus resultierenden Netzwerke den Akteuren nicht bewusst. Ein entscheidender Ansatz unseres Projektes war es daher, diese unbekannten Abläufe und Systeme den Akteuren innerhalb Portland Works aufzuzeigen um sie kurzfristig nutzbar zu machen und in langfristige Strategien einbinden zu können. Aus diesem
> stadt.schnitt
Ihm Rahmen des Projektes Stadt.Schnitt kollaborierten wir mit Künstlern aus dem WestWerk und entwickelten aus einem Workshop eine eigene Intervention. Aus der Intervention Zeit.Schnitt sowie der Besichtigung mehrerer Gebäude mit der Künstlerin Petra Schoenewald unter dem Titel Querdenken, entwickelte sich die Intervention Blickbeziehungen. Über einen tragbaren Guckkasten variierten wir den Blick auf die Ost-West-Straße und diskutierten die daraus entstehende Wahrnehmungsverschiebung. Wie eine weitere Intervention an der Ost-West-Straße zeigt, kann die Schaffung von Irritationen durch Interventionen im Stadtraum auch dazu genutzt werden, mit Passanten ins Gespräch zu kommen. In dem Interventionsprojekt Flohmarkt an der Ost-West-Straße ging es uns insbesondere darum, die nicht beachteten Potentiale von Räumen erfahrbar zu machen, um so die gesellschaftliche Stigmatisierung eines unbeachteten Ortes aufzubrechen und eine andere Wahrnehmung beziehungsweise ein Umdenken zu erzeugen.
blade is sharpened knife assembled handle is shaped
STUART MITCHELL
PORTLAND WORKS FIRST FLOOR
RETAIL GM JEWELLERS LONDON
finished knife
HOLLAND & HOLLAND LONDON
STEEL IMPORTER / PRODUCER SMALL STEEL SECTION PRODUCER RETAILER DOMESTIC CUSTOMER INTERNATIONAL CUSTOMER
> Life Project > stadt.schnitt
COMMUNICATION WITH MODEL
Grund sind meiner Meinung nach Tools zur Kommunikation von Informationen ein entscheidendes Werkzeug in dem Arbeitsfeld von Urban Design. Um das generierte Wissen auch Anderen zugänglich zu machen, muss es in aussagekräftige Formate gebracht werden, die je nach Aktionsgebiet sehr unterschiedlich ausfallen können. In unserem Fall in Portland Works produzierten wir neben Grafiken und Schaubildern und Broschüren auch ein großes zusammensetzbares Modell des Fabrikensembles. Dieses konnte direkt am Tag der Offenen Tür zur Information der Besucher genutzt werden, dient aber insbesondere der Beteiligung der Nutzer an dem Sanierungsprozess, der mit einer Umstrukturierung der Raumbelegung verbunden ist. Direkten Kooperationen zwischen Universität und lokalen Akteuren ist zwar ein gewisser Informationsaustausch eingeschrieben, trotzdem verstehe ich es auch als Auftrag die in Projekten erarbeiteten Fragestellungen einem öffentlichen Diskurs zugänglich zu machen. Dazu scheint mir das gängige Format der Erarbeitung eines Projektberichtes als eher schwaches Medium, da es bis auf Einzelfälle meist nicht den „Elfenbeinturm“ der Universität verlässt. Über Kommunkationsmedien wie Artikel und insbesondere Ausstellungen kann häufig ein weitaus größeres Publikum angesprochen werden. Zudem halte ich das Konzipieren eines Ausstellungsdesigns als projektabschließenden Arbeitsschritt für sehr sinnvoll. Die Tätigkeit des „Kuratierens“ beinhaltet die Zusammenfassung, Aufarbeitung und Repräsentation der Projekte und Ergebnisse und stellt daher einen weiteren reflexiven Loop dar. Es verpflichtet zu einer objektiveren Betrachtung durch eine Außenperspektive und schärft anhand dessen den Blick auf Kontinuität oder Brüche in dem Designprozess. Zudem erlernt man die Fähigkeit den Fokus auf das Wesentliche zu legen, die wichtigsten Aussagen verständlich herauszuarbeiten und in einem gemeinsamen Kontext wie der Ausstellung Stadt.Schnitt im WestWerk darzustellen. Die Erarbeitung des Ausstellungsdesigns erfordert eine intensive Auseinandersetzung mit den Ausstellungsräumen simultan zu der Aufbereitung des vorhandenen Materials. Es benötigt ein ganzheitliches Reflektieren um Inhalt, Präsentationsform und Ausstellungs21
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> Bau dir deine Uni > IKP - Baumhäuser
Während sich diese Art von Projekt(management) in einem abgesteckten Rahmen (Finanzierung, Projekt, etc...) bewegt, gehen low-budget Realisierungsprojekte in einem 1:1 Versuchsaufbau wie Baumhäuser 2012 oder Hotel Wilhelmsburg noch einen Schritt weiter. Es ist ein ganz anderer Ansatz die gesamte Organisation inklusive Finanzierung, inhaltliche Gestaltung bis hin zur Durchführung und Dokumentation des Projektes zu entwickeln. Während sich meine Mitarbeit im Baumhausprojekt vornehmlich auf Organisation und Management eines Baucamps mit 20 Kindern und 30 Studierenden fokussierte, konzentrierte sich die Arbeit in den Bauworkshops des Hotel Wilhelmlsburg auf einen offenen Bauprozess in einem internationalen Team mit wechselnden Leitern. Da es sich bei beiden Projekten um (extreme) low-budget Projekte handelte, bestand ein Großteil der Arbeit in dem Aufbau von Kontakten und Netzwerken zur monetären und nicht-monetären Ausstattung. Aufgrund dieses Charakters der Projekte wurde mir erst klar, wie wichtig neben technischem Know-How auch Kontakte und funktionierende Netzwerke sind. Gerade die Fähigkeit, diese oft unterschätzten Quellen auch zu erschließen. Denn im Gegensatz zu den vorangegangenen Forschungs- und Entwurfsprojekten befand man sich hier direkt als aktiver Akteur im Feld und es bedurfte einiger Überwindung, die damit verbundene Verantwortung zu übernehmen und Netzwerke selbst aufzubauen. Dadurch entwickelte sich bei mir erst ein echtes Verständnis für
> IKP - Hotel Wilhelmsburg
raum aufeinander abzustimmen und fördert daher ein mehrdimensionales Denken. Das zusammen Denken von Bedeutung, Handlung, Kommunikation und Form sind für die Urban Design Praxis essentiell. Es handelt sich bei Ausstellungen außerdem um kleine Realisierungsprojekte, die innerhalb einer vorgegebenen Finanzierung bleiben und zu einem fixen Termin fertiggestellt werden müssen. Das erfordert gutes Management und Logistik um beispielsweise in einer leeren Lagerhalle, wie bei der Ausstellung Bau dir deine Uni im Oberhafen, alle notwendigen Infrastrukturen errichten zu können und den geforderten Sicherheitsbestimmungen zu genügen.
den Umgang mit Ressourcen, die im universitären Diskurs diskutiert werden, doch in der Realität eine noch viel stärkere Präsenz und Komplexität aufweisen. Aufgrund der unterschiedlichen Schwerpunkte in den beiden Projekten (Management / Konstruktion) sind für mich auch jeweils andere Erkenntnisgewinne entscheidend. In dem Baumhaus Projekt trat insbesondere die Frage nach Partizipation und Teilhabe ins Blickfeld, speziell unter der Prämisse Gestalten mit Kindern. Es wurde uns deutlich, dass eine wirkliche Einbindung von Kindern eine enorme Aufwandssteigerung bedeutet und viele Prozesse verkompliziert und somit langsamer macht. Aber gerade diese Entschleunigung des Designprozesses über verschiedene Stationen hat sich positiv auf das Endprodukt ausgewirkt. Über Collage- und Modelbauworkshops und insbesondere einen Profilingprozess, in dem die Kinder die Charaktere der Baumhaus-Bauherren entwickelten und somit das Design des jeweiligen Hauses direkt beeinflussten, wurden die Kinder in den Designprozess integriert. Infolgedessen bauten die Kinder eine starke Beziehung zu den von ihnen entwickelten Baumhäusern auf und benutzen diese auch über den Winter hinaus ausgiebig. In dem Projekt Hotel Wilelmsburg war ich dagegen direkt in den Bauprozess integriert. Das besondere an diesem Projekt ist für mich die gesamte Baupraxis. Ohne einen konkrete Ausführungsplan wurde zunächst ein Abschnitt des Baugerüsts aufgebaut, in und von dem aus sich die weitere Form entwickelte. Zusätzlich wechselten über einen Zeitraum von fünf Wochen wöchentlich die Leiter der Bauworkshops, sodass die neu entstehenden Abschnitte aus dem Bestand entwickelt wurden, während simultan die Ausbauarbeiten der bestehenden Bereiche nun auf die neuen Erweiterungen einzugehen hatten. Eine weitere Herausforderung war die Koordination der Beschaffung von Baumaterial und dessen synchrone Verwertung zum Bau von Schlafkapseln. Diese simultan ablaufenden Prozesse von Bauen und Beschaffung machten eine taktische Herangehensweise an den Bauvorgang notwendig und erforderten ein ständiges Umdenken und Reagieren auf die zur 23
Verfügung stehenden Materialien. Ich verstehe diesen Bauprozess im Nachhinein als eine gewisse Weiterentwicklung der Idee des aktiven Konsumeten von Michel Foucault durch die Wiederverwertung des aus dem Wirtschaftskreislauf bereits entzogenen Materials sowie durch die angewandte Zweckentfremdung, angefangen bei der Umnutzung des Baugerüst bis hin zur Verwendung von ganzen Schalungselementen als Schlafkabinen. Insbesondere diese beiden Projekte vermitteln gut die sich durch das ganze Studium ziehende Idee eines zieloffenen Designprozesses. Diese Zieloffenheit fügt sich nahtlos in die von Christopher Dell vertretenen Idee der Improvisation zweiter Ordnung und dem Verständnis eines relationalen Raums. Dementsprechend habe ich viele unterschiedliche Handlungsmuster, Praktiken und Methoden erlernt, die ich je nach Kontext differenziert anwenden kann und immer wieder erweitern kann. Abschließend lässt noch sich eine interessante Analogie ziehen, die aufzeigt, dass sich die mir durch mein Studium erschlossene Erkenntnis schon lange als unbewusste Praxis in meiner Freizeit vorhanden war. Somit schließt sich für mich der Kreis und bestätigt mir, die richtige Wahl getroffen zu haben. Die in diesem Essay dargelegte Arbeitsmethodik, den Aufbau eines großen Erfahrungsschatzes an Praktiken und Handlungsmustern und deren Anwendung in verschiedenen räumlichen Settings lässt sich interessanter weise mit den Praktiken des Skateboardfahrens vergleichen. Im Prinzip geht es auch hier um das erlernen von Handlungsabläufen. Anstelle von Methoden stehen hier jedoch Tricks, die in unterschiedlichen Situationen angewendet werden können und sich auch kombinieren lassen. Aber auch hier sind je nach Beschaffenheit der Umgebung, dem Setting, Anpassungen der Bewegungsabläufe vorzunehmen und nicht jede Methode beziehungsweise jedes Manöver überall durchführbar.
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was bleibt
Australien Arab Academie Kairo École national supérieur d'architectur de Paris La Villette
Bayerischer Rundfunk, Atelier Brückner, Szenografie, StuttgartNorbert Lang, Feature- Hörspielredaktion, München Agentur für erneuerbare Energien, Doreen Rietentiet, PR Akademie der Wissenschaften, Ausstellungskonzeption, Wien Ars Electronica Festival, Eventmanagement, Linz
n e n tion e un e
e Be ehun en
Berliner Gazette, Krystian Wozniki
n e d sz p na Med ä deenS ud e enden Österreich
Hambu g AndréFranz Poitier, ArchitektWien Architekturbüro BKK-3, Sumnitsch,
UD
Architektur- und Stadtentwicklungsbüro, NRS-Team, Zürich/Zug Blohm+Voss, Tankbau/Konstruktion, Hamburg Andrea Hamburg Argus,Willmann, Stadt- undArchitektur, Verkehrsplanung, Hamburg Bullerdeich Festival, Freiraumkonzepte, Hamburg
Brune Architekten, München agm, Architektur, München
Architekturbüro: Rollimarchini Architekten GmbH, Bern
P nun bü o Bernd Fahle, Stadtplanung, Freiburg
Bartlett School of Design London
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> Cum Laude
Ben Pohl Berlin Akademie einer anderen Stadt, Kunstplattform der IBA, Hamburg Civic City, Genf Das Werk_Berlin, Po Postproduktionsfirma, Berlin Bauhaus Dessau überNormalNull, Kunst und Stadtentwicklung, Hamburg Agentur ArtLab Studios GmbH, Berlin
Christian Neuhaus, Zukunftsforscher und Experte für Strategieprozessunterstützung, Berlin Bernd Upmeyer, Gründer und Chefredakteur Zeitschrift MONU – magazine on urbanism, Rotterdam Benjamin Foerster-Baldenius, darstellender Architekt, Raumlaborder Berlin Adrian Judt
In dem beginnenden Abschnitt was war habe ich die prägendsten Einflüsse, die mich zur Wahl des Urban Designs Studiums unter Leitung von Prof. Bernd Kniess bewegt haben skizziert. Der darauf folgende Fokus was ist beleuchtet die mir wichtigsten, der innerhalb des knapp dreijährigen Masterstudiums gewonnenen Erkenntnisse in dem Spannungsverhältnis Theorie - Methodik - Tools. Doch je näher der Abschluss meines Studiums rückt, desto stärker drängt sich die Frage auf, wie ich mich mit dieser Ausbildung im Arbeitsalltag positioniere. Dabei spielt für mich die Frage nach meiner eigentlichen Profession eine entscheidende Rolle. Ich erinnere mich, wie es zu Beginn des Studiums hieß, dass UD keine eigene Profession sei und man lediglich neue Herangehensweisen und Werkzeuge erlerne und diese danach zurück in seine ursprüngliche Profession bringe. Mich stellt diese Ansicht vor ein Problem, da ich nie wirklich in dem Arbeitsfeld der klassischen Stadtplanung tätig werden wollte. Grob zusammengefasst kann ich mein Studium von den Inhalten her auch in 2 1/2 Jahre Stadtplanung und 3 1/2 Jahre Urban Design gliedern, so dass sich die Frage nach meinem Hauptstudium eigentlich erübrigt. Es hat sich außerdem gezeigt, dass dieser interdisziplinäre Ansatz eine neu Fachsprache produziert, die es immer schwieriger macht mit seiner ursprünglichen Profession zu Kommunizieren. Daher plädiere ich an dieser Stelle für eine Schwerpunktverschiebung. Ich denke, dass ich auch für einige andere Kommilitonen spreche, wenn ich sage das wir im Kern zu Urban Designern geworden sind. Diese Sichtweise schließt nicht aus, dass angesichts unserer individuellen Hintergründe jeder Student seinen Arbeitsfeld oder seine Sicht von Urban Design anders definiert. Meiner Meinung nach hat man dies insbesondere an der Teilnahme der Studierenden des Studienganges an dem studentischen Wettbewerb Cum Laude gesehen. Im Gegensatz zu anderen Studiengängen definiert sich der Urban Designer nicht über das was er macht, sondern darüber wie er etwas macht. Das ist gerade das Alleinstellungsmerkmal unserer Profession, dass wir mit unserem hier angeeignetem Wissen in jedem Arbeitsfeld zurechtkommen werden. 25
epilog Abschließend sollen folgend die Hauptmerkmale eines aus dem im Essay beschriebenen Verständnis allgemein zusammen gefasst werden.
Feld, sondern vice versa. Dieser Kontakt sollte nach Möglichkeit offen gestaltet werden und auf Augenhöhe stattfinden. Das bezieht sich sowohl auf zwischenmenschliche Beziehungen, aber genau so auch eine unvoreingenommene Haltung zum physischen Umfeld.
Meta-Ebene Grundsätzlich lassen sich die Aufgaben im Urban Design nicht nur aus einer Profession heraus bewältigen sondern bedarf eines inter- beziehungsweise multidisziplinären Ansatzes. Daran lässt sich festmachen, dass Urban Design als Schnittstelle zu verstehen ist, die immer zwischen den klassischen Professionen vermittelnd, unterstützend oder leitend agiert. Des weiteren charakterisiert sich die Arbeit durch eine ihr inhärenten Zieloffenheit, die sich durch sämtliche Projektabschnitte zieht. Daher ist die Arbeitsweise prozessorientiert und nicht durch den „genialen Einfall“ zu Beginn gekennzeichnet. Aus diesen Merkmalen lässt sich ableiten, dass im Urban Design die Analyse / Forschung immer auch als Design verstanden wird. Analyse und Entwurf lassen sich nicht trennen.
identify everyday practices and relations Aufbauend auf den ersten Erfahrungen und Kontakten im Projektfeld sollte besonderer Wert auf das aufdecken der alltäglichen Aktionsmuster, Handlungen und Netzwerke gelegt werden. Über diesen Schritt hat man die Möglichkeit die zuvor gewonnenen Erkenntnisse zu verdichten und zu ergänzen. Zusätzlich gewinnt man Einblick in die lokalen Gegebenheiten und kann sich auch in seinen eigenen Handlungen an die Situationen anpassen. Man muss die Logiken des Feldes verstehen, damit eine grundsätzliche Akzeptanz geschaffen werden kann. Diese lokale Eigenheiten können Rituale, soziale Kodes aber auch historische Referenzen oder ökonomische Kreisläufe und vieles mehr einschließen. develop links Aus dem gesammelten Informationen und Erkenntnissen müssen aufbauend Anknüpfungspunkte herausarbeiten werden, die eine möglichst große Varianz für Verbindungen und Fortschreibungen schaffen. Dabei sollte immer daran gedacht werden: „entwerfen heißt verwerfen“. Auch wenn zu einem bestimmten Zeitpunkt manche Erkenntnisse als nicht bedeutsam betrachtet werden, können sie später als erweiterter Link oder auch als Ausschlusskriterium wieder von Bedeutung werden. Nur durch das Wissen über viele unterschiedliche Optionen kann man später begründet zu seinen eigenen Schlüssen und Entscheidungen gelangen.
Fokus Städtebau Der Feldeintritt zu Beginn eines Projektes ist ein entscheidender Schritt und sollte insbesondere die Schritte „establish a presence“ und „get in contact“ umfassen. Nur so kann gesichert werden, dass man als Forscher establish a presence & get in contact Der Zugang zum Feld ist der erste und einer der wichtigsten Schritt zu Beginn eines Projektes. Dies ist der erste Kontakt auf beiden Seiten, nicht nur der erste Kontakt des Forschers/Designers mit seinem 26
use all resources Die Nutzbarmachung von möglichst vielen Ressourcen kann ein Projekt an entscheidender Stelle voranbringen. Dieser Schritt ist dabei als Erweiterung des vorherigen zu verstehen. Ressourcen beschränken sich im Städtebau nicht bloß auf Material und finanzielle Aspekte, vielmehr geht es hierbei darum zu verstehen, welche Potentiale in einem Gebiet zu finden sind. Bildung, handwerkliche und künstlerische Fähigkeiten oder auch physische Potentiale sollten je nach Kontext in das Design integriert werden.
Auf eine zusammenfassende (nicht allumfassende) Formel reduziert bedeutet dies für mich als Urban Designer für das Verständnis von Städtebau:
Form anables and follows the Performance of the Programme
27
doku ment ation 28
29
sem ester Ăźber sicht 30
Semester 0
Semester 1
Open City - Strategien für den zeitgenössischen Städtebau
StB
StP
Arch
Le Fait Urbain
Arch
Entre Ponts et Berges Entre Sol et Toits
Ville d‘Amerique du Sud
StB
Sozi
projekte
Pirater la Petite Ceinture
HCU
Feste Feiern
Seminare
projekte
ESAPLV + Bachelorthesis
Wirkungsgeschichte
Monopauly
StP
Sozi
StB
KuWi
StB
Arch
Seminare
Stratégies d‘Appropriation d‘El Alto
Option Photo Reflexions
La Ville Rétrouver Phsychogeographie
KuWI Kunst KuWi Kunst
Intervention dans la Ville Construction en Beton
Hamburger Winterdom
ethnographische Untersuchung des Hamburg Winterdoms aus fotografischer Perspektive
Kunst KuWi
une Journée sur la Petite Ceinture
StB
Landungsbrücken
Arch
Metropolitan Lab
workshops
workshops
Sozi
Theorie des Städtebaus
the „Greater London“ Laboratory
Art, Music & Architectureure
KuWi
Jugendherberge auf dem Stintfang
Kunst
StP
KuWI
KuWi
Arch
Feste Feiern Atlas Art and City
Urban Nature
Hamburger Köpfe Selfreflection
31
StB
StB
StB
StB
Arch
Arch KuWi
Semester 2
Semester 3
St. Pauli
Instrumente f체r eine nachhaltige innerst채dtische Entwicklung
University of Sheffield StP
Sozi KuWi
projekte
projekte
HCU
StB
Life Project Portland Works
The River Don StPl
Intervention Project
Sozi
Paris
Seminare
Wilhelmsburger Lieblingsorte
Research Project 7000 Eichen
Verst채dterung der Welt Learning from Hassan Fathy
Sozi StPl
Kunst
Arch
StP
Planning and Development in the Global South
StPl
Arch
StB
StB
Cosmo City
Urban Histories ANT - Sheffield
Wissen von dem wir (noch) nichts wissen
KuWi
Angewandte Kulturtheorie
KuWi
Versuche 체ber den Schmutz
KuWi
Perspektivwechsel
Cum Laude Wettbewerb
workshops
workshops
Upcycling Neepsend
Arch
StB
Seminare
Zur Renaissance des Hochhauses
StP
32
KuWi
StB
Semester 4
Semester 5 StP
StB
Sozi KuWi
projekte
Stichwort ‚Urbanität‘ Nachdenken und Arbeiten mit einem Schlüsselbegriff
Expension Center an der OstWest-Straße
HCU StB
Seminare
projekte
Stadt.Schnitt
Seminare
ESAPLV + Bachelorthesis
KuWi Arch
Nische +
Baumhäuser 2012
Kunst Arch
Transdisziplinäres Labor
Kunst KuWi
Flohmarkt an der Ost-West-Straße
Neighborhood Workshop Veddel
Sozi
Thresholds
Neighborhood Workshop Cairo Interbuilding Spaces
Sozi
workshops
workshops
Wilhelmsburg Orchestra
StB
StB
Failed Architecture
Zentrum Kreuzberg, Kotbusser Tor
Bau dir deine Uni
Quartier der Möglichkeiten
Hotel Wilhelmsburg Building Workshops 2 - 5
33
Sozi
StB
Arch
Arch
StB
kurz port folio 34
35
The City is Change and Flux Franz Kafka - Schrifträume Le Fait Urbain Construction en Béton Art, Musique & Architecture Intervention dans la Ville La Ville Rétrouver Open City - Pirater la Petite Ceinture Cum Laude Transformation - Wirkungsgeschichte Theorie des Städtebaus Wissen von dem wir (noch) nichts wissen Life Project The River Don Stadt.Schnitt Transformation - Urbanität Transdisziplinäres Labor IKP Baumhaus IKP Hotel Wilhelmsburg Bau dir deine Uni 36
The City is Change and Flux Microspektive
Dipl. Ing. Martin Kohler
Als Ausgangspunkt des Seminars Stadtfotographie stand das Zitat „the city is flux and change“ um über verschiede Ansätze die Stadt als ein System zu betrachten, welches zum Großteil durch permanente Veränderungsprozesse und nicht allein durch feste Zustände gekennzeichnet ist. In der Arbeit wird anhand kleiner, oft übersehbarer Veränderungen im Stadtgefüge der immer weiter fortschreitende Wandel der Stadt aufzeigt. Als Grundlage für diese Arbeit wird auf die Differenzierung zwischen Orten und Räumen nach Michel De Certeau zurückgegriffen und die theoretische Ausarbeitung anhand verschiedener Fotographien verdeutlicht. In den fotographischen Ausführungen geht es vornehmlich um die (Zwischen-)Resultate immer weiterlaufender Veränderungsprozesses, die in den verschiedenen Objekten zum Ausdruck kommen. Ziel ist es die Umformung der Stadt auf der Mikro-Ebene „sichtbar“ zu machen und die klassische Betrachtung von Bewegungen in der Stadt, wie fahrende Autos, gehende Menschen oder der Abriss und Neubau von Häusern, auf zu brechen und den Betrachter anzuregen mit offenen Augen durch die Stadt zu gehen.
37
Franz Kafka - Schrifträume
Eine städtebauliche Auseinandersetzung mit Kafkas Schreibprozess Prof. Dr. Marianne Schuller
Die Schreibmethode Franz Kafkas wendet sich gegen die vorherrschende Idee des „genialen Einfalls“ und weißt einen stetigen Prozess auf, in dem die Sätze auf dem vorhandenen aufbauen, diese zum Teil überschreiben und umformen. Dieser schriftliche Transformationsprozess wurde über eine Herleitung über den Begriff des „Einschreibens“ auf städtische Prozesse übertragen. Daraus resultierte ein Vergleich der beiden Schreibprozesse.
38
Le Fait Urbain
Entre Ponts et Berges / Entre Sol et Toits Prof. R. kenley, e. Dumarche, s. Rinckel
im Vordergrund der Projekte „Le Fait urbain“ stand die auseinandersetzung mit großmaßstäblichen baulichen Überlagerungen des städtischen Raumes. Der Fokus der beiden Projekte lag auf der erprobung von entwurfstechniken die insbesondere auf den Gebrauch von sampling und CopyPaste Praktiken beruhen und dadurch den entwurfsprozess in ein Verfahren des Remixes überführen. entre Ponts et Berges Gelegen zwischen den nördlichen Vororten von Paris ist die Hauptproblematik in diesem Gebiet die Fussgängerüberquerung über die seine. Während sich unterschiedliche Quartiere über den Fluss entwickeln sind die Brücken hauptsächlich auf den auto- und Bahnverkehr ausgerichtet. Das Projekt sieht eine bewohnbare parasitäre strukturen an den bestehenden Brückenpfeilern vor, die über verschiedene Fußgängerwege miteinander verbunden sind. Diese Wegeverbindungen variiert zwischen den ebenen und schaffen dadurch differenzierte öffentliche und private Räume innerhalb der neuen Gebäude.
39
entre soil et Toits unweit der stadterneuerungsprojekte des Rio und des neuen Hauptbahnhofes in Madrid interveniert das Projekt in einem kleinteiligem Gebiet welches durch eine heterogene nutzung mit Wohnungen und kleingewerbe gekennzeichnet ist. Teilbereiche des Quartiers wurden mit einem großflächigen Dach überspannt, das verschiedene freie ebenen aufspannt, die von den stadtnutzern frei bespielt werden können.
N 10m 0
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30m 20m
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Construction en Béton Prof. T. Malikian
Während des Seminars „Construction en Beton“ galt es ein Sitzmöbel für den Außenraum der Universität zu entwerfen. Der Entwurf beinhaltete den Bau eines Beton-Modells im Maßstab 1:5 inklusive der erforderlichen statischen Berechnungen. Aus Überlegungen zu alltäglichen Aneignungs- und Zweckentfremdungspraktiken entstand die Idee eines Stuhl-Tisch-Moduls, welches keine genaue Vorgaben über Art und Weise seiner Benutzung macht.
41
Art, Musique & Architecture Prof. C. Garrier, Prof. G. Billaux
Der mehrtägigen Workshop unter dem Titel „art, music & architecture“ thematisierte den Umgang mit dem Klang der Stadt. Mit eingeladenen Klang-Künstlern wurden SoundInstallationen, Soundscapes und akustische Rundgänge erörtert und die eigenständigen Arbeit der Studierenden diskutiert. Die studentischen Arbeiten beschäftigten sich mit der Schaffung von Klangräumen aus gesampelten Geräuschen der Stadt.
art/musique/architecture Ecole nationale supérieure d'architecture de Paris La Villette 144 avenue de Flandres 75019 Paris
Guillaume Billaux/Christian Garrier. Workshop (master So805) du 10 au 14 mai 2010
lundi 10 mai: Parcours sonore à l'Abbaye de Maubuisson Sur une proposition de Pierre Redon. (artiste en résidence) Mardi 11 Mai: Intervention de Michel Risse: Multi-instrumentiste, décorateur sonore, électroacousticien et compositeur, il a étudié les percussions avec J-P Batigne (CNSM de Strasbourg) mais aussi avec les Gnaouas et Ahuaches d’Afrique du Nord, et au sein de divers groupes et "orchestres attractifs français". Cette expérience de percussionniste et de poly-instrumentiste l’a mené dans de nombreux studios pour l’enregistrement de musiques de films, sur la scène des théâtres, et en compagnie d’artistes musicaux les plus divers, de Moondog à Vince Taylor en passant par Angel Parra, Nicolas Frize, Herbe Rouge ou le Grand Orchestre Bekummernis, tout en pousuivant des études de musique à l’université Paris VIII. C’est dès 1972 qu’il compose ses premiers "décors sonores" , installations électroacoustiques pour lieux publics L’invention du premier spatialisateur octophonique du monde pour le concert "Faux Vent" marque la collaboration et la fondation avec Pierre Sauvageot de Décor Sonore en 1985.
Mercredi 12 Mai : intervention de Guillaume Billaux et Christian Garrier Les bruitistes avaient introduit, dès les années 1920, l’idée d’utiliser d’autres sources sonores que les instruments de musique « répertoriés » (« l’art des bruits », Luigi Russolo).Avec l’enregistrement et les manipulations que permet la bande magnétique, c’est l’ensemble du monde sonore qui nous entoure qui est susceptible de devenir matériau pour la composition musicale. C’est le postulat qui amènera Pierre Schaeffer et Pierre Henry à proposer leur musique « concrète » au début des années 1950. Les progrès de l’électronique, des traitements sonores, et l’introduction de la synthèse amèneront d’autres pratiques, regroupées sous le terme « musique électroacoustique ». Toutes ont en commun d’élaborer un matériau sonore spécifique, qui n’est pas, comme dans le cas d’une symphonie, le résultat d’instructions solfégiques réalisées par des instrumentistes chevronnés. Si aujourd’hui les gestes et les techniques de la musique électroacoustique sont banalisés dans nos outils informatiques, c’est qu’ils sont le résultat d’une évolution et d’une recherche constantes durant les années 1960, 70 et 80, menées par des chercheurs et des compositeurs largement ignorés du grand public.Nous proposerons donc un aperçu rapide de ces pratiques, illustré d’extraits musicaux, avant d’aborder ce que nous pouvons faire avec les outils dont nous disposons aujourd’hui. Jeudi 13 et Vendredi 14 Mai Travail par groupe de trois étudiants, enregistrements dans la ville et réalisation d'une pièce sonore.
Graphisme: Andrew Keck, we have nothing to say and we're saying it (apologies to John Cage)
42
Intervention dans la Ville Habiter la Petite Ceinture Prof. Dr. C. Garrier
ausgehend von der auseinandersetzung mit dem Wohn- und arbeitsraummangel in Paris entwickelte sich die idee, ungenutzte Freiflächen aufzudecken und auf deren immanente Potentiale hinzuweisen. Die auswahl für eine intervention fiel auf den stillgelegten eisenbahnring innerhalb Paris, der Petite Ceinture. Das konzept der intervention sah vor, einen kompletten Tag die Petite Ceinture zu bewohnen und die vorher unbekannten Räume mit alltäglichen Handlungen zu bespielen. Zu dieser intervention entstanden neben eines kurzfilmes ein Tagebuch zur Dokumentation der alltagspraktiken und der räumlichen situationen sowie eine ausstellung mit objekten und Postkarten von der Petite Ceinture.
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La Ville Rétrouver Film & Psychogéographie Prof. L. Lopez
Das Seminar beschäftigte sich an der Schnittstelle zwischen Film und Stadt. Über den Zugang durch das Medium Film wurden unterschiedliche Themen der Stadt aufgegriffen. Dieser theoretische Zutritt wurde darauf folgend in Interventionen verarbeitet und erneut reflektiert. Eine abschließende schriftliche Vertiefung thematisierte den Film als Mittel zum Feldeinstieg in Anlehnung an die Situationisten und die Methode der Psychogeographie.
conclusion Si nous pensons que les films nous donnent des idées et une base pour des réflexions sur les aspects thématiques de l’environnement urbain, ils sont peut être également utiles pour une préparation à des actions psycho-géographiques. Un film peut aider à choisir un thème spécifique sur lequel se concentrer au cours des explorations psycho-géographiques. Voir des films différents stimule l’imagination. Comme dans les livres de Ian Sinclair, le roman peut également être utilisé pour le lecteur comme un lien entre l’environnement urbain et ses propres réflexions. Par ailleurs, ces écrivains ont prit leurs principales lignes directives à partir des idées des psycho-géographes pour les utiliser dans leurs romans. Cela crée une relation indissociable entre trois éléments : l’environnement urbain inspire l’écrivain, l’écrivain influence avec ses romans le comportement des lecteurs dans l’environnement urbain. À mon avis, cette idée peut être transformée et reliée à notre sujet. Les films sont inspirés par l’environnement urbain et ils peuvent, comme nous l’avons dit, avoir un certain effet sur le spectateur. Les films sont ainsi très utiles pour se préparer à des actions psycho-géographiques. Cependant, tout les films ne méritent pas une recherche approfondie, et le fait de bien choisir un film serait la première étape nécessaire pour atteindre un objectif dans une exploration psychogéographique par le cinéma.
44
Pirater la Petite Ceinture
Open City - Strategien für den zeitgenössischen Städtebau Prof. Dr. Michael Koch
Die Bachelor Thesis beschäftigt sich mit der Konzept der und untersucht inwieweit sich dieser theoretische Zutritt für die Anwendung in der städtebaulichen Praxis eignet. Die Beschäftigung mit der 4. International Architecture Biennale Rotterdam ergibt, dass es zwar Handlungsempfehlungen auf einer theoretischen Metaebene gibt und Projekte als „Open City“ bewertet werden können, aber das ein Verbindungselement zwischen diesen fehlt. Eine Auseinandersetzung mit den verschiedenen „Grand Pari(s)“ Projekten, um anschließend einen Input für eine in der Praxis erprobte Projektstruktur zu geben.
charakterisieren kann, aber dass es nicht möglich ist nur anhand der theoretischen Auseinandersetzung mit Open City ein konkretes Projekt zu erarbeiten. Somit kann Open City nicht als städtebauliche Theorie angesehen werden, sondern eher als eine Art gesellschaftspolitischer Überbau.
Mit dem entwickeltem Tool-Kit, bestehend aus den drei Komponenten Themen/Leitideen,Vorgehensweise und Referenzen, wird in dem dritten Teil der Arbeit ein Versuch unternommen, die theoretischen Ansätze der Open City mit Hilfe des praktischen Zugangs auf ein reelles Projekt anzuwenden. Als Projektgebiet wurde dafür das Gelände der Petite Ceinture, einem stillgelegten Eisenbahnring innerhalb Paris, auf Grund seiner Ausdehnung und Lage im Stadtgebiet ausgewählt. Nach einer ausgiebigen Reflexion und Analyse des Arbeitsprozesses gelangte ich zu dem Schluss, dass man zwar Projekte als Open City
45
Klippe
Graben
Korridor
Weg
Unterholz
Tunnel
Damm
Balkon
Bühne
Gateway
Prärie
gefasster Platz
2.3.1 Die Petite ceinture03
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067
„Cum Laude“ MSc. Urban Design
Der studentische Wettbewerb Cum Laude thematisierte die studentische einschätzung des eigenen studienganges. im Zuge dessen erarbeiteten ein kern von urban Design studenten eine Reflexion der inhalte, Methoden und arbeitsweisen des urban Design studiums um dessen Qualitäten heraus zu stellen. schon dabei zeichneten sich die vielen unterschiedlichen Perspektiven der studierenden auf den studiengang. Zudem wurden die durch uns studierende integrierte netzwerke und kompetenzen visuell herausgearbeitet.
Bildhauerei
Architektur
Australien
M
Arab Academie Kairo École national supérieur d'architectur de Paris La Villette
Bayerischer Rundfunk, Atelier Brückner, Szenografie, StuttgartNorbert Lang, Feature- Hörspielredaktion, München Agentur für erneuerbare Energien, Doreen Rietentiet, PR Akademie der Wissenschaften, Ausstellungskonzeption, Wien Ars Electronica Festival, Eventmanagement, Linz
Ku u be e ch
n e nationa e un ve s ä e Bez ehungen
Berliner Gazette, Krystian Wozniki
nterd sz p nar Med tät der enStud erenden Österreich
Ben Pohl Berlin Akademie einer anderen Stadt, Kunstplattform der IBA, Hamburg Civic City, Genf Das Werk_Berlin, Postproduktionsfirma, Berlin Bauhaus Dessau überNormalNull, Kunst und Stadtentwicklung, Hamburg Agentur ArtLab Studios GmbH, Berlin
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Bartlett School of Design London
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DETAIL, Journalismus, München AndréFranz Poitier, ArchitektWien Architekturbüro BKK-3, Sumnitsch,
Architektur- und Stadtentwicklungsbüro, NRS-Team, Zürich/Zug Blohm+Voss, Tankbau/Konstruktion, Hamburg Andrea Hamburg Argus,Willmann, Stadt- undArchitektur, Verkehrsplanung, Hamburg Bullerdeich Festival, Freiraumkonzepte, Hamburg
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Architekturbüro: Rollimarchini Architekten GmbH, Bern
Bernd Fahle, Stadtplanung, Freiburg
Detlev Ipsen, Professor für Stadt- und Regionalsoziologie, Universität Kassel Christian Neuhaus, Zukunftsforscher und Experte für Strategieprozessunterstützung, Berlin Bernd Upmeyer, Gründer und Chefredakteur Zeitschrift MONU – magazine on urbanism, Rotterdam Benjamin Foerster-Baldenius, darstellender Architekt, Raumlaborder Berlin Adrian Judt
Denis Trax
Gastre erenten Antonella Sonia Perin, Architektin, Rom.
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47 “Nicht-konsekutiver” Studiengang
All the project tools are already in place: all that‘s needed is to reorganise, modify and complete them. P
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Stadtplanungsamt, Nordhorn
Lehrstuhl S Städtebau und Q Quartiersentwicklung, w HCU Kai-Michael Dietrich M D O S m Argus, A Stadt- und V Verkehrsplanung, H Hamburg m R m R w
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Bullerdeich Festival, Freiraumkonzepte, Hamburg m H m
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Gänge 1/4, Leerstandskonzepte
Sandra Loibl, D S Diana G Günder, S Serviceplan G Gruppe, A Agentur für K Kommunikation mm und M Medien, M München
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Interdisziplinäres und internationales UD-Studierenden-Netzwerk Urban Design-Netzwerk der Studierenden und unsere u.a. internationale Verbindungen in Forschung / Arbeitswelt / kultur / Medien
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Transformation Wirkungsgeschichte Stintfang
Prof. Dr. angelus eisinger Zerstört
Zerstört
Das seminar beschäftigte sich mit der Fragestellung, wie sich die Geschichte eines ortes in die aktuelle architektur einschreibt. Bei der analyse der Jugendherberge auf dem stintfang wurde gezielt auf die archäologie des Gebäudes geschaut und eine Rekonstruktion der entwerferischen Praktiken des ursprünglichen Gebäudes und des umbaus herausgearbeitet. so wird der ersichtlich, wie Vergangenheit und Gegenwart verhandelt werden und welche Verweise und spuren sich in dem Gebäude und seiner Parzelle zeigen.
Zerstört bis Keller Zerstört Strak Beschadigt Zerstört bis Keller
Zerstört bis Außenmauer
49
100
50
Theorie des Städtebaus
Landungsbrücken - die räumliche Schwelle der Stadt am Wasser Prof. Paolo Fusi 4 charakter
Dieses Seminar thematisierte die baulichen Kompositionen des Städtebaus und untersuchte an Fallbeispielen wie sich der Übergang vom Wasser zur Stadt architektonisch Manifestiert. Aufbauen auf der Idee der „Schwelle“ wurden die Landungsbrücken untersucht auf ihre Geschichte, den Entwurf, die Konstruktion, die Transformation und die aktuelle Gestaltung und Nutzung. Neben herkömmlichen Untersuchungsmethoden wurde hierbei insbesondere Zeichnen als Analysetool verwendet.
Aus dem Erfahrungskreis der Schwelle hat das Tor sich entwickelt, das den verwandelt, der unter seiner Wölbung hindurch schreitet. Das römische Siegestor macht aus dem Feldherrn den Triumphator. Benjamin, Walter (1982): Passagen-Werk, Band V, S. 139
51
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Wissen von dem wir (noch) nichts wissen Perspektivwechsel Prof. Dr. Gesa Ziemer
Das seminar befasste sich mit dem kÜrperlich-performativen Wissen subkultureller szenen, durch welches sich unterschiedliche akteure stadt aneignen. neben dem theoretischem Diskurs wurde ein filmisches Projekt realisiert. Der Videoclip zeigt zwei verschiedenen Perspektiven eines skateboardfahrers auf den stadtraum. allein durch sein kontextwissen nimmt er die stadt auch im alltäglichen Leben differenzierter wahr und schafft durch sein besonderes interesse irritationen im städtischen Raum.
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Live Project Portland Work
COURTYARD ANALYSIS
Prof. Cristina Cerulli
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drying painted / glued wood skip burning waste delivery and parking long term storage storage of materials in use short term storage cleaning equipment powder coating
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DESIGN DAY - PROCESS
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2
YOUTH DAY - VISION WORKSHOP
Das Life Project schaltet sich in die laufende kampagne zur „Rettung“ eines historischen Fabrikkomplexes ein und erarbeitet basieren auf einer umfassenden sozialräumlichen untersuchung verschiedene Tools, die die soziale, ökologische und ökonomische nachhaltigkeit in dem Gebäude sichern sowie als anleitungen zum ,Briefing‘ von zukünftig beauftragten architekten dienen. Die Bandbreite dieser entwickelten Werkzeuge reicht von detaillierten analyseplänen der Bausubstanz, architekturmodellen, untersuchung von arbeits- und nutzungsprozessen über Plakatlayouts sowie Partizipations- und informationsstrategien.
PALLET PLANTER PRODUCTION PROCESS 2 TIMBER PALLETS 1 WHOLE TIMBER PALLET 2 HALF TIMBER PALLET 3 INDIVIDUAL PIECE WITH SPACER 4 INDIVIDUAL PIECES CUT TO SIZE
1
1
3
1
4
MANUFACTURE
Pallet halves are arranged to form shape of planter. Pieces are nailed into place. Base is secured
1
2
CONNECTIONS 1 LYNTHORPE WOODWORKS 2 PORTLAND ELECTRICAL
3
3 QUALITY CABINETRY
LYNTHORPE WOODWORKS
3
Seat is formed by joining 16 individual pieces. This is supported by a structure created from stacked individual pieces with spacers still attached. Seat is capable of standing alone, or joined to planter
PORTLAND WORKS
USAGE
Natural fibre lining fixed to planter. Filling for planter comprises sawdust base layer with a compost top layer
PORTLAND WORKS TENANTS
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Finished planter with removable seat
SKILLS WORKSHOP: M. PETER PML PLATING LTD.
a
1
M. PETER PLATING PROCESS
a.The
objects are attached to the wooden racks.
b.The objects are dipped in the silver
Client artwork
liquid.
c. After plating, dry the objects with
Plating
desiccants.
d.The objects are hung to dry. POLISHING
b
After plating, the objects need to be polished. This process creates a smooth and shiny surface by rubbing the objects, to make a shiny surface.
d
c
PLATING:
PROCESS:
Plating is a thin coating of gold, silver, or other metal, and also the process of applying this layer. During this process, there are three main stages: 1.Cleaning Box: hot water is used to clean the objects. 2.Metal Liquid: in this workshop there is gold, silver and nickel. 3.Clearing Box: a special liquid is used to clear away the residues on the surface of the objects.
Drying Polishing LACQUERING Lacquering is when a clear or coloured varnish is used to make a hard, durable finish. The varnish dries by evaporation creating the finish. Different products are used to create different finishes from ultra matte to high gloss.
After the objects are received, they are attached to wooden racks. Then they are put into the tanks to plate them.
Lacquering
Delivery to customer
Sometimes, the objects are lacquered in different colours after plating.
In this workshop the craftsman plates cutlery, plates, decorative cups, gifts, candlesticks etc.
2
2
3
1
1
2
3
3
1 2 3
Plating Polishing Laquering
LOW
High Proportion of movement between stations Amount of time spent at each station
£
POTENTIAL SOURCES OF FUNDING
OBSERVE
Tenant links. Movement and flow within the building and individual spaces. Processes and methods of production.
ANALYSE EXISTING CASE STUDIES
It is important to celebrate developments, successes and key milestones in order to keep morale high and reinvigorate activity.
UNIVERSITY OF SHEFFIELD KNOWLEDGE TRANSFER PROJECTS FUND Analysis of business case studies. Business plan. Re-imagining port land works - the beginning. Re-imagining port land works - the book. John street triangle business audit.
£
LOCAL EVENTS
LIVE PROJECT DISCUSS IDEAS LISTEN AND LEARN
A lot of knowledge and information is currently locked in the users of Portland Works, listening and observing is essential in order to accurately represent and reimagine Portland Works.
ATTRACT MORE INVESTORS
A STUDY TO AID NEW AND EXISTING TENANTS BY PROVIDING A CLEARER UNDERSTANDING OF THE BUILDINGʼS POTENTIAL FOR PROMOTING EDUCATION AS WELL AS INCREASED WORK SPACE AND OPPORTUNITY FOR SMALL BUSINESSES AND INDUSTRIES.
Hosting local events is a good way to increase the income generated by the building, by increasing the intensity of activity. It also raises awareness amongst both potential clients, colleagues and the general public.
POTENTIAL BENEFACTORS OF SOCIAL ENTERPRISE Own and operate the building as a community-owned social enterprise which lets out workspace at fair rents. Benefactors could include the long-term unemployed, people looking for a career change, people with learning disabilities, ex-offenders, minority ethnic groups, young people.
PORTLAND WORKS LITTLE SHEFFIELD LTD
Portland Works will provide affordable workshops and studios for craftspeople and the creative industries and for small business start-ups. The management will be responsive to their needs, fostering opportunities for education and promotion of the heritage values of the Works, along with support for workplace training and apprenticeships. Portland Works will play an important role as the centre of a hub of similar developments in the neighbourhood of Little Sheffield and beyond.
LOCAL BUSINESSES
LOCAL GRASSROOTS MOVEMENTS
MEET, TALK, ADVISE
EDUCATE
RESEARCH
Background and history. Case studies for both business strategy and building development. Tenants and social connections.
PURCHASE BUILDING LANDTASK LTD
CELEBRATE SUCCESS
INVESTIGATE
Local and national funds, trusts, assemblies and councils. Shares bought as part of share offer. University of Sheffield “Knowledge Transfer Projects Fund”. Potential for joining the ‘at risk’ register.
ADVOCATE
£
M
SHEFFIELD HERITAGE
Develop the heritage potential of the site within the context of a working environment, to enable the public to see 'how things are made'.
OPEN DAYS
Offer public access to the Works through open days and training events. Workshops and studios open up to a full house of visitors who can observe the wealth of skills, talent and creativity that is Portland Works.
LIFELONG LEARNING
Develop a centre of excellence for traditional crafts. Those wishing to learn a trade in the range of industries work at Portland works: apprenticeships, centre for vocational training and qualifications.
Constant discussion, critical reflection and advocacy is an important part of developing an integral management and marketing strategy.
MARKETING
Developing a ‘brand’ for the project and to raise awareness amongst both potential clients, colleagues and the general public. Attract more tenants into the renovated areas and support start-up businesses.
PORTLAND WORKS LITTLE SHEFFIELD LTD
PORTLAND WORKS AS A FACILITY FOR LOCAL INDUSTRY AND SKILLED TRADES, EDUCATION AND FUTURE DEVELOPMENT. PORTLAND WORKS JOINS A NETWORK OF OTHER SCHEMES AND OFFERS GUIDANCE AND RESOURCES FOR OTHER INITIATIVES.
SURVEY
SOCIAL CONNECTIONS
COMMUNICATE RESULTS OF ANALYSIS AND APPLY
Intensifying social networks.
SKILLS AUDIT
A comprehensive knowledge of all skills creates greater opportunity for collaboration.
TENANT DESIRES
An awareness of needs / desires of tenants with regards to the future development of Portland Works.
ANALYSE
Analysis of the data collected is imperative in order to implement it in the future design and strategy development of Portland Works. Reflecting on this data and process also provides an opportunity to further explore the potential of the site.
PORTLAND WORKS 56
The River Don
Strategy Digital notice board
Upcycling Neepsend
Digital notice board - the upcoming events
The Digital Notice Board is implemented as the starting point of the future development of the Neepsend area. It enables communication within different stake-holders in this area. Furthermore the Notice Board possesses a variety of other functions which are the basis for other parts of the project.
Digital notice board - the vacant space exchange IUUQ XXX VQQFSEPOWBMMFZ DP VL TQBDF OFFE
IUUQ XXX VQQFSEPOWBMMFZ DP VL OFXT VQDPNNJOH
Prof. Dr. Florian kossak, Prof. Cristina Cerulli
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The River Commons Projects Report
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Das Projekt beschäftigt sich mit einem Gebiet das extrem durch den strukturwandel in den industriestädten englands geprägt ist und zusätzlich im Ã&#x153;berschwemmungsbereich des Flusses Don am Rande der innenstadt sheffields liegt. ein neues konzept sieht eine mehrphasige entwicklung der Brachflächen vor. Ã&#x153;ber die günstigen Grundstücke und ein gelockerte Baurechtbestimmungen sollen anreize für unternehmen aus der Recyclingindustrie und kreativwirtschaft geschaffen werden. Darauf aufbauend wird ein konzept lokaler kooperationen entwickelt welches eine stärkere Vernetzung zwischen den unternehmen und Besuchern generieren soll. so können über eine neu entwickelte internetseite die industriebetriebe mit den Recyclingunternehmen in kontakt treten oder über Tauschhandelinitiativen mit Personen aus dem kreativen Milieu in kontakt treten.
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Digital notice board - the skills exchange
Digital notice board - the recycling exchange
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Digital notice board - the street improvement
IUUQ XXX VQQFSEPOWBMMFZ DP VL SFDZDMJOH IBWF
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JPSEXMRK XIVVEGI
JPSEXMRK XIVVEGI HMJJIVIRX YWI HYVMRK [IIOIRH
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HMJJIVIRX YWI HYVMRK [IIOIRH
8,) ,397) RIIHW [SSH XS MQTVSZI WOEXITEVO
RIIHW [SSH XS MQTVSZI WOEXITEVO
Short Term (1 Month) Proposals Short Term Improvements Along the River Corridor For the short term improvements the waste materials from the factories and car retails could be exchanged within the community, recycled and used along the river corridor as DIY strategies. Since people would directly be involved in the process it would provoke developing participation of people in the design process and engaging with their neighbourhood.
Waste wood
Road barriers
Childrenâ&#x20AC;&#x2122;s play area
Waste tyers
Used for seating
Waste wood
Picnic bench
Waste barrels from factories
Music instruments
Waste drum of washer and dryer
Used for various purposes
landscape furniture
Seating from old cars
Waste wood
Fishing on the river
Waste barrels from factories
57
Mid - Term (One Year) Proposals Traffic Car parks are totally empty in the evening and at weekends, without attractions. The selected site, visible to the river, will be restructured to occasionally hold vents by local communities, organisations, etc. This will bring more people to our sites during off-working hours.
P
GEV TEVO S[RIV ERH GSQQYRX] RIKSXMEXMRK EKVIIQIRX SR XLI YWI VIKIRIVEXMZI IVRIVKMIW XS JIIH XLI KVMH MVVIKYPEV HIWMKR XS IQFVEGI ZEVM IX] SJ YWIV TEX XIVR ERH XS QEOI E[EVIRIWW SJ WLIVIH WTEGI
River corridor
Brown field
6MZIV 1IHMYQ 8IVQ 4PER
The ‘stage’ strategy will be adopted, which starts from rebuilding the fame of this area by opening the site to public and implement sustainable approaches. Bring commercial function to the site then diversity the land uses to attract variously potential investments. In long term, the site will be used multifunctionally by Neepsend and the whole city.
Long Term (Five Years) Proposals
River corridor
Traffic
8VEJ½G 1IHMYQ 8IVQ 4PER
In long term development landscape design is proposed in vacant land next to the river. It includes different kinds of shrubs, trees and flowering plants which looks different in different seasons. The highlight factor of the garden would be the NARCISSUS plant - blooms only in month of February would drive in a lot of people to see. Tree 1. Botanical name: Ginko bilobé Common name: Maidenhair Tree 2. Botanical name: Cotoneaster x watereri Family name: Rosaceac Shrub 4. Botanical name: Skimmia japonica
Climber 6. Botanical name: Hydrangea anomaia subsp. petiolaris Common name: Climbing Hydrangea Bulbs 7. Botanical name: Crocus speciosus Common name: Autumn crocus 8. Botanical name: Narcissus ‘February Gold’ Common name: Daffodil
5. Botanical name: Rhododendron yakushimanum Common name: Dwarf Rhododendron page
Brown field
Empty buildings
58
Kategorie 4
Stadt.schnitt
Expansion Office
Expension-Center an der Ost-West-Straße Prof. Klaus Sill, Prof. Bernd Kniess, Prof. Klaus Schlabbach, Michael Baltzer, Dipl. Ing. Mario Abel Coworking Hotel
Funktionsschema
Konferenzcenter
Das Projekt thematisiert die durch die Hamburger City führenden Verkehrstrasse Ost-West-Straße. In Kooperation mit dem Künstlerhaus Westwerk wurde über Interventionen, Filmprojekte, Fotografien u.v.m. eine kreative Annäherung ermöglicht, die eine Auseinandersetzung mit der Straße außerhalb der standardisierten architektonischen und planerischen Diskurse eröffnet. In dem sich anschließendem Projekt wurde ein Wahrnehmungs-Shift propagiert, der über ein ikonenhafte Architektur die Aufmerksamkeit von der Straße weg lenkt. Integraler Bestandteil des Gebäudes war die Setzung von „kollektiv nutzbaren Räumen“, die die unterschiedlichen Nutzungen und Funktionen ineinander Verschalten. * Fotos: eigene Fotos Grafiken: eigene Grafiken
Coworking Restaurant Expansion Office
IBM
Spiegel
Coworking Bar Expansion Office
Home Office Restaurant Bar
Restaurant
Hotel
der Unternehmen untereinander
Unternehmen mit der Öffentlichkeit ng des Gebäudes mit der Stadt
Einzelhandel Steigerung der Qualität
59
4.
3.
2.
1.
Zugänglichkeit sehr hoch
sehr niedrig
-80-
60
Transformation Urbanität Nische +
Prof. Dr. angelus eisinger
ausgehend von grundlegenden Texten zum Themenfeld der urbanität entwickeln sich in der ersten semesterhälfte über gemeinsame Lektüren und Debatten robuste Begriffs- und Problemverständnisse. in einem zweiten schritt wurde diese erkenntnis auf das ehemalige industrieareal kolbenschmidt übertragen. Das auf den immanenten Potentialen beruhenden konzept sieht eine schrittweise Transformation des Geländes vor. Über die Zeit soll eine flexible Blance zwischen Diy-Taktiken und Langfristigen Rendite-strategien unter der Prämisse einer Mischnutzung entwickelt werden.
+
Nische
Finanzierung
Offenheit
+ räumliches Konzept
Städtebauliche Analyse
Abgrenzung des Areals
Wege verschiedener Nutzer Räumliche Ausrichtung/ Entwicklung Gebäude >> aufgrund von Potentialräumen im Bestand
Nutzung von ´lauter´Qualität z.B. Gewerbe Nutzung von ´mittellauter´Qualität z.B. Büro
61
Nutzung von ´leiser´/privater Qualität z.B. Wohnen
Aufenthaltsflächen an Kreuzungspunkten von Wegen verschiedener Nutzer exemplarisch
Phase 1
Phase 2
Phase 3 Bodensanierung
Gemeinschaftsgarten
Sanieren
Neubau
Abriss
räumlich transformiert
Sanieren
Neubau
Abriss
räumlich transformiert
Sanieren
Zwischennutzung Bodenerkundung Altlast
Neubau
Abriss
räumlich transformiert
OG
OG
Gemeinschaftsgarten Anziehung
Anziehung
Anziehung
Umzug Nutzergruppe
Nischennutzer Gewerbe
Anziehung
Nischennutzer leichtes Gewerbe
Zweck im Prozess Finanzierungsnutzer Kunst/Kultur
Offene Nutzergruppe unbestimmt Finanzierungsnutzer Büro
Offene Nutzergruppe für Aufenthaltsqualität Finanzierungsnutzer Wohnen
Umzug Nutzergruppe
Nischennutzer Gewerbe
Anziehung
Nischennutzer leichtes Gewerbe
Zweck im Prozess Finanzierungsnutzer Kunst/Kultur
62
Offene Nutzergruppe unbestimmt Finanzierungsnutzer Büro
Offene Nutzergruppe für Aufenthaltsqualität Finanzierungsnutzer Wohnen
Umzug Nutzergruppe
Nischennutzer Gewerbe
Anziehung
Nischennutzer leichtes Gewerbe
Zweck im Prozess Finanzierungsnutzer Kunst/Kultur
Offene Nutzergruppe unbestimmt Finanzierungsnutzer Büro
Offene Nutzergruppe für Aufenthaltsqualität Finanzierungsnutzer Wohnen
Transdisziplinäres Labor Flohmarkt an der Ost-West-Straße Prof. Dr.Valérie Burri
In dem Q-Studies Projekt setzten wir uns mit den akademischen Diskurs um Transdisziplinarität auseinander. In Zusammenarbeit mit einer befreundeten Künstlerin wurde darauf aufbauen ein Interventionskonzept unter Beteiligung lokaler Akteure für die Ost-West-Straße entwickelt. In der zweistufigen Intervention wurde ein ausgewählter Ort bespielt um mit den Passanten ins Gespräch zu kommen um über die Geschichte des Ortes zu berichten und sich über die räumlichen Potentiale auszutauschen.
63
64
IKP: activate- participate - associate Baumhäuser 2012
Prof. Bernd Kniess, Dipl. Ing. Benjamin Becker
In diesem Projekt organisierten wir als studentisches Team die Umsetzung eines zweiwöchigen Sommer-Baumhaus-Baucamps für Kinder zwischen 8 und 12 Jahren mit circa 30 Studierenden der HCU. Die Arbeit umfasste im Vorlauf neben der Aufstellung einer Finanzierung für Verpflegung (Nachmittagssnack & gemeinsames Abendessen) und Material, die Erarbeitung eines Rahmenprogramms sowie Durchführung von PR-Maßnahmen an den Schulen in der Nachbarschaft. Aufgrund unseres Low-Budget & Recycling-Ansatzes war die Materialbeschaffung eng mit der Entwicklung der Baumhaus-Konstruktionstypen verknüpft. Dieser duale Prozess von Materialbeschaffung und Konstruktionsentwicklung musste in die Beantragung von Baugenehmigungen eingebunden werden und verlief bis zum Abschluss des Baucamps. Der inhaltliche Fokus dieses Projektes richtete sich auf Fragen von Partizipation. Uns ging es darum Kinder in einem wirklichen 1:1 Beteiligungsprozess von Anfang an in die Planung der Baumhäuser zu integrieren. Die Baumhäuser entwickelten sich aus den von den Kindern Produzierten Collagen und Modelle sowie aus den Bewegungsabläufen der Kinder in den Bäumen und Baumhäusern selbst. * Fotos: Benjamin Becker
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66
IKP: activate- participate - associate Hotel Wilhelmsburg
Prof. Bernd Kniess, Dipl. Ing. Benjamin Becker
In den Bauworkshops des „Hotel Wilhelmsburgs“ ging es um die Beschaffung von Materialen sowie den Bau des eigentlichen Hotels als ergänzende Struktur zu dem bestehenden Gebäude der Universität der Nachbarschaft. Ohne eine konkrete Ausführungsplanung wurde zunächst ein Abschnitt des Baugerüsts aufgebaut aus dem sich die weitere Form entwickelte die zeitgleich mit Schlafkapseln ausgebaut wurde. Zusätzlich wechselten über einen Zeitraum von fünf Wochen wöchentlich die Leiter der Bauworkshops, sodass die neu entstehenden Abschnitte aus dem Bestand entwickelt wurden, während simultan die Ausbauarbeiten der bestehenden Bereiche auf die neuen Erweiterungen einzugehen hatten. Eine weitere Herausforderung war die Koordination der Beschaffung von Baumaterial und dessen synchrone Verwertung zum Bau von den Schlafkapseln. Diese simultan ablaufenden Prozesse von Bauen und Beschaffung machten eine taktische Herangehensweise an den Bauvorgang notwendig und erforderten ein ständiges Umdenken und Reagieren auf die zur Verfügung stehenden Materialien. * Fotos: http://udn.hcu-hamburg.de/de/?p=1773
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Bau dir deine Uni Quartier der Möglichkeiten
Der studentische Wettbewerb „Bau dir deine Uni“ thematisierte die Gestaltung von studentischen Arbeitsplätzen in den Hallen des Oberhafens, eines ehemaligen Logistikbahnhofes dessen heutige Nutzung überwiegend durch Lagerflächen und einigen „Kreativ-Nutzungen“ geprägt ist. Der Ansatz dieses Wettbewerbsbeitrages nimmt die bestehende Logik des Oberhafengebietes auf und entwickelt es in einem offenen Prozess weiter. Der Entwurf sieht die Fortschreibung des bestehenden Mixes von unterschiedlichen, produktionsorientierten Nutzungen vor und entwirft eine Strategie für kollektive Nutzungen und gemeinschaftlichen Austausch. Aufgrund der physischen Begebenheiten der Lagerhallen werden die Arbeitsplätze hochwassersicher als zusammenhängende Haus-in-Haus Lösung konzipiert, dessen zentrales Element ein Küchen- und Aufenthaltsraum einnimmt. Die Nutzung der weitgehend freigestalteten Fläche müssen sich die Studierenden in einem Aushandlungsprozess selbst Aneignen.
Konflikt
zeitliche Aushandlung Absprachen
1
Transformation durch das Aufspannen von offenen Räumen die eine Aneignung erfordern.
2
Die nicht definierten Felder bieten den Nutzern unendlich viele Möglichkeiten diese zu „gestalten“.
3
Der ständige Transformationsprozess schafft einen heterogenen Raum, der sich immer wieder neuproduziert.
69
Synergien
Akzeptanz
Abwarten
Puzzeln
70
Too lS 72
PROCESS
>> Diagramme
>> Ausstellung
Entwicklungsstrategie
Abschnitt 1
§
öffentliche Präsentation
Input
06/12
DevTrust
Pioniere Pioniere
Pionier Pionier wird permanent
Pioniere Commons
Commons öffentliche Präsentation Planungswerkzeug
§ DevTrust
Inhaltliche Schritte
DevTrust Gründung
Möglichkeiten
§
§
§
§ Development Trust für ???
>> Copy & Paste
a B
DevTrust Entscheidet über Entwicklung: zB Erweiterung Pioniere
§
§
>> Diagramme
Audio • • •
C d
Soundsampling Klangcollage Soundscape
Ausstellung Befragungen Beobachtung •
teilnehmende Beobachtung
• • •
nichtteilnehmende Beobachtung Raumbeobachtung nach Läpple 24 Stunden Screening
73
Collage Cut-Outs Copy & Paste De-Kontextualisieren Dérive Diagramme • •
Strukturdiagramme Prozessdiagramme
Dialog Diskussion Dokumentation
§
G H
>> Feldtagebuch
>> Intervention
>> Interview
>> Katalog
E f i
•
Erfahrungshorizont Exkursion Feldtagebuch Flyer Fotografie Forschungsfragen
J
Infografik Internet Recherche Intervention Interviews • •
narratives Interview
Installation
Experteninterview offenes Interview
74
k l
Katalogisierung Kategorisierung Kartografie • • •
kognitive Kartierung echtzeit Kartierung Bestandskartierung
Kodieren Literaturrecherche Loop
>> Modellbau
>> Performance
>> Modellbau
>> Publikation
m n o
P
Matrix Memos Modellbau
Psychogeography
Q
R s
Performance Piktogramme Plangrafiken • •
Schwarzplan Nolli Plan
Publikation Poster / Plakate Präsentation 75
Relationen herstellen Referenzstudien Sampling Skizzen Spaziergang Spiele Statistik Story Telling Szenarios Takes
Bodensanierung
Gemeinschaftsgarten
Sanieren
Neubau
Abriss
räumlich transformiert
Sanieren
Neubau
Abriss
räumlich transformiert
Sanieren
Zwischennutzung Bodenerkundung Altlast
Neubau
Abriss
räumlich transformiert
OG
OG
Gemeinschaftsgarten Anziehung
Anziehung Anziehung
Umzug Nutzergruppe
Nischennutzer Gewerbe
Anziehung
Nischennutzer leichtes Gewerbe
Zweck im Prozess Finanzierungsnutzer Kunst/Kultur
Offene Nutzergruppe unbestimmt Finanzierungsnutzer Büro
t u V
Offene Nutzergruppe für Aufenthaltsqualität Finanzierungsnutzer Wohnen
Umzug Nutzergruppe
Nischennutzer Gewerbe
Anziehung
Nischennutzer leichtes Gewerbe
Zweck im Prozess Finanzierungsnutzer Kunst/Kultur
Offene Nutzergruppe unbestimmt
Offene Nutzergruppe für Aufenthaltsqualität
Finanzierungsnutzer Büro
Finanzierungsnutzer Wohnen
Umzug Nutzergruppe
Nischennutzer Gewerbe
Anziehung
Nischennutzer leichtes Gewerbe
Zweck im Prozess Finanzierungsnutzer Kunst/Kultur
Offene Nutzergruppe unbestimmt Finanzierungsnutzer Büro
Offene Nutzergruppe für Aufenthaltsqualität Finanzierungsnutzer Wohnen
Theorie Thesen Timeline Transkription Umfragen Video
X y
- Film-Collage - Dokumentation - fiktive Filme
Verhandlung Workshop 76
W
Z
Zählung Zeichnung - technische Zeichnung - perspektivische Zeichnung - Freihandzeichnung Zweckentfremdung
ein flu sse 78
Rolf Linder
Walks on the wild side
Marc Augé Orte & Nichtorte
Henri Lefèbvre Metabolisten
Situationisten
Kevin Lynch
Archigram
The Image of the City
Dieter Läpple Matrixraum
Ingrid Breckner
Guy Debord
Rapport sur la construction des Situations
Michel de Certeau
Alexander Mitscherlich Die unwirtlichkeit der Städte
79
Walter Benjamin
Pierre Bourdieu
Akteurs Netzwerk Open City Theorie
Chantal Mouffe Das Demokratische Paradox
Open City
Gill Deleuze JĂźrgen Habermas
Saskia Sassen
Martina LĂśw
Christopher Dell
Silke Steets
Improvisation als urbane Praxis
Hakim Bey
Temporary Temporary AutonoAutonomous mous Zones Zones
Paul Freyerabend
Lucius Burghardt
80
Raumtheorie Dieter Läpple: Matrix-Raum
Mehrdimensionalität und Veränderung von Raum
Marc Augé: Nicht-Orte
Bedeutung / Identifikation von Raum
Michel de Certeau: Die Kunst des Handels
Ort vs. Raum: Handlung als Hauptmotiv
Henri Lefebvre: Produktion von Raum
Raum als gesellschaftliches Produkt
Martina Löw: relationaler Raum
Spacing- und Syntheseprozesse zur Konstruktion von Raum
Bruno Latur: Akteurs Netzwerk Theorie
menschliche Akteure & Aktanten
Raumwahrnehmung Camillo Sitte: Der Städtebau nach seinen künstlerischen Grundsätzen Kevin Lynch: Das Bild der Stadt
Raumproportionen, räumliche Strukturierung...
Situationisten: Dérive
Umherschweifen
Psychogeografie
individuelle Lesbarkeit von Stadt, Mental Maps
individuelle Wahrnehmung
Guy Debord: Rapport zur Konstruktion von situativer Zugang Situationen
Stadt & Gesellschaft Open City
soziale & ökonomische Nachhaltigkeit, Teilhabe, Nutzungsoffenheit
Hakim Bey: Temporäre Autonome Zone
temporäre Auflösung gesellschaftlicher Normen
Chantal Mouffe: Das Demokratische Paradox Christopher Dell: Improvisation als Praxis
Einbezug von Konfliktdimension in alltägliches Handeln Prozessoffenheit, reflektiertes Handeln, Multidimensionalität
81
John Cage
Joseph Beuys
Fluxus Soziale Plastik Henri Lefèbvre Stadtwahrnehmung
Haus-Rucker-Co
Piere Bourdieu Habitus Alltagspraktiken Tatlin (rus. Avantgarde
Archigram
Coop Himmelb(l)au Collage
Alison & Peter Smithon Situationisten Umherschweifen
Metabolisten
Dekonstruktivismus
individuelle Wahrnehmung
Cuttings Jaque Derrida
Gordon Matta Clark Robert Smithon Multimediakunst
Zweckentfremdung
82
Land Art
MTT 6 Methods, Tools and Theory 6 Research and Design Transfer
HAFENCITY UNIVERSITÃ&#x201E;T HAMBURG URBAN DESIGN