AGES WISSEN AKTUELL - CAMPYLOBACTER

Page 1

5

AGES WISSEN AKTUELL

2016

CAMPYLOBACTER AGES - Österreichische Agentur für Gesundheit und Ernährungssicherheit GmbH

www.ages.at


THEMENBERICHT CAMPYLOBACTER Autorin: Monika Matt AGES - Österreichische Agentur für Gesundheit und Ernährungssicherheit Fachbereich Daten, Statistik und Integrative Risikobewertung Technikerstr. 70 6020 Innsbruck Co-AutorInnen der AGES: Sonja Axmann, Sandra Jelovcan, Heimo Laßnig, Thomas Pölzler, Hannes Pohla, Karin Weyermair Erstellungsdatum: Mai 2013, update November 2016

2

3


INHALTSVERZEICHNIS

ABBILDUNGSVERZEICHNIS

1 ZUSAMMENFASSUNG

6

Abbildung 1: Übertragungswege für Campylobacter (Quelle Bild: (Young et al. 2007)

2 EINLEITUNG

7

Abbildung 2: Gemeldete Fälle und Inzidenz der Campylobacteriose, Österreich BMG Meldedaten 2006-2015 (Jelovcan & Kornschober 2016)

12

3 HINTERGRÜNDE UND FAKTEN ZUR CAMPYLOBACTERIOSE

7

Abbildung 3: Campylobacter-Ergebnisse aus der Routinediagnostik der AGES, frisches Hühnerfleisch

13

3.1 ERKRANKUNGSBILD

7

3.1.1 Allgemeines

7

Abbildung 4: Quantitative Campylobacter-Ergebnisse aus der Grundlagenstudie (EFSA 2010b), Schlachtkörper nach der Kühlung

14

3.1.2 Saisonalität, Altersverteilung

8

Abbildung 5: Campylobacter-Prävalenz in Broilerherden in Österreich, EU-Grundlagenstudie 2008

16

Abbildung 6: Campylobacter-Prävalenz in österreichischen Nutztierpopulationen

17

3.2 INFEKTIONSQUELLEN & ÜBERTRAGUNGSWEGE DER HUMANEN CAMPYLOBACTERIOSE (INKL. RESERVOIRS) 3.2.1 Besonderer Stellenwert der Geflügelwirtschaft 3.3 KONSUMENTINNENWAHRNEHMUNG

8 8 9

3.4 PROBLEMFELD ANTIBIOTIKA-RESISTENTE CAMPYLOBACTER 9 3.4.1 Relevanz

9

3.4.2 Allgemeines

10

3.4.3 Situation in Österreich

10

3.5 TYPISIERUNG VON CAMPYLOBACTER-ISOLATEN 11 4 CAMPYLOBACTER IN ZAHLEN (ÖSTERREICH)

9

11

4.1 INZIDENZ HUMANER CAMPYLOBACTERIOSE-ERKRANKUNGEN

11

4.2 VORKOMMEN IN LEBENSMITTELN

12

TABELLENVERZEICHNIS Tabelle 1:

Ciprofloxacinresistenz in Österreich (AURES)

10

Tabelle 2:

Anteil Campylobacter-positiver Proben bei Schwerpunktaktionen, jeweils Sommer 2007 - 2013

13

Tabelle 3:

Ergebnisse der Routineuntersuchungen (alle Fleischproben ohne Geflügelfleisch), entnommen aus den jeweiligen EFSA-Zoonoseberichten

14

Tabelle 4:

Ergebnisse (Rohmilch), aus den jeweiligen EFSA-Zoonoseberichten

15

4.2.1 Geflügelfleisch

12

4.2.2 Rind- und Schweinefleisch

14

4.2.3 Rohmilch

14

Tabelle 5:

Prävalenz in Broilerherden, unterschiedliche Studien

16

4.3 VORKOMMEN IN TIEREN

15

Tabelle 6:

Ergebnisse, Untersuchungen Hunde

17

4.3.1 Hühner

15

Tabelle 7:

Auswahl und Anzahl der Stämme für WGS

19

4.3.2 Rinder, Schweine und Haustiere

17

Tabelle 8:

Internationale Studien: Anteil unterschiedlicher Quellen an humaner Campylobacteriose 20

Tabelle 9:

Auszüge aus der Geflügelhygieneverordnung in der geltenden Fassung (Stand April 2016)

4.4 VORKOMMEN IN DER UMWELT

17

4.4.1 Oberflächengewässer, Tirol

17

4.4.2 Umweltproben, Futtermittelproben

18

4.5 REISEASSOZIIERTE CAMPYLOBACTERIOSE

18

5 ERGEBNISSE AUS EU-PROJEKTEN

18

5.1 CAMCHAIN (2012-2015)

18

5.2 CAMCON (2011-2015)

19

ANHANG A: INTERNATIONALE STUDIEN ZUR HERKUNFTSZUORDNUNG

20

ANHANG B: INTERVENTIONEN

21

IN ÖSTERREICH UMSETZBARE INTERVENTIONEN

22

21

GEFLÜGELHYGIENEVERORDNUNG 22 ANHANG C: BEGRIFFSERKLÄRUNG

23

LITERATURVERZEICHNIS 24

4

5


1 ZUSAMMENFASSUNG

2 EINLEITUNG

Die Anzahl Campylobacteriose-Erkrankter pro Jahr wird für Österreich auf 44.000 geschätzt (EFSA 2011), (Boysen et al. 2014). Im Jahr 2015 wurden 6.259 Campylobacteriose-Erkrankungen gemeldet. Im Vergleich dazu gab es 1.514 Salmonellose-Erkrankungen (BMG, 2016). Die Anzahl gemeldeter Fälle unterscheidet sich von jener der tatsächlich aufgetretenen Fälle, da nicht alle an Durchfall Erkrankten einen Arzt aufsuchen und Stuhlproben nicht immer mikrobiologisch untersucht werden.

Erkrankungen mit Bakterien der Gattung Campylobacter werden Campylobacteriose genannt. Die Campylobacteriose zählt zu den Zoonosen; Geflügel (v. a. Hühner), Wildvögel, Schweine, Rinder und Heimtiere gelten als relevantes Reservoir in Europa. Diese Tiere sind zumeist symptomlose Campylobacter-Ausscheider.

Die wichtigsten humanpathogenen Campylobacter wachsen bei bis zu 43 °C unter mikroaerophilen Bedingungen. Im Gegensatz zu Salmonella und Listeria sind Campylobacter auf Lebensmitteln nicht vermehrungsfähig. Die am häufigsten nachgewiesenen Spezies bei Magen-Darm-Erkrankungen sind Campylobacter jejuni und Campylobacter coli.

Das Erkrankungsbild der Campylobacteriose ist durch eine akute Durchfallerkrankung mit Fieber und unterschiedlich starken Bauchkrämpfen gekennzeichnet. Neben der meist selbst limitierenden akuten Durchfallerkrankung sind schwerwiegende Folgeerkrankungen bekannt (reaktive Arthritis, Morbus Reiter, GuillainBarré-Syndrom). Infektionen mit Campylobacter sind weltweit verbreitet und stellen in Europa die bedeutendste bakterielle Durchfallerkrankung, noch vor der Salmonellose, dar.

Die Übertragung auf den Menschen erfolgt hauptsächlich durch den Verzehr von Campylobacter-haltigen Lebensmitteln. Die bedeutendste Infektionsquelle ist das Hühnerfleisch: Unzureichend erhitztes Hühnerfleisch, besonders jedoch unhygienisches Hantieren mit rohem Hühnerfleisch bei der Speisenzubereitung (Kreuzkontamination durch fehlende Küchenhygiene). Andere tierische sowie auch nicht tierische Lebensmittel können durch Kreuzkontamination während der Zubereitung zur Infektionsquelle werden. Zusätzlich wurden andere Lebensmittel wie Rohmilch, Wasser und Fleisch von Nicht-Geflügel als Infektionsquelle beschrieben. Einen weiteren unabhängigen Risikofaktor stellt Reisetätigkeit dar.

Campylobacteriose ist eine zoonotische bakterielle Infektionskrankheit und verursacht in erster Linie Durchfall, Bauchkrämpfe und Fieber. Nach überstandener Infektion können Folgekrankheiten wie reaktive Arthritis, Morbus Reiter und das Guillain-Barré-Syndrom auftreten. Laut europäischem Zoonosenbericht wurden insgesamt 56 bzw. 25 CampylobacterioseFälle mit tödlichem Ausgang in den Jahren 2013 und 2014 in der EU registriert (EFSA & ECDC 2015a), (EFSA & ECDC 2015b). In Österreich weist das epidemiologische Meldesystem im Jahr 2015 fünf Todesfälle im Zusammenhang mit einer Campylobacter-Infektion auf (BMGF 2016). Für den Krankheitserreger Campylobacter gilt Geflügel als Haupt-Reservoir. Ca. 50-80 % der humanen Erkrankungsfälle werden diesem Reservoir zugeschrieben und 20-30 % der Erkrankungsfälle stehen direkt mit dem Verzehr von bzw. dem Hantieren mit Hühnerfleisch in Verbindung (EFSA 2011). Die Übertragung der Bakterien auf den Menschen kann durch den Verzehr von nicht vollständig durchgegartem Geflügelfleisch, durch den Konsum von verzehrfertigen Nahrungsmitteln, nach Kontakt mit rohen Geflügelprodukten (also durch Kreuzkontamination) und direkt von Mensch-zu-Mensch oder direkt von Tier-zu-Mensch erfolgen. Auch andere Tiere wie Rinder, Schweine und Heimtiere können ein Reservoir sein. Weitere Übertragungsmöglichkeiten von Campylobacter ergeben sich durch den Verzehr von Rohmilch und durch den Kontakt mit kontaminiertem Wasser (z. B. Oberflächengewässer, Trinkwasser). Die Campylobacter-Prävalenz in Mastgeflügelbetrieben liegt seit Jahren unverändert bei 47-60 % mit einem Maximum von fast 100 % im Sommer (EFSA 2010a),

6

(EFSA 2010b), (Matt et al. 2013). Bei einer Grundlagenstudie der EU wurde 2008 auf 80,6 % der untersuchten Broilerschlachtkörper Campylobacter nachgewiesen (EFSA 2010a). Der Campylobacter-Nachweis in frischem Hähnchenfleisch in Österreich liegt bei 70 % (2007: 78 %, 2012: 74 %, 2013: 75 %, 2014: 69 %). In tiefgefrorenem Hühnerfleisch (2007: 32 %) und Hühnerfleischzubereitungen (z. B. mariniertes Fleisch: 2011: 48 % positiv) sind Campylobacter seltener nachweisbar (diverse Zoonosenberichte). Basierend auf einer Vielzahl internationaler Studien wird von einer linearen Reduktion des Gesundheitsrisikos bei entsprechender Reduktion der Herdenprävalenz bei Masthühnern ausgegangen. Zwei internationale europäische Studien zu Campylobacter (CamChain und CamCon) zeigten, dass gewissenhafte Betriebshygiene und akkurates Management in der Primärproduktion die einzigen wirtschaftlichen Möglichkeiten sind, um Campylobacter vom Masthühnerstall fern zu halten. Impfungen, Futterzusatzmittel etc. sind unwirksam oder unwirtschaftlich. Eine zusätzliche Verringerung des Gesundheitsrisikos wird durch Interventionen in einem späteren Stadium der Lebensmittelproduktionskette (zum Beispiel Einführung eines mikrobiologischen Kriteriums auf Schlachthofebene oder im Handel) erwartet. Eine Kombination von Interventionen auf allen Ebenen (Primärproduktion, Verarbeitung und KonsumentInnenverhalten) führte zu einer vielversprechenden Reduktion der Neuerkrankungen in einigen Ländern, wie in Island (um 71 %) und Neuseeland (um 54 %), wenngleich eine vollständige Elimination von Campylobacter nicht möglich ist. Aus diesem Grund haben die Sektionen II, Bereich Verbrauchergesundheit, und III des Bundesministeriums für Gesundheit gemeinsam mit der AGES im Juni 2012 ExpertInnen der Humanmedizin, Veterinärmedizin und Landwirtschaft auf Ebene der Landes- und Bundesbehörden sowie Fachgruppierungen der Sozialpartner eingeladen, um an der Diskussion bezüglich eines gangbaren Wegs zur Reduktion der humanen Campylobacter-Erkrankungen in Österreich teilzunehmen. Die Ergebnisse wurden im Konsensuspapier (Plattform Campylobacter 2012) veröffentlicht.

Campylobacter sind gram-negative spiral- oder Sförmige Stäbchenbakterien.

3 HINTERGRÜNDE UND FAKTEN ZUR CAMPYLOBACTERIOSE 3.1 ERKRANKUNGSBILD 3.1.1 Allgemeines Das klinische Bild einer Campylobacteriose entspricht dem einer akuten Gastroenteritis mit Diarrhoe unterschiedlichen Schweregrads, meist begleitet von krampfartigen Bauchschmerzen und Fieber. Die akute Durchfallerkrankung ist zumeist selbstlimitierend, ein Spitalsaufenthalt kann jedoch notwendig sein. Langzeitfolgen, zum Teil auch schwerwiegende, sind bekannt. Die reaktive Arthritis ist die häufigste post-infektiöse Komplikation einer CampylobacterInfektion; diese tritt bei bis zu 1-5 % der Campylobacteriose-Fälle auf. Morbus Reiter, eine Sonderform der reaktiven Arthritis, kann ebenfalls als Folgeerkrankung auftreten. Das Guillain-Barré-Syndrom (GBS) ist die schwerwiegendste Folgeerkrankung einer Campy-

lobacter-Infektion. Insgesamt wird die Inzidenz des Guillain-Barré-Syndroms (GBS) auf 1-2 Fälle/100.000 Personen/Jahr geschätzt. Diese neurologische Erkrankung ist eine Autoimmunerkrankung des peripheren Nervensystems, bei der es zu einer Demyelinisierung der peripheren Nervenbahnen kommt, wodurch diese ihre Funktionen einbüßen. Sie manifestiert sich mit aufsteigender, schlaffer Lähmung. Eine vollständige Genesung ist möglich, jedoch bleiben bei bis zu 20 % der Erkrankungsfälle neurologische Defizite zurück. Die Fall-Sterblichkeit des Guillain-Barré-Syndroms wird mit 5-10 % (5-10 Todesfälle auf 100 Erkrankungsfälle) angegeben. Bei ca. 1/3 der GBS-Fälle liegt eine Campylobacter-Infektion in der Anamnese vor.

7


3.1.2 Saisonalität, Altersverteilung In den Industrieländern (nördliche Halbkugel) unterliegt das Auftreten der Campylobacteriose gewöhnlich einer saisonalen Schwankung mit einem Inzidenz-Höhepunkt in den Sommermonaten. Die Altersverteilung

ist durch zwei Gipfel gekennzeichnet: Kinder zwischen ein und vier Jahren und junge Erwachsene (15-24 Jahre) erkranken am häufigsten.

3.2 INFEKTIONSQUELLEN & ÜBERTRAGUNGSWEGE DER HUMANEN CAMPYLOBACTERIOSE (INKL. RESERVOIRS) Die Infektionsquellen, Übertragungswege und Reservoirs für Campylobacter sind vielgestaltig (Abbildung 1). Häufigste Infektionsquelle sind tierische Lebensmittel, wobei Hühnerfleisch das bedeutendste Vehikel für Campylobacter darstellt (siehe auch 4.2.1). Rohmilch, Rind- und Schweinefleisch sowie Wasser (Oberflächenwasser, Trinkwasser) sind weitere Infekti-

onsquellen. Ebenso können der Kontakt zu Haus- und Nutztieren, mit der Umwelt (z. B. Gewässer, Eintrag durch Wildgeflügel etc.) und direkter menschlicher Kontakt eine weitere Übertragungsart für Campylobacter sein. Zusätzlich ist Reisetätigkeit als ein Risikofaktor anerkannt. Abbildung 1: Übertragungswege für Campylobacter (Quelle Bild: (Young et al. 2007))

Anhang A: Internationale Studien zur Herkunftszuordnung enthalten wissenschaftliche Artikel mit den prozentuellen Anteilen der einzelnen Infektionsquellen. [ Seite 20 ]

3.2.1 Besonderer Stellenwert der Geflügelwirtschaft Die vorherrschende Bedeutung von Geflügel als Reservoir von Campylobacter und Geflügelfleisch als Infektionsquelle für die Campylobacteriose ist unbestritten. Das belegen folgende Erkenntnisse:

8

Während der Dioxinkrise im Juni 1999 in Belgien und den Niederlanden kam es zu einem drastischen Rückgang des Geflügelfleischkonsums. Gleichzeitig ging die humane Campylobacteriose Inzidenz um 40 % zurück.

In Island wurde durch drei Risikomanagementmaßnahmen, welche sich ausschließlich auf Hühnerfleisch und Hühnerfleischzubereitung konzentrierten, die Inzidenz der Campylobacteriose von 116/100.000 Personen (im Jahr 1999) auf 33/100.000 Personen (im Jahr 2008) gesenkt (Stern et al. 2003).

Die Typisierung von Campylobacter-Stämmen verschiedener Herkunft ergab unter Zuhilfenahme von „Source attribution“-Modellen (England, Irland, Niederlande, Neuseeland usw.) immer Geflügel als die häufigste Quelle von Campylobacteriose (Mullner et al. 2009), (Sheppard et al. 2009), (Havelaar et al. 2008), (Boysen et al. 2014). Aktuelle Schätzungen eines Expertenkonsortiums der EFSA schreiben 20-30 % der humanen Campylobacteriose-Fälle dem Hantieren mit und dem Konsum von Hühnerfleisch sowie 50-80 % dem Huhn als Reservoir insgesamt zu (siehe dazu auch Anhang A: Internationale Studien zur Herkunftszuordnung).

3.3 KONSUMENTINNENWAHRNEHMUNG Der Bekanntheitsgrad von Campylobacter in Österreich ist als sehr gering einzustufen. So wurden im Projekt „Hygiene im Privathaushalt“ 353 zufällig ausgewählte InterviewpartnerInnen gefragt, ob ihnen der Name ein Begriff sei, wobei 78 % diese Frage verneinten. Von den 75 Personen, welche angaben, den Namen Campylobacter schon gehört zu haben, konn-

ten 3/4 der Personen den Keim keinem Lebensmittel zuordnen und niemand assoziierte ihn mit Geflügelfleisch. Die Studie wurde veröffentlicht auf der Seite: http://www.ages.at/themen/ages-schwerpunkte/ wenn-essen-krank-macht/schauplatz-kueche/hygieneim-privathaushalt/.

3.4 PROBLEMFELD ANTIBIOTIKA-RESISTENTE CAMPYLOBACTER 3.4.1 Relevanz Üblicherweise werden Campylobacter-Infektionen bei Menschen nicht antibiotisch behandelt. Bei schweren Verläufen und bei Erkrankungen von immunsuppri-

mierten Personen kann eine Therapie jedoch notwendig sein. Durch die Resistenz gegen Chinolone sind die Therapiemöglichkeiten in diesen Fällen eingeschränkt.

9


3.5 TYPISIERUNG VON CAMPYLOBACTER-ISOLATEN

3.4.2 Allgemeines Der Einsatz von Chinolonen (dazu zählen Enrofloxacin, Ciprofloxacin) als Therapeutikum in der Geflügelproduktion gilt als Hauptgrund für das Auftreten Ciprofloxacin-resistenter Campylobacter, das zeigen folgende Erkenntnisse: •

Seit der Einführung von Enrofloxacin in der Geflügelindustrie kam es zu einem rasanten Anstieg der Resistenz gegen Chinolone bei Campylobacter spp.

Länder ohne Zulassung für diese Arzneimittelgruppe für Geflügel haben keinen Anstieg der Resistenz zu verzeichnen.

Chinolon-Resistenzraten stiegen parallel in Geflügelisolaten und in Humanisolaten.

Die Resistenzraten von Isolaten bei Kindern sind gleich hoch wie bei Erwachsenen, obwohl zur Therapie bei Kindern keine Chinolone zugelassen sind.

Campylobacter kolonisiert normalerweise den menschlichen Darm nicht, daher ist die Zeitdauer einer möglichen Selektion im Menschen sehr begrenzt. Dadurch ist die Wahrscheinlichkeit einer Resistenzbildung im Geflügeldarm höher, als im menschlichen Darm.

In der Routinediagnostik werden die verschiedenen Campylobacter-Spezies mittels klassischer Mikrobiologie oder neuerer Methoden wie Matrix-unterstützte Laser-Desorption/Ionisation – time of flight (MALDITOF) unterschieden. Durch eine weiterführende Feintypisierung von Campylobacter unterschiedlicher Herkunft können epidemiologische Zusammenhänge erkannt werden. Zu den hierfür eingesetzten molekularbiologischen Verfahren zählen beispielsweise die Multi-Locus-Sequenz-Typisierung (MLST) und/oder die Sequenzierung spezieller Genabschnitte (flaA/flaB Typisierung, porA-Typisierung). Bei der MLST charakterisiert die Gleichheit von 7 „house-keeping“ Genen einen Sequenztyp (ST). Des Weiteren werden jene Sequenztypen mit 4-6 übereinstimmenden Genen zu sogenannten Clonalen Complexen (CC’s) zusammengefasst (Dingle et al. 2001)1.

Im CamChain Projekt (siehe Kapitel 5.1) wurden mittels Ganzgenomsequenzierung (WGS) von insgesamt 431 Isolaten aus Masthühnerkot, Lebensmitteln, Stuhlisolaten (von Erkrankten) und Umgebungsproben MLST - Daten erhoben. Ergebnisse von Typisierungen österreichischer Isolate von Kälberkotproben (Klein-Jöbstl et al. 2016) bzw. von Broilermastbetrieben (Schallegger et al. 2016) wurden im Jahr 2016 veröffentlicht. In der PubMed Datenbank sind aus Österreich derzeit (Stand Mai 2016) 91 Campylobacter-Isolate eingetragen. In der Datenbank werden vor allem Isolate mit bisher unbekannten Sequenztyp eingemeldet. Zukünftig soll die Ganzgenomsequenzierung zur epidemiologischen Abklärung von Ausbüchen in Österreich routinemäßig verwendet werden.

3.4.3 Situation in Österreich In Österreich wurde das zu den Chinolonen zählende Enrofloxacin 1989 als Tierarzneimittel bei Geflügel zugelassen. Damals lag die Resistenz in humanen Campylobacter-Isolaten bei < 3 %. Seitdem ist die Resistenz in Österreich kontinuierlich angestiegen

(siehe Tabelle 1). Die - im Zuge des Nationalen Aktionsplans zur Antibiotikaresistenz (NAP-AMR) erzielten Ergebnisse - sind im „QGV Antibiotika Monitoring Report 2016“ dargestellt: http://www.qgv.at/images/ Startseite/report_antibiotika_2016.pdf.

Tabelle 1: Ciprofloxacinresistenz in Österreich (AURES)

Jahr

C. jejuni

C. coli Humanisolate

2011

65 % (KI: 61-70)

69 % (KI: 53-82)

2015

74 % (KI: 70-78)

85 % (KI: 72-93)

Lebensmittelisolate (Hühnerfleischprodukte) 2011

54 % (KI: 43-64)

55 % (KI: 41-69)

2015

73 % (KI: 61-82)

85 % (KI: 71-93)

4 CAMPYLOBACTER IN ZAHLEN (ÖSTERREICH) 4.1 INZIDENZ HUMANER CAMPYLOBACTERIOSEERKRANKUNGEN Seit Einführung der Meldepflicht im Jahr 1996 beobachtete man bis 2004 einen steten Anstieg der gemeldeten Campylobacteriose Fälle in Österreich (von 20,9/100.000 auf 65,7/100.000 EinwohnerInnen). Zuletzt wurde neuerlich ein Anstieg der Inzidenz beobachtet, mit einem Höchstwert im Jahr 2014, (76,7/100.000) gefolgt von einem Rückgang im Jahr 2015 (72,9/100.000). Die Entwicklung der gemeldeten Campylobacteriose-Fälle in Österreich von 2006 bis 2015 ist in Abbildung 2 dargestellt.

Erkrankte einen Arzt aufsuchen und ob eine Stuhlprobe mikrobiologisch untersucht wird. Bei der mikrobiologischen Untersuchung spielt die Sensitivität der angewandten Nachweismethode eine Rolle.

Die gemeldeten Erkrankungsfälle entsprechen allerdings nicht der tatsächlichen Anzahl der NeuErkrankungen an Campylobacteriose. Die Diskrepanz zwischen der Anzahl tatsächlich Erkrankter und der Anzahl gemeldeter Fälle hängt davon ab, wie viele

Dieser Wert liegt um das 10,2 fache höher als die gemeldeten Fälle. Anders ausgedrückt bedeutet diese Schätzung, dass nur 9,8 % der wahren Campylobacteriose-Fälle detektiert bzw. erfasst werden (EFSA 2011).

In einer Studie (EFSA & ECDC 2015b) wurden erkrankte schwedische Touristen, die aus Österreich zurückkehrten, untersucht. Aufgrund der Ergebnisse wurde die tatsächliche Inzidenz der Campylobacteriose in Österreich auf 528/100.000 Personen geschätzt.

Bei PubMLST ist die Notation der Clonalen Complexe wie folgt: z. B. ST-21-complex, bestehend aus ST50, ST19, ST1519 etc.; in diesem Bericht werden Clonale Complexe ausschließlich mit CC und Sequenztypen mit ST abgekürzt, um eine leichtere Lesbarkeit zu gewährleisten.

1

10

11


kontaminationsrate betrug 74 %, allerdings konnten von den 70 unter Schutzgasatmosphäre verpackten Proben nur bei 3 Proben Werte über 100 KBE/g und in

keiner Probe Werte über 1.000 KBE/g nachgewiesen werden.

Tabelle 2: Anteil Campylobacter-positiver Proben bei Schwerpunktaktionen, jeweils Sommer 2007 - 2013

Jahr

Hühnerfleisch (Handel)

2007

frisch

2007

tiefgefroren

2011

Hühnerfleischzubereitungen

141

47,5 %

2012

frisch, unter Schutzgasatmosphäre

70

74,3 %

2013

frisch, ohne Schutzgasatmosphäre

111

74,8 %

Die quantitativen Ergebnisse der Aktion aus dem Jahr 2013 sind in Abbildung 3 dargestellt, wobei der höchste Wert bei 7.500 KBE/g lag.

Abbildung 2: Gemeldete Fälle und Inzidenz der Campylobacteriose, Österreich BMG Meldedaten 2006-2015 (Jelovcan & Kornschober 2016)

Seit 2013 werden in Österreich alle frischen Hühnerfleischproben, welche im Rahmen der Routineuntersuchungen von der Lebensmittelaufsicht verteilt über das ganze Jahr gezogen werden, neben Salmonella auch auf Campylobacter untersucht (qualitativ und quantitativ). Die Ergebnisse sind in Abbildung 3 dargestellt.

n

% positive

126

77,8 %

57

31,6 %

Hohe Konzentrationen am Produkt im Handel führen zu einem höheren Risiko durch Kreuzkontamination an Campylobacteriose zu erkranken. Bei einer ursprünglichen Konzentration von 1.000 KBE/g sind Erkrankungen des Menschen allein durch Kreuzkontamination, obwohl das Fleisch ausreichend durcherhitzt wurde, möglich (Matt & Weyermair 2015).

4.2 VORKOMMEN IN LEBENSMITTELN 4.2.1 Geflügelfleisch Beim Geflügel als Campylobacter-Quelle liegt der Fokus vor allem auf Hühnerfleisch. Anderes Geflügel, wie z. B. Truthahn, Gans, Ente etc. werden in Österreich seltener verspeist: Laut Versorgungsbilanz (2008) werden in Österreich 65 % Hühner-, 32 % Truthahn-, 3 % anderes Geflügelfleisch (Gans, Ente etc.) vermarktet. Die Prävalenz bei Truthahnfleisch ist geringer als bei Hühnchen, weil das Verhältnis der Oberfläche zur Fleischmenge geringer ist und andere Technologien bei der Schlachtung eingesetzt werden. Weiters wird der größte Teil ohne Haut vermarktet, das Fleisch häufiger tiefgefroren und/oder weiterverarbeitet (Wurst, Fertigprodukte).

Besonderen Stellenwert nimmt die Küchenhygiene beim Hantieren mit rohem Hühnerfleisch ein. Aufgrund einer Beobachtungsstudie (Hoelzl et al. 2013) konnten Daten zum „typischen Verhalten österreichischer KöchInnen im Privathaushalt“ erhoben werden. Diese wurden in einem Expositionsmodell verwendet, um das Risiko einer Campylobacteriose-Erkrankung bei Verarbeitung von Hähnchenfleisch im Privathaushalt zu ermitteln. Unter Annahme der Kontamination des Hähnchenfleisches mit 1.000 KBE/g Campylobacter, wurde dieses Risiko auf ca. 30 % geschätzt (Matt & Weyermair 2015).

4.2.1.1 Campylobacter auf Hühnerfleisch im Verkauf (Einzelhandel) Im Jahr 2007 wurde im Rahmen einer Schwerpunktaktion frisches und tiefgekühltes Geflügelfleisch untersucht (Ergebnisse siehe Tabelle 2). Sowohl die Prävalenz als auch der Kontaminationsgrad von tiefgekühltem Hühnerfleisch sind geringer als bei frischem Hühnerfleisch. Die Prävalenz im Handel (77,8 %) ist etwas geringer als die Prävalenz der Schlachtkörper (ca. 80,6 % positive, siehe 4.2.1.2). 12

Hühnerfleischzubereitungen (darunter versteht man Grillspieße mit Hühnerfleisch, mariniertes Hühnerfleisch, etc.) wurden im Jahr 2011 untersucht. Die Gesamtkontaminationsrate betrug 47,5 %, wobei der höchste Wert bei 1.200 KBE/g lag. Der Einfluss der Verpackung (konkret des O2-Gehaltes) auf mögliches Wachstum bzw. Absterben von Campylobacter wurde in einer Schwerpunktaktion 2012 geklärt. Die Gesamt-

Abbildung 3: Campylobacter-Ergebnisse aus der Routinediagnostik der AGES, frisches Hühnerfleisch

13


Jahr

Anzahl

2007

101

0

0%

2008

25

1

4%

2009

112

0

0%

2010

18

0

0%

2011

52

0

0%

2012

27

0

0%

2013

13

0

0%

2014

38

1

3%

2015

34

0

0%

420

2

-

Gesamt

Abbildung 4: Quantitative Campylobacter-Ergebnisse aus der Grundlagenstudie (EFSA 2010b), Schlachtkörper nach der Kühlung

4.2.1.2 Campylobacter auf österreichischen Hühnerschlachtkörpern Im Jahr 2008 wurden in Europa umfassende Untersuchungen von Hühnern (Schlachtkörper nach der Kühlung) am Schlachthof durchgeführt. Dabei waren 80,6 % (95 % KI: 76,7 % - 83,9 %) der Schlachtkör-

per Campylobacter-positiv. Die Ergebnisse der quantitativen Untersuchungen sind in Abbildung 4 grafisch dargestellt.

4.2.2 Rind- und Schweinefleisch Neben Hühnerfleisch wurde in diversen LebensmittelÜberwachungsaktionen auch Rind- und Schweinefleisch untersucht. Die Ergebnisse belegen die geringe Relevanz dieser Lebensmittel für eine CampylobacterInfektion. Im Jahr 2006 konnte bei keiner einzigen von 103 Rindfleischproben (rohes Gulaschfleisch) Campylobacter nachgewiesen werden. Bei Schweinefleisch (Schulter oder Schlögel) war eine von 93 Proben Campylobacter-positiv (EFSA 2007). Jahr

Anzahl

2012

66

0

0%

2013

46

3

6,5 %

2014

22

1

4,5 %

15

0

0%

149

4

-

2015 Gesamt

positive

Anteil

Auch bei 131 Proben Faschiertem konnte 2011 bei keiner Probe Campylobacter nachgewiesen werden (EFSA 2012). In den vergangen 4 Jahren wurde bei der Routineuntersuchung in einer frischen Rindfleischprobe (2013), einer frischen Schweinefleischprobe (2014) und in einer Fleischzubereitung bzw. anderem Fleisch (2013) Campylobacter nachgewiesen. Tabelle 3: Ergebnisse der Routineuntersuchungen (alle Fleischproben ohne Geflügelfleisch), entnommen aus den jeweiligen EFSA-Zoonoseberichten

positive

Anteil

Tabelle 4: Ergebnisse (Rohmilch), aus den jeweiligen EFSA-Zoonoseberichten

4.3 VORKOMMEN IN TIEREN 4.3.1 Hühner Campylobacter besiedelt den Darmtrakt von Geflügel, die Vermehrungsbedingungen können dort als optimal angesehen werden. Die Körpertemperatur der Vögel liegt bei 40-42 °C und entspricht der Temperaturtoleranz thermotoleranter Campylobacter. Trotz dieser Besiedlung erkrankt das Tier in der Regel nicht bzw. sind geringe Wachstumseinbußen zu beobachten (Awad et al. 2015). Eine vertikale Übertragung, d. h. eine Transmission vom Elterntier auf das Ei/Küken

findet nicht statt. Da Hühnereier nicht mit Campylobacter infiziert sind, folgt, dass der Erreger zu einem späteren Zeitpunkt in die Herde eingeschleppt wird oder längst im Stall vorhanden ist. Dies wird durch eine geringe Dosis begünstigt, die zur Besiedlung eines Tieres führt (Eintrag bereits durch eine einzelne Fliege möglich). Die Ausbreitung innerhalb der Herde erfolgt sehr rasch.

4.3.1.1 Prävalenzdaten zu Masthühnern EU Grundlagenstudie 2008 In einer EU Grundlagenstudie wurden im Jahr 2008 insgesamt 408 Broiler Schlachtchargen über den Zeitraum von einem Jahr auf Campylobacter untersucht. Das Design dieser Prävalenz-Studie war für alle teilnehmenden Mitgliedstaaten gleich und basierte auf

einem zuvor erstellten Stichprobenplan. Für Österreich wurde eine Herdenprävalenz von 47,8 % (95 % KI: 41,5 %-54,2 %) ermittelt. Die Campylobacter-Positivität der Herden unterliegt jahreszeitlichen Schwankungen, dargestellt in Abbildung 5.

4.2.3 Rohmilch Im Rahmen der Rohmilch-Überwachung konnte 2009 in keiner der 112 untersuchten Rohmilchproben Campylobacter nachgewiesen werden (95 % KI: [0 % -

14

3 %]). Die Untersuchungszahlen für die Jahre 20082015 sind in der Abbildung 6 dargestellt.

15


Prozentsatz positiver Herden

Campylobacter -Prävalenz in Broilerherden

90

80 %

80

71.4 %

70 50 40 30 20

61.1 %

60 %

60

57.1 %

47.8 %

41.2 %

40 %

34.2 % 25.9 % 26.8 %

56.5 %

21.6 %

10 0

Untersuchungsmonat Abbildung 5: Campylobacter-Prävalenz in Broilerherden in Österreich, EU-Grundlagenstudie 2008

Abbildung 6: Campylobacter-Prävalenz in österreichischen Nutztierpopulationen

Zoonosenmonitoring 2004-2014 Im deutschsprachigen Zoonosenbericht 2014 (Bericht über Zoonosen und ihre Erreger in Österreich im Jahr 2014) sind die Ergebnisse des Antibiotikaresistenzmonitorings in Nutztieren dargestellt (Abbildung 6). Im Jahr 2015 wurden keine Proben im Rahmen des Zoonosemonitorings bei Hühnern in Österreich gezogen.

4.3.2 Rinder, Schweine und Haustiere

Ältere Untersuchungen zur Prävalenz auf Mastebene in Österreich: Schon vor der EU Grundlagen-Prävalenzstudie wurden in Österreich Hühnermastbetriebe auf CampylobacterVorkommen untersucht. Die Fragestellung und das Studiendesign gestalteten sich jedoch unterschiedlich (siehe Tabelle 5).

Tabelle 5: Prävalenz in Broilerherden, unterschiedliche Studien

Anteil positiver Broilerherden

Erhobene Min. - Max.

25 %

10 %-100 %

1998-2001

(Bibl 2003)(Neubauer et al. 2005)

58 %

28 %-84 %

2001-2003

(Ursinitsch 2002)

2000, Feb-Aug

(Ursinitsch et al. 2005)

60 %

Jahr, Zeitraum

Anzahl

Referenz

48 %

21 %-80 %

2008

(EFSA 2010a)

69 %

47 %-94 %

2010

(Matt et al. 2013)

Juli-September

(Schallegger et al. 2016)

80 %

In der AGES werden im Rahmen der Zoonosenüberwachung Proben von geschlachteten Tieren (Rinder, Schweine) auf Campylobacter untersucht. Zu den Ergebnissen siehe oben Abbildung 6. Weiterführende Details (z. B. Aufschlüsselung auf Bundesländer) können den Zoonosen Broschüren und Zoonosemonitoring-Berichten entnommen werden.

Kot

positive

Anteil

55

2

3,6 %

Kottupfer

384

31

8,1 %

Gesamt

439

33

7,3 %

Da Haustiere wie Hunde auch Campylobacter-Träger sein können, wurden bei einer internen Untersuchung in den Jahren 2010-2012 auch deren Kotproben und Kottupfer untersucht. Die Ergebnisse sind in Tabelle 6 (2011, unveröffentlichte Daten, Institut für Medizinische Mikrobiologie und Hygiene/ Abt. Veterinärmikrobiologie, Graz) dargestellt. Tabelle 6: Ergebnisse, Untersuchungen Hunde

4.4 VORKOMMEN IN DER UMWELT 4.4.1 Oberflächengewässer, Tirol Die Landesverordnung (Tirol, vom 23.5.2000, LGBl. Nr.36/2000) hat 29 Badegewässer mit 36 Badestellen festgelegt. Im Jahr 2010 wurden insgesamt 74 Proben zu je 1000 ml Badegewässer (von allen 36 Badestellen der 29 Badegewässer) untersucht. Davon waren 2 Proben Campylobacter-positiv. Im Jahr 2011 wurden nur jene Badegewässer

16

untersucht, bei welchen im Jahr 2010 mehr als 30 KBE/100 ml E. coli nachgewiesen werden konnten. Somit wurden 105 Proben aus 21 Badegewässern auf Campylobacter untersucht, wobei 9 Proben positiv waren; diese Proben stammten von 2 Badeseen. Die Speziesbestimmung der Isolate von den 9 Wasserproben ergab Campylobacter coli.

17


4.4.2 Umweltproben, Futtermittelproben In den Jahren 2002-2005 wurden am Institut für Futtermittel in Linz 122 Futtermittelproben (für Geflügel, Milchvieh, Schweine, kl. Wiederkäuer) auf Campylobacter untersucht. Bei keiner Probe konnte Campylobacter nachgewiesen werden. In der internationalen Literatur gelten derzeit Futtermittel im Zusammenhang mit einer Campylobacter Übertragung als kaum bedeutend, da der Eintrag in die Herde durch andere Routen (wie Gerätschaften, Menschen, Insekten etc.) als wahrscheinlicher gilt.

Im Rahmen eines Forschungsprojektes (CamChain, ein Emida-Eranet Projekt) sind Umweltproben gezogen worden (2013-2015). Insgesamt wurden 575 Stiefeltupfer aus der Umgebung von zwei Hühnermastbetrieben (Abstand zum Masthähnchenstall 1 m, 10 m, 50 m, 100 m) über einen Zeitraum von 2 Jahren untersucht. Dabei konnten nur 9 Campylobacter isoliert werden, eine Ganzgenomsequenzierung wurde durchgeführt. Die Isolate stimmten nicht mit jenen aus den Mastställen überein.

Ein deutschsprachiger Leitfaden („Best Practice Handbuch“) inklusive E-learning Programm wurde in einer Kooperation mit einem anderen EU-Projekt (CamCon) erfolgreich umgesetzt (siehe www.camcon-eu.net). Das E-learning Programm wurde für Mäster entwickelt und steht inkl. Test gratis zur Verfügung.

Neben den im Rahmen der Studie gewonnenen Broilerisolaten (Stiefeltupfer, Darmkonvolute, Kotproben; insgesamt 203) wurden auch Lebensmittelisolate (n=83) und humane Stuhlisolate (n=145) mittels whole genome sequencing (WGS) sequenziert. Die Auswahl der Stämme ist in Tabelle 8 dargestellt und wurde aufgrund folgender Fragestellungen getroffen:

1) Wie sieht die Veränderung in der Campylobacter-Population über Mastperioden hinweg aus? 2) Schließen der Datenlücke bzgl. fehlender MLST-Daten von Human-, Lebensmittel- und Broiler-Proben.

4.5 REISEASSOZIIERTE CAMPYLOBACTERIOSE Durchschnittlich 9 % der jährlich in Österreich gemeldeten Campylobacter-Infektionen werden im Ausland

erworben.

5 ERGEBNISSE AUS EU-PROJEKTEN 5.1 CAMCHAIN (2012-2015) Das EMIDA Eranet Projekt „CamChain“ hatte zum Ziel, Datenlücken bzgl. Campylobacter entlang der Geflügelfleisch - Produktionskette zu schließen. Insgesamt sind dabei 9 Partner aus 7 europäischen Ländern (AT, DK, FR, SF, IT, LT, UK) eingebunden gewesen. Die österreichischen Partner waren das Institut für Fleischhygiene der veterinärmedizinischen Universität Wien und die Agentur für Gesundheit und Ernährungssicherheit (AGES) sowie die Österreichische Qualitätsgeflügel-vereinigung (QGV) als Subkontraktor.

18

Über einen Zeitraum von 2 Jahren (Februar 20132015) wurden in zwei österreichischen Mastbetrieben regelmäßig Proben aus dem Stallinneren (Stiefeltupfer, Kotproben) und deren Umgebung (Stiefeltupfer) sowie Proben aus den Schlachthöfen (Darmkonvolute) untersucht. Ein Mastbetrieb war in den meisten Untersuchungsergebnissen negativ. Der andere Mastbetrieb wies häufig positive Stiefeltupfer aus dem Stall und positive Darmkonvolute am Schlachthof auf. Die Sequenzierung dreier aufeinanderfolgender Mastdurchgänge ergab mehrere Campylobacter Sequenztypen (ST) je Probenziehung (bis zu 5 verschiedene Sequenztypen), aber auch immer wiederkehrende Sequenztypen über alle 3 Durchgänge hinweg. Daraus lässt sich ableiten, dass entweder Campylobacter im Stall über die Leerstehzeit hinweg überleben, oder ein wiederkehrender Eintrag stattfindet. Beides könnte durch passende Hygienemaßnahmen vermindert werden.

Ebenso konnte festgestellt werden, dass das Herausfangen der Tiere („ausdünnen“, „thinning“) ein Risiko für den Campylobacter - Eintrag darstellt, vor allem bei zuvor negativen Herden mit gutem Hygienemanagement. Unter Ausdünnen versteht man das Herausfangen eines Teils der Herde, diese wird dann früher als die restlichen Tiere geschlachtet (im Gegensatz zu „all in – all out“, wo alle Tiere gleichzeitig geschlachtet werden). Diese Praxis ist aufgrund tierschutzrechtlicher Bestimmungen und bestehender Marktanforderungen notwendig. Eine neue PCR-Methode für Stiefeltupfer wurde validiert; die PCR zeigte eine Sensitivität von 98 % und Spezifität von 96 %. Somit steht eine robuste, schnelle und einfache Surveillance-Methode zur Verfügung (Matt et al. 2016). Nach einem erfolgreichen „Insektenfallen - Pilotversuch“ wurden je 2 Fallen/Betrieb während einer Aufzuchtperiode installiert und wöchentlich geleert. Ziel war es, die Anzahl der Insekten, welche im Sommer in den Stall gelangen, zu ermitteln. Mehr als 200.000 Insekten gelangen in einer Aufzuchtperiode in den Hühnerstall. Da die Übertragung von Campylobacter durch Fliegen hinlänglich nachgewiesen ist, kann auch in Österreich von einem Eintragsrisiko durch Insekten ausgegangen werden.

Tabelle 7: Auswahl und Anzahl der Stämme für WGS

Probenahme

Matrix

Herkunft

Umwelt

Stiefeltupfer

WP1, Feb 2012-Feb 2014

Broiler

Stiefeltupfer Stall Kot Darmkonvolut Kot, Darmkonvolut

WP1, Farm 1, Durchgang 9-11, Jun-Nov 2014

Lebensmittel

Huhn, Zubereitungen

NRZ/NRL Campylobacter Juni-Dez 14

83

Mensch

Patientenstuhl

NRZ/NRL Campylobacter Sept-Dez 14

145

Anzahl 9

WP3, verschiedene, Aug-Nov 2014

Insgesamt wurden 17 neue STs entdeckt, wobei 8 aus humanen Proben, 6 aus Lebensmittel-Proben und 3 aus Broilern stammten. Die Antworten zu den genannten Fragestellungen

33 99 15 47

werden 2016/2017 wissenschaftlich publiziert. Diese ersten Sequenzierungsergebnisse dienen als Datengrundlage zu einem besseren Verständnis von Anpassung und Änderungen am Mastbetrieb sowie der Quellenzuordnung von humanen Campylobacteriosen.

5.2 CAMCON (2011-2015) Das „CamCon“ Projekt (7 teilnehmende Länder: Großbritannien, Dänemark, Norwegen, Niederlande, Portugal, Spanien, Polen; 10 Partner) hatte zum Ziel, Broilerproduzenten und Behörden sowohl Sachkenntnis als auch Werkzeuge für „low risk broilers“ zur Verfügung zu stellen. Unter „low risk broilers“ werden Campylobacter-freie Broiler-Herden und Broiler-Herden mit geringer Campylobacter-Belastung verstanden. Auch in diesem Projekt wurde keine allumfassende, kostengünstige Intervention entdeckt. Die Ergebnisse bestätigen erneut den Stellenwert von allgemeiner Hygiene am Mastbetrieb. Ein Arbeitspaket („from science to industry“) hatte wie im CamChain-Projekt - zum Ziel, die Kontrollmöglichkeiten und Interventionen anschaulich und einfach für die Geflügelindustrie darzustellen. Dieses Arbeitspaket wurde fast zeitgleich formuliert, da die Projektantragsphase von CamChain sich zeitlich mit jener

von CamCon überschnitt. Aufgrund der Tatsache, dass die Maßnahmen zur Vermeidung des Eintrags am Mastgeflügelhof laut wissenschaftlichen Erkenntnissen europaweit gleich sind, kam es am Ende der beiden Projekte zu einer gelungenen Kooperation: Die Entwicklung des Handbuchs und E-Learning Programms erfolgte im CamCon-Projekt, eine Übersetzung in Deutsch in Zusammenarbeit mit dem Bundesministerium für Gesundheit im Rahmen des CamChain-Projekts (österreichische Projektleitung: AGES). Zielgruppe für dieses Handbuch und E-Learning-Programm sind alle Geflügelmäster (siehe www.camconeu.net). Dadurch wird das Wissen um Campylobacter und spezifische Hygiene-Maßnahmen am Betrieb erweitert und in einem Quiz kann dieses Wissen selbständig online überprüft werden. Die Umsetzung der vorgeschlagenen Maßnahmen wird zu einer Reduktion Campylobacter positiver Geflügelherden führen und somit auch die Lebensmittelsicherheit verbessern. 19


ANHANG A: INTERNATIONALE STUDIEN ZUR HERKUNFTSZUORDNUNG In Abbildung 1 sind die unterschiedlichen Quellen und Übertragungswege dargestellt, in Tabelle 8 sind

die numerischen Ergebnisse internationaler Studien aufgelistet.

Tabelle 8: Internationale Studien: Anteil unterschiedlicher Quellen an humaner Campylobacteriose

Anteil an humanen Campylobacteriosen

Referenz

AUS

Lebensmittel

75 % (95 % KI 67-83)

(Hall et al. 2005)

CAN

Hühner

64,5 %

(Levesque et al. 2013)

Rinder

25,8 %

Wasser

7,4 %

Wildvögel

2,3 %

Geflügel

27 % (95 % KI 17-39)

Reisetätigkeit

27 % (95 % KI 22-32)

Haustierkontakt

8 % (95 % KI 6-9)

andere

39 % (95 % KI 25-50)

Hühner

70,39 %

Rinder

19,3 %

Hunde

8,6 %

Schweine

1,2 %

Hühner

44-68 %

Rinder

18-36 %

Hunde

14-20 %

Dänisches Hühnchen

52 % [95 % (CrI) 37-67], bzw. 38 % [95 % (CrI)28-47]

Nach DK importiertes Hühnchen

17 % (95 % CrI 3-33) bzw. 14 % (95 % CrI 10-18)

SUI

SUI

SUI

DEN

USA

50 %

(Vaillant et al. 2005)

LUX

Geflügel

61,2 % (95 % KI 54,8-67,7)

(Mossong et al. 2016)

Wiederkäuer

33,3 % (95 % KI 27,7-38,6)

Oberflächenwasser

4,9 % (95 % KI 1,6-9)

Schwein

0,6 % (95 % KI 0,1-1,2)

Geflügel

66 %

Rinder

21 %

Lebensmittel

42 % (16-84)

Umwelt

21 % (0-73)

Mensch

6 % (0-12)

Tiere

19 % (0-60)

Reisen

12 % < (0-29)

Geflügel

28 % (95 % KI 14-38)

Tartar

3 % (95 % KI 1-5)

Unzureichend erhitztes Fleisch

9 % (95 % KI 6-11)

Grillfleisch

12 % (95 % KI 5-17)

Unzureichend erhitzte Meeresfrüchte

4 % (95 % KI 2-5)

Katzenbesitzer

7 % (95 % KI 2-10)

Hundebesitzer

4 % (95 % KI 0-10)

Hähnchen

25-38 %

Truthahn

23-39 %

Lebensmittel (min, max)

57,5 % (30-80 %)

(Cressey & Lake 2005)

Geflügel

80 %

(Mullner et al. 2009)

Rind

10 %

Schaf

9%

Umwelt

1%

Geflügel

45,4 %

Rinder

44,3 %

Hähnchen

56-68 %

Truthahn

12-20 %

FIN FIN

Quellen/Risikofaktoren

Anteil an humanen Campylobacteriosen

Referenz

Lebensmittel, gesamt

80 %

(Adak et al. 2005)

Geflügel

54 %

Milch

21 %

Milch, Gemüse/Früchte, LM-Händler

Je 4 %

zusammengesetzte LM

14 %

Hühner (C. jejuni bzw. C. coli)

58 %-78 % bzw. 40 %-56 %

Wiederkäuer (C. jejuni bzw. C. coli)

18 %-38 % bzw. 42 %-54 %

Schwein (nur C. coli)

1 %-6 %

Truthahn (nur C. coli)

<1%

Wildvögel, Umwelt (nur C. jejuni)

4%

Hühner

57 % (95 % KI 51-62)

Rinder

35 % (95 % KI 21-43)

Schafe

4 % (95 % KI 0-17)

Schweine

<1%

Wildvögel

1,7 % (95 % KI 0,1-5,5)

Hasen

0,6 % (95 % KI 0-3,7)

Umwelt

<1%

Rinder (Kinder: am Land bzw. Stadt)

42 % bzw. 35 %

Vögel ohne Hähnchen (Kinder: am Land bzw. Stadt)

24 % bzw. 6 %

Hähnchen (Kinder: am Land bzw. Stadt)

19 % bzw. 43 %

Schafe (Kinder: am Land bzw. Stadt)

12 % bzw. 15 %

Lebensmittel, gesamt

80 %

(Sheppard et al. 2009)

(Wilson et al. 2008)

(Strachan et al. 2009)

(Mead 1999)

(Boysen et al. 2014)

17 % (95 % CrI 7-28) bzw. 16 % (95 % CrI 7-25)

NZL

GBR

(Jonas et al. 2015)

Lebensmittel

NOR

20

(Kittl et al. 2013)

Rinder

NED

GBR

(Buettner et al. 2010)

FRA

NED

GBR

GBR

Quellen/Risikofaktoren

Land

Land

(Mughini Gras et al. 2012) (Doorduyn et al. 2010)

ANHANG B: INTERVENTIONEN Aufgrund der Tatsache, dass Hühnerfleisch die weitaus häufigste Quelle für Campylobacteriose ist, konzentrieren sich Interventionen auf diesen abgrenzbaren Bereich: die Geflügelwirtschaft. Ergebnisse aus

Island und Neuseeland zeigen, dass eine Reduktion der humanen Erkrankungsfälle durch Maßnahmen in Bezug auf Hühnerfleisch vielversprechend ist.

IN ÖSTERREICH UMSETZBARE INTERVENTIONEN (Ranta et al. 2011)

(de Haan et al. 2010) (Ranta et al. 2011)

Aufgrund der Bekämpfung von humanpathogenen Salmonellenserotypen in den österreichischen Geflügelbetrieben ist sowohl die Prävalenz in den Herden als auch die Anzahl der Humanerkrankungen in den vergangenen Jahren stark zurückgegangen. Die humanen Campylobacter-Erkrankungen blieben in diesem Zeitraum konstant hoch. Der hier zur Reduktion zu begehende Weg ist jedoch aus vielen Gründen nicht so klar vorgezeichnet. Daher haben die Sektion II, Bereich Verbrauchergesundheit, und die Sektion III des Bundesministeriums für Gesundheit gemeinsam mit der AGES im Juni 2012 ExpertInnen der Humanmedizin, Veterinärmedizin und Landwirtschaft auf Ebene der Landes- und Bundesbehörden sowie Fach-

gruppierungen der Sozialpartner eingeladen, um an der Diskussion bezüglich eines gangbaren Wegs zur Reduktion der humanen Campylobacter-Erkrankungen teilzunehmen. Dazu trafen sich drei Arbeitsgruppen über einen Zeitraum von ca. einem Jahr mit dem Ziel, ein Konsensuspapier zu erstellen. Dieses Konsensuspapier behandelt mögliche Maßnahmen zur Reduktion entlang der Lebensmittelkette sowie die Beurteilung der humanmedizinischen Bedeutung der Campylobacteriose in Österreich und ist als Download verfügbar: http://www.ages.at/themen/ ages-schwerpunkte/wenn-essen-krank-macht/diewichtigsten-erreger/campylobacter/konsensuspapierder-bundesweiten-plattform-campylobacter/. 21


ANHANG C: BEGRIFFSERKLÄRUNG GEFLÜGELHYGIENEVERORDNUNG Da für die Campylobacter-Kolonisation einer Herde der Eintrag von außen die einzige Möglichkeit darstellt (siehe 4.3.1), ist vor allem das Einhalten von Hygienemaßnahmen von größter Bedeutung. In Tabelle 9 sind einzelne Paragraphen der derzeit in Kraft befindlichen Geflügelhygieneverordnung inklusive einer spezifischen Interpretation aus „Campylobacter Sicht“ dargestellt.

Die Begriffserklärungen sollen als Verständnishilfe dienen, und stellen keine exakten, wissenschaftlichen Definitionen dar.

Hygienemaßnahmen gelten auch am Schlachtbetrieb als wichtige Voraussetzung für die Produktion von gering kontaminiertem Broilerfleisch. Auch hier gilt, dass die Erfolge von „Hygienemaßnahmen“ an sich schwer zu quantifizieren sind und ein Bündel an Maßnahmen beinhalten - vor allem Bewusstseinsbildung und Umsetzung durch die handelnden Personen.

Tabelle 9: Auszüge aus der Geflügelhygieneverordnung in der geltenden Fassung (Stand April 2016)

Anamnese: im Gespräch ermittelte Vorgeschichte eines Patienten in Bezug auf seine aktuelle Erkrankung

Demyelinisierung: Zerstörung der Myelinscheiden der Nervenfasern

Diarrhoe: Durchfall

Epidemiologie, epidemiologisch: Wissenschaft, die sich mit Ursachen und Folgen sowie der Verbreitung von gesundheitsbezogenen Zuständen und Ereignissen in Populationen beschäftigt

Gastroenteritis: Magen-Darm-Entzündung

Gesetzestext, original

Folge, Interpretation

Genotypisierung: Einteilung mittels Erbinformation des Erregers

§7 (1)

In Betrieben gemäß § 1 Abs. 1 darf nur Wasser, das den Anforderungen der Trinkwasserverordnung, BGBl. II Nr. 304/2001, entspricht, verwendet werden.

Nachweis der Trinkwasserqualität, Wasser dürfte keine Eintragsquelle mehr darstellen

§7 (3)

Betriebsanlagen, Gebäude, Einrichtungen und Ausstattungsgegenstände müssen sich in einem guten Erhaltungszustand befinden, sodass Gewähr für die Einhaltung guter Hygienebedingungen gegeben ist und Reinigungs- und Desinfektionsarbeiten leicht durchführbar sind. Sie sind laufend zu warten und instand zu halten.

Stallzustand; Stall muss so gebaut sein, dass gut desinfiziert werden kann (keine Fugen, Rillen etc.)

Guillain-Barré-Syndrom: Akute (post-) infektiöse Polyneuritis (Sammelbegriff für entzündlich verursachte Erkrankungen mehrerer Nerven)

Habitiat: Lebensraum

§7 (4)

Lage, Anordnung und Produktionsweise der Anlagen, Einrichtungen und Gegenstände müssen für die jeweilige Produktionsart geeignet sein und die Verhinderung der Einschleppung und Ausbreitung von Krankheiten ermöglichen.

Stallzustand, Hygieneschleuse inkl. Waschbecken, Desinfektionsmöglichkeiten etc. muss baulich vorhanden sein

Herdenprävalenz: Anzahl der zum Untersuchungszeitpunkt (Campylobacter) positiven Herden

Inzidenz: Anzahl der Neuerkrankungen unter bestimmten Kriterien

§7 (5)

In den Betriebsgebäuden ist durch geeignete Vorkehrungen und Maßnahmen Vorsorge dafür zu treffen, dass das Eindringen von Insekten, Vögeln, Nagetieren und anderen tierischen Schädlingen möglichst hintangehalten wird…

Fliegengitter, Insektenschutz etc.

KBE/g: koloniebildende Einheiten pro Gramm untersuchtem Material

§7 (5)

…Fenster, Türen sowie Einrichtungen zur Beleuchtung und Stallklimaregulierung müssen entsprechend zweckmäßig gestaltet sein...

Lüftung (Filter), Wartung

Kontamination, kontaminiert: Verunreinigung, Verschmutzung, verunreinigt, verschmutzt

§7 (5)

…Gebäudevorplätze sind zu befestigen; Außenmauern müssen frei zugänglich sein, Pflanzenbewuchs ist durch geeignete Maßnahmen zu verhindern…

Befestigte Gebäudevorplätze, keine Sträucher bis zum Fenster, (Stallumgebung sauber)

§7 (5)

…Sonstige Haustiere sind von den Betriebsräumen fernzuhalten.

Kreuzkontamination: direkte oder indirekte ungewollte Übertragung von Bakterien auf z. B. ein Produkt

Kein Zugang für Hunde, Katzen etc.

§7 (6)

Werden an einem Standort mehrere Produktionseinheiten betrieben oder mehrere Herden gehalten, so ist für eine klare Trennung zwischen den einzelnen Funktionsbereichen beziehungsweise Stallräumen zu sorgen.

Klare Trennung: Hygiene, kein Verbringen etc.

mikoraerophil: Wachstum optimal, wenn Sauerstoffkonzentration geringer ist als in der Luft

§8 (2)

Das Betreten von Stallräumen und Brütereien ist nur mit eigens für den jeweiligen Bereich bereitzustellender Überbekleidung (einschließlich Kopfbedeckung) und bereitzustellendem Schuhwerk an den hiefür vorgesehenen Eingängen zulässig.

Kleiderwechsel verpflichtend! Schuhwechsel sollte auch stattfinden

Morbus Reiter: reaktive entzündliche Gelenkerkrankung

pathogen: potentiell krankmachend

§8 (3)

Der Betriebsinhaber hat dafür zu sorgen, dass betriebsfremde Personen Betriebe …. unter Einhaltung aller Hygieneerfordernisse betreten.

thinning: Kleiderwechsel, Stiefelwechsel, sogar Kopfbedeckung! Für ALLE!

Prävalenz: Krankheitshäufigkeit; Anzahl der zum Untersuchungszeitpunkt Kranken

§9 (1)

Vorräume, Stallräume und deren befestigte Ausläufe und Zugänge, sowie deren Einrichtungen und Geräte sind nach jedem Entfernen des Geflügels einer gründlichen Reinigung zu unterziehen.

Gründliche Reinigung

§9 (4)

Aus den Stallräumen und -flächen entfernte Einstreu, Exkremente und sonstige Abfälle sind so zu lagern, dass eine Rückübertragung von Krankheitserregern auf Stallräume, -einrichtungen und -flächen möglichst ausgeschlossen ist.

Entfernung: z. B. > 500m

Reaktive Arthritis: Gelenksentzündungen, die aufgrund von Infektionen im Körper entstehen, keine Erreger im Gelenk

Reservoir: Lebensraum, in welchem sich der Organismus aufhält und vermehrt

Mehrmals verwendbare Behältnisse sind unmittelbar nach jedem Gebrauch und vor der Wiederverwendung in dafür geeigneten Vorrichtungen oder Räumen gründlich zu reinigen und zu desinfizieren.

Transportkisten, Reinigung: vor und nach Verwendung

Sensitivität: Testeigenschaft: Falsch-Negativ-Rate bzw. Richtig-Positiv-Rate

Spezifität: Testeigenschaft: Falsch-Positiv-Rate bzw. Richtig-Negativ-Rate

Whole Genome Sequencing: WGS, Ganzgenomsequenzierung

Zoonose, zoonotisch: Erkrankung, die von Tier auf Mensch bzw. von Mensch auf Tier übertragen werden kann

§

§12 (3)

22

23


LITERATURVERZEICHNIS •

ADAK, G.K., S.M. MEAKINS, H. YIP, B.A. LOPMAN & S.J. O’BRIEN. 2005. Disease risks from foods, England and Wales, 1996-2000 Emerging infectious diseases 11: 365–72.

AURES. Resistenzbericht Österreich.

AWAD, W.A., A. MOLNAR, J.R. ASCHENBACH, K. GHAREEB, B. KHAYAL, C. HESS, D. LIEBHART, K. DUBLECZ & M. HESS. 2015. Campylobacter infection in chickens modulates the intestinal epithelial barrier function Innate Immunity 21: 151–60.

HALL, G., M.D. KIRK, N. BECKER, J.E. GREGORY, L. UNICOMB, G. MILLARD, R. STAFFORD, K. LALOR & THE OZFOODNET WORKING GROUP. 2005. Estimating Foodborne Gastroenteritis, Australia Emerging Infectious Diseases 11: 1257–64.

HAVELAAR, A.H., A.V. GALINDO, D. KUROWICKA & R.M. COOKE. 2008. Attribution of foodborne pathogens using structured expert elicitation Foodborne pathogens and disease 5: 649–59.

BIBL, D. 2003. Studie zur Ermittlung von Eintragsquellen von Campylobacter in Geflügelbeständeunter besonderer Berücksichtigung von Betriebsform und –struktur sowie Jahreszeit des Eintrags. Wien: Veterinärmedizinsche Universität Wien.

HOELZL, C., U. MAYERHOFER, M. STEININGER, W. BRÜLLER, D. HOFSTÄDTER & U. ALDRIAN. 2013. Observational Trial of Safe Food Handling Behavior during Food Preparation Using the Example of Campylobacter spp. Journal of Food Protection 76: 482–89.

BMG. 2016. Vorläufiger Jahresausweis 2015. http://bmg.gv.at/home/Schwerpunkte/Krankheiten/Epidemiologie/Jahresstatistiken_meldepflichtiger_Infektionskrankheiten_seit_dem_Jahr_2000.

JELOVCAN, S. & C. KORNSCHOBER. 2016. Jahresbericht Campylobacter 2015.

BOYSEN, L., H. ROSENQUIST, J.T. LARSSON, E.M. NIELSEN, G. SØRENSEN, S. NORDENTOFT & T. HALD. 2014. Source attribution of human campylobacteriosis in Denmark Epidemiology and Infection 142: 1599– 1608.

JONAS, R., S. KITTL, G. OVERESCH & P. KUHNERT. 2015. Genotypes and antibiotic resistance of bovine Campylobacter and their contribution to human campylobacteriosis. Epidemiology and infection 143: 2373–80.

KITTL, S., G. HECKEL, B.M. KORCZAK & P. KUHNERT. 2013. Source attribution of human Campylobacter isolates by MLST and fla-typing and association of genotypes with quinolone resistance. PloS one 8: e81796.

BUETTNER, S., B. WIELAND, K.D.C. STAERK & G. REGULA. 2010. Risk attribution of Campylobacter infection by age group using exposure modelling Epidemiology and Infection. http://www.scopus.com/inward/record. url?eid=2-s2.0-78149275859&partnerID=40&md5=b0af0da0afe293575d69c20bdff24023.

CRESSEY, P. & R. LAKE. 2005. Ranking food safety risks. Development of NZFSA policy 2004-2005. Institute of Environmental Science & Research Limited.

KLEIN-JÖBSTL, D., D. SOFKA, M. IWERSEN, M. DRILLICH & F. HILBERT. 2016. Multilocus Sequence Typing and Antimicrobial Resistance of Campylobacter jejuni Isolated from Dairy Calves in Austria Frontiers in Microbiology 7. http://journal.frontiersin.org/article/10.3389/fmicb.2016.00072.

DE HAAN, C.P.A., R.I. KIVISTO, M. HAKKINEN, J. CORANDER & M.-L. HANNINEN. 2010. Multilocus sequence types of Finnish bovine Campylobacter jejuni isolates and their attribution to human infections. BMC microbiology 10: 200.

LEVESQUE, S., E. FOURNIER, N. CARRIER, E. FROST, R.D. ARBEIT & S. MICHAUD. 2013. Campylobacteriosis in urban versus rural areas: a case-case study integrated with molecular typing to validate risk factors and to attribute sources of infection. PloS one 8: e83731.

DINGLE, K.E., F.M. COLLES, D.R.A. WAREING, R. URE, A.J. FOX, F.E. BOLTON, H.J. BOOTSMA, R.J.L. WILLEMS, R. URWIN & M.C.J. MAIDEN. 2001. Multilocus Sequence Typing System for Campylobacter jejuni Journal of Clinical Microbiology 39: 14–23.

MATT, M., S. NORDENTOFT, I. KOPACKA, T. PÖLZLER, H. LASSNIG, S. JELOVCAN & H.P. STÜGER. 2016. Estimating sensitivity and specificity of a PCR for boot socks to detect Campylobacter in broiler primary production using Bayesian latent class analysis Preventive Veterinary Medicine 128: 51–57.

MATT, M., H.P. STÜGER & P. PLESS. 2013. Risk Priority Number: A Measuring Instrument for Hygienic Management on Broiler Farms, Reflecting Their Campylobacter Status Agriculture 3: 700–714.

24

Food-borne Outbreaks in 2014 EFSA Journal 13: 191.

DOORDUYN, Y., W.E. VAN DEN BRANDHOF, Y.T.H.P. VAN DUYNHOVEN, B.J. BREUKINK, J.A. WAGENAAR & W. VAN PELT. 2010. Risk factors for indigenous Campylobacter jejuni and Campylobacter coli infections in The Netherlands: a case-control study Epidemiology and Infection 138: 1391–1404.

EFSA. 2007. Trends and Sources of Zoonoses and Zoonotic Agents in Humans, Foodstuffs, Animals and Feedingstuffs in 2006 http://www.efsa.europa.eu/en/biological-hazards-data/reports.

MATT, M. & K. WEYERMAIR. 2015. Expositionsmodell Campylobacter: Erkrankungswahrscheinlichkeit bei Zubereitung eines Hähnchens mit 1.000 KBE/g in Österreichs Küchen Wiener tierärztliche Monatsschrift 102: 11–18.

MEAD, P. 1999. Food-Related Illness and Death in the United States Emerging Infectious Diseases 5: 607–25.

— 2010a. Scientific Report of EFSA: Analysis of the baseline survey on the prevalence of Campylobacter in broiler batches and of Campylobacter and Salmonella on broiler carcasses in the EU, 2008 Part A: Campylobacter and Salmonella prevalence estimates EFSA Journal 8 (3): 100.

— 2010b. Scientific Report of EFSA: Analysis of the baseline survey on the prevalence of Campylobacter in broiler batches and of Campylobacter and Salmonella on broiler carcasses in the EU, 2008 Part B: Analysis of factors associated with Campylobacter colonisation of broiler batches and with Campylobacter contamination of broiler carcasses; and investigation of the culture method diagnostic characteristics used to analyse broiler carcass samples. EFSA Journal 8 (8).

MOSSONG, J., L. MUGHINI-GRAS, C. PENNY, A. DEVAUX, C. OLINGER, S. LOSCH, H.-M. CAUCHIE, W. VAN PELT & C. RAGIMBEAU. 2016. Human Campylobacteriosis in Luxembourg, 2010–2013: A Case-Control Study Combined with Multilocus Sequence Typing for Source Attribution and Risk Factor Analysis Scientific Reports 6: 20939.

MUGHINI GRAS, L., J.H. SMID, J.A. WAGENAAR, A.G. DE BOER, A.H. HAVELAAR, I.H.M. FRIESEMA, N.P. FRENCH, L. BUSANI & W. VAN PELT. 2012. Risk Factors for Campylobacteriosis of Chicken, Ruminant, and Environmental Origin: A Combined Case-Control and Source Attribution Analysis. (ed.)Y.-F. Chang PLoS ONE 7: e42599.

— 2011. Scientific Opinion on Campylobacter in broiler meat production: control options and performance objectives and/or targets at different stages of the food chain. EFSA Journal 9 (4): 141.

— 2012. Trends and Sources of Zoonoses and Zoonotic Agents in Humans, Foodstuffs, Animals and Feedingstuffs in 2011 http://www.efsa.europa.eu/en/biological-hazards-data/reports.

MULLNER, P., G. JONES, A. NOBLE, S.E.F. SPENCER, S. HATHAWAY & N.P. FRENCH. 2009. Source attribution of food-borne zoonoses in New Zealand: a modified Hald model Risk analysis: an official publication of the Society for Risk Analysis 29: 970–84.

EFSA & ECDC. 2015a. The European Union Summary Report on Trends and Sources of Zoonoses, Zoonotic Agents and Food-borne Outbreaks in 2013 EFSA Journal 13: 162.

NEUBAUER, C., D. BIBL, W. SZÖGLYENYI, V. JAUK, M. SCHMIDT, C. GABLER & L. VASUCEK. 2005. Epidemiological investigation of Campylobacter spp. in Austrian broiler flocks: prevalence and risk factors. Wiener tierärztliche Monatsschrift 92: 4–10.

— 2015b. The European Union Summary Report on Trends and Sources of Zoonoses, Zoonotic Agents and

PLATTFORM CAMPYLOBACTER. 2012. Konsensuspapier der bundesweiten Plattform Campylobacter. https://www.ages.at/themen/ages-schwerpunkte/wenn-essen-krank-macht/die-wichtigsten-erreger/campylo25


bacter/konsensuspapier-der-bundesweiten-plattform-campylobacter/ •

RANTA, J., D. MATJUSHIN, T. VIRTANEN, M. KUUSI, H. VILJUGREIN, M. HOFSHAGEN & M. HAKKINEN. 2011. Bayesian temporal source attribution of foodborne zoonoses: Campylobacter in Finland and Norway. Risk analysis : an official publication of the Society for Risk Analysis 31: 1156–71.

SCHALLEGGER, G., S. MURI-KLINGER, K. BRUGGER, C. LINDHARDT, L. JOHN, M. GLATZL, M. WAGNER & B. STESSL. 2016. Combined Campylobacter jejuni and Campylobacter coli Rapid Testing and Molecular Epidemiology in Conventional Broiler Flocks Zoonoses and Public Health.

SHEPPARD, S.K., J.F. DALLAS, N.J.C. STRACHAN, M. MACRAE, N.D. MCCARTHY, D.J. WILSON, F.J. GORMLEY, D. FALUSH, I.D. OGDEN, M.C.J. MAIDEN & K.J. FORBES. 2009. Campylobacter genotyping to determine the source of human infection Clinical infectious diseases: an official publication of the Infectious Diseases Society of America 48: 1072–78.

STERN, N.J., K.L. HIETT, G.A. ALFREDSSON, K.G. KRISTINSSON, J. REIERSEN, H. HARDARDOTTIR, H. BRIEM, E. GUNNARSSON, F. GEORGSSON, R. LOWMAN, E. BERNDTSON, A.M. LAMMERDING, G.M. PAOLI & M.T. MUSGROVE. 2003. Campylobacter spp. in Icelandic poultry operations and human disease Epidemiology and infection 130: 23–32.

STRACHAN, N.J.C., F.J. GORMLEY, O. ROTARIU, I.D. OGDEN, G. MILLER, G.M. DUNN, S.K. SHEPPARD, J.F. DALLAS, T.M.S. REID, H. HOWIE, M.C.J. MAIDEN & K.J. FORBES. 2009. Attribution of Campylobacter infections in northeast Scotland to specific sources by use of multilocus sequence typing. The Journal of infectious diseases 199: 1205–8.

URSINITSCH, B. 2002. Zur Epidemiologie von Campylobacter spp. beim steirischen Mastgeflügel. Wien: Veterinärmedizinsche Universität Wien.

URSINITSCH, B., P. PLESS & J. KÖFER. 2005. Zur Prävalenz und Epidemiologie von Campylobacter spp. beim steirischen Mastgeflügel. Wiener tierärztliche Monatsschrift 92: 93–99.

VAILLANT, V., H. DE VALK, E. BARON, T. ANCELLE, P. COLIN, M.-C. DELMAS, B. DUFOUR, R. POUILLOT, Y. LE STRAT, P. WEINBRECK, E. JOUGLA & J.C. DESENCLOS. 2005. Foodborne infections in France Foodborne pathogens and disease 2: 221–32.

WILSON, D.J., E. GABRIEL, A.J.H. LEATHERBARROW, J. CHEESBROUGH, S. GEE, E. BOLTON, A. FOX, P. FEARNHEAD, C.A. HART & P.J. DIGGLE. 2008. Tracing the source of campylobacteriosis PLoS genetics 4: e1000203.

YOUNG, K.T., L.M. DAVIS & V.J. DIRITA. 2007. Campylobacter jejuni: molecular biology and pathogenesis Nature Reviews Microbiology 5: 665–79.

Impressum Eigentümer, Verleger und Herausgeber: AGES – Österreichische Agentur für Gesundheit und Ernährungssicherheit GmbH Spargelfeldstraße 191 | 1220 Wien Telefon: +43 50 555-0 www.ages.at Grafische Gestaltung: strategy-design Titelfoto: Shutterstock © AGES, November 2016 Satz- und Druckfehler vorbehalten. Alle Rechte vorbehalten. Nachdrucke – auch auszugsweise – oder sonstige Vervielfältigung, Verarbeitung oder Verbreitung, auch unter Verwendung elektronischer Systeme, nur mit schriftlicher Zustimmung der AGES zulässig. 26

27


GESUNDHEIT FÜR MENSCH, TIER UND PFLANZE

Kontakt AGES – Österreichische Agentur für Gesundheit und Ernährungssicherheit GmbH Spargelfeldstraße 191 | 1220 Wien Tel.: +43 50 555-0 www.ages.at


Turn static files into dynamic content formats.

Create a flipbook
Issuu converts static files into: digital portfolios, online yearbooks, online catalogs, digital photo albums and more. Sign up and create your flipbook.