Säuglingsnahrung auf Milchpulverbasis – vermeidbare Probleme bei der Zubereitung

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Säugling A4+flascherl

13.02.2006

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Dr. Günther Kraus

Vom Acker bis zur Zwiebel, vom Saatgut bis zum Dünger, vom Pflanzenschutz- bis zum Futtermittel.

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SÄ U G L I N G S N A H RU N G AUF MILCHPULVERBASIS

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LEBENSMITTEL Vom Apfel bis zur Zitrone, vom Kinderspielzeug bis zum Tee, vom Aroma bis zur Kosmetik.

HUMANMEDIZIN Von AIDS bis Legionellen, von Medizinprodukte-Qualität über Salmonellen bis Yersinien.

Impressum Herausgeber: AGES - Österreichische Agentur für Gesundheit und Ernährungssicherheit GmbH A-1226 Wien, Spargelfeldstraße 191 Grafische Gestaltung: Atelier Simma, A-1050 Wien Hersteller: Hans Jentzsch & Co GmbH, A-1210 Wien Auflage und Stand: Februar 2006 © 2006 Alle Rechte vorbehalten.

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VERMEIDBARE PROBLEME BEI DER ZUBEREITUNG

RISIKOBEWERTUNG


Säugling A4+flascherl

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SÄUGLINGSNAHRUNG

SÄUGLINGSNAHRUNG AUF MILCHPULVERBASIS – VERMEIDBARE PROBLEME BEI DER ZUBEREITUNG

Bakterien

Wasser

Wie können Gefahren vermieden werden?

Säuglingsnahrung unterliegt strengsten Herstellungs- und Prüfrichtlinien; es ist jedoch nicht möglich Milchpulver-Nahrung steril, also völlig frei von Bakterien, herzustellen. Durch unzureichend gereinigte Gerätschaften (Fläschchen, Löffel, etc.) können verschiedene Bakterien in die Nahrung gelangen. Alle Gerätschaften müssen daher höchsten Hygieneansprüchen gerecht werden.

Jedes zur Zubereitung verwendete Wasser (auch in Flaschen abgefülltes Wasser aus dem Handel) sollte unbedingt abgekocht werden; auch wenn das Wasser aus der Wasserleitung einwandfrei in den Haushalt kommt, können sich durch längeres Stehen in den Leitungen Bakterien vermehren oder durch Verunreinigung am Wasserhahn bei der Entnahme in die Nahrung gelangen.

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Fläschchen, Sauger sowie alle verwendeten Utensilien gut reinigen und möglichst auskochen

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Wasser immer abkochen

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Nahrung immer frisch zubereiten

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Reste wegwerfen

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Sind diese Bakterien gefährlich?

Die wichtigsten Anforderungen an das zur Zubereitung verwendete Wasser:

kein Warmhalten der zubereiteten Nahrung über mehr als eine Stunde, z. B. in Thermosbehältern oder im Flascherlwärmer; dadurch wird die Vermehrung von Bakterien verhindert, die auch über Haushaltsgegenstände in die Nahrung eingebracht werden können.

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für unterwegs abgekochtes Wasser mitnehmen, ev. auskühlen lassen oder mit kaltem Wasser (abgekocht, abgekühlt) mischen

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auf die Wasserqualität achten; wenn Wasser länger in Leitungen gestanden ist, mehrere Minuten ablaufen lassen, wenn möglich, bis das Wasser gleich bleibend kühl aus der Leitung rinnt

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Erhitzen von fertigen Fläschchen in der Mikrowelle vermeiden; falls keine andere Möglichkeit besteht, ausreichend schütteln, Temperatur prüfen, vorsichtig vorkosten.

Werden Reste von Säuglingsnahrung aufgehoben und stundenlang warm gehalten, können sich einzelne Bakterien vermehren und dadurch Erkrankungen verursachen. Auch Hersteller von Säuglingsnahrung weisen daher darauf hin, dass die Nahrungen für jede Mahlzeit frisch zubereitet werden sollen und Reste weggeworfen werden sollten. Bei frisch zubereiteten Fläschchen besteht kein Risiko für Säuglinge.

Welche Erkrankungen können durch Bakterien nach längerem Warmhalten entstehen? Es können relativ harmlose Brechdurchfälle durch Bacillus cereus ausgelöst werden. Auch schwere Durchfallserkrankungen durch Salmonellen wurden berichtet. Von Neugeborenen-Intensivstationen wurden auch ganz vereinzelt sehr schwere Erkrankungen durch Enterobacter sakazakii Bakterien beobachtet, die in sehr geringer Menge im Milchpulver vorhanden sein können. Nach stundenlangem Warmhalten der Fläschchen vermehrten sich diese Bakterien so stark, dass Neugeborene schwer erkrankten.

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keine Krankheitserreger

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Nitratgehalt unter 50 mg pro Liter

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kein abgestandenes Wasser, besonders problematisch aus Bleileitungen oder neuen Kupferrohren nach mehreren Stunden ohne Entnahme

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bei in Flaschen abgefülltem Wasser: möglichst kein Wasser mit hohem Mineralstoff- und Kohlensäuregehalt, (Blähungen).

Mikrowelle Nach dem Erhitzen von Fläschchen mit Säuglingsnahrung in Mikrowellengeräten wurden mehrfach (Berichte aus USA, Australien) schwere Verbrennungen im Mundbereich von Säuglingen beobachtet. Anders als beim herkömmlichen Kochen können Lebensmittel in der Mikrowelle von innen nach außen erhitzt werden. Fläschchen, die beim Angreifen nur leicht erwärmt wirken, können im Inneren sehr heiß sein. Wird dann nicht ausreichend durchgeschüttelt, kann es beim ersten Schluck zu Verbrühungen kommen.


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