Primeur Fruit Logistica 2025

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Unabhängiges Fachblatt für den Kartoffel, Obst und Gemüsehandel • Seit 1986

FRUIT LOGISTICA 2025

Deutsche Ausgabe

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Inhaltsübersicht

4 „Viele Farms im Westen Südafrikas können heutzutage autark produzieren“

Matthias Eggemann, Geschäftsführer der Fresh-Connection Fruchtimport GmbH

8 „Die Antwort ist nicht der Laborburger, sondern eine breitere Produktvielfalt auf natürlicher Gemüsebasis“ Daniel Frey von der Frey Gemüse AG zum Schweizer Convenience-Markt

12 „Wir werden dem LEH in diesem Jahr erstmalig türkische Heidelbeeren anbieten“

Böhmer-Gruppe setzt auf Differenzierung in der Warenbeschaffung

18 Neubau in Düsseldorf, Jubiläum in Frankfurt und Berlin Deutsche Großmärkte im Zeitenwandel

22 Herrmann Kräuter setzt auf Kapazitätserweiterung und strategische Allianzen

24 „Wir beobachten eine steigende Nachfrage, sowohl vonseiten der Großmärkte als auch des Lebensmitteleinzelhandels“

OGA-OGV erweitert Moldau-Importe

28 „Unwetterereignisse hatten keinen merkbaren Einfluss auf die Warenversorgung“

Deutsche Großhändler über die diesjährige Zitrussaison

32 „Wenn man sieht, wie Elstar im Einzelhandel beworben wird, kommt einfach Freude auf“

Kees van Ossenbruggen

36 RipeWise: eine Weiterentwicklung der bestehenden

Reifungstechnologie für Exoten

40 „Heute einen 5-Kilo-Sack Kartoffeln an den Verbraucher zu verkaufen, das nenne ich einen Sack voller Enttäuschungen“

Léon van den Oord

46 Unterbrechungen in der Logistik sind das neue Normal Maersk-Untersuchung unterstreicht Bedeutung der Widerstandsfähigkeit

51 „Konsolidierung ist das Gebot der Stunde“

Bert Graafsma, PwC

58 „Wenn wir robotertauglich sein wollen, müssen wir Birnen wie Trauben anbauen“

Martijn Vogelaar, Fruvo

62 „Wir gehen den Markt aus der Sicht des Kunden an“ Quik’s Quality Potatoes

66 „Neue Reifetechnologie ermöglicht uns eine Profilierung bei exotischen Produkten“

Fruit Service Collective will Dritte durch umfassenden Service entlasten

72 „Wir wollen eine Partei sein, mit der man unkompliziert Geschäfte macht“

ZON verdoppelt die Freilandgemüsefläche bis 2025

81 Kaffee, Tee und Kakao: innovative Gewächshausprojekte in den VAE

84 Führender Granatapfelexporteur bedauert Verschwinden kleiner landwirtschaftlicher Betriebe

89 Verbrauch von frischen Erzeugnissen in Skandinavien steigt aufgrund verbesserter Ernährungsrichtlinien

92 „Der peruanische Avocadosektor wird auch 2025 weiterwachsen, wenn auch in einem moderateren Tempo“

99 „Die Mangokampagne 2024–2025 ist ein Beweis für die Widerstandsfähigkeit und Anpassungsfähigkeit peruanischer Exporteure“

103 „Wir sehen ein starkes Wachstum bei den Kräuterexporten“ Jolien Vanden Berghe und Jorne Leemans, Dilpack

105 Das Comeback der italienischen Erdbeeren

109 Kiwi: Trotz eines Ertragsrückgangs in Italien hat das Angebot an gelben und biologischen Sorten den Erzeugern neuen Schwung verliehen

115 „Wir versuchen, unseren Kunden darauf aufmerksam zu machen, wie wichtig es ist, hinter unseren Produzenten zu stehen und nicht nach Alternativen in Ägypten oder Marokko zu suchen“

Jussi Alitalo, CEO von Greenfood Ibérica

118 Trends und Entwicklungen auf dem chinesischen Obstmarkt

123 Entrüstung in Marokko über das Urteil des Europäischen Gerichtshofs

126 Kein Wunder, dass der deutsche Markt für die polnische Apfelproduktion sehr attraktiv ist

128 „Im letzten Jahr war es sehr erfreulich zu sehen, wie die beiden Teams in den Niederlanden und Deutschland enger zusammenarbeiten und ihr Wissen und ihre Erfahrungen austauschen“

Mathijs Benard, Head of Operations Central Europe – Westfalia

132 Kleine Tomaten im Kommen trotz starker Konkurrenz

Isabelle Georges, Solarenn

136 Anhaltende Schließung des Suezkanals hat erhebliche Auswirkungen auf italienische Obstexporte

138 „Europa bleibt eine wichtige Region für die Beschaffung hochwertiger Produkte“

James Milne mit Oppy

142 Der Apfel Juliet setzt seine internationale Erfolgsgeschichte fort

Les Amis de Juliet, Cardell Export

144 „Aufgrund von Dürreproblemen haben wir die Erdbeerproduktion eingestellt und uns ganz dem Heidelbeeranbau verschrieben“

Elisa Arazo, Geschäftsführerin von Natural Berry

148 „Die Zukunft der spanischen Zitrusindustrie hängt von ihrer Differenzierungsfähigkeit ab“

Xavi Nolla, CEO von Iberian Premium Fruits

150 „Durch Kostensteigerungen und Wetterextreme wird jeder gezwungen, Sicherheit einzubauen“

Freilandsaison bei Calsa in vollem Gange

153 AI im Gartenbau

Matthias Eggemann, Geschäftsführer der Fresh-Connection Fruchtimport GmbH

„Viele Farms im Westen Südafrikas können heutzutage autark produzieren“

Die Versorgungslage im Bereich der Trauben sei in der letzten Phase des Jahres eher knapp gewesen. Erste kleinere Abladungen an namibischen Trauben trafen bereits in der KW 48 ein, zwei Wochen später gefolgt von ersten größeren Ankünften. In Namibia habe es je nach Region Einbußen um 25 bis 33 Prozent gegeben. Die frühen, afrikanischen Trauben stießen auf einen aufnahmefähigen und hochpreisigen Markt, so Matthias Eggemann, Geschäftsführer der Fresh-Connection Fruchtimport GmbH mit Sitz in Geesthacht. “Die USA haben in diesem Jahr vermehrt auf peruanische Ware zurückgegriffen, was unter anderem dem niedrigen Traubenertrag in Kalifornien geschuldet war. Dies hat zu einer insgesamt knappen Versorgungslage in Europa beigetragen. Aufgrund der hohen Preise war der Absatz kurz vor Weihnachten auch eher stockend.” Namibische Trauben werden in der Regel bis Mitte-Januar angeboten.

Kurz nach dem Jahreswechsel gab es erste Eingänge aus Südafrika. Die Mengenprognosen seien in diesem Jahr besonders erfreulich, so der Südafrika-Spezialist. “Es wird auf alle Fälle genug Ware geben. Das Wetter hat entsprechend mitgespielt und Wasserressourcen sind genügend vorhanden. Wir haben dabei den Vorteil, dass unsere Farmsdie sich vorwiegend im westlichen Teil

des Landes befinden - großteils autark produzieren können, was unter anderem der Nutzung von PV-Anlagen und einer guten Wasserversorgung zu verdanken ist. Es ist aber abzuwarten, wie die hiesigen Verbraucher auf den Preishöhenflug reagieren. Auch wenn sich die Preise nun langsam wieder angleichen, erwarten wir in den ersten Wochen der südafrikanischen Saison einen langsamen Absatz.”

Matthias Eggemann steht verschiedensten Abnehmern, etwa in den Bereichen LEH, Großhandel und Industrie, mit Rat und Tat zur Seite. Sein Unternehmen feierte im vergangenen Jahr dessen 20. Geburtstag.

ZWEITGETEILTES BILD PRÄGT SÜDAFRIKANISCHE TRAUBENBRANCHE

Im Westen des Landes werden weiterhin erfreuliche Flächenzuwächse verzeichnet, während der Klimawandel den östlichen Traubenanbau hingegen negativ beeinflusst. Eggemann: „Vermehrter Niederschlag führt dazu, dass die Qualität der frühen Trauben aus dem Osten des Landes tendenziell schwächer wird, weshalb die Ware nicht im optimalen Zustand geerntet und verschifft werden

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kann.“ Die südafrikanische Traubensaison geht normalerweise bis Mitte-Ende April. In der zweiten Saisonhälfte ab Ende Februar stehe man dabei in direktem Wettbewerb mit Indien, Argentinien sowie Chile.

Optik und Geschmack seien für den Wiederholungskauf am Point-of-Sale entscheidend, so Eggemann. „Wichtig ist eben auch, dass man in einem gewissen Zeitraum, wo man Programme abschließt, auch nur eine begrenzte Anzahl an Sorten anbietet. Diese Wiedererkennung trägt letzten Endes maß-

geblich zur Wahrscheinlichkeit des Wiederholungskaufs bei. Die dazugehörige Transparenz entlang der Lieferkette ist das, wofür unsere Firma steht. Wir verstehen uns schließlich als Bindeglied von der Farm bis zum Regal.“

ROT LEGT ZU, BLAU STAGNIERT

Obwohl die Fresh-Connection Fruchtimport GmbH ebenfalls Abnehmer im europäischen Ausland bedient, ist und bleibt Deutschland der bedeutendste Absatzmarkt des Unternehmens. Eggemann zufolge zeichnen sich hierzulande einige interessante Trends ab. „Wir sehen einen

Trend hin zu roten, kernlosen Trauben, wie Crimson Seedless. Die Nachfrage nach blauen Trauben ist hingegen in Deutschland etwas geringer, vor allem im Vergleich zu Osteuropa. Helle Trauben etablieren sich als stabiles Segment, wobei vor allem die Arra 15 bzw. Sweetie auf positive Resonanz stoßt. Zu den weiteren Sorteninnovationen zählen die ARRA 35 (rote kernlose Trauben) und ARRA 33 (helle kernlose Trauben).“ Insgesamt habe sich der südafrikanische Traubensektor in jeglicher Hinsicht stabilisiert, auch wenn andere Kulturen, wie Mandarinen, Macadamia-Nüsse sowie Heidelbeeren im dortigen Anbau an Bedeutung gewinnen. „Einige unserer Farms haben ihre Anbaukapazitäten in letzter Zeit erweitern können.“

SCHWIERIGE FRUCHTLOGISTIK

Generell beobachtet Eggemann im Traubenregal einen starken Trend hin zu Punnets bzw. Schalentrauben. „Ansonsten widmen wir uns bereits seit einigen Jahren vermehrt dem Import und Vertrieb großkalibriger Trauben, sprich XXL/ XXXL/Jumbo und haben damit eine tolle Nische gefunden. Was uns jedoch vor allem Sorge bereitet, ist der Faktor Logistik und Transport. Die Frachtraten haben sich zwar nach Corona einigermaßen normalisiert, sind jedoch immer noch auf hohem Niveau. Darüber hinaus üben die erhöhten Mautkosten sowie der prekäre Fahrermangel einen gewissen Druck auf die Märkte aus, die wir zweifelsohne in Zukunft vermehrt spüren werden“, schlussfolgert Eggemann. 

info@fresh-connection.com

Daniel Frey von der Frey Gemüse AG zum Schweizer Convenience-Markt:

„Die Antwort ist nicht der Laborburger, sondern eine breitere Produktvielfalt auf natürlicher Gemüsebasis“

Dieses Jahr, genau vor 30 Jahren, entschloss sich Daniel Frey den elterlichen Gemüsebaubetrieb, um eine Verarbeitungssparte zu erweitern und die selbst erzeugten Salate und Gemüse vor Ort zu veredeln. Die Produktvielfalt in Sachen Freshcut ist in den vergangenen Jahrzehnten erheblich gewachsen, doch das Grundprinzip blieb erhalten. Denn auch heute noch macht die großteils manuelle Verarbeitung des Gemüses den aargauischen Familienbetrieb aus.

Neben Lagergemüse wie Kohl und Porree aus eigenem sowie regionalem Anbau verarbeitet die Frey Gemüse AG um diese Jahreszeit Fruchtgemüse und Salate spanischen Ursprungs. Der Saisonübergang gestaltete sich in diesem Jahr jedoch recht schwierig, so Frey. “Das Fruchtgemüse aus einheimischem Anbau war etwas früher fertig, während spanische Erzeugnisse noch nicht in vollem Umfang erhältlich waren. Ende-Oktober war es also zum Teil herausfordernd, die in der Verarbeitung benötigten Tomaten, Gurken und Co. zusammenzubekommen.”

Von den verheerenden Folgen des Sturms Dana blieb der Gemüsesektor hingegen großteils verschont. “Es kann in der Logistik mitunter mal zu Verspätungen um zwei bis drei Tage kommen, dies hat jedoch bislang nicht zu nennenswerten Engpässen geführt.”

ROHWARENPREISE STARK ANGESTIEGEN

Ein großer Teil des Rohwarenbedarfs deckt die Frey Gemüse AG mit Ware aus eigenem Anbau ab, der Rest wird entsprechend zugekauft. Frey: „Wir stellen einfach fest, dass die Rohwarenpreise in den vergangenen vier Jahren markant gestiegen sind. Parallel dazu schlagen auch die Logistikkosten, allen voran die Treibstoffpreise sowie die Mauterhöhung, erheblich zu Buche.“ Generell habe es in der Kostenstruktur einen grundlegenden Wandel gegeben. „Dies führt bereits dazu, dass die Anbaumengen tendenziell besser geplant werden. Konkret werden also nicht mehr 110 Prozent, sondern nur noch 95 Prozent angebaut. Knappheiten sind somit nicht mehr die Ausnahme, sondern eher die Regel. Die gewohnte Preissenkung nach einer hochpreisigen

Phase gibt es also gar nicht mehr oder wesentlich später als sonst. Dies stellt uns auf Beschaffungsebene mitunter vor große Herausforderungen.“

FEHLENDE SPONTANEINKÄUFE

Die überwiegend nasskalte Witterung habe den Freshcut-Absatz derweil negativ beeinflusst, führt Frey weiter aus. „Die einzige Schönwetterphase gab es während der Schulferien. Dementsprechend hat der Konsument weniger auf typische Sommerartikel wie Obst- und Salatbecher sowie Grillbeilagen gegriffen. Diese Spontaneinkäufe machen in der Menge schon was aus und haben in diesem Jahr leider gefehlt. Was wir eben auch merken, ist die Leere im Geldbeutel des Konsumenten. Diese Kaufkraftsenkung ist vor allem in den höherpreisigen Segmenten, zu denen auch der FreshcutBereich zählt, zu spüren. Vor allem in der Systemgastronomie sind die Bestellmengen pro Abnehmer geringer als zuvor. In der Gesamtauswertung verzeichnen wir zwar immer noch ein gewisses Wachstum, was aber vor allem dem Kundenzuwachs und nicht dem Konsum zu verdanken ist.“

Die Systemgastronomie müsse man Frey zufolge differenziert betrachten. „Die namhaften Burgerketten, die wir

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Lagerungund Umschlag Transport (täglichBeNeLux, Frankreich und Deutschland)

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Rot- und Weißkohl, Spitzkohl, Wirsing, Weißkohl urtyp, Chinakohl, Rosenkohl, Knollensellerie, Bete (rot, gelb, weiß, Chioggia), gelbe Steckrüben, Möhren (orange, gelb, lila), Eisbergsalat, Blumenkohl, Brokkoli, Porree, Zwiebeln (Speise- und Steckzwiebeln), Kartoffeln, Chicoree, Topinambur, Pastinaken, Petersilienwurzel

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auch zum Teil zu unserer Klientel zählen, wurden nach einigen starken Jahren im Wachstum gebremst, was der Zunahme der Anbieter, sprich der Verdrängung, geschuldet ist. Sowohl in diesem Bereich als auch bei den Hochfrequenzstandorten - wie Tankstellen und dergleichensind wir extrem von den Verkehrsflüssen abhängig. In den städtischen Ballungsräumen sehe ich also weiteres Wachstumspotenzial, in den ländlichen Regionen zeichnet sich hingegen bereits ein Abwärtstrend ab. Ein guter Standort ist in diesem Fall sehr entscheidend. Im Zuge dieser demografischen Entwicklungen wird sich der Markt weiterentwickeln.“

TO-GO-OBST UND EINFACHERE

REZEPTUREN LEGEN ZU

Auf Produktebene konnte das ToGo-Obst weiter zulegen. „Wir produzieren nach wie vor qualitativ hochwertige, schwefelfreie und handgeschnittene Produkte mit einem geringen MHD und stehen dabei in direktem Wettbewerb mit überwiegend maschinell produzierten und länger haltbaren Günstiglinien. Durch die händische

Verarbeitung können wir vergleichsweise deutlich reifere Früchte verarbeiten. Ich wage jedoch zu behaupten, dass beide Segmente weiterhin eine Daseinsberechtigung am Markt haben. Innerhalb der Obstkategorie hält man noch sehr an den bewährten Zutaten fest. Bei Melonen etwa werden - im Gegensatz zu anderen Ländern - fast ausschließlich Cantaloupe-, Galia- und Wassermelonen genommen. Ich bin aber optimistisch, dass sich künftig auch andere Melonenarten durchsetzen werden, gegebenenfalls auch in Kombination mit anderen Obstarten.“

Generell tendiert der Schweizer Convenience-Markt hin zu einfacheren Rezepturen. „Das heißt, nur noch vier statt sieben Komponenten in einer Mischung und möglichst keine Hilfsstoffe. Dies bedeutet in der Praxis auch, dass Kompromisse in Puncto Haltbarkeit oder Farbe eingegangen werden müssen, wozu man auch bereit ist.“ Frey glaubt an das weitere Wachstumspotenzial des Schweizer Convenience-Marktes. „Marktforscher weisen unisono auf den weiteren Rück-

gang des Fleischkonsums hin und wir liegen in Pole-Position um von diesem Trend zu profitieren. Die Antwort wird meines Erachtens nicht der Laborburger, sondern eine breitere Produktvielfalt auf natürlicher Gemüsebasis sein. Hier gilt es also, das Angebot auf dem Teller breitflächiger zu gestalten.“ 

info@frey.ch

Böhmer-Gruppe setzt auf Differenzierung in der Warenbeschaffung

„Wir werden dem LEH in diesem Jahr erstmalig türkische Heidelbeeren anbieten“

Im Zuge der zunehmenden Wetterextreme und der gestiegenen Anforderungen des deutschen Lebensmitteleinzelhandels versuchen die Lieferanten des europäischen LEH, gezwungenermaßen ein breites Portfolio an Waren aus verschiedenen Herkunftsländern anzubieten. Auch die Böhmer-Gruppe mit Sitz in Mönchengladbach, seit vielen Jahren ein verlässlicher Partner des deutschen Lebensmitteleinzelhandels, hat in den letzten Jahren mehrere Anbauprojekte und strategische Allianzen auf die Beine gestellt, sowohl im konventionellen (Böhmer Frische GmbH) als auch im BioSegment (Bivano GmbH), um dem LEH immer wieder eine geeignete Alternative anbieten zu können.

Carsten

Gogoll ist operativer Manager bei sowohl der Bivano GmbH als auch der Böhmer Frische GmbH. Beheimatet sind beide Tochterunternehmen der Böhmer-Gruppe im leistungsstarken Logistikzentrum am Rande Mönchengladbachs.

BIO-HEIDELBEEREN: SEEFRACHT

GEWINNT AN BEDEUTUNG

Aufgrund erhöhter Sensibilität seitens des LEH versucht die Bivano GmbH, die 2014 gegründete Bio-Sparte des Konzerns, in Sachen Bio-Heidelbeeren möglichst auf Luftfracht zu verzichten. „Seit

KW 36 bieten wir nun im dritten Jahr peruanische Schiffsware an, die sich einer hohen Akzeptanz vonseiten des LEH erfreut. Unser Partner im Ursprung hat seine Farm inzwischen komplett auf Bio umgestellt. Bis dato wurden uns überwiegend überzeugende Qualitäten offeriert, wobei nun aufgrund größerer Mengen im konventionellen Bereich auch etwas mehr Preisdruck im Bio-Segment entsteht“, schildert Geschäftsführer Carsten Gogoll.

Um den Bedarf entsprechend decken zu können, habe die Bivano GmbH im letzten

Quartal ergänzend argentinische Flugware am Spotmarkt bezogen, die sich allerdings trotz Luftfracht schwächer als die peruanische Schiffsware präsentiert habe. Man stelle generell auch fest, dass die Qualitäten argentinischer Bio-Ware vergleichsweise etwas volatiler seien. Die Versorgung mit argentinischer Bio-Flugware neigte sich Mitte-Dezember dem Ende entgegen, gleichzeitig trafen erste chilenische Flugheidelbeeren, gefolgt von Schiffsware, auf den Markt. Es sei davon auszugehen, dass die chilenische Schiffsware verglichen mit Peru günstiger sein wird, so Gogoll.

„Witterungsbedingt wurde die west-/osteuropäische Bio-Heidelbeerkampagne in der Saison 2024 relativ früh beendet, doch dank unseres Netzwerks in Übersee konnten wir unsere Kunden jedoch bedarfsgerecht bedienen, sodass es einen recht nahtlosen Übergang gegeben hat.“ erklärt der Manager zufrieden. Wenn ab Ende Januar marokkanische sowie spanische Bio-Heidelbeeren traditionell vermehrt auf den Markt treffen, wird es für die Mönchengladbacher etwas ruhiger, da man in dieser Zeit nur für die Spitzenabdeckung mit portugiesischer Ware „hilft“. Unter „normalen“ Witterungs-

bedingungen beginnt die wichtigste Vermarktungsperiode für die Obst- und Gemüsespezialisten ungefähr Anfang Juni mit der ersten Ware aus den Balkan-Ländern und Rumänien, gefolgt von deutscher, niederländischer und polnischer Ware. Ab Juli kann die Bivano GmbH auf polnische Bio-Heidelbeeren aus eigenem Vertragsanbau zurückgreifen. Seit letztem Jahr werden ebenfalls Bio-Himbeeren sowie -Brombeeren aus diesem Projekt bezogen. Gogoll: „Auch in den Niederlanden haben wir nun einen zweiten Erzeuger für Bio-Heidelbeeren hinzugewinnen können.“

WACHSENDES ENGAGEMENT IN DER TÜRKEI

Nicht nur im Bio-Bereich, sondern auch im konventionellen Geschehen wird der Lieferantenstamm stets den Gegebenheiten angepasst. Die Türkei etabliert sich dabei für das Tochterunternehmen Böhmer Frische GmbH als Beschaffungsland der Zukunft, bestätigt Gogoll, der sich kürzlich vor Ort über die Möglichkeiten in mehreren Anbauregionen des Landes erkundigte. „Wir beziehen bereits seit einigen Jahren Granatäpfel und Porree sowie kleinere Mengen an Gemüse, darunter Eissalat und Blumenkohl, aus der Türkei und erweitern das Portfolio ständig z. B. um Rispentomaten und Zitrusfrüchte. Wir verfügen seit Neuestem auch über eigenes Personal vor Ort zur Begleitung dortiger Produzenten, etwa in puncto Qualitätsmanagement. Für viele Produzenten sind die sich mitunter schnell ändernden Anforderungen der europäi-

schen Gesetzgebung sowie die Spezifikationen des deutschen und europäischen Lebensmitteleinzelhandels eine große Herausforderung und unsere Unterstützung wird dankend angenommen. Wir sehen, dass bereits viel passiert ist.“

Das Team der Böhmer Frische hat nun auch das Potenzial der türkischen Heidelbeererzeugung für sich erkannt. Gogoll: „Wir sehen die Türkei als interessante Alternative zum südeuropäischen Anbau, insbesondere Spanien. In Sachen Heidelbeeren finden wir in der Türkei beste Voraussetzungen zur Verfrühung unserer Hauptsaison. Konkret werden wir in der kommenden Saison bereits erste türkische Heidelbeeren anbieten, und zwar im Zeitraum ab Mitte April. Hierdurch können wir das südeuropäische Angebot in der ausschleichenden Saison mit modernen, qualitativ hochwertigen Sorten für ca. 6-8 Wochen bis zu Beginn der deutschen bzw. west-/osteuropäischen Saison ergänzen. Wir sprechen hier zunächst

von einem Potenzial von 50-80 Tonnen die Woche.“

ALTERNATIVE ZU

SPANIEN

Das Hauptziel sei es, die Versorgungssicherheit in einer traditionell kritischen Phase der Saison stets zu gewährleisten, führt Gogoll weiter aus. „Sinn und Zweck dieses Engagements ist es nicht, andere Ursprünge zu ersetzen, sondern vielmehr, unser Sortiment sinnvoll zu ergänzen und unseren Kunden eine Alternative zu Spanien zu bieten. In Sachen Heidelbeeren haben wir dabei natürlich den Vorteil, dass wir selbst keinen Vertragsanbau in Spanien haben, sodass kein interner Wettbewerb in diesem Produktsegment entsteht. Ausgehend davon, dass sich die Hauptursachen für die zuletzt immensen Verzögerungen an der türkisch-bulgarischen Grenze relativieren werden, besteht neben dem Landweg aber auch die Möglichkeit des Seetransportes. Geplant ist, dass wir die Heidelbeeren lose in Bulk verladen und dann tagesfrisch bei unserem langjährigen spezialisierten Partnerbetrieb in unserer Region verpacken lassen. Auch wenn bei Aktionen für verschiedene Konfektionen die Möglichkeit besteht, die Beeren direkt beim Erzeuger in der Türkei verpacken zu lassen, gilt für uns unsere Prämisse „Qualität vor Preis“ „, heißt es abschließend. 

vertrieb@boehmer-frische.de info@bivano.de

Carsten Gogoll ist operativer Manager bei sowohl der Bivano GmbH als auch der Böhmer Frische GmbH

Dingeman und

„DANK

UNSERER LANGJÄHRIGEN ERFAHRUNG KÖNNEN WIR MIT GUTEM RECHT BEHAUPTEN, DASS WIR EIN SPEZIALIST FÜR EXOTEN SIND“

„GlobalFair gibt es jetzt seit sechs Jahren und wir freuen uns, dass wir jedes Jahr ein gutes Wachstum verzeichnen können“, sagt Daniël, Miteigentümer von GlobalFair. „Neue Kunden kommen hinzu und wir haben unser Team erweitert. Wir arbeiten eng mit Lieferanten aus der ganzen Welt zusammen, um unseren Kunden, auch in der verarbeitenden Industrie, unsere Produkte das ganze Jahr über anbieten zu können.“

Jeder Kunde von GlobalFair hat seine eigenen Wünsche, aber eines haben sie alle gemeinsam: Sie wollen mit Obst und Gemüse arbeiten, das ihren Anforderungen entspricht. Deshalb bieten wir allen unseren Kunden maßgeschneiderte Lösungen, egal ob sie in der verarbeitenden Industrie oder in der Gastronomie tätig sind. Dabei spielt es keine Rolle, ob sie eine Palette pro Woche oder große Mengen bestellen. Alles geschieht transparent und zuverlässig.

FOKUS IM SORTIMENT

Dingeman erklärt, warum sich GlobalFair auf das Sortiment konzentriert. „Wir wollen ein Spezialist für bestimmte Produktgruppen sein. Das sorgt für eine hohe Umschlagsgeschwindigkeit, das Produkt bleibt frisch und wir können konkurrenzfähig arbeiten. So entsteht eine Win-Win-Situation für Kunde und Lieferant. Außerdem sind unsere Produkte immer vorrätig und wir können jeden Kunden innerhalb unserer Zielgruppen bedienen, von klein bis groß. Wir sehen, dass ein kleineres Sortiment die oben genannten Vorteile im Vergleich zu Unternehmen mit einem breiten Sortiment bietet.“

Für die folgenden Produkte sind die Kunden bei GlobalFair an der richtigen Adresse:

• Süßkartoffeln

• Kürbisse (Flaschen, Hokkaido, Muskat)

• Ingwer und Knoblauch

• Limetten

• Nashi-Birnen und andere exotische Früchte

HERAUSFORDERUNGEN

Daniël fährt fort. „Selbst wenn ein Kunde Flaschenkürbisse für Frischverpackungen mit einer komplizierten Spezifikation wünscht, bekommen wir das hin. Wir sehen das nicht als Problem, sondern als Herausforderung! Wir wollen nicht nur ein Lieferant sein, sondern auch Partner des Kunden.“

Unsere Stärke ist die Lieferung von:

• Verarbeitende Industrie

• Großhandel

• Einzelhandel

• Food Service

ZUKUNFTSVISION

‘‘Unser Ziel ist es, ein zuverlässiger Partner für Kunden auf dem europäischen AGF-Markt zu sein. In den kommenden Jahren werden wir uns auf die Digitalisierung, die Vertiefung unserer Produktlinien und den Ausbau unserer Dienstleistungen konzentrieren. Auch unser Entwicklungsprojekt in Ägypten wollen wir in den kommenden Jahren weiter vorantreiben. Wollen Sie mitmachen? Scannen Sie den QR-Code.

Sie möchten mehr erfahren? Unser Team ist für Sie da. Rufen Sie uns an unter +31 (0)180 726 726 oder besuchen Sie unsere Website www.globalfair.nl

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Süßkartoffeln - Kürbisse - Nashi-Birnen - Limetten - Ingwer - Knoblauch

Deutsche Großmärkte

im Zeitenwandel

Neubau in Düsseldorf, Jubiläum in Frankfurt und Berlin

Die deutschen Großmärkte blicken erneut auf ein bewegtes Jahr zurück. Das Frischezentrum Frankfurt, seit der Eröffnung im Jahr 2004 ein absoluter Vorzeigemarkt mit moderner Infrastruktur, feierte in diesem Jahr sein 20-jähriges Jubiläum. Gleiches galt für den Berliner Fruchthof, der bereits 75 Jahre besteht. Der Großmarkt Düsseldorf wurde hingegen zum Jahresende endgültig geschlossen: Ein Teil der Marktfirmen zog jedoch in eine neue Halle im Stadtteil Hilden, in der inzwischen bereits rege Handel getrieben wird. Die Zukunft des Kölner Großmarktes steht derweil weiterhin auf der Kippe: Am aktuellen Standort wird der Betrieb zum Jahresende 2025 eingestellt. Die Händler sollen jedoch Unterstützung bei der Suche nach einem neuen Standort erhalten, so der Stadtrat.

Großmarkt Bremen:

Wirtschaftlichkeit und Nachhaltigkeit vereinen

Mit dem Abschied des Fruchthauses Hulsberg und der Erweiterung der NHD Fruchtimport in den vergangenen zwei Jahren wurden die Weichen für die Zukunft des örtlichen Großmarktes Bremen gestellt. Um den steigenden Anforderungen des Frischehandels auch in Zukunft gerecht zu werden, seien laufende Investitionen am Handelsgelände absolut notwendig, so Lars Jansen, Bereichsleiter des Großmarktes. „Die Elektrifizierung von Fahrzeugflotten wird irgendwann kommen, gerade im Nahverkehr. Unsere Aufgabe ist es, frühzeitig Maßnahmen zu ergreifen, Energie zu sparen und somit einen Beitrag zur

Großmarkt Düsseldorf: Neuer Standort, neue Ära

Nach der Schließung des traditionsreichen Düsseldorfer Großmarktes konnte zum Jahresende eine neue Halle im Stadtteil Hilden bezogen werden. Der moderne Standort im dortigen Gewerbepark bietet flexible Verkaufsflächen ab 750 Quadratmetern und Büroflächen ab 220 Quadratmetern. Im Zentrum des Städtedreiecks Düsseldorf, Köln und Wuppertal wächst das Einzugsgebiet des neuen Großmarktes nun erheblich. „Alle Händler*innen freuen sich bereits auf die Schlüsselübergabe und blicken voller Tatendrang in die

umweltschonenden Wertschöpfungskette zu leisten.“ Hierzu gehören eben auch neuartige Vermarktungskonzepte, betont Jansen. „Wir stellen fest, dass sich das Geschäft weiterhin in Richtung Auslieferung statt Abholung entwickelt, wobei auch der Online-Handel zunehmend an Bedeutung gewinnt. Dementsprechend sind wir als Dienstleister auch bemüht, dahingehend, sprich in Software- und Warenwirtschaftssysteme, zu investieren. Bei vielen Mietern ist das derzeitige Interesse an solchen Konzepten jedoch noch gering.“

www.grossmarkt-bremen.de

Zukunft des neuen Düsseldorfer Großmarktes.“

Nicht jeder glaubt ans Zukunftspotenzial des neuen Großmarktes, betonte Wilhelm Andree, Senior-Chef des gleichnamigen Familienunternehmens, der sich gegen den Umzug entschied. In Hilden müsse man Zehnjahresverträge unterschreiben, „bei 22.000 Euro Monatsmiete, dazu eine einmalige Kaution von 67.000 Euro. Das wird da nichts“, sagte Andree gegenüber der lokalen Presse.

grossmarkthallen-duesseldorf.de

Fruchthof Berlin:

Bestehendes Grundstück soll weiterentwickelt werden

Mit einem gelungenen Weltrekord-Versuch und zahlreichen geladenen Gästen feierte der Fruchthof Berlin am 15.09. sein 75-jähriges Bestehen. Die Idee, einen neuen modernen Großmarkt in Berlin auf dem Gelände des ehemaligen Flughafens Tegel zu bauen, haben die FruchthofGenossenschaft und die übrigen Marktfirmen inzwischen beiseitegelegt, wie Vorstand Nils Doerwald erklärt. „Wir sind mit dem Senat übereingekommen, dieses Grundstück weiterzuentwickeln. Das wird dann zwar nicht der modernste Großmarkt Europas sein, wie einst geplant, aber immerhin steht uns dann ein Standort zur Verfügung, der auch in

den nächsten 30-40 Jahren funktionieren wird.“

Geplant sei nun eine umfassende Restrukturierung des gesamten Großmarktgeländes (330.000qm) an der Beusselstraße, von dem der Fruchthof knapp ein Drittel (90.000qm) umfasst. Der Baubeginn sei ab 2028 geplant und wird insgesamt rund zehn Jahre beanspruchen. „Eine intelligente Anordnung der Gebäude und Verkehrswege ist ausschlaggebend, um die Potenziale, die meines Erachtens vorhanden sind, weiter auszuschöpfen“, führt Doerwald weiter aus.

www.fruchthof-berlin.de

Frischezentrum Frankfurt:

Moderner Vorzeigemarkt mit Zukunftspotenzial

Bereits seit der Eröffnung im Juni 2004 gilt das Frischezentrum Frankfurt als modernster Großhandelsplatz Deutschlands. „Großmärkte wie das Frischezentrum wurden als kritische Infrastruktur eingestuft, dies betont ihre strategische Bedeutung für die Versorgungssicherheit der Region. Um dieser Verantwortung gerecht zu werden, investiert das Frischezentrum kontinuierlich in die nachhaltige Verbesserung seiner Infrastruktur. Dazu zählen Maßnahmen zur Steigerung der Energieeffizienz, wie die Erneuerung der Haupt- und Sicherheitsbeleuchtung, die Modernisierung der Kältemaschine und deren Umbau zu Heizzwecken“, sagte Silke Pfeffer, Geschäftsführerin der Frischezentrum Frankfurt am Main - Großmarkt GmbH, anlässlich des 20-jährigen Jubiläums.

Große

Der nachhaltige Ausbau der Infrastruktur bleibt weiterhin ein Schwerpunkt und soll damit der Weiterentwicklung und Sicherung des Standortes dienen. Die Implementierung solcher Technologien und Strategien zeigen zudem das Engagement des Frischezentrums für eine nachhaltige Zukunft. Pfeffer: „Das Frischezentrum feiert 2024 nicht nur 20 Jahre seit seiner Eröffnung am heutigen Standort, sondern auch zwei Jahrzehnte kontinuierlicher Innovation und Verbesserung. Durch die enge Zusammenarbeit mit den Händlern, die strategische Planung und den Fokus auf Nachhaltigkeit hat sich der Großhandelsplatz als unverzichtbarer Wirtschaftsstandort der Rhein-Main-Region etabliert“

www.frische-zentrum-frankfurt.de www.frischemaerkte.org

Berlin, 5. bis 7. Februar 2025

Halle 20, Stand A-12

Großmarkt München:

Warten auf verbesserte Neubaupläne

Keine der Entwürfe für Neubau und Finanzierung der Großmarkthalle vonseiten der Büschl-Gruppe wurden bisher angenommen. Die Investor-Gruppe kann ihre verbesserten Pläne bis Sommer 2025 einreichen. Zeitgleich behält sich die Stadt eigene Alternativen vor. Man sei mit der erneuten Verzögerung alles andere als glücklich. „Wir Händler brauchen keinen Luxusgroßmarkt, sondern einen funk-

Großmarkt Köln:

Verunsicherung prägt Geschäfte

Der Kölner Großmarkt in Raderberg muss Ende des Jahres 2025 endgültig weichen. Ein letzter Versuch vonseiten der städtischen Politik den Großmarkt noch bis 2030 zu erhalten, fand im Rat keine Mehrheit. Der Beschuss sei ein Schlag ins Gesicht der Händler, sagte Michael Rieke, Sprecher der Großmarkthändler, in einem Statement. „Alles, was die Händler hier mit persönlichem und finanziellem Engagement eingebracht haben, darunter auch Aufgaben, die eigentlich der Stadtverwaltung oblagen, wurden hier von ebenjenen rücksichtslos weggewischt. Dabei geht es

tionellen – was anderes haben wir nie gefordert“, resümierte ein Händler den Unfrieden der dort ansässigen Marktfirmen. „Seit Jahrzehnten werden wir hingehalten, sind Millionen für Planungsbüros herausgeworfen worden. Aus heutiger Sicht wäre es besser gewesen, man hätte grundlegend saniert.“

stadt.muenchen.de/infos/grossmarkt.html

um sehr viel mehr als nur den Erhalt des Kölner Großmarktes als einer der letzten freien Märkte für frische Lebensmittel in der Region und als einzigartiges und bedeutsames Bindeglied in einer von den Lebensmittelkonzernen unabhängigen Wertschöpfungskette.“ Die Händler wollen möglich so nah wie möglich an Köln bleiben und manche haben auch bereits Interesse an einem neuen Großmarkt im kleineren Umfang geäußert.

www.koelner-grossmarkt.de/themen/koelnergrossmarkt

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Herrmann Kräuter setzt auf Kapazitätserweiterung und strategische Allianzen

Mit einem Flächenzuwachs von rund 300 Hektar auf insgesamt 1.300 Hektar blickt das Management des Kräuterspezialisten Herrmann Kräuter auf ein erfreuliches 2024 zurück. Mit der erheblichen Steigerung der Produktionskapazitäten und einem wöchentlichen Output von bis zu 400 Tonnen Kräuter möchte das Neusser Unternehmen gezielt auf die wachsende Nachfrage im In- und Ausland reagieren. Währenddessen konnten auch im Bereich der Baby Leaf Salate und Kressen erfreuliche Zuwächse erzielt werden, berichtet man des Weiteren. Das Familienunternehmen wird von Familie Herrmann geführt – das sind Willi und Marion Herrmann in 3. Generation, sowie Guido und Thomas Herrmann in der 4. Generation.

Bereits Ende Januar konnte die erste Aussaat von Petersilie und Spinat planmäßig durchgeführt werden. Im späteren Saisonverlauf führten Starkregen und anhaltende Niederschläge jedoch zu erhöhten Krankheitsrisiken. “Dank verstärkter Hygienemaßnahmen konnten wir jedoch schnell und professionell reagieren, auch wenn wir vereinzelt Ernteeinbußen hinnehmen mussten. Durch die strategische Streuung unserer Anbauflächen rund um den Neusser Rheinbogen sind wir in der Lage, das Risiko von Ernteausfällen zu minimieren”, schildert Geschäftsführer Thomas Herrmann auf Anfrage. In der Wintersaison setzt das Unternehmen auf Winterbegrünung der Felder, um Erosion zu verhindern, die Nährstoffauswaschung zu reduzieren und die Humusbildung zu

fördern – eine wichtige Maßnahme für die langfristige Fruchtbarkeit der Böden, führt man weiter aus.

GROSSBUNDE UND KRESSEN LIEGEN IM TREND

Zu den Absatzkanälen des wachsenden Familienunternehmens in 4. Generation zählen unter anderem der Lebensmitteleinzelhandel und Großhandel sowie die Gastronomie, Großküchen und Verarbeiter. Über alle Absatzbereiche hinweg beobachtet man jedoch einen starken Aufwärtstrend. „Die Nachfrage nach Kräutern ist stark gestiegen, was sowohl auf den allgemeinen Wachstumstrend des Kräutermarktes zurückzuführen ist als auch das Ergebnis unserer dynamischen und lösungsorientierten Arbeitsweise“, so Herrmann, der auf die Tendenz hin zu

Großbunden verweist. „Es handelt sich, je nach Produkt, um Einheiten von 100 bis 200 Gramm, die der zunehmenden Nachfrage nach Zutaten für ethnische Küchen entspricht. Gerichte wie Taboulé, griechischer Bauernsalat, thailändische Curries und viele weitere, bei denen Kräuter eine Hauptzutat sind, erfreuen sich wachsender Beliebtheit.“

Auch Kressen legen währenddessen weiterhin zu, insbesondere in der Gastronomie. „Mit unserer Auswahl von zehn verschiedenen Sorten sind wir bestens auf diese Nachfrage nach einer breiten Sortenvielfalt vorbereitet. Microgreens bieten dabei eine praktische Alternative zur ungeschnittenen Kresse und bleiben über zehn Tage frisch.“ Im Herbst 2024 wurde das Düsseldorfer Startup „vollgepackt“ übernommen. Die rund 28 Sorten Microgreens seien eine tolle Bereicherung des bestehenden Portfolios. Herrmann: „Gründer Jörn Christiaens zog mit seiner Indoor-Anbaufläche Anfang September bei uns ein. Das Indoor Farming ermöglicht eine ganzjährige Verfügbarkeit der Produkte in gleichbleibend hoher Qualität und wir freuen uns bereits darauf, auch diesen Bereich im Jahr 2025 weiter ausbauen zu können.“

FLÄCHENZUWÄCHSE UND STRATEGISCHE ALLIANZEN

Im umliegenden Neusser Rheinbogen konnten die Freilandflächen im ver-

Familie Herrmann

gangenen Jahr von 1.000 Hektar auf 1.300 Hektar erweitert werden. Weitere Zuwächse im Ausland sollen eine ganzjährige Versorgungssicherheit sicherstellen, bestätigt Herrmann. „Dieses Jahr konnten wir durch die Pacht eigener Flächen im Süden Frankreichs, sowie rund um Murcia in Spanien sowohl Freilandals auch Gewächshausflächen hinzugewinnen. Darüber hinaus pflegen wir ein breites Netzwerk an Exklusivlieferanten, z. B. in Spanien und Kenia die zur lückenlosen Warenverfügbarkeit beitragen. Ein weiteres Highlight Anfang 2024 war die Neugründung des Unternehmens Vadensjö Örter in enger Kooperation mit unserem schwedischen Partner. Durch diese strategische Allianz können wir gemeinsam den Bereich der frischen Kräuter weiterentwickeln und die Voraussetzungen schaffen, der führende Akteur in Skandinavien zu werden.“

AUTOMATISIERUNG UND

AUFBEREITUNG DER ERNTE

Auch um das Thema Automatisierung ist der Kräuterspezialist bemüht. „In der Produktion und Packstation forcieren wir die stetige Verbesserung und setzen

dabei auf automatisierte Sortierprozesse und maschinelle Innovationen. Es werden regelmäßige Investitionen in effiziente Technik getätigt, um dem Kostendruck auf dem Markt standzuhalten. Nichtsdestotrotz erfordern Kräuter nach wie vor viel Handarbeit“, schildert Herrmann. „Auch auf dem Feld testen wir regelmäßig neueste Robotertechnik, mit dem Ziel, unsere Arbeit im Anbau effizienter und gleichzeitig nachhaltiger zu gestalten.

Momentan testen wir fünf verschiedene Roboter, einer davon ist der Farming GT von farming revolution – ein vollautomatisierter Hackroboter, der durch sehr präzises Hacken an der Kulturpflanze nahezu 100 Prozent des Unkrauts entfernt. Dies hilft uns bereits, den Herbizidverbrauch zu reduzieren und den Wasserhaushalt zu verbessern.“

Generell führt Herrmann regelmäßig Tests und Feldversuche durch, um den Anbau zu optimieren und den Ertrag zu erhöhen. „Durch Boden- und Blattanalysen können wir Düngungen präzisieren und somit eine optimale Pflanzenernährung anstreben. Schließlich ist es unser Ziel, eine gesunde, robuste Pflanze zu erzeugen, die so wenig Spritzmittel wie nötig benötigt“, heißt es abschließend. 

info@herrmann-kraeuter.de

lap_agricultura_con_proposito_freshplaza_v02_185x132mm_en_mf_tr copia.pdf 1 27/12/24 12:41

OGA-OGV erweitert Moldau-Importe:

„Wir beobachten eine steigende Nachfrage, sowohl vonseiten der Großmärkte als auch des

Lebensmitteleinzelhandels“

Seit nunmehr sieben Jahren widmet sich die OGA-OGV dem Import und Vertrieb moldauischer Früchte, primär Zwetschgen und Tafeltrauben. Das Importvolumen konnte in den vergangenen Jahren kontinuierlich gesteigert werden, berichtet Kurt Halder, OsteuropaSpezialist bei der in Bruchsal beheimateten Genossenschaft. Das Unternehmen ist nun bestrebt, die Mengen sowie die Produktvielfalt der Moldau-Importe in den kommenden Jahren weiter auszubauen.

Im Zuge eines Seminars im Jahr 2018 knüpfte die OGA-OGV erste Kontakte in der osteuropäischen Republik. Seit nunmehr fünf Jahren widmet sich das Unternehmen primär dem Import und Vertrieb moldauischer Zwetschgen im Anschluss zur einheimischen, deutschen Saison. Ergänzend werden aber auch blaue, kernhaltige Tafeltrauben der Sorte Moldova importiert. “Die Moldova ist bislang die einzige Sorte, die in großem Umfang exportiert wird. Sie hat einen hervorragenden Geschmack und ähnelt der Alphonse Lavallée, einer in Deutschland etablierten Premiumtraube französischen Ursprungs. Allerdings werden auch Sortenversuche mit kernlosen Trauben durchgeführt. Es ist daher nicht auszuschließen, dass die Republik Moldau in wenigen Jahren bereits kernlose Trauben exportieren wird. Man muss aber dazu sagen, dass kernlose Trauben empfindlicher sind im Anbau, weshalb die Risiken aus Sicht des Erzeugers höher sind.” Im kommenden Jahr wird eine erste Auswertung der Sortenversuche erfolgen, fügt Halder weiter aus.

MENGENEINBUSSEN UM 20 PROZENT

In der KW 47 wurden die letzten Moldova-Trauben der diesjährigen Saison verladen. Die zurückliegende Traubensaison

Kurt Halder (rechts) und sein Kollege Umut Tekbas auf der diesjährigen expoSE in Karlsruhe

sei Halder zufolge eher durchwachsen gewesen. „Zum Saisonauftakt AnfangSeptember gab es in den bedeutenden Anbaugebieten im Süden des Landes heftige Niederschläge. Dies hat zur erhöhten Platzgefahr bei den Trauben und letztendlich zu Ausfällen um bis zu 20 Prozent geführt.“ Anschließend wurde vereinzelt Ware aus CA-Lagerung angeboten, allerdings nur sehr bescheidene Mengen. Die Preise seien dieses Jahr moderat angestiegen und lagen rund 5 Prozent über dem Niveau des Vorjahres.

MOLDAUISCHE TRAUBEN FINDEN ZUNEHMEND BEACHTUNG

Angefangen habe die OGA-OGV im Jahr 2019 mit einer bescheidenen Versuchsmenge um fünf Tonnen, in diesem Jahr lag die gesamte Importmenge bei circa 120 Tonnen, unterteilt in sechs Zügen. Halder: „Wir beobachten eine steigende Nachfrage, sowohl vonseiten der Großmärkte als auch des Lebensmitteleinzelhandels. Bereits einige mittelgroße LEHKetten haben unsere Ware im Programm, außerdem streben wir künftig auch eine Listung bei den führenden Ketten an. Was uns besonders hilft, ist, dass die moldauischen Erzeuger schnell lernen, professionalisieren und sich den Vorgaben unserer Märkte anpassen. Neuerdings sind sie zum Beispiel von Holzsteigen auf Kartons umgestiegen.“

Hemmender Faktor sei hingegen der Transport aus dem Drittland zwischen Rumänien und der Ukraine. „Theoretisch

sind es nur fünf Tage hierher. Es kommt jedoch immer wieder vor, dass die Lkws mehrere Tage an der moldauisch-rumänischen Grenze stehen, was zu entsprechenden Verzögerungen führt. Die Alternativstrecke über die Ukraine war bereits vor dem Krieg keine Option. Wir stellen fest, dass sich unsere LEH-Kunden mittlerweile daran gewöhnt haben, wobei die Verzögerungen in den meisten Fällen auch nicht zum erhöhten Verderb oder Ausschuss führen. Als Dienstleistungspartner ist es schließlich unsere Aufgabe, einen gewissen Vorlauf einzukalkulieren, was uns auch gut gelingt. Generell ist zu erwähnen, dass moldauische Ware heute in Deutschland einen sehr guten Ruf hat.“

Durch den Russland-Boykott hat sich die moldauische Agrarwirtschaft unter Federführung des Dachverbands Moldovafruct in den letzten Jahren nach neuen Exportmärkten umschauen müssen. Neben Deutschland zählen auch Frankreich, die Niederlande sowie Österreich zu den wichtigen Absatzmärkten des Landes. Dank des frühen Einstiegs ins Moldau-Geschäft gehört die OGAOGV momentan zu den führenden Importeuren Deutschlands. „Wir zählen LEH- sowie Großhandelskunden in der gesamten Bundesrepublik zu unserer Klientel. Dennoch haben wir im vergangenen Jahr auch einen ersten Exportkunden in Luxemburg für unsere MoldauWare gewinnen können. Unabhängig vom jeweiligen Absatzkanal stellen wir fest, dass die Trauben möglichst grüne

Stiele haben müssen. Das ist auch nachher am POS, sprich aus Sicht des Endverbrauchers, ein sehr wichtiges Kaufkriterium“, schildert Halder.

ERWEITERUNG DER PRODUKTVIELFALT Nichtsdestotrotz steht das große Wachstumspotenzial der moldauischen Fruchtexporte Halder zufolge außer Frage, allen voran in der Kategorie Steinobst. „Der dortige Aprikosenanbau wurde in den vergangenen Jahren stark modernisiert und ausgedehnt. Es handelt sich dabei auch um eine Frucht, die hierzulande kaum angebaut wird. Wir wollen ja schließlich unseren heimischen Erzeugern nicht in die Quere kommen. Anders hingegen ist es bei den Süßkirschen, die ebenfalls aus der Republik Moldau bezogen werden könnten, jedoch auch in Deutschland in großem Stil erzeugt werden. Hier gilt es, strategische Entscheidungen zu treffen, sodass wir als OGAOGV unser Grundsortiment ergänzen und bereichern können. Aus diesem Gedanken heraus haben wir unser Portfolio in den vergangenen Jahren bereits um mehrere tollen Artikel, darunter auch türkische Bio-Granatäpfel, erweitern können“, heißt es abschließend. 

Bilder: OGA-OGV kurt.halder@oga-bruchsal.de

Die moldauischen Tafeltrauben werden inzwischen vorrangig in Kartons statt Holz geliefert Sie sind jedoch im Verkauf immer noch etwas günstiger als die geschmacklich vergleichbare Alphonse Lavallée aus Frankreich

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Deutsche

Großhändler über die diesjährige Zitrussaison:

„Unwetterereignisse hatten keinen merkbaren Einfluss auf die Warenversorgung“

Der Auftakt der spanischen Zitrussaison war in diesem Jahr von großer Unsicherheit geprägt. Der Sturm Dana Anfang November hinterließ in weiten Teilen des Landes, auch in Andalusien, eine Spur der Verwüstung. Dennoch scheinen sich die Wetterschäden für die spanische Zitrusbranche bislang in Grenzen zu halten, wie eine Umfrage unter deutschen Großhändlern und Importeuren ergab.

“Erste Clementinen spanischen Ursprungs trafen Mitte-Oktober bei uns ein, rund 1-2 Wochen später als sonst”, berichtet Obstgroßhändler Peter Schenk vom Großmarkt München. Er offeriert seinen Kunden im frühen Bereich hauptsächlich Clemenules, ab Anfang Dezember gefolgt von Clemenvilla. Insgesamt blickt der Münchner Obstgroßhändler auf einen relativ normalen Saisonauftakt zurück. “Die Angebotsmengen sind in den ersten drei Monaten der Saison ausreichend gewesen. Die Unwetterereignisse hatten insofern keinen merkbaren Einfluss auf die Warenversorgung. In der gesamten Kategorie Zitrus liegen die Preise derweil etwa auf dem Niveau des Vorjahres”, sagt er.

Die spanische Orangenkampagne kam hingegen relativ langsam ins Rollen, fährt Schenk fort. In der ersten Dezemberwoche trafen erste Navelina-Orangen spanischen Ursprungs ein. Südafrikanische Midknight-Orangen waren bis in den Dezember hinein zu haben, während die Brixwerte der spanischen Navelinas bis Ende November nicht besonders überzeugend gewesen seien. Die Preise südafrikanischer Ware seien lange Zeit hoch und stabil gewesen und tendierten erst ab Anfang November nach unten, führt Schenk weiter aus.

Im Gegensatz zu den Kakis, bei denen es bereits spürbare Engpässe gegeben habe, seien die Auswirkungen der Flutkatastrophe im Zitrusbereich recht überschau-

bar gewesen, schildert Enrique PedrosFrank, Spanien-Spezialist am Nürnberger Großmarkt. „Ware ist produktübergreifend ausreichend vorhanden und die Preise bewegen sich annähernd auf dem Niveau des Vorjahres. Außer kleineren Lieferverzögerungen um 1-2 Tage, sehen wir in der Kategorie Zitrus keine Probleme, die wir nicht beheben können.“

ERGÄNZUNG DES BASISSORTIMENTS

Der Bedarf an spanischen Orangen sei bis Anfang Dezember eher moderat gewesen. Im Bereich der Clementinen habe es in diesem Jahr einen recht nahtlosen Saisonübergang von der südlichen zur nördlichen Hemisphäre ohne jegliche Versorgungslücken gegeben, so Pedros. Bis Mitte-Oktober hat der Nürnberger südafrikanische Nadorcott gehandelt, gefolgt von Nadorcott aus Peru nur kurzzeitig zur Überbrückung angeboten wurden. Seit Anfang-November hat er seinen Kunden sowohl spanische Clemenules als auch italienische Ware offeriert. Die Angebotslage bei den italienischen Zitrusfrüchten sei derweil zufriedenstellend gewesen, sagt Angelo Azzarelli, der

Enrique Pedros Frank

ebenfalls am Nürnberger Großmarkt beheimatet ist. Er bietet unter anderem sizilianische Navel-Orangen und kalabrische Blattclementinen an. „Wir erfreuen uns guter Angebotsmengen sowie ausgezeichneter Qualität. Die Preise sind zwar etwas günstiger als zuvor gedacht, dennoch finden wir derzeit ein Preisniveau vor, mit dem wir absolut leben können.“

Auch Mustafa Aksoy vom Dortmunder Großmarkt setzt in Sachen Zitrus auf Ware aus mehreren Herkunftsländern. Spanien, Italien sowie die Türkei bilden dabei die Basis seines Sortiments. Der Auftakt der spanischen Zitrussaison sei eher holprig gewesen, so der Inhaber der Marlene Meya GmbH. „Mitte November fehlte uns die Ware, was eindeutig der Flutkatastrophe in großen Teilen Südspaniens geschuldet ist. Zum Glück hat sich die Warenversorgung in den darauffolgenden Wochen wieder etwas normalisiert, was zu einer normalen Versorgungslage beigetragen hat.“ Italienische Blattclementinen, die ergänzend angeboten werden, zeugen zwar von ausgezeichneter Qualität, seien jedoch im Einkauf um 0,30-0,40 Euro/kg günstiger als gut sortierte spanische Clemenules, so der Dortmunder.

Ursprungs tendenziell an Bedeutung, beobachtet Pedros-Frank. „Einerseits steigt die Nachfrage nach solchen Artikeln auf den hiesigen Märkten, andererseits liegen die Erzeugerpreise bei diesen Früchten auch etwas höher, weshalb es aus Sicht des Produzenten auch attraktiv ist, diese anzubauen. Währenddessen verzeichnet der Grapefruit-Absatz bereits seit Jahren einen stetigen Abwärtstrend.“

renden Wissenschaftlern und Partnern lassen wir klinische Studien durchführen, um die gesundheitlichen Vorteile der Rosé Orangen weiter zu erforschen und wissenschaftlich zu untermauern.“ Die aktuell verfügbaren Sorten sind von Dezember bis Februar erhältlich und werden von LLombart an LEH und Großmarktkunden vertrieben. „Mit unserem Markenportfolio sowie der kontinuierlichen Forschung und Entwicklung sind wir überzeugt, dass die Rosé Orange in den kommenden Jahren noch weiter an Bedeutung gewinnen wird“, heißt es vonseiten des Schwarzwalder Unternehmens. 

info@llombart.de info@fruechte-pedros.de matthaeus-schenk@t-online.de m.aksoy@marlene-meya.de fratelli@azzarelli.de

TREND HIN ZU ROTFLEISCHIGEN

ORANGEN

Neben den bewährten Blondorangen Navelina und Navel gewinnen auch weitere Sorten wie Cara Cara sowie Blutorangen (darunter Sanguinelli) spanischen

Auch bei der Firma LLombart, einem Familienunternehmen mit spanischen Wurzeln, ist man vom Wachstumspotenzial der rotfleischigen Orangen überzeugt. Auf eigenen Versuchsfeldern wird kontinuierlich an neuen Anbaumethoden und Sorten geforscht, um die Verfügbarkeit der Rosé Orange, darunter Cara Cara und Kirkwood sowie die neue Variante Red Lina, immer weiter auszudehnen. „Dies ist Teil unserer langfristigen Strategie, ein 12-Monats-Angebot an hochwertigen Zitrusfrüchten zu schaffen und den Markt für Lycopen-Orangen zu revolutionieren. In Zusammenarbeit mit füh-

Kees van Ossenbruggen:

„Wenn man sieht, wie Elstar im Einzelhandel beworben wird, kommt einfach Freude auf“

Während die Birnenanbaufläche in Europa und insbesondere in Italien, dem Land mit der größten Anbaufläche, in den letzten Jahren stetig zurückgegangen ist – um rund 14.000 Hektar zwischen 2018 und 2022 – hat Van Ossenbruggen Fruit, wie einige andere Erzeugerkollegen in den Niederlanden, gegen den Trend in Neuanpflanzungen investiert. “Wir haben mit der Doyenné du Comice, einer alten Sorte, die auch als Königin der Tafelbirnen bezeichnet wird, etwas expandiert”, sagt Kees van Ossenbruggen.

Inzwischen hat das Anbau- und Handelsunternehmen Birnbäume auf fast 95 Hektar fruchtbarem Flusslehmboden in der Betuwe. Neben der Hauptsorte Conference baut Van Ossenbruggen Fruit in Ingen auch Beurré Alexander Lucas, Triomphe de Vienne, Sommer- und Kochbirnen an. In den Niederlanden insgesamt bleibt die Conference dabei mit Abstand die wichtigste Birnensorte, wie eine frühere Ernteschätzung von NFO

(Dutch Federation of Fruit Growers) und GroentenFruit Huis zeigt: 258.000 Tonnen gegenüber 69.000 Tonnen für alle anderen Birnen zusammen – fast viermal so viel.

ITALIEN MUSS RÜCKSCHLÄGE EINSTECKEN

Dass die Ernte in Italien zurückgeht, hat Kees auch an den Handelszahlen bemerkt. „In den letzten Jahren hat Italien sogar

Entwicklung des Areals (in ha)

(Quelle: FAOSTAT; Daten für Belgien ab 2000 verfügbar)

Grün und Rot kennzeichnen Länder, in denen die Birnenanbaufläche zwischen 2018 und 2022 um mehr als 1.000 Hektar zunahm bzw. abnahm. (eigene Berechnungen basierend auf Daten von FAOSTAT)

Birnen importiert. In letzter Zeit war die Lage schwierig. Ich war vor kurzem dort, und neben schönen Parzellen mit Hagelnetzen sieht man auch Obstgärten, die wie ein abgebranntes Dorf aussehen und wo die Produktivität unter dem Durchschnitt liegt“, sagt Kees.

Auf einer Birnenkonferenz Anfang Juni im italienischen Ferrara brachte Paolo Bruni, Präsident des Dienstleistungszentrums der italienischen Obstunternehmen CSO Italien, dies wie folgt zum Ausdruck: „Schildläuse, Flecken auf den Birnen, Trockenheit, Frost, Überschwemmungen und fehlende Pflanzenschutzmittel: Die Birnenproduzenten müssen jeden Tag

einen Kampf ausfechten, aber sie fühlen sich schutzlos.“ Seine Worte waren noch nicht ganz verklungen, als nach den katastrophalen Überschwemmungen im Mai 2023 auch der Orkan Boris im vergangenen September in der Region Emilia-Romagna eine Spur der Verwüstung hinterließ. Auf dem Kongress wurde auch die Notwendigkeit einer effizienteren Organisation der Branche sowie der Forschung nach verbesserten Anbautechniken, von Wurzelstöcken und Pflanzenschutzmitteln betont.

Dass sowohl die Anbaufläche als auch der durchschnittliche Ertrag pro Hektar in Italien in den letzten Jahren zurück-

gegangen sind, geht auch aus den FAOSTAT-Zahlen deutlich hervor. Zwischen 2018 und 2022 hat das Land fast 7.000 Hektar Birnenanbaufläche verloren, und wenn wir den Unterschied in der durchschnittlichen Produktivität zwischen 2013-2017 und 2018-2022 betrachten, sehen wir einen Rückgang von 18 %. Der Abwärtstrend ist jedoch nicht auf Italien beschränkt, denn wie in der Einleitung erwähnt, war die weltweite Birnenanbaufläche 2022 in den 16 wichtigsten europäischen Anbauländern um rund 14.000 Hektar kleiner als fünf Jahre zuvor.

HOHE PRODUKTIVITÄT IN DEN NIEDERLANDEN UND BELGIEN

Auch bei der globalen Produktivität ist seit 2013 ein leichter Abwärtstrend zu verzeichnen – was in einer Zeit, in der der technologische Fortschritt als wichtiger Treiber des Produktivitätswachstums stetig voranschreitet, durchaus bemerkenswert ist. Zweifellos gibt es eine Vielzahl von Faktoren, die dieser Entwicklung entgegenwirken, wobei die immer häufiger auftretenden extremen Witterungsbedingungen sowie der Krankheitsund Schädlingsdruck in Verbindung mit einem reduzierten Arsenal an zugelassenen Pflanzenschutzmitteln eine herausragende Rolle spielen. Bemerkenswert ist in diesem Zusammenhang ist auch der anhaltend hohe Durchschnittsertrag in den Niederlanden und Belgien, der mit 34,4 bzw. 37,1 Tonnen pro Hektar mehr als doppelt so hoch ist wie in vielen anderen Anbauländern.

Letztlich sollten Belgien und die Niederlande in naher Zukunft nicht unmittelbar mit einer starken Konkurrenz aus anderen Ländern im Birnenanbau und -handel rechnen. „Wir können sogar von einer gewissen Verlagerung des Anbaus sprechen und sollten nicht leugnen, dass wir in den Niederlanden und Belgien von den Entwicklungen in Italien und anderen Ländern profitiert haben“, so Kees. „Außerdem haben wir natürlich sehr gute Sorten im Angebot. Und die Conference hat den Vorteil, dass sie das ganze Jahr über gelagert werden kann. Problematisch sind eher die steigenden Kosten in der gesamten Kette: Pflanzenschutz-

mittel, Dünger, Arbeit, Energie usw. Eine leichte Erhöhung der Verkaufspreise bedeutet also nicht sofort bessere Erträge für den Erzeuger oder den Händler.“

RUHE BEWAHREN

Darüber hinaus plädiert Kees dafür, während der Verkaufssaison einen kühlen Kopf zu bewahren und die notwendigen Lagerbestände sinnvoll abzubauen. „Nur so können wir die Importe etwas bremsen. Man hat ja 2013 gesehen, dass die niederländischen und belgischen Erzeugern, die sich noch an die hohen Birnenpreise am Ende der vorigen Saison erinnerten, weniger verkaufsbereit waren. Und dafür wurde ja dann letztlich ein Preis gezahlt.“

BEWUSSTE ENTSCHEIDUNG FÜR

CONFERENCE UND ELSTAR

Als Handelsunternehmen, das die Dinge gerne in der eigenen Hand behält, verkauft Van Ossenbruggen Fruit sowohl bei den Birnen als auch bei den Äpfeln nur freie Sorten. „So können wir unsere Position auf dem Markt selbst bestimmen. Außerdem können wir mit den Sorten, die keiner Nische zuzuordnen sind, einen Mehrwert erzielen. Letztendlich geht es um die Qualität, die man liefert. Mit traditioneller Sorgfalt kommt man weit.“

Van Ossenbruggen Fruit kümmert sich um die gesamte Kette, vom Anbau über die Kühlung und Lagerung bis hin zur Sortierung, Verpackung und Vermarktung. „Und mit den Ergebnissen, die wir im Laufe der Jahre erzielt haben, haben wir auch unsere Anbaufläche nach und

nach vergrößert, indem wir neue Apfelund Birnenplantagen angepflanzt haben. Schließlich macht uns der eigene Anbau als Handelspartner stärker und solider“, so Kees.

Was Conference in der niederländischen Birnenlandschaft ist, ist Elstar im Apfelsegment, nämlich ebenfalls eine freie Sorte. „Tatsächlich sind Elstar und Conference seit mehreren Jahren in Folge die Spitzensorten im niederländischen Hartobst. Alle anderen Sorten bewegen sich in eher in Nischenmärkten um sie herum. Jonagold ist auch wichtig, aber im gesättigten Europa ist die Position dieser Sorte schwächer. Dann haben wir sie nur für den Binnenmarkt. Als Exportland sind wir übrigens die letzte Adresse, bei der der Handel anklopft. Ich erinnere mich gut daran, dass Polen nach seinem EU-Beitritt sofort den skandinavischen Markt übernommen hat.“

IMMER WENIGER ÄPFEL IN DEN

NIEDERLANDEN

Nach den Ernteschätzungen der NFO und des GroentenFruit Huis macht Elstar in diesem Jahr mit 84.000 Tonnen 43 % des niederländischen Apfelangebots aus. An zweiter Stelle steht Jonagold mit 45.000 Tonnen und einem Anteil von 23 %. Es folgen Kanzi (8%), Roter Boskoop (5%), Wellant, Golden Delicious, Junami (je 2%) und andere Apfelsorten. Doch im Gegensatz zum Birnenanbau hat der Apfelanbau sowohl in den Niederlanden als auch in Belgien in den letzten 40 Jahren an Bedeutung verloren. Betrug die niederländische Anbaufläche 1990 noch 16.300

Ausblick auf die Packstation der Firma Van Ossenbruggen, gesehen aus der Obstanlage.

Hektar, so waren 2022 nur noch 5.900 Hektar übrig geblieben, wie aus den Daten von FAOSTAT hervorgeht. Dem steht eine Produktivitätssteigerung von 36 % gegenüber (basierend auf einem Vergleich zwischen den Jahren 1990-1994 und 2018-2022), die jedoch nicht ausreicht, um den Rückgang der Anbaufläche um 64 % auszugleichen.

10% MEHR ELSTAR

Obwohl in den Niederlanden seit Jahren immer weniger Äpfel angebaut werden, steht die Kate gorie laut Kees beim Verbrauch sehr gut da. „Wenn man sieht, wie die Kampagnen für Elstar im Einzelhandel laufen, kommt ein fach Freude auf. Das gilt übri gens auch für die Conference-Birne, die die Verbraucher immer wieder begeis tert.“

Auch die Ernteschätzungen waren in die ser Saison gut ausgefallen, so Kees. „Es gibt weniger Birnen und es wurden auch weniger Kilos gepflückt, das stimmt. Die

RipeWise: eine Weiterentwicklung der bestehenden Reifungstechnologie für Exoten

Die Reifung exotischer Früchte ist etwas Besonderes. Das lässt sich ohne weiteres sagen. Nur ein Reifemeister mit viel Erfahrung schafft es, den Supermarktkunden jeden Tag Partien von Früchten in zufriedenstellender Qualität zu liefern. RipeWise will diesem Reifer nun ein Werkzeug an die Hand geben, mit dem er seine Arbeit noch präziser und effizienter erledigen kann. Die Vorteile sind zahlreich. In diesem Artikel werden sie alle vorgestellt.

Als man bei De Laat Koudetechniek, einem Anbieter von Kühl- und Reifeanlagen, sah, wie Experience Fruit Quality (EFQ) mit seiner EYE on Fruit-Plattform und seinem AVOS-mini-Gerät die Qualitätsentwicklung einer Obstpartie auf der Grundlage historischer Daten und aktueller Messergebnisse vorhersagen konnte, hielt man die Zeit für “reif”, um zum Telefon zu greifen und eine Zusammenarbeit vorzuschlagen.

Warum nicht Synergien schaffen, um den Bedürfnissen des Marktes an einem

zukunftsweisenden und datengesteuerten Reifesystem gerecht zu werden? Die Frage war: Was kann auf der Basis der Hardware von De Laat einerseits und der Software von EFQ andererseits weiterentwickelt werden, um am Ende ein möglichst konsistentes Endprodukt zu möglichst niedrigen Produktionskosten und mit möglichst wenig Abfall zu erhalten?

Mittlerweile gibt es bei der Asica-Gruppe, die als erste vom RipeWise-Konzept von De Laat und EFQ überzeugt war, einen Container mit sechs Mini-Reifekammern,

in denen zahlreiche Versuche durchgeführt werden. So wurden beispielsweise für dieselbe Partie Avocados in jeder der Reifekammern unterschiedliche Parameter eingestellt. Anschließend wurden Reifemessungen durchgeführt und die Ergebnisse ausgewertet. Der Versuch dauerte fast zwei Monate und wurde bis Ende letzten Jahres fortgesetzt.

DIE HARDWARE: DE LAAT

KOUDETECHNIEK

In Reifezellen werden normalerweise die Faktoren Temperatur, Ethylen und CO2 eingesetzt, um die Reifegeschwindigkeit zu beeinflussen. „Wir betrachten das Ganze jetzt etwas umfassender. Wir messen und kontrollieren auch die Feuchtigkeit und den Sauerstoffgehalt und suchen sogar nach anderen Gasen. Aber ganz so weit sind wir noch nicht“, sagt Adriaan van Beek von De Laat Koudetechniek.

„Im Moment ist die Avocado eine der Fruchtsorten, die den Verbraucher am

Die Reifungszellen der Asica-Gruppe wurden von De Laat Koudetechniek installiert

meisten enttäuscht. Entweder ist sie zu reif oder zu hart, und im Supermarkt geht viel Qualität verloren, weil die Leute sie drücken. Wenn es uns gelingt, ein verlässliches Produkt zu liefern – wenn also auf dem Etikett „Ready-to-eat“ auch das genaue Datum steht, an dem die Frucht verzehrfertig ist – dann haben wir einen großen Schritt nach vorne gemacht. Außerdem wird es einen gewissen Preisdruck auf dem Avocadomarkt geben, da die Anbauflächen weltweit weiter zunehmen. Da ist es natürlich praktisch, wenn man als Unternehmen ein Spitzenprodukt liefern kann. Übrigens kommt RipeWise nicht nur bei Avocados zum Einsatz, sondern auch Mangos und Bananen stehen auf unserer Merkliste“, so Adriaan.

DIE SOFTWARE: EXPERIENCE FRUIT

QUALITY

Durch die Erfassung einer Vielzahl von Daten zu verschiedenen Zeitpunkten in der Kette und deren Verknüpfung verfügt EFQ über eine Fülle von Informationen. Zu den (historischen) Daten gehören Parameter wie Sorte, Anbaugebiet, Erzeuger, Erntedatum usw. Hinzu kommt das Wissen über den Verlauf der Lagerbedingungen (über Sensoren) und die Fruchtqualität (über automatische, zerstörungsfreie Messungen) einer bestimmten Partie, auf deren Grundlage die RipeWise-Software den Reifegrad der betreffenden Avocadopartie für die nächsten Tage vorhersagen kann. Der Reifer erhält dann Vorschläge für die optimale Reifung der vor ihm liegenden Partie.

Auf diese Weise kann der Reifemeister die Vorlaufzeit entsprechend der Nachfrage oder der erwarteten Nachfrage festlegen. „Wenn das Unternehmen erwartet, dass eine große Bestellung Avocados in fünf statt in drei Tagen geliefert werden muss, kann der Reifemeister das Reifungspro-

gramm anpassen, indem er mit einer Reihe von Variablen spielt“, erklärt Marco de Jong, Gründer von EFQ. Auch der Rest der Organisation kann jederzeit auf Informationen über den Zustand der Früchte in den Reifezellen zugreifen. „Ein Verkäufer ist nicht mehr gezwungen, vorher den Reifemeister anzurufen, um zu erfahren, ob er einem Kunden am nächsten Tag mit einer Partie Avocados mit bestimmten Spezifikationen liefern kann.

Heute ist die Erfahrung noch im Kopf des Reifemeisters und kann nur unvollständig und mit großen Mühen an einen Nachfolger weitergegeben werden, in Zukunft wird das Reifewissen in RipeWise erfasst. „Die Einarbeitung eines neuen Reiferkollegen wird einfacher, das unternehmerische Risiko sinkt und der Reifeprozess wird konsistenter.“

Laut Marco gibt es derzeit keine Software, die die Entwicklung der Früchte und die Bedingungen in den Reifezellen kombi-

niert. „Es gibt zwar separate Softwarepakete, zum Beispiel für die Überprüfung der Zellbedingungen und die Erstellung von Reifeprogrammen, aber die Ergebnisse der Messungen, die ein Reifemeister durchführt, werden oft noch auf Papier oder in Excel festgehalten. Auf dieser Grundlage wird dann entschieden, welche weiteren Schritte im Reifeprozess unternommen werden. RipeWise sammelt all diese Informationen, verarbeitet sie und gibt dem Reifemeister dann Ratschläge, auf die er seine Entscheidung stützen kann“, so Marco.

Und wie sieht es mit autonom entscheidender Software aus? „Die ist schon auf dem Markt, aber sie funktioniert nur dann richtig, wenn Avocados der gleichen Größe und vom gleichen Erzeuger gereift werden sollen. Diesen Luxus kann sich ein Reifebetrieb normalerweise nicht leisten. Wenn in einer Woche fünf verschiedene Herkünfte in acht verschiedenen Größen ankommen und die Planung

Die RipeWise-Versuchsanlage der Asica-Gruppe umfasst sechs Reifungszellen

instabil ist, kann man nicht sagen: „Ich stecke alles in eine Zelle, schließe die Tür und kontrolliere fünf Tage später“. Solche Fälle mit heterogenem Input erfordern nach wie vor die Fähigkeiten und das Wissen eines Reifers. Aber mit RipeWise hat er jetzt ein umfassenderes und besseres Instrumentarium, um bei Bedarf präzisere Anpassungen vorzunehmen.“

Mittlerweile verfügt EFQ bereits über eine umfangreiche Datenbank. Sie wird pro Kunde aufgebaut und nicht mit anderen Parteien geteilt. „Andererseits können wir einem neuen Kunden beim Einstieg helfen, indem wir ihm einige allgemeine Informationen darüber geben, welches Programm üblicherweise für einen bestimmten Produkttyp verwendet wird. Die Feinabstimmung muss dann aber auf der Grundlage eigener Datensätze erfolgen“, so Marco.

DER VERSUCH: ASICA GROUP

Der RipeWise-Container mit sechs separaten Zellen steht derzeit bei der Asica Group, die als Dienstleister rund um Exoten in den Bereichen Reifung, Sortie-

rung, Verpackung und Logistik tätig ist. „Wir haben Anfang September mit dem Versuch begonnen, der bis zum Ende des Jahres dauern wird“, sagt Rick Post. „Wir testen jetzt die Hardware und die Software. Was passiert, wenn wir einen Parameter ändern, was, wenn wir zwei Parameter etwas anders einstellen? Indem wir mit Variablen wie Kohlendioxid, Sauerstoff, Ethylen und Wärme spielen, hoffen wir, mehr Kontrolle über das Produkt zu bekommen. Als Reifungsunternehmen sind wir vor allem daran interessiert, die Haltbarkeit zu verlängern, den Abfall zu reduzieren, eine gleichmäßigere Reifung zu erreichen und die Färbung bestimmter Früchte zu verbessern.“

Hinsichtlich der Homogenität erklärt Rick, dass es bei den eingehenden Avocados nicht nur Unterschiede in der jeweiligen Herkunft gibt, sondern auch, ob sie zu Beginn, in der Mitte oder am Ende der Saison geerntet wurden. „In den letzten Wochen einer Saison ist der Trockensubstanzgehalt höher. Das muss natür lich berücksichtigt werden. Die Software mit ihren historischen Daten kann dabei

N E W : R A D I S H M A C H I N E

Fully automated picking and cutting

Vision technique for good positioning

Amazing speed and precision

Deep learning in size, shape and colour

Less safety requirements, easy to clean

helfen. Ich denke aber, dass die Reifung immer ein komplexer Prozess sein wird. Es spielt zum Beispiel auch eine Rolle, ob ein Baum länger im Schatten oder in der Sonne steht“, sagt Rick abschließend.

MARKTEINFÜHRUNG

Die Entwickler von RipeWise wollen das System noch vor der diesjährigen Fruit Logistica auf den Markt bringen. Auf der Messe selbst werden die Vorteile dieses vorausschauenden Konzepts auf den Punkt gebracht: Unterstützung des Reifemeisters, Zeitersparnis, weniger Lebensmittelverschwendung, ein homogeneres Endprodukt, weniger Input- und Energieverbrauch, Zugänglichkeit der Reifeinformationen für alle Mitarbeiter des Unternehmens und schließlich eine bessere Abstimmung des Angebots auf die erwartete Nachfrage. 

adriaan@delaat.nl marcodejong@experiencedata.nl contact@fruitsolute.com

Mangos werden bei der Asica-Gruppe in eine Reifekammer gefahren

Sie brauchen Hilfe bei der Fruchtreifung?

Léon van den Oord

„Heute einen 5-Kilo-Sack Kartoffeln an den Verbraucher zu verkaufen, das nenne ich einen

Sack voller Enttäuschungen“

Eine Kartoffel ist nicht mehr nur eine Kartoffel. Vorbei sind die Zeiten, in denen Familien einen 25-Kilo-Sack direkt beim Bauern kauften und Kartoffeln jeden Tag auf dem Speiseplan standen, auch am Wochenende in Form von Pommes frites. Heute gibt es Kartoffeln in vielen Farben, in allen Größen und vor allem in kleineren Portionen. Bei Jac van den Oord hat man den Trend aufgegriffen und versucht, das Beste daraus zu machen. Wie es dazu kam, erzählt Léon zusammen mit seinem Bruder Jeroen und seinem Vater Jac auf der Terrasse eines Restaurants.

Guten Morgen, Léon. Wenn Sie auf Ihre 25 Jahre im Kartoffelgeschäft zurückblicken, wo sehen Sie die größten Veränderungen in dieser Zeit? Fügen Sie ruhig zehn Jahre hinzu, ich bin jetzt seit 35 Jahren in diesem Bereich tätig. Ich stelle zwei bemerkenswerte Veränderungen fest: Der Pro-Kopf-Verbrauch ist zurückgegangen und die Essgewohnheiten haben sich geändert, was sich heute in der Vielfalt der Zubereitungsarten widerspiegelt. Eigentlich werden seit den 1950er Jahren immer weniger Kartoffeln gegessen. In all diesen Jahren hat

die Konkurrenz durch andere kohlenhydratreiche Nahrungsmittel zugenommen, zunächst durch Reis und Nudeln, dann durch Quinoa oder Wraps und andere.

Wir sind also immer auf der Suche, wie wir aus weniger mehr machen können. Wir sind jetzt wirklich an einem Punkt angelangt, an dem die Branche beginnen muss, anders zu denken. Wir müssen uns von einem Kilo-orientierten Ansatz wegbewegen und uns darauf konzentrieren, mit Kartoffeln so viele Verzehrmomente wie möglich zu schaffen. Und ob das 100

Gramm oder 3 Kilo sind, ist nicht so wichtig. 2008 saß ich mit meinem Vater und meinem Bruder hinten auf der Veranda. Wir hatten gerade das umsatzstärkste Jahr aller Zeiten hinter uns und trotzdem kamen wir zu dem Schluss, dass die mengenorientierte Strategie eine Sackgasse ist. Das war eine merkwürdige Situation. Wir haben dann begonnen, an allen Stellschrauben zu drehen, und zwar in Richtung Spezialisierung.

Diese Spezialisierung hat dann mit dem gerade erwähnten veränderten Essverhalten zu tun, nehme ich an.

Ganz genau. Dieser Wandel findet sowohl innerhalb als auch außerhalb des Haushalts statt. Früher gab es zwei oder drei Kartoffelsorten, die in Säcken zu 5, 10 und 25 Kilo verpackt wurden. Das war sehr überschaubar. Jeder ist mit Kartoffeln aufgewachsen, die man kochen und braten konnte. Und am Wochenende gab es abends Pommes frites. Und das war‘s. Heute gibt es viele Möglichkeiten, Kartoffeln zuzubereiten.

Was bedeutet das konkret für die Produktion?

Sie ist komplexer geworden. Unser Angebot an Sorten und Verpackungen ist viel größer geworden. Am Anfang hatten wir einen Netzbeutel und eine Plastiktüte, heute haben wir neun verschiedene Verpackungsarten. Der ganze Erweiterungsprozess begann 2008 auf dieser Veranda, aber erst 2018, als wir unser hundertjähriges Jubiläum feierten, und als wir während der Corona-Zeit einen Umsatzrückgang von 50 Prozent verzeichneten – damals waren wir eher exportorientiert und auf die Gastronomie ausgerichtet – und viel Zeit hatten, nahm alles Fahrt auf. Wir wurden zum Spezialitätenanbieter und der Stil des Hauses änderte sich.

Warum dieser Wunsch nach Veränderung?

Die Kernfrage war, wie ein Verbraucher und manchmal auch ein Fachmann Kartoffeln in einer Zeit auswählt, in der es immer mehr Zubereitungsarten gibt. Während die Verbraucher in der Vergangenheit noch wussten, was sie mit einer Kartoffel machen konnten, ist dies bei einem großen Teil der jüngeren Generation nicht mehr der Fall. Wenn ich zehn Personen unter 35 Jahren frage, aus welcher Kartoffel sie Pommes frites machen würden, sagen acht von zehn: aus einer festkochenden. Aber nein, dafür braucht man eine mehlige Kartoffel. Also müssen wir den Verbrauchern helfen. Irgendwann hatten wir acht verschiedene Marken auf dem Markt. Das war des Guten zu viel, also haben wir von acht auf zwei reduziert: Natubalans und Jac van den Oord, unsere Hauptmarke.

Während der Corona-Zeit haben wir alle verfügbaren Arbeitskräfte eingesetzt, um die Entwicklung eines neuen Konzepts zu beschleunigen. In der ersten Januarwoche schickten wir ein Video mit dem Slogan „Meet the family“ in die Welt, das den familiären Charakter des Unternehmens

und die vielen Kartoffelsorten und Verpackungen in unserem Sortiment zeigt, als wären sie Brüder, Cousins und Tanten. In der darauffolgenden Woche erhielten alle unsere Kunden eine Box mit einigen unserer Produkte.

Ist die Einstufung abhängig von der Zubereitung in der Küche?

Wir haben vor allem die Auswahl der Kartoffeln erleichtert. Letztendlich gibt es fünf Auswahlmöglichkeiten. Erstens kann man nach dem Kochtyp wählen, wobei wir die Kartoffeln entweder in festkochend oder mehlig kochend einteilen. Das ist eigentlich die herkömmliche Art, die wir ‚Basic Potatoes‘ genannt haben. Diese gibt es für den Großverbraucher in Jutesäcken, offenen Kisten, Steigen und Ballen, aber auch für den Verbraucher in Standbodenverpackungen und Standbeuteln. Die zweite Produktlinie sind die ‘Special Purpose Potatoes’. Dazu gehören die Grillkartoffeln, aber auch Schmorkartoffeln, Pommes-frites-Kartoffeln oder Spargelkartoffeln. Die Einteilung erfolgt ausschließlich nach dem Verwendungszweck, um dem Verbraucher die Auswahl zu erleichtern. Auf der Verpackung befindet sich außerdem ein QR-Code, der auf unsere LovingPotatoes-Website verweist, auf der zahlreiche Rezepte zu finden sind. Die Website wurde übrigens bis Ende November komplett überarbeitet.

Worum geht es in den anderen drei Reihen?

Die dritte Reihe sind die ‚Taste & Colour Potatoes‘ für diejenigen, die etwas Besonderes in Bezug auf Farbe oder Geschmack suchen, wie zum Beispiel eine violette Vitelotte oder eine Frühkartoffel aus Malta. Außerdem gibt es ‚Special Size Potatoes‘, die nach Größe sortiert sind, wobei neben großen Kartoffeln auch Baby- und Kleinkartoffeln besonders berücksichtigt werden. Die letzte Reihe umfasst die Convenien-

ce-Produkte. Derzeit gibt es zwei Produkte: Kleinkartoffeln für die Mikrowelle, die so genannten „Steamers“, die in sieben Minuten gar sind, und „Roasters“ in einer Aluminiumschale für den Backofen. Auch bei diesen Convenience-Produkten handelt es sich um unbehandelte Kartoffeln. Wir schaffen nur die Voraussetzungen dafür, dass aus der reinen Kartoffel trotzdem ein Convenience-Produkt wird. Und obwohl die Einführung des Mikrowellenprodukts in den Niederlanden schwieriger ist als in anderen europäischen Ländern, läuft der Verkauf gut an. Wir sind übrigens international ausgerichtet. Unsere Website ist viersprachig, ebenso wie unsere zahlreichen Werbevideos, in denen Britt und Lynn in vier Sprachen zu sehen sind.

Kann man sagen, dass Sie die Massenware vollständig durch Spezialitäten ersetzt haben?

Ja, es gibt immer mehr Spezialitäten. Es ist auch eine sehr vielfältige Geschichte geworden. Aber durch die Zusammenlegung all dieser Marken ist unsere Arbeit einfacher geworden, die Produktion hat sich vereinfacht. Für den Kunden ist das Sortiment weniger gestreut. Wir haben immer alles vorrätig – außer natürlich echte Saisonprodukte wie La Ratte oder Malta-Kartoffeln – und es gibt eigentlich keine Mindestabnahmemenge. Oft werden Mischpaletten verwendet, die europaweit verschickt werden.

Im Grunde verkaufen wir keine Kartoffel, die es nicht auch woanders gibt. Wir müs-

sen also die richtigen Bedingungen schaffen, damit die Kunden bei uns kaufen wollen. Und das bedeutet Mehrwert. Dieser besteht in der Breite des Sortiments, in der Art der Verpackungen, die wir anbieten, aber auch in der maßgeschneiderten Anpassung, die wir anbieten. Ein Großteil der Verpackungen ist frei bedruckbar. Wenn ein Kunde eine arabische Beschriftung wünscht, ist dies problemlos möglich. Die gesamte Abwicklung ist auf Flexibilität und Schnelligkeit ausgelegt. Mit diesem Angebot und dieser Arbeitsweise haben wir uns eine Daseinsberechtigung geschaffen. Wir decken einen Teil des Marktes ab.

Wie viele Sorten haben Sie angesichts der Breite Ihres Sortiments normalerweise auf Lager?

Ich denke, im Durchschnitt haben wir 15 bis 20 Sorten ständig auf Lager, aber während der Saison haben wir über 100 Sorten. Und dann teilen wir das Ganze auch noch nach Größe auf. Die Baby Potatoes, so klein sie auch sein mögen, werden für uns eine große Sache. Unsere Kunden wissen, dass sie bei uns alles bekommen können.

Woher bekommen Sie all diese ungewöhnlichen Produkte?

Unser Einkaufsgebiet ist groß, ganz Europa ist unser Hinterhof und in der Vorsaison auch Nordafrika. Da wir am oberen Ende des Marktes angesiedelt sind, gelingt es uns oft, all diese Spezialprodukte zu bekommen. Wir haben die Art von Kunden für Spezialitäten und können

daher auch einen besseren Preis an die Erzeuger zahlen, was uns sofort eine Liefersicherheit gibt.

Kommen die speziellen Sorten aus Peru oder handelt es sich um neue Sorten, die veredelt wurden?

Fast alle stammen von niederländischen Züchtern. Aber Vorsicht, es gibt ein großes Missverständnis darüber, was Spezialitäten und was Raritäten sind. So schön sie auch sein mag, niemand wartet auf eine orangefarbene Kartoffel mit gelben Sprenkeln im Inneren. Als wir 2008 anfingen, über eine Spezialisierung nachzudenken, war der Markt für bestimmte Produkte noch nicht bereit. Für unser 90-jähriges Jubiläum haben wir 50 Kilo Trüffelkartoffeln in Frankreich gekauft. Es waren zwar nur 50 Kilo, aber 25 davon mussten wir wegwerfen. Und siehe da, heute ist das ein wichtiger Artikel. Auch beim ersten Corona-Lockdown lief einiges schief, natürlich aus den hinlänglich bekannten Gründen. Wir konnten sie zu Ostern wirklich nicht verkaufen. Dann haben wir Säcke mit einem Kilo lila Kartoffeln gemacht, ein Rezept dazu geschrieben und sie an die Haustüren in Ammerzoden und Hedel gehängt. Die Leute reden heute noch davon.

Werben Sie in den Geschäften? Wir beliefern nur zwei Einzelhändler in den Niederlanden direkt, aber Werbung im Laden ist bei Kartoffeln ohnehin schwierig. Dennoch möchten wir unseren Kunden helfen, neben der B2B-Kommunikation auch die Verbraucher zu errei-

“Wir müssen die richtigen Bedingungen schaffen, damit die Kunden bei uns kaufen möchten. Und das bedeutet Mehrwert”

chen. Deshalb stellen wir ihnen Material für die Kommunikation mit dem Endverbraucher zur Verfügung, unter anderem eine Reihe unterhaltsamer Videos.

Werden in Ihrer Packstation heute noch 25-Kilo-Säcke gehandhabt? Bis vor etwa 15 Jahren haben wir hauptsächlich einheimische Großhändler und von dort aus einen Teil des Einzelhandels beliefert und viel exportiert, unter anderem nach Russland. Heute ist unser Absatzmarkt ein ganz anderer. Wir bieten immer noch 25-Kilo-Säcke an, zum Beispiel mit Agrias, aber nur für bestimmte Länder. Hier gibt es nicht mehr so viele Lastwagen, die zum Hafen von Vlissingen fahren. Außerdem haben wir uns viel Mühe mit dem Branding der Großverpackungen gegeben. Den üblichen Netzbeutel mit einem Streifen daran gibt es nicht mehr. Das Branding bringt viele Vorteile, aber auch eine große Verantwortung mit sich: Man muss eine konstante Qualität liefern.

Sind die Kilos jetzt der Hauptumsatz? Alles, was unter zwei Kilo wiegt, macht einen sehr großen Teil des Umsatzes aus. Außerdem wird in unserer Packsta-

tion immer mehr individuell verpackt, zum Beispiel eine 320-Gramm-Packung für einen Lunchbox-Anbieter. Das ist ein ganz anderes Verkaufsmodell als früher. Es erfordert einen größeren Vorrat an Verpackungsformaten und eine Menge Flexibilität. Aber natürlich haben wir unsere gesamte Linie so eingerichtet, dass wir schnell umstellen können, auch indem wir die Verpackungen selbst bedruckbar machen. Das ist also auch bei kleinen Mengen möglich. Ein Beispiel sind Spargelkartoffeln. In den Niederlanden bestellen wir die Etiketten auf Rollen, aber für einige deutsche Kunden drucken wir sie selbst.

Möchten Sie sich in Sachen Convenience noch weiter entwickeln?

Wir denken jedenfalls darüber nach, wie wir noch mehr Convenience schaffen können, ohne die Kartoffeln selbst zu verarbeiten. Wir werden sie nicht schneiden oder zubereiten. Aber das ist eine Frage des Aufbaus, denn am Anfang ist es oft schwierig und kann zähflüssig sein. Aber mit der Zeit akzeptieren es die Verbraucher, und es geht. Als wir hier noch eine Schälmaschine hatten, lief sie manchmal

eine Stunde lang. Jetzt kommen wir nicht mehr hinterher.

Plastik oder Karton?

Karton ist nicht das beste Material für Kartoffeln, die zu 80 % aus Wasser bestehen. Es ist auch fraglich, ob Papier über den gesamten Lebenszyklus nachhaltiger ist als Kunststoff. Die Studien dazu sind nicht eindeutig. Wir exportieren auch wenig nach Frankreich, wo Plastik verboten ist. Das ist ein schwieriger Markt, weil es dort selbst viele Kartoffeln und Kartoffelprodukte gibt. Aber 95 % unserer Verpackungen sind aus Monomaterial, also recycelbar, was übrigens bei vielen papierbasierten Versionen nicht der Fall ist, weil sie zwar umweltfreundlich aussehen, aber beschichtet sind.

Hat Jac van den Oord eine Biolinie?

Wir haben keine spezielle Biolinie, aber das Thema Nachhaltigkeit war uns schon immer wichtig. Das Milieukeur-Label war früher ein Alleinstellungsmerkmal für uns. Aber als alle auf den Zug aufgesprungen sind, haben wir die Sichtbarkeit des Labels aufgegeben, weil es uns auf dem Markt keinen Mehrwert mehr gebracht hat. Fast alle niederländischen Kartoffeln,

Sortiert

Key Technology

Lebensmittel-Liebhabern genehmigt

die wir kaufen, sind auch On the Way to PlanetProof. Nur kommunizieren wir das viel weniger laut. Es ist einfach zum Standard auf dem Markt geworden. Um auf Bio zurückzukommen – das ist ziemlich komplex zu integrieren. Und weil wir mit dem Milieukeur-Label immer sehr weit waren, haben wir nie viele Bio-Kunden gewonnen. Das ist einfach gewachsen.

Haben Sie in letzter Zeit noch Sorten aufgenommen, die sich als erfolgreich erwiesen haben?

Die letzte, die sehr erfolgreich war, war Jazzy. Aber es gibt viele Sorten, die genauso schnell kommen und gehen. Nicola oder Santé sieht man kaum noch. Das wechselt oft, und dafür gibt es mehrere Gründe, zum Beispiel die Interessen der Pflanzgutbranche oder eine gewisse Abnutzung nach ein paar Jahren, wodurch die Kartoffeln unattraktiv werden. Dann wechselt man wieder.

Wie wird die Lagerung nach dem Verbot der Keimungshemmer gehandhabt?

Als wir hier 2008 unser Kühlhaus gebaut haben, haben wir von Anfang an, abgesehen von einem kleinen Experiment

mit Ethylen, nur mit Kühlung gearbeitet, ohne irgendwelche Mittel einzusetzen. Das ist kritisch und heikel. Man muss die richtige Temperatur finden und die Kartoffeln müssen schnell verarbeitet werden, wenn sie aus der Zelle zum Verbraucher kommen. Aber es funktioniert.

Gilt das auch für Kartoffeln aus dem Ausland?

Auf jeden Fall. Wir importieren nur qualitativ hochwertige Kartoffeln. Es ist ein bisschen unangenehm, das zu sagen, aber die Niederlande bauen sehr viel für die Massenproduktion und die Industrie an. Von den fast vier Millionen Tonnen Kartoffeln, die in den Niederlanden geerntet werden, werden vielleicht 300.000 Kilo hier gegessen. Das sind weniger als 10 Prozent. Das sagt alles.

Wie sieht die Branche in 10 Jahren aus?

Ich sehe uns als Trendsetter. Wenn ich mir die Branche so ansehe, denke ich, dass sie sich in unsere Richtung entwickelt, auch was den Einzelhandel betrifft. Heute einen 5-Kilo-Sack Kartoffeln an den Verbraucher zu verkaufen, das nenne ich einen Sack voller Enttäuschungen. Es gibt kaum noch eine Familie, die 5 Kilo

Kartoffeln in wenigen Tagen verbraucht. Aber wenn man sie länger liegen lässt, werden sie grün oder bekommen Keime. Wir müssen uns anpassen. Convenience wird also definitiv eine immer größere Rolle spielen.

Aber auch der Begriff Convenience wandelt sich. Vor Jahren stand er noch für Fertiggerichte, die man in die Mikrowelle schob. Heute will man das Gefühl haben, selbst gekocht zu haben. Also besorgt man sich ein Rezept, die Zutaten in der richtigen Menge und legt los.

Eine weitere Entwicklung ist, dass die Zusammenarbeit zwischen den niederländischen Kartoffelunternehmen in den nächsten zehn Jahren zunehmen wird, da wir gemeinsam gegen andere Kohlenhydratprodukte kämpfen müssen. Die wirkliche Konkurrenz kommt von außerhalb unserer Branche. Die Kartoffel wird immer mehr wie Gemüse verzehrt werden, und das wird ganz klar so weitergehen. Alles verändert sich – und wenn wir es richtig anpacken, wird es auch mindestens genauso gut. 

sales@jacvandenoord.nl

Maersk-Untersuchung unterstreicht Bedeutung der Widerstandsfähigkeit

Unterbrechungen in der Logistik sind das neue Normal

Der niedrige Wasserstand im Suezkanal, die Situation im Roten Meer, der anhaltende Konflikt in der Ukraine: Extreme Wetterbedingungen und geopolitische Spannungen führen immer häufiger zu Unterbrechungen in der Logistikkette. In einer Umfrage des Logistikdienstleisters Maersk gaben 80 Prozent der mehr als 2.000 befragten Logistikexperten aus ganz Europa an, dass sie geopolitische Instabilität oder zwischenstaatliche Konflikte für die größten potenziellen Störfaktoren in der Lieferkette halten.

“Eine

Sache haben wir in letzter Zeit gelernt, nämlich dass Störungen unvermeidlich sind, und wir wissen von unseren Kunden, dass sie das auch so sehen. Wir stellen jedoch fest, dass sich die europäischen Unternehmen bewusst sind, dass der beste Weg zur Bewältigung von Störungen darin besteht, die Widerstandsfähigkeit der Lieferketten zu erhöhen. Für uns bei Maersk liefert die Umfrage eine Fülle von Erkenntnis-

sen, um Lösungen zu entwickeln, die unseren Kunden wirklich helfen. Es ist von unschätzbarem Wert, zu verstehen, worauf es ihnen wirklich ankommt und wie sie die Zukunft sehen”, so Aymeric Chandavoine, Präsident Europa bei A.P. Moller - Maersk.

KOSTEN

Ein Ergebnis der Umfrage ist, dass 76 Prozent der befragten Unternehmen in

den letzten 12 Monaten Verspätungen aufgrund von Logistikproblemen hatten, jedes fünfte sogar in mehr als 20 Fällen. Das hat natürlich seinen Preis. „Die Gründe für diese Mehrkosten waren im vergangenen Jahr vielfältig. Eine Hauptursache waren die Transportkosten, die durch die erzwungenen längeren Transportwege entstanden sind. Auch die höheren Lagerkosten spielen eine Rolle. Wir haben gesehen, dass der saisonale Höhepunkt in Europa im Jahr 2024 früher als in den Vorjahren eingetreten ist, so dass die Unternehmen ihre Lagerbestände so schnell wie möglich auf den Markt bringen wollten, um wichtige saisonale Ereignisse nicht zu verpassen. Dies führte dazu, dass die Bestände länger gelagert werden mussten, was die Kosten in die Höhe trieb.

Kurzum, die Lieferkette steht dadurch unter großem Druck. Während die Unter-

nehmen nach Covid bereits viele Maßnahmen ergriffen haben, um den Herausforderungen von damals zu begegnen, zeigt die Maersk-Umfrage, dass vor allem die Unvorhersehbarkeit von Ereignissen zugenommen hat und die Vorbereitung immer wichtiger wird.

WIDERSTANDSKRAFT

Also braucht es Widerstandskraft. Die Befragten gaben beispielsweise an, dass eine bessere Kommunikation und ein besserer Datenaustausch, Technologien zur Überwachung und Verfolgung von Sendungen sowie eine schnelle und flexible Planung zu einer größeren Widerstandskraft beitragen können. Dies scheint jedoch nicht so einfach zu sein. So wird beispielsweise der Datenaustausch durch fehlende Standards behindert. „Mehr als jedes vierte Unternehmen sieht die größte Hürde darin, dass die Daten der Partner nicht standardisiert sind, wobei die Dateninkompatibilität für fast jedes vierte Unternehmen eine Herausforderung darstellt.“

Und auch die Lagerhaltung spielt eine Rolle, wenn es darum geht, die Widerstandsfähigkeit zu erhöhen. Johanna Hainz, Maersk Global Head of Customer Solutions: „Anfang 2024 sind viele Importeure wieder zu den Lagerbeständen zurückgekehrt, die sie vor der Pandemie hatten. Dies deutet darauf hin, dass sie Vertrauen in ihre Fähigkeit haben, mit dem Risiko von Lieferengpässen umzugehen, aber möglicherweise auch, dass sie es sich nicht leisten können, überschüssige Lagerbestände zu halten. Angesichts des Vorfalls im Roten Meer und der zahlreichen Dominoeffekte sowie der Unvorhersehbarkeit der politischen Landschaft, die sich auf die Zölle auswirkt, versuchen viele Importeure nun erneut, die Nachfrage wieder vorwegzunehmen und ihre Lagerbestände als eine Form

von ‚geplanter Widerstandskraft‘ zu erhöhen.“

DIVERSIFIZIERUNG

Eine weitere Option ist die Diversifizierung des Angebots, wobei auch Europa ins Spiel kommt. Maersk kommt zu dem Schluss, dass die Störungen der letzten Jahre gezeigt haben, wie wichtig die Diversifizierung der Lieferkette ist. „Nimmt man die wachsende Infrastruktur und die gut entwickelten Logistiknetzwerke in Europa hinzu, wird deutlich, dass es eine solide Grundlage gibt, auf der Unternehmen aufbauen können. Während europäische Unternehmen sich den Herausforderungen der modernen Weltwirtschaft stellen, könnte die strategische Nutzung dieser Schlüsselmärkte für nachhaltiges Wachstum und Widerstandskraft essentiell sein.“

Und obwohl laut Statista die innereuropäischen Warenexporte von 2,9 Billionen Euro im Jahr 2020 auf 4,1 Billionen Euro im Jahr 2023 zulegten, ist auch klar, dass Europa allein nicht ausreichen wird, weshalb die Beschaffungsstrategien angepasst werden, wie Maersk feststellt. Bei der Diversifizierung der Lieferanten werden neben den aufstrebenden Märkten in Europa auch Länder rund um Europa in Betracht gezogen, um unabhängiger von Lieferungen aus asiatischen Ländern zu werden. Vor allem die Türkei rückt ins Blickfeld. „Die Nähe zu Europa würde nicht nur die Transitzeiten und -kosten reduzieren, das Land bietet auch qualifizierte und bezahlbare Arbeitskräfte, eine moderne Infrastruktur, Handelsabkommen mit der EU und darüber hinaus sowie ein vielfältiges industrielles Angebot. Weitere Länder, die von den Befragten in Betracht gezogen wurden, waren Ägypten, Polen, Marokko und Rumänien. 

ABZ Seeds: Pionier in F1-HybridErdbeeren seit 1993

Die Erdbeersektor steht vor einer erheblichen Transformation, samenvermehrte Hybrid-Erdbeersorten bieten Perspektiven für eine nachhaltigere Zukunft und gesteigerte Effizienz. Seit 1993 ist ABZ Seeds ein Vorreiter in diesem Bereich und hat mittlerweile mehr als 20 weltweit geschätzte Sorten im Portfolio.

Vorteile von Erdbeeren aus Samen

1. Sauberes und einheitliches Pfl anzgut

Saatgut bietet den Erzeugern einen sauberen Start ohne samenbürtige Krankheiten und reduziert somit den Einsatz von Pfl anzenschutzmitteln. Durch die Uniformität des Pfl anzmaterials wird der Anbau vereinfacht und nachhaltiger, wobei gleichzeitig die Resistenz gegen Krankheiten wie dem Echten Mehltau verbessert wird.

2. Flexibilität für Erzeuger

Samen bieten eine unschlagbare Flexibilität. Im Vergleich zu Stecklingen, die ein Jahr benötigen, liefern Sämlinge bereits vier Monate nach der Aussaat Erdbeeren. Dies verkürzt die Produktionszeit und erlaubt eine ganzjährige Pfl anzung. Mit den immertragenden Sorten von ABZ Seeds lässt sich optimal auf Marktschwankungen reagieren.

3. Nachhaltigkeit und Zukunftssicherheit

F1-Hybrid-Erdbeersorten reduzieren die Abhängigkeit von Chemikalien und minimieren den Transport durch lokalen Anbau. Der vertikale Anbau profi tiert von der kompakten Wuchsform und Hygiene der Pfl anzen, was insbesondere in Umgebungen mit hohem Krankheitsrisiko von Bedeutung ist.

Ökonomische Vorteile

Immer mehr Gemüse- und Tomatenproduzenten entscheiden sich für eine Umstellung auf Samen. Mit geringeren Energiekosten und stabilen Marktwerten ist diese Art der Kultivierung eine attraktive Option. Darüber hinaus bietet die Verwendung von Samen im Vergleich zu Stecklingen erhebliche Vorteile. Die Sämlinge sind schneller verfügbar, wodurch die lange Wartezeit von mindestens einem Jahr bei Stecklingen entfällt. Zudem kann Saatgut einfacher transportiert und länger gelagert werden, was die Logistik optimiert. Dies bringt geringere Risiken und mehr Flexibilität für Erzeuger weltweit.

Innovation und internationales Wachstum

ABZ Seeds setzt kontinuierlich auf Forschung und Entwicklung, um Spitzenleistungen zu erbringen. Mithilfe modernster Technik werden neue Resistenzen und genetische Verbesserungen erforscht. Das Unternehmen entwickelt kompakte und vielseitige Sorten, die sich für zahlreiche Anbaumethoden eignen - vom Gewächshaus bis zum vertikalen Anbau.

Fazit

ABZ Seeds setzt seit 1993 Maßstäbe im Bereich samenvermehrter F1-Hybrid-Erdbeeren. Mit dem Schwerpunkt auf Nachhaltigkeit, Innovation und Flexibilität bietet das Unternehmen Lösungen, die der gesamten Branche zugutekommen. Die Zukunft des Erdbeeranbaus liegt im Saatgut, und ABZ Seeds ebnet den Weg zu einer grüneren und effizienteren Welt.

www.abz-strawberry.com

w w w .e x pgroup.us

„Konsolidierung

ist das Gebot der Stunde“

Obwohl Kettenintegration und Konsolidierung in der Agrarbranche derzeit ein großes Thema sind und Umfangszunahme das Gebot der Stunde ist, gibt es nichts Neues unter der Sonne, wie Bert Graafsma, Vorsitzender der Gruppe für die Agrarlebensmittelbranche der internationalen Wirtschaftsprüfungs- und (Steuer)Beratungsgesellschaft PwC betont. “Kettenintegration und -konsolidierung sind ein Gebot der Stunde”. Und PwC geht gewiss nicht davon aus, dass sich dies in Zukunft ändern wird. “Ich denke, dass Konsolidierung und Zusammenarbeit nur zunehmen werden. Im Gewächshausgartenbau macht zum Beispiel der Mangel an Mitarbeitern Investitionen in die Robotisierung notwendig. Wer mehr Volumen vermarktet, kann man auch leichter in Roboter investieren. Wenn man sieht, welche Investitionen unter den Aspekten Arbeitskräftemangel, Nachhaltigkeit und Technologie notwendig sind, gehe ich davon aus, dass sich diese Zusammenarbeit intensivieren wird.”

Das AGF-Fachmagazin Primeur sprach mit Bert Graafsma u. a. über die Probleme bei der Zusammenarbeit, die Rolle des Zwischenhandels, die zunehmende Annäherung zwischen Erzeugern und Supermärkten und die Chancen für die AGF-Branche.

Unterscheiden sich Kettenintegration und Konsolidierung in der AGFBranche von denen anderer Branchen?

„In der gesamten Lebensmittelbranche sind Konsolidierung und Kettenintegration zu beobachten. Das war eigentlich schon immer so. Die Zusammenarbeit findet in der gesamten Kette statt: beispielsweise auf der Ebene der Erzeuger, aber auch auf der Ebene des Handels, wo The Greenery gerade eine Sondierung mit BelOrta gestartet hat. Auch die Marktdynamik unterliegt immer wieder Anpassungen, alles ist in ständiger Bewegung. Einerseits gibt es ständig Umfangszunahmen, andererseits kommt es immer wieder zu neuen Initiativen und Produkten am unteren Ende der Kette, wo dann in einigen Jahren eine neue Konsolidierungsrunde erfolgt.“ Das führt Bert zur Feststellung, dass es in den 1960er Jahren möglich war, mit einer kleinen Gärtnerei ein Einkommen zu erwirtschaften, während die steigenden Kosten heute eine Vergrößerung der Betriebe erforderlich machen. „Ich denke, dass eine Umfangsvergrößerung manchmal wirklich notwendig ist.“

„Das kann auf der Ebene der Erzeuger sein, um in neue Verpackungsmaschinen oder landwirtschaftliche Geräte zu investieren. Das kann aber auch auf der Ebene einer Versteigerung sein, um in die Digitalisierung zu investieren. Das sind umfassende Investitionen in Websites, Portale, Datenbanken oder KI. Während landwirtschaftliche Maschinen handfester sind als die Digitalisierung, die sich nur auf einem Monitor abbildet, sind beide von Bedeutung. Um diese Investitionen weiterhin tätigen zu können, sind demnach auch Umfangsvergrößerungen erforderlich.“

Vor kurzem kündigten The Greenery und BelOrta Sondierungen über eine mögliche Zusammenarbeit an, während Fruitmasters und Veiling Hoogstraten zu dem Ergebnis kamen, dass sich dies für sie nicht auszahlen wird. Diese Art von Sondierungen zur Zusammenarbeit sind oft komplexe Verfahren. Woran können sie scheitern?

„Es ist sehr wichtig, einen guten Anlass zu finden, um in die gleiche Spur zu kommen. Eine Genossenschaft besteht aus vielen Erzeugern, die alle ihre eigene Nische und Spezialisierung haben. Darin sind sie unglaublich gut, aber sie brauchen sich auch gegenseitig, um für einander erfolgreich zu sein. Es ist sehr wichtig, ein gemeinsames Ziel zu finden und sich dieses vor Augen zu halten. Wenn man dieses gemeinsame Ziel findet, ist der Wert der neuen Organisati-

on um ein Vielfaches größer als der Wert der einzelnen Unternehmen.“ Bert ist der Ansicht, dass zum Beispiel notwendige Investitionen in die Digitalisierung ein solches gemeinsames Ziel sein können. „Bei den Versteigerungen ziehe ich die Parallele zur Blumenbranche: Dort läuft bereits ein Digitalisierungsprozess, bei dem man jetzt digitale und Fernversteigerungen sieht. 2023 wurde die Rosenversteigerungsuhr zentralisiert. Gab es früher eine Rosenversteigerungsuhr an verschiedenen Orten, so wird sie jetzt an einem Standort abgehalten. Für eine Auktion ist es sehr wichtig, dass der Zuschlag an einem Ort in einer Auktionsumgebung stattfindet. Royal FloraHolland ist inzwischen so etabliert, dass wir über die Blumenversteigerungen in Aalsmeer und Naaldwijk schon gar nicht mehr sprechen. Daran kann man erkennen, dass etwa 15 Jahre nach einem Zusammenschluss Vorteile für die Mitglieder erzielt werden können. Aber das ist ein zukünftiges Ziel, das man gemeinsam verfolgen muss, und da die Erzeuger ihre eigene Nische haben und die Genossenschaften ihre eigene Kultur, ist das ziemlich komplex. Am Beispiel von The Greenery und Bel‘Orta kommen nationale Grenzen hinzu. Man muss sich also mit unterschiedlichen Gesetzen und Vorschriften, einer unterschiedlichen Besteuerung und wahrscheinlich einer unterschiedlichen Verwaltung auseinandersetzen. Aber es geht immer um das gemeinsame Ziel. Wenn man sich das vor Augen hält, kann man gegenseitig Werte schaffen.“

Könnte die Versteigerungsuhr aufgrund der Digitalisierung eine neue Rolle bekommen?

„Es würde der Versteigerungsuhr einen Mehrwert verleihen und auch das Produktangebot der Versteigerungsuhr erweitern, wenn das Angebot von zwei Genossenschaften zusammengefasst wird. Das macht die Teilnahme auch für die Käufer interessanter. Aber auch im Bereich der Logistik ergeben sich Vorteile, denn durch die Zentralisierung der logistischen Abläufe können mehr Dienstleistungen angeboten werden. Wo es früher 100 Lieferanten gab, sind es jetzt 200, wodurch sich auch der Weg zu den Käufern logistisch verbessern lässt. Die Erzeuger können so ein viel größeres Publikum ansprechen.“

Auch die Anbaubetriebe werden immer größer und vermarkten immer

häufiger selbst – oftmals in direktem Kontakt mit den Supermärkten. Wie sehen Sie diese Entwicklung?

„Die direkte Zusammenarbeit mit den Supermärkten war bei anderen Produktkategorien schon viel früher zu beobachten. Beim Brotregal oder beim Fleischsortiment haben sich die Supermärkte schon viel früher einigen wenigen Parteien genähert. In den letzten Jahren sieht man dies auch bei Paprika und Tomaten. Albert Heijn arbeitet mit einer ausgesuchten Anzahl von Erzeugern zusammen, die daher ein anderes Geschäftsmodell haben. Sie sind immer noch Unternehmer, aber auf eine andere Art und Weise. In guten Jahren teilen sie den Gewinn, in schlechten Jahren teilen sie das Leid mit dem Supermarkt. Erzeuger, die direkt mit einem Supermarkt zusammenarbeiten, sind innovativ und investieren auf eine andere Art und Weise, können aber trotzdem ein sehr gutes Produkt liefern.“ Bert zufolge spielt dabei auch der Aspekt der Nachhaltigkeit eine Rolle. „Für Supermärkte besteht eine sehr große Herausforderung in der Umsetzung der CSRD-Richtlinien (‚Corporate Sustainability Reporting Directive‘ – europäische Gesetzgebung zur Nachhaltigkeit für Unternehmen, die zwei dieser drei Kriterien erfüllen: mehr als 250 Mitarbeiter, mehr als 50 Millionen Euro Umsatz und eine Bilanzsumme von mehr als 25 Millionen Euro). Dabei geht es vor allem um Nachhaltigkeit, aber auch darum, wie die Produkte angebaut werden. In dem Moment, in dem die Supermärkte in einer Direktbeziehung mit einem Erzeuger stehen, erfolgt die Dateneingabe für den Supermarkt schneller und transparenter, als wenn noch verschiedene Kanäle dazwischengeschaltet sind. Aufgrund der geforderten Datentransparenz kann man auch erwarten, dass die Einzelhänd-

ler näher an die Erzeuger heranrücken werden.“

Was bedeutet das für den Handel?

„Ein Teil der CSRD-Vorschriften beinhaltet den ESG-Report (Environmental, Social, Governance). Dabei möchte man von den Aktienfonds und bald auch den größeren Unternehmen wissen, wie sie zu Ihren Produkten kommen und wie nachhaltig und sozial verantwortlich sie sind. Um darüber richtig berichten zu können, braucht man eine Menge Daten, und für viele Unternehmen ist das ein Test. Natürlich wussten die Unternehmen immer, was sie einkauften und was dafür bezahlt wurde. Aber wie viele Pflanzenschutzmittel verwendet werden, wie mit den Mitarbeitern umgegangen wird oder wie der CO2-Fußabdruck des Produkts aussieht – das sind Informationen, die noch nicht standardmäßig verfügbar sind. Hier ist eine große Nachfrage zu verzeichnen. Während sich die Einzelhändler manchmal direkt an die Erzeuger wenden, wird diese Frage auch an den Zwischenhandel gestellt. In dieser Hinsicht hat der Handel den Vorteil, dass er Produktspezialist ist. Der Zwi-

schenhandel weiß sehr viel über die von ihm verkauften Produkte und kann daher viel dazu beitragen, indem er dieses Wissen weitergibt und die Daten für den Supermarkt erweitert. Damit kann dann nachgewiesen werden, dass das Produkt bestimmten Standards entspricht. Aber das ist auch eine Herausforderung für die Zwischenhändler. Die haben nämlich manchmal ein eher traditionelles Geschäftsmodell, bei dem solche Daten noch nicht zusammengetragen werden. Für sie ergibt sich daher eine wichtige Rolle von gesellschaftlicher Bedeutung, die gleichzeitig eine große Herausforderung bei der Umsetzung darstellt. Als Zwischenhändler sind Sie auch nicht als Data house aufgestellt. Man sieht ja auch, dass sehr viele Unternehmen innerlich dazu bereit sind und wissen, was zu tun ist. In der Branche wurden gute Initiativen gestartet, zum Beispiel von GroentenFruit Huis. Aber um dies im System und in den Prozessen zu verankern und die Informationen vom Feld durch die gesamte Kette zu kanalisieren, ist noch viel Entwicklungsarbeit nötig.“

„Friesland Campina zum Beispiel – das waren einmal zwei Unternehmen, daran denken wir heute nicht mehr – hat ein System entwickelt, das bis auf die Ebene des Hofes zurückgeht. Dabei werden die Daten bereits im Betrieb abgerufen. Für den Landwirt ist es eine Menge Arbeit, all diese Daten einzugeben und zu registrieren, aber es bietet auch einen gewissen Wettbewerbsvorteil. Denn so lässt sich beispielsweise dem Endkunden gegenüber nachweisen, dass man über die verwendeten Mittel Bescheid weiß. Man beobachtet die Entwicklung – und in der Supermarktlandschaft ist dies in gewissem Maße bereits der Fall –, dass die Verbraucher viel mehr Transparenz fordern. Auch der Staat fordert dies vom Einzel-

Bert Graafsma

Storage, checking and handling of climatecontrolled fruit

With us your fruit is in good hands. From arrival at the port to collection from our storage; we offer your product the best possible treatment.

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Axia ist ein innovatives Züchtungsunternehmen, das sich auf die Züchtung von Gemüsesaatgut für geschützte Kulturen spezialisiert hat. Wir führen ein spezielles Zuchtprogramm für beheizte Gewächshäuser, mit oder ohne Kunstlicht.

Unser Züchtungsprogramm zeichnet sich durch einen starken Fokus auf Geschmack, gesunde Inhaltsstoffe und einen sehr hohen Ertrag aus.

Für weitere Informationen besuchen Sie unsere Website und folgen Sie uns in den sozialen Medien.

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handel. Der Einzelhandel steht auch unter Druck, was gesunde Lebensmittel angeht. Das erfordert also auch einen Beitrag seitens der Kette. Jedes Mal, wenn ich mit einem Handelsunternehmen spreche, bin ich beeindruckt, wie viel sie über die Produkte wissen, z. B. in Bezug auf Herkunft, Ernte oder Qualität. Und wenn es gelingt, dieses Wissen durch zusätzliche Daten zur Nachhaltigkeit, zur Gesundheit oder zu einer gesellschaftlich verantwortlichen Produktion zu ergänzen, dann denke ich, dass die Vermittlungstätigkeit auch weiterhin eine sehr wichtige Rolle spielen kann. Ich würde sogar sagen, dass der Handel als eine der Parteien, die über das nötige Wissen verfügen, sogar noch wichtiger werden könnte.“

Könnte die engere Beziehung zwischen Erzeuger und Supermarkt aufgrund der unterschiedlichen Marktmacht zu Abhängigkeit und einer schwächeren Marktposition des Erzeugers führen?

„Diese Abhängigkeit hat zwei Seiten. Denn auch der Supermarkt geht eine langfristige Beziehung mit dem Erzeuger, Händler oder Dienstleister ein, in welcher Form auch immer. In der Regel handelt es sich dabei um langfristige Vereinbarungen, unter anderem in Bezug auf das Produktangebot, auf welche Innovationen gesetzt wird und welche Lieferzeiten gelten. Es geht wirklich in beide Richtungen, denn aufgrund der vom Erzeuger gelieferten Mengen und der Anforderungen der Supermärkte besteht eine gegenseitige Abhängigkeit.“

Was aber, wenn Sie als Paprikaanbauer X nur für den Supermarkt Y anbauen?

„Manche Erzeuger entscheiden sich hierfür, weil sie dann auch wissen, was am Jahresende für sie übrig bleibt. Ein solcher Erzeuger geht eine langfristige Beziehung mit dem Supermarkt ein und zielt auf die Sicherung dieser Beziehung ab, damit sie für beide Seiten funktioniert. Auf diese Weise kann der Erzeuger sein Unterneh-

men auf nachhaltige Weise weiterführen und der Supermarkt erhält die Produkte, die er braucht. Auch das ist unternehmerisch. Wenn der Supermarkt beispielsweise von Verbrauchern nach pflanzenschutzmittelfreiem Obst und Gemüse gefragt wird, erfordert dies Investitionen des Erzeugers, so dass Erzeuger und Supermarkt aneinander gekoppelt sind. Das Gleiche gilt für Investitionen in die Robotisierung als Antwort auf die Arbeitskräfteproblematik.“

Spielt der Aspekt der Nachhaltigkeit bei der Kettenintegration eine Rolle?

„Nachhaltigkeit kann auch ein Grund für eine Vergrößerung sein, so dass mehr Investitionen in diesem Bereich getätigt werden können. Aufgrund der ESGGesetzgebung werden die Einkäufe von Supermärkten und Gastronomiebetrieben sehr viel transparenter. Diskussionen über Kakao oder Kaffee gab es eigentlich nie, aber jetzt, da die Bedingungen transparenter werden, lässt sich dies beobachten. Das gilt auch für Fleisch, denn der CO2-Fußabdruck von Fleisch beträgt ein Vielfaches dessen, was in der AGF-Branche anfällt. Ich gehe davon aus, dass es einen Wettbewerbsvorteil für die AGF-Branche im Hinblick auf die Nachhaltigkeit geben wird, da ihr Fußabdruck um ein Vielfaches geringer ist als der anderer Sparten. Darin liegt eine echte Chance. Andererseits werden die ESG-Daten für Obst und Gemüse wahrscheinlich auch bemerkenswerte Erkenntnisse liefern, etwa in Bezug auf die Sicherheit oder Zufriedenheit der Mitarbeiter oder hinsichtlich einer fairen Entlohnung. Auch da will man als Branche sicherstellen, dass die Kette keine Risiken birgt. Dann kann man sagen: Das Risiko liegt beim Erzeuger, aber das ist natürlich nicht der Fall. Denn wenn ein Produkt auf der Ebene des Erzeugers einen bestimmten Vorteil oder einen Ruf erlangt, zieht sich das durch die gesamte Kette bis hin zum Verkaufsregal. Verständlicherweise liegt es auch in der Verantwortung der gesamten

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With growing passion and innovation, we are dedicated to cultivating solutions that serve as the vital link between production and retail. From selecting topquality fruit producers to precise quantity planning, from fair price negotiations to ef cient logistics, and from strict food safety standards to a strong commitment to sustainability — we nurture every aspect of the process. This is our commitment to you, ensuring that our solutions will continue to bear fruit for you and your customers well into the future.

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Kette, dafür zu sorgen, dass bei diesen ESG-Kriterien ein gutes Ergebnis erzielt wird. Es kann durchaus sein, dass die Kette auf der Grundlage des ESG-Berichts weiß, dass sie noch nicht da ist, wo sie sein will, aber auf der Grundlage des Berichts ein Ziel formulieren kann – was bei einer ganzen Reihe von Teilbranchen in der Agrar- und Lebensmittelbranche der Fall ist. Die Verfolgung dieses gemeinsamen Ziels bietet wiederum die Möglichkeit, alle Beteiligten einzubinden.“

Gilt die gemeinsame Verantwortung für ein gutes ESG-Ergebnis auch für die Preisgestaltung, um die dafür erforderlichen Investitionen zu decken?

„Das ist eine Herausforderung für die Kette. Es ist natürlich sehr einfach, die Spezifikationen zu ändern und den gleichen Preis zu zahlen.

Aber auch diese Investition wird von der gesamten Kette getragen werden müssen, und nur so geht es auch. Denn es ist klar, dass sich der Kostenpreis durch Investitionen in einem bestimmten Teil der Kette insgesamt ändern wird. Das haben wir auch bei der Lohnkomponente gesehen. Die Lohnkosten sind enorm gestiegen, was sich durch die gesamte Kette zieht und zu steigenden Preisen in allen Gliedern führt. Das sieht man auch hier: Wenn man zu einer anderen Art des Anbaus übergeht, hat diese nachhaltigere Methode ein anderes Preisschild. Das ist eine KostenNutzen-Analyse. Und auch der Verbraucher – der immer bewusster wird – muss dazu bereit sein.“

Wo sieht PwC Chancen für die AGF-Branche?

„Es gibt eine gemeinsame Initiative von kooperieren-

den Gesundheitsfonds wie dem KWF-Krebsfonds und dem Diabetesfonds, um die „gesundheitsbewusste Generation“ zu erreichen. Ich denke, dass die AGF-Branche hier eine wichtige Rolle spielen kann, denn alles, was sie erzeugt, trägt zu einer gesunden Ernährung und einem gesunden Lebensstil bei. Vor einigen Jahren haben wir die Studie The Prize of Healthy Food veröffentlicht, in der wir festgestellt haben, dass gesunde Ernährung einen Nettogewinn darstellt. Sie mag zwar zunächst etwas teurer sein, aber am Ende spart man eine Menge Gesundheitskosten. Wie kommt man dahin? Als Unternehmen müssen sich hier natürlich die AGF-Branche und der Einzelhandel engagieren, aber auch die Regierung – denken Sie beispielsweise an die Diskussion über die Mehrwertsteuer sowie an die Verbrau-

cher und das Bildungswesen, die dem Thema der gesunden Ernährung mehr Aufmerksamkeit schenken. Ich würde mir wünschen, dass die AGFBranche mehr Raum erhält, um die ihr zukommende Rolle wahrzunehmen. Dies gilt zum Beispiel für gesunde Snacks oder nahrhafte Abendmahlzeiten. Aber denken Sie auch an Fleischersatzprodukte, die Eiweiß aus pflanzlichen Produkten enthalten. Das bietet hervorragende Möglichkeiten für die Branche.“ 

Bert.Graafsma@pwc.com

Martijn Vogelaar, Fruvo

„Wenn wir robotertauglich sein wollen, müssen wir Birnen wie Trauben anbauen“

Die Birnen sind wieder in den Zellen. Zeit, sich mit Fruvo aus Krabbendijke auf die neue Kernobstsaison zu freuen. Das Unternehmen Fruvo kühlt, sortiert, verpackt und verkauft Kernobst vom eigenen Anbaubetrieb Vogelaar Fruitcultures und von anderen Erzeugern im In- und Ausland. Dazu steht eine klimatisierte Lagerkapazität von mehr als 7 Millionen Kilogramm zur Verfügung. Ein Gespräch über Ernteroboter, Bio-Obst und die Absatzchancen von Birnen.

“Wir von Vogelaar Fruitcultures haben eine um 25 bis 30 Prozent geringere Ernte. In diesem Jahr haben wir überall in den Niederlanden große Hagelschäden. Bei den Conference-Birnen sind die Schäden ziemlich ausgeglichen. Bei den anderen Birnensorten ist der Schaden größer, und das Schwierige daran ist, dass diese Sorten im Vergleich

zur Conference-Birne nur einen begrenzten Markt in der Klasse II haben. Erfreulich ist, dass die Kunden in diesem Jahr leichte Hagelschäden im Allgemeinen recht gut zu akzeptieren scheinen. Das ist auch notwendig, denn es gibt weniger Birnen bei vorhandener Nachfrage – und finden Sie in diesem Jahr mal ein makelloses Produkt”, so Martijn Vogelaar.

BREITE NACHFRAGE NACH BIRNEN

Auch für Birnen sieht der Markt gut aus, so der Verkaufsleiter Michel van Iwaarden. „Im September war der Absatz noch recht ruhig, aber ab Ende Oktober hat sich der Markt gut belebt. Grundsätzlich laufen alle Bestimmungsorte gut. Wir selbst exportieren recht viel in südliche Länder wie Spanien und Italien, aber auch die skandinavischen Länder laufen gut, und die Klasse II Conference findet bereits ihren Weg in Länder wie Polen und die baltischen Staaten. Anders als in den Vorjahren gibt es in Italien eine große Abate-Ernte, die auch gut bezahlt wird. Vor allem in Süditalien erleben wir bereits eine gute Nachfrage nach unseren Conference-Birnen.“

Auf die Frage nach dem Potenzial für den Anbau von Abate Fetel in den Nieder-

landen antwortet Martijn folgendermaßen: „Wahrscheinlich wurde diese Sorte in den Niederlanden nie in großem Umfang angebaut, weil wir bereits die Conference-Birne hatten. Untersuchungen haben immer wieder gezeigt, dass diese Birne im Vergleich zur Conference im niederländischen Klima nicht gut gedeiht, aber angesichts der Klimaveränderungen wäre es möglich, dass sie es jetzt und in Zukunft tut. In den kommenden Jahren werden wir auch in Abate investieren. Die Produktion in Europa geht zurück und der Markt zeigt Nachfrage. Wir werden das Risiko eingehen. Ich persönlich glaube nicht an das Club-Konzept für diese Birne, denn Abate ist eine freie Sorte, die jeder anbauen kann. Ein gemeinsamer Verkauf – vielleicht unter einer Marke mit entsprechender Kontrolle über das Produkt und den Anbau –bietet mehr Möglichkeiten. Außerdem ist der Platz in den Regalen begrenzt. Die meisten Supermärkte in den Niederlanden haben die Conference, die Doyenne du Comice, eine Kochbirne und zunehmend auch die Xenia im Regal. Auch bei Äpfeln werden oft neue Sorten auf Kosten einer anderen Sorte eingeführt.“

RÜCKLÄUFIGE ERNTE IN ITALIEN, SPANIEN UND PORTUGAL

„Außerdem entwickelt sich der Birnenkonsum in Europa derzeit nicht so gut, wie die jährlichen Zahlen der WAPA zeigen. Der Vorteil ist, dass wir die Früchte zu einem relativ günstigen Preis anbieten können, vor allem im Vergleich zu anderen Obstsorten. Glücklicherweise ist der Verbrauch in Ost- und Südeuropa höher, und wir sehen auch Exportmöglichkeiten für Birnen außerhalb Europas, zum

Beispiel in Nordafrika. Wissen Sie, vieles hängt von der Produktion anderswo ab. Aber auch Länder wie Spanien, Italien und Portugal haben aufgrund der extremen Witterungsbedingungen der letzten Jahre eine eher enttäuschende Produktivität, was zu einem starken Rückgang der Ernten geführt hat. Auf der anderen Seite nimmt die Birnenproduktion in Polen zu, aber dort kommt weniger hinzu als in den südlichen Ländern verloren geht. Wenn jedes Land eine Spitzenernte hat, gibt es zu viele Birnen, aber das war in den letzten Jahren selten der Fall.“

Fruvo richtet sein Augenmerk auch auf weit entfernte Bestimmungsorte, wie zum Beispiel Asien. „In diesem Jahr ist das aber weniger nötig, da auch in Europa gute Preise erzielt werden können. Ein Markt wie China scheint zwar manchmal lukrativ zu sein, aber die Risiken bei Birnen, die 50 oder manchmal 60 Tage unterwegs sind, sind auch groß. Dann ist es vielleicht besser, die Birnen in Europa zu verkaufen“, bemerkt Van Iwaarden. Die Konkurrenz durch Birnen aus Übersee hält sich seiner Meinung nach in Grenzen. „Wenn die Preise in Europa hoch sind, versuchen die Produzenten in Übersee oft, ein Stück vom Kuchen abzubekommen, aber im letzten Jahr ist dieser Markt nach einem guten Start schnell wieder eingebrochen. Wenn sie ihre Früchte näher am heimischen Markt verkaufen können, ist auch das Risiko für sie geringer.“

BIO-BIRNEN SIND AUCH NICHT DAS EI

DES KOLUMBUS

Vor sechs Jahren begann Vogelaar mit einer Parzelle auf seinem eigenen Obst-

baubetrieb mit der Umstellung auf Bio. Inzwischen kann er von dieser Parzelle 100 Prozent Bio-Birnen liefern. „Aber wenn Sie mich jetzt fragen, ob Bio das Ei des Kolumbus ist, dann sage ich nein“, so Martijn. „Ich glaube nicht, dass die Nachfrage nach Bio-Birnen übermäßig groß ist. Es ist immer noch ein Nischenmarkt. Viele Länder haben zu Beginn der Saison ihre eigene Produktion. Erst ab Ende November, Anfang Dezember gibt es eine gewisse Nachfrage nach niederländischen Bio-Birnen.“

„Dabei bin ich immer weniger davon überzeugt, dass Bio tatsächlich so nachhaltig ist. Bei arbeitsintensivem Bio-Anbau wird die Ernte halbiert und das Risiko von Schäden ist enorm. Ich halte es für unverantwortlich, mit einem so hohen Risiko von Ernteausfällen zu produzieren und glaube, dass es besser ist, gezielt Chemikalien einzusetzen, als herumzuwursteln, weil man die Bäume nicht richtig schützen, pflegen und regulieren kann. Ich denke, es ist Zeit, einen Mittelweg zu finden, bei dem beide Seiten ihre Stärken einbringen. Wir haben alle einen Mangel an Arbeitskräften, und der ökologische Anbau schafft Arbeit.“

BIRNEN WIE WEINTRAUBEN ANBAUEN?

Und gerade die Arbeitskräfte sind eine der größten Herausforderungen für die Obstanbaubranche. Trotz weltweiter Bemühungen sind Ernteroboter für Birnen noch nicht in Sicht. „Eines Tages wird es so weit sein“, sagt Martijn, der an mehreren Projekten beteiligt ist. „Aber es gibt noch einige Hindernisse. Der Einsatz eines Pflückroboters geht zum Beispiel

José de Dreu, Michel van Iwaarden, Martijn und Thijs Vogelaar von Fruvo

Hand in Hand mit dem Pflanzsystem, das robotertauglich sein muss. Unsere Birnbäume werden in der Regel dreißig bis vierzig Jahre alt. Es gibt also bereits eine große Pflanzfläche, auf der kein Roboter eingesetzt werden kann. Meiner Meinung nach sollte eine robotertaugliche Birnenkultur eher die Form einer Hecke haben, aber dann erreicht man nicht das Produktionsvolumen. Man kann das Problem lösen, indem man in die Höhe geht, aber alles in der Höhe erfordert mehr Arbeit. Vielleicht sollten wir anfangen, Obst wie Weintrauben anzubauen. Sicher ist, dass wir zu einem systematischeren Anbau übergehen müssen, um ein möglichst einheitliches Produkt zu erhalten.“

Im Gegensatz zu vielen Kollegen hat Vogelaar nur selten eine Zeitarbeitsfirma eingeschaltet, sondern die Mitarbeiter selbst angeworben und bezahlt. Zu diesem Zweck wurde neben dem Gelände in Krabbendijke ein großer Komplex für Wanderarbeiter errichtet, in dem die Mitarbeiter wohnen können. „Wir haben einen festen Stamm an Mitarbeitern, hauptsächlich Polen und Bulgaren, aber es wird immer schwieriger, motivierte Leute zu finden. In der Erntezeit haben wir hier schnell 180 bis 200 Leute im Einsatz. Auch in Polen ist die junge Generation weniger bereit, die Ärmel hochzu-

krempeln. Trotz aller Mechanisierung werden wir immer noch Arbeitskräfte brauchen, um die Arbeit zu erledigen, und neben all den leitenden und technischen Positionen brauchen wir auch weiterhin Spitzenkräfte. Das neue Gesetz für Selbstständige könnte für uns eine weitere Chance sein, fest angestellte Führungskräfte zu bekommen, wenn es dazu führt, dass mehr Menschen als Angestellte arbeiten wollen.“

GNADENSTOSS

Ein weiteres Problem für den Birnenanbaubetrieb sind die zur Verfügung stehenden Mittel. „Die Frage ist, ob wir genügend Mittel haben, um unsere Früchte zu schützen. Auch in unserem Betrieb beobachten wir eine Zunahme von Birnenschorf und Birnenblattfäule. Ein alter, erfahrener Obstanbauer, der jetzt im Ruhestand ist, sagt immer: „Einen Floh muss man schlagen und nicht streicheln.“ Und genau hier liegt meines Erachtens heute das Problem. Wir sind nicht mehr in der Lage, den Gnadenstoß zu versetzen, das heißt, wir müssen vielleicht sieben Mal ein Mittel spritzen, das nur zu 50 Prozent wirkt. Nachhaltig ist das nicht.“

Trotz aller Herausforderungen hat Fruvo in den letzten Jahren viel investiert, um für die Zukunft gerüstet zu sein. Neben

dem Wanderarbeiterkomplex wurde das Routing auf dem Betriebsgelände mit der Trennung von Vorsortierung und Verpackung in Angriff genommen, und das Unternehmen investierte in eine Wasseraufbereitungsanlage. „Wenn man nicht wächst, kommt es zu Rückschritten“, so Martijn. „Deshalb kühlen wir auch immer mehr importiertes Obst für Dritte und lagern jetzt auch Zitrusfrüchte, Trauben und Kartoffeln. Oft sind es Kühlunternehmen, die uns anrufen, weil sie gerade keine Kapazitäten haben.“

Fruvo bietet auch anderen Obstbauern die Möglichkeit, ihr Obst zu kühlen, zu sortieren, zu verpacken und zu vermarkten. „Ich denke, dass wir in den letzten Jahren einen guten Preis für die Erzeuger auf dem Markt erzielen konnten. Aber wir sind immer auf der Suche nach langfristigen Beziehungen. In einem Jahr läuft es besser, wenn man sortierte Ware verkauft, in einem anderen Jahr dann, wenn man aus Zellen verkauft, aber man muss das über einen längeren Zeitraum betrachten. Mit unsteten Eintageskunden können wir nicht viel anfangen, aber wer als Produzent einen langfristigen Partner sucht und unsere Philosophie teilt, der ist bei uns richtig!“ 

cmvogelaar@fruvo.nl

Fruvo hat seinen Sitz in Krabbendijke, Zeeland

Sormac präsentiert auf der Fruit Logistica 2025 innovative Technologie, die Verarbeitung frischer Produkte revolutioniert

Sormac, ein führender Technologiehersteller für die Verarbeitung frischer geschnittener Produkte, stellt auf der Fruit Logistica 2025, die vom 5. bis 7. Februar in Berlin, Deutschland, stattfindet, vier hochmoderne Innovationen vor. Neben diesen Neuheiten wird Sormac bedeutende Technologie-Upgrades und eine breite Palette bewährter Maschinen für die Verarbeitung von Möhren, Zwiebeln, Paprika, Salaten, Melonen und mehr zeigen.

Sormac präsentiert den vollautomatischen, robotergestützten PepperCorer PCR und den vielseitigen Gemüsewürfelschneider DC-145, der Scheiben, Streifen und Würfel für verschiedene Anwendungen schneidet. Beide wurden entwickelt, um hohe Hygienestandards zu erfüllen, den Arbeitsaufwand zu reduzieren und eine erstklassige Produktqualität zu ermöglichen. Das Unternehmen präsentiert außerdem zwei bildgesteuerte Lösungen: OptiView, ein hygienisches Kamerasystem, unterstützt die Produktionsqualität und die Fehlerbehebung am Produktionsstandort. Darüber hinaus stellt Sormac OptiPro vor, ein visuelles Automatisierungssystem für Verarbeitungslinien,

das überwacht und erkennt, ob das verarbeitete Produkt den vorgegebenen Rezepteinstellungen entspricht. Beide Lösungen tragen zu höherer Produktivität und Produktionsqualität bei.

Besucher können auch die jüngst überarbeitete vertikale Gemüsezentrifuge FC 540 und die verbesserte Stanzmaschine FS 3600 besichtigen.

“Wir laden alle Verarbeiter frischer Produkte ein, uns auf der Fruit Logistica 2025, Stand C-40 in Halle 1.1, zu besuchen, um unsere letzten Innovationen kennenzulernen, Live-Vorführungen zu erleben und mit unseren Experten in Kontakt zu treten“, sagt Roy Lemmen, kaufmännischer Leiter von Sormac. „Wir freuen uns auf den Wissensaustausch und die Vernetzung mit Kunden aus der Obst- und Gemüsebranche.“

www.sormac.com

Für weitere Informationen besuchen Sie Sormac auf der Fruit Logistica 2025, Halle 1.1, Stand C-40.

Krabbendijke - Die Niederlande T. +31(0)113 503183 info@fruvo.nl www.fruvo.nl

Quik’s Quality Potatoes

„Wir gehen den Markt aus der Sicht des Kunden an“

Quik‘s Quality Potatoes hat es sich zum Ziel gesetzt, seine Kunden im Einzelhandel, in der Gastronomie und in der Lebensmittelverarbeitung durch Kundennähe mit frischen Kartoffeln und gekühlten Kartoffelprodukten zu beliefern. “Wir verfolgen die Trends und reagieren darauf mit idealen Innovationen”, sagt Geschäftsführer Peter Quik. “Denken Sie zum Beispiel an Produkte wie Loaded fries und veganes Püree.”

Als gekühlte Frischprodukte werden Frischwaren bezeichnet, die im Kühlschrank bei 2 bis 7 Grad aufbewahrt werden. Das ist das Kerngeschäft von Quik‘s Potato Products – der Geschäftseinheit, die solche Kartoffelprodukte herstellt. Das Unternehmen arbeitet dabei hauptsächlich mit der Kartoffelsorte Agria. “Es handelt sich um eine Kartoffel von gleichbleibender Qualität, die in den Niederlanden das ganze Jahr über erhält-

lich ist”, sagt Gerrit Oomen, Miteigentümer von Quik‘s.

RISIKOMINDERUNG IN DEN NIEDERLANDEN

Der in Hedel ansässige Kartoffelverarbeiter arbeitet übrigens hauptsächlich mit niederländischer Ware. ‚So nah wie möglich, so weit weg wie nötig‘ lautet hier die Devise. „Dennoch ist eine gewisse Diversifizierung bei der Beschaffung notwendig, um das Risiko zu verringern. Deshalb

arbeiten wir mit verschiedenen Anbaugebieten in den Niederlanden und auch im Ausland zusammen. Dank guter Partnerschaften in der Kette haben wir bisher keine größeren Lieferprobleme erlebt.“

Agria ist eine stabile Kartoffel, aber eben auch ein Naturprodukt. Deshalb ist eine gute Eingangskontrolle sehr wichtig, so Gerrit Oomen. „Auch die richtige Lagerung mit mechanischer Kühlung ist ein Muss, um bei der Verarbeitung keine Überraschungen zu erleben. Im Moment sind wir mit der Agria zufrieden. Aber es ist nicht ausgeschlossen, dass wir eines Tages umsteigen werden, wenn eine Sorte mit sehr ähnlichen Qualitätsmerkmalen auf den Markt kommt. Aber so weit ist es noch nicht.“

ENTWICKLUNG DER SORTEN

Laut Gerrit Oomen gibt es neben der Lagerqualität noch einige andere Fakto-

Ein Teil des Kartoffelsortiments von Quik’s Quality Potatoes

ren, die die Wahl einer bestimmten Sorte beeinflussen. „Es kommt auch darauf an, was der Kunde will. Wenn der Kunde eine bestimmte Eigenschaft wünscht, berücksichtigen wir das. Es muss sich auch für den Erzeuger lohnen, zum Beispiel in Bezug auf den durchschnittlichen Ertrag pro Hektar. Für uns ist es wichtig, dass die Kartoffel gut auf unseren Verarbeitungsprozess anspricht. Eine glatte und möglichst ovale Kartoffel bringt uns zum Beispiel eine höhere Ausbeute in der Fabrik. Und schließlich kann die Branche angesichts der immer extremeren Wetterbedingungen – zu nass, zu trocken – das Resistenzpaket und die Toleranzen einer Kartoffelsorte nicht mehr

Gemeinsam mit den Handelshäusern für Pflanzkartoffeln untersucht Quik‘s die Möglichkeiten anderer vielversprechender Sorten. Im Durchschnitt kommen immer etwa drei Sorten in Frage, die dann weiter getestet werden. „Nach der Analyse aller möglichen Daten, die unsere Qualitätsabteilung während der Verarbeitung sammelt, entscheiden wir dann, ob wir den Anbau dieser Sorten ausweiten“, erklärt Gerrit Oomen.

VERANTWORTUNGSVOLLER UMGANG

MIT LEBENSMITTELN

Die meisten Kartoffeln, die an Quik‘s geliefert werden, kommen als Feldfrüchte an. Die Kartoffeln werden mit einer optischen Sortiermaschine geprüft, in die jetzt auch KI-Technologie integriert ist. „Da wir ein breites Sortiment haben,

wird die Größensortierung, die für Pommes frites weniger geeignet ist, für andere Zwecke genutzt. Alle eingehenden Kartoffeln werden einer Bestimmung zugeführt, nichts wird weggeworfen. Restströme, die nicht für den menschlichen Verzehr geeignet sind, werden zu Tierfutter verarbeitet. Und in Zusam-

From fresh to ready-to-use, Quik's o ers customized potato products tailored to your specific requirements, as well as the latest market trends and needs.

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Die Geschäftsführung von Quik’s Quality Potatoes OR MEET US AT FRUIT LOGISTICA! HAL 3.2 STAND B-11

menarbeit mit der Kette untersuchen wir, wie ein noch höherer Anteil der Kartoffeln für die menschliche Ernährung verwendet werden kann“, so Peter Quik.

Die Lebensmittelverschwendung, von der in den Medien manchmal die Rede ist, findet nach Ansicht der drei Kartoffelspezialisten weniger bei den Erzeugern und Verarbeitern statt, sondern vielmehr am Ende der Kette, in den Geschäften und beim Verbraucher zu Hause. Erzeuger und Verarbeiter bemühen sich um eine optimale Verarbeitung der Kartoffeln. „Wir sehen es als unsere Aufgabe an, die Lebensmittelverschwendung in der Kette genau unter die Lupe zu nehmen. Untersuchungen zeigen, dass in den Haushalten der Verbraucher viele Lebensmittel im Müll landen. Hier können wir in der verarbeitenden Industrie einen Beitrag leisten, indem wir die richtigen Verpackungsgrößen anbieten und so dafür sorgen, dass die Menschen weder zu wenig noch zu viel haben. Die Portionen sollten dem Verbrauch und der Haltbarkeit angepasst sein. Bei gekühlten Frischprodukten hat man als Verbraucher zum Beispiel kein Interesse an 3 Kilo in einer Packung, wenn dann 2,5 Kilo weggeworfen werden müssen“, erklärt der Geschäftsführer.

GESUNDER BÄUERLICHER MENSCHENVERSTAND

Für Peter Quik ist Nachhaltigkeit deshalb schon lange ein wichtiges Thema im Unternehmen. „Biblisches Verantwortungsbewusstsein war schon immer die Grundlage unseres Unternehmens. Wir stehen der zukünftigen Gesetzgebung positiv gegenüber, sind aber auf Ausgleich bedacht. Der gesunde bäuerliche Menschenverstand ist die Basis unseres Handelns. Die Reduzierung von Plastik ist eines der Themen dieser Strategie. Aber es ist nicht möglich, alles Plastik zu verbieten. Man denke nur an die Diskussion in der AGF-Welt über die Gurke in Folie. Was ist jetzt nachhaltiger? Das ist nicht immer klar.“

Und dass diese Aufmerksamkeit für Nachhaltigkeit mit wirtschaftlichen Vorteilen einhergehen kann, zeigt der Umgang von Quik‘s mit Abwärme. Das Unternehmen versucht, die Abwärme aus allen Prozessen optimal zu nutzen. „Diese Abwärme wird für verschiedene thermische Prozesse in der Fabrik genutzt, wie zum Beispiel für das Blanchieren und das Trocknen der Pommes frites. Aber auch die Wasseraufbereitung und unsere Büros werden damit auf Temperatur gehalten. Jetzt untersuchen wir, wie wir auch minderwertige Abwärme auf nutzbare Tem-

peraturen bringen können. Man denke an 50-Grad-Wasser oder Dampf aus einem bestimmten Prozess“, sagt Peter Quik.

„Und was den Energieverbrauch selbst betrifft“, fügt der Geschäftsführer hinzu, „geht es immer darum, ein Gleichgewicht mit der Effizienz zu finden. Manche Prozesse, wie das Vorfrittieren von Pommes frites oder das Dämpfen von Kartoffeln, sind einfach sehr energieintensiv. Effizienzsteigerungen sind willkommen, aber die Herstellung eines qualitativ hochwertigen Produkts hat Vorrang. Trotzdem ist der Energieverbrauch pro Kilo Fertigprodukt in den letzten Jahren dank unserer Investitionen gesunken.“

GESCHNITTENER MIX UND VEGANES PÜREE

Quik‘s Quality Potatoes sucht nicht nur nach neuen Wegen, um nachhaltiger zu wirtschaften, sondern ist auch ständig auf der Suche nach Produktinnovationen. Dabei orientiert sich das Unternehmen an Markttrends. „Früher bekam man nur eine Schale Pommes frites mit Mayo, heute sieht man oft Loaded Fries mit allem Möglichen drauf. Das hat sich auch auf den Verbrauchermarkt übertragen. Jetzt können die Verbraucher zu Hause einfach einen geschnittenen Mix in einer Aluminiumschale in den Ofen schieben. Das ist eine echte Innovation im ConvenienceBereich“, sagt der kaufmännische Direktor Peter Hoogendoorn.

„Auf diese Weise haben wir seinerzeit auch die Hasselback-Kartoffeln für den Verbrauchermarkt entwickelt. Das ist noch immer ein beliebtes Produkt.“ Ein

weiterer Trend ist pflanzlich. Quik‘s hat in den letzten Jahren ein veganes Püree auf den Markt gebracht, d.h. mit Ersatzstoffen für Milch und Butter. Voraussetzung dafür ist allerdings, dass der Geschmack dem regulären Produkt sehr ähnlich ist. „Sonst werden wir es nicht auf den Markt bringen. Und für den internationalen Markt erforschen wir, wie wir die Haltbarkeit unserer gekühlten Frischprodukte noch weiter verlängern können. Aber jedes neue gekühlte Frischeprodukt, das ja nur eine begrenzte Haltbarkeit hat, muss eine gewisse Umschlags- oder Verkaufsgeschwindigkeit beim Kunden haben. Man kann hier tolle Produkte herstellen, aber wenn die Umschlagsgeschwindigkeit zu gering ist, hat niemand etwas davon.“

SCHWERPUNKT

KARTOFFELPRODUKTE

Inzwischen wurde in Hedel eine neue Spezialitätenabteilung für die Zubereitung von Kartoffelprodukten mit Zusatzstoffen eingerichtet. Quik‘s hat jedoch nicht die Absicht, ein Mahlzeitenhersteller zu werden. „Wir wollen unseren Kunden in der Lebensmittelindustrie nicht die Arbeit abnehmen, wir wollen es ihnen so einfach wie möglich machen. Das bedeutet, dass wir uns ihren Produktionsprozess ansehen, damit die Kartoffelprodukte bei der Lieferung direkt in den Verarbeitungsprozess einfließen können“, erklärt Peter Hoogendoorn und fügt hinzu, dass das Unternehmen auch Mahlzeitenlieferanten oder Einzelhändler bei der Zusammenstellung von Mahlzeitenpaketen unterstützen kann. Dies geschieht mit frischen Kartoffelportio-

nen mit festem Gewicht, die nicht verpackt sind. „Wir gehen den Markt aus der Sicht des Kunden an.“

„International sehe ich einen Anstieg bei verarbeiteten Kartoffeln, in den Niederlanden verzeichnen wir in dieser Kate-

gorie immer noch ein Umsatzplus von 2 bis 3 %“, erklärt Peter Hoogendoorn. „Bei unverarbeiteten Kartoffeln haben wir den Eindruck, dass der Absatz in den Niederlanden derzeit stabil ist. Außerdem wird zu Hause weniger weggeworfen. Das liegt nicht nur daran, dass im Gegensatz zu früher frische Kartoffeln in brauchbaren Mengen angeboten werden, sondern auch daran, dass das Produkt hervorragend ist. Und in Zeiten, in denen es der Wirtschaft nicht so gut geht, ist eine unverarbeitete Kartoffel immer noch ein sehr wichtiger Bestandteil der Mahlzeit“, schließt Peter Hoogendoorn mit Blick auf den festen Platz dieser Knolle in unserer Ernährung. 

p.quik@quiks.nl

g.oomen@quiks.nl

p.hoogendoorn@quiks.nl

Quik’s hat nicht die Absicht, ein Speiseunternehmen zu sein

Fruit Service Collective will Dritte durch umfassenden Service entlasten

„Neue

Reifetechnologie ermöglicht uns eine Profilierung bei exotischen Produkten“

Seit Juni ist Fruit Service Collective aktiv. Das Dienstleistungsunternehmen mit Sitz in Meer hat sich auf die Lagerung, Reifung und Verpackung insbesondere von Avocados und Mangos für Dritte spezialisiert. “Wir sahen eine Nachfrage von Importeuren, Exporteuren und auch Einzelhändlern nach einem Dienstleister für solche exotischen Produkte. Im Moment liegt unser Schwerpunkt noch speziell auf Avocados, aber ab Anfang 2025 werden wir in einem nächsten Schritt auch Mangos einbeziehen”, erklärt Evy Van Gastel von Fruit Service Collective.

Das Unternehmen, eine eigenständige Business Unit der MAGO Holding, wurde also im vergangenen Sommer gegründet und zeichnet sich laut Evy durch seine Reifetechnologie, Produktorientierung und Kundennähe aus. “Wir bieten umfassende Dienstleistungen in den Bereichen Zollabfertigung, Qualitätskontrolle, Vertrieb und logistische Unterstützung. Wir glauben, dass wir uns vor allem durch unsere Reifungs-

technologie auszeichnen. Bei der Reifung wenden wir uns nämlich von der konventionellen Reifung ab und setzen auf die Softripe-Technologie, die auf der Fruit Logistica 2019 mit dem Silver innovation award ausgezeichnet wurde”, erklärt sie.

MIT DER FRUCHT KOMMUNIZIEREN

„Es handelt sich um eine selbstlernende KI-Technologie, die für die optimale Reifung von klimakterischen Früchten ent-

wickelt wurde. Obwohl die brasilianische Technologie ursprünglich für Bananen entwickelt wurde, wird sie von der deutschen Firma Frigotec implementiert und betrieben. Heute erzielen wir hervorragende Ergebnisse mit Avocados, aber die Technologie ist auf viele verschiedene Fruchtarten anwendbar, zum Beispiel Mangos, Ananas, Kiwis, Kakis und Steinobst“, erklärt Evy.

Die Softripe-Technologie verwendet gasdichte Zellen, in denen die Reifung stressfrei abläuft. Dieses System kommuniziert in gewisser Weise mit der Frucht, indem es dessen Respiration überwacht. „Ausgehend von der Atmung der Frucht erzeugt das System eine bestimmte Gaszusammensetzung und gibt diese an die Frucht ab, wodurch eine einzigartige Wechselwirkung entsteht. Dies gewährleistet einen homogenen Reifeprozess, ohne die Früchte zu forcieren, was zu einer längeren Haltbarkeit, einem bes-

seren Geschmack und geringeren Kosten für Sortierung und Elektrizität führt.“

SERVICE FÜR DRITTE

Auf dem Markt gab es tatsächlich eine Nachfrage nach einer solchen Lösung, wie Evy betont. „Nach einer gründlichen Analyse des Obstdienstleistungsmarktes in Europa sind wir zu dem Schluss gekommen, dass es eine wachsende Nachfrage nach Dienstleistern gibt, bei denen Expertise, Produktorientierung und Kundennähe im Mittelpunkt stehen. Gefragt ist die komplette Entlastung der Kunden. Wir sind nicht die Einzigen auf dem Markt, die einen solchen Service anbieten, wohl aber in Kombination mit dieser Reifungstechnologie, die wirklich eine Innovation darstellt. Es gibt inzwischen einige Unternehmen, die die Softripe-Technologie einsetzen, aber sie bieten keinen Service für Dritte an. In dieser Hinsicht sind wir wirklich ein Vorreiter. Und das scheint gut anzukommen.“

EINZELHANDEL, EX- UND IMPORTEURE

Das scheint so zu sein, denn Fruit Service Collective betreut bereits mehrere Kunden in dieser Branche. „Wir konzentrie-

ren uns vor allem auf Exporteure, Importeure und Einzelhändler. Wir haben die Tendenz festgestellt, dass große Exporteure innerhalb und vor allem außerhalb Europas in Europa besser Fuß fassen wollen, aber oft die europäischen Mentalität und die erforderlichen Spezifikationen nicht kennen. Hier wollen wir die Direktanbieter unterstützen, indem wir sie entlasten.“

„Bei den Importeuren stellen wir fest, dass der Avocadomarkt von Jahr zu Jahr ein wenig gesättigter wird, was es für die Händler schwierig macht, sich von der Konkurrenz abzuheben. Mit unserem Reifungsservice wollen wir ihnen die Möglichkeit geben, sich zu profilieren, damit sie auch ein Sortiment an Fertiggerichten unter ihrer eigenen Marke anbieten können. Schließlich können wir den

Evy van Gastel

Einzelhändlern bei der Reifung und Verpackung ihrer Produkte einen Mehrwert bieten. Das ist eine Gelegenheit, noch direkter und ohne Zwischenhändler zu arbeiten, damit sie noch näher an der Quelle sind. Ich glaube, dass wir mit diesem Entlastungspaket einen Mehrwert für alle Beteiligten in der Kette schaffen können.“

EXPANSIONSMÖGLICHKEITEN

Das Gebäude von Fruit Service Collective befindet sich im belgischen Meer und ist großzügig ausgestattet. „Wir befinden uns direkt hinter der belgischen Grenze, in der Nähe der niederländischen A16 und der belgischen E19, so dass wir die Häfen und den Rest der Niederlande und Belgiens in kürzester Zeit erreichen können. Dies ist auch ein guter Ausgangspunkt für die umliegenden Nachbarländer wie Deutschland und Frankreich. Hier verfügen wir über eine Lagerhalle von 6.600 m². Die Halle wurde zunächst mit 10 Softripe-Reifezellen mit je 24 Palettenplätzen und einem Kühllager für 1.135 Paletten ausgestattet.

„In einer zweiten und dritten Phase planen wir eine Erweiterung um weitere 400 Palettenplätze im Reifebereich, und wir wollen auch die Produktionslinien vollständig automatisieren und robotisieren. Das ist eine große Investition, weshalb wir einen potenziellen Partner suchen, der sich an dieser Erweiterung beteiligen möchte. Damit könnten wir unsere Kapazität und unseren Reifungsservice noch weiter ausbauen, aber natürlich braucht man auch eine gewisse Sicherheit. Darüber hinaus haben wir weitere Expansionsmöglichkeiten mit einer angrenzenden Halle von weiteren 6.600 m² inklusive Büros.“ Mit diesen Wachstumsplänen blickt Fruit Service Collective in die Zukunft. „Wir bieten einen ganzheitlichen Ansatz, der unsere Kunden umfassend entlastet, und mit den Erweiterungsmöglichkeiten können wir gemeinsam weiter mit ihnen wachsen.“ 

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The new R&M building has been open since June 2023 on Peterselieweg in theDutch Fresh Port Rotterdam (Ridderkerk). R&M & Looije Packing have joined forces to support national and international suppliers of fruit and vegetables.

In the coldstores there is room for 10.000 pallet positions, so the building is perfect for processing all kind of orders, from large to small. R&M is responsible for in - and outbound, stock management, cooling, customs, quality control and transshipment. Looije Packing is responsible for sorting the fruit and vegetables according to the quality policies and package them according to the customer's wishes, ranging from a large scale of repacking to packaging options. With two companies under one roof, we can act quickly and we can often process the orders on the same day, depending on the size.

By working closely with each other, we as companies know how to make optimal use of each other and what we are good at, namely the storage and packaging of fruit and vegetables. The strength of our collaboration is to operate as one team, to quickly coming up with a solution for the customer’s demands

Large storage capacity

(Re)packing vegetables and hard / soft fruit

Dutch Fresh Port Rotterdam

ZON verdoppelt die Freilandgemüsefläche bis 2025

„Wir wollen eine Partei sein, mit der man unkompliziert Geschäfte macht“

Nicht mehr Veiling ZON, sondern ZON. Und nicht mehr Versteigerungsuhr, sondern digitale Plattform. In einem Gespräch mit Geschäftsführer John Willems bekommt mancher vertraute Begriff zunehmend eine neue Bedeutung. Damit wird zum Ausdruck gebracht, wie die Vermarktungsorganisation ihre Dienstleistungen anpasst. “Bei einer Reihe von Produkten brauchen unsere bestehenden Kunden mehr Volumen, Kontinuität und eine Erweiterung des Sortiments. Das versuchen wir in erster Linie mit unseren bestehenden Mitgliedern zu erreichen, aber wir suchen ausdrücklich auch die Zusammenarbeit mit anderen Parteien.”

Wie ist das Jahr 2024 für ZON verlaufen?

Wir können auf ein sehr positives Jahr zurückblicken. Bereits im Jahr 2023

konnten wir ein erfreuliches Wachstum verzeichnen, das sich auch im Jahr 2024 fortsetzte, vor allem aufgrund des gestie-

genen Volumens unserer bestehenden Mitglieder. Das Beste daran ist, dass uns unsere Kunden in einer kürzlich durchgeführten Umfrage zur Kundenzufriedenheit die Note 8 gegeben haben. Die Agentur, die diese Umfrage unabhängig durchgeführt hat, hat darauf hingewiesen, dass dieser Wert für unsere Branche außergewöhnlich hoch ist. Das ist es, was wir wollen: Wir wollen für alle unsere Kunden ein zuverlässiger und zugänglicher Partner sein.

Wie können Sie das realisieren?

Wir gehen unseren eigenen Weg. Es gibt viele Parteien, die gerne der größte Lieferant in einer bestimmten Kette sein möchten. Für uns ist das nicht so wichtig. Als ZON führen wir ein breites Sortiment und beliefern etwa 300 Kunden in allen möglichen Segmenten. Das reicht von Einzelhändlern, E-Tailern, Schneidebetrieben, Foodservice bis hin zu Großmärkten und allem, was dazwischen liegt.

Wie haben Sie den Verkauf organisiert?

Dabei gehen wir zweigleisig vor. Zum einen geht es darum, zu vermitteln, d.h. den direkten Verkauf. Dafür haben wir Produktmanager eingesetzt, aber auch eine Abteilung Key Account Management eingerichtet, die sich gezielt auf bestimmte Segmente wie den Einzelhandel und Schneidereien konzentriert. Dabei haben wir ausdrücklich auch neue Möglichkeiten im Blick, die abseits der Produkte liegen, mit denen wir heute Geschäfte machen. Unser zweiter Schwerpunkt ist unsere digitale Plattform – das ZON-Vertriebsinstrument schlechthin, das früher als Versteigerungsuhr bekannt war. Ich persönlich bevorzuge den Begriff digitale Plattform, weil er viel umfassender ist. Die Versteigerungsuhr war früher rein angebotsorientiert. Wir haben uns für eine viel aktivere Kundenansprache entschieden. Damit wollen wir den Bedürfnissen unserer Großkunden gerecht werden. Wir haben zum Beispiel einen neuen Business Manager auf unserer Plattform, der aktiv mit verschiedenen Parteien zusammenarbeitet, um unsere digitale Plattform zu einem Marktplatz für Tageshandelsprodukte weiterzuentwickeln. Das geschieht natürlich nicht automatisch, und nicht alles, was wir versu-

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chen, ist erfolgreich. Aber wir bewegen uns in die richtige Richtung. Wir haben die Zusammenarbeit mit verschiedenen Akteuren auf der Angebotsseite gesucht, die sich bereits recht gut entwickelt hat.

Können Sie dafür ein Beispiel nennen?

Ein gutes Beispiel ist unsere Zusammenarbeit mit Kompany bei Gurken. Diese wurden in den letzten Jahren in großen Mengen über unsere digitale Plattform verkauft. Seit diesem Jahr werden die verkauften Gurken nicht nur bei uns geladen, sondern der Kunde hat auch die Möglichkeit, dies direkt bei Kompany zu tun. Eine weitere Zusammenarbeit, die wir im vergangenen Jahr begonnen haben, ist der Verkauf von Strauchtomaten von Harvest House über unsere Plattform. Auf diese Weise können wir gezielt Kunden ansprechen, die den Bereich Venlo oftmals nicht anfahren, die wir aber dennoch auf diese Weise bedienen können. Im Tagesmarktsegment können wir so auf eine äußerst effiziente Weise einen guten Marktpreis erzielen. Wissen Sie, früher musste im Tageshandel viel herumtelefoniert werden, und es zeigte sich oft, dass der Preis umso niedriger ausfiel, je mehr Anrufe nötig waren. Über unsere Plattform können wir innerhalb von zehn Minuten einen großen Teil für den Tagesmarkt versteigern, und die Erfahrung zeigt, dass wir damit im Durchschnitt einen guten Tagespreis erzielen.

Wäre dies auch eine Option für importierte Produkte?

Auf jeden Fall. In den letzten Jahren haben wir viele Kunden mit Importprodukten aus Spanien, Marokko und der Türkei beliefert. Unser Ziel ist es, je nach Produkt mit mehreren Lieferanten zusammenzuarbeiten, denn bei Importen hat man es oft mit komplexeren Warenströmen und größeren Unwägbarkeiten zu tun. Wir verkaufen auch ganzjährig

Orangen über die Plattform, zum Beispiel zusammen mit Jaguar Fresh. Das führt nicht zu einer vollen Transportauslastung, aber diese Artikel laufen täglich als Serviceartikel für unsere Kunden. Auf diese Weise sind wir viel nachfrageorientierter. In vielen Fällen können wir die Nachfrage mit Hilfe unserer eigenen Mitglieder befriedigen, aber wenn wir dieses Angebot nicht haben, wenden wir uns an externe Parteien, um die digitale Plattform weiter auszubauen.

In Deutschland gibt es viel Unruhe um das Überleben der Großmärkte. Hat das irgendwelche Auswirkungen auf Sie?

Deutschland ist nach den Niederlanden zweifellos unser wichtigster Markt. Wir haben selbst viele deutsche Kunden, aber letztendlich gelangen viele unserer Produkte auch über niederländische Kunden zu unseren östlichen Nachbarn, darunter auch zu den Großhandelsmärkten. Ich habe in letzter Zeit einige Großmärkte besucht und meine persönliche Einschätzung ist, dass die Infragestellung des Standortes eines Großmarktes oft zu einer weiteren Konsolidierung führt. Die vorausschauenden Unternehmen, die ihre Angelegenheiten regeln, haben oft schon eine Alternative gefunden. Andere geben auf, wenn der Standort wegfällt.

Wie entwickelt sich Ihr Mitgliederbestand?

Heute haben wir etwa 120 Mitglieder. In fünf Jahren werden es weniger sein, aber der Umsatz wird stark steigen. Letztes Jahr haben wir unsere Fünfjahresstrategie festgelegt, und eines der Ziele war, mehr Partnerschaften zu suchen, auch mit Anbaubetrieben, die noch nicht Mitglied einer Genossenschaft sind. Das hat dazu geführt, dass wir unsere Anbaufläche für Freilandgemüse bis 2025 durch den Beitritt von fünf großen Erzeugern

verdoppelt haben. Wir sind der Meinung, dass im Freilandgemüsebau noch zu wenig für die Interessenvertretung getan wird. Beim Gewächshausgemüse geschieht dies bereits unter dem Dach des Verbands der Fruchtgemüse-Organisationen (FVO), wo konkrete Themen aufgegriffen werden. Im Freilandgemüsebereich geschieht dies noch zu wenig. Deshalb wurden wir gemeinsam mit einer Reihe von Parteien aktiv, um dieses Thema aufzugreifen und die gemeinsamen Interessen zu vertreten.

Angesichts der Debatte um Pflanzenschutzmittel kein unnötiger Luxus...

Das kann man so sagen. Wenn man sich diese Gesetzgebung anschaut, ist es nicht fünf vor zwölf, sondern zwei nach zwölf. Man sieht, dass dies zu einigen großartigen R&D-Projekten geführt hat. Im Rahmen des FVO sind wir an einem Pilotprojekt beteiligt, bei dem es um den Anbau ohne synthetische Stoffe geht. Ich bin stolz darauf, wie wir das als FVO geschafft haben, und auch auf den Enthusiasmus unserer teilnehmenden Mitglieder. Deshalb haben wir beschlossen, auch im Freilandanbau damit zu beginnen. Wir haben bei Botany in Horst einen Forschungsauftrag zum chemiefreien Salatanbau eingereicht, der gerade angelaufen ist. Wir beteiligen uns daran mit unseren eigenen Erzeugern, aber auch mit Erzeugern aus anderen Verbänden. Das gefällt mir, weil die Branche durch solche Kooperationen gestärkt wird.

Wie groß schätzen Sie das Problem der Produktverfügbarkeit ein?

Wir sind uns dieses Problems auf jeden Fall bewusst, aber ich sehe es sowohl als ein Problem als auch als eine Chance an. Ich denke, dass dieses Thema vor allem für die Parteien am Ende der Kette eine große Herausforderung darstellt. Aber

auch ZON muss sich damit auseinandersetzen. Wenn ich zwei Produkte auswählen müsste, würde ich Spargel und Eisbergsalat nennen. Spargel ist traditionell ein wichtiges Produkt für uns, aber in den letzten Jahren ist das Angebot zurückgegangen. Das scheint eine strukturelle Entwicklung zu sein. Außerdem hat die extreme Nässe im letzten Winter und Frühjahr viele Parzellen stark geschädigt, so dass sich die Situation auch im nächsten Jahr nicht verbessern wird. Ein weiteres Produkt, das im Zusammenhang mit der ganzen Mitteldiskussion auffällt, ist der Eisbergsalat. Ich frage mich ernsthaft, was mit dem Verbrauch passieren wird, wenn es uns nicht gelingt, einen lausfreien Salat zu züchten, worauf wir jetzt eindeutig zusteuern. Wird der Verbraucher dann noch einen Kopf Eisbergsalat kaufen? Gleichzeitig müssen wir uns in den Niederlanden mit diesen Problemen auseinandersetzen, aber das ist in anderen Bereichen nicht anders. Denken Sie an all die Klima- und Wasserprobleme in Südeuropa. Ich glaube sogar, dass die Probleme in anderen nordeuropäischen Ländern noch größer sind. Deshalb sehe ich für die niederländischen Produzenten eher eine Chance als ein Problem, vorausgesetzt, die staatlichen Vorschriften lassen den Anbau weiterhin zu.

Stellen Sie auch ein größeres Verständnis bei den Abnehmern fest?

Dieses Verständnis ist bei den Abnehmern besser angekommen als noch vor einigen Jahren. Dies führt auch dazu, dass weniger Parteien auf der Suche nach den sogenannten ‘Quick deals’ sind. Kontinuität nützt letztlich allen. Diese Erkenntnis hat sich mittlerweile durchgesetzt. Kontinuität ist aber nicht möglich, wenn man an einem Tag hier kauft und am nächsten

Tag woanders, nur weil es ein paar Cent Unterschied gibt.

Sind Sie schon bereit für die CSRDNachhaltigkeitsberichterstattung?

Diese Verpflichtung wird kommen und wir bereiten uns mit Hochdruck darauf vor. Im FVO haben wir die Herausforderung angenommen und einen HortiFootprint für alle Gewächshausgartenbaubetriebe erstellt. Mit dem Kauf der Greenlinq-Daten beim FVO wollen wir erreichen, dass alle Daten, seien es Pflanzenschutzmittel, Düngung, Wasserverbrauch oder Energie, eindeutig zu einem Bericht für diesen Horti-Footprint führen. Wir sind noch nicht da, wo wir in ein paar Jahren sein wollen, aber wir haben eine Roadmap entwickelt, wie wir dorthin kommen wollen. Unser Vorteil als ZON ist, dass wir CSR-zertifiziert sind und die erforderlichen Daten bereits gesammelt haben. Außerdem haben wir im Rahmen von CSRD an einem Projekt von GroentenFruit Huis teilgenommen, und ein Praktikant hat die Auswirkungen auf unsere Genossenschaft untersucht. Für mich ist es wichtig, dass wir keine doppelten Registrierungen vornehmen müssen und vor allem, dass sie sinnvoll sind. Unsere Kunden haben hohe Ansprüche, und wir setzen alles daran, diese Aufgaben so effizient wie möglich in einem Arbeitsgang zu erledigen. Vor allem aber muss es einen Mehrwert bringen, denn ich habe wenig Lust, Energie in Greenwashing zu stecken.

Das verstehe ich, aber das allgemeine gesellschaftliche Klima rund um den Gewächshausgartenbau steht unter Druck. Denken Sie nur an die Aussagen von Knot und Timmermans.... Das stimmt, und deshalb ist es so wichtig, immer wieder über alle Aspekte die-

ses Themas zu sprechen. Kürzlich habe ich einen Lohnunternehmer besucht, der dank eines Spotsprayers jetzt 70 % biologische Mittel einsetzt. Er ist also viel umweltbewusster und effizienter im Umgang mit Biologie und Chemie. Das spiegelt sich aber nicht in der Wahrnehmung der Menschen wider. Der unwissende Bürger geht schnell davon aus, dass ein Landwirt einfach „Gift spritzt“. Meiner Meinung nach sollte dann auf dem Tank in Großbuchstaben stehen, dass zu 70 Prozent biologische Mittel eingesetzt werden. Das passiert heute noch viel zu wenig.

Wie wichtig ist der SIG&F-Zuschuss für Sie?

Er ist sehr wichtig für uns, aber auch für alle Erzeugerverbände, die sie in Anspruch nehmen. Im tiefsten Inneren bin ich kein Freund von Subventionen, aber ich denke, wenn es sie gibt, sollte ZON sie so gut wie möglich nutzen. Und wenn ich mir die Investitionen ansehe, die in den Erzeugerbetrieben getätigt wurden, dann hat das durchaus zu mehr Nachhaltigkeit geführt. Denken Sie nur an Energiesparmaßnahmen im Gewächshaus, LED-Beleuchtung, Batteriespeicher, aber auch an Präzisionsspritzgeräte im Freilandanbau. Auf diese Weise ist SIG&F zu einer Art Schwungrad für nachhaltige Investitionen geworden.

Ihr beruflicher Hintergrund liegt auf dem Gebiet der Veredlung. Arbeiten Sie als ZON auch mit Veredlern zusammen? Natürlich tun wir das. Bei ZON haben wir zum Beispiel seit einiger Zeit die Pflaumentomate Intense auf dem Markt. Das ist eine BASF/Nunhems-Sorte, die für ihren festen Kern mit viel Fruchtfleisch bekannt ist, das beim Schneiden nicht ausläuft. Davon haben wir einen gro-

ßen Anteil auf dem Markt. Bei den Sortenversuchen entdeckten wir, dass es diese Tomate auch in runder Form gibt, was im Grunde ein neues Produkt auf dem Markt darstellt. Ich sah Möglichkeiten, diese runde Tomate weiterzuentwickeln, sowohl für die Schneidebetriebe als auch für den Einzelhandel. Wir wollten auch in die Vermarktung investieren und haben deshalb einen Exklusivvertrag mit dem Veredler abgeschlossen. Das ist sehr spannend, weil man vorher nie genau weiß, was dabei herauskommt. Wir haben ein besonderes Geschäftsszenario mit Schneidebetrieben aufgrund der höheren Dichte, aber wir sehen auch große Chancen für den Einzelhandel. Wir haben das Konzept ‚De Snijmaat‘ entwickelt, mit dem wir den Verbrauchermarkt erobern und das Produkt als die ideale Tomate positionieren wollen, die nicht ausläuft.

Werden Sie nach einem Jahr Pause in diesem Jahr wieder auf der Fruit Logistica in Berlin ausstellen?

Wir sind wieder auf der Messe, wenn auch mit einem bescheidenen Stand. Wir haben uns das gut überlegt, aber es war uns wichtig, Raum für gute Gespräche mit unseren Kunden zu haben. Im Jahr 2025 wird es wieder einen Kunden- und Telefontag geben. Wir haben ihn in den letzten beiden Jahren durchgeführt und sehr gute Erfahrungen damit gemacht. In der Vergangenheit haben wir uns als Organisation hauptsächlich auf den Erzeuger konzentriert, der sich um den Anbau kümmert, aber jetzt finden wir es wichtig, eine persönliche Verbindung zwischen Erzeuger und Kunde herzustellen. Wir möchten unsere Gäste auch in unserer eigenen Umgebung empfangen. Es gibt Kunden, die mehrere Stunden fahren, um zu uns zu kommen und sich mit

uns zu vernetzen, was zeigt, dass wir eindeutig einem Bedürfnis entsprechen.

Ist mit Ihnen unter dem Dach von SUN Ruhe eingekehrt?

Ich bin jetzt seit vier Jahren hier. Ursprünglich habe ich als Interimsdirektor angefangen, und dafür gab es damals gute Gründe. Wenn ich sehe, wo wir jetzt stehen, ist das ein gutes Gefühl. Ich bin stolz auf ZON und gehe jeden Tag gerne zur Arbeit. Die neuen Mitglieder, die kürzlich beigetreten sind, sind alle renommierte Unternehmen. Sie sind nicht wegen mir gekommen, sondern wegen unserer bestehenden Mitglieder, die echte Botschafter für ZON sind. Wir haben eine klare Strategie entwickelt, deren Kernwerte Ergebnisorientierung, Partnerschaft und Professionalität sind. Wir haben Kompetenzen definiert, anhand derer wir unsere Mitarbeiter beurteilen und anhand derer wir Erwartungen an unsere Mitglieder stellen. Wir wollen jeden Tag etwas besser werden. Deshalb führen wir Zufriedenheitsbefragungen sowohl bei unseren Kunden als auch bei unseren Erzeugern und Mitarbeitern durch. Bei allen drei Gruppen streben wir einen Wert von 8 an. Wenn wir das erreichen, bin ich zuversichtlich, dass wir auf dem richtigen Weg sind. Habe ich damit für Ruhe gesorgt? Ich glaube auf jeden Fall, dass jetzt eine positive Stimmung herrscht, mit einer ganz neuen Dynamik.

Ihre Kunden haben ZON eine 8 gegeben. Wie haben Sie bei den Mitarbeitern und Erzeugern abgeschnitten?

Im vergangenen Jahr haben wir eine Mitarbeiterbefragung durchgeführt, bei der wir eine Note von 7,7 erhielten. Die Umfrage bei den Erzeugern wird in diesem Jahr fortgesetzt. In den letzten Jahren haben wir viel Arbeit in das Manage-

ment unserer Beziehungen gesteckt. Wir wollen nicht nur das Produkt des Erzeugers so gut wie möglich vermarkten, sondern ihn auch in seinen unternehmerischen Plänen unterstützen. Ein gutes Beispiel dafür ist die ZON-Akademie, in der wir der neuen Generation von Mitgliedern – sowohl Betriebsnachfolgern als auch Führungskräften – ein eineinhalbjähriges persönliches Entwicklungsprogramm anbieten. Dort lernen sie alles Mögliche, was in der Schule nicht vermittelt wird, und das kommt sehr gut an. Ein schöner Nebeneffekt ist, dass man sich auch schneller gegenseitig besucht, um andere Projekte anzugehen. Das ist eine Dynamik, die mich als Geschäftsführer sehr glücklich macht. 

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Kaffee, Tee und Kakao: innovative Gewächshausprojekte in den VAE

Trotz der wachsenden Nachfrage nach Gewächshausprodukten in den Vereinigten Arabischen Emiraten (VAE) gibt es nach wie vor erhebliche Herausforderungen, die den Sektor daran hindern, sein volles Potenzial auszuschöpfen. Hohe Investitionsausgaben, hohe Betriebsausgaben und niedrige Preise erschweren die Navigation in dieser Branche in den VAE. Diese Hürden haben die Betreiber in der Region jedoch nicht davon abgehalten, einzigartige Betriebe zu gründen, die zeigen, was die Landwirtschaft in kontrollierter Umgebung (CEA) leisten kann, und einen Einblick in die Zukunft der Landwirtschaft bieten.

HERAUSFORDERUNGEN IM GARTENBAU IN DEN VAE

In den VAE herrscht zunehmend Einigkeit darüber, dass die Abhängigkeit von Importen zugunsten lokal angebauter Produkte verringert werden sollte. Die rauen klimatischen Bedingungen sind jedoch nicht förderlich für einen erfolgreichen Anbau im Freien. Daher ist es notwendig, auf CEA als Produktionsmethode für Lebensmittel zurückzugreifen, obwohl die Natur einige Steine in den Weg legt. Wenn man das Glas halb voll sehen will, verschärft die globale Erwärmung die Situation nicht weiter. „Wir spüren die Krise nicht so wie die europäischen Erzeuger“, sagt Hassan Moufid

Halawy, General Manager von Elite Agro Projects, einem CEA-Unternehmen aus den VAE. „Ob wir mit 48 oder 49 Grad Celsius zurechtkommen müssen, macht keinen Unterschied. Manchmal haben wir statt fünf guter Monate für den Anbau nur viereinhalb, bevor sich das Wetter ändert. Allerdings haben wir kein einheitliches Muster festgestellt.“

Im Gegensatz zum alten Narrativ, dass CEA-Betriebe ganzjährig produzieren können, weil sie nicht saisonabhängig sind, sieht es in den VAE anders aus, da die Hitze selbst dann zu stark werden kann, wenn die Pflanzen abgedeckt sind. „Die Temperatur spielt dabei eine

Rolle“, betont Hassan. „Wir können nur neun Monate im Jahr anbauen. Aufgrund von Investitionsherausforderungen sind nicht alle Gewächshäuser mit Kühlgeräten ausgestattet, sondern nutzen Verdunstungskühlung. Das reicht jedoch nicht aus, um der Sommerhitze zu trotzen, weil die Temperaturen nicht das für den Anbau optimale Niveau erreichen.“

Wie in anderen CEA-Märkten gibt es in den VAE eine Mischung aus einfacheren Gewächshäusern, wie mit Plastikplanen überdachte Strukturen, und fortschrittlicheren Glashäusern. „Es gibt einige, aber nicht alle sind besonders wirtschaftlich“, sagt Hassan. „Trotz ihrer hohen Produktionsrate sind sie kostspielig in der Unterhaltung und in der Investition. Grob geschätzt kostet ein Gewächshaus hier etwa 500 EUR pro Quadratmeter. Darüber hinaus sind jedoch erhebliche Betriebskosten erforderlich, um in den Sommermonaten zu produzieren, die mit der Hauptanbausaison in den Nachbarländern und Europa zusammenfallen, während die meisten der im Ausland lebenden Menschen im Urlaub sind. Das macht es schwierig, eine ausgeglichene Bilanz zu erzielen, weil die Konkurrenz

auf diesem Markt etwas zu stark sein kann.“

UNGEWÖHNLICHE KULTUREN FÜR

GEWÄCHSHÄUSER IN DEN VAE

Trotz dieser Schwierigkeiten hat EliteAgro erfolgreich CEA-Betriebe mit hochwertigen Kulturen wie Heidelbeeren aufgebaut. „Wir sind die Ersten hier, die no-chill-Heidelbeersorten produzieren“, sagt Hassan. Das Projekt war wirtschaftlich so erfolgreich, dass das Unterneh-

men seine Produkte sogar in asiatische Länder wie Malaysia, Japan und Singapur exportieren konnte. Dieser Erfolg hat Elite-Agro dazu motiviert, mit anderen hochwertigen Nutzpflanzen zu experimentieren, was die Machbarkeit eines kostengünstigen Anbaus in den VAE weiter unter Beweis gestellt hat. „Wir haben auch mit dem Anbau von Himbeeren und Brombeeren begonnen, und auf unseren kosteneffizienten Ansatz sind wir sehr stolz“, fügt er hinzu.

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f ü r d i e S p a r g e l - u n d

B e e r e n p r o d u k t i o n

u n d D e u t s c h l a n d s g r ö ß t e

Das ist keine leichte Aufgabe, wenn man bedenkt, dass die CEA-Branche dort nicht groß genug ist, um Investitionen in Forschung und Entwicklung seitens der üblichen großen Züchter zu rechtfertigen, um Sorten zu entwickeln, die besser für das lokale Klima geeignet sind.

KAFFEE UND TEE AUS DEM GEWÄCHSHAUS?

Gleichzeitig gibt es in den VAE viele Investoren, die über die finanziellen Möglichkeiten und die Bereitschaft verfügen, innovative Projekte zu unterstützen, die anderswo kaum oder gar nicht in Angriff genommen werden. So hat EliteAgro beispielsweise bereits mit seinem Gewächshaus für Arabica-Kaffeebäu-

me für Schlagzeilen gesorgt. „Die Kaffee-Ernte läuft hervorragend“, sagt Hassan. „Wir erzielen einen guten Ertrag und die Qualität ist gut. Darüber hinaus führen wir auch einige Versuche mit Kakao durch, um zu sehen, ob wir unter den richtigen Temperaturbedingungen etwas produzieren können.“

Aber das ist noch nicht alles. Während das Kaffeegewächshaus in vollem Gange ist und das Unternehmen Kakao erforscht, baut Elite-Agro eine weitere Kultur an, die in einem Gewächshaus eher ungewöhnlich ist: Tee. Während das Kakaogewächshaus noch ein Pipeline-Projekt ist, wird das Teegewächshaus nächsten Monat voll einsatzfähig sein.

„Es handelt sich um ein Gewächshaus mit kontrollierter Temperatur“, erklärt Hassan. „Wir mussten Kühlanlagen installieren, um die Temperatur während der Sommersaison aufrechtzuerhalten. Wir haben Verfahren entwickelt, damit die Kühler mit reduzierter Leistung laufen, aber dennoch die Temperatur auf einem für Tee optimalen Niveau halten. Wir haben auch eine aus Italien stammende Benebelungstechnologie installiert, um

die perfekte Luftfeuchtigkeit für diese Kulturpflanze zu imitieren. Wir betreiben eine optimierte Präzisionsbewässerung und verwenden ein UV-Schutzsystem, um die Pflanzen vor zu starker Sonneneinstrahlung zu schützen.“ Ein beeindruckendes Projekt, das zwar nicht für den kommerziellen Gebrauch bestimmt ist, aber sicherlich zeigt, dass man das Blatt zu seinen Gunsten wenden kann.

EINE BESSERE LIEFERKETTE

Diese Entwicklung gibt einen Ausblick darauf, wie die Zukunft der Landwirtschaft aussehen könnte, in der Nutzpflanzen wie Kaffee, Tee und Kakao in CEAAnlagen angebaut werden können, da die klassischen Produktionsweisen mit zunehmenden Hindernissen und Herausforderungen konfrontiert sind. „Denken Sie zum Beispiel an Kakao“, sagt Hassan. „Die Kakaoindustrie hat mit zahlreichen Problemen durch Verunreinigungen zu kämpfen. Die Farmen sind verschmutzt, und obendrein leiden die Erzeuger unter den Auswirkungen des Klimawandels, der ihre Erträge drastisch reduziert. Wenn wir jedoch an den Punkt gelangen, an dem die Produktion einer solchen Kultur in einem Gewächshaus wirtschaftlich machbar und rentabel wird, könnte das den Anstoß für eine neue Industrie geben und das Epizentrum der Produktion verlagern. Da wir dann auch aus Fehlern der Vergangenheit lernen können, wird auch die Lieferkette von einer solchen Verlagerung profitieren, mit stärker vernetzten Regeln zur Förderung eines Umfelds mit besseren Preisen für Einzelhändler und Erzeuger. Ich sage nicht, dass es so kommen wird. Als Branche stehen wir vor vielen Unwägbarkeiten, aber diese Art von Pflanzen könnte ein möglicher Weg für die zukünftige Produktion sein.“ 

Sapex: Führender Granatapfelexporteur bedauert Verschwinden kleiner landwirtschaftlicher Betriebe

Die jüngste politische Unsicherheit in Deutschland hat sich nicht auf die Handelsbeziehungen zu langjährigen Kunden dort ausgewirkt, sagt Kobus Louw, Chief Operating Officer des Fruchtexporteurs Sapex. Aber wie im übrigen Europa stehen die Verbraucher wirtschaftlich unter Druck.

Deutschland ist derzeit die viertgrößte Volkswirtschaft der Welt und nach wie vor ein enorm wichtiger Markt für südafrikanisches Obst, so Louw. “Sapex hat einen großen deutschen Kundenstamm, und 90 Prozent unserer Exporte nach Deutschland fließen direkt in Supermarktprogramme.” Das Unternehmen wurde 1990 ursprünglich nur zur Belieferung inländischer Kunden gegründet, weitete seine Tätigkeit jedoch bald auf den Export aus, zunächst hauptsächlich von Tafeltrauben. Heute ist das Unternehmen auch für seine Granatäpfel bekannt: Mehr als die Hälfte der südafrikanischen Granatäpfel werden

von Sapex vermarktet, eine Tatsache, die Louw schnell relativiert, indem er darauf hinweist, dass es nur tausend Hektar Granatapfelanbaufläche gibt – im Vergleich zu den 100.000 Hektar Zitrusplantagen in Südafrika.

EUROPA BLEIBT DER HAUPTMARKT FÜR SÜDAFRIKANISCHE TRAUBEN

Wenn die Fruit Logistica in Berlin stattfindet, stehen Tafeltrauben im Mittelpunkt des südafrikanischen Interesses. Die Traubensaison 2024/2025 hat lange auf sich warten lassen, was angesichts der hohen Nachfrage und der geringen Lagerbestände aus anderen Ländern

frustrierend ist. Deutschland ist wie das Vereinigte Königreich ein überwiegend einzelhandelsorientierter Markt, auf dem viele von Sapex mit Tafeltrauben beliefert werden: hauptsächlich Kaufland, Rewe, Aldi und Lidl.

In Deutschland und Westeuropa im Allgemeinen wird die Nachfrage nach Trauben immer noch von der Kategorie der weißen kernlosen Trauben bestimmt. „Alle großen Zuchtprogramme suchen verzweifelt nach einer frühen weißen kernlosen Sorte, um das Angebot in diesem Zeitraum zu erhöhen“, sagt er. „Es gibt einige vielversprechende Sorten, aber es wird einige Zeit dauern, bis sie richtig getestet sind und in ausreichender Menge gepflanzt werden können.“

In den vergangenen Jahren hat das Unternehmen keine Trauben mehr nach China geschickt, sondern sich stattdessen auf Länder in Südostasien mit einem geringeren Risikoprofil konzentriert: Angesichts der unsicheren Logistik erwartet er, dass Europa vorerst der wichtigste Abnehmer für Trauben aus Südafrika bleiben wird. „Es gibt eine konstante Nachfrage nach Redglobe und nicht genug Angebot, weil

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in Peru und Südafrika so viel davon abgenommen wird. Zum jetzigen Zeitpunkt erhalten wir weder für West- und Südeuropa noch für den Nahen und Fernen Osten eine ausreichende Menge an Redglobe.“

GRANATÄPFEL UND DER NAHE OSTEN

Bei Redaktionsschluss hatte das Unternehmen noch keine merklichen Auswirkungen des Konflikts im Nahen Osten zu spüren bekommen, war jedoch sehr besorgt über die Unbeständigkeit: Der Nahe Osten ist der Anker für den internationalen Granatapfelhandel Südafrikas. Als Sapex um 2010 herum mit dem Export von Granatäpfeln begann, war es eine aufstrebende Branche. Seitdem hat sie sich eine unverzichtbare Rolle erarbeitet. Das gilt insbesondere für den Nahen Osten, in den Sapex inzwischen bis zu 70 Prozent der Exportgranatäpfel liefert. Einige ihrer Kunden in der Region, beispielsweise im Irak, ziehen südafrikanische Granatäpfel aufgrund ihrer hervorragenden inneren Qualität denen aus anderen Ländern vor. Der Rest wird zwischen dem Vereinigten Königreich und Deutschland und den Niederlanden als nächstgrößte Abnehmer aufgeteilt.

Deutschland ist ein sehr starker Markt für die Verarbeitung von Granatäpfeln.

BEDENKEN HINSICHTLICH DES GREEN DEALS

„Da Deutschland ein langjähriger Handelspartner Südafrikas ist, sind wir als Branche sehr gut mit diesem Land vertraut. Es ist schwer zu sagen, ob es noch unerschlossene Marktchancen gibt. Es gibt Raum für Nischenprodukte wie Feigen, aber nicht, wenn sie ausschließlich auf Luftfracht basieren. Luftfracht ist kein nachhaltiges Geschäft, insbesondere nicht, wenn der Europäische Green Deal in Kraft tritt.“ Der Green Deal wird tiefgreifende Auswirkungen auf die südafrikanische Obst-Exportindustrie haben, und zwar in verschiedenen Bereichen wie CO₂-Emissionen, Plastikverbrauch und Rückstandswerte. Welche Auswirkungen das genau sein werden, ist jedoch noch nicht ganz klar.

Paradoxerweise entspricht die Praxis rund um die Verpackung nicht immer dem Prinzip der Reduzierung des Plastikverbrauchs. „Früher waren die Trauben viel häufiger lose verpackt“, bemerkt er. „Wir beliefern den lokalen Markt seit 1990 mit Trauben, und das geschah

hauptsächlich in loser Verpackung. Vor sechs oder sieben Jahren - innerhalb weniger Saisons - folgte die Traubenindustrie einem Trend, der zuerst in Großbritannien und dann in Europa einsetzte, und stieg von lose auf Plastikschalen um. Heute sind es zu 95 Prozent Schalen, während es früher umgekehrt war.“

Früher wurden die Trauben in beschichteten Tüten oder Plastiktüten, die in einem 4,5-kg-Karton verpackt waren, exportiert. Jede Tüte wurde im Geschäft für die Kunden gewogen. Die heutigen Schalen werden im Packhaus vorgewogen und es ist eine Frage der Bequemlichkeit, merkt er an, auch wenn es dem Trend zu weniger Verpackung widerspricht. Sicherlich gelten für ihre deutschen Käufer noch nicht die gleichen strengen Auflagen in Bezug auf Plastikverpackungen wie für ihre französischen Kollegen, aber das Thema kommt regelmäßig zur Sprache.

Eine Kartonschale mit einer durchsichtigen Kunststoffabdeckung könnte letztlich zum Standard werden, aber bei dem Gedanken an all die Wälder, die für den Kartonzellstoff benötigt werden, der für Millionen Trauben benötigt wird, fragt er sich, ob das eine wirklich nachhaltige Alternative wäre. „Wo wir immer noch lose verpackte Trauben versenden, haben Papiertüten Plastiktüten ersetzt. Das ist besser für die Haltbarkeit der Trauben.“

VERÄNDERUNG DER AGRARLANDSCHAFT

Als Exporteur und Importeur von Obst ist Sapex auf langjährige, vertrauensvolle Beziehungen zu den Erzeugern angewiesen. Er hat, wie er bemerkt, ein Herz für Kleinbauern, die er als das Rückgrat der Landwirtschaft bezeichnet. Das Verschwinden vieler Familienbetriebe, die durch die hohen Kosten der landwirtschaftlichen Produktion und der Compliance-Prüfungen in den Ruin getrieben wurden, beunruhigt ihn.

Er hat miterlebt, wie die ständig wachsende Menge an Compliance-Unterlagen Kleinbauern, die niemanden für die Erfüllung ihrer Audit-Anforderungen bezahlen können, an ihre Büros fesselt, anstatt dass sie durch ihre Obstgärten spazieren, wo sie eigentlich sein sollten. „Vor fünfzehn Jahren hatten wir viele Granatapfelbauern, die die Früchte auf weniger als zehn Hektar anbauten. Letztes Jahr hatten wir noch einen übrig und heute keinen mehr. Das ist das Traurige daran.“  sapex@sapex.co.za

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Verbrauch von frischen Erzeugnissen in Skandinavien steigt aufgrund verbesserter Ernährungsrichtlinien

Der Verzehr von frischen Erzeugnissen wird in den skandinavischen Ländern voraussichtlich noch weiter zunehmen. Grund dafür ist, dass die Regierungen und Gesundheitsbehörden in Norwegen, Finnland und Schweden die empfohlene tägliche Verzehrmenge von Obst und Gemüse erhöht haben, um überwiegend pflanzliche Lebensmittel in die Ernährung der Bürger aufzunehmen. Die lokale Obst- und Gemüseindustrie sowie die Importeure hoffen, dass diese neuen Richtlinien langfristig zu einem Anstieg des Verbrauchs und schließlich zu einem Boom in der Branche führen werden.

Im August 2024 wurde Norwegen das neueste Land, das den Verzehr von überwiegend pflanzlichen Lebensmitteln empfiehlt, um den Verzehr von rotem und verarbeitetem Fleisch zu begrenzen. Tore Angelsen, Leiter der Analyseabteilung im norwegischen Informationsbüro für Obst und Gemüse (OFG), merkt an, dass es zwar noch zu früh ist, um etwas über die Auswirkungen zu sagen,

die ersten Ergebnisse jedoch vielversprechend sind. “Wir haben im September 2024 einen messbaren Anstieg des Volumens im Vergleich zum September 2023 verzeichnet. Im Jahr 2024 liegt der durchschnittliche tägliche Verzehr von Obst/Beeren und Gemüse in Norwegen bei 3,3 Portionen pro Tag – gemessen im September, nach der Einführung der neuen Ernährungsempfehlungen. Das ist

ein Anstieg gegenüber September 2023, als der Durchschnitt bei 2,9 Portionen pro Tag lag. Der Anteil derjenigen, die mindestens fünf Portionen Obst/Beeren oder Gemüse pro Tag essen, ist ebenfalls deutlich gestiegen und liegt nun bei 24,5 Prozent, verglichen mit 18,6 Prozent im Vorjahr.”

„Wie bisher wird Obst über den Tag verteilt ziemlich gleichmäßig gegessen, während Gemüse beim Abendessen deutlich größer ist. Im Vergleich zum Vorjahr ist der Verzehr von Obst und Gemüse bei allen Mahlzeiten gestiegen. Saft wird normalerweise zum Frühstück und ein wenig zum Mittagessen getrunken, während der Verzehr von im Laden gekauften Smoothies zu allen Mahlzeiten sehr gering ist“, erklärt Angelsen.

Kaisa Malmberg, die neue CEO von Satotukku, dem führenden finnischen Obst-

und Gemüseunternehmen, das zu Greenfood gehört, äußert sich zu den finnischen Behörden, die kürzlich neue aktualisierte nationale Ernährungsempfehlungen zur durchschnittlichen Ernährung veröffentlicht haben so: „Die Änderung gegenüber der vorherigen betraf insbesondere den Verzehr von Obst und Gemüse. Die Empfehlung lautet nun, täglich bis zu 800 g Obst und Gemüse zu verzehren, zuvor waren es 500 g. In den Medien wurde viel darüber diskutiert, und wir freuen uns, dass wir jedem Finnen dabei helfen

können, diese Empfehlung durch unsere geschätzten Kunden zu erreichen.“

Eija Lankinen, Dozentin für Gartenbau an der Fachhochschule Häme und unabhängige Beraterin mit Schwerpunkt Beerenanbau in Finnland, sagt, dass die neuen finnischen Ernährungsempfehlungen eine klare Chance für die Gartenbauindustrie darstellen. „Sie fördern den verstärkten Verzehr von lokal angebauten Produkten und stärken so die Nachfrage. Heimische Produkte und Regionali-

tät sind für finnische Verbraucher bereits wichtig. Dadurch entsteht eine positive Perspektive, in der die Erzeuger motiviert sind, die höhere Nachfrage mit innovativen und nachhaltigen Praktiken zu decken.“

PREIS FÜR FRISCHWAREN SPIELT

IMMER NOCH GROSSE ROLLE

Angelsen bestätigt, dass der Preis für die Verbraucher nach wie vor am wichtigsten ist und alles andere bestimmt. „Unsere Untersuchungen zeigen, dass der Preis für die Verbraucher im Jahr 2023 am wichtigsten war. Es sieht so aus, als ob der Preis im Jahr 2024 etwas weniger wichtig geworden ist als im Jahr 2023. So ist etwa der niedrige Preis von Gemüse im Jahr 2024 im Vergleich zu anderen Merkmalen weniger wichtig geworden als im Jahr 2023. Im Vergleich zu anderen Merkmalen von frischem Gemüse legen die Verbraucher am meisten Wert darauf, dass das Gemüse frisch und einladend aussieht. Dann kommt der Geschmack/die Konsistenz, die den Verbrauchern gefällt. Die Tatsache, dass das Gemüse aus Norwegen stammt, und ein niedriger Preis sind etwas weniger wichtig als die ersten beiden Faktoren.“

Laut Malmberg ist der Einkaufskorb „leider kleiner als noch vor einigen Jahren. Einige Kategorien werden häufiger ausgelassen, was verständlich ist, wenn man bedenkt, dass die Verbraucher in diesen wirtschaftlich schwierigen Zeiten eine geringere Kaufkraft hatten und immer noch haben. Deshalb entscheiden sich viele nur für die Grundnahrungsmittel wie Bananen, Tomaten, Gurken, Äpfel usw.“

Malmberg sieht jedoch ein gewisses Wachstum bei finnischen Verbrauchern, die exotische und andere Obstsorten ausprobieren. „Alle traditionellen und sehr

einfachen Obst- und Gemüsesorten verkaufen sich gut; der Verkauf von Äpfeln ist gestiegen, ebenso wie der von Bananen und Kartoffeln. Einheimische Tomaten und Gurken gehören von Jahr zu Jahr zu den meistverkauften Kategorien. Gleichzeitig sehen wir auch ein leicht steigendes Interesse an exotischeren Früchten, was wir sehr schön finden, da wir auch hier ein breites Sortiment haben und uns wünschen, dass die Finnen auch die großartigen köstlichen Früchte probieren, die sie normalerweise auf ihren Reisen in die Ferne essen würden.“

IMPORT BLEIBT BESTEHEN, WÄHREND LOKALER ANBAU IN GANZ SKANDINAVIEN GEFÖRDERT WIRD

Aufgrund der rauen Winter sind die skandinavischen Länder nach wie vor stark auf importiertes Obst und Gemüse angewiesen. Das gilt umso mehr, seit der tägliche Bedarf an Nahrungsmitteln gestiegen ist. Angelsen sagt: „Wir hoffen auf einen insgesamt höheren Obst- und Gemüseverbrauch. Ein Teil davon muss auch importiert werden, zumal in Norwegen aufgrund des Klimas relativ wenig Obst produziert wird. Norwegische Äpfel und norwegische Gurken sind Beispie-

le für Kulturen mit einer positiven Entwicklung in Bezug auf das Volumen. Laut der Frukt- og grøntstatistikk 2023 (Obstund Gemüsestatistik) stieg der Anteil des in Norwegen angebauten Frischgemüses von 51 Prozent im Jahr 2022 auf 54 Prozent im Jahr 2023. Bei bestimmten Produkten erreichte der norwegische Anteil bei Gurken 81 Prozent, bei Tomaten etwa 42 Prozent.“

Laut Malmberg ist der Anbau von Frischwaren in Finnland stabil: „Die Produktion in Finnland ist ziemlich stabil. Einige größere Akteure investieren in größere Gewächshäuser, während einige kleinere Erzeuger ihre Produktion einstellen, weil es möglicherweise keine neue Generation gibt, die die harte Arbeit in der Landwirtschaft fortsetzt.“

RATSCHLÄGE FÜR ERZEUGER UND INDUSTRIE

Lankinen, die unterrichtet, viel forscht und Erzeuger in ganz Finnland berät, hat mehrere Empfehlungen, um lokale und europäische Erzeuger und die Industrie zu unterstützen. „Hohe Produktionskosten, einschließlich Material-, Heiz- und Betriebskosten, sind eine große Heraus-

forderung für den Gartenbau. Zusammenarbeit ist der Schlüssel; Erzeuger in ganz Europa sollten voneinander lernen, um bewährte Verfahren in Bezug auf Nachhaltigkeit und Effizienz zu übernehmen. Investieren Sie in Klimatechnik für Tunnel und Gewächshäuser, um hohe Erträge und erstklassige Qualität zu gewährleisten. Vergessen Sie nicht KI und Sensortechnologien. Ich möchte die Bedeutung des nachhaltigen Anbaus durch die Reduzierung des Einsatzes von Chemikalien und die Einführung biologischer Bekämpfungsmethoden hervorheben. Bauen Sie starke Netzwerke innerhalb der Branche auf und setzen Sie auf kontinuierliches Lernen und Innovation“, so ihr Fazit. 

Tore Angelsen, Tore.Angelsen@frukt.no Kaisa Malmberg, Kaisa.Malmberg@satotukku.fi Eija Lankinen, eija.lankinen@hamk.fi

„Der peruanische Avocadosektor wird auch 2025 weiterwachsen, wenn auch in einem moderateren Tempo“

Im Jahr 2025 kommt den Avocadosektor in Peru eine Kombination aus logistischen Herausforderungen und Konkurrenz durch andere Länder mit höheren Produktionsmengen zu. Dennoch wird erwartet, dass die peruanische Avocadoindustrie sowohl in Bezug auf die Anbaufläche als auch auf die Vermarktung im Nahen Osten und in Südostasien weiterwächst.

Die weltweite Nachfrage nach peruanischen Avocados steigt, angetrieben durch den wachsenden Konsum aufgrund der gesunden Eigenschaften und Vielseitigkeit der Frucht. Dieser Markt reagiert schnell auf das Angebot, sodass gute Planung und Effizienz unerlässlich sind, um die Rentabilität aufrechtzuerhalten, so der Agrokasa-Vertreter Jose Antonio Castro.

„Für endgültige Prognosen zu den Erträgen in der Saison 2025 ist es noch zu früh. Die Fruchtlast kann ab Januar bestimmt

werden und konkretere Zahlen werden etwa im März verfügbar sein. In der letzten Saison hatten wir einen durchschnittlichen Ertrag von 27 Tonnen pro Hektar, was es uns ermöglichte, 1.620 Container mit frischen Avocados zu exportieren, darunter Hass- und grünschalige Sorten. 2024 war für uns ein ‚ON‘-Jahr im natürlichen Avocado-Wechselzyklus“, sagt Castro.

Europa, die Vereinigten Staaten und Chile sind nach wie vor die Hauptabnehmer für peruanische Avocados, allerdings

geraten die Preise in den Sommermonaten der nördlichen Hemisphäre durch den Wettbewerb mit anderen Erzeugerländern zunehmend unter Druck. „Das zwingt peruanische Exporteure dazu, ihre Märkte zu diversifizieren und die Effizienz ihrer Betriebsabläufe zu verbessern, um mit einer hochwertigen Avocado wettbewerbsfähig zu bleiben“, so der Vertreter von Agrokasa.

Auch der asiatische Markt, angeführt von China, bietet ein beträchtliches Potenzial. Obwohl der Zugang zu diesem Markt

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KUNDENBETEILIGUNG

Bei Skillpack steht die Kundenbindung im Mittelpunkt unseres Handelns. Wir arbeiten eng mit Ihnen zusammen, hören auf Ihre Wünsche und finden gemeinsam Lösungen, die perfekt zu Ihren Anforderungen passen.

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die Überwindung logistischer Hindernisse und die Einhaltung strenger Qualitätsstandards erfordert, suchen peruanische Unternehmen nach Strategien, um ihre Präsenz in dieser Region zu erhöhen. „Wir bemühen uns, neue Märkte zu erschließen und peruanische Avocados an Bestimmungsorte mit hohem Wachstumspotenzial zu bringen“, sagt Castro.

HERAUSFORDERUNGEN

DER LOGISTIK UND DER PRODUKTIONSKOSTEN

Eines der größten Hindernisse für die Branche sind die steigenden Produktionskosten, die durch Faktoren wie Arbeitskräfte, landwirtschaftliche Betriebsmittel und Seefracht verursacht werden. Die Situation bei den Frachtkapazitäten und die Spekulationen mit Seefrachtraten haben zu Unsicherheiten in den Lieferketten geführt, was die Fähigkeit der Exporteure beeinträchtigt, ihre Handelsprogramme genau zu planen.

„Logistikmanagement ist heute ein Wettlauf gegen die Zeit. Jede Minute zählt, um das Produkt unter optimalen Bedingungen an unsere internationalen Kunden zu liefern“, sagt Castro. Um diesen Herausforderungen zu begegnen, setzen Unternehmen auf fortschrittliche Technologien, um die Anbau-, Ernte- und Logistikprozesse zu optimieren. Die Einführung effizienter Kühlsysteme und innovativer Verpackungen hat sich als entscheidend erwiesen, um die Produktqualität während langer Transporte zu internationalen Märkten zu erhalten.

AUSWIRKUNGEN DES KLIMAWANDELS

Der Klimawandel ist für Avocado-Erzeuger zu einer kritischen Variable geworden. „Phänomene wie starke Regenfälle, anhaltende Dürreperioden und Hitzewellen wirken sich negativ auf die Ernteerträge und die Qualität aus. Daher entwickeln viele Unternehmen umfassen-

de Risikomanagementpläne, die von der Diversifizierung der Ernte bis zur Einführung effizienter Bewässerungssysteme reichen“, sagt Castro.

„Ein weiterer Schwerpunkt liegt auf Nachhaltigkeit, nicht nur als Maßnahme zur Reduzierung der Umweltauswirkungen der Tätigkeit, sondern auch als Strategie, um den Anforderungen internationaler Verbraucher und Einzelhändler gerecht zu werden, die umweltverträgliche

Produkte bevorzugen. Wir glauben, dass Nachhaltigkeit

nicht nur eine Notwendigkeit, sondern eine Verpflich-

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tung ist, wenn wir die Zukunft der Landwirtschaft und unseres Planeten sichern möchten“, so der Vertreter von Agrokasa.

VERBRAUCHERTRENDS UND ZUKUNFTSAUSSICHTEN

Das globale Verbraucherverhalten entwickelt sich rasant weiter. Die Vorliebe für frische, gesunde und nachhaltig erzeugte Lebensmittel treibt die Nachfrage nach Avocados in die Höhe. Gleichzeitig wünschen sich die Verbraucher Transparenz in der Lieferkette, was die Unternehmen dazu veranlasst, in Rückverfolgbarkeitstechnologien und Qualitätszertifizierungen zu investieren. All das muss während der Saison in Marketingkampagnen dargelegt und beworben werden.

Die peruanische Avocadoindustrie wird voraussichtlich auch 2025 weiterwachsen, wenn auch in einem moderateren

Tempo. „Der Schlüssel wird darin bestehen, angesichts logistischer, klimatischer und marktbezogener Herausforderungen widerstandsfähiger zu werden“, sagt Castro. „Es gibt Pläne, die Anbaufläche zu erweitern und nach Möglichkeiten in aufstrebenden Märkten wie dem Nahen Osten und Südostasien zu suchen.“

„Wir wissen, dass der Wettbewerb stark ist, aber wir sind auch davon überzeugt, dass die Qualität, die wir bieten, und das Engagement unserer Branche weiterhin einen Unterschied auf dem globalen Markt machen werden“, sagt er.

Laut José Antonio Castro „hat der peruanische Avocadosektor eine vielversprechende Zukunft, steht aber auch vor großen Herausforderungen, die Anpassungsfähigkeit und ständige Innovation erfordern. Mit dem Fokus auf Marktdi-

versifizierung, dem Einsatz fortschrittlicher Technologien und der Einführung nachhaltiger Praktiken werden Exporteure nicht nur in der Lage sein, die aktuellen Schwierigkeiten zu überwinden, sondern auch die Chancen zu nutzen, die der globale Markt bietet.“

„Zu Beginn des Jahres 2025 wird die Zusammenarbeit zwischen Produzenten, Exporteuren und wichtigen Akteuren der Lieferkette von entscheidender Bedeutung sein, um nachhaltiges Wachstum und eine höhere Wettbewerbsfähigkeit auf internationaler Ebene zu gewährleisten“, sagt er. 

Agrokasa.com.pe

Wie eine einzige Kiwi ein gesünderes Morgen ermöglicht

Bei Zespri ist Nachhaltigkeit nicht nur ein Ziel, sondern der Kern all unseres Handelns. Gemeinsam mit unseren Partnern aus der Branche arbeiten wir ständig an Innovationen, um den Verbrauchern nahrhafte, nachhaltige und köstliche Kiwis zu bieten und gleichzeitig die Widerstandsfähigkeit der Umwelt zu fördern.

Zespri-Kiwis sind mehr als nur eine Frucht. Sie sind ein Nährstoffwunder, das voller essenzieller Vitamine, Antioxidantien und Ballaststoffe steckt und einen gesunden Lebensstil unterstützt. Im Rahmen unserer Mission für eine gesündere Weltbevölkerung haben wir uns dazu verpflichtet, Kiwis auf eine Weise anzubauen, die sowohl den Menschen als auch dem Planeten zugutekommt.

Wir sind uns der großen Herausforderungen bewusst, mit denen die Frischwarenindustrie konfrontiert ist. Klimawandel, Ressourcenknappheit und sich wandelnde Verbrauchererwartungen erfordern mutiges Handeln. Bei Zespri stellen wir uns diesen Herausforderungen direkt durch Innovation, Zusammenarbeit und ein Bekenntnis zu nachhaltigen Praktiken.

Die Reduzierung unseres CO₂-Fußabdrucks hat Priorität, und der Versand ist ein wichtiger Bereich. Wir haben einen Netto-Null-Fahrplan bis 2050 entwickelt, der sich auf die Emissionsreduzierung in unserer gesamten Lieferkette konzentriert. In diesem Jahr haben wir uns mit Reedereien zusammengetan, um einen emissionsarmen Schifffahrtskorridor zwischen Neuseeland und Europa einzurichten, wobei Zeebrugge als wichtiger Knotenpunkt dient. Diese grünen Korridore sollen die Nutzung alternativer Kraftstoffe, eine verbesserte Hafeninfrastruktur und fortschrittliche Schifffahrtstechnologien ermöglichen.

Unser erster Biokraftstoff-Versuch Anfang des Jahres war ein Erfolg und ein spürbarer Schritt nach vorn bei der Reduzierung des CO₂-Fußabdrucks unserer Lieferkette. Da der Schiffsverkehr für über 40 Prozent der Emissionen unserer Branche verantwortlich ist, unterstreicht diese Initiative unser Engagement für eine emissionsarme Zukunft und das Erreichen der CO₂-Neutralität bis 2035.

Parallel dazu ergreifen wir Maßnahmen zur Abfallreduzierung, indem wir bei allen Zespri-Kiwis auf kompostierbare Etiketten umstellen. Diese innovativen Etiketten aus biobasierten Polymeren sind für die vollständige Zersetzung in der heimischen Kompostierung zertifiziert. Dieses Jahr markiert einen wichtigen Meilenstein, weil wir in Europa die Umstellung auf vollständig kompostierbare Obstetiketten abschließen. Dieser Schritt steht im Einklang mit unserem Ziel, zu 100 Prozent recycelbare, wiederverwendbare oder kompostierbare Verpackungen zu verwenden. Wir stehen bereits bei 88 Prozent und kommen unserem Ziel jeden Tag näher.

Unser Nachhaltigkeitsansatz ist zukunftsorientiert und zielt darauf ab, zukünftige Möglichkeiten zu antizipieren. Durch den ZAG Fonds fördern wir Innovationen, indem wir in gemeinschaftsorientierte und umweltbezogene Projekte und Start-ups investieren. Bereits im ersten Jahr hat der Fonds elf Pilotprojekte unterstützt, die sich mit Herausforderungen wie Klimaresilienz, Bodengesundheit und nachhaltigen Anbaumethoden befassen.

Wir bei Zespri sind davon überzeugt, dass die Zusammenarbeit mit Erzeugern, Forschern und Innovatoren für einen bedeutenden Wandel unerlässlich ist. Von den Transportpartnern hin zu den Verbrauchern arbeiten wir gemeinsam daran, den Menschen und dem Planeten mit jeder verzehrten Kiwi einen Mehrwert zu bieten. Together, nurturing a

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„Die

Mangokampagne 2024–2025 ist ein

Beweis für die Widerstandsfähigkeit und Anpassungsfähigkeit

peruanischer Exporteure“

Die peruanischen Mango- und Avocadokampagnen 2024–2025 waren geprägt von einer Kombination aus logistischen Herausforderungen, kommerziellen Möglichkeiten und einem stärkeren Fokus auf strategische Planungen, um die Versorgung in Schlüsselmärkten wie den Vereinigten Staaten und Europa sicherzustellen. Trotz der Herausforderungen durch Wasserknappheit, logistische Engpässe und schwankende globale Nachfrage finden peruanische Exporteure innovative Wege, um die Marktnachfrage zu decken und ihre Qualitätsstandards aufrechtzuerhalten.

Peru hatte aufgrund klimatischer und struktureller Faktoren eine schwierige Landwirtschaftssaison. Die Wasserversorgung ist eines der kritischsten

Probleme. “Wir haben das Glück, über Brunnen zu verfügen, die es uns ermöglichen, die Bewässerung in kritischen Zeiten zu gewährleisten, aber nicht alle

Erzeuger haben diesen Vorteil”, sagt César Torrejón, kaufmännischer Leiter der Grupo Tavari. “Die schlechte Entschlammung von Stauseen wie San Lorenzo hat ihre Speicherkapazität verringert, und viele Erzeuger in der Region Piura sind davon betroffen.”

Auch die Logistik war eine Herausforderung. Die Überschneidung mehrerer Kampagnen (Mangos, Trauben und Heidelbeeren) führte zu einem Mangel an Kisten und Verzögerungen in der Lieferkette. „In diesem Jahr waren die Kistenhersteller ausgelastet. Wer seine Bestellungen nicht im Voraus aufgab, musste mit langen Wartezeiten rechnen. Durch

eine ausreichende Vorausplanung konnte Grupo Tavari diese Probleme abmildern und den Export in einem gleichmäßigen Tempo fortsetzen“, sagt Torrejón.

Obwohl 2024–2025 ein Jahr mit einer reichlichen Mangoproduktion war, haben viele Exportunternehmen laut dem Manager dieses Unternehmens der Qualität Vorrang eingeräumt. „Ein qualitativ hochwertiges Produkt zu liefern, ist für uns wichtiger als eine große Menge zu liefern. Der US-Markt, der 80 Prozent unserer Exporte aufnimmt, verlangt strenge Qualitätsstandards, um sicherzustellen, dass die Früchte nach dem Reife- und Transportprozess in optimalem Zustand ankommen.“

„Wir arbeiten direkt mit Supermarktketten zusammen, bieten maßgeschneiderte Verpackungen an und sorgen für pünktliche Lieferungen. Europa, insbesondere Deutschland und die Niederlande, ist für uns ein sekundärer Markt. Obwohl europäische Verbraucher größere Mangos bevorzugen, ist die Logistik aufgrund längerer Transportzeiten schwieriger“, sagt Torrejón.

Für das Unternehmen war einer der bemerkenswertesten technologischen Fortschritte in diesem Jahr die Einfüh-

rung von Ethylen absorbierenden Beuteln in jeder Mangokiste. „Diese kleine Änderung hat einen großen Unterschied gemacht, indem sie die Haltbarkeit des Produkts verlängert und Verluste während des Transports reduziert hat“, sagt der kaufmännische Leiter der Grupo Tavari.

„DIE SÄTTIGUNG DES AVOCADOMARKTES IN EUROPA HAT UNS DAZU VERANLASST, NEUE MÖGLICHKEITEN IN ASIEN ZU ERKUNDEN“

Bei Avocados ist Peru nach wie vor ein wichtiger Lieferant in Europa, insbesondere in Deutschland. Die Sättigung des europäischen Marktes hat jedoch viele Exporteure dazu veranlasst, neue Möglichkeiten in Asien zu erkunden. „Die Öffnung des Hafens von Chancay und das wachsende Interesse an Avocados in Japan und Korea bieten Chancen, die der Sektor in den kommenden Jahren nutzen sollte“, sagt Torrejón.

Das Überangebot hat die Preise unter Druck gesetzt. „In den Vereinigten Staaten ist der Preis für frische Mangos innerhalb weniger Wochen von 5 bis 6 USD pro Kiste (4 kg; 4,83-5,80 EUR) auf 3 bis 4 USD (2,90-3,87 EUR) gefallen, was auf die starke Konkurrenz von Märkten wie

Brasilien und Mexiko zurückzuführen ist. Auch in Europa sind die Preise betroffen und liegen zwischen 5 und 6 EUR pro Kiste“, sagt Torrejón.

Um diese Situation zu umgehen, hat sich Grupo Tavari dafür entschieden, vor Beginn der Kampagne Festpreisverträge abzuschließen. „Dadurch konnten wir unseren Kunden Sicherheit bieten und ihnen ein stabiles Einkommen garantieren, selbst in einem volatilen Markt. Darüber hinaus haben wir direkt mit Supermärkten in beiden Märkten zusammengearbeitet, um sicherzustellen, dass wir ihre Präsentations- und Qualitätsvorgaben erfüllen“, sagt er.

„DIE ZUKUNFT UNSERER BRANCHE HÄNGT VON KOLLEKTIVEN MASSNAHMEN AB“

„Obwohl wir den Begriff ‚Nachhaltigkeit‘ in unserer Unternehmensdiskussion vermeiden, legt unsere Strategie einen klaren Fokus auf verantwortungsbewusstes Ressourcenmanagement, mit Investitionen in effiziente Bewässerungssysteme oder die Planung logistischer Reserven, neben anderen Maßnahmen dieser Art“, sagt Torrejón.

Der kaufmännische Leiter von Grupo Tavari betont auch die Notwendigkeit

kollektiven Handelns entlang der Lieferkette, um langfristige Herausforderungen wie Wassermanagement und Marktzugang anzugehen. „Wir setzen uns für eine stärkere Beteiligung von Regierungsbehörden und Branchenverbänden bei der Instandhaltung von Stauseen und der internationalen Förderung peruanischer Früchte ein. Die Zukunft unserer Branche hängt vom kollektiven Handeln ab“, sagt er.

In dieser Saison sollen über 400 Container Mangos exportiert werden, was einer Verdoppelung der ursprünglichen Schätzung entspricht. Laut Torrejón liegt der Fokus jedoch nicht auf den Mengen. „Unsere Strategie besteht nicht darin, 20

Kunden zu haben, sondern solide Beziehungen zu strategischen Kunden zu pflegen, die unsere Vision von Qualität und Engagement verstehen.“

ZUKUNFT DER BRANCHE: HERAUSFORDERUNGEN UND CHANCEN

Trotz der Herausforderungen hat der Export von peruanischen Mangos und Avocados laut Torrejón eine vielversprechende Zukunft.

„Es gibt einen klaren Trend zu einer stärkeren Markt- und Produktdiversifizierung. Der asiatische Markt bietet etwa eine spannende Chance für peruanische Exporteure, obwohl er auch hohe Quali-

täts- und Präsentationsstandards erfordert“, sagt er.

Obwohl Mangos nach wie vor das Hauptprodukt sind, steigert Grupo Tavari auch allmählich seine Avocado-Exporte. Die Herausforderungen auf dem AvocadoMarkt im vergangenen Jahr haben die Bedeutung von Timing und Marktkenntnis unterstrichen. Torrejón sagt, dass das Unternehmen zwar weiterhin vorsichtig ist, was den Export von Avocados angeht, aber großes Potenzial in gefrorenen Avocado-Produkten sieht. „Unser Ziel ist es, den Absatz von gefrorenen Avocados um 15 Prozent zu steigern, indem wir unser Know-how in der Nacherntetechnologie nutzen“, sagt er.

Dennoch bleibt die globale Logistik ein komplexes Thema. Die Frachtkosten sind im Vergleich zum Vorjahr um 65 Prozent gestiegen, was die Unternehmen dazu zwingt, jeden Aspekt der Lieferkette zu optimieren. „Der Schlüssel liegt in einer guten Planung und der Fähigkeit, sich schnell an die Marktbedingungen anzupassen.“

„Die Mangokampagne 2024–2025 ist ein Beweis für die Widerstandsfähigkeit und Anpassungsfähigkeit der peruanischen Exporteure“, sagt Torrejón. „Ein Programm abzuschließen, macht nur 1 Prozent der Arbeit aus, 99 Prozent liegen in der Ausführung, in der tagtäglichen Lösung von Problemen. Dieses unermüdliche Engagement, gepaart mit einem zukunftsorientierten Ansatz, stellt sicher, dass peruanische Mangos und Avocados auch in den kommenden Jahren die globalen Märkte begeistern werden“, sagt Torrejón. 

cesar.torrejon@grupotavari.com

Jolien Vanden Berghe und Jorne Leemans, Dilpack:

„Wir sehen ein starkes Wachstum bei den Kräuterexporten“

„Der Markt für Kräuter läuft gut, wir konnten im vergangenen Jahr ein Wachstum von sage und schreibe 30 Prozent bei der Eigenproduktion und 10 Prozent insgesamt verzeichnen“, sagen Jorne Leemans und Jolien Vanden Berghe, die seit 2024 als neue Generation das Familienunternehmen Dilpack leiten, das sich auf die Verpackung und den Vertrieb von frischen Kräutern, Peperoni, Salat, Radieschen aller Art, Frühlingszwiebeln, essbaren Blumen und Kresse aus eigenem Anbau konzentriert.

Während das Unternehmen bisher vor allem den belgischen und niederländischen Markt bedient hat, gibt es laut Jolien auch eine wachsende internationale Nachfrage. „Wir sehen einen starken Anstieg der Exporte in die Nachbarländer, aber auch in weiter entfernte Märkte.“

OREGANO AUF DEM VORMARSCH

Jorne stellt fest, dass sich vor allem die Klassiker wie Koriander, Schnittlauch, Minze und Dill weiterhin gut entwickeln. Auch Oregano sieht er im Kommen. „In Belgien ist er noch nicht überall in den Geschäften erhältlich, und wir möchten, dass sich das ändert, denn wir stellen fest, dass Oregano immer mehr nachgefragt wird“, sagt er. In der Küche des

Nahen Ostens, die uns immer häufiger begegnet, wird Oregano neben Thymian und Rosmarin sehr häufig verwendet.

Die Nachfrage wird oft auch durch internationale Feiertage bestimmt, stellt Jolien fest. „Zum chinesischen Neujahrsfest werden zum Beispiel Koriander und Ingwer stärker nachgefragt, zu islamischen Feiertagen Koriander und Petersilie und zu Weihnachten und Neujahr zum Beispiel Schnittlauch und Dill.“

GUTE VORBEREITUNG

Da diese spezielle Nachfrage nur für einen kurzen Zeitraum besteht, ist eine gute Vorbereitung erforderlich, erklärt Jolien. „Wenn wir mit unseren Produk-

ten zwei Tage zu spät kommen, ist schon alles vorbei. Deshalb versuchen wir, gut auf die Nachfrage der Kunden zu reagieren und stehen in regelmäßigem Kontakt mit ihnen, um uns abzustimmen.“

Das Jahr 2024 stand für Dilpack ganz im Zeichen des Wachstums, und laut Jolien hat dies auch für das Jahr 2025 oberste Priorität. „Wir wollen wachsen, aber in einem nachhaltigen Kontext, damit das Wachstum beständig und qualitativ ist.“ Im Mittelpunkt steht dabei das Eingehen auf die Nachfrage der Verbraucher. Dil-

pack tut dies unter anderem, indem es sich zunehmend auf die eigene und lokale Produktion konzentriert. „Auf diese Weise haben wir auch die Risiken besser im Griff, zum Beispiel in Bezug auf Rückstandshöchstmengen, Qualität und Verfügbarkeit. Wir können unsere Kunden viel schneller informieren und auf ihre Wünsche reagieren.“

NIEDRIGE RÜCKSTANDSMENGEN

Die Politik in Bezug auf Rückstandshöchstmengen hat Dilpack zu einem Eckpfeiler gemacht. „Wir setzen uns für niedrige Rückstandshöchstgehalte in Verbindung mit Spitzenqualität ein. Wenn ein Erzeugerkollege die gewünschten niedrigen Rückstandswerte nicht einhalten kann, ist das seit diesem Jahr ein Ausschlussgrund, denn wir wollen uns wirklich für ein Qualitätsprodukt einsetzen, das auch wirklich gesund ist und mit dem man etwas Leckeres zubereiten kann.“

Für Dilpack sind übrigens auch die Mitarbeiter ein wichtiger Faktor bei der Arbeit mit niedrigen Rückstandswerten. „Wir legen auch deshalb so großen Wert auf geringe Rückstandsmengen, weil wir wollen, dass unsere Mitarbeiter mit gesunden Produkten arbeiten.“ Das ist Teil der neuen Personalpolitik, wie Jolien betont. „Seit 2024 haben wir einen neuen Kurs für unsere Mitarbeiter eingeschlagen, denn sie sind der Motor unseres Unternehmens. Wir organisieren zum Beispiel Gruppenaktivitäten, um den Teamgeist zu stärken, und stellen jede Woche gesunde Snacks und frisches Obst zur Verfügung. So schaffen wir gemeinsam ein gesundes und motivierendes Arbeitsumfeld.“

Auch wenn der lokale Anbau stärker in den Vordergrund rückt, heißt das nicht,

dass auf Importe verzichtet wird. „Natürlich brauchen wir auch unsere ausländischen Erzeuger, mit denen wir in den letzten Jahren langfristige Beziehungen aufgebaut haben. Wenn es klimatische Probleme wie Hitzeperioden oder extreme Regenfälle gibt, können wir leichter auf andere Herkünfte ausweichen und so Produkte anbieten, hinter denen wir voll und ganz stehen.“

KLIMA

Für Dilpack ist klar, dass diese klimatischen Bedingungen eine immer größere Rolle spielen werden. „Wir sehen, dass das Klima immer extremer zu werden droht. Wir versuchen, das durch gute Kommunikation und kurzfristige Planung auszugleichen. Wir wählen selbst etwas widerstandsfähigere Pflanzen für den Freilandanbau aus, die wir aus Schutz- und Qualitätsgründen im Gewächshaus anbauen müssen. Unsere größte Herausforderung ist ein gutes Produkt, und das gelingt uns mit lokalem Anbau, unseren Top-Partnern und nachhaltigen Partnerschaften“, so Jolien.

Die nachhaltige Zusammenarbeit erstreckt sich auch auf den sozialen Bereich, wie Jorne betont. „Das geht weit über die Bestellung einer Palette Kräuter hinaus. Wir unterstützen auch soziale Projekte. In Kenia unterstützen wir zum Beispiel mehrere Schulen, in denen die Schüler täglich eine warme Mahlzeit bekommen. Denn nur wer satt ist, kann auch Leistung bringen. Diese Partnerschaft in Kenia haben wir im vergangenen Jahr begonnen.“

ERWEITERUNG DER FLOTTE

Dilpack hat das vergangene Jahr auch genutzt, um intern Verbesserungen vorzunehmen, wie Jorne verrät. „Wir haben

neue Mitarbeiter an Bord, das Geschäft läuft gut und wir sind bereit für weiteres Wachstum. Bis 2025 werden wir unsere Flotte um 20 Prozent erweitern. Mit dem Wachstum müssen wir uns immer wieder anpassen.“

Auch die Bio-Sparte ist 2024 stärker in den Fokus gerückt und das Bio-Sortiment erweitert worden, so Jorne. „Der Verkauf von Kräutern aus biologischem Anbau nimmt von Jahr zu Jahr immer mehr zu. Auch hier versuchen wir, der Nachfrage unserer Kunden gerecht zu werden. Wir haben die Klassiker wie Koriander und Minze, können aber auch Rucola oder Babyspinat in Bio-Qualität anbieten, je nach Kundenwunsch in Flowpacks, Schalen, Schachteln oder Boxen, unter eigenem oder privatem Label verpackt.“

LEBENSMITTELABFÄLLE UND QUALITÄT BERÜCKSICHTIGEN

In Bezug auf die Verpackung stellt Jorne fest, dass die Kunden trotz der ebenfalls angebotenen Pappschachtel immer noch häufig zu Plastik greifen. „Karton ist nicht immer ideal für unsere Produkte, da ein gewisses Maß an Feuchtigkeit notwendig ist, um die Kräuter zu bewahren. Natürlich müssen wir die Haltbarkeit garantieren können, und der Verbraucher muss das Produkt auch verwenden können. Bei der ganzen Nachhaltigkeitsgeschichte ist es also nicht unwichtig, auch die Lebensmittelabfälle und die Qualität der Kräuter zu berücksichtigen.“ 

jolien.vandenberghe@dilpack.be jorne@tasteup.be

Das Comeback der italienischen Erdbeeren

Die Erdbeerproduktion in Süditalien, einschließlich der Bio-Erdbeeren, nimmt im Winter zu und wird teilweise nach Nordeuropa exportiert. Die Hauptanbaugebiete sind die Regionen Basilikata, Sizilien und Kampanien.

“Indiesem Jahr begann die Erdbeersaison auf Sizilien im November und wird im Mai enden. Die Produktion war stabil und es gab keine Berichte über Schwierigkeiten oder Pflanzenkrankheiten”, sagt Alessandro Arini, Vertriebsleiter des sizilianischen Unternehmens I frutti del Sole mit Sitz in Marsala in der Provinz Trapani, einem hoch spezialisierten Gebiet für den Anbau dieses Referenzprodukts.

„Unser Unternehmen ist auf den ökologischen Landbau spezialisiert und unsere ausländischen Zielmärkte sind Österreich, die Schweiz und Deutschland“, sagt Arini. „Unsere Erdbeeren werden nach dem AxC-Prinzip innerhalb von zwei Tagen von der Abreise bis zur Ankunft transportiert. Es handelt sich um ein sehr leicht verderbliches Produkt, das ein sehr enges Zeitfenster erfordert, und es gibt keine andere Möglichkeit. Es gibt mehrere Wege, um frisch geerntete Produkte zu transportieren. Die erste Möglichkeit ist der Transport auf dem Landweg zum Hafen von Palermo, von wo aus die Ware

auf dem Seeweg nach Neapel und dann auf dem Landweg nach Verona transportiert wird. Von Verona aus können die Produkte entweder für den Vertrieb auf den Märkten im Nordosten Italiens abgeladen oder weiter nach Wien oder

direkt nach München transportiert werden. Eine zweite Möglichkeit besteht darin, Verona nur über die Straße zu erreichen. Schließlich können die Erdbeeren auf dem Seeweg nach Genua und dann weiter nach Mailand (wo die Waren den Zoll passieren) transportiert werden, um in Zürich, Schweiz, anzukommen.“

„In jedem Fall“, betont Arini, „muss der Zeitplan genau eingehalten werden, und es darf keinen Spielraum für Verzögerungen geben, welche die Qualität des Pro-

Francesco Nicodemo

dukts im Regal beeinträchtigen würden. Dank der Umpflanzungen, sowohl der frühen als auch der späten Sorten, können wir unseren Partnern sieben Monate Kontinuität garantieren.“ Das erklärt auch, warum die Vermarktung nach einem strengen Zeitplan erfolgt, der jedes Jahr im Februar vereinbart wird und mit der maximalen Verfügbarkeit des Produkts zusammenfällt. „Unsere Fähigkeit, auch die speziellsten Anforderungen zu erfüllen, ist das Ergebnis von über 15 Jahren Erfahrung in der Steuerung von Produktionsprozessen und Logistik. Dadurch können wir nahezu perfekt auf

Anfragen zum Reifegrad oder zur Farbe der Früchte reagieren.“

In Bezug auf die Kampagne 2024/25 fährt Arini fort: „In den ersten Novemberwochen gab es eine gute Nachfrage aus dem Ausland. Der beste Verkaufszeitpunkt der Saison fällt jedoch auf die Monate Februar bis April, aber jede Kampagne hat ihren eigenen Verlauf. Im November lag der vorherrschende Marktpreis für das erstklassige Standardprodukt zwischen 8 und 11 EUR pro kg. Dieser Preis ist jedoch leicht gesunken. Wir verkaufen unser Bio-Produkt ausschließ-

lich über ein Direct-to-Consumer-Modell, das einem anderen und spezialisierteren Handelszyklus folgt, sodass diese Preisbewegung für uns weniger relevant ist.“

Francesco Nicodemo von der Nicofruit Group, der die Marke Fragola Matera gehört und 27 Erzeuger vereint, gibt einen umfassenden Überblick aus der Basilikata, einer bedeutenden Erdbeerregion in Italien mit mehr als 1.100 Hektar Anbaufläche. „Deutschland ist ein wichtiger europäischer Markt für den Export von Kleinobst und ein bedeutender Abnehmer italienischer Erdbeeren.

Es ist jedoch wichtig zu beachten, dass die Daten und Prognosen zur deutschen Wirtschaft nicht sehr vielversprechend sind und seit etwa zwei Jahren rückläufig sind. In Bezug auf den Verkauf von Erdbeeren scheint dieser sozioökonomische Trend jedoch keine besonderen Bedenken zu bereiten.“

„Im Jahr 2025 werden wir weiterhin auf eine optimierte Logistik und strategische Partnerschaften mit deutschen Einzelhändlern setzen, um die Versorgung mit frischen Produkten während der gesamten Saison sicherzustellen. Für unseren internationalen Kundenstamm haben wir eine neue 400-Gramm-Packung mit einem heiß versiegelten Verschluss und ohne Griff eingeführt, weil wir von der 500-Gramm-Schale abrücken. Diese strategische Entscheidung wurde als Reaktion auf sich verändernde Familienstrukturen getroffen, zu denen jetzt auch Alleinerziehende mit nur einem Kind gehören. Die sich verändernde Familienstruktur, die dadurch gekennzeichnet ist, dass Einelternfamilien in Italien und im Ausland zum vorherrschenden Modell werden, hat zu dieser strategischen Anpassung geführt.“

Die Region Kampanien ist die Heimat mehrerer wichtiger Produktionsgebiete. Pietro Paolo Ciardiello, Mitglied der European Strawberry Contact Group und Direktor von Coop Sole di Parete in der Provinz Caserta, erklärt: „Der deutsche Markt ist von großer Bedeutung, und in letzter Zeit hat sich die italienische Präsenz in Deutschland verstärkt. Tatsächlich haben Erdbeeren aus Süditalien in letzter Zeit an Boden gewonnen. Im Vergleich zu herkömmlichen Produkten ist die Bio-Erdbeere besser positioniert und stößt auf großes Interesse. Die Bio-Erdbeere ist von Mitte Februar bis zu den ersten zehn Tagen im Mai erhältlich. Das beliebteste Format ist das halbe Kilo, bei dem es einen starken Wettbewerb gibt, insbesondere aus Spanien. Die Mitglieder der Genossenschaft Sole bauen auf etwa 200 Hektar Erdbeeren an.“

Im Zusammenhang mit der Region Kampanien erläutert Damiano Fortunato von der La Fortuna Group in Eboli in der Provinz Salerno seine Sicht der Dinge: „Die Erdbeerproduktion in Kampanien beginnt in der Regel Ende November und dauert bis Anfang Juni. In unserem Fall wird der Großteil unserer Erdbee-

ren an italienische Supermärkte verkauft, ein kleiner Teil wird ins Ausland exportiert. Exporte finden nur von Februar bis zu den ersten zehn Tagen im April statt, wenn wir in voller Produktion sind, hauptsächlich in die Schweiz und nach Deutschland.“

„Es ist jedoch wichtig zu wissen, dass wir den Schweizer Einzelhandel beliefern, während wir in Deutschland mit dem Restaurant- und Catering-Sektor in Kontakt stehen. Der Grund für diese Unterscheidung ist, dass die Qualität und Vielfalt unserer Erdbeeren in der Schweiz sehr geschätzt werden, während der deutsche Einzelhandel sich hauptsächlich auf spanische Erdbeeren konzentriert. Es ist auch erwähnenswert, dass die Konkurrenz aus Spanien in Deutschland präsent ist, in der Schweiz jedoch nicht. Außerdem ist die Schweiz geografisch näher, sodass wir innerhalb eines Tages liefern können, während in Deutschland ein oder zwei Tage zusätzliche Transportzeit erforderlich sind.“ 

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Kiwi: Trotz eines Ertragsrückgangs in Italien hat das Angebot an gelben und biologischen Sorten den Erzeugern neuen Schwung verliehen

Die Menge der im Herbst 2024 in Italien geernteten Kiwis ist im Vergleich zum Vorjahr gestiegen, liegt aber immer noch deutlich unter den Erträgen von vor zehn Jahren. Nach Angaben des Centro Servizio Ortofrutticoli (CSO) verzeichnete die italienische Kiwiproduktion im Jahr 2024 einen leichten Anstieg im Vergleich zum Vorjahr. Die Gesamternte betrug etwa 277.500 Tonnen, was einem Anstieg von 5 Prozent im Vergleich zum Vorjahr entspricht. Die Versorgung mit grünen Kiwis wird voraussichtlich um 6 Prozent gegenüber dem Defizit von 2023 steigen und etwa 179.000 Tonnen erreichen. Der Ertrag an gelben Kiwis blieb mit etwa 94.000 Tonnen auf dem Niveau von 2023. Die Menge an roten Kiwis lag bei etwas über 4.000 Tonnen.

In den vergangenen Jahren war das Wachstum der gelben Kiwis signifikant. Patrizio Neri ist der Präsident von Jingold, einem Unternehmen, das gelbe und rote Kiwis weltweit produziert und vermarktet. Über 90 Prozent der Jingold-Kiwis, die auf 2.200 Hektar in neun Ländern weltweit angebaut werden, werden international verkauft, hauptsächlich außerhalb Italiens. “Die gelben und roten Kiwis folgen einer besonderen kommerziellen Dynamik, die sich von der grünen Sorte unterscheidet. Die Zufriedenheit ist groß, weil die Nachfrage ständig steigt, während das Angebot an gel-

ben und roten Kiwis nicht ausreichend wächst. Deutschland ist nach wie vor der Hauptmarkt, aber die Auswirkungen der Wirtschaftskrise auf die deutsche Mittelschicht bleiben abzuwarten. Unsere gelben und roten Kiwis sind Premiumprodukte und positionieren sich im mittleren bis oberen Marktsegment.”

Präsident Neri hat festgestellt, dass der Verkauf von Jingold-Kiwis im Februar und März seinen Höhepunkt erreicht und doppelt so hoch ist wie im November und Dezember. „Der Erfolg von Kiwis ist nicht auf den Preis zurückzuführen, sondern auf einen strategischen Kontrollrahmen. Viele Branchenakteure betrachten Jingold als ein Unternehmen mit einer vergleichbaren globalen Präsenz wie Zespri. Wir lehnen Vergleiche zwar ab, sind aber dennoch bestrebt, durch strenge Arbeitspraktiken eine gleichbleibende und hochwertige Kiwi für unsere Kunden zu gewährleisten.“

BIO-KIWIS

Was Bio-Kiwis (gelbe Soreli Gold und grüne Hayward) betrifft, gab Philipp Breitenberger, Inhaber des Agrarunternehmens, dem die Marke Kiwiny gehört, an, dass die Produktion in ganz Italien, sowohl im Norden als auch im Süden, um etwa 30 Prozent zurückgegangen ist. Das Unternehmen verfügt über ein Produktionsnetzwerk von Venetien bis Kalabrien sowie über einen starken Partner in Griechenland. „Einige Erzeuger verzeichneten aus verschiedenen Gründen einen Rückgang von mehr als 30 Prozent. Zu den Gründen zählen ein warmer Winter, der in einigen Fällen zum Ausbleiben von Blütenknospen führte (die sich als steril herausstellten), und Hagelstürme in Norditalien, die ganze Pflan-

zen zerstörten. Darüber hinaus stellt das fortgesetzte Auftreten des Kiwi-Rebenschwund-Syndroms (KVDS) von Nordbis Süditalien eine erhebliche Herausforderung dar, die sich auf die Ernteerträge auswirkt. Angesichts dieser Herausforderungen starten wir in Zusammenarbeit mit unseren Partnern einen Versuch mit einer neuen Unterlage, Bounty 71. Die ersten Ergebnisse werden im nächsten Jahr erwartet.“

Breitenberger fügt hinzu, dass die Ernte der gelben Bio-Kiwis von Ende September bis zum 20. Oktober, 10 bis 15 Tage früher als geplant, erfolgte. Die Früchte entsprachen in Bezug auf die Größe den Erwartungen, wobei die Mehrheit mittelgroß bis groß war (30/27). Es gab vereinzelt Probleme mit der Farbe, aber diese waren auf einige wenige Erzeuger beschränkt. „Wir sind mit der Qualität der diesjährigen Ernte äußerst zufrieden, die unserer Meinung nach die beste ist, die wir bisher gesehen haben. Im Gegensatz dazu herrscht in diesem Jahr in allen Regionen Italiens ein Mangel an grünen Kiwis. Während des Produktionszyklus herrschten jedoch günstige Bedingungen, was zu einer qualitativ hochwertigen Ernte führte. Der allmähliche Anstieg der Brix-Grade des Produkts, insbesondere in Kalabrien, hat es uns ermöglicht, die Ernte der grünen Kiwis Ende November abzuschließen.“

Breitenberger betont, dass in Griechenland ein spürbarer Rückgang der Qualität von Bio-Kiwis zu verzeichnen ist. „Bei unseren Erzeugern haben wir einen Rückgang der Messwerte um ein oder zwei Punkte beobachtet, wobei der BrixWert erst Anfang November anstieg.“

In Bezug auf die Vermarktung gab es zu Beginn der Kampagne in den ersten beiden Wochen eine starke Nachfrage. Das lag daran, dass die Bio-Saisons in Chile, Argentinien und Neuseeland endeten, aber auch an der geringeren Qualität der Bio-Kiwis aus Griechenland. „Diese Nachfrage wurde durch unsere proaktiven Verkaufsstrategien sofort gedeckt. Nach einem weltweiten Rückgang des Verbrauchs haben wir jedoch einen Umsatzrückgang verzeichnet, wenn auch in geringerem Maße. Seit Mitte November läuft der Handel jedoch wieder. Deutschland, mit seinem starken Fokus auf BioProdukte, macht 50 Prozent unseres europäischen Umsatzes aus, und wir sind auf dem gesamten Kontinent gut aufgestellt. Wir arbeiten mit allen großen Unternehmen der Branche zusammen, und ich freue mich, sagen zu können, dass die Verkäufe der gelben Kiwi sehr gut laufen und höher sind als die der grünen Sorte. Entgegen meinen ursprünglichen Erwartungen hat sich der europäische Markt als stabil und widerstandsfähig erwiesen und meine Erwartungen übertroffen.“

„In Deutschland konnten wir während der Aktionszeiträume einen Umsatzanstieg verzeichnen. Die Herausforderungen auf dem deutschen Markt bestehen jedoch weiterhin. Wenn wir jedoch ein Preis-Leistungs-Verhältnis aufrechterhalten können, das den Erwartungen entspricht, wird das zu höheren Umsätzen führen. Die Angebote sind in Europa im Vergleich zum Vorjahr um 15 Prozent zurückgegangen.“

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zeichneten wir zunächst eine positive Dynamik, aber die Streiks Mitte Oktober und Mitte November führten zu Hafenblockaden, was zu Verzögerungen bei der Containerlieferung führte. Zunächst leiteten wir sie zu anderen Häfen um, nur damit sie dann an ihren ursprünglichen Bestimmungsort zurückgeschickt wurden. Das führte zu einer Zeit der Unsicherheit, die durch den allmählichen Streik in allen Häfen noch verstärkt wurde, was zu einer Verlangsamung der weltweiten Warenankunft führte, insbesondere in Nord- und Lateinamerika. Seit Anfang Dezember hat sich die Lage jedoch wieder erholt, aber die Umsatzeinbußen des Vormonats werden sich zweifellos negativ auf zukünftige Zeiträume auswirken. Die Kosten für Container sind gestiegen, was sich auch auf den Einzelhandelspreis auswirken wird. Es ist unerlässlich, dass wir eine Strategie entwickeln, um unsere Position zu schützen. Auch die Bestellungen sind im Durchschnitt zurückgegangen.

„Unter der Annahme, dass es keine geopolitischen Störungen gibt, gehen wir davon aus, dass wir die Saison für BioKiwis 2024/25 im Mai beenden werden. Folglich rechne ich mit einer längeren Kam-

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pagne als üblich“, so Breitenberger.

GERINGERE ERTRÄGE

Cristian Tozzi, ein Produzent aus Norditalien (Emilia-Romagna), der auch grüne Kiwis (Sorten Hayward und Boerica) aus anderen Regionen wie Latium und Kalabrien bezieht, hat 2024 im Vergleich zu 2023 eine Ertragssteigerung festgestellt, mit einer Gesamtmenge von 20 Tonnen pro Hektar. Allerdings ist zu beachten, dass die Erträge bis vor einem Jahrzehnt regelmäßig über 40 Tonnen pro Hektar lagen. Die Gründe für diesen Rückgang können auf ungünstige Wetterbedingungen und Krankheiten, die die Produktion beeinträchtigen, sowie auf die Verringerung der verfügbaren Chemikalien zum Schutz der Ernte zurückgeführt werden. „Wir exportieren einen Teil unserer Produktion in nordeuropäische Märkte“, sagt Tozzi, „wo wir in den frühen Phasen der Handelssaison mit griechischen Produkten konkurrieren. Ab Februar verzeichnen wir dagegen in der Regel bessere Ergebnisse, sowohl was die verkaufte Menge als auch die Preise betrifft.“ 

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Jussi Alitalo, CEO von Greenfood Ibérica:

„Wir versuchen, unseren Kunden darauf aufmerksam zu machen, wie wichtig es ist, hinter unseren Produzenten zu stehen und nicht nach Alternativen in Ägypten oder Marokko zu suchen“

2024 ist zu Ende gegangen. Nachdem im Jahr 2023 zahlreiche wetterbedingte Schwierigkeiten überwunden werden mussten, darunter eine anhaltende Dürre und überdurchschnittlich hohe Temperaturen, die dazu führten, dass die Produktionen früher eintrafen, verlief dieses Jahr für den Obst- und Gemüsesektor stabiler. “Wir hatten keine großen Freuden, aber auch keine großen Dramen”, sagt der CEO von Greenfood Ibérica, Jussi Alitalo. “Obwohl sich die Nachfrage mehr auf die Preise als auf die Mengen oder die Qualität konzentriert hat.”

“Unsere Kunden, von denen viele Supermärkte in Skandinavien sind, haben uns mitgeteilt, dass sich exotische oder teure Produkte in diesem Jahr nicht so gut verkauft haben. Die Verbraucher haben sich mehr für einfache und preiswerte Produkte sowie für Werbeaktionen interessiert, was zu einem starken Druck auf die Gewinnmargen geführt hat.”

„Trotzdem war 2024 für uns bei Greenfood Ibérica ein Jahr der Erholung nach dem schrecklichen Jahr 2023. Und es war nicht nur ein Jahr der Erholung, sondern wir sind auch in Bezug auf Volumen und Umsatz gewachsen, sowohl mit unseren bestehenden als auch mit neuen Kunden in Schweden und Finnland, die für uns bei Greenfood als ‚Inland‘ gelten, aber auch in Deutschland und Großbritannien, wo wir ein beträchtliches Wachstum erzielt haben. Tatsächlich hat unser Unternehmen im Dezember mit der Beladung von 91 Lkws in einer einzigen Woche einen neuen Rekord aufgestellt, und das, obwohl die Stabilität, die wir bis Ende Oktober genossen hatten, mit dem Sturm Dana verloren ging, was für alle ein Wendepunkt war.“

„UNSER LOGISTIKTEAM ARBEITET

SEIT WOCHEN AM LIMIT“

„Alles begann mit dem großen Hagelsturm, der El Ejido traf, und nur zwei

Tage später mit dem Regen in Valencia“, sagt Jussi. „Das brachte totales Chaos mit sich, sowohl was die menschlichen Folgen als auch die Auswirkungen auf alle Bereiche, einschließlich des Gartenbaus, betraf. Einerseits waren Zitrusfrüchte stark betroffen. Durch die große Wassermenge auf den Feldern hat sich die Haltbarkeit von Clementinen und Mandarinen deutlich verkürzt, und auch ihre Qualität hat gelitten. Dasselbe galt für Orangen, und die Folgen für Kakis waren katastrophal.“

„Abgesehen von diesen offensichtlichen Auswirkungen gab es auch große Probleme mit dem Lkw-Verkehr. Die Straßen in Valencia waren gesperrt und viele Lkw wurden über Irun umgeleitet. Da die Straßen im Landesinneren jedoch nicht die Kapazität hatten, den gesamten zusätzlichen Verkehr aufzunehmen, kam es zu Staus, die zu großen Verzögerungen führten und die Logistik erheblich erschwerten.

Unser Logistikteam arbeitet seit Wochen am Limit.“

„Mit der Weihnachtszeit beginnt nun eine Zeit, die in der Regel ihre eigenen Herausforderungen bei der Lagerbeladung mit sich bringt. Die Mitarbeitenden stehen immer noch unter enormem Druck, vor allem nach allem, was wir seit Ende Oktober leisten mussten. Die großartige Arbeit, die wir alle als Team geleistet haben, um jedes Problem anzugehen und unsere Kundschaft nicht im Stich zu lassen, hat es uns jedoch ermöglicht, im Jahr 2024 weiter zu wachsen und den Gewinn von 2023 mehr als zu verdoppeln.“

„Obwohl mehr über die Folgen der Regenfälle in Valencia gesagt wurde, wird auch der Hagelsturm in El Ejido dazu füh-

Jussi Alitalo

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ren, dass die Gemüsekampagne vorzeitig beendet wird“

„Bei der Zitruskampagne werden wir meiner Meinung nach weiterhin Qualitätsprobleme haben, wenn auch vielleicht in geringerem Maße als zuvor, weil wir von Clemenules- auf Clemenvillas-Clementinen und von Navelina- auf SalustianaOrangen umstellen und die Qualität dieser beiden späteren Sorten nicht so stark beeinträchtigt ist. Auf jeden Fall versuchen wir, unsere Kunden darauf aufmerksam zu machen, wie wichtig es ist, hinter unseren Erzeugern zu stehen und in dieser Saison nicht nach Alternativen in Ägypten oder Marokko zu suchen. Was Zitronen betrifft, ist die Saison bis Dezember glücklicherweise gut verlaufen, mit höheren Preisen aufgrund einer geringeren Produktion; etwas, das die spanischen Erzeuger nach einer dramatischen Kampagne 2023/24 brauchten.“

„Und obwohl immer mehr Menschen über die Folgen der Regenfälle in Valencia sprechen, haben der Hagelsturm in El Ejido und die Krankheiten, mit denen sie

zu kämpfen hatten, zu einigen Engpässen geführt, insbesondere bei Paprika, aber auch bei Zucchini und Auberginen. Tatsächlich haben viele Erzeuger ihre Paprika-Plantagen gerodet und ihre Saison bemerkenswert früh beendet, und im Allgemeinen wird erwartet, dass die Melonen- und Wassermelonenpflanzung früher als geplant beginnt.“

„Diese Situation könnte in den kommenden Monaten aufgrund von Produktknappheit zu höheren Preisen führen, wobei ein zu starker Preisanstieg die Nachfrage beeinträchtigen könnte. Wir müssen abwarten, was in den Wintermonaten passiert.“

„MAN MUSS NICHT TEUER SEIN, UM NACHHALTIG ZU SEIN“

Nachhaltigkeit ist eines der Markenzeichen der schwedischen Greenfood-Gruppe, zu der Greenfood Ibérica gehört, und das wird auch so bleiben, obwohl die Preise derzeit der wichtigste Faktor für die Verbraucher sind, wie Fachleute aus dem Hotel- und Gaststättengewerbe und dem Einzelhandel anmerken.

„In diesen Zeiten, in denen die Wirtschaft ein großes Problem darstellt, ist es verständlich, dass die Umwelt oder Nachhaltigkeit für die Verbraucher an Bedeutung verlieren. Wir sind jedoch fest davon überzeugt, dass sie wieder an Priorität gewinnen werden“, sagt Jussi.

„Wir erleben immer mehr Klimakatastrophen und natürlich fragen sich die Menschen, warum das passiert und wie es vermieden werden kann. Mit unseren Produkten der Marke Our Daily Greens haben Verbraucher die Möglichkeit, eine nachhaltigere Alternative in Bezug auf Produktion, Verpackung und Logistik zu wählen, die die Umwelt weniger belastet und nicht übermäßig teuer ist.“

„Das Wachstum, das wir im Jahr 2024 verzeichnen konnten, zeigt, dass die Verbraucher diesen Ansatz schätzen. Man muss nicht teuer sein, um nachhaltig zu sein.“ 

Trends und Entwicklungen auf dem chinesischen Obstmarkt

Der chinesische Obstmarkt ist rasant gewachsen, angetrieben durch expandierende Großhandelsmärkte, steigende Obstimporte und eine wachsende Nachfrage der Verbraucher nach Vielfalt und Bequemlichkeit. E-Commerce und die sozialen Medien haben die Einkaufsgewohnheiten weiter verändert, während Trends wie vorgeschnittenes Obst, gesündere Optionen und PremiumVerpackungen die Art und Weise, wie Verbraucher frische Produkte kaufen und genießen, neu definieren.

GRÖSSERE VIELFALT AN IMPORTIERTEM OBST

Die Großhandelsmärkte in China haben sich in den vergangenen Jahren erheblich vergrößert, um dem gestiegenen Handelsvolumen von Obst gerecht zu werden.

Dieses Wachstum wird durch die steigende Nachfrage nach frischen Produkten und Fortschritte in der Logistik angetrieben. Durch verbesserte Kühlkapazitäten und ein umfangreicheres Vertriebsnetz

können diese Märkte größere Produktmengen effizienter abwickeln.

GROSSHANDELSMARKT GAOBEIDIAN XINFADI

Einst als Luxus für die Reichen angesehen, ist importiertes Obst, das früher nur in den großen Städten verkauft wurde, heute bei einer breiteren Schicht chinesischer Verbraucher beliebt. Dieser Trend zeigt sich besonders deutlich in der wachsenden Nachfrage nach Obst aus Südostasien und Südamerika. Da die Menge an importiertem Obst zunimmt und immer mehr Sorten aus verschiedenen Regionen für den Export nach China zugelassen werden, haben die Verbraucher heute

Poster mit den ernährungsphysiologischen Vorteilen von Kiwis

eine größere Auswahl, und die Preise für importiertes Obst sind in den letzten Jahren allgemein gesunken.

Eine wachsende Zahl von Handelsabkommen im Agrarbereich hat den Weg für den Export neuer Obstsorten nach China geebnet, wovon sowohl Verbraucher als auch Lieferanten profitieren. Allein in der ersten Hälfte des Jahres 2024 wurden 10 neue Obstsorten aus 7 Ländern für den Import nach China zugelassen, wodurch sich die Auswahl für chinesische Verbraucher weiter vergrößert hat. Aufgrund der komplexen Zoll- und Regulierungslandschaft bestehen jedoch weiterhin Herausforderungen, da sich die Vorschriften und Zertifizierungsanforderungen häufig ändern, was den Händlern anhaltende Schwierigkeiten bereitet.

NAVEL-ORANGEN

AUS VERSCHIEDENEN URSPRUNGSLÄNDERN

Trotz der wachsenden Beliebtheit von importiertem Obst stellt die inländische Produktion in bestimmten Kategorien zunehmend eine Herausforderung für Importe dar. In den letzten Jahren haben

chinesische Erzeuger damit begonnen, Sorten anzubauen, die früher ausschließlich importiert wurden, wie Avocados, Durian und gelbe Drachenfrüchte. Darüber hinaus hat der Anstieg der hei-

mischen Premium-Obstproduktion den Wettbewerb um importierte Optionen verschärft. Sorten wie Shine MuscatTrauben, Navel-Orangen, Heidelbeeren und Kirschen werden jetzt in großen

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Mengen angebaut und bieten hochwertige Alternativen zu importierten Früchten. Die Preissensibilität bleibt ebenfalls ein entscheidender Faktor, weil Verbraucher mit mittlerem und hohem Einkommen bereit sind, einen Aufpreis für vielfältiges, hochwertiges Obst zu zahlen, während Verbraucher mit niedrigerem Einkommen eher erschwingliche, lokal angebaute Optionen bevorzugen.

INLÄNDISCHE HEIDELBEEREN

E-Commerce-Plattformen und mobile Apps wie Alibaba, JD und Pinduoduo haben in den letzten Jahren die Art und Weise, wie Verbraucher Obst kaufen, revolutioniert. Diese Plattformen ermöglichen es, dass frische Produkte innerhalb weniger Stunden direkt von den landwirtschaftlichen Betrieben zu den Haushalten in den Großstädten geliefert werden, sodass der Besuch von Supermärkten überflüssig wird. Online-Shopping bietet den Verbrauchern frischeres Obst, niedrigere Preise und eine größere Auswahl.

Neben E-Commerce-Plattformen haben auch Social-Media-Plattformen wie TikTok und WeChat einen erheblichen Einfluss auf das Verbraucherverhalten. Influencer und Erzeuger nutzen LiveStreaming-Videos, um ihre Obstprodukte zu präsentieren, und schaffen so ein interaktives Erlebnis, das es den Verbrauchern ermöglicht, sich über die Produkte zu informieren und sie direkt über eingebettete Links zu kaufen. Diese direkte Interaktion kommt den Verbrauchern zugute, da sie niedrigere Preise und mehr Komfort bietet, während die Erzeuger traditionelle Vertriebskanäle umgehen und Kunden effizienter errei-

chen können. Darüber hinaus wird die Rückverfolgbarkeit der Obstlieferkette häufig mit den Verbrauchern geteilt, was ihnen hilft, fundiertere Kaufentscheidungen zu treffen.

TRENDS BEIM OBSTKONSUM

Bio-Produkte, Obst mit zertifizierten Sicherheitsstandards und funktionelle Lebensmittel werden immer beliebter. Darüber hinaus steigt auch die Nachfrage nach Obst mit gesundheitlichen Vorteilen wie Anti-Aging- oder immunstärkenden Eigenschaften. Da die Nachfrage der Verbraucher nach einer nahrhafteren Ernährung steigt, nutzen die Lieferanten diese Eigenschaften als wichtige Verkaufsargumente in ihren Marketing- und Branding-Bemühungen.

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VORTEILE VON KIWIS ZEIGT. Verbraucher interessieren sich zunehmend für die Herkunft der Früchte, die

sie kaufen. Sie tendieren oft zu Produkten, die visuelle Hinweise oder Etiketten aufweisen, die die Herkunft der Früchte hervorheben, da dies als Zeichen für Qualität und Authentizität wahrgenommen wird. Als Reaktion darauf betonen Supermärkte die Anbaugebiete ihrer Produkte. So kann beispielsweise ein SpielzeugAlpaka neben chilenischen Heidelbeeren stehen oder ein Bild von Australien neben australischen Zitrusfrüchten, um das Herkunftsland zu symbolisieren.

Es kommen immer mehr vorgeschnittene Obstmarken auf den Markt und werden immer beliebter, insbesondere in Großstädten. Obstsalatpackungen mit mehreren Sorten ermöglichen es den Verbrauchern, eine Mischung aus Früchten in einer kleinen, praktischen Portion zu genießen. Dieser Trend spricht diejenigen an, die eine Vielzahl von Geschmacksrichtungen und Texturen ausprobieren möchten, ohne sich um die Zubereitung kümmern oder große Mengen kaufen zu müssen.

VORGESCHNITTENES OBST Früher wurden für die Feiertage oft hochwertige oder importierte Früchte als Geschenk gewählt. Da jedoch vorgeschnittene Früchte immer häufiger erhältlich sind, haben die Verbraucher ihren Fokus auf die Verpackung verlagert. Attraktive, hochwertige Verpackungen mit festlichen Motiven oder luxuriösen Materialien spielen heute eine wichtige Rolle, um Aufmerksamkeit zu erregen und Kaufentscheidungen zu beeinflussen, da sie den Gesamtwert und die Bedeutung des Geschenks erhöhen. 

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Entrüstung in Marokko über das Urteil des Europäischen Gerichtshofs

Am 4. Oktober 2024 erklärte der Gerichtshof der Europäischen Union (EuGH) die Fischerei- und Landwirtschaftsabkommen zwischen Marokko und der Europäischen Union für ungültig und begründete dies mit der „fehlenden Zustimmung der Bevölkerung der Westsahara“, auf die ein kleiner Teil der marokkanischen Exporte und Produktion von Frischwaren entfällt. Ein gesondertes Urteil verlangt außerdem, dass bestimmte Obst- und Gemüsesorten aus der marokkanischen Sahara als aus diesem Gebiet stammend gekennzeichnet werden müssen.

Der EuGH setzte eine Übergangsfrist von zwölf Monaten vor der tatsächlichen Aufhebung der Abkommen fest, um beiden Parteien eine Anpassung zu ermöglichen. Als Reaktion darauf erklärte Marokkos Diplomatie, sie sei „in keiner Weise von der Entscheidung des Gerichtshofs der Europäischen Union betroffen“. Sie erinnerte auch an Marokkos ständige Position, „keinem Abkommen oder Rechtsinstrument zuzustimmen, das seine territoriale Integrität und nationale Einheit nicht respektiert“.

DAS URTEIL WIRD IN MAROKKO ALS „POLITISCH“ ANGESEHEN Wie hat die marokkanische Frischwarenindustrie auf diese Nachricht reagiert?

Tariq Kabbage, Vorsitzender der Kabba-

ge Group und ehemaliger Bürgermeister von Agadir, äußert sich dazu.

Kabbage verurteilte sofort die „ungerechte“ Entscheidung des Europäischen Gerichtshofs und erklärte: „Das ist eine ungerechte und unmoralische Entscheidung, die sofort rückgängig gemacht werden muss. Marokkos Souveränität über die marokkanische Sahara, Marokkos Rechte über dieses Gebiet und die Einheit unseres Landes dürfen nicht Gegenstand opportunistischer politischer Posen oder Spielchen sein. Viele westliche Länder haben die marokkanische Souveränität über die Sahara anerkannt, darunter die Vereinigten Staaten, Frankreich und Spanien sowie die meisten afrikanischen Staaten.“

Der Erzeuger fragt sich, wie es zu der Entscheidung des Europäischen Gerichtshofs kam: „ Die Entscheidung des EuGH wurde durch einen Antrag Frankreichs, genauer gesagt seines Staatsrats, nach einer Beschwerde einer französischen Landwirtschaftsorganisation veranlasst. Zunächst einmal verrät dies eine Parallele in den Positionen Frankreichs zur marokkanischen Sahara, aber auch zu anderen Konflikten auf der ganzen Welt, bei denen Frankreich und Europa mit zweierlei Maß messen. Wir sehen etwa nicht, dass Frankreich vor dem Europäischen Gerichtshof gegen Agrarprodukte vorgeht, die illegal in den besetzten Gebieten Palästinas angebaut werden.“

Kabbage fährt mit seiner Bitte fort: „Zweitens verstehe ich die Grundlage der Beschwerde der französischen Erzeugerorganisation nicht. Es sollte darauf hingewiesen werden, dass diese Organisation weit davon entfernt ist, die Interessen der französischen Erzeuger zu vertreten. Ihre anarchistischen ideologischen und politischen Positionen stehen oft – und in diesem Fall in Bezug auf die marokkanische Sahara – in völligem Widerspruch zur Realität vor Ort und den Interessen der Erzeuger selbst und wirken sich auch auf die europäischen Fischer aus. Es ist traurig zu sehen, dass französische und

europäische Institutionen diese eklatante Instrumentalisierung der Justiz zugelassen haben.“

DIE REGION DAKHLA MACHT EINEN KLEINEN TEIL DER MAROKKANISCHEN AGRAREXPORTE AUS

Die Beschwerde der französischen Organisation (Confédération Paysanne) erinnert an die Proteste der Erzeuger im

vergangenen Jahr, als mehrere Lastwagen mit frischen marokkanischen Produkten in Frankreich und Spanien angegriffen wurden. Damals prangerten die marokkanischen Erzeuger die Angriffe als unbegründet an und argumentierten, dass sie nicht mit französischen oder spanischen Erzeugern konkurrierten. Was ist mit Produkten, die speziell in den südlichen Regionen Marokkos angebaut werden und die Ziel des EuGH-Urteils sind?

Kabbage antwortet: „Wenn die nationale Produktion Marokkos nicht in direktem Wettbewerb mit der europäischen Inlandsproduktion steht, dann gilt dies erst recht für die Produktion aus der marokkanischen Sahara. Die exportfähigen Frischwaren aus der marokkanischen Sahara stammen hauptsächlich aus der Region Dakhla und betreffen nur drei Produkte: Frühgemüse, insbesondere Tomaten, Melonen und Beerenobst.

Dakhla-Oued Ed Dahab in Marokko

Keines dieser Produkte beeinträchtigt die europäische Produktion. Der Wettbewerb bei Tomaten ist marginal. Beeren werden hauptsächlich im Winter angebaut, wenn es keine Beeren auf dem Markt gibt, und die Melonensaison ist relativ kurz. Außerdem sind die Mengen aus der Region Dakhla nicht riesig und erreichen nicht einmal 10 Prozent der marokkanischen Mengen.“

Und da die Mengen nicht sehr groß sind, sind die Auswirkungen der europäischen Entscheidung laut Kabbage auch minimal. Er erklärt: „Investitionen in der Region Dakhla sind auch ohne den europäischen Markt noch immer rentabel. Die Produkte der Region werden auf vielen Märkten wie Großbritannien, Russland, Westafrika und Osteuropa Abnehmer finden.“

WIRD DIE ENTSCHEIDUNG EUROPAS DIE BEGEISTERUNG FÜR DAS LANDWIRTSCHAFTLICHE POTENZIAL

DER SAHARA BREMSEN?

In der Region Dakhla in der marokkanischen Sahara sind mehrere Großprojekte angesiedelt, wie die Meerwasserentsalzungsanlage und der Hafen Dakhla Atlantique. Wird die Entscheidung Europas nicht die Entwicklungsdynamik in der Region bremsen und Akteure des Privatsektors abschrecken? „Ganz und gar nicht“, sagt Kabbage. „Wie gesagt, es gibt mehrere Märkte, die an den Agrarprodukten der Region interessiert sein dürften. Der Hafen Dakhla Atlantique dient in erster Linie dazu, Marokko mit Afrika und nicht mit Europa zu verbinden. Die Region braucht die Meerwasserentsalzungsanlage vor allem für den Trinkwasserbedarf ihrer Bevölkerung in einem Kontext akuter Dürre.“

„Wir dürfen nicht vergessen, dass die Anbaufläche in der Region begrenzt ist, da sie an der Küste liegt, und dass die Region Dakhla nicht darauf abzielt, die Region Souss Massa in Bezug auf die Mengen zu übertreffen. Die Region wird weiterhin die nationalen und internationalen Märkte beliefern, und die Situation bleibt unverändert. Die Entscheidung des Europäischen Gerichtshofs könnte sich insofern maximal auswirken, als dass die in der Region angebauten Sorten geändert werden, indem beispielsweise mehr Fleischtomaten angebaut werden, um den Bedarf des westafrikanischen Marktes zu decken“, fährt Kabbage fort.

„All dies sind theoretische Analysen, aber in Wirklichkeit werden die Entscheidungen des Europäischen Gerichtshofs fallen. Ich sehe nicht, dass Marokko einer Unter-

scheidung zwischen der Herkunft seiner Tomaten zustimmen oder ein Abkommen aushandeln wird, das seine territoriale Souveränität nicht respektiert“, fügt er hinzu.

DAS URTEIL IST SCHWER UMZUSETZEN UND DÜRFTE SCHEITERN

In Wirklichkeit ist es schwierig, wenn nicht gar unmöglich, die Ursprungskennzeichnung durchzusetzen und zu kontrollieren, da es zwischen Marokko und seiner Sahara keine Grenze gibt und der Waren- und Personenverkehr genauso frei ist wie in jeder anderen Region des Landes. Das derzeitige Kennzeichnungssystem verpflichtet die Erzeuger nicht dazu, die Region ihrer Produkte anzugeben. Technisch gesehen gibt die GGN (Global Gap Number) die Produktionsregion an, aber sie gilt nicht für alle marokkanischen Exporte nach Europa und wird auf Kundenwunsch ausgestellt.

„Ich kann Ihnen sagen, dass abgesehen von der Regierung auch die marokkanischen Erzeuger selbst keine neuen Kennzeichnungsmaßnahmen in diesem Sinne akzeptieren werden. Inwiefern sollen wir eine marokkanische Tomate von einer anderen marokkanischen Tomate unterscheiden? Viel Glück bei der Umsetzung!“ sagt Kabbage.

Möglicherweise könnte das Gerichtsurteil dazu verwendet werden, marokkanische Lkws unter dem Vorwand der Überprüfung ihrer Kennzeichnung im Zusammenhang mit möglichen Demonstrationen von Erzeugern in Europa an der Weiterfahrt zu hindern, aber Kabbage spielt das herunter: „Ich kann mir nicht vorstellen, dass die Behörden in Spanien oder Frankreich das Spiel der Demonstranten mitspielen, zumal das die Beziehungen zu Marokko beschädigen und die Fortschritte der letzten Monate zunichtemachen könnte, die um den Preis längerer Unterbrechungen erzielt wurden.“

Da es unmöglich ist, bilaterale Abkommen zwischen Marokko und den Ländern der Europäischen Union abzuschließen, weil der Agrarhandel Gegenstand einer gemeinsamen Politik ist, müssen die beiden Parteien ein neues Abkommen ausarbeiten, das vor dem Europäischen Gerichtshof Bestand hat und den Anforderungen beider Parteien gerecht wird. 

contact@sks.ma

Palais de la Cour de Justice, CJE, Türme C, B und A und das Anneau-Gebäude
Kein Wunder, dass der deutsche Markt für die polnische Apfelproduktion sehr attraktiv ist

Polnische Äpfel sind auf vielen Märkten erhältlich, aber sind die Nachbarn Polens eines der Hauptziele oder sollten sie einen größeren Anteil am potenziellen Exportkuchen haben? Einem polnischen Apfelexporteur zufolge sollte der deutsche Markt die Zukunft für polnische Apfelexporte sein, da das Potenzial der erreichbaren Verbraucherzahl in der gesamten Europäischen Union einfach am größten ist.

Laut Mohamed Marawan, dem Eigentümer des polnischen Apfelexporteurs Sarafruit, lief der Handel in dieser Saison langsamer als sonst: „Die polnische Apfelsaison war von Anfang an sehr erfolgreich. Allerdings lief der Handel etwas schleppend, da es schwierig ist, die erforderliche Qualität bei den polnischen Äpfeln zu finden. Das ist auf die Wetterbedingungen zurückzuführen. Bei Gala-Äpfeln sehen wir mehr Risse und härtere Äpfel. Bei Jona Gored sehen wir hauptsächlich große Größen, die nicht für den Export geeignet sind, und Red Delicious ist nur in sehr geringer Menge verfügbar, was an sich schon ein Problem darstellt. Nur die Golden-Äpfel sind in soliden Mengen verfügbar, in den richtigen Größen und in der richtigen Qualität, sodass wir zumindest eine große Menge dieser Äpfel an unsere Kunden exportieren können.“

Es gibt eine Reihe von Herausforderungen, wenn es darum geht, neue Märkte für die polnischen Äpfel zu finden. Dazu gehören auch die Logistik und die Verpackung, erklärt Marawan. „In den letzten Jahren hatten die polnischen Apfelexporteure Schwierigkeiten, neue Märkte zu finden. Es ist auch eine Tatsache, dass die Produktion hochwertiger Äpfel mit neuen Sorten schon immer eine Herausforderung war. Wären diese Dinge besser gelaufen, wäre es vielleicht viel einfacher gewesen, neue Märkte zu erschließen. Dann ist da noch das Problem der Logistik. Neue Märkte würden eine lange Transitzeit erfordern, und wir mussten mit Reedereien sprechen, um neue Routen mit besseren Fahrplänen zu eröffnen. Das war nicht immer so einfach, wie es sich anhört. Eine weitere Herausforderung neben der langen Transitzeit war der Versuch, eine neue Verpackung zu

entwerfen, die dazu beiträgt, die Qualität der Äpfel während des Transports zu diesen weit entfernten Zielen zu erhalten. Gleichzeitig musste diese neue Verpackung den Anforderungen der neuen Märkte, in die polnische Exporteure eintreten wollten, entsprechen.“

DAS POTENZIAL DES DEUTSCHEN MARKTES

Was, wenn der nächste große Markt direkt vor der Nase der polnischen Exporteure läge? Marawan ist überzeugt, dass Deutschland für polnische Apfelexporteure eine einfache Priorität sein soll-

te. Allerdings ist es nicht so einfach, seine Äpfel auf den deutschen Markt zu bringen. „Wenn man speziell Deutschland betrachtet, sollte es keine Überraschung sein, dass dieser Markt für die polnische Apfelproduktion sehr attraktiv ist. Und der Einstieg in den deutschen Markt ist ziemlich einfach. Man muss eine hohe und gleichbleibende Qualität bieten und gleichzeitig die richtigen Apfelsorten anbieten, die bei den deutschen Verbrauchern beliebt sind. Obwohl das alles ziemlich einfach ist, ist es keineswegs leicht, das zu bewerkstelligen, und Deutschland gilt als anspruchsvoller Markt für polnische Exporteure. Es bringt jedoch auch viele Vorteile mit sich, da Deutschland großartige Partner und ein stabiles Geschäft bietet, wenn es um den Export der Äpfel dorthin geht. Es ist der größte Verbrauchermarkt in der gesamten Europäischen Union; sie benötigen viele Äpfel.“

„Für uns als Sarafruit ist der deutsche Markt sehr wichtig. Das liegt daran, dass wir glauben, dass wir die Qualität produzieren können, die der deutsche Markt verlangt, und dank unseres Netzwerks ist die Verfügbarkeit in der Regel hoch genug, um den Markt kontinuierlich zu versorgen. Wir tun unser Bestes, um wettbewerbsfähige Preise anbieten zu können, die es unseren Kunden in Deutschland ermöglichen, mit unseren Äpfeln auf ihren spezifischen Märkten wettbewerbsfähig zu sein. Diese Art der

Zusammenarbeit hat uns schon immer gefallen, denn sie bedeutet einfach, dass ihr Erfolg auch unser Erfolg ist. Das bedeutet, dass Kunden keine Geldgeber sind, sondern von uns als unsere Partner gesehen werden.“

Marawan beabsichtigt, sich in der kommenden Saison stärker auf den deutschen Markt zu konzentrieren, weil dann die jüngsten Investitionen für Sarafruit zum Tragen kommen. „Mit Blick auf die Zukunft werden wir in der nächsten Saison, also in der Apfelsaison 2025/2026, den deutschen Markt stärker im Auge behalten. Der Grund dafür ist, dass wir in dieser Saison in unserer neuen Sortier-

anlage, die bis dahin in Betrieb sein wird, mit der Arbeit beginnen können. Hoffentlich sind wir damit anderen polnischen Apfelexporteuren einen Schritt voraus. In Deutschland sind polnische Äpfel vielleicht nicht die billigsten, aber sie sind immer noch wettbewerbsfähiger als Äpfel aus anderen europäischen Ländern. Daher sind polnische Äpfel auf dem deutschen Markt eigentlich recht gut positioniert und Sarafruit sollte in der Lage sein, davon zu profitieren.“

Es ergibt Sinn, mehr Äpfel nach Deutschland zu exportieren, weil dadurch ein Teil der Logistikkosten entfällt, die für andere Märkte anfallen. „Insgesamt kann ich mir vorstellen, dass der deutsche Markt die Zukunft für polnische Apfelexporte sein könnte. Daher wäre ich gerne der Erste, der eine großartige Zusammenarbeit demonstriert und den Export auf den deutschen Markt noch weiter ausbaut. Unter Berücksichtigung der logistischen Vorteile, die auch die Transportkosten und -zeit senken, denke ich, dass der deutsche Markt die beste Option ist, wenn es um den Export von Äpfeln aus Polen geht“, so Marawan abschließend. 

office@sarafruit.eu

Mathijs Benard,

„Im letzten Jahr war es sehr erfreulich zu sehen, wie die beiden Teams in den Niederlanden und Deutschland enger zusammenarbeiten und ihr Wissen und ihre Erfahrungen austauschen“

Seit seiner Gründung in Südafrika vor über 75 Jahren entwickelt sich Westfalia Fruit ständig weiter und stellt seine Führungsposition in der Avocado-Kategorie unter Beweis. Westfalia ist ein wirklich integriertes globales Unternehmen mit Niederlassungen in 17 Ländern in Europa, Asien, Afrika und Amerika. In Europa gibt es insbesondere Reife-, Verpackungs- und Vertriebsanlagen in den Niederlanden, Großbritannien, Frankreich, Deutschland und Portugal. Die Niederlassungen in den Niederlanden wurden im letzten Jahr durch den Abschluss der Integration von EuroWest gestärkt. Westfalia und EuroWest hatten viele Jahre lang eine erfolgreiche Partnerschaft und arbeiten nun noch enger zusammen als ein Westfalia in Poeldijk, in der Nähe des Rotterdamer Hafens.

Die Häfen von Rotterdam sind das Tor für Frischwaren nach Europa. Eine der Stärken des Avocadomarktes in Europa ist die Vielfalt der Quellen. In der Saison 23/24 wurde der Großteil der Früchte aus 14 verschiedenen Ländern direkt nach Rotterdam geliefert. Die Hauptlieferländer sind Peru, Chile, Kolumbien, Südafrika, Kenia und Tansania. Es gibt

DIE ÜBERNAHME VON EUROWEST STÄRKT DIE GESCHÄFTE UND DIE MARKTPOSITION VON WESTFALIA

sich entwickelnde Quellen wie Marokko und den Libanon. Einer der Vorteile des Standorts Poedlijk besteht darin, dass das Unternehmen in der Lage ist, beim Eintreffen der Früchte eine durchgängige Kühlkette aufrechtzuerhalten, wodurch Qualität und Haltbarkeit gewährleistet werden.

Die zusätzliche Kapazität von Westfalia in den Niederlanden unterstützt auch den One-Europe-Ansatz, den das Unternehmen weiterhin verfolgt, und unterstützt Kunden, die in der gesamten Region tätig sind. Neben Experten für die Reifung, Verpackung und den Vertrieb von Avocados werden in diesem Betrieb auch weiterhin zusätzliche Frischwaren wie Sprossen und Paprika verpackt.

Marcel van Linden & Mathijs Benard

Marcel van Linden, Head of Commercial in den Niederlanden, kam im August 2024 zu Westfalia. Zuvor war Marcel für RedStar tätig, einen führenden Tomatenanbauer mit Schwerpunkt auf Einzelhandelskanälen und Partnerschaften auf der ganzen Welt. Marcel bringt mehr Kundenorientierung zu Westfalia und erweitert seine Erfahrung um Avocados, Mangos und Exoten. Marcel fügt hinzu: „Der Name Westfalia ist stark mit Avocados und Exoten verbunden. Gemüse ist ebenfalls ein wichtiger Teil unseres Geschäfts, einschließlich Sprossen und Paprika, bei denen wir Kunden mit flexiblen Verpackungslösungen und Service unterstützen können.“

Mathijs Benard, der ebenfalls 2024 als Head of Operations Central Europe zu Westfalia kam, arbeitet in den beiden Niederlassungen in Poeldijk und München und setzt sich für Effizienz, Qualität und Nachhaltigkeit ein. „Im letzten Jahr war es sehr erfreulich zu sehen, wie die beiden Teams in den Niederlanden und Deutschland enger zusammenarbeiten und ihr Wissen und ihre Erfahrungen austauschen. Wir haben bereits einige Erfolge gefeiert, darunter die Einführung von Lasern bei Mangos und die Entwicklung einer neuen recycelbaren Verpackung. Ich bin stolz darauf, dass unser Team gemeinsam eine maßgeschneiderte Maschine zur Herstellung einer Doppelverpackung entwickelt hat, die nicht nur

zu 100 Prozent aus Pappe besteht, sondern auch den Verbrauchern einen klaren Blick auf die Früchte ermöglicht und diese vor Druckstellen schützt. Wir haben einige großartige, unentdeckte Talente bei Westfalia, die wir unbedingt fördern und unterstützen möchten“, sagt Mathijs

„Die Nachfrage der Verbraucher nach Avocados steigt weiter an, der Pro-KopfVerbrauch in Europa liegt bei etwa der Hälfte des Verbrauchs in den USA. Wir glauben, dass es noch viele Möglichkeiten gibt, Avocados zu bewerben, unabhängig vom Anlass der Mahlzeit. Aus der Forschung geht hervor, dass die Gesundheit der Hauptgrund für den Kauf ist, gefolgt vom Geschmack. Mit der Unterstützung von Kunden und Einzelhändlern können wir diese Botschaften am Verkaufsort effektiver bewerben.“

LASERGRAVUR UND ZUKÜNFTIGE INNOVATIONEN

Die Lasergravur wurde bereits erfolgreich auf Avocados im Vereinigten Königreich eingeführt und in Zukunft hofft Westfalia, die Verwendung des Lasers sowohl auf Mangos als auch auf Avocados auszudehnen, um gesundheits- oder saisonbezogene Botschaften zur Unterstützung der Verkaufsförderung im Einzelhandel zu nutzen.

„Wir überprüfen unsere Betriebsabläufe und unsere Lieferkette kontinuierlich,

um unseren CO₂-Fußabdruck zu minimieren. Derzeit prüfen wir den Einsatz nicht-destruktiver Tests, um Abfall zu reduzieren, und Früchte, die ihre Qualität innerhalb der Testprotokolle beibehalten, werden für Guacamole und andere Produkte auf Avocadobasis verwendet. Ein Schwerpunkt im kommenden Jahr ist der Einsatz von Verpackungsrobotern, um festzustellen, welche Vorteile sie in Bezug auf Flexibilität, Effizienz und gleichbleibende Fruchtqualität bieten können.“

„Westfalia ist anders, weil es die vielfältigste Avocado-Produktionsfläche mit Anbaugebieten in Afrika, Europa und Amerika hat – wir können das ganze Jahr über aus zwei Ursprungsländern liefern. Da unvorhersehbare Wetterbedingungen und politische Unruhen die Versorgung und Logistik beeinträchtigen, sorgen mehrere Obstquellen für eine hohe Widerstandsfähigkeit in unserer Lieferkette. Westfalia profitiert außerdem von strategischen Standorten in ganz Europa, die es uns ermöglichen, Kühlketten aufrechtzuerhalten und Obst in bester Qualität vom Hafen bis zum Geschäft zu liefern.“ 

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Isabelle Georges, Solarenn

Kleine Tomaten im Kommen trotz starker

Konkurrenz

Solarenn ist der fünftgrößte Tomatenproduzent Frankreichs und der drittgrößte in der Bretagne. Die Genossenschaft mit Sitz in SaintArmel, Ille-et-Vilaine, feierte vor Kurzem ihr 75-jähriges Bestehen. Heute zählt sie 25 Erzeuger, von denen jeder das HVE-Zertifikat (High Environmental Value) der Stufe 3 besitzt. Die Genossenschaft bewahrt sich ein menschliches Maß und produziert durchschnittlich 25.000 Tonnen Tomaten und 160 Tonnen Erdbeeren pro Jahr auf 62 Hektar. Isabelle Georges, Geschäftsführerin, blickt auf die Kampagne 2024 zurück und erläutert die kurz- und mittelfristigen Herausforderungen der Tomatenproduktion sowie die Pläne der Genossenschaft.

EIN ERFOLGREICHES KLEINES TOMATENSEGMENT

In den 2000er Jahren produzierte die Genossenschaft 17.000 Tonnen Fleischtomaten (80 Prozent) und große Rispentomaten (20 Prozent). Betrachtet man die heutige Produktionslandschaft, so hat sich vieles verändert. In den vergangenen zehn Jahren hat Solarenn sein Tomatensortiment segmentiert, indem sie Standardvarianten wie die runde Fleischtomate beiseitegelassen und sich auf kleine Sorten spezialisiert haben (Cocktailtomaten, runde Kirschtomaten, längliche Kirschtomaten, Rispen-Kirschtomaten und bunte Sorten). Vor fünf Jahren fügten

sie die alte „Gourmande“-Reihe hinzu, zu der eine Fleischtomate sowie schwarze, rote und gelb gestreifte Tomaten gehören. Diese Diversifizierung folgt den veränderten Verbrauchertrends, die sich für Produkte entscheiden, die auf dem Markt viel besser bewertet werden. Diese Entwicklung wird sich auch im Jahr 2025 fortsetzen. „Letztes Jahr hatten wir ein Drittel Rispentomaten, ein Drittel kleine Tomaten und ein Drittel GourmandeTomaten. Die Fleischtomate gibt es heute kaum noch, da sie eine unrentable Produktion ist, die in starker Konkurrenz zu den Importen steht, zumal sie eine zusätzliche Sortierstufe erfordert. Das

Segment der Spezialitäten und der Cocktailtomaten ist trotz der starken Konkurrenz in den Regalen im Aufwind.“ Bei den Rispentomaten beobachtet Georges hingegen einen ganz leichten Aufschwung. „Die Nachfrage war in diesem Jahr höher, daher werden wir die Entwicklung genau beobachten und uns bei Bedarf anpassen.“ Solarenn produziert normalerweise eine durchschnittliche Tonnage von 25.000 Tonnen, aber 2024 wird diese Zahl nicht erreicht und das ist auch kein Grund zur Sorge. „Das ist auf die Segmentierung zurückzuführen. Die Tonnagen von Tomaten sind heute etwas rückläufig, weil wir die Anzahl der RispentomaIsabelle George

ten zugunsten von kleinen Tomaten und alten Sorten reduzieren, die logischerweise nicht die gleichen Erträge haben.“

TOBRFV, VERPACKUNG UND PREISE: EINE EREIGNISREICHE KAMPAGNE 2024

Im Jahr 2024 haben Regen und fehlende Sonneneinstrahlung der Ernte in Bezug auf Produktion und Verbrauch nicht wirklich geholfen. Ein „doppelter Schlag“ für die kleinen Tomatenerzeuger, die mit Produktionsverlusten und einem schwachen Markt konfrontiert sind. „Der Verbrauch von Kirschtomaten ist sehr wetterabhängig, und in diesem Jahr haben die Supermärkte sehr schnell auf Wintergemüse umgestellt.“ Dieses Segment wird besonders durch Produkte aus Marokko bedroht, die das ganze Jahr über auf dem Markt sind. „Wir waren in diesem Jahr einem starken Preisdruck ausgesetzt, weil die Verkaufspreise weit unter den Produktionskosten lagen. Das war sehr schädlich für unsere Erzeuger.“ Die Gourmande-Tomaten hingegen leiden im Wesentlichen unter einem gesättigten Inlandsmarkt. „Dieses Produkt ist in den letzten Jahren sehr angesagt, und viele Erzeuger haben sich in dieser ‚Nische‘ positioniert. Unsere anderen Produkte haben sich gut gehalten. Eine weitere große Herausforderung im Jahr 2024 ist der Kampf gegen das Tomato Brown Rough Fruit Virus (ToBRFV), das die französischen Erzeuger seit dem ersten in der Bretagne im Jahr 2020 festgestellten Fall beschäftigt. Einer der Erzeuger der Genossenschaft war 2024 teilweise betroffen. Da sie sich höhere Erträge versprechen, ziehen es einige Erzeuger vor, mit den ihnen bekannten Sorten fortzufahren, obwohl in den letzten Jahren immer mehr resistente Sorten angeboten wurden. Das ist auch eine Frage der Sensibilität, die jeder einzelne Anbauer für sich entscheiden muss“, sagt Georges. Außer-

dem hat die Verpackungsgeschichte mit ihren vielen Schicksalsschlägen die Branche besonders aufgewühlt. „Es war alles umsonst“, sagt Georges und verweist auf die kürzliche Annullierung des zweiten Dekrets zur Umsetzung des Agec-Gesetzes durch den Conseil d‘Etat. „Wir stellen die Entwicklung hin zu plastikfreien Verpackungen nicht infrage – wir sind in gewisser Weise Befürworter davon –aber die Entscheidungen der Regierung waren sehr übereilt. Wir haben immer noch Plastikfolie, das ist eine Verschwendung.“ Die Genossenschaft ersetzte im Jahr 2024 alle Kunststoffverpackungen durch Zellulosefasern. Diese Umstellung erforderte eine neue Investition in Höhe von 300.000 EUR, und das zu einem Zeitpunkt, zu dem Plastik wieder in den Regalen stehen könnte, bis die am 16. Dezember 2024 verabschiedete europäische Verordnung über die Vermeidung von Plastikverpackungen (PPWR) umgesetzt ist. Während in einigen Sektoren wie Steinobst und Trauben der UVC-Wert

gesunken ist und zudem Probleme bei der Konservierung aufgetreten sind, schneiden Tomaten in beiderlei Hinsicht gut ab.

PLAN ZUR

KOHLENSTOFFUMSTELLUNG IM JAHR 2023 GESTARTET

„Energie ist heute das Hauptthema“, sagt Georges. Im Rahmen der nationalen Strategie der französischen Regierung zur Verringerung des Kohlenstoffausstoßes ist die Dekarbonisierung zu einer der Prioritäten geworden, an denen die Erzeuger des Landes arbeiten. Im April 2023 beschloss Solarenn nach einer Kohlenstoffbewertung, einen Plan für den Übergang zu einer kohlenstoffarmen Produktion zu erstellen, der sich auf drei Bereiche konzentriert: Energie in Gewächshäusern, Verpackung und Transport. Während die Genossenschaft bei den Transportmaßnahmen auf externe Dienstleister zurückgreift, hat sie Charlotte Keller, eine Umweltingenieurin, eingestellt, die sie bei Energiefragen

sowie bei der Wasser- und Abfallwirtschaft unterstützt. „Angesichts der völlig irrsinnigen Energiepreise der letzten 2 Jahre müssen wir Alternativen finden. Das wird kurz- und mittelfristig eine Priorität für uns sein.“ Die Genossenschaft prüft daher andere Wärmequellen: Abwärmenutzung, Biomassekessel oder Methangas. „Möglicherweise müssen wir auf eine gemischte Energiequelle zurückgreifen, da beispielsweise die Methanisierung allein nicht ausreicht, um den gesamten Wärmebedarf zu decken.“ Aber Solarenn hat nicht bis 2023 gewartet, um seinen Energieverbrauch zu senken. Bereits 2022 begann das Unternehmen mit der Installation von Solartrackern, der Anschaffung ener-

giesparender Kältemaschinen und der Installation von LED-Beleuchtung in seiner Verpackungsstation. Die jüngste Initiative: Das 2.500 m² große Dach der Verpackungsstation wird mit einer weißen Antihitzefarbe gestrichen (dank reflektierender Pigmente auf der Basis von Silica-Aerogelen), was Licht reflektiert und Hitze verhindert. „Es ist ziemlich beeindruckend, denn wir haben einen Unterschied von bis zu 10 Grad unter dem Dach festgestellt“, sagt Georges. Laut der von der Genossenschaft durchgeführten Studie würde sich die Investition in nur 4 Jahren amortisieren und über einen Zeitraum von 10 Jahren 100.000 EUR an Energiekosten einsparen. Zur Verringerung des CO₂-Fußabdrucks gehört aber

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auch die Diversifizierung, wie bei der Mini-Wassermelone, die von der Genossenschaft auf 2.000 m² angebaut und ab 2023 vermarktet wird. „Die Idee war, die alten Tomatengewächshäuser mit Kulturen aufzuwerten, die nicht viel Energie benötigen und es den Erzeugern ermöglichen, im Sommer anzubauen. Die nächste Initiative wird Zucchini und Auberginen umfassen, die es den Bio-Anbauern ermöglichen werden, ihre Fruchtfolge zu wahren.“

Für die kommende Saison hat Solarenn noch viele Fragen. „Wird der Druck auf die Preise anhalten? Wird die Nachfrage nach französischen Tomaten erneut die Preisfrage dominieren? Wird die Konkurrenz durch marokkanische Tomaten genauso stark sein? Ende 2024 haben wir bisher nicht alle Antworten; die Kampagne beginnt erst in drei Monaten, sodass wir hoffentlich im März mehr wissen werden.“ 

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Anhaltende Schließung des Suezkanals hat erhebliche Auswirkungen auf italienische Obstexporte

Die internationale politische Instabilität wirkt sich nachteilig auf die Logistik aus. Einige Seewege sind nicht mehr befahrbar und die Kosten für alternative Routen steigen. Obstexporte wie Äpfel, Tafeltrauben und Kiwis werden von Südeuropa, insbesondere von Italien, nach Amerika und Asien sowie in alle wichtigen europäischen Märkte verschifft. Die Saison für den Export auf dem Seeweg nach Übersee begann im September und wird voraussichtlich bis zum Frühjahr andauern. Erwähnenswert ist auch, dass die Zahl der Luftfrachtsendungen zunimmt.

Die neuesten verfügbaren Daten zeigen, dass die italienischen Exporte von frischem Obst und Gemüse im Zeitraum Januar bis September 2024 gestiegen sind. Nach den von Fruitimprese von Istat verarbeiteten Daten ist das Volumen um 8,9 Prozent (2.790.628 Tonnen) und der Wert um 5,7 Prozent (über 4,2 Milliarden EUR) im Vergleich zum

gleichen Zeitraum im Jahr 2023 gestiegen. Diese Beschleunigung des Trends deutet darauf hin, dass die italienischen Exporte von frischem Obst und Gemüse ein noch nie dagewesenes Niveau erreichen könnten.

„Äpfel sind das wichtigste Produkt für italienische Exporte, gefolgt von Kiwis,

obwohl letztere im Vergleich zu den Vorjahren einen deutlichen Mengenrückgang verzeichnet haben“, sagt Massimo Delpozzo, Vertriebsleiter von Nord Ovest Fresh. „Die Route nach Amerika ist im Gegensatz zur Route nach Asien im vergangenen Jahr stabil geblieben, trotz der bekannten Herausforderungen im Zusammenhang mit dem Suezkanal.“

Obwohl es keine offizielle Blockade in Suez gibt, vermeiden die meisten Reedereien die Passage aus Sicherheitsgründen und nehmen stattdessen die alternative Route um das Kap der Guten Hoffnung, was die Transitzeit um 10 bis 15 Tage verlängert, und höhere Kosten verursacht.

Äpfel sind das meistexportierte Obst Italiens, und den neuesten Daten zufolge gab es in den ersten neun Monaten des Jahres 2024 einen Anstieg des Volumens um 3,4 Prozent und einen Anstieg des Wertes um 10,51 Prozent im Vergleich zum gleichen Zeitraum des Jahres 2023. Neben Asien gehen die italienischen Apfelexporte auch nach Nordamerika (einschließlich Kanada) und in Länder wie Mexiko und Südamerika. Die Tafeltraubenkampagne, die Ende des Sommers 2024 abgeschlossen wurde, war ebenfalls vielversprechend, mit einem Anstieg des Volumens um 12,33 Prozent und einem deutlichen Anstieg des Exportwerts um 20,36 Prozent, der bis zum 30. September die 550-Millionen-Euro-Marke überstieg.

Die Daten für Kiwis sind dagegen weniger ermutigend: Die Exporte sind um fast ein Drittel (32 Prozent im Vergleich zum gleichen Zeitraum im Jahr 2023) und um 6,92 Prozent im Wert gesunken, was auf eine schwierige Zeit für diese Kultur zurückzuführen ist, die stärker als andere unter dem Klimawandel, Pflanzenkrankheiten und Insektenbefall leidet.

Delpozzo betont, dass „italienische Kunden bei bestimmten hochwertigen Produkten wie Tafeltrauben oder PremiumÄpfeln verstärkt auf Luftfracht setzen. Gleichzeitig ist ein Anstieg der Exporte in Containern mit modifizierter Atmosphäre zu verzeichnen, um die längeren

Massimo Delpozzo

Transitzeiten im Zusammenhang mit dem Seetransport zu umgehen.“

Auch die Exporte von Zitronen und insbesondere Orangen haben sich verbessert und sind um 11 Prozentpunkte im Volumen und um mehr als 5 Prozentpunkte im Wert gestiegen. Hervorragende Ergebnisse wurden auch bei Pfirsichen und Nektarinen erzielt, deren Exporte dank neuer Sorten und günstigerer Wetterbedingungen im Vergleich zum Vorjahr um 47,95 Prozent im Volumen und um 36,57 Prozent im Wert gestiegen sind.

BODENLOGISTIK

In Italien wird der Straßentransport von Gütern, einschließlich frischem Obst und Gemüse, nach wie vor deutlich bevorzugt. Fabio Vignali, Inhaber eines auf Obst und Gemüse spezialisierten Transportunternehmens, bestätigt, dass „das Jahr 2024 sowohl bei den Exporten als auch bei den Importen ein positives Jahr war. Im Dezember verzeichneten wir jedoch einen deutlichen Umsatzrückgang, mit Ausnahme von Trockenfrüchten, die ihren positiven Trend beibehielten. In Italien stehen wir vor Herausforderungen aufgrund einer unzureichenden Infrastruktur, die die Effizienz des Landtransports behindert und zu höheren Kosten führt.“

DIE SUEZ-SITUATION

Riccardo Martini, Geschäftsführer von DCS Tramaco, gibt einen aktuellen Überblick über die Situation in Bezug auf den Suezkanal: „Leider hat diese Situation weiterhin schwerwiegende Auswirkungen auf die europäischen Obstexporte und insbesondere auf die italienischen

Obstexporte, die geografisch am meisten vom Transit durch Suez profitieren. Die stark gestiegene Transitzeit in Verbindung mit den gestiegenen Frachtraten hat zu einem erheblichen Rückgang unserer Exporte in einige traditionelle Märkte geführt. Die neuesten Daten von Erzeugerorganisationen zeigen einen deutlichen Rückgang der Obstexporte in den Fernen Osten, den Nahen Osten und nach Indien.“

Für ein Logistikunternehmen wie DCS Tramaco ist es unerlässlich, Strategien zu haben, die es seinen Kunden anbieten

kann. „Unser Ansatz besteht wie immer darin, auf die Bedürfnisse der Exporteure einzugehen und zu versuchen, die am besten geeignete und sicherste Lösung zum besten Preis anzubieten. Wir setzen auch agile Prozesse ein, um schnell auf Marktveränderungen oder Zeiten hoher Nachfrage reagieren zu können. Eine tägliche Herausforderung besteht darin, mit unseren Logistikpartnern bedarfsgerechte Transportdienste für Gebiete zu erkunden, die jetzt schwieriger zu erreichen sind, und dabei alternative Mittel oder Systeme zu nutzen. So prüfen wir etwa den Einsatz von Containern mit kontrollierter Atmosphäre, um die Produktqualität auch bei längeren Transportzeiten zu gewährleisten. Darüber hinaus untersuchen wir multimodale Transportmöglichkeiten in den Nahen Osten, wie den Transport von Containern von Italien zu einem Hafen im östlichen Mittelmeerraum, gefolgt von einer Lieferung auf der Straße zum endgültigen Bestimmungsort, was im Vergleich zur Route um das Kap der Guten Hoffnung eine Zeitersparnis bedeuten würde.“

Ricardo Martini
Fabio Vignali

James Milne mit Oppy:

„Europa bleibt eine wichtige Region für die Beschaffung hochwertiger Produkte“

Der Bedarf an Obst- und Gemüsehandel zwischen Nordamerika und Europa hat sich in den letzten 15 bis 20 Jahren erheblich verändert. „Vor einigen Jahrzehnten haben wir Äpfel aus Frankreich bezogen und Paprika wurde aus den Niederlanden eingeführt“, sagt James Milne mit Oppy. Damals war die nordamerikanische Gewächshausindustrie noch nicht so weit entwickelt und die Produkte wurden noch nicht unter künstlichem Licht angebaut, sodass das Zeitfenster für die Verfügbarkeit im Inland viel kürzer war. Aus den Niederlanden und Spanien wurde Paprika per Luft- und Seefracht an die Ostküste gebracht. „Trotz dieser Einschränkungen aufgrund des zunehmenden Umfangs der nordamerikanischen Gewächshausindustrie entstehen durch die starken Verbindungen zu unseren dortigen Anbaupartnern immer häufiger Gelegenheiten, als man erwarten würde.“

James Milne

Zitrusfrüchte

waren ein weiterer wichtiger Artikel, den Oppy aus Europa, insbesondere aus Spanien, bezog. „In den späten 1990er und frühen 2000er Jahren waren wir einer der größeren Akteure im Bereich Zitrusfrüchte in Spanien und hatten sogar einen Mitarbeiter vor Ort, der mit den Erzeugern zusammenarbeitete“, so Milne. Zu dieser Zeit wurde die Zitrusindustrie in Kalifornien stark von Navel- und Valencia-Orangen dominiert und Mandarinen kamen gerade erst auf den Markt. „Spanien hingegen war mit einem großen Angebot an Mandarinen seiner Zeit voraus.“ Sobald sich die Mandarinenindustrie in Kalifornien entwickelt und vergrößert hatte, verringerten sich die Möglichkeiten für Spanien. Darüber hinaus sind die USDA-Anforderungen für den Versand in die USA recht umfangreich, und aufgrund der Nähe zu anderen europäischen Ländern hat sich Spanien auf Regionen konzentriert, die näher an der Heimat liegen. Dazu gehören ganz Europa und der Nahe Osten. Das spanische Nachbarland Marokko hat sich

jedoch während der Saison auf der Nordhalbkugel zu einer wichtigen Zitrusquelle entwickelt. „Marokko hat eine gute und vielfältige Mischung von Sorten, und ihre Früchte sind an der nordamerikanischen Ostküste wettbewerbsfähig“, so Milne.

KIWIS AUS ITALIEN UND GRIECHENLAND

Ein Produkt, das weiterhin seinen Weg von Europa nach Nordamerika findet, sind Kiwis. „Während der Wintersaison auf der Nordhalbkugel sind wir ein wichtiger Abnehmer von Kiwis aus Griechenland und Italien.“ In Italien arbeitet Oppy mit Zespri zusammen, und sowohl in Griechenland als auch in Italien hat das Unternehmen Verträge mit mehreren Erzeugern, die seit vielen Jahren mit Oppy zusammenarbeiten. In diesen Ländern wird hauptsächlich die grüne Hayward-Sorte angebaut, aber es werden auch einige goldene und rote Kiwisorten entwickelt. Vor Kurzem hat Zespri die Genehmigung von neuseeländischen Kiwianbauern erhalten, ihre Anbauflä-

chen außerhalb Neuseelands zu erweitern. Die Genehmigung ermöglicht den Anbau von SunGold-Kiwis unter anderem in Italien und Griechenland. Kiwis sind nach wie vor das beständigste Produkt, das seinen Weg über den Atlantik findet.

Vor etwa zwei Jahren wurde Knoblauch aus Spanien in das Angebot aufgenommen. Oppy arbeitet mit einem großen Erzeuger-Partner in Spanien zusammen, dem zweitgrößten Exporteur von Knoblauch weltweit. Knoblauch aus Spanien wird auf dem kanadischen Markt angeboten, aber es könnte in Zukunft Möglichkeiten geben, in die USA zu expandieren.

MÖGLICHKEITEN BLEIBEN BESTEHEN Insgesamt haben sich die Bedingungen und Märkte im Laufe der Jahre verändert. Entwicklungen in den kontinentalen USA sowie in Mexiko haben zu Möglichkeiten geführt, Produkte aus Europa zu importieren, um eine größere Vielfalt und bessere zeitliche Abstimmung zu erreichen. Der Handel zwischen Nordamerika und

Europa ist heute zwar nicht mehr so umfangreich wie vor 15 oder 20 Jahren, aber es gibt immer noch gelegentlich einige Gelegenheiten. „Es ist sehr wichtig für uns, mit unseren Kontakten in der europäischen Industrie in Kontakt zu bleiben. Es gibt immer noch einen Markt für spezielle Zitrussorten“, kommentiert Milne. „Neben Zitrusfrüchten könnte es aufgrund eines Angebotsmangels auf dem nordamerikanischen Markt auch immer einen Bedarf an anderen Artikeln geben. In diesen Situationen können die Produkte per Luftfracht verschickt werden und sind innerhalb weniger Tage am Zielort.“

AUSBAU DER PARTNERSCHAFTEN MIT ERZEUGERN

spielsweise seit über 20 Jahren frische Cranberrys unter der Marke Ocean Spray. Diese Partnerschaft umfasst auch die Erleichterung des Exports von frischen Cranberrys nach Europa. Vor sieben Jahren wurde die Partnerschaft erweitert und der Großteil der frischen Heidelbeeren, Erdbeeren, Himbeeren und Brombeeren, die von Partnern in den USA und Mexiko angebaut werden, wird unter der Marke Ocean Spray verkauft.

Im Avocado-Segment erwarb Oppy einen Anteil von 65 Prozent an Eco Farms, einem Erzeuger und Vermarkter von kalifornischen Avocados. Die Partnerschaft erstreckt sich über 700 Hektar ausgewachsener Avocado-Haine im Golden

gesellschaft in Santiago, Chile, sowie ein 50/50-Joint Venture in Lima, Peru.“ Beide Büros sind so eingerichtet, dass sie den nordamerikanischen Markt während der Nebensaison auf der Nordhalbkugel bedienen. Zusätzlich zu Nordamerika betreuen die Exportabteilungen in diesen Ländern Märkte in Europa, Asien und im Nahen Osten.

In diesem Jahr feiert Oppy sein 167-jähriges Bestehen und einige der aktuellen Partnerschaften mit Erzeugern wurden vor vielen Jahrzehnten geschlossen. „Mehrere neuseeländische Kiwi- und Apfelbauern sind seit mehr als 70 Jahren bei uns und mit vielen Erzeugern in Südamerika arbeiten wir seit mehr als

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Juliet wird hauptsächlich in Frankreich vermarktet (60 Prozent) und ist auch auf dem europäischen Markt (10 Prozent) sowie auf den Exportmärkten (30 Prozent) vertreten.

Les Amis de Juliet, Cardell Export

Der Apfel Juliet setzt seine internationale Erfolgsgeschichte fort

Nach den ersten Anpflanzungen in den frühen 2000er Jahren hat sich die ausschließlich in Frankreich (in der Provence, ihrem historischen Gebiet, dem Rhônetal, dem Südwesten und der Region Centre Val-de-Loire) produzierte Sorte Juliet stark verbreitet. Heute wird sie von 187 Erzeugern auf 670 Hektar angebaut. Der berühmte 100 Prozent biologische und 100 Prozent französische Apfel hat sich erfolgreich seinen Weg in die Bio-Regale gebahnt und einen Platz im allgemeinen Angebot an Apfelsorten gefunden, wo er in Frankreich und im Ausland gut abschneidet.

Ursprünglich von 5 Erzeugern in der Region Vaucluse (SICA Midi Saveur) produziert, kann Juliet heute eine Bruttoernte von 21.000 Tonnen vorweisen, mit einem zusätzlichen Potenzial von 14.000 Tonnen. Die Sorte Juliet, die 2023 20 Jahre alt wurde, hat nie aufgehört, ihre Anbaufläche zu erweitern. In diesem Jahr liegt die Priorität jedoch auf der Konsolidierung des Marktes. „Im Gegensatz zu den Vorjahren haben wir keine kurzfristige Wiederbepflanzungsstrategie. Vorerst ist es unser Ziel, die Nachfrage zu decken und die Produktion aller unserer Mitglieder optimal zu nutzen“, sagt Vincent Lehallier, der Direktor von Les Amis de Juliet. In dieser Saison hat Juliet einen

hervorragenden Start hingelegt, gerade als der Bio-Markt wieder anzuziehen scheint. „Der Bio-Downstream nimmt seine Tätigkeit wieder auf und die ersten Wochen der Kampagne verliefen sehr gut, sowohl in Supermärkten als auch über spezialisierte Vertriebskanäle.“

Schöne Ergänzung für 2024: Juliet hat ein neues Aussehen! Von nun an werden schrittweise neue Grafiken auf Trays und Schalen erscheinen, mit einem neu zentrierten Logo für bessere Sichtbarkeit. „Bis zum ersten Quartal 2025 werden die neuen Verpackungen die alten in Frankreich und Europa ersetzt haben“, so Lehallier.

Bio-Äpfel werden auf dem Salon International de l‘Agriculture – der vom 22. Februar bis zum 2. März in Paris stattfindet – besonders hervorgehoben. Diese Veranstaltung entwickelt sich immer mehr zu einer Fachmesse. „Sie ist einer der Höhepunkte von Julias Kampagne. Neben der Werbung für Äpfel bei den Verbrauchern entwickelt sich die Messe zweifellos zu einer B-to-B-Veranstaltung. Eine Reihe von Juliet-Produzenten wird mit Demonstrationen und Verkostungen vertreten sein, und es werden einige neue verarbeitete Produkte wie Saftschorle, Apfelwein und Püree vorgestellt.“

EXPORT NACH ASIEN WÄCHST WEITER

Juliet ist in 7 südostasiatischen Ländern vertreten, und mit den Philippinen werden es bald 8 sein. Juliet entwickelt sich gut in einem ihrer bevorzugten Exportmärkte. „Die Exportmengen steigen jedes Jahr“, sagt Pascal Corbel, Export Sales Manager bei Cardell Export. Zu Beginn der neuen Kampagne ist es schwierig, Vorhersagen zu treffen, aber „zum jetzigen Zeitpunkt sind die Zahlen ermutigend, und die Auftragsvolumina zeigen einen klaren Aufwärtstrend“. Die zweite

Saisonhälfte wird für Juliet entscheidender sein. „In dieser Zeit verschärft sich der Wettbewerb, zunächst durch die USA und China und ab April durch Produkte aus der südlichen Hemisphäre, insbesondere aus Neuseeland. Das ist ein entscheidender Moment in der Saison, der es uns ermöglicht, die Wachstumsrate im Vergleich zur vorherigen Kampagne genau zu bestimmen.“

Der Grund, warum der zu 100 Prozent biologische und ausschließlich in Frankreich produzierte Apfel in Asien so beliebt ist, liegt in seinen organoleptischen Eigenschaften und seiner Haltbarkeit, die es ihm ermöglichen, lange Strecken zurückzulegen und dabei seine optimale Qualität zu bewahren. „Juliet hat die asiatischen Verbraucher nicht nur durch ihre Süße, Knackigkeit und Saftigkeit überzeugt, sondern auch durch ihre attraktiven kosmetischen Eigenschaften. Außerdem lässt sie sich dank ihrer guten Haltbarkeit, die Transportzeiten von 4 bis 6 Wochen ermöglicht, sehr gut exportieren.“

Im Nahen Osten hingegen hält Juliet einen stabilen Marktanteil, verzeichnet aber kein Wachstum. „Wie der amerikanische Kontinent ist auch der Nahe Osten für uns ein komplizierter Markt, da der harte Wettbewerb zu relativ niedrigen Preisen führt. Neben französischen und italienischen Äpfeln sind dort auch Früchte aus Osteuropa und der Türkei stark vertreten, die den Markt mit hochwertigen klassischen Sorten zu niedrigen Produktionskosten versorgen. Das macht es angesichts des großen Preisunterschieds

schwierig, Premium- und insbesondere Bio-Sorten durchzusetzen. Aber wir schaffen es immer noch, unsere Mengen in den Vereinigten Arabischen Emiraten zu halten.“

Juliet ist auch auf dem europäischen Markt vertreten, insbesondere in Belgien, der Schweiz, Luxemburg, Spanien und England. „Wir arbeiten hart daran, die Mengen in Europa zu erhöhen, und haben andere Länder wie Deutschland, Finnland und Dänemark im Visier. Der erste Teil der Kampagne ist jedoch eine Herausforderung, da die Zielländer über eine eigene Produktion verfügen. Ab März werden die Mengen erhöht, hauptsächlich in Nordeuropa. Und in diesem Jahr wird es uns die Produktionssteigerung

ermöglichen, die Lieferungen bis September zu verlängern, einen Monat länger als im letzten Jahr.“

LIEFERUNG GRÖSSERER MENGEN MIT LÄNGEREN LIEFERZEITEN IN KÜRZERER ZEIT

Die Logistik bleibt in diesem Jahr eine große Herausforderung, insbesondere bei der Seefracht. Die Angriffe im Roten Meer halten an und zwingen die Reeder, ihre Routen zu ändern. „Die Reedereien weigern sich nach wie vor, den Suezkanal zu nutzen, und ziehen es vor, Afrika über das Kap zu umfahren, was die Lieferzeiten um mindestens drei Wochen verlängert. Das wirkt sich auf Nachbestellungen aus, und die Kunden werden zwangsläufig vorsichtiger, wenn es um den Import großer Mengen geht, weil das Risiko von Verzögerungen und Produktverschlechterungen real ist. Glücklicherweise haben wir mit Juliet eine außergewöhnliche Haltbarkeit, wenn die Kühlkette gut eingehalten wird, aber kommerziell können wir die verlorene Zeit nicht aufholen. Wir müssen auch die hohe Überlastung der Häfen berücksichtigen, die zu erheblichen Störungen im weltweiten Schiffsverkehr führt. In vielen Häfen gibt es Probleme bei der Rückgabe leerer Container, abgesagte oder verspätete Zwischenstopps, was zu immer höheren Kosten führt. Was kommt in dieser Saison noch auf uns zu? Das chinesische Neujahrsfest findet 2025 früh am 29. Januar statt, sodass wir mehr Waren in kürzerer Zeit liefern müssen, aber mit längeren Transportzeiten.“ 

Elisa Arazo, Geschäftsführerin von Natural Berry (Huelva, Spanien):

„Aufgrund von Dürreproblemen haben wir die Erdbeerproduktion eingestellt und uns ganz dem Heidelbeeranbau verschrieben“

In der Beerenkampagne 2024/25 erwartet die spanische Provinz Huelva eine leichte Zunahme der Erdbeer-Anbaufläche um 2 Prozent auf 6.432 Hektar, aber auch eine Zunahme der für Heidelbeeren genutzten Fläche um 4 Prozent, die sich mit insgesamt 3.744 Hektar als zweitwichtigste Beere in der Provinz etabliert haben.

Auch in dieser Saison müssen sich die Beerenbauern von Beginn der Kampagne an mit einer 25-prozentigen Bewässerungseinschränkung auseinandersetzen. Das ist zwar eine Verbesserung gegenüber der 50-prozentigen Einschränkung, mit der sie in der letzten Saison begonnen haben, aber es stellt den Sektor immer noch vor eine große Herausforderung und hat Unternehmen wie Natural Berry dazu veranlasst, die Verteilung ihrer Beerenernte zu überdenken, um den Wasserverbrauch zu optimieren und die Erträge mit dem verfügbaren Wasser zu maximieren.

„Natural Berry hat sich dem Erdbeeranbau verschrieben, um die Arbeitsplatz-

sicherheit für unsere Belegschaft zu gewährleisten. Mein Ehemann und ich, beide Agrartechniker, konnten all die Ratschläge und das Wissen, das wir normalerweise mit anderen Unternehmen der Branche, mit denen wir zusammenarbeiteten, teilen, in die Praxis umsetzen“, sagt Elisa Arazo, Geschäftsführerin des Unternehmens.

„Ich halte es für eine sehr interessante und spannende Kulturpflanze, aber Erdbeeren befinden sich in einer etwas schwierigen Situation. Einerseits sind ihre Produktion und Ernte sehr arbeitsintensiv, andererseits haben uns die Wasserrestriktionen daran gehindert, so zu arbeiten, wie wir es gerne getan hätten. Dar-

über hinaus sind die Produktionskosten sehr hoch und bei den aktuellen Marktpreisen sind die Margen sehr knapp.“

„Nach der Dürre und den Problemen, die wir letztes Jahr bei der Produktion hatten, mit Einschränkungen von 50 und 25 Prozent, haben wir uns dieses Jahr entschieden, die Erdbeerproduktion aufzugeben und uns ganz dem Heidelbeeranbau zu widmen.“

„In der letzten Saison war die Produktion sehr knapp, weil die Dürre uns ziemlich stark getroffen hat. Wir haben 50 Prozent weniger Obst produziert, und obendrein mussten wir uns auch noch mit den Auswirkungen der Importe auf den Heidelbeermarkt auseinandersetzen, die dazu führen, dass wir an Wettbewerbsfähigkeit verlieren und unsere Rentabilität sinkt. Die Arbeit mit Bio-Heidelbeeren und hochwertigen Sorten hat uns jedoch geholfen, uns zu differenzieren und die Preise auf einem akzeptablen Niveau zu halten.“

„WIR FÜHREN EINE

PIONIERINITIATIVE FÜR DEN BIOANBAU MIT FLEDERMÄUSEN DURCH“

Die Farm von Natural Berry liegt in der Gemeinde San Bartolomé de la Torre in der Provinz Huelva und besteht aus einem Waldteil, in dem die einheimische Flora des mediterranen Waldes erhalten wurde, und einem landwirtschaftlichen Teil, in dem sich die derzeit 6 Hektar Anbaufläche für Heidelbeeren befinden. „Bei den ökologischen Praktiken haben wir auch eine Pionierinitiative zum Schutz der Artenvielfalt auf dem Hof gestartet. Wir haben Kästen angebracht, um die Ansiedlung von Populationen nicht nur insektenfressender Vögel und Bestäuber, sondern auch von Fledermäusen zu erleichtern“, sagt Elisa. „Wir haben beobachtet, dass Fledermäuse in der Lage sind, bis zu 100 Prozent der Lepidopteren-Schädlinge auf Farmen zu beseitigen und so zur Gesundheit des Betriebs beizutragen. Ohne dass wir sie von außen einführen müssen, beherbergt unser Betrieb bereits drei verschiedene

Fledermausarten, die die Schädlinge in unseren Heidelbeerplantagen unter Kontrolle halten.“

„Wir verwenden auch eine in Huelva und Portugal sehr verbreitete einheimische Hülsenfrucht, die gelbe Lupine, zur Stickstoffbindung in den Parzellen, in denen zuvor Erdbeeren angebaut wurden, und die als Gründüngung in unseren Parzellen verwendet wird.“

„Die Entscheidung, biologisch zu produzieren, entspricht unserer Philosophie und hat uns geholfen, uns auf den Exportmärkten, vor allem in Deutschland und Österreich, zu profilieren. Da wir mit der Konkurrenz aus Drittländern konfrontiert sind und unser Produktionsplan an die Wetterbedingungen der Region angepasst ist, haben wir uns außerdem entschieden, frühe Sorten zu pflücken, die den Zeitraum abdecken, in dem keine großen Mengen importiert werden. Wir sprechen von hochwertigen, frühen Sor-

ten mit allen Eigenschaften, die die Verbraucher derzeit verlangen.“

„WIR SOLLTEN BEREITS ENDE FEBRUAR DIE ERSTEN HEIDELBEEREN ERNTEN KÖNNEN“

„Eine der Sorten, mit denen wir derzeit arbeiten, ist die Sekoya Pop. Wenn man bedenkt, wie weit die Kampagne bisher fortgeschritten ist, sollten wir bereits Ende Februar die ersten Heidelbeeren ernten können. Diese Sorte hat ein sehr gutes Potenzial. Im letzten Jahr – dem ersten Jahr, in dem wir sie produziert haben – wurden sehr zufriedenstellende Ergebnisse erzielt und es gab eine sehr

gute Nachfrage. Sie hat einen ausgezeichneten Geschmack, ist groß und daher für die Verbraucher sehr attraktiv und erzielt bemerkenswerte Preise.“

„Obwohl der Markt immer früher reifende Heidelbeersorten verlangt, liefern viele von ihnen derzeit nicht den erwarteten Geschmack. Wenn wir ein Produkt ohne Geschmack probieren, werden die meisten Verbraucher es nicht wieder kaufen, und deshalb müssen Einzelhändler auf qualitativ hochwertige Produkte setzen, die zu Wiederholungskäufen motivieren. Genau das erreichen wir mit neuen Sorten wie Sekoya Pop.“

„Die Erwartungen sind sehr hoch und wir freuen uns darauf, die Ergebnisse in diesem Jahr zu sehen. Der Austausch von Sorten erfordert eine erhebliche Investition, insbesondere weil neue Plantagen mehrere Jahre benötigen, um produktiv zu werden, und es schwierig ist, diese Zeiträume ohne Gewinne zu überstehen. Unser Ziel ist es jedoch, unseren Betrieb auf Sortenebene ständig zu erneuern, weil wir sehen, dass der Markt Heidelbeeren mit besseren Eigenschaften verlangt. Das wird der Schlüssel sein, damit Huelva wettbewerbsfähig bleibt.“ 

Xavi Nolla, CEO von Iberian Premium Fruits:
„Die Zukunft der spanischen Zitrusindustrie hängt von ihrer Differenzierungsfähigkeit ab“

Der Zitrussektor steht vor ständigen Herausforderungen, und die diesjährige Saison bildet da keine Ausnahme. Xavi Nolla, CEO der Iberian Premium Fruits Group, teilt seine Ansichten zu den wichtigsten Herausforderungen und Chancen, die sich der Branche bieten, mit besonderem Schwerpunkt auf sich entwickelnden Verbrauchertrends, den Auswirkungen des Klimawandels und den Voraussetzungen, um sich in einem hart umkämpften Markt abzuheben.

Der Klimawandel verändert die Bedingungen, unter denen Obst traditionell produziert wurde. „In dieser Saison stehen wir wie in den vergangenen vor einer großen Herausforderung aufgrund des Klimawandels“, sagt Nolla. „Die Temperaturen und das Wetter haben heute nichts mehr mit dem zu tun, was wir gewohnt waren, und das wirkt sich auf das Verhalten der Früchte am Baum aus. Wenn alles so weitergeht, werden wir am

Ende andere Erntedaten haben, ebenso wie Veränderungen bei den Sorten und natürlich bei den Anbaugebieten.“

Der Klimawandel zwingt die Erzeuger, sich an neue Gegebenheiten anzupassen. Diese Veränderungen wirken sich nicht nur auf die Erntelogistik aus, sondern auch auf die Produktqualität und -verfügbarkeit, was sich wiederum auf die Preise

und das Angebot für die Verbraucher auswirken könnte.

In diesem Jahr beispielsweise führten die ausgiebigen Regenfälle und Überschwemmungen, die im Herbst in den wichtigsten Anbaugebieten, insbesondere in Valencia, Castellón und im Süden von Tarragona, verzeichnet wurden, zu Beginn der Zitrussaison zu einem starken Rückgang des nutzbaren Angebots an Clemenules, einer Sorte, bei der es im Allgemeinen eine echte Herausforderung war, die Qualität zu gewährleisten.

Prognosen zufolge wird es ab 2025 ein geringeres Produktionsvolumen geben, insbesondere bei Mandarinen. „In der zweiten Saison wird es aufgrund der geringeren Mengen zu Schwierigkeiten kommen, aber wir hoffen, die Saison mit einem Anstieg im Vergleich zu

2023/2024 abzuschließen, weil wir auch für unsere Kunden in einem Jahr, in dem der Verbrauch bisher nicht so gut war, für Wachstum gesorgt haben“, sagt Nolla.

Das Verbraucherverhalten ist ein weiterer entscheidender Faktor für die Entwicklung des Zitrusmarktes. Laut Nolla „beobachten wir bei bestimmten Produkten Veränderungen im Verbraucherverhalten. Im Allgemeinen steigt der Verbrauch von Mandarinen, während der von Orangen sinkt. Diese Veränderung ist hauptsächlich auf die Verbraucherfreundlichkeit von Mandarinen zurückzuführen, weil sie sich im Vergleich zu Orangen leichter schälen und verzehren lassen.“

Laut dem CEO von Iberian Premium Fruits besteht die Herausforderung darin, „den Orangenkonsum wieder anzukurbeln. Es wird ständig nach neuen Konsummomenten, innovativen Formaten und Sorten gesucht, die besser auf die aktuellen Verbraucherbedürfnisse zugeschnitten sind.“ Innovation und Anpassung an den Verbrauchergeschmack werden der Schlüssel zur Wiederbelebung der Nachfrage nach dieser Zitrusfrucht sein.

Laut Xavi Nolla sind europäische und spanische Einzelhändler gleichermaßen besorgt über diesen Nachfragerückgang, „vor allem, da Frischwaren in den letzten Jahren der Hauptgrund waren, um Verbraucher in ihre Geschäfte zu locken, und das führt zu einem größeren Druck auf die Preise und die Qualität ihren Lieferanten gegenüber“, sagt er. „Deswegen glauben wir, dass es in diesem Jahr neben dem Versuch, die Preise wettbewerbsfähig zu halten, wichtig sein wird, uns durch die Produktqualität zu differenzieren. Wir fühlen uns damit sehr wohl, weil es unsere Daseinsberechtigung ist“, sagt er.

Xavi Nolla räumt ein, dass einige Zitrusfrüchte aus anderen Ländern Marktanteile gewinnen, insbesondere bei Standardqualitäten und Saftlinien, obwohl das hauptsächlich auf den Exportmärkten und nicht auf dem Inlandsmarkt geschieht. „In der Premium-Linie, in der wir tätig sind, sind wir davon jedoch nicht so stark betroffen“, sagt er.

Laut Nolla hängt die Zukunft der spanischen Zitrusindustrie von ihrer Differenzierungsfähigkeit ab, die wiederum von Faktoren wie „Qualität und Nähe“ abhängt. Innovationen bei der Entwicklung neuer Sorten, insbesondere der sogenannten Clubsorten, werden für die Zukunft des Sektors von entscheidender Bedeutung sein, und auch die Einbeziehung neuer Technologien zur Optimierung der Ressourcen auf dem Feld wird eine grundlegende Rolle bei der Förderung von Nachhaltigkeit und Effizienz im Zitrussektor spielen.

Das Unternehmen ist besonders stolz auf sein Team, dessen Fähigkeiten und gemeinsame Philosophie in Bezug auf Qualität und Produktion für den Erfolg der Marke von grundlegender Bedeutung sind. „Für uns liegt die Zukunft in der Konsolidierung der bisher geleisteten Arbeit, insbesondere durch das Team“, sagt Nolla. „Alles, was wir bisher gemacht haben, wurde mit einem Ziel gemacht, mit vier Unternehmen und Teams von Menschen, die die gleiche Produkt- und Qualitätsphilosophie teilen; etwas, das unsere Kunden und der Markt bemerkt haben.“

EXPANSION IN ASIATISCHE PRODUKTE UND MÄRKTE MIT DER INTEGRATION VON THE NATURAL HAND

Die Gruppe Iberian Premium Fruits wurde im April 2023 nach der Fusion der in Castellon ansässigen Unternehmen Llusar und Torres im Jahr 2021 gegründet,

zwei führenden Unternehmen im Premium-Segment für Orangen und Mandarinen. Im Mai 2023 integrierte die Gruppe V-Ros, ebenfalls aus Castellon, das größte Unternehmen, das sich auf Clementinen mit Blättern spezialisiert hat. Das Hauptziel des Unternehmens besteht darin, europäischer Marktführer in der Produktion und im Vertrieb von PremiumOrangen und -Mandarinen sowie anderen Produkten zu werden.

Trotz der Schwierigkeiten auf dem heimischen Markt setzt Iberian Premium Fruits seine internationale Expansion sowohl in Bezug auf Produkte als auch auf Märkte fort. Das Unternehmen ist bereits stark in Europa, Nordamerika und im Nahen Osten vertreten und hat kürzlich einen wichtigen Schritt unternommen, indem es den valencianischen Produzenten und Exporteur von Kakis und Zitrusfrüchten The Natural Hand in seine Gruppe integriert hat. Diese Übernahme öffnet die Tür für eine weitere Expansion auf dem asiatischen Markt, der neue Wachstumschancen für die Gruppe verspricht.

Mit der Eingliederung von The Natural Hand wird die Gruppe insgesamt mehr als 1.200 Hektar Anbaufläche in Spanien und Südafrika kontrollieren, auf der mehr als 25 verschiedene Orangenund Mandarinensorten sowie Kakis und andere Produkte angebaut werden. Das Unternehmen erwartet für die laufende Kampagne 2024/2025 ein Wachstum von 15 Prozent und strebt dank dieser neuen Integration ein Umsatzziel von 200 Millionen Euro an.

Xavi Nolla drückt es so aus: „Unsere Priorität besteht heute darin, das bisher Erreichte zu konsolidieren, damit wir bei unserem Wachstum auf die gleiche Weise und mit der gleichen Kohärenz vorgehen können wie bisher.“ 

Freilandsaison bei Calsa in vollem Gange:

„Durch Kostensteigerungen und Wetterextreme wird jeder gezwungen, Sicherheit einzubauen“

Die Sicherung der Versorgung mit Freilandgemüse ist in den letzten Jahren immer mehr zum Thema geworden. In der letzten Saison standen die Felder Ende 2023 komplett unter Wasser. Eine Katastrophe, wie viele dachten, aber die Zeit danach hat gezeigt, dass die Branche auch über eine große Widerstandsfähigkeit verfügt, da die Mengen doch schnell wieder anstiegen „Extreme Witterungsbedingungen und steigende Kosten bringen viele Herausforderungen mit sich, aber ich glaube auch, dass es Chancen gibt. Man wird immer Gemüse essen, aber die Branche muss sich weiterentwickeln. Man sucht nach mehr Sicherheit und einer gewissen Risikostreuung. Daran arbeiten jetzt alle“, sagt Jeroen Buyck von Calsa.

Das 1939 gegründete Familienunternehmen mit Sitz in Ardooie ist jetzt in der Mitte der Freilandsaison. Calsa hat sich auf den Handel mit Porree spezialisiert, aber eigentlich ist man in dieser Zeit mit allem aktiv, was vom Land kommt, vor allem in Westflandern. „Ob das nun Porree, Rot-, aber vor allem Weißkohl oder Knollensellerie ist“, fährt Jeroen fort. Doch auch die jetzige Freilandsaison sei von Schwankungen geprägt. „Während der Aussaat- und Pflanzsaison gab es Sorgen. Der Sommer war ziem-

lich nass und kühl, so dass wir feststellen mussten, dass die Aussaat meist spät erfolgte. Außerdem wurzeln Pflanzen, die in feuchte Böden gepflanzt werden müssen, nicht so stark, so dass die Produkte bei Trockenheit eventuell nicht so widerstandsfähig sind. Es war also eine Frage des Abwartens, was der Herbst bringen würde. Dieser erwies sich jedoch als sehr wachstumsintensiv, so dass alles mehr oder weniger gut klappte und die Erzeuger eine vernünftige Kilo-Menge pro Hektar ernten konnten. Was übrigens

nicht heißen soll, dass alles top war, aber die Aufholjagd, die erzielt wurde, ist dennoch bemerkenswert.“

Das gelte für einen Großteil des Freilandgemüses in dieser Saison. „Bei Kohl und Knollensellerie sieht man also, dass sich alles ziemlich stabil entwickelt hat. Wenn man sich den Weißkohl anschaut, der bei uns ein Vielfaches der Rotkohlmenge ausmacht, sieht man, dass die Ernte und die Lagerung noch recht gut gelungen sind. Es gab kein spektakuläres Auf und Ab bei den Preisen, und das Gleiche gilt für Knollensellerie. Bis vor kurzem war noch viel davon auf den Feldern, aber aufgrund der Wettervorhersagen wurde in den letzten Wochen viel davon geerntet, so dass jetzt ein großer Teil in den Kühlhäusern liegt.“

„Beim Porree ist die Situation etwas komplizierter. Hier stellen wir in dieser Saison fest, dass das Marktgleichgewicht im Allgemeinen nicht so stark ist wie in den vergangenen Jahren. Die Preise waren im Allgemeinen recht hoch. Allerdings gibt es seit dem Sommer auch ein ziemlich großes Volumen. Die Ernte war in vielen Ländern erfolgreicher als in den Vorjahren. Wenn also die Marktstärke

eine Zeit lang etwas enttäuschend ist und die Produktion wieder anzieht, kann der Preis auch sehr schnell schwanken. Das ist anders als in den vergangenen Jahren, in denen das Angebot immer hinter der Nachfrage zurückblieb. Das macht den Markt in dieser Saison etwas schwierig, aber der Preis ist trotzdem nicht allzu schlecht.“

HOHE KOSTENPREISE ERFORDERN

MEHR SICHERHEIT

Das ist derzeit auch nötig, wie Jeroen erklärt, denn anhaltend niedrige Preise könnten schnell weitreichende Folgen haben. „Schließlich sind die Kostenpreise im Porreeanbau in den letzten Jahren stark gestiegen. Man hat wirklich das Gefühl, dass es eine gute Preisentwicklung geben muss, denn sonst wird die Anbaufläche bald deutlich zurückgehen. Es ist eine teure Kultur, die viel Geld kostet. Außerdem können immer weniger Pflanzenschutzmittel eingesetzt werden. Und die Mittel, die eingesetzt werden dürfen, sind nicht billig und müssen häufig angewendet werden, um wirksam zu sein. Hinzu kommt, dass Arbeitskräfte nicht so leicht zu finden sind. Und wenn man sie findet, werden sie immer teurer. Das führt dazu, dass nach Alternativen gesucht wird, um rentabel zu bleiben. Man muss Wege finden, Sicherheit einzubauen, damit jeder sein Geld verdienen kann. Zum Beispiel werden neue Sorten eingeführt, die widerstandsfähiger sind und auch mehr Kilo bringen.“

„Ein anderes Beispiel sehen wir beim Weißkohl, aber auch beim Knollensellerie. Um des Kostenpreises willen geht man immer mehr zu Festpreisvereinbarungen, zu Verträgen über und gibt den freien Markt auf. Auch bei diesen Produkten ist alles teuer. Die Lagerung kostet Geld. Investitionen in neue Techniken,

die umweltfreundlicher sind, müssen aber im Verhältnis zum Ertrag stehen. Und das ist auf dem freien Markt nicht immer gegeben. Also geht man auf Nummer sicher. Bei Porree ist dieser Weg allerdings viel schwieriger. Weißkohl und Knollensellerie kann man lange im Kühlhaus lagern, aber bei Porree geht das nicht. Er steht auf dem Feld, wo man einen Teil lagern kann, aber sicher nicht alles. Außerdem ist man von der Saison abhängig und muss andere Alternativen finden, zum Beispiel resistente Sorten.“

Diese Sicherheit wird nicht nur auf der Anbauseite, sondern auch auf der Vermarktungsseite immer wichtiger. „Das ist für die Erzeuger sehr wichtig, aber auch unsere Kunden suchen Stabilität und Risikostreuung bei der Verfügbar keit ihres Produkts. Größere Kunden, die früher alles aus Belgien oder alles aus den Niederlanden bezogen haben, ent

scheiden sich heute dafür, einen Teil von uns, einen Teil aus den Niederlanden und einen Teil aus Frankreich zu beziehen. So viel Diversifizierung wie möglich, um das Risiko zu verringern und Engpässe zu vermeiden, wenn ein Produktionsland ausfällt. Nehmen Sie zum Beispiel Spanien, wo der Porreeanbau immer schwieriger wird. Man muss in der Lage sein, seine Mengen pro Hektar zu erreichen, sonst fängt man an, sich nach anderen Quellen umzusehen.“

WEIT ENTFERNTE ZIELE NICHT RENTABEL

Bedeutet das für den Exporteur, der seine Hauptmärkte in Deutschland, Frankreich, Spanien und Osteuropa sieht, dass er auch nach neuen Märkten Ausschau hält, um das Risiko zu streuen? „Natürlich sind wir immer auf der Suche. Vor 10 Jahren war Russland unser größter Markt. Als der damals wegbrach, muss-

Verladung von Knollensellerie

ten wir von heute auf morgen neue Märkte erschließen. Da hat man gemerkt, dass man sich nicht von einem Markt abhängig machen kann. Seither haben wir unsere Strategie geändert. Während wir uns früher oft auf weit entfernte Ziele konzentriert haben, sind heute die Länder um uns herum unsere größten Absatzmärkte. Mit unserer eigenen Logistik bemühen wir uns, sie täglich zu beliefern.“

VORNE IM PELOTON

Der Händler blickt daher zuversichtlich in die Zukunft. „Es gibt nichts Nachhaltigeres als Gemüse. Es kommt nicht aus der Fabrik, es ist kein Tierprodukt, also gibt es immer eine Zukunft. Ich glaube auch, dass man immer noch in einen Gemüseladen gehen und einen vollen Einkaufswagen mit Gemüse zu einem guten Preis bekommen kann, wenn man das Richtige auswählt. Da gibt es Gelegenheiten. Wir müssen die Menschen nur davon überzeugen, weiterhin ausreichend Gemüse zu essen. Das ist wichtig. Aber wir können nicht leugnen, dass es Herausforderungen gibt. Das ist auch der Grund, warum es immer weniger Supermarktketten, weniger Händler, weniger Versteigerungen und weniger Erzeuger gibt. Diese Umfangszunahme ist eine Antwort auf die steigenden Kosten.“

„Wir sind natürlich immer auf der Suche nach neuen Möglichkeiten. Lediglich Märkte wie China oder Brasilien, wo die belgische Conference derzeit promotet wird, sieht Jeroen nicht unbedingt als große Kandidaten in dieser Hinsicht. „Ich halte das auch für schwierig. Ein Apfel oder eine Birne, die über einen längeren Zeitraum transportiert werden, sind oft noch mit den Transportkosten vereinbar. Aber Porree kann nicht so lange gelagert werden. Wenn man ihn 14 Tage in einen Container legt, sieht er am Ende nicht mehr so gut aus. Dann muss man ihn putzen und hat einen Gewichtsverlust, der wiederum seinen Preis hat. Man kann ihn zwar in ein Flugzeug verladen, aber das ist wieder sehr teuer. Man macht es, aber die Mengen sind einfach viel begrenzter. Unserer Meinung nach kann Gemüse am besten mit dem LKW transportiert werden – in möglichst kurzer Zeit und mit möglichst wenigen Handgriffen.“

Heißt das, dass auch in Zukunft gilt: „Die Großen werden größer und die Kleinen verschwinden“? „Nein, das glaube ich nicht. Es wird eine Konsolidierung geben, aber ich denke, man muss es wie ein Radrennen sehen. Es ist wichtig, mit dem Peloton zu fahren, am besten ganz vorne. Wenn es hinten Stürze gibt, hat man die besten Chancen, nicht mitzufallen, aber andererseits will man auch nicht vorne bei der Attacke dabei sein. Dann hat man viel Wind, man hat mehr Widerstände und das kostet viel Kraft. Mit anderen Worten: Das Prinzip ‚je größer, desto besser‘ gilt nicht automatisch. Wichtig ist nur, dass man entschlossen und wach für die Bewegungen des Marktes bleibt. Dass man schnell schalten kann. Das gilt nicht nur, wenn man groß ist. Im Gegenteil, ich glaube, dass es in dieser Branche viel Platz für kleine und mittlere Unternehmen gibt und dass auch sie ihren Platz behaupten können.“ 

jeroen@calsa.be

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AI im Gartenbau

Vor einigen Jahren bedeutete dies, dass ein Erzeuger eine Excel-Datei ausfüllte, um zu sehen, ob sich daraus eine Trinkschokolade oder eine schöne Grafik herstellen ließ. Im Laufe der Jahre kamen verschiedene Informationsverarbeitungssysteme und Sensoren hinzu, um mehr Daten zu sammeln. Die neuesten Entwicklungen in der Branche haben mit Robotern und künstlicher Intelligenz zu tun, die viel mehr Informationen verarbeiten können und die Ergebnisse ständig verbessern. Was ist heute mit KI im Gartenbau möglich und was noch nicht? Und wie groß ist das Potenzial?

Der moderne Gartenbau steht vor zahlreichen Herausforderungen. Die niederländischen Gartenbauzulieferer sind Superstars im Gewächshausbau, aber der operative Betrieb der Unternehmen ist eine große Herausforderung. Der Anbau einer Kultur wird von so vielen komplexen Faktoren beeinflusst, dass es schwierig ist, alles vorherzusehen. Dies erfordert Erfahrung, doch erfahrene Produzenten sind rar. Auch der Klimawandel wirkt sich direkt auf die Ernteerträge aus und stellt höhere Anforderungen an die effiziente Nutzung von Ressourcen wie Wasser und Energie. Der Arbeitskräftemangel in der Branche erschwert es zudem, die Arbeit gleichmäßig zu erledi-

gen. Gleichzeitig wächst der Druck, Nahrungsmittel für eine wachsende Weltbevölkerung zu produzieren und dabei die Umwelt möglichst wenig zu belasten.

Die KI bietet Möglichkeiten, diese komplexen Probleme zu lösen. Routineaufgaben wie die Inspektion von Pflanzen oder die Erfassung von Umweltbedingungen können mit Hilfe von Sensoren und Kameras automatisiert werden. Roboter können auch einzelne Pflanzen überwachen und Daten sammeln, die manuell nur schwer oder zeitaufwändig zu erfassen sind. Auf diese Weise können größere Gewächshäuser mit weniger Personal kontrolliert werden.

Eine Anwendung der KI ist die Nutzung der gesammelten Daten zur Verbesserung des Pflanzenmanagements. Durch Datenanalyse, Automatisierung und prädiktive Modellierung können die Daten auch verarbeitet werden, um das Gewächshaus effizienter zu machen. Schließlich lernt die KI, indem sie Muster in den Daten erkennt. Je mehr Daten sie erhält, desto besser versteht sie diese Muster und desto genauer kann sie Vorhersagen machen und Entscheidungen treffen. Verfügt ein KI-System über Daten zu Temperatur und Wachstumsrate von Tausenden von Pflanzen, kann es viel präzisere Empfehlungen für das ide-

ale Gewächshausklima geben, als wenn es nur 10 Pflanzen analysiert.

Bei dem amerikanischen Unternehmen IUNU fährt dazu eine Art langer Roboter durch die Reihen im Gewächshaus. Dieser ist mit mehreren Kameras ausgestattet ist, die kontinuierlich Bilder aufnehmen. Die Daten werden dann mit KI-Algorithmen ausgewertet. Es wird ermittelt, wie viele Früchte an der Pflanze hängen, wie reif sie sind, wie groß die Pflanze ist und ob es Unregelmäßigkeiten gibt. „Mit dieser Technologie können die Erzeuger ihre Pflanzen besser überwachen und in Echtzeit Anpassungen vornehmen, um den Ertrag zu maximieren“, sagt CEO Adam Greenberg. Mit LUNA hat das Unternehmen eine Datenplattform entwickelt, die mithilfe von KI Gewächshausdaten verarbeitet, Trends vorhersagt und Anomalien erkennt. So können Probleme wie Krankheiten oder suboptimale Wachstumsbedingungen frühzeitig angegangen werden. „Wo sich Landwirte früher vor allem auf ihre Erfahrung verlassen haben, liefert KI jetzt objektive und detaillierte Informationen, die ihnen helfen, fundiertere Entscheidungen zu treffen“, sagt Adam. Und das ist seiner Meinung nach auch nötig. „Früher gab es Landwirte mit einem grünen Daumen, die sich eine Pflanze ansahen und wussten, was zu tun war. Aber mit dem Größenwachstum im Gartenbau ist ein Erzeuger für eine immer größere Fläche verantwortlich. Da kann man nicht mehr jeden Tag durch die ganze Kultur gehen“. Hinzu kommt, dass Gewächshäuser in abgelegenen Gegenden errichtet werden, in denen es nicht viele erfahrene Anbauer gibt. „Man braucht Technologie, die einen unterstützt.“

IUNU ist ein amerikanisches Unternehmen, aber auch niederländische Firmen setzen große Hoffnungen in die KI. Letz-

ten Herbst kündigte das niederländische Unternehmen Blue Radix eine zusätzliche Investition von 5 Millionen Euro an, um sein Wachstum zu beschleunigen. Ihr Crop Controller wird derzeit in fast 100 Gewächshäusern weltweit eingesetzt und bietet eine autonome Klima- und Bewässerungssteuerung für ‚Mid- und Hightech‘-Gewächshäuser in jedem Klima. „Erzeuger müssen täglich Entscheidungen über Energie, Klima, Bewässerung und Pflanzenschutz treffen. Das ist nicht nur zeitaufwändig, sondern auch stressig, denn es gibt immer mehr Informationen und Daten zu analysieren, und jede falsche Entscheidung kann sich auf den Ertrag und die Qualität der Pflanzen auswirken. Wir wollten eine Lösung anbieten, die nicht nur Daten analysiert und präsentiert, sondern auf Basis dieser Daten auch selbstständig Entscheidungen trifft“, sagt Geschäftsführer Ronald Hoek.

Speziell entwickelte Algorithmen verarbeiten die von den Sensoren im Gewächshaus übermittelten Informationen, um das Klima und die Bewässerung in den Gewächshäusern zu optimieren und zu steuern. Damit reagiert das Unternehmen auf den begrenzten Zustrom junger, neuer Erzeuger, hilft aber auch erfahrenen Erzeugern. „Bessere Pflanzenqualität und höhere Produktion“, nennt er als Beispiel. „Durch die gleichmäßigere Steuerung des Gewächshausklimas sinkt das Mehltaurisiko und die Pflanzen wachsen besser. Die Produktion ist daher höher als bei manueller Steuerung. Je nach Bedingungen konnten wir eine Ertragssteigerung von 2 bis 7 Prozent feststellen. Außerdem sparen wir mehr Energie als erwartet, nämlich zwischen 13 und 18 Prozent. Das liegt daran, dass die KI genauer steuern und vorhersehen kann als der Mensch, was zu einem geringeren

Energieverbrauch und einem gleichmäßigeren Pflanzenwachstum führt.“

Ein weiterer beachtenswerter Akteur auf dem Markt ist das junge Unternehmen Source.ag. Mit niederländischen Erzeugern im Rücken, die als erste Geldgeber fungierten, hat dieses Unternehmen in den letzten Jahren zusätzliches Kapital aufgenommen, um sein Wachstum zu beschleunigen. Das Besondere an ihrer Strategie ist, dass sie explizit nicht auf autonomen Anbau setzen. „Es gibt keinen autonomen Anbau“, sagt CEO Rien Kamman klipp und klar. Anbau ist ein Beruf. In diesem Beruf hat ein Erzeuger viele Verantwortlichkeiten, womöglich an die hundert. Source.ag will einen Teil der Aufgaben des Anbaubetriebs automatisieren oder den Erzeuger bei diesen Aufgaben unterstützen, und zwar mit Ernteprognosen, mit Pflanzenmessungen und mit Unterstützung bei der Bewässerung. Das ist etwas ganz anderes als autonomer Anbau.

Nach der Einführung und Implementierung seines ersten Produkts, Source Track, einer Plattform zum Verfolgen, Vergleichen und Verbessern des Anbaus, und der ergänzenden App namens Source Plant, einer iPad-Anwendung, die eine schnellere und genauere Messung von Pflanzendaten ermöglicht, hat das Unternehmen in den letzten Jahren ein autonomes Bewässerungssystem eingeführt, das die Bewässerung an wechselnde Wetterbedingungen und Pflanzendaten anpasst.

Das zusätzliche Wissen wird also von verschiedenen Seiten an die Erzeuger herangetragen, muss aber noch für den Anbau nutzbar gemacht werden. Dies geschieht noch überwiegend durch Klimacomputer. Diese werden derzeit so angepasst, dass sie über Programmierschnittstel-

len (APIs) die Informationen der KI-Parteien im Anbau nutzen können, erklärt Dirk Prins von Priva. Er betont, dass KISysteme die menschliche Arbeit nicht nur ergänzen, sondern auch effizienter machen. „Durch die Automatisierung von Aufgaben können sich die Mitarbeiter auf komplexere Tätigkeiten und hochwertigere Tätigkeiten konzentrieren.“

KLIMA UND MEHR

Dies sind augenfällige Beispiele, aber es gibt sicher noch mehr. Zum Beispiel das

kanadische Unternehmen Koidra oder das britische Unternehmen Optimal. Auch die Universität Wageningen forscht auf dem Gebiet der KI. Das Projekt AGROS, das sich auf das Gewächshausklima konzentrierte, ist inzwischen abgeschlossen, und in AGROS II wird an den nächsten Schritten in Richtung eines autonomen Gewächshauses gearbeitet, in dem auch die Bewässerung und der Anbau durch künstliche Intelligenz gesteuert werden.

Neben diesen Anbietern gibt es eine Reihe von Unternehmen, die sich auf spezifische Anwendungen konzentrieren. So hat der französische Belichtungsspezialist RED eine Methode entwickelt, um die LED-Beleuchtung in Gewächshäusern mit Hilfe von KI zu verbessern, und SERA konzentriert sich auf die integrierte Schädlingsbekämpfung (IPM) und die optimale Verabreichung von CO2. Das Trap Eye-System von Biobest macht das manuelle Auszählen von Klebefallen überflüssig. 

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