Integra - Tourismus gewinnt durch Klimaschutz

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Integra respect re spect

I N S T I T U T F Ü R I N T E G R AT I V E N TOURISMUS UND ENTWICKLUNG

Zeitschrift für integrativen Tourismus und entwicklung

Tourismus gewinnt durch Klimaschutz

Österreichische Entwicklungszusammenarbeit

Ausgabe 1/2008


Inhalt

Tourismus gewinnt durch Klimaschutz 2

Editorial

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Vorworte der Bundesminister

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Klimaschutz und Tourismus: Wir können handeln! Von Christian Baumgartner, Margit Leuthold und Wolfgang Mehl

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Neues aus der internationalen Tourismuspolitik zum Thema Klimawandel Von UNWTO und BMWA, Abteilung für internationale Tourismusbeziehungen Klimawandel, Tourismus, Mobilität – die Zusammenhänge Von Klimabündnis Österreich, Naturfreunde Internationale und respect Emissionskompensation für Flugreisen – sinnvolle Maßnahme oder Geschäft mit dem Ökogewissen? Von Brigitte Bohusch

10 Beste Datenlage dank Klima- und Tourismusforschung Von Monika Wallergraber 12 2030: Der Alpentourismus im Klimawandel Von Hansruedi Müller

15 Alpine Perlen als Klima-Stars Von Verena Hackl 16 Frisches Geld für gutes Klima Von Franz Hartl 18 Ökoenergie-Tourismus in Güssing Von Andreas Zotz 20 Das Österreichische Umweltzeichen für Tourismusbetriebe – eine Erfolgsgeschichte mit Zukunft Von Karin Chladek 22 Going-out & Coming-in: Das Österreichische Umweltzeichen für Reiseangebote Von Karin Chladek 23–33 Win-win-Situation: Kosten sparen und Klima schützen! Von klima:aktiv, respect und dem BMWA 34 Impressum, Termine 35 Die Partner

Werte Leserinnen und Leser! Integra ist die populärwissenschaftliche Institutszeitschrift von respect – Institut für Integrativen Tourismus und Entwicklung mit Sitz in Wien. Ebenso wie respect selbst widmet sich Integra seit Mitte der 1990-er Jahre Themen an den Schnittpunkten von Tourismus und nachhaltiger Entwicklung; geht also den Wechselwirkungen von Tourismuswirtschaft, Umwelt und Sozialem nach. Tourismus als globales gesellschaftliches Phänomen hat Geschichte, Vergangenheit und Zukunft, auch daran knüpfen wir immer wieder in unseren Schwerpunktthemen an. Dies ist den AbonnentInnen von Integra natürlich bekannt. Mit dieser Sonderausgabe, die in Kooperation und mit freundlicher Unterstützung des Österreichischen Bundesministeriums für Wirtschaft und Arbeit (BMWA), des Programms klima:aktiv des Bundesministeriums für Land- und Forstwirtschaft, Umwelt und Wasserwirtschaft (BMLFUW), des Klimabündnis Österreich und der Österreichischen Hoteliervereinigung (ÖHV) sowie unserer langjährigen Partner, der Österreichischen Entwicklungszusammenarbeit (OEZA), Austrian Development Agency (ADA) und der Naturfreunde Internationale (NFI), entsteht, ist es uns jedoch zusätzlich möglich, einen weiteren Kreis von Leserinnen und Lesern zu erreichen und mit dem Thema Klimawandel und Klimaschutz hoffentlich auch anzusprechen. Die Redaktion von Integra freut sich, auch diese „neuen“ Leserinnen und Leser begrüßen zu können. Wir wünschen Ihnen eine möglichst interessante Lektüre mit ebensolchen Anregungen. Falls Sie Integra über diese Sonderausgabe hinaus im Abo beziehen, oder die Arbeit von respect als Fördermitglied unterstützen möchten, finden Sie auf Seite 34 alle entsprechenden Informationen. Beste Grüße, Karin Chladek und Andreas Zotz


Tourismus gewinnt durch Klimaschutz Integra 1/08

Josef Pröll

Martin Bartenstein

Wir haben es in der Hand, das Klima zu schützen – daran besteht kein Zweifel. Die konsequente Umsetzung der Klimastrategie ist das Gebot der Stunde. Dazu muss jeder einen Beitrag leisten. Die Industrie, der Verkehr, die Baubranche, die Energieerzeuger und natürlich auch jeder Einzelne. Ziel ist es, in allen Bereichen auf Kyoto-Kurs zu kommen und die Ziele zu erreichen. Um in allen Bereichen nachhaltige Klimaschutzerfolge zu erzielen, wurde 2004 die Klimaschutzinitiative klima:aktiv ins Leben gerufen. Durch die zielgruppenspezifischen Angebote in den Bereichen Bauen und Sanieren, Energiesparen, erneuerbare Energieträger und Mobilität werden die EntscheidungsträgerInnen und relevanten Akteure wie Länder, Gemeinden, Betriebe, Schulen, öffentliche Verwaltungen oder Tourismusorganisationen zu Bemühungen im Klimaschutz motiviert. Mit Beratungs- und Qualifizierungsoffensiven, mit transparenten Standards beim Bauen und Sanieren, mit Qualitätssicherungsmaßnahmen sowie der Vernetzung relevanter AkteurInnen ist klima:aktiv heute neben dem Klima- und Energiefonds und der Umweltförderung eines der wichtigsten Instrumente im Kampf gegen den Klimawandel. Machen Sie sich in den folgenden Beiträgen ein Bild von den Leistungen der Klimaschutzinitiative und den konkreten Angeboten für die Tourismusbranche und holen Sie sich Anregungen, wie Sie selbst von Klimaschutzmaßnahmen profitieren können. Denn wirtschaftliches Handeln und Klimaschutz sind auch im Tourismus kein Gegensatz. Wer langfristig seinen Energieverbrauch senkt, schützt nicht nur das Klima, sondern spart damit auch bares Geld. Jeder von uns kann etwas tun – übernehmen auch Sie daher Verantwortung und werden Sie klima:aktiv!

Der Klimawandel hat auch auf den österreichischen Tourismus Auswirkungen, nicht nur auf die Hotel- und Gastronomiebetriebe, sondern auf alles, was tourismusrelevant ist – dazu gehören auch Branchen wie die Freizeit- und Sportartikelindustrie. Intakte Landschaft und Natur sind die Grundpfeiler des Tourismus in Österreich. Die Wirtschaft investiert daher schon seit Jahrzehnten in umweltfreundlichen und nachhaltigen Tourismus. So sehr der Klimawandel Herausforderungen an den hoch entwickelten österreichischen Wintertourismus stellt, bietet er gleichzeitig auch Chancen, vorrangig für den Sommertourismus. Jene österreichischen Tourismusbetriebe, die bereits in der Vergangenheit stark auf nachhaltige, ressourcenschonende Qualitätslösungen gesetzt haben, sind beispielgebend für die ganze Branche. Auch von den Gästen wird die Bedeutung des Einsatzes von erneuerbaren Energien und energieeffizienten Lösungen im Tourismusbetrieb in zunehmendem Maße wahrgenommen und geschätzt. Die Welttourismusorganisation (UNWTO) hat ihren heurigen Welttourismustag am 27. September allein den touristischen Herausforderungen an den Klimawandel gewidmet. Das Thema Klimawandel und seine Auswirkungen auf den Tourismus, aber auch die Mitverantwortung der Tourismuswirtschaft werden heftig diskutiert. Wie auch die Beiträge unterschiedlicher Stakeholder in dieser Fachzeitschrift zeigen, ist die Meinungsvielfalt groß, mitunter kontroversiell – die Handlungsmöglichkeiten jedoch ebenso. Es freut mich als Wirtschafts- und Arbeitsminister, dass diese Ausgabe der Zeitschrift Integra den Schwerpunkt „Tourismus gewinnt durch Klimaschutz“ hat. Ich wünsche bei der Umsetzung von klimafreundlichen und energieeffizienten Lösungen viel Erfolg!

Ihr

Ihr

Bundesminister für Land- und Forstwirtschaft, Umwelt und Wasserwirtschaft

Bundesminister für Wirtschaft und Arbeit

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Klimaschutz und Tourismus:

„Wir können handeln!“

DER KLIMAWANDEL IST DIE WAHRSCHEINLICH GRÖSSTE HERAUSFORDERUNG FÜR GESELLSCHAFT UND WIRTSCHAFT IN DER ERSTEN HÄLFTE DES 21. JAHRHUNDERTS. WELCHE ANTWORTEN HAT DIE TOURISMUSWIRTSCHAFT AUF AL GORES KLIMAPOLITISCHE FORDERUNG „WE HAVE TO ACT!“? Nach allen aktuellen Prognosen bleiben der industrialisierten Welt noch zehn bis maximal 15 Jahre, um ihren Ausstoß an Treibhausgasen massiv zu reduzieren. Bis 2050 ist eine Verringerung des Verbrauchs an den fossilen Energieträgern Gas, Öl und Kohle auf etwa ein Fünftel des heutigen Niveaus erforderlich, um die Klimaerwärmung auf gerade noch erträgliche zwei Grad plus im globalen Mittel einzubremsen. Das erfordert kurz- und mittelfristig einen massiven Umbau unseres Energie- und Wirtschaftssystems, unsers Lebensstils und speziell auch unserer Freizeit- und Tourismusgewohnheiten. Solche Umstellungen in Gesellschaft und Wirtschaft können und werden nicht ohne Widerstand und Konflikte ablaufen. Deswegen sind politische Verantwortung und Leadership gefragt. Mittelfristig müssen dringend notwendige Maßnahmen umgesetzt werden, auch gegen den Widerstand einzelner Lobby-Gruppen. Die globalen Wirtschaftsbeziehungen – und damit auch der Tourismus als weltweit größte Dienstleistungsbranche – sind gleichermaßen Betroffene wie Mitverursacher der aktuellen Klimaveränderungen. Die populäre For-

derung Al Gores, dass wir handeln müssten, ist mittlerweile auch im Tourismus auf offene Ohren gestoßen. Tourismus muss Verantwortung erkennen und wahrnehmen. Perspektiven und Chancen Für den österreichischen Tourismus bestehen dabei auch enorme Perspektiven und Chancen. Wenn es gelingen sollte, sich mit sanftem Tourismus, klimafreundlicher Anreise mit Bus und Bahn, Köstlichkeiten aus regionaler biologischer Landwirtschaft und fairem Handel sowie in den Bereichen Energieeffizienz und erneuerbare Energieträger als Vorreiter zu etablieren, könnte Österreich als Ökotourismus-Musterland global bekannt werden und auch zur Sensibilität der österreichischen Reisenden beitragen. Weltweit rechnet die UNWTO mit rund 1,6 Milliarden internationalen TouristInnenankünften im Jahr 2020. Dann sollen sich 7 % der Weltbevölkerung sowie 14 % der EuropäerInnen am internationalen Tourismus beteiligen (Luger, Baumgartner, Wöhler 2004). Dabei wird es bei den Destinationen Gewinner und Verlierer geben – und das nicht nur in der Hinsicht, ob und in welcher Weise auch touristisch auf-

strebende Entwicklungsländer entsprechende Infrastrukturen für Inlandstourismus und den internationalen Tourismus aufbauen können, sondern auch, ob und in welcher Weise die touristischen Enwicklungsprojekte für die Menschen in diesen Ländern zu einer dauerhaften Verbesserung ihrer Lebenssituation führen werden. Verursacher und Betroffene Der Klimawandel ist, global betrachtet, ein zutiefst ungerechtes Phänomen: 1/5 der Erdbevölkerung, v.a. in den Ländern des Nordens, nutzt 4/5 der fossilen Energieträger Kohle, Öl und Gas. Wir in Europa, Nordamerika und in den industriellen Ballungszentren der Welt sind Hauptverursacher des Klimawandels, aber die Menschen in vielen Ländern des Südens sind – unverschuldet! – ungleich stärker von dessen Folgen betroffen. Durch den Klimawandel werden extreme Wetterereignisse zunehmen: Hitzewellen, Dürren, Wirbelstürme, Überschwemmungen. Lebensräume werden sich verschieben. Auch in einigen Regionen der Alpen sind direkte Auswirkungen bereits zu spüren – botanische, geologische und glaziale


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Untersuchungen zeugen davon. Der Alpentourismus hat schon erkannt, dass Umwelt- und Naturschutz zur Sicherung der Grundlage touristischer Angebote beiträgt. Die Bevölkerung in den Ländern des Südens kämpft allerdings mit weit härteren Klimafolgen: Hier beeinträchtigt der Klimawandel Lebensgrundlagen (Stichwort Ernährungssicherheit), Lebenbedingungen (Stichwort Wüstenbildung) und Lebensqualität (Stichwort Landflucht). Der Klimawandel ist also ein Weltthema. Wir dürfen die Augen nicht vor unseren eigenen Beiträgen dazu verschließen. Gerade das Mobilitätsverhalten in Industrieländern trägt stark zum Klimawandel bei. Vor allem der Flugverkehr in den letzten zehn Jahren verzeichnete große Zuwächse. Allein am Flughafen Wien gab es im Jahr 2005 um 188 % mehr Landungen als im Jahr 1990. Billige Flüge mit bedenklichen Folgen Durch die Flugpreisentwicklung ist es inzwischen möglich, bei vielen Zielen zwischen mehreren günstigen den allerbilligsten Flug zu wählen. Selbst Lebensmittelkonzerne bieten mittlerweile Billigreisen in Länder rund um den Globus an. Oftmals entsprechen die Preise in keiner Weise dem Transportwert und vor allem nicht den Umweltfolgekosten und -wirkungen. Trotz aller Beschwichtigungen der Industrie ist der Flugverkehr durch seine enormen Zuwachsraten ein großes Problem für das Weltklima, denn Emissionen in größerer Höhe verursachen einen deutlich stärkeren Treibhauseffekt als Emissionen in Bodennähe. Die Einbeziehung des Flugverkehrs in den europäischen Emissionshandel ab 2012 ist ein wichtiger Schritt, wenn auch die ausverhandelten Details noch nicht zufrieden stellend sind. Bis dahin sind seriöse freiwillige Kompensationsschemata ein guter Schritt, um verantwortungsbewussten KonsumentInnen die Möglichkeit zu geben, für unvermeidbare Flüge Klimaentschä-

digung zu leisten. Kontraproduktiv sind dabei allerdings Initiativen, die es „billiger geben“, weil sie die tatsächlichen Effekte der Flugemissionen nicht berücksichtigen und populistische Projekte finanzieren. Hier könnte leicht der Verdacht aufkommen, dass KonsumentInnen für verfehlte staatliche Klimapolitik zur – freiwilligen – Kasse gebeten werden. Die Flugpreise sind zu billig! Auf Fernreisen verzichten würden nur 31 % der ÖsterreicherInnen, so das Ergebnis einer Umfrage des IMAS-Instituts, jedoch hätten mehr als doppelt so viele – 63 % – Verständnis, wenn das Fliegen aus Umweltschutzgründen teurer werden würde (2007, nach Klimabündnis Österreich 2007). Besonders ausgeprägt ist diese Bereitschaft bei älteren Reisenden. Weiters steigt aber im Inlands- und Nahtourismus die An- und Abreise mit dem PKW zulasten umweltfreundlicher Reiseformen wie der Bahnfahrt. Das sorgt neben Staus, Lärm und Landschaftszerschneidung auch für ein Vielfaches an CO2Emissionen. Hier ist jegliches Gegensteuern, sei es politisch durch Roadpricing oder touristisch durch spezielle Packages oder durch Destinationsnetzwerke, die für umweltfreundlichere Mobilitätsformen eintreten, sehr zu begrüßen und zu unterstützen. Hier sind Politik wie auch Tourismuswirtschaft gefragt. Mögliche staatliche Lenkungsinstrumente, um den Verkehr von der Straße auf die Schiene zu verlagern, werden viel zu zaghaft eingesetzt, ebenso ist die Kreativität der Destinationen und Betriebe hinsichtlich Incentives und Marketingmaßnahmen für öffentliche Mobilität oft enden wollend. Positive Ausnahmen finden sich in weiteren Beiträgen in diesem Heft. Was dringend nötig ist, ist sowohl mehr Mut in der Politik als auch mehr Eigenverantwortung der BürgerInnen. We all have to act! Die Kooperation von respect, Klimabündnis Österreich und der Natur-

freunde Internationale zum Thema Klimaschutz und Tourismus wird auch 2009 fortgesetzt. Wir laden Sie ein, dazu etwas beizutragen. Gemeinsam können wir etwas bewegen ... und auch uns – klimafreundlich! u AutorInnen: Christian Baumgartner, Margit Leuthold und Wolfgang Mehl

Dr. Christian Baumgartner ist Landschaftsökologe und Generalsekretär der Naturfreunde Internationale (NFI) u Kontakt: christian.baumgartner@nfi.at

Dr. Margit Leuthold ist Geschäftsführerin von respect – Institut für Integrativen Tourismus und Entwicklung u Kontakt: margit.leuthold@respect.at

Mag. Wolfgang Mehl ist Geschäftsführer von Klimabündnis Österreich. u Kontakt: wolfgang.mehl@klimabuendnis.at


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Neues aus der internationalen Tourismuspolitik zum Thema Klimawandel Seit vielen Jahren sorgt die Thematik des Klimawandels und seiner möglichen Auswirkungen auf den Tourismus für interessante und zu Beginn auch höchst umstrittene Diskussionen auf internationaler Ebene. Daher wird in zahlreichen wissenschaftlichen Studien1 und internationalen Konferenzen2 versucht, das verfügbare Wissen und gesicherte Informationen über den Klimawandel zu bündeln, aufzubereiten und den betroffenen Akteuren zu vermitteln, um auch die Tourismuswirtschaft auf die weltweit bevorstehenden klimatischen Veränderungen vorzubereiten. Aus den aktuellen internationalen Diskussionen lässt sich folgender Haupttenor ableiten3: • Tourismus ist nicht nur betroffen vom Klimawandel, sondern auch ursächlich mitverantwortlich für die globale Erwärmung: - Seit 1970 sind allein die interna tionalen Touristenankünfte von 165 Mio. auf 898 Mio. im Jahr 2007 gestiegen. - Experten schätzen daher, dass rund 5 % der globalen CO2-Emis sionen, die ihrerseits wiederum zu 75 % aus dem Verkehrssektor und zu 20 % aus dem Beherbergungs sektor stammen, dem Tourismus zuzurechnen sind. (vgl. UNWTO/UNEP 2008)1 • Mögliche Auswirkungen des Klimawandels mit überwiegend negativen Folgen für die weltweite Tourismusentwicklung könnten sein: der Anstieg des Meeresspiegels, die zunehmende Wüstenbildung und Wasserknappheit, der Rückgang der Artenvielfalt, die Schnee- und Gletscher-

schmelzen aber auch zunehmende Wetterkapriolen mit steigender Unwettergefahr gerade in unseren Breiten. • Konkrete Maßnahmen zur Bewältigung der Herausforderungen des Klimawandels sind zu setzen, ohne jedoch weitere globale Zielsetzungen – allen voran die Erreichung der Millenniumsziele 2015 (Tourismus als Beitrag zur Armutsbekämpfung!) – zu beschneiden. In diesem Sinne stehen sowohl die Industriestaaten als auch die Schwellen- und Entwicklungsländer vor der gemeinsamen Aufgabe, ausgewogene und effiziente Schritte zu setzen, die weder Herkunftsländer noch Zieldestinationen in ihrer wirtschaftlichen Entwicklung diskriminieren und die auch einzelne Sektoren nicht durch überproportionale Einschränkungen benachteiligen. • Während einerseits Maßnahmen zur Anpassung von Tourismusbetrieben und Destinationen an die Folgen des Klimawandels zu ergreifen sind, besteht andererseits dringender Handlungsbedarf zur Reduktion der Treibhausgase-Emissionen des Sektors. Als Schlüsselinstrumente dazu gelten die verstärkte Anwendung neuer Technologien und die Sicherstellung der finanziellen Unterstützung für Maßnahmen in Entwicklungsländern. • Die in der Davos-Deklaration genannten konkreten Empfehlungen zum Klimaschutz reichen von Informations- und Sensibilisierungsmaßnahmen über Netzwerkbildung und Informationsaustausch bis zu konkreten Investitionen zur Steigerung der Energieeffizienz und zum verstärkten Einsatz erneuerbarer Energiequellen in der touristischen Wertschöpfungskette.

1) UNWTO/UNEP (2008) „Climate Change and Tourism: Responding to Global Challenges“; online verfügbar unter www.unwto.org/sdt/news/en/pdf/climate2008.pdf, UNEP (2008) „Climate Change Adaptation and Mitigation in the Tourism Sector: online verfügbar unter www.unep.fr/shared/publications/pdf/DTIx1047xPA-ClimateChange.pdf OECD (2007) „Klimawandel in den Alpen – Anpassung des Wintertourismus und des Naturgefahrenmanagements“. 2) 1. Internationale Konferenz „Klimawandel und Tourismus“ in Djerba, Tunesien (2003) 2. Internationale Konferenz „Klimawandel und Tourismus“ in Davos, Schweiz (2007) UN Klimakonferenz in Bali, Indonesien (2007). 3) vgl. Davos Deklaration (2007); online verfügbar unter www.unwto.org/pdf/pr071046.pdf

Nicht zufällig steht der diesjährige Welttourismustag am 27. September, initiiert und organisiert von der Welttourismusorganisation (UNWTO), unter dem Motto „Tourism Responding to the Challenge of Climate Change“. Durch diese Jahreskampagne soll die Thematik verstärkt in das Bewusstsein der Tourismuswirtschaft, aber auch der Touristen gerückt werden. Mehr Informationen zum Welttourimustag finden Sie unter www.unwto.org/wtd. u Autoren: Luigi Cabrini, UNWTO, und BMWA, Abteilung für internationale Tourismusbeziehungen u Kontakt: sdt@unwto.org post@V2.bmwa.gv.at

Die Welttourismusorganisation (UNWTO) ist ein zwischenstaatliches Gremium mit Sitz in Madrid und seit November 2003 eine Spezialagentur der Vereinten Nationen. Sie dient als globales Forum für Tourismuspolitik und als Plattform für touristisches Know-how und Statistik. Die UNWTO vertritt die globalen Interessen des Tourismus gegenüber den Vereinten Nationen und schlägt daher in Kooperation mit anderen UN-Organisationen auch adäquate Maßnahmen zum Klimaschutz vor.

u Kontakt: www.unwto.org; omt@unwto.org


Bild: pixelio/versal

Klimawandel, Tourismus, Mobilität – die Zusammenhänge

Tourismus isT vom KlimAWAndel sTArK BeTroffen, er isT ABer Auch miTverursAcher des KlimAWAndels. vor Allem dAs ThemA moBiliTäT spielT eine WesenTliche rolle. Aufgrund der komplexen Thematik, der verschiedenen wissenschaftlichen Einschätzungen, aber auch Interessenlagen werden häufig unterschiedliche Zahlen über den Beitrag des Tourismus zum Treibhauseffekt kolportiert. DIE alleingültige Prozentangabe gibt es (noch) nicht, da in der Klimaforschung mit verschiedenen statistischen Modellen gerechnet wird. Es gibt aber realistische Einschätzungen, die Klimabündnis Österreich, Naturfreunde Internationale (NFI) und respect hier darlegen. * Anteil des weltweiten Tourismus an den Treibhausemissionen Der internationale Tourismus (bestehend aus Lufttransport, Autotransport, anderer Transport, Beherbergung und Aktivitäten in Destinationen) hat nach wissenschaftlichen Annahmen derzeit einen Anteil von 5 bis zu 9 % an den gesamten Treibhausemissionen. Es gibt aber auch Schätzungen, die von höheren Werten ausgehen. Wichtig dabei: Der Tourismus wächst. Im Jahr 2007 registrierte die Welttourismusorganisation UNWTO 898 Millionen internationale touristische Ankünfte, 6 % mehr als 2006. Auch die Emissionen aus dem Tourismus steigen. * Anteil des weltweiten Flugverkehrs an den Treibhausemissionen Der Flugverkehr trägt stärker als andere Transportarten zum globalen Treibhauseffekt bei. Weltweit ist der Flugverkehr in den letzten Jahren stark gewachsen, in Österreich allein in den letzten 15 Jahren um das Doppelte. Der Anteil des Flugverkehrs am globalen Treibhauseffekt ist umstritten, er liegt derzeit bei 4 bis 7 %. Nicht allein die Menge des ausgestoßenen CO2 reicht aus, um den Treibhauseffekt aus dem Flugverkehr zu berechnen: Der bewirkte Treibhauseffekt ist in Flughöhe weitaus stärker als in Bodennähe. Die Wirkung in Flughöhe wird mit dem RF-Index (Radiative Forcing Index) berechnet, der Faktoren wie Stickoxide und die Bildung von Zirruswolken berücksichtigt. * Trägt Autoverkehr kaum zu den Treibhausemissionen bei? Doch. Eine UNWTO-Studie unterscheidet zwischen internationalem Tourismus und Inlandstourismus: Beim internationalen Tourismus beträgt der Anteil des Flugverkehrs an den Emissionen mehr als 80 %, bei Inlandstourismus dagegen liegt der touristische Autoverkehr mit mehr als 50 % Emissionsanteil vorne. Gerade für den öster-

reichischen Inlandstourismus ist das relevant: Hier dominiert der PKW stark. Es müssen mehr Anreize für einen Umstieg auf Bahn & Bus gesetzt werden; eine weitere Ausdünnung des Bahnnetzes in ländlichen Regionen wäre fatal. * Fehlende Kostenwahrheit im Flugverkehr das enorme Wachstum des flugverkehrs wird durch die steuerbefreiung von Kerosin begünstigt. laut einer studie des vcÖ wird der flugverkehr in Österreich von der Allgemeinheit mit einer milliarde euro pro Jahr direkt und indirekt subventioniert. Außerdem ist er vom Kyoto-protokoll ausgenommen. Ab dem Jahr 2012 soll die flugindustrie allerdings in das eu-emissionshandelsschema aufgenommen werden. damit diese maßnahme greift, müssen die zukünftigen emissionszertifikate unter Berücksichtigung eines rfi-faktors zugeteilt werden. * Freiwillige Emissionskompensation – sinnvoll oder nicht? Freiwillige Spenden von KonsumentInnen und Unternehmen für seriöse Klimaschutzprojekte als „Ausgleich“ für getätigte Flüge („Emissionskompensation“) sind ein wichtiger erster Schritt, der die Politik aber nicht aus ihrer Verantwortung für eine klimafreundlichere Verkehrspolitik entlassen kann. * Flugkompensation – gut zu wissen es gibt weltweit dutzende Anbieter, einige davon seriös, andere eher „Ablasshändler“. Non-Profit-Unternehmen sind vorzuziehen: Nicht mehr als 20 % der Spendengelder dürfen bei der Administration bleiben, 80 % gehen an Klimaschutzprojekte. Ein seriöser Anbieter weist darauf hin, dass es für das Klima auf jeden Fall besser ist, auf klimafreundlichere Mobilitätsformen wie die Bahn umzusteigen. Der Emissionsrechner muss den RF-Index berücksichtigen. u Text und Recherchen: Brigitte Bohusch, Karin Chladek, Margit Leuthold, Andreas Zotz Ausführlichere, kostenlose Informationsmaterialen (Fact Sheet „Klima und Tourismus“, Folder „Fliegen und Klima“) bei: respect – Institut für Integrativen Tourismus und Entwicklung, www.respect.at Klimabündnis Österreich, www.klimabuendnis.at


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Emissionskompensation für Flugreisen

Bild: Thomsonfly_Pixelio

– sinnvolle Maßnahme oder Geschäft mit dem Ökogewissen?

Brigitte Bohusch im Gespräch mit Alexandra Amerstorfer von Climate Austria und Wolfgang Mehl vom Klimabündnis Österreich. Fliegen mit gutem Gewissen: Erklären Sie bitte, was es mit Kompensationsangeboten auf sich hat und warum diese immer mehr Aufmerksamkeit erhalten. Alexandra Amerstorfer (AA): Erfreulicherweise nimmt das Klimaschutzbewusstsein in der Öffentlichkeit zu, nicht nur bei Flugreisen. Kompensationsangebote richten sich an verantwortungsvolle KonsumentInnen und Unternehmen, die ihren Beitrag zum Klimaschutz leisten wollen. CO2-Emissionen können nicht immer gänzlich vermieden, aber an anderer Stelle eingespart werden. Kompensationsanbieter ermöglichen es den KonsumentInnen, sich ihrer Verantwortung bewusst zu werden und einen persönlichen Beitrag zum Klimaschutz zu leisten. Wolfgang Mehl (WM): Der Flugverkehr gehört mittlerweile zu den größten Problemen im Klimaschutz. Die Zuwachsraten der Emissionen sind weltweit enorm. Zusätzlich haben Emissionen in großer Höhe deutlich höhere Klimawirksamkeit als in Bodennähe. Die Nichteinbeziehung der Emissionen des internationalen Flugverkehrs in die Kyoto-Ziele verschärft das Problem. Vor diesem Hintergrund haben sich Angebote für Kompensation durch freiwillige Investitionen in Klimaschutzprojekte rasant vermehrt. Nicht alle Angebote und Anbieter operieren dabei aber im selben Maß seriös. Warum gerät gerade das Verkehrsmittel Flugzeug ins Visier der

Klimaschützer und auch der Kompensationsanbieter? AA: Der Zugang von Climate Austria ist es nicht, auf die CO2-Emissionen aus dem Flugverkehr zu fokussieren. Es ist uns wichtig, ein darüber hinausgehendes Kompensationsangebot zu haben. Denn wir müssen uns bewusst sein, dass viele Aktivitäten des täglichen Lebens Einfluss auf unser Klima haben, und dazu gehört auch der Mobilitätsbereich. Daher ist es uns wichtig, insbesondere bei Unternehmen den gesamten Geschäftsbereich zu betrachten. Da gehören der Energieverbrauch für Strom, Kühlung und Heizenergie genauso dazu wie Dienstreisen, ob mit dem Flugzeug, dem Auto oder der Bahn. WM: Klimabündnis Österreich empfiehlt derzeit CO2-Kompensation nur im Zusammenhang mit dem Flugverkehr. Der Grund dafür ist, dass die Emissionen aus dem grenzüberschreitenden Flugverkehr wegen grotesker Vertragslücken des Kyoto-Protokolls nicht in die Zielsetzungen der internationalen Klimaverträge einbezogen wurden. Hier kann ein zusätzliches privates Engagement sinnvoll und hilfreich sein. Was verbirgt sich hinter den gängigen Standards JI/CDM und Goldstandard? AA: Für internationale Klimaschutzprojekte gibt es eine ganze Reihe von etablierten bzw. in Entwicklung befindlichen Standards. Erprobt und international anerkannt – da von

der UN entwickelt und vorgegeben – sind die Standards für Joint Implementation (JI) und Clean Development Mechanism-Projekte (CDM), die sowohl auf die Auswahl als auch das Monitoring der Projekte Bezug nehmen. Damit wird garantiert, dass die Projekte Emissionen einsparen und durch unabhängige PrüferInnen kontrolliert werden. Dies ist auch der Standard, den Climate Austria für seine internationalen Klimaschutzprojekte anwendet. Wobei zusätzlich ausschließlich Projekte aus dem Bereich erneuerbarer Energieträger und Energieeffizienz für die Kompensation ausgewählt werden. Climate Austria bietet aber auch österreichische Klimaschutzprojekte an. Bei diesen werden die anerkannten und extern geprüften Standards der Umweltförderung im Inland angewendet. WM: Die Projektmechanismen des Kyoto-Protokolls CDM und JI wurden in der Theorie dazu entwickelt, um Klimaschutz dort umzusetzen, wo die Emissionsminderung am kostengünstigsten ist. In der Praxis funktioniert das so, dass ein Staat ein Klimaschutzprojekt in einem anderen Staat finanziert und die Emissionsreduktion durch dieses Projekt bei erfolgreichem Abschluss für die eigene Treibhausgasbilanz gutgeschrieben bekommt. Ist der Partnerstaat ein Industrieland, heißt das ganze JI, ist das Zielland ein Entwicklungsland, spricht man von CDM. Da viele herkömmliche CDM-Projekte teilweise aber zweifelhafte Großprojekte unterstützen, wurde von Umweltorganisationen zusätzlich der so


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genannte „Goldstandard“ geschaffen. Dieser garantiert, dass in den Projekten nur erneuerbare Energien sowie Energieeffizienzmaßnahmen zum Einsatz kommen. Außerdem muss ein direkter Vorteil durch das Projekt für die lokale Bevölkerung entstehen, zum Beispiel Arbeitsplätze. Zudem sind Entwicklungsländer vom Klimawandel generell stärker betroffen, obwohl die Industriestaaten diesen hauptsächlich verursachen. Deshalb sind Klimaschutzprojekte in Entwicklungsländern generell zu bevorzugen. Welche Standards sollte ein Kompensationsanbieter unbedingt erfüllen und warum? AA: Er sollte größtmögliche Transparenz und Sicherheit in allen Phasen – von der Überweisung des Beitrags bis zur Auszahlung an die unterstützten Klimaschutzprojekte – bieten und sicherstellen. Eine effiziente Mittelverwaltung muss gewährleisten, dass der maximale Beitrag wirklich den Klimaschutzprojekten zugute kommt. Jährliche, extern geprüfte Berichte müssen Aufschluss darüber geben, wie die Mittel verwendet und welche Projekte unterstützt wurden. WM: Klimabündnis Österreich empfiehlt Kompensationsanbieter, die folgende Kriterien erfüllen: Der Anbieter soll darauf aufmerksam machen, dass ein Verzicht auf das Fliegen für das Klima am besten ist. Der Emissionsrechner des Anbieters muss den RFI-Faktor (Radiative Forcing Index), der die verstärkte Klimawirkung durch den Ausstoß des Flugzeugs in höheren Atmosphärenschichten beschreibt, berücksichtigen. Und die Projekte des Anbieters sollten mit dem CDM-/Goldstandard ausgezeichnet sein. Ist es nicht ein Widerspruch in sich, dass Klimaschutzprojekte erst aufgrund von klimaschädlichem Handeln ermöglicht werden? AA: Nein, denn es lässt sich nicht

immer vermeiden, dass durch unser alltägliches Handeln Emissionen entstehen. Aber es gehört zum verantwortungsvollen Handeln jeder/s Einzelnen und jedes Unternehmens, im Sinne des Verursacherprinzips einen Beitrag zur Schadenminimierung zu leisten. WM: Grundsätzlich ja. Ein Argument, das stark für die Investition in Klimaschutzprojekte in Ländern des Südens spricht, ist die enorme globale Ungerechtigkeit, die durch den Klimawandel massiv verstärkt wird. Der Klimawandel wurde und wird vor allem durch die Industrieländer des Nordens verursacht. Die Entwicklungsländer müssen aber früher und stärker mit den Folgen zurechtkommen. Insofern ist es richtig, wenn der Norden sinnvolle Klimaschutzprojekte im Süden finanziert. Welchen Rat möchten Sie Tourismusunternehmen, Destinationen und KonsumentInnen in Österreich in puncto Kompensationsangebote mitgeben? AA: Betrachten Sie Kompensationsangebote für CO2-Emissionen als ein ergänzendes Instrument, CO2Neutralität im Ihrem Unternehmen oder in Hinblick auf eine bestimmte Aktivität zu erreichen. WM: Denken Sie zuerst über klimafreundlichere Anreise- und Reisevarianten nach. Erhöhen Sie die Energieeffizienz in den Betrieben und Unterkünften. Versuchen Sie, sanften Tourismus als Marke in der regionalen Werbung einzusetzen. Machen Sie erneuerbare Energie, zum Beispiel Solarenergie, zum Teil Ihres Marketings. Und erst zum Schluss erwägen Sie CO2-Kompensation für nicht vermeidbare Flugreisen. u Autorin: Brigitte Bohusch ist Mitarbeiterin bei Klimabündnis Österreich für Mobilitätsthemen im Tourismus. Sie stu-

dierte Tourismus- und Freizeitwirtschaft an der FH IMC Krems und spezialisierte sich auf „Nachhaltige Tourismusentwicklung“. u Kontakt: brigitte.bohusch@klimabuendnis.at

DI Alexandra Amerstorfer ist Geschäftsführerin der Kommunalkredit Public Consulting (KPC) und seit April 2008 operativer Manager von Climate Austria, der österreichischen Initiative zur CO2Kompensation gemeinsam mit dem Lebensministerium. Die KPC ist öffentlicher Auftraggeber, unter anderem im Förderungs- und Programmmanagement. u Kontakt: a.amerstorfer@kommunalkredit.at www.climateaustria.at www.publicconsulting.at

Mag. Wolfgang Mehl ist seit 1995 Geschäftsführer von Klimabündnis Österreich, der globalen Partnerschaft zum Schutz des Weltklimas zwischen europäischen Städten und Gemeinden und den indigenen Völkern der Regenwälder. Gemeinsam mit respect und Naturfreunde Internationale beschäftigt sich das Klimabündnis mit dem Thema freiwillige Kompensation von Flugemissionen. u Kontakt: wolfgang.mehl@klimabuendnis.at www.klimabuendnis.at


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Beste Datenlage dank

Klima- und Tourismusforschung tourismus positiv zu bewerten, für den Kur- und Wellness-Tourismus kann dies eine Beeinträchtigung darstellen. - Die Anzahl der Tage mit Hitzestress nimmt in Zukunft zu, Lagen über 1.000 m bis 1.200 m sind davon nicht betroffen. Im Südosten können mehr als 40 Tage Hitzestress auftreten. - Die Anzahl der Sonnentage erhöht sich in den höheren Lagen und die Anzahl der Nebeltage geht generell zurück. - Die Häufigkeit von Tagen mit wenig oder keinem Niederschlag nimmt zu. Gleichzeitig kann es auch eine Zunahme von Tagen mit Starkregen oder von Tagen mit Niederschlägen über mehrere Stunden geben. Die Abnahme des sommerlichen Niederschlags wird sich auf fast alle Nachfragesegmente des Sommertourismus günstig auswirken.

Als Reaktion auf die Hochwasserereignisse im Jahr 2002 wurde das österreichische Klima(folgen)forschungsprogramm StartClim unter der wissenschaftlichen Leitung von Univ.Prof. Dr. Helga Kromp-Kolb von der Universität für Bodenkultur in Wien initiiert. Ziel ist es, die Folgen des Klimawandels zu untersuchen und Gegenmaßnahmen zu entwickeln. Das Bundesministerium für Wirtschaft und Arbeit beteiligt sich seit Beginn an StartClim und hat in mehreren Studien die Auswirkungen des Klimawandels – insbesondere auch auf die Tourismuswirtschaft – wissenschaftlich untersuchen lassen.

energiebedarfs von etwa 20 % gegenüber der Ausgangsperiode, was einer Abnahme von etwa 10.800 Gigawattstunden bei derzeitigem Gebäudebestand entspricht. Dabei zeigt sich, dass die absolute Abnahme des Heizenergiebedarfs in den Alpenregionen stärker ausfällt als in den Niederungen, umgekehrt nimmt die Zahl der Kühlgradtage, vor allem in den tiefer gelegenen Regionen, deutlich zu. Rechnerisch findet sowohl bei den Heizgradtagen als auch bei den Kühlgradtagen eine Höhenverschiebung um etwa 300 Meter statt. Dies bedeutet beispielsweise, dass die in der Basisperiode typischen Werte auf 200 Meter Höhe (z.B. Wien) Mitte dieses Jahrhunderts für Orte mit etwa 500 Meter Seehöhe (z.B. Aspang) zu erwarten sind.

II. Auswirkungen des Klimawandels auf den Heiz- und Kühlenergiebedarf in Österreich

III. Auswirkungen des Klimawandels auf den Sommertourismus in Österreich

Auf Basis einer räumlich und zeitlich hoch aufgelösten Klimatologie des Alpenraumes sowie eines Klimaänderungsszenarios für die Periode 2041– 2050 (ausgehend von der Basisperiode 1981–1990) wurde die zu erwartende Änderung der Heiz- und Kühlgradtage österreichweit berechnet. Diese Änderung wurde mit Daten zum österreichischen Gebäudebestand und dessen Heizenergiebedarf kombiniert und zur Berechnung des Nutz- und Endenergiebedarfs herangezogen.

1. Tourismus-Klimatologie

2. Die klimabedingte Betroffenheit der Nachfragesegmente im Sommertourismus

Eine Analyse von meteorologischen und klimatologischen Größen aus der Tourismus-Klimatologie und der Human-Biometeorologie ergab in der Klimasimulation für den Zeitraum 2021–2050 in Österreich Folgendes: - Die zukünftigen bioklimatischen Bedingungen für den Sommertourismus in Österreich sind einer Verlängerung der Saison mit angenehmen thermischen Bedingungen bis in den Spätherbst hinein förderlich. - Die damit einhergehende Zunahme der schwülen Tage ist für den Seen-

Im österreichischen Sommertourismus ist das Nächtigungsvolumen von den Nachfragesegmenten Städte-, Kongress-, Kur-/Gesundheitstourismus, Urlaub in Luftkurorten, Seen-, Donau-, Schutzgebiets-, Weinstraßentourismus, Urlaub auf dem Lande oder Alpin-/Bergtourismus geprägt. Aufgrund der unterschiedlichen Anforderungen an die „natürlichen Qualitätskriterien“ (Landschaft, Natur, Wetter etc.) sind die Nachfragesegmente auch in unterschiedlichem Maße von klimatischen Bedingungen

I. Das österreichische Klima(folgen)forschungsprogramm StartClim

Die Ergebnisse zeigen eine klimabedingte Abnahme des mittleren Heiz-


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Sensitivität und Wirkung des Klimawandels auf die Segmente des Sommertourismus in Österreich 3,0

Seentourismus

positiv

2,5

Urlaub am Lande Schutzgebiete

Weinstrassen 2,0 Luftkurorte

Auswirkung

-

0,5

1,0

1,5

2,0

2,5

3,0

Donautourismus

Städtetourismus 1,5

vorwiegend positiv Alpintourismus 1,0

0,5

indifferent Kongresstourismus

Gesundheitstourismus

geringe Bearbeitung: ITR und BOKU-Met

-

-0,5

mittlere

hohe

Sensitivität Quelle: StartClim 2006

und Witterungsverhältnissen abhän- reich/Salzburg) zeigt sich, dass für das gig. Die Abbildung zeigt die erste Szenario 2050 der TemperaturanEinschätzung der Sensitivität und stieg zu einer Zunahme der SommerHinweis Redaktion: Abbildung tage (>25 °C) um etwa zu 40 %,IIIzu2. mehr Wirkungan desdie Klimawandels auf die obige Segmente des österreichischen Som- als einer Verdoppelung der Hitzetage mertourismus. Die Lage der einzel- (>30 °C) und zu einer Halbierung der nen Segmente ergibt sich aus der kühlen Tage (>20 °C) führt. Die Ba„Sensitivität“ (0,6 bis 2,86) und der desaison würde sich somit über rund „Wirkung des Klimawandels“ (-0,2 vier Monate erstrecken und könnte in bis 2,4). Die unterschiedlichen Grö- der Folge die Auslastung im Sommerßen der Portfoliofelder resultieren tourismus erhöhen. aus den Schwellenwerten der Sensitivitäts- und Auswirkungsstufen. Die 3. Wasserspiegelschwandrei Größenstufen der Segmente zei- kungen des Neusiedlersees gen die unterschiedliche Bedeutung für den Sommertourismus in Öster- Die Wasserspiegelschwankungen des reich beziehungsweise deren Näch- Neusiedlersees und deren Auswirtigungsvolumen. Wie die Abbildung kungen auf das Gästeverhalten waren zeigt, weisen der Alpin-, Seen- und Thema einer Analyse, die mittels BeDonautourismus die höchste Sensi- fragung von Urlaubern und Tages-/ tivität auf, das heißt, diese sind vom Wochenendgästen in der Region erfolgte. Dabei ergab sich, dass für die Klimawandel am ehesten betroffen. meisten Urlauber eine eingeschränkte Anders als im Wintertourismus, der Bademöglichkeit im See infolge gerinals besonders sensibel gilt, ergeben gen Wasserstandes nicht entscheidend sich im Sommertourismus gerade für ist, so lange sie noch ein ansprechendes diese sensitiven Segmente vorwiegend Bild des Sees vor Augen haben. Das positive Auswirkungen. Am meisten Manko der eingeschränkten Badedürfte der Seentourismus profitie- möglichkeit könnte durch Bäder komren. Am Beispiel zweier ausgewähl- pensiert werden. Dagegen wäre bei ter Seengebiete (Kärnten, Oberöster- den Tages- und Wochenendgästen,

die vorwiegend wegen des Badens und des Segelns den See aufsuchen, mit deutlichen Einbußen zu rechnen. Anders als ursprünglich erwartet, gibt es vor allem bei den Urlaubsgästen ein Potenzial an Alternativen aufgrund des hohen Interesses an natur-, kulturund weinbezogenen Angeboten in der Neusiedlersee-Region. Das gehobene, sportbezogene Infrastrukturangebot (Reiten und Golf) ist von geringem Einfluss. Die Überlegungen, durch mehr Information über den Steppensee die Akzeptanz von Wasserspiegelschwankungen zu erhöhen, bestätigten sich bislang nicht. Ausführlichere Informationen zu diesen kurz dargestellten Studienergebnissen können Sie unter www.austroclim.at/startclim nachlesen. u Autorin:

Dr. Monika Wallergraber ist Mitarbeiterin der Tourismus-Servicestelle im BMWA. u Kontakt:

Tel.: +43/(0)1/71100-5470 monika.wallergraber@bmwa.gv.at


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Integra 1/08 Tourismus gewinnt durch Klimaschutz

2030: Der Alpentourismus

I

im Klimawandel

Im internationalen Vergleich wird ersichtlich, dass die Schweiz auch bei einer stärkeren Erwärmung länger über schneesichere Schigebiete verfügt als die Nachbarländer, weil die Schigebiete tendenziell höher liegen. Insbesondere Deutschland, aber auch Österreich haben einen diesbezüglichen Konkurrenznachteil. Bei einer Erwärmung von 2 °C verfügen rund

n jüngster Zeit hat die Diskussion um den Klimaschutz ihren bisherigen Höhepunkt erreicht. Dabei stand der Tourismus oft im Fokus. Immer mehr Tourismusorganisationen haben begriffen, dass sie sich mit dem Klimawandel, den Konsequenzen und vor allem den Handlungsoptionen für den Tourismus befassen müssen. Konferenzen wurden geplant, Workshops organisiert, Arbeitsgruppen eingesetzt und Publikationen vorbereitet. Der Destinationsrat des Berner Oberlandes sowie Schweiz Tourismus haben schon 2006 das Forschungsinstitut für Freizeit und Tourismus (FIF) der Universität Bern beauftragt, zusammen mit touristischen Exponenten Grundlagenstudien zu erarbeiten, um die Diskussion voranzubringen. Die nachfolgenden Ausführungen fassen die wichtigsten Erkenntnisse aus diesen Begleitstudien zusammen.

tel, dass die Abnahme der Schneebedeckung in Gebirgsräumen ihrerseits zu einer zusätzlichen Erwärmung führt und dass sich in höheren Lagen und/oder Breiten eine tendenziell stärkere Temperaturzunahme zeigt.

1. Klimawandel und seine Konsequenzen

Niederschlagsveränderung 1990 – 2030 (in Prozent)

Wärmer und im Winter mehr, im Sommer weniger Niederschläge

Neben der Erwärmung sind vor allem die Änderungen bezüglich Niederschlag zu berücksichtigen:

Temperaturveränderung 1990 – 2030 (in Grad °C) Jahreszeiten Nord-Schweiz Winter (Dez.-Feb.) Frühling (März-Mai) Sommer (Juni-Aug.) Herbst (Sept.-Nov.)

Szenarien Minimal 0.4 0.4 0.6 0.5

Mittel 1 0.9 1.4 1.1

Maximal 1.8 1.8 2.6 1.8 Quelle: Frei, 2004

Der Winter und der Frühling werden voraussichtlich niederschlagsreicher, der Sommer und der Herbst trockener. Die Gefahr wächst, dass für die Beschneiung im Herbst das Wasser knapp wird.

Jahreszeiten Nord-Schweiz Winter (Dez.-Feb.) Frühling (März-Mai) Sommer (Juni-Aug.) Herbst (Sept.-Nov.)

80 % der Schigebiete in der Schweiz noch über ausreichend Schnee, während in Frankreich noch 65 %, in Italien 68 %, in Österreich 50 % und in Deutschland sogar nur noch 13 % der Schigebiete schneesicher sind.

Szenarien Minimal -1 -6 -3 0

Mittel +4 0 -9 -3

Maximal +11 +5 -18 -8 Quelle: Frei, 2004

Der Klimabericht des Intergovernmental Panel on Climate Change (IPCC) vom Frühjahr 2007 rechnet bis Ende des 21. Jahrhundert gegenüber 1990 je nach Modell und Szenario mit einer weltweiten Temperaturzunahme zwischen 1,8 und 4 °C. Im Alpenraum wird die Temperatur im Vergleich zum globalen Mittel stärker ansteigen. Man rechnet bereits bis 2030 mit einem Temperaturanstieg im Sommer bis 2,6 °C, im Winter bis 1,8 °C (Frei, 2004). Die Gründe für diese Entwicklung liegen unter anderem darin, dass die Temperaturen über Landmassen stärker zunehmen als das globale Mit-

In Schigebieten unter 2000 m Seehöhe waren die 1990er-Jahre mit großem Abstand die schneeärmste Periode seit 1930 (Laternser/Schneebeli, 2003). Mit mehr Winterniederschlag werden die Schneemengen zukünftig in den höheren Lagen zunehmen, während in tieferen Lagen die Niederschläge vermehrt als Regen fallen werden. Also ist auch in einem insgesamt milderen Klima in Hochlagen mit größeren Schneemengen zu rechnen. Doch in Tieflagen fehlt immer häufiger die Winteratmosphäre. Zudem ist mit späterem Einschneien und damit mit kürzeren Wintern zu rechnen.

Gletscher schmelzen – Naturgefahren nehmen zu Zwischen 1850 und 2.000 verminderte sich in der Schweiz das Volumen aller Gletscher um rund 50 % (Spreafico/Weingartner, 2005). Heute gibt es noch ungefähr 2.000 Gletscher, die rund 1.050 km2 bedecken. Das sind 2,5 % der Fläche der Schweiz. Allein im Hitzesommer 2003 haben die Alpengletscher weitere 8 % des verbliebenen Volumens eingebüßt. Neueste Studien zeigen, dass bei einer Erwärmung von 2 °C im Vergleich zur Periode 1971–1990 rund 65 % der alpinen Gletscherflä-


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che verloren geht (Zemp/Haeberli et al., 2006, S. 3). Dadurch wird neben dem Wasserhaushalt und der Gefahrendisposition vor allem das Landschaftsbild wesentlich geprägt.

werden können. Je nach Region und Tourismusform sind diese recht unterschiedlich. Im Folgenden werden mögliche Chancen und Gefahren für den Tourismus skizziert:

Vieles deutet auch darauf hin, dass sich die Erwärmung der Atmosphäre auf die Intensität und Häufigkeit

Die genannten Chancen und Gefahren sind als Tendenzen zu verstehen.

Niederschlagsveränderung 1990 – 2030 (in Prozent) Chancen - Attraktivitätszunahme - durch Sommerfrische im Bergtourismus - für Badetourismus in Seeregionen - durch Mediterranisierung in Städten - Verbesserte Konkurrenzsituation - für hoch gelegene Schneesportorte - aufgrund veränderter klimatischer Bedingungen in Konkurrenzräumen (z.B. zu heißer Mittelmeerraum) - etc.

Gefahren - Attraktivitätsverlust - durch fehlende Winteratmosphäre im Quellgebiet - durch verminderte Schneesicherheit in den Voralpen - durch Landschaftsveränderungen (z.B. durch Gletscherrückzug) - Zunehmender Investitionsbedarf - zur Anpassung des Angebots an veränderte Bedingungen (z.B. Klimaanlagen) - zur Sicherstellung der Schneesicherheit - zum Schutz vor Naturgefahren (Risikomanagement) - etc.

von Wetterextremen auswirkt. Die Wetterkapriolen und Extremereignisse werden mit hoher Wahrscheinlichkeit zunehmen. Zwar können einzelne Extremereignisse nicht direkt mit der Klimaänderung in Verbindung gebracht werden, doch wird die Häufigkeit verschiedener Ereignistypen zunehmen. Beispielsweise ist mit häufigeren Hitzewellen, höherem Hochwasserrisiko sowie vermehrten Hangrutschen oder Murenabgängen zu rechnen. Wenn die Niederschläge im Sommer und Herbst abnehmen, sind Trockenperioden die Folge. Für das Winterhalbjahr hingegen nehmen die Niederschläge zu und fallen häufiger als Regen statt als Schnee. Sie sind somit nicht gebunden. Mit der Schneeschmelze ist deshalb im Frühling die Zunahme der Hochwasserhäufigkeit wahrscheinlich. Wassermangel wird im Alpenraum allerdings kaum ein akutes Problem darstellen. 2. Chancen und Gefahren Die kurze Darstellung möglicher Auswirkungen zeigt, dass die Klimaänderung für den Tourismus einige Risiken mit sich bringt. Doch sie birgt auch Chancen, die genutzt

Die lokalen Bedingungen und der Anpassungsgrad sind entscheidend, wie stark sich diese auf Tourismusdestinationen auswirken. Zudem sind sie nur innerhalb eines bestimmten klimatischen Spektrums wahrscheinlich. Bei einer noch stärkeren Klimaänderung könnten Aspekte, die heute eher als Chancen eingestuft werden, ebenfalls zu Gefahren für den Tourismus werden. 3. Commitment des Alpentourismus Die Klimaänderung stellt eine der größten Herausforderungen unserer Zeit dar. Der Schweizer Tourismus hat ein Commitment formuliert, an dem sich alle Touristiker im Alpenraum orientieren sollten: • Die Klimaänderung wird als reale Veränderung ernst genommen. Man ist sich bewusst, dass der rasche Entwicklungsverlauf der aktuellen Klimaänderung weitestgehend vom Menschen verursacht ist. • Der Alpentourismus ist wichtiger Verursacher von CO2-Emissionen als bedeutendstes Treibhausgas. Gleichzeitig ist der Alpentourismus ein zentraler Betroffener des Klimawandels. Deshalb ist der Alpentourismus aufgerufen, eine aktive Klimapolitik zu betreiben.

• Die Klimaänderung eröffnet dem Alpentourismus auch Chancen, die er innovativ nutzen kann, ohne gleichzeitig den Klimaschutz zu gefährden. • Der Alpentourismus ist bereit, auf innovative Art und Weise zur Verminderung der Klimagase beizutragen. Zudem hat er unzählige Möglichkeiten, sich laufend und vorausschauend der Klimaänderung anzupassen. 4. Strategien im Umgang mit dem Klimawandel Um diesem Commitment Nachhaltigkeit zu verschaffen, sind sowohl Verminderungs- wie auch Anpassungsstrategien zu verfolgen. Während Erstere vor allem die Reduktion sowie die Kompensation von Treibhausgasen bezwecken, bauen Letztere viel mehr auf den Veränderungswillen und die Innovationskraft. Zum einen: Zur Verminderung von Treibhausgasen beitragen Der Tourismus ist nicht nur Betroffener, sondern auch wichtiger Mitverursacher der Klimaänderung. Weltweit trägt der Tourismus rund 5 % zu den CO2-Emissionen bei, wobei der Straßenverkehr (32 %), der Luftverkehr (40 %) und die Beherbergung (21 %) besonders ins Gewicht fallen (vgl. UNWTO, UNEP, WMO, 2007). Im Vergleich zum Beitrag des Tourismus am weltweiten Bruttoinlandsprodukt von 3,6 % bedeutet dies einen überproportionalen Anteil. Folgende Kernstrategien können zur Verminderung der Klimagase unterschieden werden, wobei die Priorisierung der Logik folgt: weniger (fossile) Energie verbrauchen – Energie effizienter einsetzen – auf erneuerbare Energiequellen umstellen – Ausstoß von Treibhausgasen kompensieren. Die verschiedenen Verminderungsstrategien (Mitigation) können in fünf Kernstrategien unterteilt werden:


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Integra 1/08 Tourismus gewinnt durch Klimaschutz

100 69 28 13 3

100 83 67 50 21 100 97 87 79 49

/ Bild: Pixelio

rton Jasper J. Ca

Schneesichere Schigebiete im Alpenraum

100 97 83 65 37 100 93 82 68 24

Grafik: Abegg, OECD, 2007

1. Reduktion des Energieverbrauches bzw. der CO2-Emissionen 2. Förderung des öffentlichen Ver kehrs – Optimierung des Verkehrs managements 3. Lenkung über finanzielle Anreize – konsequente Anwendung des Verursacherprinzips 4. Kompensation von CO2-Emissi sonen 5. Verstärkung der Kommunikation Zum anderen: Sich dem Klimawandel anpassen Der Tourismus muss sich zudem laufend auf klimatische Veränderungen einstellen und sich an veränderte Bedingungen anpassen, um konkurrenzfähig zu bleiben. Die Bereitschaft zur Veränderung ist eine Grundvoraussetzung, um neuen Herausforderungen im dynamischen Tourismusgeschäft begegnen zu können. Die vielfältigen Anpassungsstrategien (Adaptation) können in drei Bereiche mit insgesamt sechs Kernstrategien unterteilt werden: 1. Angebotsentwicklung - Förderung von Innovation und Diversifikation, Intensivierung der Forschung - Weiterentwicklung und Sicherung des Schneesports 2. Gefahrenminimierung - Verstärkung der Gefahrenabwehr durch technische Maßnahmen

- Risikoverminderung durch organi satorische Maßnahmen 3. Kommunikation - Klare Positionierung und gezieltes Marketing - Sensibilisierung der Bevölkerung Dabei ist zu bedenken: Sowohl der Klimawandel wie auch die Tourismusentwicklung werden nur dann die gewünschte Wende nehmen, wenn man nicht auf andere hofft, sondern selbst einen überzeugten Anfang macht. Auch der kleinste Schritt in die richtige Richtung hat dabei einen Wert: die kleine persönliche Revolution als Auftakt und Voraussetzung für die große Veränderung. u Quellenverzeichnis: Frei, C. (2004): Die Klimazukunft der Schweiz – Eine probabilistische Projektion. Institut für Atmosphäre und Klima, ETH Zürich IPCC (2007): Climate Change 2007: The Physical Science Basis, Contribution of Working Group I to the Fourth Assessment Report of the Intergovernmental Panel on Climate Change. Cambridge University Press, Cambridge, UK and New York, NY, USA Laternser, M., Schneebeli, M. (2003): Longterm snow climate trends of the Swiss Alps (1931-99).ö International Journal of Climatology 23/2003, 733-750 Müller, HR., Weber, F. (2007): Kli-

maänderung und Tourismus – Szenarien für das Berner Oberland 2030. FIF Universität Bern (Hrsg.), Bern Müller, HR, Weber, F. (2008) 2030: Der Schweizer Tourismus im Klimawandel. Hrsg.: Schweiz Tourismus, Zürich OECD (2007), Abegg, B., Agrawala S., Crick, F., De Montfalcon, A. (2007): Climate Change impacts and adaptation in winter tourism. In: Climate Change in the European Alps. OECD-Study, Agrawala (publ.) Paris, 25-60 UNWTO, UNEP, WMO (2007): Climate Change and Tourism: Responding to Global Challenges. Advanced Summary, October 2007 Spreafico, M., Weingartner, R. (2005): Hydrologie der Schweiz: Ausgewählte Aspekte und Resultate. Bundesamt für Wasser und Geologie (BWG) (Hrsg.), Bern Zemp M., Haeberli W., Hoelzle M., Paul F. (2006): Alpine glaciers to disappear within decades? In: Geophysical Research Letters, Vol. 33, L13504, Bern July 2006 u Autor: Prof. Dr. Hansruedi Müller ist Professor an der Universität Bern und leitet das Forschungsinstitut für Freizeit und Tourismus (FIF). u Kontakt: hansruedi.mueller@fif.unibe.ch


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Alpine Perlen als Klima-Stars

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Bildquelle: Alpine Pearls

Das touristische Netzwerk „Alpine Pearls“, das sich der Sanften Mobilität im Alpenraum verschrieben hat, wurde 2007 vom Klimabündnis Österreich mit dem „Climate Star“-Preis ausgezeichnet. Verena Hackl hat für Integra mit Karmen Mentil, der „Alpine Pearls“-Geschäftsführerin, über die aktuellen Entwicklungen gesprochen. Verena Hackl (VH): Welchen Beitrag leisten die Alpine Pearls zum Klimaschutz? Karmen Mentil (KM): Unser primäres Ziel ist es, umweltfreundliche Mobilität mit Genuss zu verbinden, und dies bewirkt schlussendlich Klimaschutz. Derzeit bieten Arosa und Werfenweng klimaneutrale Ferien an. Schwerpunkt ist die Bewusstseinsbildung: Urlauber können ihre Reise mit einem Klimarechner überprüfen und sehen, wie viele Emissionen dadurch entstehen und wie viel Geld für CO2-Kompensationsprojekte aufgewendet werden muss. Diese Beträge werden nicht von den Urlaubern selbst, sondern von den Tourismusverbänden Werfenweng und Arosa für Klimaschutzprojekte gespendet. Meiner Ansicht nach liegt unser Klimaschutz-Entwicklungspotenzial im Ausbau der sanft-mobilen Einrichtungen in den Orten und in der Qualitätsverbesserung des Zugverkehrs.

Mag.a (FH) Karmen Mentil ist Gesellschafterin der ÖAR Regionalberatung GmbH und Geschäftsführerin von Alpine Pearls. u Kontakt: info@alpine-pearls.com Tel.: +43/(0)664/523 54 50

Wir brauchen die Kooperation mit den Bahnen! VH: Wodurch unterscheiden sich die „Alpine Pearls“ von anderen Tourismusangeboten? KM: Die umweltfreundliche Mobilitätsgarantie mit hoher Servicequalität steht im Zentrum. Bei der An- und Abreise sind die Bahnen gefordert. Dann geht es um die letzten Kilometer vom Bahnhof zum Ort, zum Hotel – ab diesem Zeitpunkt ist die jeweilige „Perle“ verantwortlich. Reiseauskunft, Abholservice, Gepäcktransport und freundliche Begrüßung sind wichtig. In den Orten selbst haben wir ein gutes Bussystem, AnrufShuttledienste oder Taxis. Wichtig ist, dass es viele verkehrsberuhigte oder autofreie Bereiche für Fußgänger gibt. Wandern, Mountainbiken – alles, was nicht motorisiert ist, hat Vorrang. Viele Gäste nutzen das Pferde- und Lamatrekking, die Bergbahnen, Wanderbusse, Schibusse und Elektroautos sowie die Packages von „Perle“ zu „Perle“. VH: Inwiefern sehen Sie in den Alpine Pearls ein Erfolg versprechendes Konzept für den gesamten Alpenraum? KM: Unser Konzept ist erfolgreich, da es wichtige Umwelt- und Klimaschutzeffekte mit sich bringt und sich auch rechnet. Im Jahr 2000 wurden in Werfenweng 160.000 Nächtigungen verzeichnet – im Jahr 2006 waren es bereits 210.000, und das ohne Hotelneubau!

VH: Welche Strategien im Hinblick auf den Klimawandel empfehlen Sie anderen Destinationen? KM: Weiter den Sommertourismus stärken! Eine Diversifizierung des Angebots ist notwendig, das Angebot im Tal muss attraktiv sein. Konsequente Gestaltung von wetterunabhängigen Ganzjahresangeboten, z.B. von Ausstellungen oder Kochkursen. Handwerk und Kräuter sind ebenfalls interessant und vor allem die Inszenierung von regionalen Besonderheiten, also der alpinen Kultur.Meine abschließende Empfehlung: Volles Engagement für die sanfte Mobilität! Das ist kein kurzfristiger Trend, sondern eine echte Zukunftschance. Man muss Transportmittel einsetzen, die die Fahrt selbst zum Erlebnis machen. Wenn man auf den Mond fliegen kann, dann werden wir es auch schaffen, Züge mit mehr Komfort in die Alpen zu bringen. u Autorin: Verena Hackl absolviert derzeit den Master-Studiengang „Tourismus-Management“ an der FH Wien. u Kontakt: v.hackl@gmx.net Die drei „Alpinen Perlen“ in Österreich: www.werfenweng.org www.urlaubsarena-wildkogel.at (Neukirchen) www.hinterstoder.at Das BMWA fördert sanfte Mobilität und autofreien Tourismus.


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Frisches Geld

D

für gutes Klima

ie sommerliche Reisewelle ist im Ausklingen. Die alljährlichen Staumeldungen von den Autobahnen haben wieder bewusst gemacht, dass auch der Tourismus, der unter anderem von gesunder Luft, blauen Seen und grünen Wiesen lebt, zum globalen Klimawandel beiträgt. Wahrscheinlich profitiert kein Wirtschaftszweig so sehr von einem Sauberimage und einer intakten Umwelt wie die Tourismus- und Freizeitwirtschaft. Denn im Urlaub will man vorfinden, was der zunehmend in urbanen Räumen lebende Mensch in seiner Umgebung nicht mehr hat. Der Tourismus trägt zum Treibhauseffekt bei Weltweit trägt der Tourismus knapp 5 % zu den jährlichen CO2-Emissionen bei, wobei rund 75 % davon dem Verkehr zuzurechnen sind. Der Beherbergungssektor ist mit rund 21 % beteiligt. Berücksichtigt man die Altersstruktur der Hotels in Österreich, die zum Großteil mehr als 20 Jahre alt sind, wird verständlich, dass bei rund 19.000 gewerblichen Beherbergungsbetrieben zum Teil erheblicher thermischer Sanierungsbedarf besteht (vgl. ÖHV, ÖHT, WKÖ, 2008: Positionspapier – Förderung Umstieg auf energieschonende und erneuerbare Energieträger von Hotels). Darüber hinaus hat die Schaffung von Wellness- und Freizeiteinrichtungen, die auch als Reaktion auf die globale Erwärmung und die damit verbundenen Witterungsturbulenzen erfolgt ist, dazu geführt, den Energieeinsatz noch weiter zu erhöhen. Auch die in Österreich schon beinahe flächendeckend vorhandenen Beschneiungsanlagen sichern zwar einerseits die geschäftsfördernde Schneedecke, benötigen aber andererseits im Betrieb beträchtliche Energie. Unterstützungen für Unternehmen überschaubarer machen Österreich ist durch den offenbar fehlenden Nachdruck bei der Umsetzung der Kyoto-Ziele in Rückstand geraten. Durch die Schaffung und Dotierung des Klimaund Energiefonds, der sich sowohl an Unternehmen als auch an Private richtet, wurde ein Zeichen gesetzt, die ursprünglich vereinbarten Reduktionsziele ernsthaft anzustreben. Für die gewerbliche Wirtschaft war es allerdings bisher nicht einfach, die grundsätzlich vorhandenen Förderungsmöglichkeiten zu überblicken. Neben

den verschiedenen Förderungseinrichtungen auf Bundesebene hat auch der Föderalismus mit unterschiedlichen Förderungszielen und -maßnahmen sowie daraus abgeleiteten Richtlinien auf Länderebene dazu beigetragen, ein schwer zu überblickendes System entstehen zu lassen. Der Klima- und Energiefonds hat diese Förderungslandschaft um eine weitere Institution bereichert. Zur Gewährleistung eines besseren Überblicks wird die Österreichische Hotel- und Tourismusbank Gesellschaft m.b.H. (ÖHT) eine Informationsplattform einrichten, die – stets am letzten Stand – die Förderungsmöglichkeiten auf Bundesebene und auf Ebene der Länder aufzeigt. Auch sollen hier die jeweiligen Calls, über die zur Einreichung von Förderungsansuchen aufgerufen wird, ersichtlich sein. Neue und bestehende Förderungsmöglichkeiten für klimarelevante Investitionen auf Bundesebene Mit der Errichtung des Klima- und Energiefonds gibt es nunmehr drei Institutionen, die klimarelevante Investitionen mit Bundesmitteln unterstützen. Die jeweiligen Förderungsmaßnahmen können nach der voraussichtKlima- und Energiefonds Leuchtturmprojekte mit Beispielscharakter und hohem Innovationsgrad Förderung nach periodischen Calls Umweltförderung Inland (KPC – Kommunalkredit Public Consulting GmbH) Projekte im Zusammenhang mit dem Einsatz erneuerbarer Energien (Biomasse), effizienter Energienutzung, Vermeidung und Verringerung von Emissionen, umweltfreundlichem Verkehr oder mit der Erreichung von hohen Umweltstandards (z.B. Energiekennzahl von Gebäuden) Förderung aufgrund bestehender Richtlinien (z.T. mit Verstärkung durch Länder) TOP-Tourismus-Förderung, ERP-Tourismus-Programm Umweltrelevante Teilsanierungsprojekte, die z.T. zwar hohe Umweltstandards verfehlen, jedoch Reduktionsziele erreichen helfen Förderung aufgrund bestehender Richtlinien


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Bilder: Österreichische Tourismusbank

lichen Anzahl der zur Förderung anstehenden Fälle und der voraussichtlichen Förderungsintensität in Form einer Pyramide beschrieben werden. Aus der Darstellung wird ersichtlich, dass seitens des Klimaund Energiefonds nur wenige Projekte zum Zuge kommen werden, die vor allem mit ihrer Vorbildwirkung von überdurchschnittlicher Bedeutung sein sollen. Eine breit angelegte Aktion zur Sanierung einer Vielzahl von gewerblich genutzten Gebäuden erfolgt über die Umweltförderung Inland, abgewickelt über die KPC. Diese Förderungsaktion bezweckt die Erreichung hoher Umweltstandards oder die vollständige Umstellung auf alternative Energieträger. Falls die Klimarelevanz eines Vorhabens nachgewiesen werden kann, jedoch bestimmte Standards nicht erreicht werden oder das Vorhaben aufgrund seiner Geringfügigkeit bei der KPC nicht akzeptiert wird, stehen ergänzend die TOP-Tourismus-Förderung beziehungsweise das ERP- Tourismus-Programm zur Verfügung.

Die vorgestellten Maßnahmen sollten zusammen mit der Tatsache, dass der Energiepreis nahezu täglich weiter steigt, dazu beitragen, die Abkoppelung von fossilen Brennstoffen in der Tourismus- und Freizeitwirtschaft voranzutreiben. Damit können einerseits angestrebte Kosteneinsparungen erreicht werden, andererseits findet auch eine Werterhöhung der Immobilie Hotel statt, die im Verkaufsfall lukriert werden kann.

u Autor: Dr. Franz Hartl ist Direktor der Österreichischen Hotel- und Tourismusbank Gesellschaft m.b.H. (ÖHT) u Kontakt: hartl@oeht.at Tel.: +43/(0)1/515300-0

u Die Förderungsmöglichkeiten auf einen Blick Der Klima- und Energiefonds ist für den Zeitraum von 2007 bis 2010 mit einem Fördervolumen von bis zu € 500 Millionen dotiert. Mit den Fördergeldern sollen innovative Projekte unterstützt und Aufträge erteilt werden, die einen wesentlichen Beitrag für eine umweltfreundlichere und energieschonende Zukunft bringen. Zwei entscheidende Kriterien dabei sind „Effizienz“ und „Nachhaltigkeit“. Adäquate Projekte können im Rahmen der im Gesetz festgeschriebenen drei Programmlinien eingereicht werden: - Forschung und Entwicklung im Bereich nachhaltiger Energietechnologien und Klimaforschung - Forcierung von Projekten im Bereich des öffentlichen Personennah- und Regionalverkehrs, des umwelt freundlichen Güterverkehrs sowie von Mobilitätsmanagementprojekten - Forcierung von Projekten zur Unterstützung der Marktdurchdringung von klimarelevanten und nachhaltigen Energietechnologien Detaillierte Informationen finden Sie unter www.klimafonds.gv.at. Das größte Förderinstrument sind die Umweltförderungen des Bundes nach dem Umweltförderungsgesetz in der Zuständigkeit des Lebensministeriums. Die KPC managt diverse Förderungen auf Bundes- und Landesebene, die unter anderem der Umsetzung nationaler oder gemeinschaftsrechtlicher umwelt- und energiepolitischer Zielsetzungen dienen. Detaillierte Informationen finden Sie unter www.public-consulting.at (Sektion „Umweltförderungen“). Die TOP-Tourismus-Förderung und die Bereitstellung von ERP-Kreditmitteln stellen wesentliche Elemente der Tourismusförderung des Bundes, die in den Zuständigkeitsbereich des Bundesministeriums für Wirtschaft und Arbeit (BMWA) fällt, dar. Die TOP-Tourismus-Förderung wird von der ÖHT im Auftrag des BMWA abgewickelt. In Bezug auf den ERP-Fonds agiert die ÖHT als Treuhänderin. Detaillierte Informationen finden Sie unter www.oeht.at.


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Integra 1/08 Tourismus gewinnt durch Klimaschutz

u

Erfolgsstory Güssing: Wie alles begann ... Der Geschäftsführer des Europäischen Zentrums für erneuerbare Energie, Reinhard Koch, war entscheidend am Aufbau der Anlagen für erneuerbare Energie in und um Güssing beteiligt: „Die ersten Besucher kamen 1996 zur Besichtigung der Fernwärmeanlage nach Güssing. Das Interesse am Biomassekraftwerk mit Besuchergruppen aus Österreich, Europa und den USA ließ ab dem Jahr 2001 die Zahlen ansteigen, womit auch der Bedarf an professioneller Gästebetreuung wuchs. Wir erkannten, dass Angebote, die auch die gastronomische Versorgung und das kulturelle Angebot umfassten, notwendig wurden. Dies war die Ausgangslage für die Entwicklung unseres Ökoenergie-Tourismusprojektes.“ Das Projekt Ökoenergie-Tourismus lief drei Jahre und wurde durch das Leader-Plus Direktförderprogramm der Europäischen Union kofinanziert. Die Ziele waren Bewusstseinsbildung für erneuerbare Energien, Schaffung von Arbeitsplätzen und Steigerung der regionalen Wertschöpfung. Heute ist der Ökoenergie-Tourismus ein fixer Bestandteil des touristischen Angebotes. Im Jahr 2007 konnte man 10.000 Ökoenergie-Touristen in Güssing begrüßen, der Großteil sind Tagesgäste, aber immer mehr Besucher (vor allem aus Osteuropa) übernachten auch in und um Güssing. Im Jahr 2005 wurde dann der nächste Schritt im Bereich des Ökoenergie-Tourismus gesetzt: Das Europäische Zentrum für erneuerbare Energie und derzeit zehn Gemeinden im Umland von Güssing haben sich mit der Landesinnung für Holzbau zum ÖkoEnergieland zusammengeschlossen. Gemeinsames Symbol und Logo ist der grüne Tropfen. Ziel ist es, den Besuchern der Energieanlagen in Zusammenarbeit mit Tourismus- und Beherbergungsbetrieben ein attraktives Rahmenprogramm sowie Paketlösungen zu bieten. Güssing zeigt, wie ein gemeinsames und kraftvolles Ziel die Entwicklung einer Region zum Positiven verändern kann – und beweist, dass ein gutes Leben auch nach dem Zeitalter des billigen Öls möglich ist. Und derartige Erfolgsgeschichten interessieren heute die ganze Welt.

Bild: Österreichische Energieagentur

Text: 17und4, Kontakt: johannes.fechner@17und4.at

Ökoenergie-Tourismus

D

in Güssing

Das burgenländische Güssing (4.000 Einwohner) ist Bezirkshauptstadt einer tendenziell infrastrukturschwachen Region, die noch 1988 zu den ärmsten Österreichs zählte. 1990 gelang es, im Gemeinderat einen Grundsatzbeschluss zu erreichen: 100-prozentiger Ausstieg aus der fossilen Energieversorgung – das Modell Güssing war geboren. Heute ist Güssing ein international bekanntes Zentrum für erneuerbare Energie, das interessierte Besucher aus aller Welt anlockt und damit auch touristische Wertschöpfung erzielt.

Andreas Zotz sprach mit dem Bürgermeister der Stadtgemeinde Güssing, Herrn Abg. Peter Vadasz, über dessen erfolgreichen Weg in der Regionalentwicklung. Die Probleme, wie sie Ihre Gemeinde hatte, sind dieselbenwie in vieler österreichischen Gemeinden. Aus welchem Grund hat sich Güssing im Jahr 1990 zum Ausstieg aus der fossilen Energieversorgung entschlossen? Wir haben festgestellt, dass aus Güssing sehr viel Geld für fossile Energie

Peter Vadasz ist Bürgermeister der Stadtgemeinde Güssing. u Kontakt: post@guessing.bgld.gv.at Tel.: +43/(0)3322/423 11


19 und Diesel gewinnen kann. Mit der Hofbauerschen Erfindung hat dann vor etwa sieben Jahren der so genannte „Ökoenergie-Tourismus“ eingesetzt. Das bedeutet, dass wöchentlich etwa 600 bis 1.000 Besucher nach Güssing kommen, um sich unser System anzuschauen. Diese Besucher kommen heute aus allen Teilen Europas, aber auch aus Japan, China, den USA oder Kanada. Bild: Österreichische Energieagentur

wegfließt. Auf der anderen Seite haben wir gesehen, dass wir sehr viel Holz und andere erneuerbare Rohstoffe haben. Daher war es naheliegend, auf diese erneuerbaren Rohstoffe umzusteigen, um möglichst viel Geld in der Region zu belassen. Wie kam das letztendlich realisierte Energiekonzept zustande? Wir haben mit Sparmaßnahmen angefangen und haben gesehen, dass dadurch schon bis zu 40 % Einsparungen beim Strom machbar sind. Später haben wir mit der „Fernwärme Güssing“ begonnen, wobei wir dann von der Wärmeproduktion auch auf die Stromproduktion umgestiegen sind. Damit haben wir etwas geschaffen, was wir heute „Energieautarkie“ nennen können. 99 % der Wärme, die die Stadt Güssing samt Industrie braucht, werden aus erneuerbaren Rohstoffen hergestellt, sowie auch 150 % des Stroms, den eine 4.000-Einwohner-Stadt benötigt. Aus welchem Grund kommen nationale und internationale Besucher ausgerechnet nach Güssing, um dessen Anlagen für erneuerbare Energie zu besichtigen? Der technologische Durchbruch in Güssing kam mit Prof. Hermann Hofbauer von der Technischen Universität Wien. Er hat mit seiner „Wirbelschicht-Dampf-Vergasung“ ein Modell entworfen, das weltweit Aufmerksamkeit erregt hat. Hierbei wird aus Holz ein Produktgas produziert, aus welchem man Wärme, Strom, synthetisches Erdgas, Benzin

Die Region um Güssing hat sich im Jahr 2005 zum „Ökoenergie-Land“ zusammengeschlossen. Was sind dessen Ziele und welches sind die wichtigsten touristischen Angebote? Unser Ökoenergie-Land ist eine Region, in der erneuerbare Energie, ökologische Landwirtschaft und sanfter Tourismus großgeschrieben werden. Der sanfte Tourismus ist für diese ländliche Region wahrscheinlich das Beste, das uns passieren konnte. Das Öko-Energieland bietet seinen Gästen eine Vielzahl von Sportarten wie zum Beispiel Radfahren, Mountainbiken, Reiten, Wandern und auch Wellness in der Therme Stegersbach. Die Besichtigung der Ener-gieanlagen wird sehr oft mit diesen Angeboten verbunden. Viele Gäste kommen eben wegen dieser Anlagen nach Güssing und nutzen gleichzeitig die Möglichkeit eines kürzeren oder längeren Urlaubs. Es wird nun versucht, die vorhandenen Kapazitäten zu verbessern und auszubauen. So haben wir vor wenigen Jahren ein Low-BudgetHotel errichtet und wir werden mit großer Wahrscheinlichkeit im nächsten Jahr auch ein Fünf-Sterne-Hotel in Güssing bekommen. Wie sehen Sie die Möglichkeit der Übertragbarkeit Ihres erfolgreichen Weges auf andere österreichische Gemeinden? Was Güssing kann, können viele andere auch. Weil in ganz Österreich und in Europa etwa die gleichen Voraussetzungen gegeben sind wie hier. Die Energieversorgung ist eine brennende Frage und viele Gemeinden können einen Großteil ihrer Energie einfach

aus den erneuerbaren Ressourcen aus ihrer Umgebung decken. Sie können darüber hinaus sogar mehr produzieren, als sie selber verbrauchen, und damit auch anderen Regionen Energie zukommen lassen. Das heißt, Güssing ist ein Modell, das nicht im Verborgenen blühen will, sondern das europaweit und sogar weltweit zur Anwendung gelangen kann. Welchen ersten Schritt können Sie Ihren Bürgermeister Kolleginnen und -Kollegen raten? Der erste Schritt, den wir gemacht haben, war, eine Energiebilanz zu erstellen. Das heißt, zu fragen: Wie viel Energie verbrauchen wir? Woher kommt sie? Wohin geht das Geld? Mit dieser Energiebilanz kann ich feststellen, was und in welcher Größe ich bauen muss, um zu einer Fernwärmeversorgung, später auch zu einer Stromversorgung, übergehen zu können. Das kann über die Forstwirtschaft oder die Landwirtschaft geschehen oder, wie in Güssing neuerdings, auch über Photovoltaik – also die Sonnenenergie. u Autor: Mag. (FH) Andreas Zotz ist Mitarbeiter bei respect. Er spezialisierte sich in seinem FH-Studium am IMC Krems auf Klimaschutz im Tourismus. u Kontakt: andreas.zotz@respect.at u Eckdaten: Sowohl der Anteil der erneuerbaren Energieträger am Energiebedarf der Stadt Güssing als auch die touristischen Nächtigungen in der Stadt und im Bezirk Güssing sind von Anfang der 1990er Jahre bis heute stark gewachsen. Anteil der erneuerbaren Energieträger am Gesamtenergiebedarf der Stadt Güssing 1991: 8 % – 2005: 114 % Zahl der Nächtigungen in der Stadt Güssing 1990: 1.700 – 2007: 25.000 Zahl der Nächtigungen im Bezirk Güssing 1990: 27.000 – 2007: 250.000


Das Österreichische für Tourismusbetriebe: mit Zukunft Von Karin Chladek Bilder: familie stocker

u Beispiel 1: Pension Leitenmüller „Ein Gast hat uns auf die Umweltzeichen-Idee gebracht!“ Am Leitenmüller-Hof in Ramsau am Dachstein hat die Beherbergung von Gästen eine lange Tradition: Schon seit den frühen 1950er Jahren war der Tourismus das zweite wirtschaftliche Standbein neben der Landwirtschaft. Seit Anton und Regina Stocker den Hof 1992 von den Eltern übernommen haben, spielt Tourismus eine noch größere Rolle. Mit Regina Stocker hat Integra-Redakteurin Karin Chladek über Umwelt- und Klimaschutz im eigenen Betrieb und in der Region gesprochen. Integra: Welche Gäste kommen zu Ihnen auf Urlaub? Regina Stocker (RS): Früher gab es am Leitenmüller-Hof eher Jugendgästebetten, heute bieten wir Urlaub am Bauernhof vor allem für Familien mit Kindern an. Wir halten als aktiver Bio-Bauernhof viele Tiere – Kühe und Kälber, Schweine, Hühner, Enten, Ziegen, Esel und Ponys sowie auch Katzen und Kaninchen – und ermöglichen es unseren kleinen Gästen, beim Füttern und Melken zu helfen. Integra: Wieso haben Sie sich entschieden, das Österreichische Umweltzeichen zu beantragen? RS: Ein Gast hat uns auf die Idee gebracht. Er hat gesehen, wie wir unseren Betrieb führen, und meinte, das Umweltzeichen würde ideal zu uns passen und nach außen zeigen, dass wir umweltfreundlich wirtschaften. Seit 1998 sind wir anerkannter Umweltzeichen-Betrieb. Integra: Das passt gut zu einem Bio-Bauernhof … RS: Die Zertifizierung als Bio-Bauernhof haben wir sogar erst danach gemacht, weil wir die Ställe dafür umbauen mussten und das für einen kleinen Betrieb wie uns nicht so

Mit dem Österreichischen Umweltzeichen für Tourismusbetriebe gibt es ein Gütesiegel, das umweltbewusstes und soziales Handeln sowie einen hohen Qualitätsstandard bei immer mehr Urlaubern sofort erkennbar macht! Viele Umweltzeichen-Betriebe berichten auch von beachtlichen Einsparungsmöglichkeiten, die erst durch den Zertifizierungsprozess erkannt worden sind. Integra stellt zwei Umweltzeichen-Betriebe und ihre Erfahrungen vor. Denn mehr als Theorie überzeugen positive Beispiele. Noch mehr Erfolgsgeschichten sind auf www.umweltzeichen.at nachzulesen.

einfach war. Wir waren nicht sicher, ob wir mit der Landwirtschaft weitermachen sollten. Aber wir haben uns dazu entschlossen und sind nun seit 2000 offiziell auch BioLandwirtschaftsbetrieb. Integra: Was verbinden Sie mit Klimaschutz? RS: Umweltschutz und Klimaschutz sind sicher miteinander verknüpft. Oft ergibt das eine das andere. Klimaschutz im Tourismus hat nicht nur mit Betriebsführung zu tun, sondern auch stark mit Verkehr, mit Mobilität. Das geht über die Einzelbetriebe hinaus – das ist eine Sache des sich Organisierens in der Region. Es gibt in der Ramsau viele Gästebetten und sicher zu wenige Angebote, was öffentlichen Verkehr anbelangt. Ich kenne das Beispiel Werfenweng, wo die Gemeinde schon lange viel für was den öffentlichen Verkehr tut und die Tourismusbetriebe einbindet. Das ist ein sehr gutes Projekt. Ich würde mir wünschen, dass Ähnliches auch bei uns passiert. Integra: Wie könnte das in Gang gesetzt werden? RS: Es müsste sich Personen finden, die sich konkret dafür einsetzen. Ich glaube, das kann man vom Gemeinderat allein gar nicht erwarten. Ich finde das Thema wichtig und würde gerne daran arbeiten. Allerdings ist derzeit so viel am Hof und für die Gäste zu tun, dass mir zu wenig Zeit bleibt … aber vielleicht ergibt es sich noch. Integra: Herzlichen Dank für das Gespräch! Kontakt: Bauernhof-Pension Leitenmüller, Familie Stocker, Leiten 83, A-8972 Ramsau am Dachstein Tel.: +43/(0)3687/81 362, Fax: +43(0)3687 / 82 470, stocker@leitenmueller.at, www.leitenmueller.at


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Umweltzeichen

Eine Erfolgsgeschichte Bild: Edwin Heger/Pension Hubertus

bieten ein Bio-Frühstücksbuffet an und ganz wichtig: Wir sind auch Klimabündnis-Betrieb. Wir sind auf Ökostrom aus erneuerbaren Energien umgestiegen, haben eine Pellets- und Solaranlage eingebaut. Wir haben errechnet, dass wir so jährlich so viele CO2-Emissionen einsparen, wie 22 Mittelklassewagen im Laufe eines Jahres in die Luft abgeben würden. Das Logo des Österreichischen Umweltzeichens, das der weltberühmte Wiener Künstler Friedensreich Hundertwasser entworfen hat, symbolisiert die vier Elemente: Erde, Wasser, Natur und Luft.

u Beispiel 2: Pension Hubertus „Wir freuen uns, dass unsere Klimaschutzurkunde gut ankommt!“ Beate und Bernd Mondré betreiben die Umweltzeichen-Pension Hubertus in Zell am See. Das Ehepaar setzt sich ganz besonders für Fair Trade und Klimaschutz ein. Im Gespräch mit Integra-Redakteurin Karin Chladek erzählen Beate und Bernd Mondré, wie es dazu gekommen ist und wie das Engagement im Austausch mit den Gästen funktioniert. Integra: Wie lange ist die Pension Hubertus schon Umweltzeichen-Betrieb? Und warum haben Sie sich für die Zertifizierung entschieden? Beate Mondré: Das Haus wurde 1954 von Bernds Großeltern gebaut, später von seinen Eltern übernommen. Seit 1997 führen wir es. 2006 haben wir das Österreichische und das Europäische Umweltzeichen erworben. Das Ganze war ein Entwicklungsprozess, der auch damit zu tun hat, dass wir 2001 unsere Tochter aus Guatemala adoptiert haben und erschüttert waren, wie wenige Chancen Menschen in solchen Ländern haben. Wir engagieren uns deshalb für Fair Trade und setzen in unserem Betrieb Fair-Trade-Produkte wie Kaffee und Saft ein. Auch unser Interesse an biologischen Produkten und Klimaschutz ist immer mehr gewachsen. Wir haben unser Haus von „Kopf bis Fuß“ auf eine nachhaltige Wirtschaftsweise umgestellt. Integra: Wie genau? Bernd Mondré: Wir verwenden biologisch abbaubare Waschund Reinigungsmittel, sind zertifizierter Bio-Austria-Partner,

Integra: Das ist beeindruckend! Wie sind denn die Reaktionen Ihrer Gäste? Beate Mondré: Es gibt viele Gäste, vor allem im Sommer, die unsere Bemühungen schätzen und uns sagen, dass sie uns gerade deshalb als Unterkunft auswählen. Das freut uns natürlich sehr. Es passiert auch immer wieder, dass uns Gäste sagen, sie hätten über Fair Trade und Klimaschutz noch nicht so viel gewusst und erst von uns und aus den Informationsmaterialien, die wir auflegen, wirklich etwas darüber erfahren. Sie finden das meist toll. Das sind besonders schöne Erlebnisse. Im Winter ist es schwieriger. Integra: Was würde Ihre Arbeit erleichtern? Bernd Mondré: Da wir ein Hotel Garni sind, wäre es schön, wenn es ein Restaurant gäbe mit biologischen Speisen und einer größeren Auswahl an vegetarischen Gerichten. Es gibt in Zell am See hervorragende Gaststätten, aber leider kein biologisches Restaurant. Integra: Sie haben sich etwas Besonderes für Gäste ausgedacht, die beim Klimaschutz mitmachen … Beate Mondré: Wir bemühen uns, nicht nur im Haus selbst auf Klimaschutz zu achten, sondern auch unsere Gäste schon vor der Anreise auf öffentliche Verkehrsverbindungen aufmerksam zu machen. Mobilität ist ja beim Klimaschutz ein wichtiges Thema. Gäste, die mit öffentlichen Verkehrsmitteln anreisen, bekommen von uns eine Klimaschutzurkunde und ein kleines Geschenk, etwa Fair-Trade-Kaffee oder Bio-Honig. Die Idee zur Klimaschutzurkunde hatten wir selbst und wir freuen uns, dass sie bei den Gästen gut ankommt. Vor Kurzem haben wir auch Elektro-Bikes besorgt, die wir unseren Gästen in Zukunft zur Verfügung stellen möchten, zusätzlich zu den Fahrrädern. Kontakt: Hotel Garni – Pension Hubertus Beate & Bernd Mondré, Gartenstraße 4, 5700 Zell am See, Tel.: +43/(0)6542/72 427, Fax: +43/(0)6542/72 427-27, 3sterne@hubertus-pension.at, www.hubertus-pension.at


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Integra 1/08 Tourismus gewinnt durch Klimaschutz

Bild: Österreichisches Umweltzeichen

Going-out & Coming-in:

Das Österreichische Umweltzeichen für Reiseangebote

Neu: Seit Mai 2008 gibt es die Möglichkeit, komplette Reiseangebote mit dem Österreichischen Umweltzeichen auszeichnen zu lassen. Klimaschutz ist dabei ein groSSes Thema – sowohl für Incoming- als auch für Outgoing-Reiseveranstalter. Was haben Reiseveranstalter von einer Zertifizierung ihrer Angebote mit dem Umweltzeichen? Sie stellen unter Beweis, sich der möglichen Auswirkungen ihres wirtschaftlichen Handels auf Umwelt und Gesellschaft bewusst zu sein und deshalb verantwortungsbewusst zu agieren. Das wird auch von immer mehr KonsumentInnen honoriert: „Die Haltung in der Gesellschaft hat sich in den letzten Jahren verändert, das hat sich für uns in der Arbeit mit Fokusgruppen gezeigt“, sagt Christian Kornherr, Umweltzeichen-Koordinator beim Verein für Konsumenteninformation (VKI). „Viele Gäste legen inzwischen großen Wert darauf, einen möglichst umweltfreundlichen Urlaub zu verbringen. Der langfristige internationale Konsumtrend LOHAS (Lifestyle of Health and Sustainability; Anm. d. Red) ist auch in Österreich angekommen.“ Bisher glich die Suche nach einer umweltbewussten Pauschalreise oft der Suche nach der Nadel im Heuhaufen. Zwar gibt es viele Tourismusbetriebe, die die Vorteile nachhaltigen Wirtschaftens erkannt und umgesetzt haben, doch die meist klimaschädliche An- und Abreise sowie Aktivitäten vor Ort konnten bisher bei UmweltzeichenZertifizierungen für Tourismusbetriebe nicht berücksichtigt werden. Der offensichtliche Grund: Die einzelnen engagierten Beherbergungsbetriebe können ihren Gästen die sanft-mobile Anreise zwar empfehlen und erleichtern, haben aber sonst keinen Einfluss darauf. Anders ist es bei Reiseveranstaltern, die eine komplette Reise organisieren.

Internetsystem zur ersten Bewertung Die neue Umweltzeichen-Richtlinie für Reiseangebote bietet ein internetbasiertes, umfassendes System zur Bewertung von Reiseangeboten. Reiseveranstalter können so ihre Reiseangebote selbst auf deren Umweltverträglichkeit überprüfen, gegebenenfalls optimieren und zur Zertifizierung anmelden. Zertifizierte Reiseangebote werden per

Stichprobe von einer unabhängigen, externen Kontrollstelle überprüft. Gäste können und sollen Feedback zu den Reiseangeboten geben. So wird sichergestellt, dass die laut Umweltzeichen-Richtlinie versprochenen Kriterien auch tatsächlich erfüllt werden.

Wichtig: Wenn schon Flug, dann mit entsprechender Aufenthaltsdauer Wichtig dabei: Auch Fern- und Flugreiseveranstalter können mitmachen. Zwar haben Flugreisen grundsätzlich keine gute Klimabilanz, aber für viele Reisedestinationen gibt es keine Alternative zur Anreise mit dem Flugzeug. So hat sich das Umweltzeichen-Team für einen Kompromiss entschieden: „Es kommt auf das Verhältnis von Flug und Aufenthaltsdauer an. Wenn man schon fliegt, weil es keine Alternative gibt, sollte man länger bleiben. Wir betrachten es nicht als verantwortungsbewusst, für einen Aufenthalt von wenigen Tagen weite Strecken zu fliegen“, erklärt Kornherr. Das Umweltzeichen-Team im Lebensministerium und beim VKI bietet interessierten Reiseveranstaltern im Herbst 2008 Workshops, bei denen die Erfordernisse und Vorteile des neuen Umweltzeichens für Reiseangebote präsentiert werden. u Kontakt: DI Christian Kornherr, Verein für Konsumenteninformation (VKI) Tel.: +43/(0)1/588 77-254 DI Elvira Kreuzpointner und DI Dr. Regina Preslmair, BMLFU, Abt. Betrieblicher Umweltschutz und Technologie VI/5 Stubenbastei 5, 1010 Wien, Tel.:+43/(0)1/515 22-1645 www.umweltzeichen.at


Win-win-Situation: Kosten sparen und Klima schützen! Wirtschaftliches Handeln und Klimaschutz sind im Tourismus kein Gegensatz. Auf den folgenden Seiten werden Ihnen ausgewählte erfolgreiche Beispiele aus den Bereichen Energie, Wasser, Bauen und Mobilität vorgestellt. Lassen Sie sich beraten, nützen Sie die Fördermöglichkeiten und erzielen Sie große Effekte für Ihren Tourismusbetrieb und unser Klima!

Österreich ist bei der Nutzung von Biomasse-Heizanlagen weltweit führend, technologisch stehen heimische Unternehmen an der Spitze und der Wald wächst in Österreich gut nach. Die Verbrennung von Holz setzt gleich viel CO2 frei, wie die Bäume für ihr Wachstum aufgenommen haben. Die gleiche Menge CO2 gelangt in die Umwelt, wenn das Holz ungenutzt vermodert – aus diesem Grund spricht man von einem CO2-neutralen Energieträger. Wenn in einem begrenzten Gebiet ausreichend Wärmeabnehmer vorhanden sind, kann die Errichtung eines zentralen Biomasse-Heizwerkes eine sehr wirtschaftliche Maßnahme sein.

Fernwärme in Tourismusdestinationen: Biomasse-Heizkraftwerk Lech Objektbeschreibung: Die Heizzentrale steht am Ortseingang von Lech und stellt eine architektonische Meisterleistung dar. Auf minimalster Grundfläche (1.300 m²) wurde zwischen Straße und Zürsbach ein der Landschaft optimal angepasster Bau erstellt. Brennstofflieferanten sind ausschließlich regionale Unternehmen. Ausgangssituation: Lech mit seinem kompakten Siedlungsgebiet im Ortsbereich bietet sich für ein Fernwärmeheizsystem geradezu an. Hauptveranlassung war eigentlich eine Verbesserung der Emissionssituation in Lech. Bedingt durch die im Winter – also gerade während der Heizperiode – ständig auftretende Inversionswetterlage, kann es im engen Talkessel zu Schadstoffkonzentrationen im Ortszentrum kommen. Die Schadstoffe resultierten in der Vergangenheit aus Hausbrand und Verkehr. Anlagenbeschreibung/Technische Daten: Die Wärmeerzeugung erfolgt in zwei vollautomatischen Holzkesseln mit einer Brennstoffwärmeleistung von 2,5 bzw. 5 MW. Durch einen Tiefbunker werden Hackschnitzel von zwei automatischen Krananlagen eingelagert. Der Einbau einer Kondensationsanlage erbringt 10 % zusätzliche Heizleistung und senkt, zusammen mit einem Elektrofilter, die Emissionen weiter. Die restlichen Abgase werden über einen 25 m hohen Kamin in die Atmosphäre abgeführt, wo sie durch Windeinwirkung nach oben und dann horizontal abgetrieben werden. Das Fernwärmenetz hat im Endausbau eine Leitungslänge von 14 km und versorgt 180 Objekte.

Errichtungskosten: ca. € 11.000.000,Einsparungen: Die Hoteliers in Lech konnten ihre Heizkosten um 25 % bis 33 % senken. Resultate: Die Luftqualität in Lech wurde, bedingt durch die Emissionsreduktion und den Standort der Heizzentrale, wesentlich verbessert. Die jährliche Emissionsbilanz nach der Umstellung weist 6,6 Tonnen weniger CO2 und 7 Tonnen weniger SO2 (saurer Regen) auf. Weiters konnte die regionale Wertschöpfung erhöht und ein klares Signal für einen „sauberen“ Tourismus gesetzt werden. Kontakt: Bürgermeister Ludwig Muxel Gemeinde Lech, Dorf 329, A-6764 Lech Tel.: +43/(0)5583/2213 buergermeister@gemeinde.lech.at Weitere Infos zum Heizkraftwerk Lech finden Sie unter www.vkw.at/inhalt/at/2545.htm.

Unabhängige Ansprechpartner für Planung, Förderansuchen, Ausschreibung, Errichtung oder für Betriebsprobleme von Biomasse-Heizwerken finden Sie unter www.qm-heizwerke.at, einem Service von klima:aktiv.


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Die moderne Bautechnologie macht es möglich, dass Gebäude auf herkömmliche Heizsysteme verzichten können. Voraussetzung dafür sind ein perfekter Wärmeschutz, wie er in den Passivhäusern mit Dämmstärken bis über 30 Zentimeter bereits tausendfach eingesetzt wird, sowie eine Lüftungsanlage, die aus der warmen Abluft Energie zurückgewinnt. Passivhaus-Lüftungen sind keine Klimaanlagen im herkömmlichen Sinn, sie bringen stets frische Zuluft und werden daher auch als „Komfortlüftung“ bezeichnet. Auch bei der Erweiterung bestehender Objekte kann die Passivhaus-Technologie vorteilhaft eingesetzt werden – ganz besonders dort, wo größere Mengen an Abwärme anfallen.

Null-Energie-Hotel Stadthalle Wien

Bild: Österreichische Energieagentur

NiedrigEnergieBauweise: Aparthotel Adler Objektbeschreibung: Das Aparthotel Adler in Hinterglemm, Salzburg, entstand Ende der 1970er Jahre und wurde in den 1980er und 1990er Jahren auf etwa 200 Betten ausgebaut. Im Jahr 2003 erweiterte man das Hotel in Niedrigenergiebauweise um ein Hallenbad, einen Wellness-Bereich und ein Restaurant. Anlagenbeschreibung/Technische Daten: Die erste Solaranlage mit 25 m² wurde im Jahr 2003 zur Warmwasserbereitung des Hotels und zur Erwärmung des rund 50 m² großen Hallenbads errichtet. Eine Nachheizung erfolgte durch die bestehende Ölheizung mit einer Kesselleistung von 64 kW, jedoch konnten mit der thermischen Solaranlage knapp 85 % des gesamten Primärenergiebedarfs eingespart werden. Die zweite Solaranlage, errichtet im Jahr 2006, dient mit 27,6 m² Flachkollektoren sowohl zur Warmwasserbereitung als auch zur Unterstützung der Raumheizung. Der neue Westtrakt mit einer Fläche von 1.152 m² wurde in Niedrigenergiebauweise errichtet. Die Besonderheiten sind ein kompakter Grundriss, eine Wärmedämmung der Außenwände mit 30 cm sowie der Verzicht auf Wärmebrücken (die Balkonplatten sind vom Gebäude thermisch getrennt). Das Heizsystem hat durch eine kontrollierte Be- und Entlüftung einen Heizwärmebedarf von 17 kWh/m2.

„Null Energie“ will das Hotel Stadthalle in Wien (Hackengasse 20, 15. Bezirk) verbrauchen. Schon jetzt ist das Hotel mit dem Umweltzeichen ausgezeichnet. Nun wird das daneben liegende Haus mit Keller, Erdgeschoß, fünf Obergeschoßen und einem Dachausbau neu errichtet, konzipiert als Null-Energie-Gebäude. Die geplanten Maßnahmen umfassen eine kontrollierte Raumlüftung mit Wärmerückgewinnung sowie den Ausbau der bestehenden Solaranlage. Das Passivhaus-Hotel wird über eine Photovoltaikanlage, die Grundwassernutzung zur Energiegewinnung, eine zentral gesteuerte Überwachung der Energieträger sowie der Kosten und über noch mehr Regenwassercontainer für die Toilettenspülungen verfügen. Mehr Informationen erhalten Sie auf www.hotelstadthalle.at oder auf Anfrage bei Frau Michaela Reitterer unter michaela@hotelstadt-halle.at.

Einsparungen: Allein aufgrund der Solaranlageninstallation ergibt sich eine Brennstoffeinsparung von knapp 6.000 Litern Heizöl, was derzeit rund € 6.000,- pro Jahr entspricht. Der neue Westtrakt verursacht nur minimale Heizkosten. Bild: Hotel Stadthalle Wien, Lavendeldach statt Klimaanlage

Resultate: Die wesentlichen Vorteile des Niedrigenergiestandard-Hotels sind für die Hotelbetreiber, Albert und Elisabeth Schwaighofer, neben den geringeren Heizkosten vor allem die Helligkeit der Räume und das sonnendurchflutete Ambiente. Kontakt: Aparthotel Adler, Familie Schwaighofer Hasenbachweg 31, A-5754 Hinterglemm Tel.: +43/(0)6541/7331-78 info@aparthotel-adler.at www.aparthotel-adler.at

Der Standard für energieeffizientes und ökologisches Bauen in Österreich ist das „klima:aktivHaus“. Alle Informationen, Kriterien und Ansprechpartner finden Sie unter www.klimaaktivhaus.at! Viele Beispiele für energieeffizientes Bauen finden Sie auf www.klimaaktiv-gebaut.at.


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Schutzhütten liegen oft an exponierten Stellen, wo ein ausgezeichneter Wärmeschutz und der Einsatz von erneuerbaren Energien eine ganz besondere Rolle spielen. Aufgrund der sensiblen alpinen Ökosysteme ist es wichtig, dass Hütten optimal in ihre unmittelbare Umgebung integriert werden.

Bild: Hochgründeck

Energieautonome Schutzhütte: Heinrich-Kiener-Haus Objektbeschreibung: Das Heinrich-Kiener-Haus ist eine private Schutzhütte auf dem 1.800 m hohen Hochgründeck in Salzburg. Der Klimabündnis-Betrieb wird als „ökologische Bio-Schutzhütte“ geführt und finanziert sich selbst. Das komplett aus Holz errichtete Haus ist energieautonom. Es wird mit Holz aus der Umgebung, Sonnenenergie und einer kontrollierten Wohnraumbelüftung beheizt. Zwei Fotovoltaikanlagen und ein Windkraftwerk versorgen den gesamten Betrieb mit Strom. Die Zubereitung der Speisen für die Gäste erfolgt über Holz- und Solarherde. Ein Luftsolarkollektor verhindert das starke Auskühlen des Hauses im Winter. Mit einer Grauwasserreinigung werden sämtliche Abwässer nach dem Vorbild der Natur gereinigt und die Rotte der Kompost-Trockentoiletten wird zur Erosionsbekämpfung eingesetzt. Anlagenbeschreibung/Technische Daten: - Zwei Fotovoltaikanlagen von je 1 kW Leistung sind mit drei Batterie blöcken verbunden. Abwechselnd wird immer einer dieser Blöcke geladen, die anderen zwei sind in Betrieb. Bei Schlechtwetter werden die Batterien durch ein Windkraftwerk mit einer Leistung von 700 Watt geladen. Monatliche Stromkostenersparnis von ca. E 200,-. - 8 m² Sonnenkollektoren an der Südfassade der Hütte arbeiten als Schwer kraftanlage und geben die Energie an einen Sphärentauscher ab. Dieser leitet die Wärme in die Schichtung des Hygienepuffers, welcher mit Schaf wolle gedämmt ist. - 10 m² Vakuumsonnenkollektoren am Dach des Nebengebäudes geben die Wärme in die Rotte des Komposts ab. Die überschüssige Wärme dient zur Beheizung des Hauses. - An der Südfassade befinden sich zwei Solarluftkollektoren, welche das Haus im Winter beheizen und im Sommer belüften. - Durch einen Kreuzstromwärmetauscher wird überschüssige Wärme aus der Küche abgeleitet, womit frische Luft erwärmt und im Gastraum wieder ab gegeben wird. - Ein 500-Liter-Hygienepuffer mit externen Sphärentauschern dient als thermischer Energiemanager. Ein in den Puffer hineingewandeltes Edelstahl rohr dient als Boiler; dadurch wird womit keine Fremdenergie zum Auf kochen des Wassers benötigt wird. Kontakt: Heinrich-Kiener-Haus A-5600, Ginau 17, St. Johann/Pongau www.heinrich-kienerhaus.com

Bild: Österreichischer Touristenklub

Passivhaus-MOdell für die Alpen: Schiestlhaus Ein weiteres Vorzeigebeispiel für enegieeffizientes und ökologisches Bauen in hochalpiner Insellage ist das Schiestlhaus am Hochschwab in der Steiermark vom Österreichischen Touristenklub. Das im Jahr 2005 komplett neu errichtete Passiv-Schutzhaus wurde nach dem aktuellsten Stand der Technik interdisziplinär und bis ins Detail energieeffizient geplant. Diese Schutzhütte gilt als Prototyp für modernes, ökologisches Bauen in hochalpiner Insellage. Die gestaltbildenden Prinzipien „normaler“ Passivhäuser – Zonierung, Kompaktheit, asymmetrischer Umriss, Konzentration der Fensterflächen nach Süden, in Fassaden integrierte Fotovoltaik – sind hier für die extreme Lage und spezielle Vorfertigung zugespitzt und schlüssig bewältigt. Weitere Informationen können unter www.oetk.at angefragt werden.

Weitere umweltfreundliche Schutzhütten unter: www.alpenverein.at www.naturfreunde.at


Bilder und grafik: Österreichische energieagentur

Pelletsanlagen eignen sich für jedes Unternehmen, das einen komfortablen und vollautomatischen Betrieb wünscht. Besonders gut sind Betriebe geeignet, in denen bereits ein Lagerraum, zum Beispiel für Heizöl, vorhanden ist. Die alte Heizung samt Öltank wird innerhalb von zwei Tagen fachgerecht ausgebaut und entsorgt. Der alte Tankraum ist als Lager für die Pellets im Allgemeinen ausreichend. Die Pelletsheizung ist ein höchst wirtschaftliches Gesamtheizsystem, das perfekt auf die Bereitstellung von Warmwasser, Heizung und Niedrigtemperaturwärme für den WellnessBereich abgestimmt werden kann.

WäRME DURCH HoLZPELLETS: HoTEL APPELHoF Objektbeschreibung: Große Anlage, bestehend aus mehreren Gebäuden, beheizte Fläche von ca. 8.000 m2, Wellness-Bereich von ca. 350 m2, Hallenbad, beheiztes Freibad Ausgangssituation: Das alte Bauernhaus mit Nebengebäuden wurde im Laufe der Jahre ausgebaut und renoviert, wobei am Ende verschiedene Heizsysteme wie Strom, Gas und Öl eingesetzt wurden. Der Ölverbrauch allein betrug 250.000 Liter jährlich. Da wegen eines weiteren Ausbaus die Heizung zu klein geworden war, der Ölpreis immer höher stieg und die Förderungen günstig waren – nicht zuletzt auch aus Umweltschutzgründen –, entschied man sich für den Umstieg auf ein PelletsHeizsystem. Anlagenbeschreibung/Technische Daten: Fröling-Tandemanlage, bestehend aus einem 500 kW und einem 300 kW-Kessel. Jahresbedarf an Pellets ca. 500 Tonnen, Wartungsaufwand 1 Stunde/Woche. Mikronetz. Das bestehende Heizhaus war für die Pelletskessel ausreichend groß. Für die Pelletslagerung wurde ein Turm obenauf gebaut. Errichtungskosten: € 240.000,- inkl. allem Einsparungen: € 60.000,- p.a. Resultate: Der Haustechniker, Herr Reisinger, ist von der Heizungsumstellung begeistert: Die Erwartungen wurden zu 100 % erfüllt, sagenhafte Einsparungen, Komfort und kein Ölgestank mehr! Kontakt: Kinderhotel Appelhof, A-8693 Mürzsteg 4 Haustechniker: Herr Reisinger Tel.: +43/(0)664/333 1457 reception@appelhof.at www.appelhof.at

LoKALER PELLETS-PooL IN NASSWALD Auf Pellets und Solarwärme setzt auch das Wirtshaus zum Raxkönig in Nasswald. Das Haus aus dem Jahr 1914 bietet auf einer Nutzfläche von rund 850 m2 14 Komfortzimmer mit 22 Betten. Im Jahr 2003 wurde eine umfassende Sanierung und Renovierung des Wirtshauses zum Raxkönig durchgeführt. Anstelle des alten Ölkessels wird das Gebäude nunmehr über einen Pelletskessel und eine Solaranlage mit Wärme versorgt – Letztere sorgt für minimalen Pelletsverbrauch im Sommer. Durch den Einkauf von Pellets über den lokalen Pellets-Pool bleibt die Wertschöpfung in der Region. Weitere Informationen unter office@raxkoenig.at Sie wollen ebenfalls auf Hackschnitzel, Pellets oder Scheitholz umsteigen? Unter www.holzwaerme.klima-aktiv. at finden Sie Ansprechpartner, Fachinformationen und Fördermöglichkeiten.


Bilder: Hotel Krallerhof

Hackschnitzel oder Pellets stehen als nachwachsende Energieträger für eine vollautomatische Heizung zur Verfügung. Die Wahl ist abhängig von den Gegebenheiten, die der Betrieb aufweist. Hackschnitzel sind im Vergleich zu Pellets die kostengünstigere Alternative. Ideale Voraussetzungen für den Einsatz von Hackschnitzel sind Eigenwald, eine ausreichende Fläche für die Anlage sowie entsprechende Personalressourcen oder die Nachbarschaft eines landwirtschaftlichen Betriebes, der eine Hackschnitzelanlage betreibt und Fernwärme liefert.

Wärme durch Hackschnitzel: Sportgasthof Kurath Objektbeschreibung: Der Sportgasthof Kurath in St. Filippen, Kärnten ist ein Gästehaus mit 28 Betten. Die Gesamtnutzfläche beträgt 1.250 m2 inkl. Fitnessbereich. Ausgangssituation: In den letzten 15 Jahren wurden immer wieder kleinere Renovierungen vorgenommen. Der Heizölverbrauch belief sich auf 25.000 Liter pro Jahr. Anlagenbeschreibung/Technische Daten: Die Leistung des Hargassner Hackgutkessels beträgt 100 kW, der Brennstoffbedarf 360 Schüttraummeter pro Jahr. Errichtungskosten: Gesamtkosten € 50.000,- für bauliche Adaption und Errichtung der Anlage inkl. 100 Meter Leitung. Die Förderungsabwicklung und -einreichung erfolgte über die Hausbank. Einsparungen: 25.000 Liter Heizöl, € 11.000,- p.a. Resultate: Die Anlage ist in einem landwirtschaftlichen Gebäude untergebracht. Als Lagerraum für das Hackgut dient ein alter Getreidesilo. Der Wartungsaufwand beträgt eine Stunde pro Woche. Anton Kurath besitzt 60 Hektar Wald und erzeugt sein Hackgut selbst.

Ebenfalls auf Hackschnitzel umgestiegen ist das Hotel Krallerhof in Leogang, Salzburg. Das 4-SterneSuperior-Hotel mit 118 Zimmern und 60 Mitarbeitern, 300 Restaurantsitzplätzen, 6 Konferenzräumen sowie 1.720 m² Wellness-Landschaft zählt 64.000 Übernachtungen pro Jahr. Vor dem Bau der BiomasseHeizzentrale wurde mit Strom und mehreren Ölkesseln geheizt. Jetzt sorgen zwei Biomasse-Heizkessel sowie Schwimmbadkollektoren für Raumwärme und Warmwasser. Die Gesamtkosten betrugen € 550.000,-, davon wurden 30 % von der Kommunalkredit Austria AG gefördert. Mehr Informationen unter www.krallerhof.at. Auf Hackschnitzel setzt auch Schloss Rothenthurn: Das ehrwürdige, alte Schloss in der Nähe von Spittal an der Drau, Kärnten, wurde bisher nur teilweise (200 m² von 1.000 m²) mit Flüssiggas, Ölradiatoren, Koks und elektrischem Strom beheizt. Die feuchten Wände und der Wunsch nach touristischer Nutzung machten eine Beheizung des gesamten Schlosses dringend erforderlich, weshalb ein Hackgutkessel installiert wurde. Die Kosten für die Beheizung betragen jährlich etwa € 4.500,-. Mit denselben Heizkosten wie früher kann nun die fünffache Fläche beheizt werden. Mehr Informationen unter www.castello-rothenthurn.at

Kontakt: Anton Kurath, Dorfstraße 6, A-9064 St. Filippen Tel.: +43/(0)4224/2228 info@gasthof-kurath.at www.gasthof-kurath.at Sie wollen ebenfalls auf Hackschnitzel, Pellets oder Scheitholz umsteigen? Unter www.holzwaerme.klimaaktiv.at finden Sie Ansprechpartner, Fachinformationen und Fördermöglichkeiten. Bild: Österreichische Energieagentur


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Bilder: Österreichische Energieagentur

Der größte Teil der im Gastgewerbe verbrauchten Energie fließt in die Wärme- oder Kälteerzeugung. Wo Wärmequellen in Form von (Ab-)Luft, Wasser oder Erdreich zur Verfügung stehen, ist die Wärmepumpe eine interessante Technologie. Besonders gut geeignet sind Wärmepumpen im Niedrigtemperaturbereich (z.B. Fußbodenheizungen, Wandflächenheizungen oder groß dimensionierte Heizkörper). Wird saniert, sollte der Installation einer Wärmepumpe immer die Totalsanierung der Gebäudehülle vorausgehen.

Wärmepumpe: Hotel Crystal Objektbeschreibung: Vitalhotel Crystal, Obergurgl, Tirol, auf knapp 2.000 metern Seehöhe, 200 Betten, Wellness-Bereich, Sportgeschäft

Weingut Berger: Wasser und Wärme aus dem Brunnen

Ausgangssituation: Ölheizung

Aus dem Grundwasser holt sich das Weingut Berger, Donnerskirchen, die Energie. Der Entnahmebrunnen liegt im Innenhof des neuen Hauses, als Rückgabebrunnen wird ein alter Hausbrunnen verwendet. Die Wasser-Wärmepumpe beheizt das Gästehaus, bereitet das Warmwasser auf und deckt ca. 40 % des Wärmebedarfs des alten Gebäudes. Die Wärmepumpe weist eine Heizleistung von 27 kW auf. Die Regelung der Heizungsanlage erfolgt über eine Außentemperatursteuerung. Mehr Informationen unter www.weingut-berger.com

Anlagenbeschreibung/Technische Daten: 5 Erdwärmepumpen mit 76 Erdsonden. Insgesamt wurden rund 8.000 Meter gebohrt. Die Erdwärmepumpen beheizen das Hotel inklusive des gesamten Wellness-Bereichs sowie des angeschlossenen Sportgeschäfts. Die Jahresarbeitszahl beträgt 4,2 – das heißt, mit einer Einheit eingesetztem Strom können 4,2 Einheiten Wärmeenergie bereitgestellt werden. Für die Warmwasserbereitung wurde zusätzlich eine Solaranlage mit 300 m² montiert. Errichtungskosten: € 240.000,- inkl. allem Einsparungen: jährlich 90.000 Liter Öl, die Amortisationsdauer beträgt 12 bis 14 Jahre Kontakt: Hotel Crystal, A-6456 Obergurgl/Ötztal Tel.: +43/(0)5256/6454 info@hotel-crystal.com www.hotel-crystal.com

Bei Wärmepumpen sind richtige Beratung und Installation besonders wichtig. Zertifizierte Wärmepumpeninstallateure haben die entsprechende Ausbildung und Praxis, zu finden unter www.klimaaktiv. at/bildung. Informationen zur Wärmepumpe finden Sie unter www.waermepumpe.klimaaktiv.at.


Bereits 12 % der gewerblich geführten Gastgewerbebetriebe in Österreich setzen Solaranlagen zur Warmwasserbereitung, Heizungsunterstützung oder zur Schwimmbaderwärmung ein. Allein im Jahr 2006 haben sich 350 Betriebe für den Einsatz einer Solaranlage entschieden. Attraktive Förderungen machen diese Betriebe von Brennstofflieferungen unabhängig. Geförderte, zukunftssichere Energietechnologien sind für nahezu alle der 15.000 Hotel- und Gastgewerbebetriebe in Österreich interessant.

Innovativ durch Einsparcontracting – der Kramsacher Hof

Bild: Turnerwirt

Wärme durch Solaranlagen: Hotel Turnerwirt Objektbeschreibung: Das 3-Sterne-Hotel Turnerwirt umfasst drei Gebäude, 70 Zimmer und insgesamt 190 Betten. Der beheizte Swimmingpool gehört ebenfalls zur energierelevanten Ausstattung. Der Turnerwirt zählt 30.000 Übernachtungen pro Jahr. Ausgangssituation: Motivation für die Installation der Solaranlage war vor allem die Reduktion der Kosten für die Warmwasserbereitung der drei Gebäude und des Swimmingpools. Anlagenbeschreibung/Technische Daten: Seit Februar 2006 liefert eine thermische Solaranlage auf dem Dach des Turnerwirts die nötige Wärme. Kollektorfläche 65 m² und 35 m², Ausrichtung Süden, Speicher: 5.000 und 2.250 Liter, Nachheizung: Gas und Öl Errichtungskosten: € 70.000, davon 30 % gefördert durch die Kommunalkredit Austria AG Einsparungen: jährlich ca. € 7.000,- an Energiekosten Kontakt: Hotel Turnerwirt, Linzer Bundesstraße 54, A-5023 Salzburg Tel.: +43/(0)662/640 630 turnerwirt@eunet.at www.turnerwirt.at Unabhängige und kostenlose Information und Beratung finden Sie unter www.solarwaerme.at/hotels-pensionen, einem Service von klima:aktiv. Sie wollen Ihr Hotel oder Ihre Pension sanieren? Nutzen Sie den kostenlosen Grobcheck von klima:aktiv für Ihr Gebäude! Ansprechpartner, Information und Beratung unter www.ecofacility.klimaaktiv.at!

Bilder: Österreichische Energieagentur

2001 wurde im Zuge der Hotelsanierung am Dach des Businesshotels im Unterinntal, Tirol, eine 65 m² große, thermische Solaranlage zur Warmwasserbereitung und zur Raumheizungsunterstützung errichtet. Finanziert wurde die Maßnahme im Rahmen eines Einsparcontractings: Zwischen dem Kramsacher Hof und dem Installationsunternehmen Kreidl KG in Kramsach wurde ein Contracting-Vertrag über einen Zeitraum von 15 Jahren abgeschlossen. Die Kreidl KG übernahm dabei die Finanzierung der Solaranlage und der Hotelbetreiber somit einen fix vereinbarten, indexgebundenen Preis pro Kilowattstunde Energie, die von der Solaranlage erbracht wird. Nach Ablauf der 15 Jahre gehört die Solaranlage dem Hotelbesitzer und liefert für den Rest ihrer Lebensdauer kostenlos Wärme. Der Gesundheitsund Vitalbereich im Hotel benötigt täglich rund 2.000 Liter Warmwasser zu 60 °C. Mit der thermischen Solaranlage werden durchschnittlich 74 % des Jahresbedarfs an Warmwasser gedeckt. Nähere Informationen können unter www.kreidl.at oder www.kramsacherhof.com angefordert werden.

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Bilder: Österreichische Energieagentur

Das innovative Finanzierungs- und Betreibermodell „Contracting“ ermöglicht dem Hotelier modernste Energieinvestitionen zum Nulltarif und hilft beim Sparen von Energie und Wasser. Ein spezialisiertes Unternehmen, ein „Contractor“, plant, errichtet und finanziert Energie- und Wasser-Effizienzmaßnahmen in Ihrem Unternehmen. Refinanziert werden diese Investitionen durch die erzielten Energie- und Wassereinsparungen oder aus dem Verkauf von Strom und Wärme.

Wassersparen durch Contracting: Kurhotel St. Josef Objektbeschreibung: Das Kurhotel St. Josef in Bad Dürrnberg, Salzburg, verfügt über 90 Zimmer und ist behindertengerecht konzipiert. Das Haus verzeichnet jährlich ca. 24.000 Nächtigungen, wobei die Aufenthaltsdauer der Gäste meist länger ist. Der Gebäudeeigentümer ist die Erzdiözese Salzburg. Ausgangssituation: Der ältere Gebäudeteil wurde vor 70 Jahren errichtet, der so genannte Gartentrakt vor 30 Jahren. Es gab größere und kleinere Sanierungsmaßnahmen im Laufe der Zeit. 2002 wurde in Zusammenarbeit mit TWP wasser:management ein Konzept zur Betriebskostenoptimierung für die Warmwasserbereitung erarbeitet, welches mit einem Trinkwasser-Einspar-Contracting umgesetzt wurde. Anlagenbeschreibung/Technische Daten: Für den Zeitraum von 60 Monaten wird die gesamte Einsparung in garantierter Höhe an den Contractor bezahlt. Darüber hinausgehende Einsparungen werden 50:50 zwischen Contractor und Auftraggeber geteilt, nicht erreichte Einsparwerte gehen zu 100 % zu Lasten des Contractors. Maßnahmen: Einsatz von Spülmengendosierern, moderne Duschtechnologie für Handbrausen und Wandbrausen, Durchflusskontrolle bei bestehenden Armaturen sowie Einsatz von Sensortechnologie im Waschtischbereich. Umsetzungskosten: € 72.150,Einsparungen: Wasserverbrauch vor Maßnahmensetzung: 13.625 m3 - Einsparung Wasser/Abwasser: 2.351 m3 p.a.

- Kosteneinsparung pro Jahr Wasser: € 8.793,- Kosteneinsparung pro Jahr Energie: € 5.643,- Kosteneinsparung pro Jahr gesamt: € 14.436,-

Resultate: - keine Investition für den Gebäudeeigentümer - kein Risiko für den Gebäudeeigentümer (Einspargarantie) - keine baulichen Maßnahmen notwendig - neue Armaturen und Duschköpfe - Hygieneoptimierung in Küche und öffentlichen WC-Anlagen - Komfortsteigerung - Servicekosten für gesamte Laufzeit inkludiert - 24-Stunden-Kundendienst Kontakt: TWP wasser:management, Pfaffenbichlweg 3, A-5422 Bad Dürrnberg Ing. Erwin Bernsteiner Tel.: +43/(0)6245/83482-300 erwin.bernsteiner@wasser-management.at www.wasser-management.at Kurhotel St. Josef www.kurhotel-stjosef.at

Wollen Sie mehr über die Finanzierung von Energiesparmaßnahmen mittels Contracting wissen? Informationen und Ansprechpartner unter www.ecofacility.at, einem Service von klima:aktiv.


Der Wärmeverlust über Wände, Decken und Fenster kann mit den üblichen Maßnahmen fast immer auf die Hälfte bis ein Viertel reduziert werden. Darüber hinaus trägt Wärmedämmung zur Komfortsteigerung bei, da die Wände im Winter spürbar wärmer sind. Wenn ein Heizkesseltausch notwendig ist, sollte zuerst an die Dämmung gedacht werden, denn nach einer Dämmung reicht ein weitaus kleinerer und kostengünstigerer Heizkessel aus.

Thermische Sanierung: Ferienhotel Pass Thurn Objektbeschreibung: Das Ferienhotel Pass Thurn in Mittersill, Salzburg, umfasst 37 Zimmer, zwei Restaurants, eine Hotelbar, eine große Saunaanlage sowie diverse Sporteinrichtungen. Ausgangssituation: Als die jetzigen Inhaber, Pamela und Paul Schöppl-Obermoser, im Dezember 1998 das Hotel übernahmen, begannen sie sehr rasch mit umfassenden Sanierungsmaßnahmen. Ihr Ziel war es, nicht nur die Energiekosten deutlich zu senken, sondern auch die Belastung für die Umwelt zu reduzieren und damit dem wachsenden Umweltbewusstsein der Gäste Rechnung zu tragen. Sanierungsmaßnahmen: Vor Beginn der Sanierung wurde der kostenlose Grobcheck des Umwelt.Service. Salzburg, einem Regionalpartner des Programms ecofacility, zur Ermittlung der Energieeinsparpotenziale in Anspruch genommen. Nach einer detaillierteren Energieanalyse wurden in Begleitung eines akkreditierten Energieberaters die folgenden Sanierungsmaßnahmen umgesetzt: - Tausch aller Fenster und Balkontüren - Installation moderner WC-Spülkästen und Brauseanlagen in den Nassräumen - Vollwärmeschutz für die gesamte Außenfassade - Optimale Einstellung der Heizungs- und Lüftungsanlagen durch Profes sionisten - Tausch des Ölbrenners - Online-Betreuung der gesamten Heizungs- und Lüftungsanlagen durch einen Fachbetrieb Resultate: Der Heizenergiebedarf konnte von 173.195 kWh auf 79.957 kWh reduziert werden, was einer Einsparung von 54 % entspricht. Die Gebäudeheizlast sank von 77 kW auf 46 kW. Im Jahr 2004 erhielt das Hotel das Österreichische Umweltzeichen für Tourismusbetriebe. Kontakt: Familie Schöppl-Obermoser, Pass Thurn 11, A-5730 Mittersill Tel.: +43/(0)6562/8377 passthurn@adis.at www.passthurn.at

Bild: Wirtschaftskammer Salzburg

Sanierung in KleinbeTrieben – Aparthotel Jägerheim Das Aparthotel Jägerheim in Flachau, Salzburg, ist ein sehr gutes Beispiel dafür, dass auch kleinere, familiengeführte Tourismusbetriebe viel an Heizkosten einsparen und gleichzeitig einen großen Beitrag zum nachhaltigen Umweltschutz leisten können. Mithilfe einer wärmetechnischen Sanierung der gesamten Gebäudehülle inklusive Fenstertausch im gesamten Objekt konnte der Norm-Heizwärmebedarf trotz Erweiterung des Gebäudes um 52 % reduziert werden. Weiters entschloss sich die Familie Viehauser zu einem Anschluss an eine BiomasseNahwärmeversorgung. Insgesamt wurden im Betrieb des Aparthotels Jägerheim 43 Tonnen CO2 pro Jahr eingespart. Mehr Informationen unter info@jaegerheim.at

Nutzen Sie den kostenlosen Grobcheck und die unabhängige Beratung zum Thema Sanierung von klima:aktiv! Informationen und Ansprechpartner unter www.ecofacility.at! Bild: Hotel Pass Thurn

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Bild: BMWA

Wer Bahn oder Bus für Urlaubs- und Geschäftsreisen benützt, verliert individuelle Mobilität am Zielort. Einmal dort angekommen, ist man an öffentliche Verkehrsnetze und Fahrpläne gebunden – was besonders die weitere Fortbewegung in ländlichen Gebieten aufwändig und unkomfortabel macht. Aus diesem Grund entscheiden sich letztendlich viele Reisende doch für das eigene Auto, auch wenn man für den eigentlichen Anreiseweg die Bahn bevorzugen würde. Dass man ohne das eigene Auto nicht zwangsläufig seine individuellen Mobilitätsbedürfnisse einschränken muss, haben Tourismusdestinationen wie Werfenweng und dessen Partnergemeinden im Netzwerk „Alpine Pearls“ in den letzten Jahren jedoch schon erfolgreich bewiesen (siehe Beitrag auf Seite 15). Neben diesen bereits international bekannten Vorzeigebeispielen sollen im Folgenden auch andere Ansätze und Initiativen vorgestellt werden, wie man klimaschonende Anreise und individuelle Mobilität vor Ort miteinander verbinden kann.

Innovative Mobilitätslösungen für Tourismusdestinationen Coaster – vollautomatische und batteriebetriebene Schienentaxis Seit der Entwicklung des Autobusses gab es kaum Systeminnovationen im öffentlichen Nahverkehr. Mehr Flexibilität und Kosteneffizienz verspricht ein neuartiges öffentliches Verkehrsmittel, der Coaster. Dabei handelt es sich um vollautomatische, batteriebetriebene Schienentaxis, die nach Bedarf und nicht nach einem Fahrplan verkehren. Der Coaster ist für Kapazitäten von etwa 2.500 Personen pro Stunde ausgelegt und erreicht eine Geschwindigkeit von rund 50 km/h. In Arosa in der Schweiz verkehrt seit Kurzem der „Tschuggen Coaster“. In einer geheizten Kabine mit Rundumsicht und neun Sitzplätzen wird der Gast vom Hotel mitten in die Aroser Bergwelt transportiert. Ähnlich einem Taxi oder Aufzug ruft der Gast an einer Station das Fahrzeug und wird vollautomatisch ans Ziel gebracht. Das System verkehrt auf einer stehenden Schienenkonstruktion, die optimal in die Landschaft eingepasst ist. Die Schweizer „Interessengemeinschaft Coaster“ bietet online Informationen zu dieser Technologie unter www.ig-coaster.ch.

Bild: 17und4, Tschuggen Coaster, Arosa

Xeismobil – Interaktive Mobilitätszentrale und Rufbussystem In der Region des steirischen Gesäuses, umgangssprachlich Xeis genannt, haben sich 16 Gemeinden zum Verkehrsprojekt „Xeismobil“ zusammengeschlossen (im Rahmen des EU-InterregProgramms „Mobil-Alp“). Dabei wurden die Tourismusbüros in Eisenerz, Admont, St. Gallen und Wildalpen zu Mobilitätszentralen aufgerüstet und mit der bestehenden Mobilitätszentrale in Graz verknüpft. Die Aufgaben der Mobilitätszentralen sind Fahrplaninformation, Kundenberatung, Fahrradverleih und die Organisation flexibler ÖV-Bedienformen wie dem Rufbus. Das flexible Rufbussystem kommt dort zum Einsatz, wo der öffentliche Verkehr nicht mehr kostendeckend geführt werden konnte. Der Rufbus kommt auf Bestellung (telefonisch eine Stunde vor Abfahrt, Gruppen mit mehr als 6 Personen am Vortag) und fährt somit nur dann, wenn wirklich Bedarf besteht. Der Einstieg erfolgt immer an den im Fahrplan angegebenen Haltestellen, der Ausstieg kann auch bis zu 500 Meter abseits der Rufbusstrecke liegen. Die Rufbusse können mit allen Verbundkarten benützt werden. Die interaktive Landkarte der Homepage von Xeismobil bietet realitätsnah einen detaillierten Überblick über die Infrastruktur und die Attraktionen der Erlebnisregion. Rund 3.300 Fahrgäste pro Jahr nutzen den Xeismobil-Rufbus, dies entspricht einer Steigerung von 60 % im ersten Jahr. Informationen zu dem Projekt stehen unter www.xeismobil.at und www.mobilalp.eu zur Verfügung. Bild: Xeismobil


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Bild: Vila Vita Hotel

Solar-Kleinfahrzeuge im Vila Vita Hotel und Feriendorf Pannonia Seit Kurzem stellt das Vila Vita Hotel und Feriendorf Pannonia am Rand des Nationalparks Neusiedlersee-Seewinkel den Gästen und Einheimischen eine Flotte von ökologischen Kleinfahrzeugen zur Verfügung. Die „Solar Fun Cars“ für Fahrer aller Altersgruppen haben eine einstellbare Höchstgeschwindigkeit von 45 km/h und sind mit Scheinwerfern, Blinkern und Bremslichtern absolut straßentauglich. Durch die am Dach montierten Sonnenkollektoren erzielen die Mini-Autos eine Fahrreichweite von über 135 km. Für sonnenlose Tage gibt es im Vila Vita sowie in Pamhagen jeweils eine Stromtankstelle. Ein GPS-System, welches Informationen zu den Sehenswürdigkeiten rund um den Neusiedlersee beinhaltet, soll in Zukunft in die „Solar Fun Cars“ integriert werden. Dies erlaubt vor allem eine umweltschonende Besichtigung des Nationalparks Neusiedlersee-Seewinkel und des Naturerlebnisses Seewinkel. Weiters wird im Vila Vita ein Solarbus mit einer Kapazität von elf Personen angeschafft werden, der die Mobilität innerhalb der Anlage steigert und das Projekt „Autofreie Zone Vila Vita“ weiter fördert. Die Fun Cars kosten in der Anschaffung zwischen € 8.000,- und € 10.000,- und werden derzeit von Vila Vita für € 20,- (halbtags) bzw. € 35,- (ganztags) vermietet. Mehr Informationen unter www.storch.at

Carsharing – das Auto am richtigen Ort zur richtigen Zeit Wer am Zielort auf sein eigenes Auto nicht verzichten will oder kann, findet möglicherweise mit dem Carsharing ein attraktives Angebot. Anders als bei der konventionellen Autovermietung können hier Autos, die an vielen verschiedenen Standorten bereitstehen, mittels einer CarsharingKundenkarte entsperrt und bedarfsgerecht – auch stundenweise – benützt werden. Nach Benützung wird das Auto mit der Kundenkarte wieder versperrt, die Abrechnung erfolgt durch den Anbieter stunden- und kilometergenau im Nachhinein. In Österreich wird Carsharing vom klima:aktiv-Partner Denzel Mobility angeboten. 200 Standplätze in ganz Österreich, meist an Bahnhöfen und Verkehrsknotenpunkten, bieten eine unkomplizierte Kombination der Vorteile von öffentlichen Verkehrsmitteln mit dem Auto. InhaberInnen der ÖBB-Vorteilscard erhalten zusätzliche Vergünstigungen. Wie MietwagenAnbieter verfügen auch Carsharing-Anbieter über moderne Fahrzeugflotten, die im Durchschnitt energieeffizienter sind. So bietet Denzel Mobility seit August 2008 für seine KundInnen auch den neuen Smart Micro HD ab € 1,50 pro Stunde und € 0,38 pro Kilometer an – Treibstoff inklusive. Weitere Informationen finden Sie unter www.carsharing.at

Bild: Denzel Mobility

Das klima:aktiv mobil-Programm des Lebensministeriums (BMLFUW) „Mobilitätsmanagement im Freizeit- und Tourismusverkehr“ unterstützt Tourismusdestinationen und -betriebe bei der Umsetzung und Vermarktung klimafreundlicher Verkehrslösungen. Regionale und lokale Kooperationspartner in der Freizeit- und Tourismusbranche erhalten finanzielle Unterstützung und Beratung, wie Verkehrsprobleme gelöst und die Lebensqualität vor Ort erhöht werden können. Die Schwerpunkte des Programms sind: - Verbesserungen für eine autofreie Anreise in die Tourismusregionen und -orte - Schaffung von Anreizen und Angeboten für sanft-mobile Ausflüge - Vorschläge und Maßnahmen für die Abwicklung von Großveranstaltungen - Vorschläge und Maßnahmen für einen sanft-mobilen Freizeitverkehr am Tag und in der Nacht (Erreichbarkeit von Freizeiteinrichtungen wie Kultur- und Sporteinrichtungen, Ausgehen etc.) u Kontakt: DI Dr. Romain Molitor (Projektleitung, Trafico Verkehrsplanung Wien) Tel.: +43/(0)1/8900 681 freizeit.mobil@trafico.at www.klimaaktiv.at/freizeittourismus, www.klimaaktivmobil.at Das Programm wird unterhalten von den Projektpartnern Trafico, Naturfreunde Internationale, mobilito Mobilitätszentrale Salzburg, stadtland und dem Klimabündnis Österreich.


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Integra 1/08 Tourismus gewinnt durch Klimaschutz

NEUE PREISE Liebe Abonnentinnen und Abonnenten, Leserinnen und Leser! Ab Ausgabe 1/2008 gelten folgende Preise: E 10,- Euro für ein Abo plus Versandkosten (E 2,50 Euro in Österreich, mind. E 3,70 im Ausland, pro Heft) E 7,- für ein ermäßigtes StudentInnen-Abo plus Versandkosten E 6,- für ein Einzelheft plus Versandkosten Wir hoffen, dass Sie Integra auch zu den neuen Konditionen weiterhin beziehen möchten. Unsere Abonnentinnen und Abonnenten bitten wir um eine kurze Mitteilung per E-Mail an office@respect.at oder per Post an unsere Adresse respect – Institut für Integrativen Tourismus und Entwicklung, Diefenbachgasse 36/3, 1150 Wien. Falls wir nichts von Ihnen hören, gehen wir davon aus, dass Sie Integra weiter erhalten möchten. Herzlichen Dank für Ihr Interesse!

Impressum Herausgeber & Medieninhaber: respect – Institut für Integrativen Tourismus und Entwicklung Mitherausgeber: Naturfreunde Internationale (NFI) Erscheinungsweise: neu ab Ausgabe 1/2008: 2x/Jahr Druck: Robitschek & Co. Ges.m.b.H., 1050 Wien Redaktion: Andreas Zotz, Margit Leuthold, Karin Chladek Redaktionsanschrift: Diefenbachgasse 36/3, A-1150 Wien Tel.: +43/(0)1/895 62 45, Fax +43-/(0)1/812 97 89 E-Mail: integra@respect.at Website: www.respect.at Erscheinungstermin Integra 1/2008: 24.09.2008 Grafische Gestaltung: Daniela Toth Auflage: 15.000 Stück ISSN: 1608-0696 Namentlich gekennzeichnete Artikel geben die Meinung des Autors/ der Autorin wieder, welche nicht den Meinungen der Partner dieser Integra-Sondernummer sowie der Redaktionsmeinung entsprechen muss.

Termine Täglich bis 19.10.2008 klimafreundlich mobil – Ideen für den Verkehr der Zukunft Die Sonderausstellung am Technischen Museum Wien widmet sich dem Thema der klimaschonenden Mobilität. Das zentrale Motto: Jeder kann selbst durch kleine Maßnahmen in seinem persönlichen mobilen Verhalten einen Beitrag zum Klimaschutz leisten. Die Ausstellung erfolgt in Kooperation mit dem Lebensministerium im Rahmen des Aktionsprogramms klima:aktiv mobil. Technisches Museum Wien, www.tmw.at 07.-08.10.2008 Österreichische Klimabündnis Konferenz 2008 „Grenzenloser Klimaschutz“ Regionale Perspektiven für ein globales Problem Bei der 17. österreichischen Klimabündnis Konferenz 2008 auf der

Klosterruine Arnoldstein am steht neben Fachvorträgen der grenzüberschreitende Charakter des Klimawandels im Zentrum. Eine offizielle Delegation der indianischen Völker Amazoniens macht darauf aufmerksam. www.klimabuendnis.at 26.02.2009–02.03.2009 Reisepavillon – Messe für anderes Reisen Erstmals findet der Reisepavillon in München in der Halle B5 der f.re.e. 2009 statt. Die aus der C-B-R hervorgegangene, größte Erlebnismesse Bayerns bietet einen idealen Rahmen für das Thema Nachhaltigkeit im Tourismus – mit seiner guten Anbindung an den öffentlichen Nahverkehr, der Photovoltaikanlage und ressourcenschonender Messeabwicklung. Neue Messe München, www.reisepavillon-online.de

respect – die umwelt- und entwicklungspolitische Stimme im Tourismus

www.respect.at

respect – Institut für Integrativen Tourismus & Entwicklung ist ein unabhängiger, nicht auf Gewinn ausgerichteter, international tätiger Verein mit Hauptsitz in Wien.

respect re spect

I N S T I T U T F Ü R I N T E G R AT I V E N TOURISMUS UND ENTWICKLUNG

MÖCHTEN SIE UNSERE ARBEIT UNTERSTÜTZEN? respect engagiert sich für eine sozial-, kultur- und umweltverträgliche Tourismusentwicklung. Schwerpunkte unserer Arbeit sind Information, Bildungs- und Öffentlichkeitsarbeit sowie Forschung. respect möchte erreichen, dass faires Reisen verstärkt nachgefragt und gelebt wird. respect richtet sich an alle, die beruflich oder in ihrer Freizeit mit Tourismus zu tun haben, insbesondere: • EntscheidungsträgerInnen und Multiplikatoren in Politik, Verwaltung und Tourismuswirtschaft • ForscherInnen, Lehrende und Lernende • JournalistInnen • Organisationen und Engagierte von entwicklungspolitischen und umweltpolitischen Verbänden • Soziale und kirchliche Einrichtungen >>> und dadurch mittelbar an alle Reisenden! FÖRDERMITGLIEDSCHAFTEN BEI respect: € 100,-/Jahr für Vereine, Institutionen und Organisationen € 25,-/Jahr für Einzelpersonen Mitglieder erhalten unsere 2x jährlich erscheinende Institutszeitschrift Integra und auf Wunsch regelmäßige Nachrichten per E-Mail über unsere Arbeit sowie Neues über Tourismus, Soziales und Umwelt. respect – Institut für Integrativen Tourismus & Entwicklung, Diefenbachgasse 36/3, 1150 Wien, www.respect.at Kontakt: Dr. Margit Leuthold, margit.leuthold@respect.at, office@respect.at


Tourismus gewinnt durch Klimaschutz Integra 1/08

Die Partner Bundesministerium für Wirtschaft und Arbeit (BMWA), Sektion Tourismus und Historische Objekte Die Aufgaben des BMWA im Bereich Tourismus liegen einerseits in der strategischen Ausrichtung der nationalen Tourismuspolitik, andererseits werden österreichische Interessen in Tourismusangelegenheiten gegenüber dem Ausland wahrgenommen. Die Tourismus-Servicestelle fungiert hierbei als zentrale Anlaufstelle, Koordinationsund Informationsplattform für alle Partner der Tourismus- und Freizeitwirtschaft sowie für Reisende selbst. Als Impulsgeber für die Tourismuswirtschaft werden bundesweite Aktionen gesetzt, Sonderprojekte lanciert sowie Staatspreise verliehen. Das BMWA verfolgt seit Jahrzehnten die Strategie der Nachhaltigkeit, die in den letzten Jahren um den Aspekt des Klimawandels erweitert wurde. Der österreichische Tourismus setzt konsequent auf ganzjährigen Qualitätstourismus. So werden Verbesserungen und Optimierungen zu hochwertigen touristischen Angeboten neben ökonomischen auch immer unter ökologischen und sozialen Gesichtpunkten angestrebt und gefördert. Weitere Informationen unter: www.bmwa.gv.at/BMWA/Schwerpunkte/Tourismus klima:aktiv klima:aktiv ist die im Jahr 2004 gestartete Initiative des Lebensministeriums (BMLFUW) für aktiven Klimaschutz und Teil der österreichischen Klimastrategie. Ziel ist die rasche und breite Markteinführung klimafreundlicher Technologien und Dienstleistungen in den Sektoren Bauen und Sanieren, Mobilität, Energieeffizienz und erneuerbare Energie. Klima:aktiv wird von der Österreichischen Energieagentur koordiniert und verwaltet. Mit 23 Programmen werden zielgruppenspezifisch die Entscheidungsträger und relevanten Akteure wie Länder, Gemeinden, Betriebe, Schulen, öffentliche Verwaltungen und Tourismusorganisationen zu Bemühungen im Klimaschutz motiviert. Mit Beratungs- und Qualifizierungsoffensiven, mit transparenten Standards beim Bauen und Sanieren, mit Qualitätssicherungsmaßnahmen sowie der Vernetzung relevanter AkteurInnen ergänzt klima:aktiv die ordnungsund steuerpolitischen Maßnahmen der österreichischen Klimastrategie. Weitere Informationen unter: www.klimaaktiv.at und www.klimaaktivmobil.at

Klimabündnis Österreich Das Klimabündnis ist eine globale Partnerschaft zum Schutz des Weltklimas zwischen europäischen Städten und Gemeinden und den indigenen Völkern der Regenwälder. In Österreich haben sich alle Bundesländer, zahlreiche Städte und Gemeinden sowie Betriebe und Bildungseinrichtungen dem Klimabündnis angeschlossen. Gemeinsames Ziel ist es, die für die Erderwärmung verantwortlichen Treibhausgasemissionen zu reduzieren und die BündnispartnerInnen im Amazonasgebiet bei der aktiven Regenwalderhaltung zu unterstützen. Klimabündnis Österreich informiert gemeinsam mit respect und Naturfreunde Internationale Unternehmen, Organisationen, Tourismuswirtschaft und KonsumentInnen über die Auswirkungen und Rahmenbedingungen des Fliegens und zeigt Alternativen auf. Weitere Informationen unter: www.klimabuendnis.at Naturfreunde Internationale Die 1895 gegründete Naturfreundebewegung zählt mit mehr als 500.000 Mitgliedern in 50 Mitglieds- und Partnerorganisationen weltweit zu den größten Nicht-Regierungsorganisationen (NGOs). Zentraler Wert ist das Recht auf gesunde Umwelt- und Lebensbedingungen für alle Menschen. Im Mittelpunkt der Arbeit steht die Gestaltung einer nachhaltigen Entwicklung in unserer Gesellschaft. Dazu gehören Schutz, Pflege und aktive Vermittlung des Natur- und Kulturerbes, die Förderung einer nachhaltigen Mobilität und die umweltgerechte Gestaltung von touristischen Aktivitäten in der Natur. Die Dachorganisation NFI trägt mit Projekten wie „Landschaft des Jahres“ und „Natura Trails“ aktiv zur Entwicklung und Umsetzung von nachhaltigen Tourismuskonzepten bei. Weitere Informationen unter: www.nfi.at Österreichische Hoteliervereinigung Die Österreichische Hoteliervereinigung (ÖHV) vertritt als freiwillige Interessenvereinigung im Tourismus die Interessen von über 1.100 Betrieben der Ferien-, Konzern- und Stadthotellerie und bietet ihren Mitgliedern ein umfassendes Service- und Produktangebot. Die Bettenkapazität der ÖHV-Mitgliedsbetriebe entspricht über 63 % der Betten in der 4- und 5-Sterne-Hotellerie. Diese Betriebe zeichnen sich durch hohe Servicequalität, Spezialisierung und/oder nachhaltige Innovationskraft aus. Die Mitgliedsbetriebe der ÖHV beschäftigen rund 30.000 Mitarbeiter, das sind 30 % aller Mitarbeiter in der Beherbergung. Weitere Informationen unter: www.oehv.at

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FÖRDERUNGSMÖGLICHKEITEN FÜR UMWELTRELEVANTE INVESTITIONEN IN TOURISMUSBETRIEBEN Umweltrelevante Teilbereiche innerhalb eines Gesamtinvestitionsvorhabens werden von der ÖHT im Rahmen der TOP-TourismusFörderung 2007–2013, des ERP-Tourismus-Programms und im Rahmen der Übernahme von Haftungen für die Tourismus- und Freizeitwirtschaft 2007–2013 unterstützt. Je nach Art und Größe des Vorhabens werden Förderungen in Form von Einmalzuschüssen, zinsgünstigen Krediten oder Haftungsübernahmen vergeben. Für umweltrelevante Einzelinvestitionen gewährt die KPC Einmalzuschüsse. Österreichische Hotel- und Tourismusbank Gesellschaft m.b.H. (ÖHT) 1010 Wien, Parkring 12 a, Tel.: +43/(0)1/51530-0, oeht@oeht.at Informationen und Formulare unter: www.oeht.at Kommunalkredit Austria AG bzw. Kommunalkredit Public Consulting GmbH (KPC) 1092 Wien, Türkenstraße 9, Tel.: +43/(0)1/31631-0, kpc@kommunalkredit.at Information und Formulare unter: www.public-consulting.at Weitere Informationen zu Umweltförderungen im Tourismus: Wirtschaftskammer Österreich (WKÖ) Bundessparte Tourismus und Freizeitwirtschaft Tel.: +43/(0)1/590900-3551, bstf@wko.at www.dertourismus.at

KLIMA:AKTIV – UNABHäNGIGE INFORMATION UND BERATUNG ZUM THEMA BAUEN, HEIZEN, SANIERUNG UND MOBILITäT Im Rahmen von klima:aktiv, der Klimaschutzinitiative des Lebensministeriums, werden Tourismus- und Hotelleriebetrieben folgende Services angeboten: • Kostenloser Grobcheck zur Ersteinschätzung von Einsparpotenzialen ihres Gebäudes • Kostenlose Beratung zu Solarwärme, Holzwärme und Wärmepumpe • Unabhängige Modernisierungsbegleitung • Finanzierungsmodelle (z.B. Contracting) • Partnerunternehmen und zertifizierte ProfessionistInnen für perfekte Planung und Umsetzung • Beratung und Förderung von Projekten im Mobilitätsbereich Information und Beratung zum kostenlosen Grobcheck, zu Sanierungs- und Finanzierungsmöglichkeiten Österreichische Energieagentur – Austrian Energy Agency Tel.: +43/(0)1/5861524-191, ecofacility@klimaaktiv.at www.ecofacility.at Solarwärme-Information und Beratung Arsenal Research, Tel. +43/(0)1/50550-6349 friedrich.brandstetter@arsenal.ac.at www.solarwaerme.at/Hotels-Pensionen/ Holzwärme-Information und Beratung AEE Arbeitsgemeinschaft ERNEUERBARE ENERGIE NÖ-Wien Tel.: +43/(0)1/7107523-16, info@holzwaerme.at www.holzwaerme.at

Österreichische Hoteliervereinigung (ÖHV) Tel.: +43/(0)1/5330952, info@oehv.at, www.oehv.at Energieinstitut der Wirtschaft GmbH Tel.: +43/(0)1/3433430, office@energieinstitut.net www.energieinstitut.net

Wärmepumpen-Information und Beratung Leistungsgemeinschaft Wärmepumpe Austria (LGWA) Tel.: +43/(0)7229/70452, christine.widmann@lgwa.at www.waermepumpe.klimaaktiv.at

Klima- und Energiefonds Tel.: +43/(0)1/5850390-20, office@klimafonds.gv.at www.klimafonds.gv.at

Mobilitätsmanagement im Freizeit- und Tourismusverkehr – Information und Beratung Tel.: +43/(0)1/8900681, freizeit.mobil@trafico.at www.klimaaktivmobil.at

Auskünfte und Beratung über die Fördermöglichkeiten für umweltrelevante Investitionen auf Landesebene bieten die für Tourismusförderungen in den ämtern der Landesregierungen zuständigen Stellen an.

Informationen zum Thema Energiesparen erhalten Sie unter www.klimaaktiv.at/energiesparen. Alle Informationen sowie Ansprechpartner finden Sie auch unter www.klimaaktiv.at!

Diese Ausgabe erscheint mit freundlicher Unterstützung des Bundesministeriums für Wirtschaft und Arbeit (BMWA), Sektion Tourismus und Historische Objekte, der Initiative klima:aktiv (Lebensministerium und Austrian Energy Agency), der Österreichischen Entwicklungszusammenarbeit (OEZA) und Austrian Development Agency (ADA), der Österreichischen Hoteliervereinigung (ÖHV), Klimabündnis Österreich und der Naturfreunde Internationale (NFI).

DRUCKEREI ROBITSCHEK A-1050 Wien, Schlossgasse 10-12

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Tel. +43 (1) 545 33 11

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Gedruckt nach der Richtlinie ,,Schadstoffarme Druckerzeugnisse” des Österreichischen Umweltzeichens. UWZ 698


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