Fokus

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15. SEPTEMBER 2007

D A S K A N T O N S S P I TA L N I D WA L D E N IM PORTRÄT

FOKUS

TAG DER OFFENEN TÜR Samstag, 22. September 2007 09.45 Uhr Musikalische Eröffnung Harmoniemusik Stans. 10.00 Uhr Offizielle Eröffnung mit Ansprache von – Regierungsrat Leo Odermatt – Spitalratspräsident Richard Bisig 10.00 Uhr bis 17.00 Uhr Tag der offenen Tür – Rundgang durch das Gesundheitszentrum mit vielen Attraktionen. Die einzelnen Abteilungen stellen sich den Besucherinnen und Besuchern vor. Musikalische Unterhaltung im Festzelt. Festwir tschaft.

Das Kantonsspital in Stans hat sich zu einem erfolgreichen Gesundheitszentrum entwickelt. Am Tag der offenen Tür gewähren die verschiedenen Abteilungen einen Blick hinter die Kulissen. Bild: Priska Ketterer

Kantonsspital Nidwalden

Blick hinter die Kulissen des Gesundheitszentrums Das Kantonsspital Nidwalden hat sich in den letzten Jahren im Gesundheitswesen einen hervorragenden Namen geschaffen. Die Bevölkerung kann sich am Tag der offenen Tür vom Samstag, 22. September 2007, davon ein Bild machen. Zugegeben – ins Spital geht grundsätzlich niemand gerne. Dass dem so nicht sein muss, möchten die Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter des Kantonsspi-

tals Nidwalden am Tag der offenen Tür vom Samstag, 22. September 2007, der interessierten Bevölkerung aus nah und fern zeigen.

Das Kantonsspital Nidwalden hat sich in den vergangenen Jahren zu einem erstklassigen, multifunktionalen und vor allem auch finanziell erfolgreichen Gesundheitszentrum entwickelt. Am Kantonsspital Nidwalden arbeitet ein innovatives ÄrzteTeam, das schweizweit zu den Besten zählt. Der Spitalrat, die

Spitaldirektion sowie alle Mitarbeitende bilden eine Einheit, die ein gemeinsames Ziel haben – die positive Entwicklung eines Gesundheitszentrums zum Nutzen und zum Wohle der Patientinnen und Patienten. Wie sie das bewerkstelligen, demonstrieren sie am Tag der offenen Tür vom Samstag, 22. September 2007.


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DAS KANTONSSPITAL NIDWALDEN IM PORTRÄT

Editorial

Impressum

Tägliche Herausforderungen Dr. Richard Bisig, Spitalratspräsident

Richard Bisig

Mit dem neuen Spitalgesetz ist das Kantonsspital Nidwalden seit dem 1. Januar 2001 eine selbständige Anstalt, ausgestaltet mit unternehmerischen Elementen und vermehrter Eigenverantwortung. Als der Bundesrat vor einem Jahr den Bericht «Grundversorgung in der Infrastruktur» veröffentlichte, stellte sich für uns die Frage, was die

diesem Bericht zu Grunde liegenden zentralen Begriffe «gute Qualität» und «angemessene Preise» für Auswirkungen auf unser Gesundheitszentrum haben. Wir dürfen feststellen, dass das Kantonsspital ein wichtiger Teil des regionalen Service Public ist. Die Sicherstellung eines qualitativ und preislich angemessenen Service Public im Spitalwesen ist aktueller denn je und wird für unser Gesundheitszentrum auch künftig eine besondere Herausforderung sein. Diese Herausforderung nehmen wir wahr und bieten der Bevölkerung in der Region und auch über die Kantonsgrenzen hinaus ein modernes und leistungsfähiges Angebot an. Flache Strukturen und kurze Entscheidungswege helfen uns, dass die Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter auf allen Ebenen fachlich und qualitativ hervorragende Arbeit zum Wohle unserer Patienten umsetzen können.

Dass das Kantonsspital Nidwalden mit seinen Bemühungen auf dem richtigen Weg ist, zeigt eine repräsentative Umfrage. 88 Prozent der befragten Bevölkerung beurteilen die medizinische Versorgung mit «sehr gut». Dass Personen, die schon einmal Patient in unserem Gesundheitszentrum waren, eine deutlich bessere Bewertung abgegeben haben, wirkt sich motivierend für das ganze Team aus. Vor diesem Hintergrund stellen wir uns gerne den täglich neuen Herausforderungen und vergessen dabei nicht, dass bei all unseren Aktivitäten der Mensch im Mittelpunkt steht. Mit dem Tag der offenen Tür am Samstag, 22. September 2007, geben wir der Bevölkerung die – hoffentlich vielfach genutzte – Möglichkeit, einen Blick hinter die vielseitigen Kulissen unseres Gesundheitszentrums zu werfen.

Beigelegt in der Neuen Nidwaldner Zeitung vom 15. September 2007. Erstellt von: akomag, Kommunikation und Medienmanagement AG, Stans/Luzern. Herausgeber: Kantonsspital Nidwalden, Ennetmooserstrasse 19, 6370 Stans Telefon: 041 618 18 18 Fax: 041 618 10 29 E-Mail: info-nw@spitaeler-ownw.ch www.ksnw.ch Koordination: Paul Flückiger, Direktor Auflage: 12000 Exemplare Konzept und Text: Beat Christen, Barbara Groder, akomag, Kommunikation und Medienmanagement AG, Stans/ Luzern Bilder: Priska Ketterer, Fotografin, Luzern Kantonsspital Nidwalden, Stans Druck und Versand: Neue Luzerner Zeitung AG, Luzern

Inhaltsverzeichnis Seite 3 :

Seite 13 :

Gesundheitsdirektor Dr. Leo Odermatt: «Die Messlatte liegt hoch»

Pflege: «Betreuung rund um die Uhr»

Seite 4 :

Seite 14 :

Dr. med. Dominik von Matt, Präsident Unterwaldner Ärztegesellschaft: «Die medizinische Grundversorgung ist in Nidwalden gut abgedeckt»

Qualitätsmanagement: «Wirkungsorientierte Unternehmensführung»

Seite 5 :

Medizinisch-technische Dienste: «Wenn moderne Technik weiterhilft»

Schweizerische Rettungsflugwacht: «Rega 8, bitte melden»

Seite 6 :

Seite 15 : Seite 16-17 :

Rettungsdienst 144: «Retter mit Blaulicht und Sirene»

Beleg- und Konsiliarärzte am Kantonsspital Nidwalden: «Ein Team von Subspezialisten»

Seite 7 :

Seite 18 :

Innere Medizin: «Wo Hand in Hand gearbeitet wird»

Seite 8 :

Küche: «Essen wie in den Ferien – oder die Basis für eine rasche Genesung»

Orthopädie: «Auf dem neusten Stand der orthopädischen Chirurgie»

Seite 19 :

Seite 9 : Viszerale Chirurgie: «Anubis und die moderne Technik»

Dr. med. Hansjörg Bucher, Engelberg: «Einer erfolgreichen Zusammenarbeit wird seit Jahren nachgelebt»

Seite 10 :

Seite 20-21 :

Anästhesie/Intensivmedizin/Schmerztherapie: «Das Wohl der Patienten steht im Vordergrund»

Umfrage: «Gute Noten für das Kantonsspital»

Seite 11 : Gynäkologie und Geburtshilfe: «Ganzheitliche Betreuung der Frauen»

Hochwasserschutz: «Verteidigungslinien zum Schutz des Kantonsspitals»

Seite 12 :

Seite 23-24 :

Geburtshilfe: «Sicherheit und Wärme für Eltern und Baby»

Bildimpressionen

Seite 22 :


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DAS KANTONSSPITAL NIDWALDEN IM PORTRÄT

Gesundheitsdirektor Dr. Leo Odermatt

Die Messlatte liegt hoch Im Spitalgesetz sind die Aufgaben des Kantonsspitals Nidwalden klar umschrieben. Hauptziel ist die Führung eines Akutspitals mit erweiterter Grundversorgung. Der Nidwaldner Landrat seinerseits hat den vom Regierungsrat vorgelegten Leistungsauftrag gutgeheissen und damit auch das Globalbudget, mit dem die Spitalleitung arbeiten kann. Dies bedeutet, dass das Kantonsspital in seiner unternehmerischen Tätigkeit frei entscheiden kann. Ob das Kantonsspital erfolgreich gearbeitet hat oder nicht, steht und fällt mit den Fallzahlen. Je höher die Fallzahlen sind, umso grösser sind die Aussichten, am Ende des Jahres schwarze Zahlen schreiben zu können. Gerade die in jüngster Zeit von den Versicherern propagierten Fallpauschalen gilt es im Auge zu behalten. Die Rechnung ist einfach gemacht: Werden bestimmte Fallzahlen nicht erreicht, zahlen die Versicherer weniger. Die dadurch entstehende Differenz hat der Kanton Nidwalden zu übernehmen. Es liegt somit in unserem eigenen Interesse dafür zu sorgen, dass wir die Kosten im Griff haben. Damit die Fallzahlen in der Schlussabrechnung auch tatsächlich erreicht werden, benö-

Dr. Leo Odermatt: «Dass kleine Spitäler wie das Kantonsspital Nidwalden in Stans auch in Zukunft eine Chance haben, davon bin ich überzeugt.» Bild: Priska Ketterer

tigen wir ein gutes Team von Ärzten und Pflegepersonal. Denn das, was wir anbieten, müssen wir gut machen. Wir haben dann

MARGRIT WASER (70) Rentnerin aus Ennetmoos

«

Stans ohne Spital? Das könnte ich mir nicht vorstellen. Schon allein weil dieses Spital leichter erreichbar für meine Angehörigen ist. Das Personal ist sehr freundlich und das Essen gut. Man fühlt sich hier wie in einer Familie!

»

unsere Arbeit hervorragend gemacht, wenn sich ein Patient für eine Behandlung durch Fachärzte an unserem Spital entscheidet.

Aus diesem Grunde ist die Zusammenarbeit mit den Nidwaldner Hausärzten sehr wichtig. Wir wollen und müssen bei der Spitalwahl die Nummer eins sein. Die Messlatte liegt zweifelsohne hoch. Die Zielsetzungen sind aber realistisch. Dass kleine Spitäler wie das Kantonsspital Nidwalden in Stans auch in Zukunft eine Chance haben, davon bin ich überzeugt. Vorausgesetzt, man ist bereit, mit anderen Spitälern Kooperationen einzugehen. Nur so kann langfristig die vom Gesetz her verlangte Grundversorgung mit all ihren vielseitigen Teilgebieten gewährleistet werden. Dabei muss das Rad nicht neu erfunden werden. Umfasst die Angebotspalette all jene Dienstleistungen, die viel verlangt werden, stimmen die Fallzahlen. Und die sind am Ende das Mass aller Dinge. Das Kantonsspital Nidwalden wird auch in Zukunft mit einem grossen Kostendruck leben müssen. Zeit und Raum für grosse Schritte bleiben keine. Aus diesem Grunde müssen die vorhandenen Stärken für eine sichere Zukunft des Nidwaldner Kantonsspitals noch mehr zum Tragen kommen. Dr. Leo Odermatt Gesundheitsdirektor

ANDRÉ REGLI (23) Selbstständiger Gärtner aus Stans

«

Das Personal ist äusserst zuvorkommend und geht auf die Wünsche der Patienten ein. So ist es kein Problem, ein Schmerzmittel zu bekommen, wenn mein gequetschtes Bein schmerzt. Ich bin froh, in Stans ein ebenso schönes Spital zu haben.

»


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DAS KANTONSSPITAL NIDWALDEN IM PORTRÄT

Dr. med. Dominik von Matt, Präsident Unterwaldner Ärztegesellschaft

«Die medizinische Grundversorgung ist in Nidwalden gut abgedeckt» Die Hausärzte sind wichtige Partner für das Kantonsspital Nidwalden, ist doch der Hausarzt die primäre Anlaufstelle für alle medizinischen Probleme der Bevölkerung.

reits stattgefunden und wir hoffen sehr, dass die Praxisassistenz bald realisiert werden kann.

für alle diese Praxen Nachfolger zu finden.

Wie wichtig ist es für einen Hausarzt, ein gut funktionierendes Spital in seiner Nähe zu wissen? Dr. med. Dominik von Matt: Zu einer guten medizinischen Versorgung gehört selbstverständlich ein Spital. Als Hausarzt arbeite ich täglich mit dem Kantonsspital zusammen, sei es als Zuweiser oder als Nachbetreuer nach einem Spitalaufenthalt. Wichtiger als die unmittelbare Nähe scheint mir die Qualität des Angebots im Spital. Mit dem Kantonsspital Nidwalden haben wir das Glück, gute Qualität und Nähe vereint zu haben.

Dr. med. Dominik von Matt, Studien besagen, dass sich eine Mehrheit der Bevölkerung bei gesundheitlichen Problemen direkt an den Hausarzt und erst in zweiter Linie an den Facharzt wendet. Trifft dies auch auf Nidwalden zu? Dr. med. Dominik von Matt: Dies trifft für Nidwalden als ländliche Gegend ganz besonders zu. Und dies ist auch gut so. Denn die Hausärztin oder der Hausarzt kann 90 Prozent der medizinischen Probleme qualitativ gut und kostengünstig lösen. Für alle anderen Fälle arbeiten die Hausärzte eng mit den Spezialärzten und dem Spital zusammen, sodass ein tragfähiges Netz der medizinischen Versorgung entsteht. Der Hausarzt behält so den Überblick über die ganze Behandlung und bildet das Bindeglied zwischen den verschiedenen Spezialisten. Er kennt auch seine Patienten in der Regel über eine lange Zeit und kann somit den Spital- oder Spezialärzten wertvolle Informationen zur Vorgeschichte liefern.

Vor einem Jahr wehr ten sich die Ärzte in Bern gegen eine Schwächung der Hausarztmedizin und forderten genügend und vor allem gut ausgebildete Hausärzte. Wie sieht die Situation in Nidwalden aus? Dr. med. Dominik von Matt: Die Situation ist leider ernst. Die Bombe tickt in Nidwalden schon sehr laut. Von den 27 Nidwaldner Hausärztinnen und Hausärzten sind 10 über 58 Jahre alt. Mit dem existierenden Nachwuchsproblem wird es in den nächsten Jahren sehr schwierig werden,

Gibt es Lösungsvorschläge, um aus diesem Dilemma zu kommen? Dr. med. Dominik von Matt: Ein Weg, junge Kolleginnen und Kollegen für den spannenden Beruf des Hausarztes zu gewinnen, ist die Praxisassistenz. Das heisst, Ärzte in der Weiterbildung haben die Möglichkeit, in einer Hausarztpraxis zu arbeiten und zu lernen. Solche Weiterbildungsstellen können allerdings nicht ohne die finanzielle Unterstützung durch den Kanton geschaffen werden. Erste Gespräche diesbezüglich haben mit der Gesundheitsdirektion des Kantons be-

Sie sind Präsident der Unterwaldner Ärztegesellschaft. Wie

Dr. med. Dominik von Matt: «Als notfalldienstleistender Hausarzt bin ich sehr froh über die problemlose Aufnahme von Patienten auf der Notfallstation.» Bild: Priska Ketterer

empfinden Sie und Ihre Kolleginnen und Kollegen die Zusammenarbeit mit dem Kantonsspital Nidwalden? Dr. med. Dominik von Matt: Auf Grund der überschaubaren Grösse unseres Kantons kennen sich niedergelassene Ärzte und Spitalärzte in der Regel gut und viele wissen, dass eine gute Zusammenarbeit zwischen Praktikern und Spital für eine optimale Betreuung der Patientinnen und Patienten unabdingbar ist. Die Zusammenarbeit ist denn auch gekennzeichnet von gegenseitigem Respekt und vom Bestreben, den Patienten in ihren gesundheitlichen Problemen prompt und bestmöglich zu helfen. Die Ärztegesellschaft ist auch bemüht, mittels sporadisch stattfindender Gespräche mit den Kaderärzten des Kantonsspitals die bereits jetzt sehr gute Zusammenarbeit des Spitals mit den Praktikern zu besprechen und gegebenenfalls noch zu verbessern. Welches Angebot am Kantonsspital schätzen Sie besonders und welches Angebot vermissen Sie? Dr. med. Dominik von Matt: Als notfalldienstleistender Hausarzt bin ich sehr froh über die problemlose Aufnahme von Patienten auf der Notfallstation. Mit der neu geschaffenen Möglichkeit der Computertomografie in Stans hat sich eine zuvor bestehende Lücke geschlossen. Das Kantonsspital Nidwalden deckt die Bedürfnisse einer medizinischen Grundversorgung gut ab, sodass ich aktuell kein Angebot vermisse. Meiner Meinung nach könnte allerdings die Viszeralchirurgie durchaus noch eine personelle Verstärkung auf Kaderebene vertragen.


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DAS KANTONSSPITAL NIDWALDEN IM PORTRÄT

Oft entscheiden Minuten über Leben und Tod. Die Rega fliegt rund 60-mal das Kantonsspital Nidwalden in Stans mit einem Patienten an Bord an. Bild: Rega-Pressedienst/Christian Perret

Schweizerische Rettungsflugwacht

«Rega 8, bitte melden» Ein Schüler kehrt nach dem Skitag der Berufsschule nicht zum vereinbarten Treffpunkt zurück. Der Suchflug mit dem RegaHelikopter im Skigebiet bleibt vorerst erfolglos. Entdeckt wird der Vermisste in einer Gletscherspalte, von wo ihn die Rega ins Kantonsspital Stans fliegt. Die Schülerinnen und Schüler einer Zentralschweizer Berufsschule verbringen einen schönen Wintersporttag in Engelberg. Kurz vor der Abfahrt des Cars ist einer der Schüler immer noch nicht am vereinbarten Treffpunkt im Tal eingetroffen. Der Lehrer schlägt beim Pisten- und Rettungsdienst Alarm. «Solche Meldungen sind immer ernst zu nehmen», gibt der stellvertretende Pisten- und Rettungschef der Bergbahnen Titlis Rotair, Werner Durrer, zu verstehen. Wegen der hereinbrechenden Dunkelheit entscheidet er, unverzüglich einen Helikopter der Schweizerischen Rettungsflugwacht (Rega) anzufordern.

In eisiger Umgebung gefangen «Rega 8», so die Ruferkennung für den Helikopter vom Typ Agusta A 109 K2 der Rega-Basis Erstfeld, nimmt rund zehn Minuten nach dem Alarm Pistenpatrouilleur Durrer in Engelberg an Bord. «Anhand der Beschreibung des Lehrers und der Mitschüler mussten wir davon ausgehen, dass sich der Vermisste irgendwo auf dem Gletscher befindet.» Der Rega-Helikopter zieht seine Schlaufen über dem Skigebiet. Doch vom Vermissten keine Spur. «Der Pistenpatrouilleur wollte unbedingt noch eine Gletscherspalte einsehen», erinnert sich Stefan Gisler, Basisleiter in Erstfeld und seit 1991 als Ret-

tungssanitäter bei der Rega im Einsatz. Und was niemand für möglich hält: Der Vermisste antwortet auf die Rufe von Pistenpatrouilleur Durrer aus der Gletscherspalte. Die Rega fliegt zwei weitere Rettungskräfte zur Unfallstelle, die bei der Bergung des in der Zwischenzeit stark unterkühlten jungen Mannes aus rund vier Meter Tiefe mithelfen.

Glück im Unglück Noch auf dem Titlis wird der Verunfallte vom Rega-Team ärztlich betreut und für den Weitertransport mit dem Helikopter ins Kantonsspital von Stans vorbereitet. «Der junge Mann hat gleich mehrere Schutzengel gleichzeitig in Anspruch genommen. Denn eines steht fest», so Rettungsspezialist Werner Durrer, «die nachfolgende bitterkalte Nacht hätte der Berufsschüler in der Gletscherspalte mit Sicher-

heit nicht überlebt.» Als die Rega-Crew mit dem Patienten an Bord des Helikopters den Landeplatz beim Kantonsspital in Stans anfliegt, ist es bereits dunkel.

Auf zum nächsten Einsatz Von einem Volltreffer spricht Stefan Gisler, der aus Erfahrung weiss, «dass solche Abenteuer oftmals auch ein anderes Ende nehmen.» Rund 60-mal fliegt die Erstfelder Rega-Crew pro Jahr das Kantonsspital Stans an. Meistens während der Wintermonate, wo sie in erster Linie Menschen mit Sportverletzungen in die Obhut des Ärzteteams gibt. «Rega 8, bitte melden», ertönt eine Stimme aus dem Lautsprecher des Funkgerätes. Zeit, sich über die gelungene Rettung am Titlis zu freuen, bleibt keine. Der Erstfelder Rettungsheli hebt ab zum nächsten Einsatz.


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DAS KANTONSSPITAL NIDWALDEN IM PORTRÄT

Rettungsdienst 144

Retter mit Blaulicht und Sirene Wenn die Rettungssanitäter mit ihrem Fahrzeug zu einem Notfall ausrücken, zählt jede Minute. Oft sind dem Fahrer jedoch Grenzen gesetzt. Wie an jenem 20. März 2007, als sich die Retter durch den Schnee kämpfen müssen. Endlich ist der lang ersehnte Winter eingetroffen. In den frühen Morgenstunden des 20. März 2007 hat der Schneefall eingesetz. Die Schneeräumungsequipen sind seit Stunden im Einsatz, ohne allerdings den Schneemassen wirklich Herr zu werden. «An solchen Tagen», sagt Fabian Filliger, Leiter Rettungsdienst am Kantonsspital Nidwalden in Stans, «ist man froh, wenn man nicht all zu oft zu einem Notfall gerufen wird.» Doch das ist an diesem Vormittag mehr Wunschdenken. Die Realität sieht ganz anders aus, als er und sein Team um 11.22 Uhr zu einem Unfall auf der Autobahn zwischen Buochs und Stans aufgeboten werden.

Schneller geht nicht In Fahrrichtung Norden sind sowohl Lastwagen wie Personen-

wagen in einen Unfall verwickelt. Auf Grund der Meldung rücken beide Ambulanzen des Kantonsspitals Nidwalden zur Unfallstelle aus. Da die genaue Anzahl verletzter Personen nicht feststand, beorderte die Sanitätsnotrufzentrale 144 eine zusätzliche Ambulanz zur Unfallstelle. Mit Blaulicht und Sirene kämpfen sich die beiden Ambulanzen durch den Schnee. Schneller als mit 20 Stundenkilometern kommen sie nicht vorwärts. «Die Strassenverhältnisse haben eine schnellere Fahrt gar nicht zugelassen», erinnert sich Fabian Filliger und fügt an: «Ein Retter, der nicht ankommt, ist ein schlechter Retter.» Bei der Ausfahrt Postillion wenden die Fahrzeuge, um auf der Fahrspur Nord zur Unfallstelle zu gelangen. Doch dies erweist sich beinahe als ein Ding der Unmöglichkeit. Und von der

Gasse in der Mitte, damit die Rettungsfahrzeuge durchfahren können, ist weit und breit keine Spur. Fabian Filliger und ein weiterer Rettungssanitäter schultern sich den Rettungsrucksack, um die letzten 500 Meter zu Fuss zu den verletzten Personen vordringen zu können. Den Einsatzkräften von der Stützpunktfeuerwehr Stans gibt der Rettungssanitäter den Tipp, auf der Nordspur der Autobahn, also gegen die eigentliche Fahrrichtung, zur Unfallstelle vorzudringen. Feuerwehr, Rettungssanitäter und Polizei arbeiten Hand in Hand. Eine Person wird mit einer schweren Kieferverletzung ins Kantonsspital Luzern überführt. Um die zweite verletzte Person kümmert sich kurz nach 13 Uhr das Ärzteteam in Stans.

Ein verrückter Tag Der Unfall auf der Autobahn ist der vorläufige Höhepunkt eines ohnehin schon hektischen Tages. Denn kaum hat Fabian Filliger

Egal wie die Strassenverhältnisse auch sind - oberstes Ziel des Rettungsdienstes ist es, am Unfallort anzukommen und die Patienten für den Transport ins Spital aufzunehmen. Bild: Kantonspolizei Nidwalden

die Tagesschicht begonnen, folgt um 6.15 Uhr die erste Fahrt durch die schneeverwehten Strassen nach Stansstad, wo ein Patient mit einem Herzinfarkt auf den Transport ins Spital wartet. «Um 9.30 Uhr dann die Meldung, dass sich in Stans eine Frau bei einem Sturz wegen dem vielen Schnee eine Beckenfraktur zugezogen hat. Und knapp eine Stunde später müssen wir in Stansstad erneut einen Herzinfarktpatienten in einer Arztpraxis abholen.» Auch nach 13 Jahren Einsatz als Rettungssanitäter kann es vorkommen, dass bei Fabian Filliger der Puls «gerade bei unklaren Unfallmeldungen etwas höher geht.» Bei jedem Ausrücken sei volle Konzentration gefragt. Da kann schon mal Stress aufkommen, wenn sich die übrigen Verkehrsteilnehmer gegenüber den Ambulanzfahrzeugen falsch verhalten. «Die eigene Fahrt verlangsamen, den rechten Blinker setzen. So weiss ich als Ambulanzfahrer, dass mich der Fahrzeuglenker gesehen hat und ich ihn überholen kann», lautet der Rat von Rettungssanitäter Fabian Filliger.

Freude am Beruf Die Ausbildung zum Rettungssanitäter dauert drei Jahre. Um überhaupt diese Ausbildung antreten zu können, wird der Abschluss einer Berufslehre vorausgesetzt. Fabian Filliger hat schon viele schlimme Unfallbilder gesehen. «Solche Ereignisse verarbeitet jeder individuell für sich. Mir persönlich helfen Gespräche innerhalb des Rettungsteams und der Familie.» Ob man für die Ausübung dieses Berufs besonders hart im Nehmen sein muss, bezweifelt Fabian Filliger allerdings. «Beim Rettungssanitäter ist es wie bei jedem anderen Beruf auch: Entweder der Beruf bereitet dir Freude oder dann lass es lieber sein.»


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Innere Medizin

Wo Hand in Hand gearbeitet wird Die Medizinische Klinik stellt die erweiterte Grundversorgung im Kantonsspital Nidwalden sicher. Eine vielseitige Aufgabe, die von den Spezialisten rund um die Uhr wahrgenommen wird. Ein Blick auf das Leistungsangebot der Abteilung Innere Medizin im Kantonsspital Nidwalden macht deutlich, dass es sich hier um Leistungen handelt, die weit über die eigentliche Grundversorgung hinausreichen. «Übersteigen die Erkrankungen unsere Möglichkeiten», so Chefarzt Dr. med. Daniel Wegmann, «ziehen wir zur Behandlung externe Spezialisten bei.» Ebenfalls bewährt hat sich die gute Zusammenarbeit mit Spezialkliniken wie zum Beispiel dem Kantonsspital Luzern. Da wird Hand in Hand mit all den anderen Spezialisten gearbeitet. «Denn an erster Stelle steht das Wohl unserer Patienten.»

Detektivische Fähigkeiten Ein wichtiger Bestandteil der Arbeit von Daniel Wegmann und seinem Team umfasst die Dia-

gnostik. Die Vorgeschichte der Krankheit, die körperlichen Untersuchungen sowie die Laborresultate können Hinweise auf das mögliche Krankheitsbild liefern. «Man kann den Diagnoseteil unserer Arbeit schon mal mit der Arbeit eines Detektivs vergleichen.» Ein umfangreiches Wissen und Intuition sind wichtige Voraussetzungen, um all die Zusammenhänge zu verstehen.

Mit modernsten Geräten Der Chefarzt und die leitenden Ärzte der Abteilung Innere Medizin verfügen alle über verschiedenste zusätzliche Spezialausbildungen. Dank diesem Know-how ist es möglich, auch Patienten mit lebensbedrohlichen Krankheiten wie Herzinfarkt, Lungenembolie, Magenblutungen oder schweren Asthma-Anfällen zu behandeln.

Der Blick in den Körper Viele Krankheitssymptome lassen sich erst nach eingehenden Untersuchungen feststellen. Eine grosse Hilfe ist dabei die diagnostische Methode der Endoskopie, im Volksmund auch als Spiegelung bekannt. Dank dieser Methode kann der Arzt ohne einen grossen chirurgischen Eingrif f vorzunehmen, gut in Körperhöhlen und Hohlorgane blicken. Das Spezialistenteam unter der Leitung von Dr. med. Daniel Wegmann setzt am Kantonsspital Nidwalden die Endoskopie vor allem bei Untersuchungen der Speiseröhre sowie Magen und Dickdarm ein. Die Endoskopie ist sehr aussagekräftig und kann mit weiteren Eingriffen verbunden werden. Meist entnimmt der untersuchende Arzt während der Endoskopie auch Gewebeproben, um bestimmte Erkrankungen nachzuweisen, respektive auszuschliessen.

Dabei stehen dem Ärzteteam rund um Chefarzt Daniel Wegmann modernste Geräte zur Verfügung, zum Beispiel in der Röntgenabteilung, die mit den modernsten diagnostischen Apparaten ausgerüstet ist. Das Kantonsspital Nidwalden verfügt seit geraumer Zeit über eine moderne digitale RöntgenanlaDr. med. Daniel Wegmann.

ge, die über die herkömmlichen Röntgenaufnahmen (Herz, Lunge usw.) hinaus die Möglichkeit bietet, auch Blutgefässe darzustellen.

Die Röntgenabteilung am Kantonsspital Nidwalden ist mit modernsten diagnostischen Apparaten ausgerüstet.

Über 1500 Untersuchungen Seit August 2005 verfügt das Kantonsspital Nidwalden zudem über einen neuen Computertomografen, ein nicht ganz billiges Arbeitsinstrument. Die Investition in diese spitzentechnologische Apparatur hat sich jedoch bereits im ersten Betriebsjahr gelohnt. Insgesamt wurden 1505 Untersuchungen mit dem Computertomographen durchgeführt. «Ein Gerät», so Daniel Wegmann, «das unserem Team bei der Suche nach Krankheitsbildern eine grosse Unterstützung ist.»


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Orthopädie

Auf dem neusten Stand der orthopädischen Chirurgie Die Stärken der orthopädischen Abteilung liegen zum einen im breiten Spektrum der Kaderärzte und zum anderen in deren Subspezialisierung. Damit haben sich am Kantonsspital Nidwalden neuste Behandlungs- und Operationsmethoden in kurzer Zeit etabliert. Ein Blick auf das Leistungsspektrum der Abteilung «Orthopädie und Traumatologie» am Kantonsspital Nidwalden in Stans zeigt, mit welcher Vielseitigkeit das Gesundheitszentrum aufwartet. Für die Gesamtleitung der Klinik «Chirurgie und Orthopädie» ist Dr. med. Andreas Remiger, Chefarzt Orthopädie/ Traumatologie, verantwortlich. Die Ziele der Klinik liegen laut Andreas Remiger «in der Etablierung neuer Methoden im Bereich der minimal-invasiven Chirurgie». Das Team rund um

Andreas Remiger hat sich gerade in der Gelenkschirurgie der Schulter, des Ellenbogens, des Handgelenks, der Hüfte, des Kniegelenks und oberen Sprunggelenks einen über die Kantonsgrenze hinaus guten Ruf geschaffen. Aber auch für die Hand- und Fusschirurgie weiss der Chefarzt ausgewiesene Spezialisten in seinem Team.

Auch komplexe Eingriffe Die Patienten des Kantonsspitals Nidwalden profitieren laut Andreas Remiger von den neuen

Technologien. Neben den neuen Technologien gehört auch «die Subspezialisierung der Kaderärzte, so dass viele Eingriffe im Kantonsspital durchgeführt werden können, die sonst auswärts operiert werden müssten.»

Minimal-invasive Hüftchirurgie Die minimal-invasive Hüftchirurgie ist seit knapp 2 Jahren am Hause etabliert, nachdem man sich an vielen nationalen und internationalen Orthopädie-Zentren weiter gebildet hat. Man versteht unter minimal-invasiver Hüftchirurgie zum Beispiel die Implantation einer Hüft-Totalprothese ohne Ablösung der Hüftmuskulatur oder sogenannte Hüft-Arthroskopien (Hüft-

Egal ob Gelenkschirurgie der Schulter, des Ellenbogens, des Handgelenks, der Hüfte, des Kniegelenks und oberen Sprunggelenks, am Kantonsspital Nidwalden sind dafür absolute Speziallisten mit einem guten Ruf weit über die Kantonsgrenzen hinaus dafür zuständig. Bild: Priska Ketterer

Dr. med. Andreas Remiger.

Spiegelung), womit bestimmte Eingriffe nur unter Kamerakontrolle im Hüftgelenk durchgeführt werden können. Insgesamt ist die Erholungszeit der Patienten bei diesen Eingriffen viel kürzer als früher. Stationäre Rehabilitationsbehandlungen sind nur noch selten notwendig. Ein weiteres Standbein der Abteilung ist die arthroskopische Chirurgie aller Gelenke und damit verbunden die Sportorthopädie und Traumatologie. Zahlreiche lokale Sportgrössen (Handball, Fussball, Ski-, Schwing-, Ringund Golf-Sport) wenden sich an uns und werden hier behandelt. Auch im Bereich der Unfallchirurgie (Traumatologie) ist die Abteilung auf dem neusten Stand. Von der Behandlung einfacher Brüche bis zu komplexesten Gelenkfrakturen ist hier alles möglich. Wirbelsäuleneingriffe werden am Kantonsspital nicht durchgeführt. Dagegen umfasst die Unfallbehandlung am Kantonsspital Nidwalden auch die Verletzungen und Brüche bei Kindern und Jugendlichen, so dass diese binnen kurzer Zeit wieder nach Hause entlassen werden können.


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Viszerale Chirurgie

Anubis und die moderne Technik Change ist ein Teil des Lebens. Die Viszerale Chirurgie steht vor dem nächsten Entwicklungsschritt, die Eingriffe minimal-invasiver zu gestalten. Anubis war ein Gott in der ägyptischen Mythologie. Dieser erweckte Osiris durch Mumifikation zum Leben, indem er dazu lange, flexible Instrumente verwendete. Im April 2007 wurde in Strasbourg die Operation «Anubis» durchgeführt – die erste Gallenblasenoperation ohne äussere Narben. Bereits 1987 wurde durch die erste endoskopische Gallenblasenoperation die so genannt zweite französische Revolution ausgelöst. N.O.T.E.S (Natural Orifice Transluminal Endoscopic Surgery) heisst dieses revolutionäre Prinzip, bei dem durch normale Körperöffnungen ein Operationsendoskop eingeführt wird und dann die Operation nicht mehr durch die Bauchdecken sondern durch die Organwand durchgeführt wird. «Dieses Prinzip wird die Gastroenterologie und die Bauchchirurgie enger zusammenführen», ist Dr. med. Rudolf Herzig, Facharzt Chirurgie FMH mit dem Spezialgebiet Viszeralchirurgie, überzeugt.

Dr. med. Rudolf Herzig.

Seit 1991 werden endoskopische oder so genannt minimal invasive Operationen auf der Chirurgischen Abteilung des Kantonsspitals Nidwalden durchgeführt. Bild: Priska Ketterer

Mit der Technik Schritt halten Seit 1991 werden endoskopische oder so genannt minimal-invasive Operationen auf der Chirurgischen Abteilung des Kantonsspitals Nidwalden durchgeführt. «Unsere Abteilung ist bestrebt», so Rudolf Herzig, «soweit wie möglich mit dieser revolutionären Technik Schritt zu halten, um unser Motto, dem Patienten mit einem möglichst minimal invasiven Vorgehen maximale Resultate zu bieten, zu erreichen.» Viele Baucheingriffe (Gallenblasen, Leistenbrüche, Narbenbrüche, Blinddarm, Darmoperationen etc.) und Operationen bei krankhaftem Übergewicht (Magenband, Magenbypass) werden am Kantonsspital Nidwalden endoskopisch angeboten. Zusätzlich werden auch endoskopische

Operationen an der Lunge bei krankhafter Wassersucht oder bei einem Lungenkollaps durchgeführt.

Aktive Beteiligung Um diese Ziele erreichen zu können, muss der Patient optimal vorbereitet zur Operation kommen. Mit einem Screening Bogen wird unter anderem der Ernährungsstatus bereits beim Hausarzt oder in der Sprechstunde erfasst. Rudolf Herzig: «Damit können bei mangelernährten Patienten präoperative Nahrungsmittelzusätze abgegeben und Defizite noch vor der Operation korrigiert werden.» Gemäss Studien lassen sich Komplikationsrate und Hospitalisationsdauer so weiter reduzieren. «Der Patient wünscht auch

um die Operation herum mit möglichst wenig Beeinträchtigung behandelt zu werden», weiss Rudolf Herzig. «Dazu dient unser eingeführtes Fast Track Konzept oder die Chirurgie der «schnellen Spur». Bettruhe und operationsbedingter Ernährungsausfall werden minimiert, unbeliebte Magensonden nur noch selten verwendet und Drainagen, wenn überhaupt notwendig, sparsam und kurzzeitig eingesetzt.» Die Patientinnen und Patienten werden gleichzeitig angehalten, sich aktiv an der Behandlung zu beteiligen, um so möglichst wenig Einbussen des Wohlbefindens zu erleiden. Erreicht werden diese Ziele mit einem motivierten Team unter dem Motto «Chirurgie mit Herz».


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Anästhesie/Intensivmedizin/Schmerztherapie

Das Wohl der Patienten steht im Vordergrund Am Kantonsspital Nidwalden werden pro Jahr rund 2800 Anästhesien durchgeführt. Modernste neue Narkosemittel stellen heute sicher, dass nach einer Operation Übelkeit und Schwindel selten geworden sind. Die Abteilung «Anästhesie» am Kantonsspital Nidwalden wird von der Chefärztin Dr. med. Charlotte Meier Buenzli geleitet. Dass die Bevölkerung von der Anästhesie oft noch ein falsches Bild hat, liegt daran, dass noch vor wenigen Jahren Übelkeit, Schwindel und Schmerzen nach Operationen zur Tagesordnung gehörten. «Das Wohl der Patienten steht bei unserer Tätigkeit im Vordergrund», sagt die Chefärztin Anästhesie klar. Gerade in den vergangenen Jahren habe sich in der Anästhesie einiges verändert. Als

Narkosemittel werden heute nur modernste Medikamente verwendet, sodass laut Charlotte Meier Buenzli «Übelkeit und Schwindel selten geworden sind».

Ganzheitliche Betreuung Die Betreuung durch das Anästhesieteam beginnt nicht erst am Tage der Operation. Die Patienten werden vor der Operation in die Anästhesiesprechstunde aufgeboten oder vom Anästhesiearzt vor der Operation auf der Station besucht. «Dabei wird mit

Vor, während und nach der Operation werden die Patienten durch Anästhesieärzte betreut. Bilder: Priska Ketterer

Schmerztherapien Methoden, die aus dem Fachbereich der Anästhesie stammen, werden am Kantonsspital in Stans in der Therapie bei Rückenschmerzen und Schmerzen der Extremitäten angewandt. In einer speziellen Schmerzsprechstunde werden so Patienten mit chronischen Schmerzen behandelt.

dem Patienten die Anästhesieart, der Operationsablauf und auch die nachfolgende Schmerztherapie besprochen.» Der Patient wird über die Vorund Nachteile der verschiedenen Anästhesiemethoden aufgeklärt. Während der Operation werden die Patienten durch Anästhesieärzte und ausgebildetes Fachpersonal betreut und überwacht. Modernste Geräte gewährleisten eine Überwachung aller wichtigen Körperfunktionen. Die intensive Betreuung wird nach dem Eingriff unter Anleitung der Anästhesisten fortgesetzt. «Eine gute Schmerztherapie ist uns ebenfalls ein Anliegen», gibt Charlotte Meier Buenzli weiter zu verstehen.

Hoher Grad an Sicherheit In der heute allgemein praktizierten Anästhesie – früher sprach man noch von «Narkose» – unterscheidet man primär drei verschiedene Arten: 앫 Während der Allgemeinanästhesie schlafen die Patienten. Dank den neusten Narkosemitteln ist sowohl das Einschlafen als auch das Aufwachen im Normalfall für die Patienten angenehm. 앫 Bei der Regionalanästhesie wird der zu operierende Körperteil schmerzunempfindlich gemacht. Auf Wunsch kann der Patient jederzeit in einen schlafähnlichen Zustand (Dösen) versetzt werden.

Dr. med. Charlotte Meier Buenzli.

앫 Und schliesslich gibt es noch die Lokalanästhesie. Bei dieser Anwendung wird nur ein kleines Körperareal betäubt. Eine Lokalanästhesie führt meistens der Operateur gleich selber durch. Am Kantonsspital Nidwalden in Stans werden pro Jahr rund 2800 Anästhesien durchgeführt. Laut Chefärztin Charlotte Meier Buenzli handelt es sich bei knapp der Hälfte aller Anästhesien um so genannte «Regionalanästhesien». «Das heisst, der Patient bleibt während der Operation wach.» In den Aufgabenbereich der Anästhesie gehören auch Rettungseinsätze mit der Ambulanz in bedrohlichen Situationen und Reanimationen. Darunter versteht man die Aufhebung eines Atem- oder Kreislaufstillstandes.


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DAS KANTONSSPITAL NIDWALDEN IM PORTRÄT

Werdende Mütter werden durch alle Phasen der Schwangerschaft und Geburt begleitet. Die neuen Erdenbürger sind am Kantonsspital Nidwalden bestens aufgehoben.

Gynäkologie und Geburtshilfe

Ganzheitliche Betreuung der Frauen Seit einem Jahr ist Dr. med. Kerstin Hug Chefärztin für Gynäkologie und Geburtshilfe am Kantonsspital Nidwalden. Kerstin Hug, vor einem Jahr haben Sie die Leitung als Chefärztin Gynäkologie am Kantonsspital in Stans übernommen. Wie fällt Ihre Bilanz nach 365 Tagen in Nidwalden aus? Dr. med. Kerstin Hug: Mit meinem Engagement fand gleichzeitig ein eigentlicher Generationenwechsel im Klinikbereich Gynäkologie statt. In unserer Klinik für Frauenheilkunde und Geburtshilfe werden die Frauen von einem engagierten und kompetenten Team von Ärztinnen und Ärzten, sowie Pflegefachfrauen betreut. Das erklärte Ziel in diesem ersten Jahr, als kleine, aber leistungsstarke Abteilung eine medizinische Versorgung auf höchstem Niveau anzubieten, haben wir erreicht. Mit dem Generationenwechsel wurde vor einem Jahr eine Neu-

ausrichtung der Abteilung «Gynäkologie und Geburtshilfe» angekündigt. Wie weit konnten Sie dieses Projekt verwirklichen? Dr. med. Kerstin Hug: Ziel ist es, die Abteilung «Gynäkologie und

Dr. med. Kerstin Hug.

Geburtshilfe» am Kantonsspital Nidwalden zu einem eigentlichen Kompetenzzentrum auszubauen. Kern der Tätigkeit in unserer Abteilung bildet die ganzheitliche Betreuung von Frauen. In enger Zusammenarbeit mit den Hausärzten und niedergelassenen Gynäkologinnen und Gynäkologen konnten wir eine psychosomatisch orientierte Versorgung von Schwangeren und Frauen mit gynäkologischen Erkrankungen aufbauen. Jetzt gilt es, all diese neuen Schritte zu konsolidieren und weiter auszubauen.

Welches Verhältnis pflegen Sie zu den Hausärzten? Dr. med. Kerstin Hug: Unsere Ärzte und Hebammen arbeiten Hand in Hand und stehen in einem engen Kontakt mit den betreuenden Haus- und Frauenärzten. Es ist uns ein grosses Anliegen, dass auf allen Stufen eine Vertrauensbasis da ist, auf

der man aufbauen kann. Nur so können wir zum Beispiel werdende Mütter sicher und einfühlsam durch alle Phasen von Schwangerschaft und Geburt begleiten. Das Gleiche gilt bei gynäkologischen Erkrankungen. Ich bin der Meinung, dass gerade menschliche Zuwendungen zur raschen Genesung beitragen.

Viele Frauen haben gerade vor gynäkologischen Eingriffen Angst... Dr. med. Kerstin Hug: ...was ich als Frau durchaus nachvollziehen kann. Wird ein operativer Eingriff unumgänglich, stehen uns modernste Räumlichkeiten und Apparate zur Verfügung. Viele Eingriffe können heute jedoch ohne kosmetisch störende Narben durchgeführt werden. Dadurch entfallen oft langwierige Spitalaufenthalte. Gerade in solchen Situationen ist eine ganzheitliche Betreuung der Patientin sehr wichtig.


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Geburtshilfe

Sicherheit und Wärme für Eltern und Baby Eine Geburt ist etwas persönliches und einmaliges. Diesem Umstand wird am Kantonsspital Nidwalden Rechnung getragen. Die ganzheitliche Betreuung der Eltern und des neuen Erdenbürgers steht dabei im Zentrum. «Schwangere Frauen sind bei uns nicht einfach eine Nummer», sagt die leitende Hebamme am Kantonsspital Nidwalden in Stans, Helen Berger, bestimmt. Das sei der grosse Unterschied zwischen einer Grossklinik und einem Spital, wie jenes von Stans. «Werdende Mütter finden bei uns einen Ort der Sicherheit und Wärme», ergänzt Helen Berger.

Rund um die Uhr Betreuung Am Kantonsspital Nidwalden ist die Abteilung der Geburtshilfe während 24 Stunden und 365 Tage im Jahr besetzt. Mindestens eine Hebamme ist immer auf der Station anwesend. «Denn Geburten halten sich in den seltensten

Fällen an einen Fahrplan», weiss die leitende Hebamme dank langjähriger Erfahrung. Geleitet wird die Abteilung Geburtshilfe von der neuen Chefärztin Gynäkologie, Dr. med. Kerstin Hug. «Eine Hebamme und eine Assistenzärztin oder ein Assistenzarzt sind im Kantonsspital immer für die werdenden Müttern anwesend. Ein Facharzt für Geburtshilfe und Gynäkologie sowie ein Kinderarzt», ergänzt Kerstin Hug, «sind bei Bedarf jederzeit abrufbar.» Die Geburtenzahlen am Kantonsspital Nidwalden haben in den letzten Monaten zugenommen. «Wir sind überzeugt», so Kerstin Hug, «dass wir die Geburtenzahlen noch steigern kön-

Liebevolle Pflege und Betreuung erfahren auch die kleinen Erdenbürger.

Alternativmedizin Gerade in der Geburtshilfe werden die Ärzte und Hebammen immer wieder mit alternativen Behandlungsmethoden konfrontiert. Auch am Kantonsspital Nidwalden ist die Nachfrage nach alternativ-medizinischen Behandlungsmethoden steigend, bestätigt Dr. med. Kerstin Hug, Leiterin Gynäkologie am Kantonsspital Nidwalden und ergänzt: «Wir verschliessen uns der Alternativmedizin nicht. Vielmehr ist sie ein fester Bestandteil unseres Angebotes geworden.» Bei den Patientinnen am meisten gefragt sind in erster Linie Heilsysteme wie Homöopathie und die Akupunktur.

nen.» Viele Frauen aus dem Kanton Luzern haben in jüngster Zeit das Kantonsspital Nidwalden als Geburtsort für ihr Kind ausgewählt. Eine Tatsache, welche die Leiterin Gynäkologie nicht zuletzt der guten Betreuung der Gebärenden durch die Nidwaldner Hebammen zuschreibt. Dass die Spitalhebammen mit den Beleghebammen

Bild: Priska Ketterer

Hand in Hand arbeiten ist laut Helen Berger für alle ein Gewinn. «Werdende Mütter begleiten wir auf ihrem Weg durch die Schwangerschaft, Geburt und die erste Zeit danach.»

Wassergeburten Die ganzheitliche Betreuung der werdenden Eltern steht am Kantonsspial Nidwalden an oberster Stelle. Und die fängt schon bei der Beratung der Gebärmethoden an. Im Vordergrund steht dabei laut Helen Berger «die sanfte, medikamentenarme Begleitung der Geburt.» Auch am Kantonsspital Nidwalden immer beliebter sind Wassergeburten. Für die leitende Hebamme ist diese Art von Geburt heute weit mehr als ein Modetrend. «Wasser hat einen schmerzlindernden Effekt, weshalb wir dieser Art von Geburt sehr positiv gegenüberstehen.» Aber auch die Überwachung von Risikogeburten und die Behandlung von Komplikationen wird am Kantonsspital Nidwalden rund um die Uhr gewährleistet. «Das schönste aber ist», verrät Helen Berger, «wenn wir nach einer gut verlaufenen Geburt in den Augen der glücklichen Eltern ein Leuchten und grosse Freude über den Familienzuwachs feststellen können.»


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Pflege

Betreuung rund um die Uhr Während eines Spitalaufenthalts werden die Patienten rund um die Uhr vom Pflegepersonal betreut. Zum Beispiel von der Pflegefachfrau Vreny Brändli, die im Nachtdienst arbeitet. Es ist ein herrlicher Morgen, dem Vreny Brändli auf ihrem Fahrrad zwischen ihrem Arbeitsort in Stans und ihrem Zuhause in Stansstad entgegen radelt. Soeben schickt die Sonne ihre ersten Strahlen in Richtung Pilatus. Vreny Brändli nimmt all dies mit einem zufriedenen Gesichtsausdruck zur Kenntnis. Es war wieder einmal eine hektische Nacht im Kantonsspital, die sie als Hauptnachtwache zusammen mit ihrem Team erlebt hat. «Es gibt solche Nächte», sagt die Pflegefachfrau, «wo ein Notfall nach dem anderen unsere volle Aufmerksamkeit in Anspruch nimmt.» Als Hauptnachtwache ist ihre Mithilfe auf allen Stationen gefragt. Ab und zu wird sie auch zur Patientenbetreuung oder zur Entlastung der diplomierten Nachtpflegefachperso-

stin, die immer und überall erreichbar ist, und schliesslich auch noch Pförtnerin. «Viele Patienten kommen heute direkt an die Pforte», gibt die 57-Jährige zu verstehen. Dann gilt es die notwendigen Schritte der Erstversorgung bis zum Eintreffen der Fachleute zu organisieren.

nen eingesetzt. Sie selber hat jedoch keine eigenen Patienten.

Ein Traumberuf Während ihres Spitalaufenthaltes werden die Patienten am Kantonsspital Nidwalden rund um die Uhr vom Personal des Pflegedienstes betreut. «Unser oberstes Ziel ist es», so die Pflegefachfrau Vreny Brändli, die seit 1970 ihren Beruf ausübt, «dass sich unsere Patienten sicher, wohl und geborgen fühlen.» Erzählt Vreny Brändli von ihrer Arbeit, fällt schnell einmal der Begriff «Traumjob». Und sofort fügt sie die Bemerkung an: «Ein Beruf, den ich sofort wieder ergreifen würde.» Ihr Organisationstalent kommt Vreny Brändli dabei zugute. Wird ein Notfall eingeliefert, ist sie von der Aufnahme bis zur Behandlung durch das weitere Fachper-

Norbert Jenny, Leiter Pflegedienst.

sonal für die Organisation zuständig. Als Hauptnachtwache ist Vreny Brändli gemäss ihren Aussagen «ganz einfach die Frau für alle Fälle. Eine», stellt sie klar, «die allerdings eine grosse Verantwortung trägt.» Sie ist gleichzeitig Pflegefachfrau und «Nachtwächterin», die dafür sorgt, dass alle Türen auch tatsächlich abgeschlossen und die Lichter gelöscht sind, Telefoni-

Abwechslungsreiche Nacht Stand sie eben noch in der Notaufnahme im Einsatz, ist ihre Hilfe im nächsten Moment bereits in der Gebärabteilung gefragt. Und schliesslich gilt es auch noch auf der Intensivabteilung mit Hand anzulegen. Trifft dies zu, dann spricht Vreny Brändli von einer «abwechslungsreichen Nacht». Der Job als Hauptnachtwache kann ermüdend sein. Gerade wenn viel läuft, sind Pausen Mangelware. Aus diesem Grunde ist eine Fachperson mit umfassenden Kenntnissen in der Pflege, in der Hausorganisation und in speziellen Situationen gefordert.

Während ihres Spitalaufenthaltes werden die Patienten rund um die Uhr betreut.


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Qualität wird am Kantonsspital Nidwalden gross geschrieben. Die Qualitätssicherung erfolgt nach dem Modell EFQM (European Foundation for Quality Management). Bild: Priska Ketterer

Qualitätsmanagement

Wirkungsorientierte Unternehmensführung Am Kantonsspital Nidwalden wird nach dem Qualitätsmodell EFQM (European Foundation for Quality Management) gearbeitet. Im Zentrum steht dabei die ständige Verbesserung der Qualität. Als Qualitätsmanagement, kurz QM, bezeichnet man die Konzeption und Durchführung von Massnahmen, die der Verbesserung von Arbeitsabläufen dienen. Um den hohen Ansprüchen der Patienten gerecht zu werden, wird am Kantonsspital Nidwalden ein hoher Qualitätsstandard vorausgesetzt. «Qualität bezieht sich dabei auf Dienstleistungen wie auch auf interne Prozesse einer Unternehmung», erklärt Michael Pasquale, Qualitätsmanager am Kantonsspital Nidwalden in Stans, wo das Qualitätsmanagement jetzt noch um eine Stufe verbessert wird. «Seit kurzem arbeiten wir nach dem Qualitätsmodell EFQM.» Konkret bedeutet dies: Das am Kantonsspital vorhandene QM-System erfährt eine Selbstbewertung. Das euro-

päisch ausgerichtete EFQM Konzept ist ein eigentliches Wettbewerbsmodell, das laut Michael Pasquale «nicht auf die Erfüllung von Vorgaben, sondern auf die Selbstverantwortung der Bewertung abzielt». Die Verpflichtung zu diesem System ist zudem ein wichtiger Schritt bei der Umsetzung einer wirkungsorientierten Unternehmensführung mit Qualitätsdenken. Eines der zentralen Anliegen dieses Konzeptes ist die ständige Verbesserung. Diese soll dank Innovationen und Lernen in allen Teilen des Unternehmens und im Zusammenhang mit anderen EFQM-Anwendern erreicht werden.

Bewertung im Wettbewerb Entscheidet sich ein Unternehmen wie das Kantonsspital Nid-

walden, sich dem Wettbewerb im Rahmen der EFQM-Bewertung zu stellen, muss das Unternehmen in der Lage sein, die eigene Position ehrlich und treffsicher einzuschätzen. Anhand eines Leitfadens werden die Fähigkei-

ten des Managementsystems überprüft. Die Einführung einer systematischen und kontinuierlichen Verbesserungskultur wird im Kantonsspital Nidwalden gefördert und auch umgesetzt.

Risikomanagement Gerade in einem Unternehmen wie dem Kantonsspital Nidwalden können Risiken erhebliche negative Konsequenzen haben. Es genügt heute nicht mehr, Risiken nur zu analysieren. Vielmehr müssen geeignete Massnahmen getroffen werden, die Risikopositionen am Kantonsspital zu optimieren. Denn Risiken verlangen ein systematisches Management. Unter der Leitung von Michael Pasquale wird zurzeit am Kantonsspital Nidwalden ein Risikomanagementkonzept erarbeitet. Dies er folgt in enger Zusammenarbeit mit allen Kadermitarbeitenden. Eine zentrale Aufgabe ist es, die häufigsten Gefahren klar zu definieren. Ziel wird es sein, ein wirksames Risikomanagement vollständig im Geschäftsprozess des Kantonsspitals unter Einbezug aller Mitarbeitenden zu verankern. Dadurch soll es möglich werden, Risiken frühzeitig zu identifizieren und regelmässig zu bewer ten.


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Medizinisch-technische Dienste

Wenn moderne Technik weiterhilft Viele Krankheitsbilder lassen sich erst nach intensiven Untersuchungen und Tests erkennen. Am Kantonsspital Nidwalden helfen modernste technische Hilfsmittel, Krankheitsursachen auf die Spur zu kommen. Dem im Volksmund gängigen Sprichwort «Wer rastet, der rostet» wird am Kantonsspital Nidwalden beileibe nicht nachgelebt. Gerade bei den medizinisch-technischen Diensten macht die Entwicklung Jahr für Jahr zum Wohle des Patienten immer grössere Fortschritte. In der modernen Radiologieabteilung werden heute alle konventionellen radiologischen Untersuchungen durchgeführt. Die Angebotspalette umfasst auch das ganze Spektrum der Kontrastmitteluntersuchungen.

Computertomograf Seit einem Jahr verfügt das Kantonsspital Nidwalden über einen eigenen Computertomografen.

Dabei wurden die Erwartungen, welche die Spitalleitung bei der Investition in diese spitzentechnologische Apparatur hatte, bereits im ersten Betriebsjahr übertroffen. Innerhalb eines Jahres wurden 1505 Untersuchungen durchgeführt. Um eine volle Kostendeckung zu erreichen, müssen im Jahr mindestens 1013 Untersuchungen durchgeführt werden.

Einsatz rund um die Uhr Modernste technische Hilfsmittel kommen im hauseigenen Labor zum Einsatz. Dank ihnen garantiert das Laborteam unter der Leitung von Dr. med. Daniel Wegmann rund um die Uhr während 365 Tagen qualitativ hoch-

stehende labormedizinische Dienstleistungen. Verarbeitet werden dabei Blut, Urin, Sputum, Liquor und andere Körperflüssigkeiten. Dank der Untersu-

chungen können Diagnosen in Bezug auf Herz-, Nieren-, Leberund Stoffwechselerkrankungen schnell und präzise gestellt werden.

Individuelle Behandlungsziele Eine gezielte Physiotherapie förder t die Eigen- und Selbständigkeit des Patienten und aktivier t die Selbstheilungskräfte des Organismus. Physiotherapie ist nichts anderes als eine Form der äusserlichen Anwendung von Heilmitteln. Im Zentrum steht dabei das an die Fähigkeiten des Patienten angepasste Vermitteln physiologischer Bewegungsverhalten. Am Kantonsspital Nidwalden werden die individuellen Behandlungsziele gemeinsam mit den Ärzten festgelegt. «Physiotherapie nach Mass» lautet die Devise des am Kantonsspital arbeitenden professionellen Physiotherapie-Teams. Durch die verschiedenen Behandlungsmethoden und -konzepte können Funktionsstörungen und Symptome gelinder t oder gar behoben werden. Das Physiotherapie-Team legt grossen Wer t auf eine aktive Zusammenarbeit und appellier t auch an die Eigenverantwor tung der Patienten.

Dank modernsten Untersuchungsmethoden können Krankheitsbilder sehr schnell eruiert werden.

Bild: Priska Ketterer


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Beleg- und Konsiliarärzte am Kantonsspital Nidwalden

Ein Team von Subspezialisten An einem Spital wie dem Kantonsspital Nidwalden in Stans ist es nicht möglich, sämtliche Subspezialitäten der gesamten Medizin vollumfänglich präsent zu haben. Durch die Zusammenarbeit mit Beleg- und Konsiliarärzten verstärkt das Kantonsspi-

Gynäkologie und Geburtshilfe

tal Nidwalden seine medizinische Kompetenz. Gleichzeitig ist es möglich, den Patientinnen und Patienten in nächster Nähe zu ihrem Wohnort ein umfassendes medizinisches Leistungsangebot zur Verfügung zu stellen.

Gynäkologie und Geburtshilfe BRANKO BUNJEVAC

ELISABETH RENNER SIMMEN Fachärztin FMH Gynäkologie und Geburtshilfe Gemeinschaftspraxis in Stans mit Dres. med. Daniela Pless und Annette Peyer Leistungsangebot: 앫 Schwangerschaftskontrollen, Ultraschalluntersuchungen mit Doppler- und 4-D-Ultraschall 앫 Geburtsbegleitung am Spital 앫 Vorsorgeuntersuchungen 앫 Teenagersprechstunde, Beratung in Empfängnisverhütung 앫 Spezialsprechstunde für Paare mit unerfülltem Kinderwunsch 앫 Brustsprechstunde, ultraschallgesteuerte Biopsie 앫 Inkontinenzsprechstunde: Abklärung und Beratung 앫 Beratung bei Menopausenbeschwerden Operative Tätigkeit: 앫 Gebärmutterspiegelung und Auskratzung 앫 Bauchspiegelung ( Zystenentfernung, Unterbindung u.ä.) 앫 Gebärmutterentfernung über die Scheide, über Bauchschnitt oder mit der Schlüssellochmethode 앫 Operation bei Senkungszuständen 앫 Brustoperation bei gut- oder bösartigen Veränderungen

«Meine Erfahrungen mit dem Kantonsspital Nidwalden sind sehr gut. Ich schätze das sehr angenehme Arbeitsklima. Das Wohlbefinden der Patientin steht klar im Mittelpunkt. Die Zusammenarbeit mit Frau Dr. Kerstin Hug, Chefärztin der gynäkologischen Abteilung und ihrem Team ist sehr gut.»

Urologie

Facharzt Gynäkologie/Geburtshilfe Die Praxis befindet sich an der Bahnhofstrasse 2 in Stans Leistungsangebot Gynäkologie: 앫 Jahreskontrolle und gynäkologische Vorsorgeuntersuchungen 앫 Aufklärung und Hilfe bei Kinderlosigkeit (Sterilität) 앫 Familienplanung (Schwangerschaftsverhütung) 앫 Aufklärung und Therapie bei Blutungsanomalien oder gynäkologischen Tumoren 앫 Aufklärung und Therapie bei menopausalen Beschwerden 앫 konservative und operative Behandlung bei Inkontinenz und Descensusproblematik

«In Zusammenarbeit mit meinen Kollegen, sowie mit Pflegefachfrauen und Hebammen, haben wir immer ein gemeinsames Ziel vor Augen gehabt – das Wohl unserer Patientinnen.»

Hals-Nasen-Ohren

MARKUS REBER Belegarzt HNO und Hals- und Gesichtschirurgie Praxis in Luzern Leistungsangebot: Nasen- und Nasenebenhöhlenoperationen (inklusive ästhetische Nasenplastiken). Mandeloperationen, Trommelfellröhrchen, Operation von Abstehohren, Schnarchoperationen.

«Die Zusammenarbeit mit dem Kantonsspital Nidwalden erachte ich als gut. Ich schätze die Flexibilität sowie die gute Infrastruktur, auf die ich zurückgreifen kann. Die administrativen Abläufe sind problemlos und dass ich meine Patienten in den Händen von gutem Pflegepersonal weiss, ist für mich ein wichtiger Faktor.»

MICHAEL OSWALD Facharzt für Urologie FMH, spez. operative Urologie Eigene Praxis an der Buochserstrasse 2, 6370 Stans Leistungsangebot: Konservative und operative Behandlung von Erkrankungen der Harnorgane und des männlichen Genitalapparates.

«Das Kantonsspital Nidwalden ist ein gut funktionierendes Landspital der erweiterten Grundversorgung. Die Patienten werden mit hoher fachlicher und sozialer Kompetenz gepflegt. Routineeingriffe und auch komplexe Operationen sind so immer in einem guten Umfeld möglich. Die Zusammenarbeit im Laufe der letzten 10 Jahre war immer angenehm und das gegenseitige Vertrauen ist hoch.»

Hals-Nasen-Ohren MARCUS MAASSEN Belegarzt HNO im Kantonsspital Nidwalden Praxis in Luzern www.hno-luzern.ch

Leistungsangebot: Spezielle HNO-Chirurgie, Hals- und Gesichtschirurgie.

«Am Kantonsspital arbeitet ein ausgezeichnetes Team mit kompetenten Mitarbeitern. Die patientenfreundliche Infrastruktur schätze ich ebenso wie die excellente Leitung des Spitals.».


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Hals-Nasen-Ohren

Pädiatrie

ALEXANDER THÜRLEMANN Spezialarzt für Ohren-Nasen-Hals und Gesichtschirurgie Die Praxis befindet sich an der Buochserstrasse 12 in Stans Leistungsangebot: Konservative Therapie und Chirurgie der häufigen Erkrankungen im HNO-Fachgebiet. Spezielgebiete: chirurgische Behandlung bei chronischen Nasennebenhöhlenentzündung (sinusitis), bei behinderter Nasenatmung (Nasenscheidewandkorrektur), Schnarchoperation bei Erwachsenen, Gaumen-und Rachenmandeloperation bei Kindern, bei kindlicher Hörstörung Paukenröhrli-Einlagen zur Ohr-Belüftung, kleine Plastische Chirurgie im Gesicht (Hauttumore) und Abstehohren. Konservative Therapie bei Schwindel, Hörsturz,Tinnitus.

«Seit 1988 führe ich in Stans eine Ohren-Nasen-Hals Spezialarztpraxis, wo neben den üblichen Erkrankungen des Fachgebietes auch Abklärung von Schwindel und Hörstörungen wie Tinnitus sowie Hörgeräteexpertisen für IV, AHV und SUVA durchgeführt werden. Patienten des Wohnkantons sind immer dankbar, wenn sie, falls notwendig, in der Nähe der Wohngemeinde im patientenfreundlichen Spital Stans behandelt werden können. Hier sind auch die Wege kurz.»

Pädiatrie

RAINER SULSER Facharzt für Kinder und Jugendliche Praxis in Stans, Alter Postplatz 2 Leistungsangebot: Grundversorgung in Pädiatrie, neuromotorische Abklärungen

«Im Januar 1995 erhielt ich einen Konsiliarvertrag mit dem Kantonsspital Nidwalden. Seither hat sich die Zusammenarbeit sehr gut entwickelt. Als Patient weilte ich mehrmals im Kantonsspital Nidwalden. Hier fühlte ich mich jeweils sehr wohl, gut aufgehoben und her vorragend betreut. Eine Besonderheit in Nidwalden ist, dass die sonographischen Routinekontrollen der Säuglingshüften von den Orthopäden und nicht von den Kinderärzten gemacht werden. Dies funktioniert aber bestens. Sehr gut entwickelte sich die Zusammenarbeit mit der Röntgenabteilung des Kantonsspitals Nidwalden. Weiter so.»

ARTHUR KOCH-RUSCH Facharzt für Kinder und Jugendliche Praxis in Stans, Buochserstrasse 2 Leistungsangebot: Betreuung von Neugeborenen, Kindern und Jugendlichen. Beratung und Behandlung nach den Richtlinien der klassischen Medizin. Im Kantonsspital: Betreuung der Neugeborenen mit Anpassungsstörungen nach der Geburt und anderen medizinischen Problemen. Konsiliarische Betreuung von Kindern, die auf den Notfall gebracht werden und von einem Facharzt beurteilt werden müssen.

«Für mich ist das Kantonsspital Nidwalden ein überschaubares Haus mit kompetenten Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern. Ich schätze die direkten und somit auch kurzen Kommunikationswege.»

Psychiatrie ARMIN WALTER Facharzt FMH für Psychiatrie und Psychotherapie Konsiliararzt KSNW und Klinik St. Anna, Luzern, Belegarzt und Mitglied der Geschäftsleitung Klinik Meissenberg, Zug Praxis in den Räumen des Kantonsspitals, Stans Leistungsangebot: In den Räumen des Kantonsspitals praktizieren 3 Psychologinnen, 1 Musiktherapeutin und 1 Kunst- und Ausdruckstherapeutin. Dadurch ist die psychiatrisch-psychotherapeutische Betreuung stationärer Patienten sichergestellt, Konsilien sind kurzfristig möglich. Kurzhospitalisationen, Kriseninterventionen von Psychiatriepatienten gehören zum Leistungsauftrag des Spitals.

Kardiologie CHRISTIAN ALOIS SCHÜPFER FMH Kardiologie/Innere Medizin Praxis im Kantonsspital Nidwalden, Ennetmooserstrasse 19, Stans Info@kardiologie-schuepfer.ch, kardiologie schuepfer@hin.ch,

Pädiatrie

CAROLE BODENMÜLLER Fachärztin für Kinder und Jugendliche Führt an der Buochserstrasse 2 in Stans eine eigene Praxis Leistungsangebot: Erstversorgung und Untersuchung der Neugeborenen. Konsilium bei kranken Kinder auf der Notfallstation. Behandlung, Beratung und Betreuung aller Kinder vom Neugeborenen bis zum Jugendlichen.

«Bis anhin habe ich durchwegs positive Er fahrungen mit dem Kantonsspital Nidwalden in Stans gemacht. Die Mitarbeiter im Kantonsspital sind hilfsbereit, freundlich und fachkompetent. Die Zusammenarbeit klappt gut.»

www.kardiologie-schuepfer.ch

Leistungsangebot: Gesamte nicht invasive Kardiologie: Echokardiographie, Transoesophageale Echokardiographie, Stressechokardiographie, 24h-BD-Messung, Holter, Memory-EKG, SpätpotentialEKG, Ergometrie, LUFU, Spiroergometrie, Kipptischuntersuchung, PMund ICD-Kontrollen usw. Invasive Kardiologie: Schrittmacherimplantationen, Reveal-Implantation Herzkatheteruntersuchung Angiologie: Karotisduplex, Venendoppler, Nierenarteriendoppler

«Das Kantonsspital Nidwalden erlebe ich als zuverlässigen Partner. Die Zusammenarbeit mit dem Team der Inneren Medizin, aber auch mit den anderen Abteilungen, ist erfreulich und sehr angenehm.»


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Küche

Essen wie in den Ferien – oder die Basis für eine rasche Genesung Eine gesunde Ernährung ist die Basis für eine rasche Genesung. Am Kantonsspital Nidwalden hat die mediterrane Küche Einzug gehalten, weil sie erwiesenermassen gesund ist. Die mediterrane Küche ist nicht nur wegen ihrer Ausgewogenheit gesund. «Die Mittelmeerküche ist geprägt von köstlichen Zutaten», erklärt der Küchenchef am Kantonsspital Nidwalden, Karl Wagner, «Zutaten, die wertvolle Vitamine und Mineralstoffe enthalten.» Gesundes Essen ist sehr wichtig für unser Wohlbefinden. Denn geht nicht auch die Liebe durch den Magen …?

Mediterranes Ernährungskonzept Die Eigenheiten der mediterranen Küche machen sich Karl Wagner und seine Küchenbrigade zunutze. «Denn», so der Küchenchef, «es ist längst medizinisch erwiesen, dass die mediterrane Ernährung ein wichtiger Bestandteil ist zur Vorbeugung und Behandlung von HerzKreislauf-Krankheiten.» Fachleute attestieren der mediterranen Küche, dass sie das Herzinfarktrisiko senkt. Aber auch die Blutfette und der Blutdruck weisen tiefere und somit gesündere

Werte auf bei der regelmässigen Einnahme von Mahlzeiten, die nach mediterranem Ernährungskonzept zubereitet sind.

Anders essen Küchenchef Karl Wagner vergleicht das Angebot aus seiner Küche mit jenem am Mittelmeer. «Sie essen anders, wenn Sie am

In der Küche wird auf die sorgfältige Zubereitung der Speisen besonderen Wert gelegt. Bild: Priska Ketterer

Ernährungs- und Diätberatung Die Zeiten, wo allen Patienten das gleiche Essen serviert wurde, sind längst vorbei. «Darf ein Patient normal essen, kann dieser zwischen Leichtkost, mediterraner und vegetarischer Kost wählen.» Täglich wird reichlich frisches Gemüse und Salat serviert. Weniger Fleisch, dafür regelmässig Fisch steht ebenso auf dem Menüplan. Und zu guter Letzt darf zum Essen auch ein Glas Rotwein nicht fehlen. Bei den Diäten ist laut Küchenchef Karl Wagner die Auswahl etwas eingeschränkter. Apropos Diäten: Am Kantonsspital Nidwalden stehen mit Ernährungsberater Niculin Vonzun und Diabetesfachberaterin Pia Irniger zwei Fachleute für die Betreuung und Beratung der Patientinnen und Patienten in Ernährungsfragen zur Verfügung. Sie arbeiten eng mit den zuständigen Ärzten zusammen. Der Ernährungsberater erstellt unter anderem die Beratungsunterlagen und Ernährungsschemata und wirkt beratend bei der Menüplanung für Patienten und Personal mit.

JOSEF MATHIS (68) Rentner aus Buochs

CARLO DITTLI (70) Rentner aus Uri

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«

Von einem guten Spital er war te ich vor allem kompetentes Fachpersonal. Diese Er war tung er füllt das Kantonsspital. Das Personal ist flott und die Ärzte gewissenhaft. Es ist mir wichtig, dass dieses Spital weiterhin erhalten bleibt. Auch aus wir tschaftlicher Sicht, da viele Angestellte aus der Umgebung sind.

»

Mittelmeer die lokale Küche bevorzugen», ist der Küchenchef überzeugt. «Und zwar Menüs mit anderen Zutaten, anders kombiniert, anders zubereitet, auch anders genossen. Nämlich mit mehr Zeit.» Diese Kultur wird auch am Kantonsspital Nidwalden gepflegt. «Nur Ferien können wir den Patienten in unserem Haus nicht bieten», sagt der Küchenchef und ergänzt mit einem Schmunzeln: «Aber Essen wie in den Ferien.»

Ich möchte nach einem ganzheitlichen medizinischen Denken behandelt werden. Hier in Stans habe ich den Eindruck, dass meine Er war tungen er füllt werden. Ein grosser Vor teil ist, dass man hier den Patienten noch zu kennen scheint. Das schafft Ver trauen.

»


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Dr. med. Hansjörg Bucher, Engelberg

Einer erfolgreichen Zusammenarbeit wird seit Jahren nachgelebt Wenn Engelberger Patienten ins Spital müssen, dann wollen sie nach Stans. Möglich macht dies eine Vereinbarung zwischen dem Kanton Nidwalden und der Gemeinde Engelberg.

Engelbergs Frau Talammann Martha Bächler, welche diesen Vertrag mitunterschrieben hat.

Matthias Müller, Christoph Ehrat und Hansjörg Bucher, die drei Hausärzte von Engelberg, sind froh, das Spital in der Nähe zu wissen. Eigentlich müssten die drei Mediziner Konkurrenten sein. Doch davon will Hansjörg Bucher nichts wissen. «Vielmehr arbeiten wir seit Jahren Hand in Hand», sagt der 40-jährige. Die Ferien werden untereinander abgesprochen, «sodass während 365 Tagen im Jahr immer mindestens ein Arzt im Ort ist».

Mit gutem Beispiel voran Angesichts der laufenden Spitaldiskussionen im Sarneraatal kann Hansjörg Bucher nur den Kopf schütteln. «Engelberg lebt die Zusammenarbeit mit Nidwalden ja seit Jahrzehnten vor», so der Allgemeinmediziner und ergänzt: «Uns geht es dabei nicht schlechter.» Hansjörg Bucher hebt die unkomplizierte Zusam-

Bucher mit einem Lächeln fest, «für das Kantonsspital Nidwalden ein eigentlicher Markt». Dass sich die Patienten aus dem Klosterdorf überhaupt in Nidwalden in Spitalpflege begeben können, ermöglicht ein Vertrag, der die Engelberger Patienten jenen aus Nidwalden gleichstellt. «Und das wiederum ist kostenmässig ein grosser Vorteil», sagt

menarbeit mit den Berufskolleginnen und -kollegen des Kantonsspitals hervor. «Habe ich bei Unklarheiten eine Frage, werde ich sehr schnell mit den entsprechenden Fachärzten am Telefon verbunden. Und müsste ich mich selber in Spitalpflege begeben», gibt Bucher unumwunden zu, «würde ich mich jederzeit im Kantonsspital Nidwalden in Stans behandeln lassen.» Stans macht laut Hansjörg Bucher eine gute Medizin und er hofft, dass dies noch lange so bleiben wird.

Dorfarzt mit Leib und Seele Engelberg kann mit seinen drei Dorfärzten angesichts des Ärztemangels in den Schweizer Dorfpraxen beinahe von einem Luxusangebot sprechen. «Was allerdings während der Wintermonate so nicht stimmt», wehrt sich Hansjörg Bucher und spricht von langen Präsenzzeiten für jeden der drei Dorfärzte. Gleichzeitig schwärmt der in Engelberg aufgewachsene Mediziner von der Arbeit. Schon während seines Studiums habe er davon geträumt, in «seinem» Engelberg eine eigene Arztpraxis zu führen. «Hausarzt zu sein», so Hansjörg Bucher, «ist für mich der abwechslungsreichste Beruf, den man sich vorstellen kann.» Kostenmässig ein Vorteil Die Engelberger Ärzte kommen zwangsläufig mit dem Kantonsspital Nidwalden in Kontakt. Gerade im Bereich «Notfalldienst» arbeitet das Team vom Kantonsspital Nidwalden eng mit den Ärzten des Klosterdorfes zusammen. Engelberg mit seinen vielen Sportunfällen in den Wintermonaten sei, stellt Hansjörg

Die Engelberger Hausärzte wie Dr. med. Hansjörg Bucher wissen es zu schätzen, ein gut funktionierendes Kantonsspital wie jenes von Nidwalden in ihrer Nähe zu wissen. Bild: Beat Christen


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Umfrage

Gute Noten für das Kantonsspital Die beiden Kantonsspitäler Nidwalden und Obwalden sollen intensiver zusammenarbeiten. Dies hat eine repräsentative Bevölkerungsbefragung in den beiden Kantonen ergeben. Die Nidwaldner erteilen ihrem Spital in allen Bereichen sehr gute Noten. Eine klare Haltung nimmt die Bevölkerung der beiden Kantone ein, wenn es um die Zusammenarbeit der Kantonsspitäler von Stans und Sarnen geht. 67 Prozent der Obwaldnerinnen und Obwaldner fanden zum Zeitpunkt der Befragung, dass die Zusammenarbeit so bleiben sollte, wie sie ist. Im Kanton Nidwalden beantworteten diese Frage 60 Prozent mit einem Ja. Mit 79 Prozent Zustimmung noch deutlicher fiel das Resultat bei der Frage aus, ob die Zusammen-

arbeit intensiviert werden sollte. In beiden Kantonen stimmten die Erwerbstätigen dieser Aussage deutlicher zu als die nicht Erwerbstätigen. Einen Alleingang ihres Kantonsspitals hingegen befürworten nur 31 Prozent in Obwalden und 25 Prozent in Nidwalden. Abgelehnt wird ebenfalls, dass das jeweilige Spital nur noch ausschliesslich mit dem Kantonsspital Luzern (60 Prozent Obwalden, 63 Prozent Nidwalden) zusammenarbeiten soll.

Ein «sehr gut» für die medizinische Versorgung Die medizinische Versorgung wird für beide Spitäler (Stans und Sarnen) als sehr gut bewer tet. 92 Prozent der befragten Obwaldner und 88 Prozent der Nidwaldner beur teilen die medizinische Versorgung mit «sehr gut» oder «eher gut». Personen, die schon einmal Patient in einem der beiden Spitäler waren, gaben deutlich bessere Bewer tungen ab als solche, die noch nie dor t behandelt wurden. Bei der Beur teilung der medizinischen Versorgung fällt eine altersspezifische Eigenheit auf: je älter der oder die Befragte, umso besser ist die Bewer tung.

Eigenes Spital wird bevorzugt Rund zwei Drittel der Bevölkerung von Obwalden und Nidwalden möchten am liebsten im

kantonseigenen Spital behandelt werden. In Nidwalden bevorzugen 69 Prozent der Bevölkerung das eigene Spital. Von den Nidwaldnern lassen sich 18 Prozent in der Klinik St. Anna behandeln. Das Kantonsspital Luzern bevorzugen 10 Prozent der befragten Nidwaldner.

Hoher Bekanntheitsgrad Sowohl das Kantonsspital Nidwalden als auch jenes von Obwalden erfreuen sich mit 99 Prozent eines sehr hohen Bekanntheitsgrades. Diese Bekanntheit zieht sich durch sämtliche Segmente wie Geschlecht oder Alter. Die meisten Befragten kennen die Spitäler von Patientenbesuchen (76 Prozent in Obwalden, 75 Prozent in Nidwalden). Ein sehr grosser Teil hat eines der beiden Spitäler als Patient selber kennen gelernt. Andere kennen das Kantonsspital indirekt über die Medien, das Internet oder Bekannte. Der Anteil von Personen, die angeben, das Spital als Patient zu kennen, steigt mit dem Alter markant.

Rund zwei Drittel der Bevölkerung möchte im kantonseigenen Spital behandelt werden.

Hausärzte unterstützen Spital Der Aussage, dass es auch in Zukunft kleine Spitäler wie jenes in Stans und jenes Sarnen geben


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CLAUDIA KRESS Wolfenschiessen

«

Ausser einem Beinbruch in meiner Kindheit musste ich bisher nur für die Gebur ten meiner Töchter ins Spital. Trotzdem finde ich es gut, nach Stans kommen zu können. So kann mein Mann kurzfristig sein Baby und mich besuchen. Es ist klar, dass man für manche Krankheiten ein spezialisier tes Krankenhaus aufsuchen muss. Aber ich finde es schön, dass wir für allgemeine Anliegen ein Spital im Kanton haben.

»

88 Prozent der Nidwaldnerinnen und Nidwaldner bezeichnen die medizinische Versorgung am Kantonsspital Nidwalden als «sehr gut». Bilder: Priska Ketterer

wird, stimmten in Obwalden 74 Prozent und in Nidwalden 75 Prozent zu. Auffallend: Einmal

mehr waren es die älteren Leute, die nicht Erwerbstätigen und die stationär Erfahrenen, welche

Repräsentative Bevölkerungsbefragung Bei der vom Link-Institut Luzern durchgeführ ten Bevölkerungsbefragung über die Kantonsspitäler in Stans und Sarnen wurde die Bevölkerungsstruktur der beiden Kantone mitberücksichtigt. 51 Prozent der 1600 in Obwalden und Nidwalden Befragten waren Männer, 49 Prozent Frauen. Die Altersstruktur setzt sich wie folgt zusammen: 16 26 40 66

bis bis bis bis

25 39 65 84

16 29 41 14

Prozent Prozent Prozent Prozent

70 Prozent der Befragten waren zum Zeitpunkt der Befragung voll oder teilweise berufstätig. Die restlichen 30 Prozent entfallen auf die nicht Er werbstätigen. Hauptinhalte der Befragung waren Bekanntheit, Image, Zusatzleistungen, Zusammenarbeit und Zukunft der beiden Spitäler.

dieser Aussage vermehrt zustimmten. Die Gegenaussage, dass es kleine Spitäler in 10 bis 15 Jahren in der heutigen Form nicht mehr geben werde, wurde nicht so klar abgelehnt. In Obwalden vertreten mit 49 Prozent knapp die Hälfte der Befragten diese Meinung, während es in Nidwalden 55 Prozent sind. Ältere Personen und nicht Erwerbstätige lehnen diese Aussage stärker ab.

Sie fragen den Hausarzt Um sich über das jeweilige Kantonsspital zu erkundigen, wenden sich über die Hälfte der Befragten an den Hausarzt (in Obwalden 51 Prozent und in Nidwalden 53 Prozent). Die Hausärzte geben meistens positive Auskunft über die Spitäler (84 Prozent in Obwalden, 80 Prozent in Nidwalden).

MARIE GASSER Beckenried

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In meinem Leben war ich noch nie in den Ferien. Hier fühle ich mich so! Jeder ist freundlich und erkundigt sich nach meinem Wohlbefinden. Das Essen kann man sich auch aussuchen, diesen Luxus hätte ich nicht er war tet. Vor 30 Jahren war ich schon einmal hier. Die damaligen Methoden kann man aber nicht mit der Arbeitsweise von heute vergleichen. Es ist wirklich er freulich, wie positiv sich das Spital entwickelt hat.

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DAS KANTONSSPITAL NIDWALDEN IM PORTRÄT

Hochwasserschutz

Verteidigungslinien zum Schutz des Kantonsspitals Das Hochwasser vom August 2005 hat im Kantonsspital verheerende Schäden verursacht. Gleichzeitig mit den Schutzmassnahmen «Kniri West» wird am Spital der Objektschutz verbessert. Kosten brutto: 3,7 Millionen Franken. Das Ereignis vom August 2005 hat aufgedeckt, dass Erosionsprozesse am Stanserhornabhang eine grössere Dynamik entwikkeln und weiterreichen, als dies bisher angenommen wurde. Es hat auch gezeigt, dass das Kantonsspital Nidwalden bei Hochwasser sehr exponiert ist. Das Spital war während rund acht Stunden ohne Strom und die Telefonanlage funktionierte nicht mehr. Auf der anderen Seite hat gerade in solchen Unwettersituationen ein einwandfrei funktionierendes Spital höchste Priorität.

Zwei Projekte – ein Ziel Im Oktober 2006 hat der Nidwaldner Landrat über einen umfassenden Hochwasserschutz für das Kantonsspital befunden. Es handelt sich dabei um Schutz-

massnahmen, die in enger Zusammenarbeit mit der Stanser Gemeindebehörde erarbeitet worden sind. Das Schutzmassnahmen-Projekt «Kniri West» und der Spital-Objektschutz bilden dabei eine Einheit und man geht von Kosten in der Grössenordnung von brutto 3,7 Millionen Franken aus.

Alle 300 Jahre ein solches Ereignis Als erste Schutzmassnahme werden die beiden Runsen im Langenzug und im Lauigraben sowie der Kniribach vollumfänglich Richtung Galgenried abgeleitet. Wegen der Bedeutung des Sonderobjektes «Kantonsspital» soll hangaufwärts entlang des südlichen Fuss- und Wanderweges eine Mauer als zweite Schutzlinie erstellt werden. Und schliess-

lich sind zum Schutz vor eindringendem Oberflächenwasser verschiedene Massnahmen am Gebäude selber vorgesehen. Sämtliche Berechnungen sind so angelegt, dass die Schutzmassnahmen auch bei einem alle 300 Jahre auftretenden Ereignis noch wirksam sind. Angesichts der Bedeutung des Kantonsspitals und

unter dem Eindruck der Unwägbarkeiten des Klimawandels wird eine Ausrichtung der Schutzziele auf ein Extremereignis als angezeigt betrachtet. Auf Grund des heutigen Erkenntnisstandes kann bei der Umsetzung des Objekt- und Hochwasserschutzes das Restrisiko praktisch auf null gesenkt werden.

Umweltfreundliches Energiekonzept Für die Energieversorgung des Kantonsspitals werden heute pro Jahr nebst einer grossen Menge an Elektrizität rund 380 000 Liter Heizöl benötigt. Mit der einseitigen Abhängigkeit von Heizöl er füllt die Wärmeversorgung die heutigen Anforderungen in Bezug auf Ökologie und Nachhaltigkeit nicht mehr. Noch in diesem Jahr wird sich der Nidwaldner Landrat über das neue Energiekonzept für das Kantonsspital unterhalten. Im Zentrum steht dabei eine starke Reduzierung der heute bestehenden Abhängigkeit vom Brennstoff Öl. Wärmepumpen sollen in erster Linie die für die Beheizung der Gebäude und die Warmwasseraufbereitung benötigte Energie liefern.

Ereignisse wie das Hochwasser von 2005 sollen der Vergangenheit angehören.

Bild: Luftwaf fe


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DAS KANTONSSPITAL NIDWALDEN IM PORTRÄT

PAUL KÄSLIN Emmetten

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Ich bin seit acht Wochen im Kantonsspital. Wer so lange in stationärer Behandlung ist, dem ist es besonders wichtig, ein Spital in der Heimatumgebung zu haben. Hier bekomme ich viel mehr Besuch, als etwa in Luzern. Ausserdem kümmern sich die Pflegefachfrauen rührend um mich.

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ROLF GLAUNER Ennetbürgen

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Im Nidwaldner Wandergebiet und auch im Verkehr passieren immer wieder Unfälle. Da ist es wichtig, eine gute und nahe Erstversorgung zu haben. Die Menschen, die hier arbeiten sind motivier t, zuvorkommend und – sehr wichtig – sie haben Humor!

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WERNER WASER Ennetbürgen

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Besser kann ein Spital nicht sein! Die Küche, die Lage – alles super. Man fühlt sich hier persönlich betreut. Auch von der wir tschaftlichen Perspektive möchte ich das Spital nicht missen, handelt es sich doch um einen grossen Arbeitgeber.

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DAS KANTONSSPITAL NIDWALDEN IM PORTRÄT

Remigi Odermatt, Ennetmoos

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Ich kann nur hoffen, dass das Spital in Stans weiterhin bestehen bleibt und nicht irgendwann wegrationalisier t wird. Die Lage macht es für meine Besucher leicht, auch kurzfristig vorbeizukommen.

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KURT FISCHER Zürich

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In den Ferien ist mir beim Tennisspielen die Achillissehne gerissen. Ich bin sehr froh, dass sich hier in Stans die Möglichkeit einer guten medizinischen Versorgung bietet. Das Kantonsspital Nidwalden kann ich wirklich nur loben!

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CHRISTINE BERGAMIN Beckenried

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Mit dem Wor t Spital verband ich bisher immer etwas Schlechtes. Das hat sich für mich geänder t, seit mein Mann hier Patient war. Hier konnte ich nur Positives beobachten. Ich finde es wichtig, ein Spital in der Region zu haben.

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