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Förderung von FLINTAs

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Schlussfolgerung

Schlussfolgerung

Der SV-Genderreport soll nicht nur eine Erhebung sein, die aufzeigt, dass es bereits im Bildungssektor zum Phänomen der gläsernen Decke kommt. Er soll zudem dazu dienen, dass Ableitungen getroffen werden und Maßnahmen zur Förderung von Frauen, aber auch allen FLINTAs ergriffen und/oder verstärkt werden.

Anstatt gesellschaftliche Missstände zu reproduzieren, eignet sich der schulische Rahmen, um diese kritisch zu hinterfragen. Daher ist die Bewusstseinsbildung direkt in der Schule ein wichtiger Prozess.

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Ein Ansatzpunkt sind die Schulbücher. Schüler_innen werden von Schulbüchern geprägt, die wiederum derzeitig gesellschaftliche Normen widerspiegeln. Hier werden oft Stereotypen reproduziert und gefestigt. Eine Auseinandersetzung mit Stereotypen in Schulbüchern reicht jedoch nicht aus. Es braucht ebenfalls eine weitere Sensibilisierung von Schulbuch Autor_innen, Lehrpersonen und Schüler_innen.

Ein nächster Schritt wäre, die reflexive Koedukation verstärkt anzuwenden. Geschlechtergetrennter Unterricht stellt ein Element dieser dar. Mit dem Modell der reflexiven Koedukation soll die koedukative Praxis weiterentwickelt und neu gestaltet werden. Ziel ist es, ein gleichberechtigtes Zusammenleben und –lernen beider Geschlechter zu erreichen, sowie geschlechtsstereotype Rollenzuweisungen aufzulösen und alle notwendigen Kenntnisse und Fähigkeiten der Schüler_innen zu fördern.

An vielen Schulen wird Genderbeauftragten kein Platz eingeräumt - die meisten Schüler_innen wissen nicht, dass es so eine Person an ihrer Schule gibt - oder es gibt sie de facto gar nicht. In Folge dessen kommt auch die diesbezügliche Sensibilisierungsarbeit zu kurz. Der Handlungsspielraum von Genderbeauftragten muss ausgebaut werden, denn nur so kann bewusst Aufklärungsarbeit an Schulen geleistet werden.

Eine weitere Methode, um mehr FLINTAs in die Vertretungsgremien zu bringen, ist die Einführung einer Quote auf allen Ebenen der Schüler_innenvertretung. Diese würde garantieren, dass mehr FLINTA Schüler_innen in der SV/LSV/BSV vertreten sind, und so ihre Kompetenz beweisen können, sowie auch repräsentiert werden. Dadurch würde einerseits der Idee, FLINTAs hätten weniger Führungskraft und andererseits dem Fehlen von Vorbildern effektiv entgegengewirkt werden. Eine Quotierung soll nicht das Ziel darstellen, sondern dient vielmehr als Mittel, um ein ausgewogenes Geschlechterverhältnis sicherzustellen. Eine zusätzliche Regelung, dass auf einen männlichen Schulsprecher nicht erneut ein Mann folgen kann, würde das Problem der überwiegenden Mehrheit männlicher (Landes-)Schulsprecher lösen.

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