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Issue 2, Mai / May 2009 «Zwischenwelten» Institut für Architektur und Raumentwicklung an der Hochschule Liechtenstein
oom is rtant o ween r in-bet s, it's imp e , e m s s For the ma s the inver start s e n fi a e what d imagine it then we can on to only eracti mass, he int of the nderstand t ture. de, to u n insi ur architec o side a of out the impact tand unders yesh El Gha Hassan
Norbert Zambelli
zuerst, erst dann wird die Qualität entdeckt.
Ich bin Initiator für Partys an öffentlichen Plätzen im Sommer, für Musikliebhaber und Leute, die dieselben Interessen teilen. Solche Partys finden auch in alten Gebäuden statt, die entweder bald abgerissen oder renoviert werden. Der kulturelle Anspruch ist dabei sehr wichtig. Die Veranstaltungen sind immer öffentlich, jedoch ohne grosse Werbung – einfach von und mit Künstlern, die Interesse haben, was zu machen. EH Ich bin auch glücklich darüber, dass wir die Möglichkeit zur Zwischennutzung haben. Alle drei Jahre organisieren wir in Bad Ragaz die schweizerische Triennale Bad Ragartz, dieses Jahr mit 79 Künstlern aus 15 Ländern. CP Ich beschäftige mich mit landschaftlichen Räumen, kann auch in Verbindung mit Gebäuden sein, die zwischengenutzt werden. Ein Beispiel ist die Rüfe bei Vaduz. Das ist ein grosser Schotterkegel, der gut eingedämmt und uneinsehbar ist, jedoch sehr gut erreichbar ist und speziell für Jugendliche einen spannenden Raum darstellt. Es gibt dann Nutzungsspuren wie Lagerfeuer. Das sind dann so genann-
ich denke Parkplätze und der Platz vor dem Haus wird anders genutzt, je nach dem wie viele Leute kommen. Die Leute gehen ein und aus und man hofft, dass es die Nachbarn nicht stört.
ameise weist zuhauf kalkülform auf. sie stellt sich leider auch ein bisschen aus. vor stellen sie sich gegenseitig – wie? selten bis nie. beharren auf ihr nomen-sein. wie aber stellt ein substantiv sich nomen vor. was denkt im gegenzug ein nomen über flomen? wir wissen es. und sagens nicht! rauschebaum und zeisigkeit. stattdessen hier: ausschnitt aus dem genom eines akrostichons. oder: nur was man bastardisiert, existiert. kreolisierung geht vom volke aus. autsch! mögen sie erwidern: das wissen wir doch längst! du drängst auf löcher stopfen, hoffensdick, und werdung werden ziemelich. geschenkt. es sei. es werde. geschrieben. und so sieht ein chamäleon aus (1 – 7). magrittehund
Ulf Stolterfoht
bringt leuchtbaby zum schweifen. bin eher laroche als foucault. kein matisse. chagallschleife macht einen auf endlos. feldman moppelt sich durch. charles ives fickt auf. und – textband für lyrikfreunde: der diesjährige peter-huchel-preis geht an peter huchel. ernst-meister an ernst meister. das alles machts nicht leichter. so richtig wichtig scheints aber
Das Ameisengedicht ist Teil des Gedichtbandes
ist Schriftsteller und lebt in Berlin. Zuletzt verfasste er «traktat vom widergang», Ostheim / Rhön: Verlag.
«fachsprachen XXVIII – XXXVI», der im Herbst 2009 bei Urs Engeler, Basel erscheinen wird. Diese Gedichte stellen insofern eine Zweit-
schmit, «steht ja auch nicht schillerdenkmal, sondern schiller!» ich bin mir diesbezüglich nicht so sicher. steht unterm mahnmal mahnmal, grüsst otto
nutzung dar, als sie mit Fremdtext arbeiten – in diesem Fall vor allem mit Bildtiteln des Zeichners Tomas Schmit.
neurath mit erhobner faust. steht unterm uhland mörike, ist meist auf hauff verlass. gummifinger führt max ernst zum gefecht. im hintergrund droht diter rot. vieles gerät zum gestell. wir müssen uns besinnen. also: ezra pound UND silvio gesell. womöglich auch jacques brel. lieber nicht. doch wie heisst dieser andere belgier, der nichts erleichtert, vielmehr alles erschwert? ich glaube: patrick dewaere.
Pote Eigentl ntia l – ich bed in d und ein eutet e er E s ntwi es der g für mi Ralf c Jehle und St klung v rössten ch: on D ädte örfe n. rn
t nur der Raum Ein Zwischenraum ist nich en, Räum zwei zwischen indung sondern er ist die Verb e. Räum en der beid Christian Neher
te Streifräume, die keine spezielle Bedeutung oder Nutzungsvorschriften haben. Durch diese Offenheit gewinnt der Ort eine Qualität. Angenommen, man würde
mit einer Kunstinstallation dem Raum eine Bedeutung auflegen, die er vorher nicht gehabt hat, würde man alle anderen Nutzungen vertreiben. In meinen Augen sind solche Räume essentiell notwendig. Diese Räume werden jedoch oft von offizieller Seite als unordentlich empfunden.
AL Wie haben Sie angefangen? EH Wir sind etwa vor 35 Jahren nach Bad Ragaz gekommen. Ragaz hat wunderbare Parks und Anlagen. Mein Mann träumte schon als Kind davon eine Stadt mit Skulpturen zu füllen. Einmal an Silvester waren wir in München und fanden es schade, dass innert kürzester Zeit soviel Geld in die Luft verpufft wird. Dann wollten wir einen Pfahl setzen, der bleibt. Und so haben wir 1999, knapp vor dem Millenium, kurzfristig zu arbeiten begonnen und im Mai 2000 eröffnete tatsächlich die erste Ausstellung mit 47 Künstlern. Es war schwierig am Anfang, wir waren auch ein wenig blauäugig und wussten nicht, wie viel das alles kosten würde. Wir
wollten aber auch grosszügig sein und zum Beispiel für Versicherungen und Transporte der Künstler aufkommen. Schlussendlich mussten wir dann eine Hypothek auf unser Haus aufnehmen. Dies störte uns soweit nicht und es lief so weiter. So entschlossen wir uns, das alle drei Jahre durchzuführen und fanden mit der Zeit immer grösseren Anklang. Künstler von überall meldeten sich und es wurde mit jedem Jahr besser, sodass wir auch schöne teure Werke verkaufen und somit unsere Hypothek zurück zahlen konnten. Dies alles aus einem Bubentraum heraus. SN Etwas, was mir sehr wichtig ist, ist den Leuten ihre Bedenken zu nehmen. Es geht natürlich immer darum, dass man etwas, was man benutzt so hinterlassen sollte, wie man es vorgefunden hat. Wenn man in Liechtenstein einen solchen Anlass veranstaltet, denken viele Menschen, dass etwas zu Grunde geht. Wir sagen, dass es auch anders funktionieren kann. Es hat einen
speziellen Reiz, eine Räumlichkeit zu gestalten, zu beleben, die vorher tot war. EH Ich finde das so
schön, dass man mit diesem Wort spielt, Spuren legen, Spuren lesen – dieses Jahr steht die Ausstellung nämlich unter diesem Leitspruch. ung Veranstalt Nachtbar in der Schaan. im TAK in
ein Lofthotel in der ehemaligen Kaserne am Rhein realisieren wollten. «Wohnen und arbeiten von einem Tag bis zu einem Jahr» war das Motto. Als das nicht klappte haben wir uns auf das DB-Güterbahnhofareal konzentriert und konnten nach langem hin und her einen Mietvertrag für die ehemalige Betriebskantine und das Wagenmeistergebäude aushandeln.
AL Solche Zwischennutzungen sollten eine Win-Win-Situation für die Nutzer und die Stadt sein. Was bringt eine solche Zwischennutzung einer Stadt? PC Nicht nur für die Nutzer und die Stadt, vor allem aber auch für die Eigentümerin des Areals. Uns ist es gelungen, Zentralität und ein positives Image für eine periphere Lage der Stadt zu schaffen und haben der Eigentümerin einiges an Betriebskosten erspart, weil unsere Bewirtschaftung Unterhaltskosten für Sauberkeit und Sicherheit einsparte. Und schliesslich profitierte sie auch von einem Mehrwert der Grundstücke in Millionenhöhe. Die Bevölkerung (und damit die Stadt) profitierte vor allem dadurch, dass sie zwar 8 Hektar Grün- und Freifläche auf dem Areal plante, aber während der 10-jährigen Planungszeit handlungsunfähig war. Wir haben nichts anderes gemacht, als das Areal als öffentlichen Freiraum zu bewirtschaften und damit den Menschen des Quartiers schon frühzeitig die ihnen politisch versprochenen Freiflächen zugänglich gemacht.
Die Stadt der Behörden profitiert natürlich theoretisch von unserem Bewirtschaftungsmodell, das viel kostengünstiger und sozial nachhaltiger ist als die übliche staatliche Bewirtschaftung von Plätzen und Parks. Nur stellt sich das Problem, dass unser Modell damit in direkte Konkurrenz zu den Behörden tritt. Anders gesagt: würden alle Freiflächen in Basel wie das nt/Areal bewirtschaftet, so «müssten» eine ganze Reihe von Stellen bei der Stadt, aber auch Bauaufträge an Dritte eingespart werden. Die Stadt profitiert natürlich auch direkt, indem sie eine Reihe von etablierten Projekten, etwa den Sonntagsflohmarkt, einfach «erben» kann.
AL Als Ziel der Zwischennutzung des nt/Areals beschreiben Sie die städtische Entwicklung des Standorts durch das Fördern von öffentlichem urbanem Leben. Ist dies eingetroffen? PC Ja, das ist es. Und zwar mehr als ich mir es anfangs zu erhoffen wagte. Der Ort lebte buchstäblich auf. Zunächst war es natürlich schon eher die Konzert und Partykultur, weil anfangs eine Tagesnutzung wegen des noch laufenden Güterverkehrs ein Sicherheitsproblem darstellte. Mit der definitiven Stilllegung des Güterverkehrs konnte ich mit Unterstützung der Vivico das Freiflächenprojekt von ViP entwickeln und endlich das Areal auch offziell für das benachbarte Quartier öffnen. Ein wichtiger Türöffner war der Sonntagsflohmarkt, der sehr schnell zum bunt gemischten öffentlichen Platz und Spiegel einer Quartieröffentlichkeit entwickelt hat.
Auf solchen Schlüsselprojekten aufbauend, konnten wir ein Freiflächenmanagement etablieren, das mit sehr vielen verschiedenen Gruppen arbeitete, die ihrerseits die unterschiedlichsten sozialen Kreise anziehen und damit einen bunten Strauss von zum Teil auch stilleren «Öffentlichkeiten» generierte.
AL
Was passiert mit den Nutzern eines solchen Areales wenn es dieses nicht mehr gibt? Kann man einen solch kulturellen Ort überhaupt ersetzen? PC Es gibt solche die bleiben können und solche die gehen müssen. So wenigstens die Position von Vivico und der Stadt. Natürlich sind dies nicht die Raumpioniere, sondern viel mehr die domestizierten Formen einer Kultur, die sich einer Ästhetik des Bricolage bedienen, sich aber von sozial-ästhetischen Zielwerten der Immobilienentwickler kontrollieren lassen. Städtebau ist per se immer vom Wunsch nach Kontrolle begleitet. Die innovativen Menschen und die engagierten sozial Benachteiligten verlassen jetzt schrittweise das Areal.
Im Wissen, dass jetzt auf dem Areal aktiven Zwischennutzungen nur noch so weit geduldet werden, als sie der Umsetzung von rund 1 Milliarde Bauvolumen dienen, ist vor allem bei den kritischen Köpfen einiges in Bewegung geraten. Ich selbst beende mein Engagement oder besser gesagt, verlagere es in einen anderen Raum. Einige Studierende sind vergangenes Jahr zu mir gekommen, weil sie sich engagieren wollen.
Sc hw de eize r Sk ris 16 . und ulp che Ba Ma t d i Vad ur Trie Ra bi uz in nn gA s R 1. (FL Bad ale Tz No ) Ra ve ga mb z er (C H) 20 09
Budget zu haben um etwas zu organisieren.
AL Kann man die angesprochene Zwischennutzung wie am Rheindamm planen oder steuern? CP Man kann die Rahmenstrukturen setzen und ein wenig Geburtshilfe leisten, aber man muss sehr vieles offen halten und Freiraum zulassen – schauen, was passieren kann. Beobachten, wie sich das ganze entwickelt. Die Zwischennutzung hat meistens einen
so genannten subkulturellen Hintergrund. Menschen, die kreativ schaffend sind, Musik machen. Es hat mit Partys zu tun. So genannte expressive Formen.
AL Den ungebrauchten Raum für Kultur zu nutzen, heisst das, dass schlichtweg der Platz für Kultur fehlt? SN Ja, für die junge Kultur fehlt in Liechtenstein schon der Platz. Dadurch entsteht das so genannte Zweckentfremden. Man wendet sich gegen die richtige Nutzung und macht etwas Auffälliges. Ich habe das
Gefühl, wenn man Zwischennutzung betreibt, ist dies hier ein wenig provokant. Aber das braucht es wahrscheinlich auch. AL Einerseits ist der Raum essentiell, trotzdem darf nur mit grosser Vorsicht etwas verändert werden. CP Es braucht gewisse Rahmenbedingungen. Wo sich spezielle Gruppen wohl fühlen. Wenn zu viele Menschen hineinströmen,
AL Wir haben vorher erwähnt, dass man am besten nicht über diese Zwischennuztungen spricht, jetzt sprechen wir trotzdem darüber und später wird es auch noch abgedruckt. Jetzt ist die Frage, zerstört man mit einer Publikation etwas oder nicht? CP Ich glaube nicht, dass jetzt mehr Menschen in die Rüfe strömen. Doch ich finde es wichtig, dass von Seiten der Behörde eine Akzeptanz und Anerkennung entsteht. Esther Hohmeister en ock sch amm i t d Ar ein h z m R adu bei in V
Eine erste Projekt-Provokation ist das Projekt Swim-city, ein Art schwimmender Central Park auf dem Rhein, an den sich verschiedenste «schwimmfähige» städtische Anbieter andocken können.
AL
Es gibt Aktionen, wie z.B. die «Community Gardens» in New York, in denen Öffentlicher Raum zur Zwischennutzung angeeignet wird. Haben solche Projekte Potenzial für Sie und wieso sehen Städte und Politiker dieses nicht? PC Natürlich haben sie Potenzial und zwar vor allem was soziale Verantwortung und Kontrolle in der Stadt angeht.
Philippe Cabane ist freischaffender Soziologe, Städteplaner und Projektentwickler in Basel.
nt/Areal ist seit Sommer 2000 standortfördernde Zwischennutzung des DB-Güterbahnhofareals in Basel und haucht dem Quartier Erlen-
Gastro – denn es bedeutet innovative Stadtentwicklung für Basel.
Sandro Nardi
Catarina Proidl ist Doktorandin der Hochschule Liechtenstein und dem
Institut für Entwerfen, Stadt und Landschaft, TU München und Landschaftsarchitektin im Alpenrheintal. ∆ www.mueko.ch ∆ www.urbanlandscape.ar.tum.de
Mittwoch, 3. Juni 2009
Sie reden ja vor allem von Städten. Wären Zwischennutzungen auch in provinzielleren Gegenden wie z.B. Liechtenstein erwünscht bzw. kennen Sie solche funktionierende Projekte? PC Ehrlich gesagt, Zwischennutzungen stehen für mich nicht mehr im Vordergrund. Die spezifische Qualität eines nt/Areals oder vergleichbarer Zwischennutzungsprojekte aus den 90er Jahren sind nicht in der Tatsache einer Zwischennutzung begründet. Vielmehr waren Zwischennutzungen der einzige Ort, wo dem konzipierten Raum der Städteplaner ein gelebter Raum der Kulturschaffenden gegenübergestellt werden konnte. Inzwischen werden Zwischennutzungen von Behörden und Eigentümern zu einem Instrument der konzipierten Urbanität ausgebaut.
Wie bringe ich solche Menschen dazu, in einer Stadt wie Vaduz, Lenzburg oder Laufen aktiv zu werden?
∆ www.badragartz.ch
∆ nardi@powersurf.li
AL
oder einen Besetzer handelt. Es gibt in allen Kreisen Menschen, die Stadt als Möglichkeitsfeld denken und nicht als Feld der Selbstdarstellung von Kontrollmacht missbrauchen. In Bezug auf sogenannte periphere Räume stellt sich nur eine Frage:
«Triennale der Skulptur Bad Ragaz / Vaduz»
Geschichte an der Universität Zürich.
sind bei solchen Projekten ein kleineres Problem, als dies in sogenannten Designparks der Fall ist.
Zwischennutzungen sind nur ein Möglichkeitsfeld. Kernfaktor ist ein ganz spezifischer Typus von Menschen, die keine Angst vor Kontrollverlust haben. Im Gegenteil! Dabei ist es egal, ob es sich um einen privaten Investor
ist Gründerin der Stiftung
ist Kurator, Musiker und Student der
Projekte wie die «Community Gardens» sind nachhaltig, weil sie einen direkten Bezug und damit Verantwortung jedes Einzelnen zu seiner physischen und sozialen Umwelt herstellen. Littering, Kriminalität oder offene Drogenszenen
erstmals neues Leben ein. Es steht aber für mehr als Groove und
Katia Rudnicki
grossen kommerziellen Hintergedanken. Es gibt sehr viele Leute, die motiviert sind etwas auf die Beine zu stellen. Es ist aber sicherlich auch schön, ein
Liechtenstein gesehen habe, waren bei der Unterführung in der Vaduzer Rüfe. Diese werden belassen. Es ist ein Raum für Rückzugsmöglichkeiten, rein topografisch. Es wird auch von der Atmosphäre her unterstützt – diese grossen LKWs mit Schotter, die diesen rohen Charakter widerspiegeln.
Inzwischen haben wir den Verein Neubasel gegründet mit dem Ziel, das entstandene Netzwerk zu stärken und dem Anliegen nach einer echten Urbanität Nachdruck zu verleihen, Know-how zu vernetzen und neue Formen von städtischen Räumen und deren Bewirtschaftungsformen zur Diskussion zu stellen.
matt, während seiner 15 Jahre dauernden baulichen Entwicklung,
wird. Ein Raum, hrgenommen bewusst wa t ch ni r de
junge Künstler dabei – wichtig ist eine gesunde Mischung. Es ist ein Grossprojekt und kostet rund 1.5 Millionen Franken. Sandro, wie ist das für dich, ein derartiges Grossprojekt, würdest du eher sagen «Hände weg»? Möchtest du lieber antikommerziell schaffen, am liebsten sogar versteckt, möglichst im kleinen Rahmen? SN Ich hätte nichts dagegen, ein Grossprojekt zu veranstalten. Aber wenn wir in Liechtenstein mit jungen Menschen was machen, beginnen wir erst gar nicht uns um die Finanzierung zu kümmern, sondern zielen eher darauf ab, einen Ort für Austausch unter Kreativen zu schaffen. Junge Künstler haben es schwierig im Ländle, doch langsam bildet sich eine kleine Community, das ist sehr schön. Und so machen wir einfach – ohne
es sehr wichtig, dass es eine gewisse Akzeptanz gibt. Weil man dort Dinge machen kann, die sonst nicht möglich wären. Die ersten Graffitis, die ich hier in
AL
Über den Ort nt/Areal hat sich eine kulturelle Community und ein Netzwerk gebildet. Dies ist sicher ein wichtiger Faktor, von dessen Auswirkungen wir jetzt noch gar nichts wissen.
uns, junge kreative Menschen mit einzubeziehen. Wir möchten diesen ermöglichen, ihre Werke neben namhaften Künstlern auszustellen. Wir haben sehr viele
Ich kann mir vorstellen, dass es von der offiziellen Seite her kaum wahrgenommen wird, es wird kaum kontrolliert. Deshalb ist es gerade gut, am besten nicht darüber zu sprechen, damit von den Behörden her keine Riegel geschoben werden. Ich finde
18:00 Uhr Vortrag – Sulan Kolatan –
eit t iste Z rbrach Die me zwischen ve a d r d i r w i w n rgesse um. bei ve den Ra und da
KOL / MAC LLC Architecture + Design Hochschule Liechtenstein ∆ www.kolmacllc.com
Mittwoch, 10. Juni 2009 18:00 Uhr
Vorankündigung
Vortrag – Tony Fretton – Tony Fretton Architects
Termine noch nicht fixiert
Blass Urban
Hochschule Liechtenstein ∆ www.tonyfretton.com
Lebbeus Woods – Architekt, New York ∆ www.lebbeuswoods.net
Mittwoch, 17. Juni 2009 18:00 – 20:30 Uhr
Michael Webb – Architekt, London / New York
<Vision Liechtenstein 2020> 100.000 Einwohner?
Founding Member of Archigram
Auditorium Hochschule Liechtenstein ∆ www.vision2020.li
t Mathias Vog
die meisten schon im Umfeld von Zwischennutzungen und Kunstprojekten aktiv. Eigentlich stand das Team bereits, weil wir
Das nt/Areal zu ersetzen ist wenig spannend. Es war ein Projekt unter einer ganz bestimmten kulturellen Konstellation. Die heutige Ausgangslage ist anders und wird auch ganz andere und neue Projekte mit einem noch konsequenteren Verständnis von Öffentlichkeit als Verzicht auf territoriale Ansprüche aufkeimen lassen. Können Sie einige der durch die Zwischennutzung nt/Areal entstandenen Projekte, Initiativen oder Begebenheiten schildern, die Sie persönlich als besonders interessant oder wichtig empfunden haben? PC Solche direkten kausalen Zusammenhänge sind etwas gefährlich, weil auch hier sehr viele Faktoren zusammenspielen.
Im Ländle verbreiten sich solche Anlässe wie Lauffeuer und das ist unter anderem mit ein Grund, weshalb ich nicht den gleichen Raum wieder benutze. Wenn man die Leute einlädt, von denen man denkt, dass sie interessiert sind, dann fällt das Gesamte nicht aus dem Rahmen in Bezug auf die Menschenmenge und der eigentlichen Botschaft wird mehr Beachtung geschenkt. EH Wir haben überhaupt keine Probleme – die Gesellschaft öffnet Türe und Tore für diesen Anlass. In dieser Zeit knistert es in Ragaz. Die Leute freuen sich darauf. Sehr wesentlich ist es für
beginnen diese sich gegenseitig zu stören und zu verhindern. Das Freie, Unkontrollierte ist sehr wichtig.
e braucht. ei Akteur Dass es zw
AL Wie kam es zur Zwischennutzung des nt/Areals? Waren Sie vorher schon an anderen Zwischennutzungen beteiligt? PC Basel war schon vor uns sehr gut erprobt mit einer Reihe von Zwischennutzungsprojekten. Als Städteplaner war mir bekannt, dass das Güterbahnhofareal der Deutschen Bahn städtebaulich entwickelt werden soll und dass Planungen dieser Grössenordnung sehr viel Zeit benötigen. Wir selbst waren
Spuren hinterlassen ist etwas sehr positives, aber ich muss sagen, unsere Ragazer, die Bevölkerung, ist sehr grosszügig.
Irgendetwas hinterlässt man immer, wenn man was in Richtung Event macht – Leute trinken etwas, hinterlassen Abfall.
Mittwoch bis Freitag, 1. bis 3. Juli 2009 9:00 – 18:00 Uhr Präsentationen Bachelor und Master Studioprojekte und Thesisarbeiten Foyer Atelier Auditorium Hochschule Liechtenstein ∆ www.hochschule.li/architektur
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Das Redaktionsteam
Abbas
sich aneignen kann. So entsteht eine Interaktion zwischen Innen und Aussen. Gibt es Parkflächen die plötzlich anders genutzt werden? Da wird es spannend. SN Ja,
Räume, die man für einen gewissen Zeitraum nutzt.
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für mich enraum ist Ein Zwisch en! chkeit, wie ausatm von Räumli licher Teil beachtet. nt se we ne Ei cht so den man ni
AL Mit welcher Art von Zwischennutzung beschäftigen Sie sich persönlich? SN Mit Zwischennutzung verbinde ich
Der Ein R a Zwi sch um zwi enr er aum schen fol and ist gt ere d n e ein nR em r eige icht äum Uli wei n en. t l ter en iche R Rau m. aum,
Flir t Buner
© 2009, Hochschule Liechtenstein AL Magazine Institut für Architektur und Raumentwicklung Hochschule Liechtenstein, Vaduz ∆ www.hochschule.li/al ∆ al@hochschule.li ∆ www.hochschule.li/architektur AL Magazine auf ∆ www.facebook.com
Marcel
Z.B. im Rheinvorland gehen nachmittags Kinder und Jugendliche vorbei und setzen sich auf die Dammböschung, fast wie ein Atrium und schauen wer kommt und geht. Das initiiert eine gewisse soziale Interaktion, es braucht die so genannte Dammstruktur, die Übersicht zur Beobachtung, diese gewisse Raumstruktur, Zeit und Wetter. Wenn man dort Verbote erlässt, würde dies niemanden interessieren. Es braucht gewisse Strukturen, die man
Disclaimer Aussagen von Befragten und namentlich gekennzeichnete Artikel müssen nicht der Meinung der Redaktion entsprechen. Die Hochschule Liechtenstein übernimmt weiterhin keine Gewähr für den Inhalt von Homepages auf die im Text hingewiesen wird.
Wir erhoffen uns, dass die Geschichten, welche über diese oft unscheinbaren Räume und die damit verbundenen temporären Nutzungen hier erzählt werden auch für dich inspirierend und motivierend sind. Obwohl sie meist realisierte Projekte aus den Bereichen Kunst, Kultur und Architektur beschreiben, eröffnen sie auch neue Einsichten in persönliche Zwischenwelten geprägt von Träumen, Wünschen und Sehnsüchten.
auch nicht zu sein, betrachtets man von links nach rechts. das müssen allesamt podeste sein. mit unterschriftlich palimpsest. «am fusse des schillerdenkmals», sagt tomas
AL Ist der Raum zuerst oder die Idee für eine Umsetzung? SN Es ist sehr verschieden, meistens findet man zuerst den Raum, danach überlegt man sich, was man dort machen könnte und beginnt dann zu arbeiten. CP Der Ort ist
Impressum Redaktion Peter Staub (Leitung) und Cornelia Faisst, Hochschule Liechtenstein, Vaduz Gastredaktion Issue 2 Anna Hilti und Cornelia Wolf Projektgruppe Hochschule Liechtenstein Ralf Eberle, Nina Heeb, Sebastian Kofink, Ksenia Sutormina Konzept und Gestaltung Anna Hilti ∆ www.annahilti.com und Cornelia Wolf ∆ www.up-consulting.li
Für viele bietet der Zwischenraum eine einmalige Chance, für manche ist er ein einziges Ärgernis. Für einige ist die Zwischennutzung eine bewusste Lebenshaltung und für andere eine unangenehme Notwendigkeit.
Der Raum, dessen Decke der Himmel ist