"Die Briefmarke" 10/2011

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DIE

BRIEFMARKE Post und Philatelie in Österreich

10.11 2.10 58. Jahrgang 59. Oktober Februar 2010 2011 Einzelpreis EUR 3,50 Sponsoring Post, Entgelt bezahlt, Verlagspostamt 1060 Wien, GZ: 02 Z 031235 S

Tag der offenen Tür im VÖPh mit dem Gastland Slowakei Neue Serie „Moderne Architektur in Österreich“: Erster Wert „Loisium“

Foto: Theobald Mannsbart

5. November 2011:


IN DIESEM HEFT Editorial...........................................................................................................................................3

Tag der offenen Tür im VÖPh..........................................................................................6-9

PHILATELIE

Philatelie aktuell: Ein Briefmarkenmotiv geht um die Welt....................................................... 10-11 Kopfnuss: Auflösung „Fraglicher Tarif“...........................................................................................12 Vorphilatelie: Gewichtsstufen als Stolpersteine........................................................................13-15 Thematische Philatelie: Irren ist menschlich............................................................................16-19 Traditionelle Philatelie: Zeitungsmarken...................................................................................19-21

SAMMELN

Verwandte Sammelgebiete: Brieföffner aus aller Welt.................................................................. 22

ALBUM

Sondermarke „90 Jahre Burgenland“...............................................................................................I Editorial...........................................................................................................................................II Impressum.......................................................................................................................................II Sondermarke „Marke Österreich – Prospekt“................................................................................. III Sondermarke „Arik Brauer – Das Lied der Lieder“.........................................................................IV Sondermarke „Arnulf Rainer – Angst“............................................................................................IV Sondermarke „Eva Schlegel“..........................................................................................................V Sondermarke „Loisium“...................................................................................................................V Schöner Shoppen.....................................................................................................................VI-VII Sammelalbum „201 Legendäre Automobile“................................................................................VIII Neuer Opalkleber „CO2 Neutral Zugestellt“.................................................................................VIII Nachlese........................................................................................................................................IX Philatelietage im Oktober................................................................................................................X Sonderstempel...........................................................................................................................X-XI Sonderpostbeförderung.................................................................................................................XII AWZ und Rekozettel......................................................................................................................XII Postämter-Chronik.................................................................................................................XII-XIII

AUSLAND

Neues aus aller Welt................................................................................................................36-37

VERBAND

Neues aus dem Verband..........................................................................................................38-40 VÖPh-Jugend................................................................................................................................41 Termine: Auktionen, Wettbewerbsausstellungen und Philatelistische Veranstaltungen...........42-46

GESELLSCHAFT

Neues aus unseren Verbandsvereinen....................................................................................46-51

SERVICE

Leserforum....................................................................................................................................52 Wortanzeigen................................................................................................................................53 Impressum.....................................................................................................................................55

STAMP!

Die STARKEN Seiten für MARKEN-Kids.................................................................................54-55

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DIE BRIEFMARKE 10.11


tag der offenen tür

Tag der offenen Tür 2011

am Samstag, dem 5. November, von 9 bis 17 Uhr in den Räumen des Verbandes – 1060 Wien, Getreidemarkt 1

Die Slowakei zu Gast in Wien PROGRAMM  Informations- und Verkaufsstand der Slowakischen Postverwaltung  Informationsstand des Slowakischen Philatelistenverbandes  Sonderpostamt der Österreichischen Post AG und Sonderstempel  Informations- und Verkaufsstand des VÖPh und der WIPA  Aktivitäten für die Jugend  Kostenlose Beratung durch Briefmarkenprüfer von 10-15 Uhr  Anfragen an die anwesenden Vorstandsmitglieder des Verbandes von 9-11 Uhr und 14-16 Uhr  Die Redaktion „Die Briefmarke“ gibt Auskunft  VÖPh-Bibliothek von 9-17 Uhr  Verkaufsstand der Firma Lindner – Leutgeb

Der Vorstand des Verbandes Österreichischer Philatelistenvereine und unser Gastland freuen sich, Sie an diesem Tag bei uns begrüßen zu dürfen. Bei Abgabe des Gutscheines erhält jeder Besucher heuer einen dieser drei Belege als Geschenk (freie Auswahl, so lange der Vorrat reicht):

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Wir bitten um Verständnis: Der Gutschein ist NUR an diesem einen Tag, am 5.11.2011, gültig und kann nur gegen persönliche Abgabe eingelöst werden (kein Versand). DIE BRIEFMARKE 10.11


tag der offenen tür

Neue Welterbestätten in der Slowakei

In der Slowakei sind 1993 Vlkolinec, Banska Štiavnica und die Zipser Burg sowie 1995 der Slowakische Karst zu Welterbestätten ernannt worden (siehe „Die Briefmarke“, Heft 1/2001). Die Gottesmutter.

Tafelgemälde „Christus mit der Dornenkrone“.

Die Welterbestätte der Zipser Burg, slowakisch Spišsky Hrad, zu der auch Spišské Podhradie, Spišska Kapitula und die Kirche von Zehra gehören, wurde um die Stadt Levoča, Leutschau, erweitert, die erstmals 1249 erwähnt wurde. Schon 1271 war Levoča das Zentrum der Zipser Sachsen und eine freie königliche Stadt mit eigener Gerichtsbarkeit und Selbstverwaltung. Das 1312 verliehene Lagerrecht, das jeden Händler zwang, seine Waren 15 Tage lang anzubieten, machte die Stadt reich. Später befreite man Levoča sogar von der Zahlung des Dreißigstelzolls in ganz Ungarn. Der Reichtum kommt in den Bauwerken zum Ausdruck. Im Zentrum der Stadt befindet sich der nach Meister Paul benannte Marktplatz mit dem gotischen Dom des heiligen Jakob, der allein 10 Schnitzaltäre aufweist. Höhepunkte sind die Werke Meister Pauls, Pavel von Levoča, der schon am Marienaltar von Veit Stoß in Krakau mitgearbeitet hatte. In Levoča hatte er seine Werkstatt und war ein angesehener Meister. Der Altar ist mit einer Höhe von 18,62 Metern der größte gotische Schnitzaltar der Welt. Er entstand von 1508 bis 1517. Im Altarschrein befinden sich die Plastiken der Madonna mit dem Jesuskind, des heiligen Jakobus d.Ä. und des Evangelisten Johannes. Alle Figuren sind über 2,30 Meter hoch. Die Innenseiten der beweglichen Flügel sind mit je zwei großen Relieftafeln bedeckt. Gezeigt werden Szenen aus dem Leben der Apostel. Das Rathaus entstand nach einem Brand in der Zeit der Renaissance. Die Lauben und Arkadengänge geben ihm ein malerisches Aussehen.

Relief „Hinrichtung des heiligen Jakobus“ aus dem Hauptaltar der Jakobuskirche in Levoča von Meister Paul.

Rathaus und Basilika in Bardejov.

Ikonen aus dem Museum in Bardejov.

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Das Rathaus in Levoča.

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Im Jahr 2000 wurde die im 14. Jahrhundert als königliche Freistadt gegründete Stadt Bardejov, Bartfeld, zum Weltkulturerbe erklärt, die durch ihre Lage am Handelsweg nach Polen reich wurde und Steuerprivilegien besaß. Mitten auf dem Marktplatz erheben sich das spätgotische Rathaus und die Basilika des heiligen Ägidius, die im 13. Jahrhundert ihren Ursprung hat, 1415 baulich beendet wurde und heute mit elf gotischen Schnitzaltären die meisten vollständigen Altäre dieser Art besitzt. Hochinteressant ist auch das Ikonenmuseum in Bardejov. In der Ostslowakei gibt es zahlreiche unierte Kirchen, deren Gemeinden sich zwar zur katholischen Kirche bekennen, aber ihren Gottesdienst nach orthodoxem Ritus abhalten. Die ältesten Ikonen stammen noch aus der Zeit, in der die Orthodoxie vorherrschte. 2008 wurden insgesamt acht slowakische Holzkirchen zum Weltkulturerbe erklärt, die zeigen, dass verschiedene Glaubensbekenntnisse friedlich nebeneinander existieren konnten, denn sie sind römisch-katholisch, protestantisch oder orthodox. Die gotische Kirche von Hervartov entstand um 1500 und ist damit eine der ältesten Holzbauten der Slowakei. Alle Teile wurden aus Holz angefertigt und im Inneren befinden sich an den hölzernen Wänden sogar Malereien.

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tag der offenen tür Die Artikularkirchen von Kežmarok und Hronsek sind evangelische Kirchen. Kaiser Leopold I. erlaubte den Protestanten den Bau von Holzkirchen, die aber außerhalb der Stadtmauern liegen mussten und keine Glockentürme haben durften. In Hronsek entstand dennoch ein Glockenturm. Die Kirchen von Bodružal (1658), Ladomirova (1742) und Ruská Bystrá (1720-1730) sind Bauten der ruthenischen griechisch-katholischen Kirche, einer unierten Kirche, mit Zwiebeltürmen und dem Ikonostas mit Ikonen im Inneren. Der Slowakische Karst und die Höhlen von Aggtelek in Ungarn gehören seit 1995 zum Weltnaturerbe. Im Jahr 2000 wurde das Gebiet um die Eishöhle von Dobšina (Dobšinská ladová jaskyňa) erweitert. Die Eishöhle von Dobšina liegt im Süden des Slowakischen Paradieses, dem Slowensky Raj, südöstlich der Hohen Tatra, in einer Höhe von 969 Metern am Berg Duča. Sie entstand vor rund 230 Millionen Jahren an einer geologischen Störung (= tektonischer Vorgang). Mit einer Länge von 21.779 Metern ist das Höhlensystem das zweitlängste der Slowakei. Die eigentliche Eishöhle ist nur 1.483 Meter lang; bei einer Führung legt man 475 Meter zurück und überwindet einen Höhenunterschied von 43 Metern. Die Höhle wurde vom Fluss Hnilec in vier Entwicklungsebenen ausgewaschen. Im mittleren Quartär stürzte die Decke zwischen der dritten und vierten Ebene ein und es entstand ein 70 Meter tiefer Hohlraum. Dabei wurde die Verbindung zur restlichen Höhle verschüttet und so konnte die kalte Luft nicht mehr nach unten entweichen. In dem sackartigen Raum sammelten sich kalte Luft und Wasser, das gefror und Eis bildete. Im Laufe Holzkirchen von Hervatov und Dobroslava, von Millionen Jahren entstand eine Eisfläche von 9.772 Quadratmetern mit auf den Schmuckfeldern die von Ladomirava, einem Volumen von 110.100 Kubikmetern und einer Stärke von 26,5 MeHunkovce und Prikra. tern. Dort wo das Eis auf dem Boden aufliegt, schmilzt es ab. Im Laufe von 7.500 Jahren wird das Eis ausgetauscht. Die Jahresdurchschnittstemperatur beträgt nur -0,4° C. Selbst in den heißesten Sommermonaten überschreitet die Temperatur nicht den Gefrierpunkt. Die Höhle, von den Einheimischen als „Eisloch“ bezeichnet, ist schon lange bekannt und wurde 1871 für die Öffentlichkeit zugänglich gemacht. 1887 erhielt sie eine elektrische Beleuchtung. Alte Ansichten zeigen Schlittschuhläufer auf dem Eis der Höhle. Dieses sportliche Vergnügen ist heute nicht mehr möglich. Bei einem Besuch geht man nicht nur über, sondern auch in Tunnels durch das Eis. Die Eishöhle von Dobšina gehört zu den größten und faszinierendsten Eishöhlen Europas, denn alle anderen vergleichbaren Höhlen liegen in wesentlich größerer Höhe.

Hronsek, Glockenturm.

Seit 2007 gehören die Buchenwälder in den Karpaten im Osten der Slowakei und in der Ukraine zum Weltnaturerbe der UNESCO. Auf einem Gebiet, das sich über rund 180 Kilometer zwischen dem Rachiwgebirge in der Ukraine und den Vihorlatbergen in der Slowakei erstreckt, sind zehn Schutz­gebiete zum Weltnaturerbe erklärt worden. Einst bedeckten riesige Wälder Europa, in denen die Buche eine besondere Rolle spielte. Sie besitzt eine Überlebensstrategie, die zur ständigen Ausbreitung führt und andere Baumarten verdrängt, da sie keine Sukzession zulässt, was bedeutet, dass die Buche keine zeitliche Aufeinanderfolge verschiedener Pflanzengesellschaften an einem Ort gestattet. Sie behauptet sich über viele Generationen an einem Ort. Buchenwälder sind so genannte „Hallenwälder“ aus hohen Bäumen und wenigen anderen Gehölzen; sie sehen aus wie Monokulturen.

Eishöhle von Dobšina, Großer Saal.

Die Europamarke der Slowakei von 2011 zeigt einen Buchenwald im 1997 gegründeten Nationalpark Poloniny. Er ist 29.805 Hektar groß, wovon 10.973 Hektar als Schutzzone ausgewiesen sind. 80% des Parks bedecken Wälder, in denen Buchen und Tannen bestimmend sind. Hier sind noch Bär, Wolf, Luchs und Wisent zu Hause. Die hochgelegenen Gebirgswiesen waren namensgebend, denn sie werden im Slowakischen als poloniny bezeichnet. Innerhalb des Nationalparks gibt es drei Urwälder, die zum Weltnaturerbe erklärt worden sind: Stužica, Rošok und Hovešova. Bei dem Gebiet Rošok handelt es sich um einen Buchenurwald, wie er auf der Briefmarke dargestellt ist. Dietrich Ecklebe (AIJP)

Buchenwald im National­park Poloniny.

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PHILATELIE aktuell

Ein Briefmarkenmotiv geht um die Welt Er gilt als typische Frauenkrankheit, wenngleich auch Männer ihn bekommen können. Es kann jeden treffen: von Königinnen über Film- und TV-Stars, Sängerinnen bis hin zu Arbeiterinnen, Bäuerinnen und Hausfrauen. Es gibt wohl kaum jemand, der aus seinem persönlichen Umfeld (wie Familie und/oder Arbeitskolleginnen) nicht mindestens ein Opfer dieser Geisel der Menschheit kennt. Auch die Österreichische Post beteiligt sich mit einer Zuschlagsmarke am Kampf gegen diese Krankheit.

Vorsorge tut not Wichtig für eine Heilung ist das rechtzeitige Erkennen dieser Krankheit. Dafür wird Frauen immer wieder als erster Schritt die regelmäßige Selbstkontrolle nach Knötchen in der Brust empfohlen. Daher lieber einmal zu viel als einmal zu wenig zum Arzt. Nach den Angaben der Österreichischen Krebshilfe erkrankt allein in Österreich jede achte Frau im Laufe ihres Lebens an Brustkrebs. Jährlich werden ca. 5.000 neue Fälle diagnostiziert. Rund 1.700 Frauen pro Jahr verlieren den Kampf. Es gilt als wissenschaftlich erwiesen, dass viele von ihnen gerettet werden könnten, wenn die Erkrankung frühzeitig erkannt und therapiert worden wäre. Im internationalen Brustkrebsmonat Oktober informiert die Österreichische Krebshilfe im Rahmen der Pink Ribbon-Kampagne und in den neuen Broschüren „Frau und Krebs“ sowie „Brustkrebs“ besonders ausführlich. Detaillierte Informationen findet man im Internet unter http://www.krebshilfe.net/information/ vorsorge/frauen/brustkrebs.shtm. In jedem Bundesland gibt es außerdem Beratungsstellen, die gerne auch telefonisch und anonym Auskunft geben.

Eine Idee aus den USA 1998 beauftragte die Amerikanische Post die Künstlerin Whitney Sherman mit dem Entwurf der ersten, jemals in den USA ausgegebenen Zuschlagsmarke. Der Erlös sollte dem Kampf gegen den Brustkrebs zugute kommen. Das nach zahlreichen Entwürfen entstandene Bild zeigt Artemis, die griechische Göttin der Jagd, die gleich den Amazonen eine Brust amputiert hatte, um den Bogen besser handhaben zu können.

Prominente Opfer Während der größte Teil der Opfer dieser Krankheit anonym bleibt und nur von Familienmitgliedern und Freunden betrauert wird, lassen sich andere sogar mit Sondermarken dokumentieren. Die italienische Königin Elena von Savoyen, eine montenegrinische Prinzessin, gab auf der Appeninen-Halbinsel posthum dem Kampf geProminente Opfer dieser Krankheit.

Das weltweite Einheitsmotiv.

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