living fontezoppa 2

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Die schlechte Nachricht: 2011 hat die Cantine Fontezoppa rund 30 Prozent weniger geerntet als im Vorjahr. Die gute Nachricht: Die Qualität der 2011er Weine ist durchwegs hervorragend. Protokoll eines Ernte-Marathons mit Happy End aus der italienischen Region Marken. Marina und Maria, die beiden Frauen aus Ancona, sind schon zum fünften Mal mit dabei. «Während der Ernte bei Fontezoppa erlebst du den Herbst in der Region Marken in all seinen Facetten», sagt Marina. Was das heisst: «Als wir am 24. August 2011 mit der Ernte in den Rebbergen am Meer begannen und in Civitanova die weissen Trauben der raren Sorte Incrocio Bruni von den Stöcken schnitten, trugen wir ärmellose Shirts. Und wir sahen die Yachten, wenn sie zu ihren Bade-Ausflügen im adriatischen Küstengewässer ausliefen. 70 Tage später, beim Ernten der raren Vernaccia Nera-Trauben in den abgelegenen Hügeln von Serrapetrona trugen wir dicke Wollpullover und Faserpelzjacken. Morgens lag hier, im Landesinnern rund 500 Meter über Meer, schon kühler Nebel über den Reben, es roch nach nasser Erde und Laub. Und manchmal rannten ein paar Wildschweine aus dem nahen Wald…»

Die Langsamen gewinnen… Die Ernte bei Fontezoppa gleicht einem Marathonlauf. Nur dauert dieser nicht zwei Stunden und ein paar Minuten wie bei der olympischen Laufdisziplin, sondern 100 lange, lange Tage. Und das ist gut so: Denn während im Sport immer der Schnellste gewinnt, sind bei der Weinlese die Bedächtigen die Sieger. Nur so ist es möglich, jede Sorte zum bestmöglichen Zeitpunkt zu ernten. Um sich die Schwierigkeit dieses Unternehmens vorzustellen, muss man folgendes wissen: Die Cantine Fontezoppa baut über zehn verschiedene Traubensorten an. Um alle Trauben im bestmöglichen Reifestadium – also bei grösstmöglicher Geschmacksfülle und idealem Verhältnis zwischen Zuckerkonzentration und Säure – wird jede Sorte in drei Erntedurchgängen gelesen. So kommen über 30 verschiedene Trauben-Selektionen in den Keller, die alle separat vergoren und ausgebaut werden.

Im Grunde genommen, beginnt die Ernte bei Fontezoppa aber schon viel früher. Dann nämlich, wenn der Ertrag jedes einzelnen Stockes durch Schnitt und Grünernte so reduziert wird, dass nur wenige Trauben von grösstmöglicher Qualität geerntet werden können. Was das heisst, zeigt das Beispiel der hervorragenden weissen Sorte Maceratino (auch Ribona genannt), die so geradlinig frische und mineralische Weine hervorbringt, wie der Riesling in Deutschland.Würde man die Maceratino-Reben gewähren lassen, könnten leicht 17‘000 Kilo pro Hektar produziert werden. Gemäss den D.O.C.-Richtlinien liegt die maximale Erntemenge immer noch bei stolzen 13‘000 Kilo. Die Erntehelfer von Fontezoppa begnügten sich derweil mit 7‘000 Kilo. Kein Wunder gilt der Maceratino von Fontezoppa als einer der besten in ganz Italien…

Ribona 2007

Verdicchio 2010

Ernte 2011 Giovanni singt im Keller

2011 wird perfekt! Rückblickend ist Giovanni Basso hoch zufrieden mit der Ernte 2011. Das Jahr begann mit einem nasskalten Frühling, der die Blüte beeinträchtigte (Verrieselung). Die Natur selber stellte also schon früh die Weichen für eine ertragsmässig kleine Ernte. Und das perfekte Herbstwetter zum Abschluss trug dazu bei, dass die auf grösstmögliche Wein-Vielfalt basierende FontezoppaPhilosophie so konsequent umgesetzt werden konnte, wie selten zuvor. «Im Gegensatz zu anderen Regionen, wo immer früher geerntet werden muss, hat sich in unseren Lagen der Vegetationszyklus bis heute kaum verkürzt. Dank dieser langen Reife bekommen wir gut strukturierte, hoch elegante Weine mit einer belebenden Säure», sagt Giovanni. So zeigen denn 2011 vor allem die spätreifenden roten Sorten wie Sangiovese, Cabernet Sauvignon und Vernaccia Nera viel Charakter. Übrigens: In der letzten November-Woche endete der «ErnteAusnahmezustand» in der Cantine Fontezoppa allmählich. Der normale «Keller-Alltag» hielt wieder Einzug und man konnte Giovanni Basso hören, wie er beim Gang durch die Barrique-Reihen das Lied «Più bella cosa» von Eros Ramazotti pfiff. Seine Mitarbeiter wissen: Das ist der beste Beweis dafür, dass mit den 2011er Weinen alles in bester Ordnung ist…

100 Tage Ausnahmezustand All dies lässt sich nur mittels einer Form von Ausnahmezustand bewältigen, in dem es keine geregelten Arbeitszeiten mehr gibt. Die «Un-Gesetzmässigkeiten» der Lese und der Weinbereitung bestimmen für ein paar Wochen das ganze Leben. «Du vermeidest es, dich zu verabreden. Denn bestimmt dann, wenn dich Freunde zum Essen einladen möchten, schläfst du schlussendlich in einem Liegestuhl im Keller, weil morgens um vier Uhr ein Tank umgepumpt werden muss…», sagt Kellermeister Giovanni Basso.

Illustration Riccardo Ruggeri - www.riccardoruggeri.it

Verdicchio di Matelica

Sehr frischer, im Stahltank ausgebauter, Verdicchio mit floralen und blumigen Noten. Im Gaumen lebendig, ausgewogen und bekömmlich. Ideal zu Meeresfrüchten, Charcuterie und Antipasti.

Ribona

Aus der alteingesessenen Maceratino-Traube gekeltert, zeigt dieser Wein die geradlinige Reintönigkeit eines Rieslings. Sehr mineralische und zitrusfruchtige Aromatik. Im Gaumen getragen von einer frischen, saftigen Säure.


Die schlechte Nachricht: 2011 hat die Cantine Fontezoppa rund 30 Prozent weniger geerntet als im Vorjahr. Die gute Nachricht: Die Qualität der 2011er Weine ist durchwegs hervorragend. Protokoll eines Ernte-Marathons mit Happy End aus der italienischen Region Marken. Marina und Maria, die beiden Frauen aus Ancona, sind schon zum fünften Mal mit dabei. «Während der Ernte bei Fontezoppa erlebst du den Herbst in der Region Marken in all seinen Facetten», sagt Marina. Was das heisst: «Als wir am 24. August 2011 mit der Ernte in den Rebbergen am Meer begannen und in Civitanova die weissen Trauben der raren Sorte Incrocio Bruni von den Stöcken schnitten, trugen wir ärmellose Shirts. Und wir sahen die Yachten, wenn sie zu ihren Bade-Ausflügen im adriatischen Küstengewässer ausliefen. 70 Tage später, beim Ernten der raren Vernaccia Nera-Trauben in den abgelegenen Hügeln von Serrapetrona trugen wir dicke Wollpullover und Faserpelzjacken. Morgens lag hier, im Landesinnern rund 500 Meter über Meer, schon kühler Nebel über den Reben, es roch nach nasser Erde und Laub. Und manchmal rannten ein paar Wildschweine aus dem nahen Wald…»

Die Langsamen gewinnen… Die Ernte bei Fontezoppa gleicht einem Marathonlauf. Nur dauert dieser nicht zwei Stunden und ein paar Minuten wie bei der olympischen Laufdisziplin, sondern 100 lange, lange Tage. Und das ist gut so: Denn während im Sport immer der Schnellste gewinnt, sind bei der Weinlese die Bedächtigen die Sieger. Nur so ist es möglich, jede Sorte zum bestmöglichen Zeitpunkt zu ernten. Um sich die Schwierigkeit dieses Unternehmens vorzustellen, muss man folgendes wissen: Die Cantine Fontezoppa baut über zehn verschiedene Traubensorten an. Um alle Trauben im bestmöglichen Reifestadium – also bei grösstmöglicher Geschmacksfülle und idealem Verhältnis zwischen Zuckerkonzentration und Säure – wird jede Sorte in drei Erntedurchgängen gelesen. So kommen über 30 verschiedene Trauben-Selektionen in den Keller, die alle separat vergoren und ausgebaut werden.

Im Grunde genommen, beginnt die Ernte bei Fontezoppa aber schon viel früher. Dann nämlich, wenn der Ertrag jedes einzelnen Stockes durch Schnitt und Grünernte so reduziert wird, dass nur wenige Trauben von grösstmöglicher Qualität geerntet werden können. Was das heisst, zeigt das Beispiel der hervorragenden weissen Sorte Maceratino (auch Ribona genannt), die so geradlinig frische und mineralische Weine hervorbringt, wie der Riesling in Deutschland.Würde man die Maceratino-Reben gewähren lassen, könnten leicht 17‘000 Kilo pro Hektar produziert werden. Gemäss den D.O.C.-Richtlinien liegt die maximale Erntemenge immer noch bei stolzen 13‘000 Kilo. Die Erntehelfer von Fontezoppa begnügten sich derweil mit 7‘000 Kilo. Kein Wunder gilt der Maceratino von Fontezoppa als einer der besten in ganz Italien…

Ribona 2007

Verdicchio 2010

Ernte 2011 Giovanni singt im Keller

2011 wird perfekt! Rückblickend ist Giovanni Basso hoch zufrieden mit der Ernte 2011. Das Jahr begann mit einem nasskalten Frühling, der die Blüte beeinträchtigte (Verrieselung). Die Natur selber stellte also schon früh die Weichen für eine ertragsmässig kleine Ernte. Und das perfekte Herbstwetter zum Abschluss trug dazu bei, dass die auf grösstmögliche Wein-Vielfalt basierende FontezoppaPhilosophie so konsequent umgesetzt werden konnte, wie selten zuvor. «Im Gegensatz zu anderen Regionen, wo immer früher geerntet werden muss, hat sich in unseren Lagen der Vegetationszyklus bis heute kaum verkürzt. Dank dieser langen Reife bekommen wir gut strukturierte, hoch elegante Weine mit einer belebenden Säure», sagt Giovanni. So zeigen denn 2011 vor allem die spätreifenden roten Sorten wie Sangiovese, Cabernet Sauvignon und Vernaccia Nera viel Charakter. Übrigens: In der letzten November-Woche endete der «ErnteAusnahmezustand» in der Cantine Fontezoppa allmählich. Der normale «Keller-Alltag» hielt wieder Einzug und man konnte Giovanni Basso hören, wie er beim Gang durch die Barrique-Reihen das Lied «Più bella cosa» von Eros Ramazotti pfiff. Seine Mitarbeiter wissen: Das ist der beste Beweis dafür, dass mit den 2011er Weinen alles in bester Ordnung ist…

100 Tage Ausnahmezustand All dies lässt sich nur mittels einer Form von Ausnahmezustand bewältigen, in dem es keine geregelten Arbeitszeiten mehr gibt. Die «Un-Gesetzmässigkeiten» der Lese und der Weinbereitung bestimmen für ein paar Wochen das ganze Leben. «Du vermeidest es, dich zu verabreden. Denn bestimmt dann, wenn dich Freunde zum Essen einladen möchten, schläfst du schlussendlich in einem Liegestuhl im Keller, weil morgens um vier Uhr ein Tank umgepumpt werden muss…», sagt Kellermeister Giovanni Basso.

Illustration Riccardo Ruggeri - www.riccardoruggeri.it

Verdicchio di Matelica

Sehr frischer, im Stahltank ausgebauter, Verdicchio mit floralen und blumigen Noten. Im Gaumen lebendig, ausgewogen und bekömmlich. Ideal zu Meeresfrüchten, Charcuterie und Antipasti.

Ribona

Aus der alteingesessenen Maceratino-Traube gekeltert, zeigt dieser Wein die geradlinige Reintönigkeit eines Rieslings. Sehr mineralische und zitrusfruchtige Aromatik. Im Gaumen getragen von einer frischen, saftigen Säure.


Civitanova Marche ist eine privilegierte Stadt. Rund um die mittelalterliche Altstadt, markant auf einem Hügel hoch über dem Meer gelegen, wird seit jeher Wein angebaut. Die Neustadt unten am Hafen ist ein boomender Ferienort für Windsurfer und Badegäste. Und dazwischen finden wir die Ateliers der hier heimischen Schuh- und Textilindustrie. Die alteingesessenen Familien von Civitanova Alta trichterten ihren Kindern über Generationen hinweg ein, dass sie ja niemanden aus Civitanova Porto heiraten sollten, weil die Menschen vom Hügel anders seien, als die unten am Meer. Bis vor exakt 100 Jahren waren die beiden Stadtteile auch lediglich mit einer nicht regelmässig verkehrenden Pferdekutsche für Passagiere, Post und Waren verbunden. Dann hatte der einflussreiche Marquis Paolo Ricci die Idee, die beiden Stadtteile besser zu erschliessen. 1911 wurde eine elektrische Strassenbahn eingeweiht, die den Hafen mit dem fünf Kilometer entfernten Stadtzentrum verband. Dieses Tram wurde sehr schnell sehr populär und fand Eingang in Liedern, Gedichten und Theaterstücken. Was aber niemand wusste: Der Triebwagen, denn eine technische Delegation aus Civitanova in Frankfurt bei der Firma Mayer kaufte, war eigentlich für den Leichentransport gebaut worden. Das mittlere Abteil hatte eine grosse Schiebetür, um die Särge bequem ein- und ausladen zu können. Zudem war das Tram äusserlich bewusst schlicht gehalten und schwarz lackiert. Die Vertreter aus Civitanova liessen das Fahrzeug zum Personen- und Warentransport umbauen und ersetzten das Schwarz durch ein leuchtendes Rot, als Hommage an die vorzüglichen Rotweine von Civitanova. Von 1911 bis 1956 verband das ehemalige «Leichen-Tram» zur Zufriedenheit aller die beiden Stadtteile und transportierte dort, wo einst die Särge standen, auch so manches Fass Wein vom Hügel hinunter zum Hafen…

dieser Raum mit den gewächshausartigen Oberlichtern im obersten, fünften Stock ist viel mehr als bloss der Showroom eines Weingutes. Es ist eine Mischung aus Kunstgalerie, Vinothek und Privat-Restaurant. Nennen wir es einfach den Fontezoppa-Club zur Förderung von Wein, Kulinarik und Kunst aus den Marken. «Fontezoppa»-Feeling in New York

Besuch bei Fontezoppa in New York: Mercer Street Blues An der Mercer Street ist New York definitiv noch romantischer als in den Filmen von Woody Allen. Über das Kopfsteinpflaster trappelten einst Pferdegespanne. Und aus den offenen Fenstern hörte man die Nähmaschinen der

Bei unserem Besuch war gerade der junge, noch keine 30 Jahre alte, Künstler Vinicius Jayme Vallorani dabei, seiner Ausstellung «Von den Picenern in die Neue Welt» den letzten Schliff zu geben. Die Picener waren ein antikes Volk, welches vor den Römern an der Adriaküste der Marken lebte. Die Arbeiten des jungen Künstlers sind zeitgenössische Interpretationen des uralten Motivs «Der Triumph des Bacchus». Auf den Skizzenblättern fliesst nicht nur reichlich Wein, es werden auch rhetorische Fragen gestellt wie: «Wie erkläre ich meinem Mann, dass ich arbeite, wenn ich eine Flasche Wein trinke?» in der Küche bereitet derweil Massimo Emiliozzi eine Lasagne Princisgrassi zu, ein echter Marken-Klassiker. Zu den Zutaten gehören unter anderem weisse Trüffel aus den Marken. So eine Lasagne,

Grosser Auftritt im Greenwich Village Derweil entdecken immer mehr New Yorker(innen) die Crus von Fontezoppa. Beispielsweise im «Lupa», der angesagtesten Osteria Romana im trendigen Greenwich Village. Das Lokal gehört Joe Bastianich, dem legendären Wegbereiter des italienischen Genusses in New York. Im «Lupa» wird an der Bar und an den währschaften Holztischen wild durcheinander geredet, während hinter dem Tresen permanent die Berkel-Aufschnittmaschine läuft. Die famose Weinkarte umfasst über 300 Positionen. Zu einer Auswahl mit Salumi, Pancetta mit frischen Kräutern und Lardo di Colonnata empfiehlt Riccardo, der Sommelier, einen 2009er Ribona von Fontezoppa. Und tatsächlich. Der enorm saftig-frische Weisswein aus der Maceratino-Traube ist der perfekte Begleiter zu den deftigen Wurstwaren. Beim Einschenken zwinkert Riccardo übrigens mit den Augen und sagt: «Dieser Wein ist so bekömmlich, dass man zu dritt problemlos zwei Flaschen geniessen kann…».

«Wie erkläre ich meinem Mann, dass ich arbeite, wenn ich eine Flasche Wein trinke?»

Die Transportunternehmen von Civitanova, die 1911 mit der Anschaffung der Strassenbahn gegründet wurden, haben zum 100jährigen Firmenjubiläum, die kuriose Geschichte des Trams von neuem dokumentiert.

Mariné

Die unverkennbaren Eigenschaften des Sangiovese sind klar erkennbar. Vielschichtige Aromatik mit reifen Pflaumen sowie Noten von Leder, Trüffel und Erde. Im Gaumen konzertriert, elegant und bekömmlich.

italienischen Schneider. Das war vor rund 150 Jahren, als die «Mercer Street» im New Yorker Stadtteil Soho ihre heutige Gestalt annahm. Mit viel Backstein, Säulen aus Gusseisen und den unnachahmlichen Feuerleitern. Damals gehörte die Strasse den Textil-, Leder- und Fellhändlern, den Schneidern und Schuhmachern. Heute residieren hier Kunst-Galerien, Modegeschäfte, coole Bars und Restaurants. An der Ecke zur Prince Street findet man etwa «Fanelli’s», die zweitälteste Bar in New York, wo von morgens bis abends philosophiert, debattiert, gegessen und getrunken wird. In der Mercer Street 166, einem der schönsten Gebäude der Strasse, befindet sich das Loft von Fontezoppa. Und

haben die New Yorker Journalisten und Sommeliers, die zur Ausstellungseröffnung erwartet werden, bestimmt noch nie genossen. Silver Frati, der Sommelier dieser kleinen, aber hochkarätigen Marken-Delegation in New York sieht dem Abend derweil höchst gelassen entgegen. «Ich weiss ja, dass die Fontezoppa-Weine ausgezeichnet sind, ich muss sie nur in der richtigen Temperatur servieren und den Vardò (Cuvée aus Sangiovese und Cabernet Sauvignon) oder den Morò, den reinsortigen Vernaccia Nera, allenfalls dekantieren. That’s it!», sagt er lachend.

Carapetto

Ein klassischer Cabernet Sauvignon mit Noten von roten Waldbeeren, Kräutern und schwarzem Pfeffer. Im Gaumen gut strukturiert mit kräftigem, kernigem Tannin und saftiger Säure. Ein perfekter Essensbegleiter.

Carapetto 2009

Passerina 2011 Mariné 2008

Kurioses aus der Stadtgeschichte: Das schwarze Tram


Civitanova Marche ist eine privilegierte Stadt. Rund um die mittelalterliche Altstadt, markant auf einem Hügel hoch über dem Meer gelegen, wird seit jeher Wein angebaut. Die Neustadt unten am Hafen ist ein boomender Ferienort für Windsurfer und Badegäste. Und dazwischen finden wir die Ateliers der hier heimischen Schuh- und Textilindustrie. Die alteingesessenen Familien von Civitanova Alta trichterten ihren Kindern über Generationen hinweg ein, dass sie ja niemanden aus Civitanova Porto heiraten sollten, weil die Menschen vom Hügel anders seien, als die unten am Meer. Bis vor exakt 100 Jahren waren die beiden Stadtteile auch lediglich mit einer nicht regelmässig verkehrenden Pferdekutsche für Passagiere, Post und Waren verbunden. Dann hatte der einflussreiche Marquis Paolo Ricci die Idee, die beiden Stadtteile besser zu erschliessen. 1911 wurde eine elektrische Strassenbahn eingeweiht, die den Hafen mit dem fünf Kilometer entfernten Stadtzentrum verband. Dieses Tram wurde sehr schnell sehr populär und fand Eingang in Liedern, Gedichten und Theaterstücken. Was aber niemand wusste: Der Triebwagen, denn eine technische Delegation aus Civitanova in Frankfurt bei der Firma Mayer kaufte, war eigentlich für den Leichentransport gebaut worden. Das mittlere Abteil hatte eine grosse Schiebetür, um die Särge bequem ein- und ausladen zu können. Zudem war das Tram äusserlich bewusst schlicht gehalten und schwarz lackiert. Die Vertreter aus Civitanova liessen das Fahrzeug zum Personen- und Warentransport umbauen und ersetzten das Schwarz durch ein leuchtendes Rot, als Hommage an die vorzüglichen Rotweine von Civitanova. Von 1911 bis 1956 verband das ehemalige «Leichen-Tram» zur Zufriedenheit aller die beiden Stadtteile und transportierte dort, wo einst die Särge standen, auch so manches Fass Wein vom Hügel hinunter zum Hafen…

dieser Raum mit den gewächshausartigen Oberlichtern im obersten, fünften Stock ist viel mehr als bloss der Showroom eines Weingutes. Es ist eine Mischung aus Kunstgalerie, Vinothek und Privat-Restaurant. Nennen wir es einfach den Fontezoppa-Club zur Förderung von Wein, Kulinarik und Kunst aus den Marken. «Fontezoppa»-Feeling in New York

Besuch bei Fontezoppa in New York: Mercer Street Blues An der Mercer Street ist New York definitiv noch romantischer als in den Filmen von Woody Allen. Über das Kopfsteinpflaster trappelten einst Pferdegespanne. Und aus den offenen Fenstern hörte man die Nähmaschinen der

Bei unserem Besuch war gerade der junge, noch keine 30 Jahre alte, Künstler Vinicius Jayme Vallorani dabei, seiner Ausstellung «Von den Picenern in die Neue Welt» den letzten Schliff zu geben. Die Picener waren ein antikes Volk, welches vor den Römern an der Adriaküste der Marken lebte. Die Arbeiten des jungen Künstlers sind zeitgenössische Interpretationen des uralten Motivs «Der Triumph des Bacchus». Auf den Skizzenblättern fliesst nicht nur reichlich Wein, es werden auch rhetorische Fragen gestellt wie: «Wie erkläre ich meinem Mann, dass ich arbeite, wenn ich eine Flasche Wein trinke?» in der Küche bereitet derweil Massimo Emiliozzi eine Lasagne Princisgrassi zu, ein echter Marken-Klassiker. Zu den Zutaten gehören unter anderem weisse Trüffel aus den Marken. So eine Lasagne,

Grosser Auftritt im Greenwich Village Derweil entdecken immer mehr New Yorker(innen) die Crus von Fontezoppa. Beispielsweise im «Lupa», der angesagtesten Osteria Romana im trendigen Greenwich Village. Das Lokal gehört Joe Bastianich, dem legendären Wegbereiter des italienischen Genusses in New York. Im «Lupa» wird an der Bar und an den währschaften Holztischen wild durcheinander geredet, während hinter dem Tresen permanent die Berkel-Aufschnittmaschine läuft. Die famose Weinkarte umfasst über 300 Positionen. Zu einer Auswahl mit Salumi, Pancetta mit frischen Kräutern und Lardo di Colonnata empfiehlt Riccardo, der Sommelier, einen 2009er Ribona von Fontezoppa. Und tatsächlich. Der enorm saftig-frische Weisswein aus der Maceratino-Traube ist der perfekte Begleiter zu den deftigen Wurstwaren. Beim Einschenken zwinkert Riccardo übrigens mit den Augen und sagt: «Dieser Wein ist so bekömmlich, dass man zu dritt problemlos zwei Flaschen geniessen kann…».

«Wie erkläre ich meinem Mann, dass ich arbeite, wenn ich eine Flasche Wein trinke?»

Die Transportunternehmen von Civitanova, die 1911 mit der Anschaffung der Strassenbahn gegründet wurden, haben zum 100jährigen Firmenjubiläum, die kuriose Geschichte des Trams von neuem dokumentiert.

Mariné

Die unverkennbaren Eigenschaften des Sangiovese sind klar erkennbar. Vielschichtige Aromatik mit reifen Pflaumen sowie Noten von Leder, Trüffel und Erde. Im Gaumen konzertriert, elegant und bekömmlich.

italienischen Schneider. Das war vor rund 150 Jahren, als die «Mercer Street» im New Yorker Stadtteil Soho ihre heutige Gestalt annahm. Mit viel Backstein, Säulen aus Gusseisen und den unnachahmlichen Feuerleitern. Damals gehörte die Strasse den Textil-, Leder- und Fellhändlern, den Schneidern und Schuhmachern. Heute residieren hier Kunst-Galerien, Modegeschäfte, coole Bars und Restaurants. An der Ecke zur Prince Street findet man etwa «Fanelli’s», die zweitälteste Bar in New York, wo von morgens bis abends philosophiert, debattiert, gegessen und getrunken wird. In der Mercer Street 166, einem der schönsten Gebäude der Strasse, befindet sich das Loft von Fontezoppa. Und

haben die New Yorker Journalisten und Sommeliers, die zur Ausstellungseröffnung erwartet werden, bestimmt noch nie genossen. Silver Frati, der Sommelier dieser kleinen, aber hochkarätigen Marken-Delegation in New York sieht dem Abend derweil höchst gelassen entgegen. «Ich weiss ja, dass die Fontezoppa-Weine ausgezeichnet sind, ich muss sie nur in der richtigen Temperatur servieren und den Vardò (Cuvée aus Sangiovese und Cabernet Sauvignon) oder den Morò, den reinsortigen Vernaccia Nera, allenfalls dekantieren. That’s it!», sagt er lachend.

Carapetto

Ein klassischer Cabernet Sauvignon mit Noten von roten Waldbeeren, Kräutern und schwarzem Pfeffer. Im Gaumen gut strukturiert mit kräftigem, kernigem Tannin und saftiger Säure. Ein perfekter Essensbegleiter.

Carapetto 2009

Passerina 2011 Mariné 2008

Kurioses aus der Stadtgeschichte: Das schwarze Tram


Küchenchef Beppe Dellavecchia pflegt eine raffiniert verfeinerte Regionalküche aus den nördlichen Regionen des Stiefels. Zudem liebt er die Weine von Fontezoppa. Wir meinen: Da kann nichts schief gehen! Alle Rezepte sind für vier Personen ausgelegt.

Italienisch-französisches Meisterstück: Vardò 2007 Ganze Bücher sind zu diesem Thema geschrieben worden. Und für viele Winzer in Mittelitalien ist es auch nach 30jähriger Diskussion noch immer eine zentrale Frage: Soll der so eigenständige Sangiovese, mit berühmten Bordeaux-Gewächsen wie Cabernet Sauvignon oder Merlot vereint werden oder nicht? Was für die einen an Landesverrat grenzt, sehen andere als Chance, um ihren Weinen mehr Charakter und Finesse zu verleihen. «Es gibt keine allgemeingültige Antwort auf diese Frage. Jeder einzelne Wein muss letztlich selber die Frage beantworten, ob die Verbindung von Sangiovese mit Cabernet Sauvignon oder Merlot wirklich Sinn macht oder eben nicht», sagt FontezoppaKellermeister Giovanni Basso. Wer den von ihm komponierten Vardò, eine Assemblage aus 60 Prozent Sangiovese, 30 Prozent Cabernet Sauvignon und 10 Prozent Merlot degustier t, weiss sofort: Hier ist durch das Zusammenspiel von Mittelitalien und Bordeaux ein grosser Wein entstanden.

Steckbrief: Vardò 2007 Rebsorten: Sangiovese (60%), Cabernet Sauvignon (30%) und Merlot (10%) Alkoholgehalt: 14 Prozent Terroir: Mittelschwere Böden, Hanglage, 150 Meter über Meer. Alter der Rebstöcke: 8 Jahre Pflanzdichte: 5000 Stöcke pro Hektar Ertrag: 8000 Kilo pro Hektar Vinifikation: Stahltanks und Eichenholzfass (60 hl). Ausbau: 3 Monate in Stahltanks, 13 Monate in Barriques aus französischer Eiche. Abfüllung ohne Filterung und Schönung. Trinkreife: Jetzt bis 2018. Mariage: Wild, Risotto mit weissen Trüffeln, Pasta mit Wildgeflügel-Sauce, Pilz-Ragout, gereifter Hartkäse.

Autochthone Sorten: «Weine mit Identität setzen sich durch» Chardonnay und Co. verkaufen sich international einfacher als unbekannte Sorten. Trotzdem bekennt sich die Cantine Fontezoppa zu ihren heimischen Sorten wie der weissen Ribona. Vincenza Alboini, die Direktorin von Fontezoppa, ist überzeugt, dass sich gerade solche eigenständigen Weine langfristig durchsetzen. Ihr weisser Ribona hat die Mineralität und Frische eines deutschen Rieslings. Doch nördlich der Alpen ist diese Sorte weitgehend unbekannt. Ein Nachteil? Kurzfristig vielleicht schon. Auch beim Weingenuss halten sich nun mal viele Konsumenten an das, was sie schon kennen… Das heisst, sie wählen im Zweifel doch lieber einen Chardonnay oder Sauvignon Blanc… Ja diese weltbekannten Sorten funktionieren im Handel ähnlich wie gut eingeführte Markennamen. Man hat das Gefühl, dass man weiss, was man bekommt. Wie schaffen sie es dann, dass auch ihr Ribona seine Liebhaber findet? Entscheidend ist, dass es uns gelingt, Sommeliers, Journalisten und Händler dazu zu bringen, unseren Ribona zu verkosten. Wenn Sie ihn erst mal im Glas haben, ist es schon viel einfacher. Denn der Wein spricht für sich. Es heisst, der Trend gehe zu den alteingesessenen, autochthonen Sorten. Das müsste ihnen eigentlich helfen, oder? Viele Journalisten und Sommeliers setzten sich tatsächlich für autochthone Sorten ein. Trotzdem haben es unbekannte Sorten schwer. Sie riechen und schmecken anders. Dieses Andere müssen wir zuerst schätzen lernen. Das klingt reichlich kompliziert… Trotzdem glauben Sie, dass sie langfristig mit ihren autochthonen Sorten Erfolg haben? Ja, davon sind wir felsenfest überzeugt. Wir schwimmen heute schon in einem Meer von austauschbaren Weinen. Darum wird das Besondere langfristig Bestand haben.

VORSPEISE Olive all‘ascolana Zutaten 50 grosse grüne Oliven aus Ascoli 300g Schweine- und Rindfleisch gehackt 100g Speck 50g Parmesan 4 Eier Olivenöl 100g Geflügelleber 100g Paniermehl 100g Mehl Zubereitung Das Hackfleisch in einer Pfanne anbraten. Wenn es fast gar ist, die bereits im Vorfeld blanchierte Geflügelleber beigeben. Eine Minute kochen lassen und vom Feuer nehmen. Die Masse ganz fein hacken und in eine Schüssel geben. 1 Ei und etwas Parmesan dazugeben und vermengen. Mit einer Prise Muskatnuss, Salz und Pfeffer würzen. Die Oliven entsteinen und mit der Masse füllen. Danach im Mehl, Ei und Paniermehl panieren. Im heissen Öl frittieren und gut abtropfen lassen.

WEINTIPP Verdicchio di Matelica 2010 Cantine Fontezoppa Dieser Klassiker mit seinen blumig-kräuterigen Aromen und seiner geradlinig, frischen Art mundet hervorragend zu diesem Oliven-Gericht.

HAUPTGANG Vincisgrassi (Lasagne mit Fleischsauce ohne Béchamelsauce) Zutaten Für den Teig 150g Weizenmehl 50g Hartweizengriess 1 Ei 3 Eigelb 1 Prise Salz 3 - 4 EL Vin Santo oder Marsala Für die Fleischsauce 3 - 4 EL Olivenöl 100g Speck 1 Karotte, schälen, fein hacken 1/4 Sellerie, schälen, fein hacken 1 Zwiebel, schälen, fein hacken 1 Markknochen 2 Kalbsfüsse 250g Kalbshirn oder Kalbsbries 400g Hackfleisch vom Rind 250g Hühnerleber 2.5 dl Weisswein 1.2 dl Fleischbrühe 1kg Tomatensauce oder Pelati 1 Zweig frischen Majoran Salz und Pfeffer aus der Mühle Parmesan Etwas Butter Zubereitung Für den Teig Das Mehl mit dem Hartweizengriess auf die Arbeitsfläche häufen, eine Mulde hineindrücken, in die Mitte die Eier und Eigelb, Salz und Wein hineingeben und zu einem geschmeidigen Teig kneten. Mit einem Tuch abdecken und beiseite stellen. Für die Fleischsauce Kalbshirn oder Kalbsbries 5 Min. in kochendem Salzwasser blanchieren, kalt abschrecken. Häute und Adern entfernen. Für später beiseite stellen. Öl in einer Pfanne erhitzen und die gehackte Zwiebel, die Karotte und den Sellerie dünsten. Den Markknochen, Kalbsfüsse und das Hackfleisch zugeben und 10 Min. bei niedriger Hitze mitbraten. Den Wein angiessen, die

Fleischbrühe beigeben, mit Muskat, Salz und Pfeffer würzen und bei niedriger Hitze etwa 30 Minuten kochen. Hühnerleber und Kalbshirn (oder Bries) in Würfelchen schneiden. Nach 30 Minuten Garzeit der Fleischsauce dazugeben. Die Tomatensauce oder Pelati zugeben. Die Kalbsfüsse entfernen, in kleine Stücke schneiden und wieder in die Sauce geben. Weitere 20 Minuten auf niedrigem Feuer kochen lassen. Für die Lasagne Den Nudelteig auf leicht bemehlter Fläche dünn ausrollen. Eine Auflaufform bereitstellen. Nudelblätter passend für die Form zurechtschneiden. Auf ein Küchentuch legen und kurz antrocknen lassen. In einem grossen Topf 3 liter Salzwasser aufkochen. Nudelblätter portionenweise 3 Minuten garen, kalt abschrecken und auf dem Küchentuch gut abtropfen lassen. Form mit Butter einfetten, mit einer Lage Nudelblätter auslegen. Einige EL Fleischsauce aufstreichen, mit geriebenem Parmesan bestreuen. Nun wieder Nudelblätter auflegen, Sauce und Parmesan darauf verteilen. Auf diese Weise alle Zutaten einschichten, mit Nudeln abschliessen. Oberfläche mit reichlich Parmesan bestreuen, 3 EL Butterflöckchen darauf verteilen. Gut abdecken und im Kühlschrank einige Stunden (am besten über Nacht) stehen lassen.

Beppe Dellavecchia Im Piemont aufgewachsen, durchlief Beppe Dellavecchia eine klassische Hotellerie-Laufbahn. Seit 1998 führt er das von Gault Millau und Guide Michelin empfohlene Restaurant San Lorenzo in Glinde (Schleswig-Holstein).

Backofen auf 200 Grad vorheizen. Auflauf auf der zweituntersten Rille darin ca. 30 Minuten backen, bis sich eine schöne Kruste gebildet hat. In Portionenstücke schneiden und heiss servieren.

WEINTIPP Vardò 2008 Cantine Fontezoppa¨ Diese deftige aber schmackhafte Lasagne verlangt einen entsprechend charaktervollen Gegenpol im Glas. Der Vardò, eine Assemblage aus Sangiovese (60 Prozent) und Cabernet Sauvignon (40 Prozent) begeistert mit würzigreifem Charakter und seiner saftigen Säure.

DESSERT «Malheur» von schwarzer Schokolade mit Bananensauce Zutaten 400g Butter 400g Valrhona Schokolade (70% Kakao) 8 Eigelb 8 ganze Eier 220g Zucker 120g Weissmehl 2 reife Bananen, in Stücke geschnitten 75g Zucker 1dl Weisswein 10g schwarze Trüffel aus Acqualagna

a p p ! o e z g e a t t t n s o e F Cantineünscht frohe F w

Zubereitung Die Eier und Eigelb zusammen quirlen. Schokolade und Butter im Wasserbad schmelzen lassen. Danach die beiden Massen vermengen. Nach und nach das Mehl dazugeben und gut mischen. Die Masse in eine Backform geben und bei 170°C während 8 bis 9 Minuten backen. Für die Bananensauce den Zucker karamellisieren. Die Bananenstücke und den Weisswein dazugeben und alles aufkochen lassen. Danach mit dem Stabmixer pürieren bis es eine homogene Masse wird. Zum Anrichten einen Saucenspiegel auf einem Suppenteller geben, ein Stück Malheur darauf legen und mit ausreichend schwarzem Trüffel aus Acqualagna garnieren.

WEINTIPP Vernaccia Nera Passito 2005 Cantine Fontezoppa Dieser mächtige und herrlich gereifte Süsswein besticht mit seiner Konzentration und seiner perfekten Balance aus Restsüsse und Säure. Der perfekte Begleiter zu diesem intensiven Dessert !

Pinot Nero Dedicato a Piero

Intensive Aromatik mit Himbeeren und Erdbeeren. Dazu Würznoten wie Vanille und Tabak. Im Gaumen vollmundig und samtig weich. Sehr fruchtbetont und langanhaltend im Abgang.

Dedicato a Piero 2007

Das Fontezoppa-Wintermenü


Küchenchef Beppe Dellavecchia pflegt eine raffiniert verfeinerte Regionalküche aus den nördlichen Regionen des Stiefels. Zudem liebt er die Weine von Fontezoppa. Wir meinen: Da kann nichts schief gehen! Alle Rezepte sind für vier Personen ausgelegt.

Italienisch-französisches Meisterstück: Vardò 2007 Ganze Bücher sind zu diesem Thema geschrieben worden. Und für viele Winzer in Mittelitalien ist es auch nach 30jähriger Diskussion noch immer eine zentrale Frage: Soll der so eigenständige Sangiovese, mit berühmten Bordeaux-Gewächsen wie Cabernet Sauvignon oder Merlot vereint werden oder nicht? Was für die einen an Landesverrat grenzt, sehen andere als Chance, um ihren Weinen mehr Charakter und Finesse zu verleihen. «Es gibt keine allgemeingültige Antwort auf diese Frage. Jeder einzelne Wein muss letztlich selber die Frage beantworten, ob die Verbindung von Sangiovese mit Cabernet Sauvignon oder Merlot wirklich Sinn macht oder eben nicht», sagt FontezoppaKellermeister Giovanni Basso. Wer den von ihm komponierten Vardò, eine Assemblage aus 60 Prozent Sangiovese, 30 Prozent Cabernet Sauvignon und 10 Prozent Merlot degustier t, weiss sofort: Hier ist durch das Zusammenspiel von Mittelitalien und Bordeaux ein grosser Wein entstanden.

Steckbrief: Vardò 2007 Rebsorten: Sangiovese (60%), Cabernet Sauvignon (30%) und Merlot (10%) Alkoholgehalt: 14 Prozent Terroir: Mittelschwere Böden, Hanglage, 150 Meter über Meer. Alter der Rebstöcke: 8 Jahre Pflanzdichte: 5000 Stöcke pro Hektar Ertrag: 8000 Kilo pro Hektar Vinifikation: Stahltanks und Eichenholzfass (60 hl). Ausbau: 3 Monate in Stahltanks, 13 Monate in Barriques aus französischer Eiche. Abfüllung ohne Filterung und Schönung. Trinkreife: Jetzt bis 2018. Mariage: Wild, Risotto mit weissen Trüffeln, Pasta mit Wildgeflügel-Sauce, Pilz-Ragout, gereifter Hartkäse.

Autochthone Sorten: «Weine mit Identität setzen sich durch» Chardonnay und Co. verkaufen sich international einfacher als unbekannte Sorten. Trotzdem bekennt sich die Cantine Fontezoppa zu ihren heimischen Sorten wie der weissen Ribona. Vincenza Alboini, die Direktorin von Fontezoppa, ist überzeugt, dass sich gerade solche eigenständigen Weine langfristig durchsetzen. Ihr weisser Ribona hat die Mineralität und Frische eines deutschen Rieslings. Doch nördlich der Alpen ist diese Sorte weitgehend unbekannt. Ein Nachteil? Kurzfristig vielleicht schon. Auch beim Weingenuss halten sich nun mal viele Konsumenten an das, was sie schon kennen… Das heisst, sie wählen im Zweifel doch lieber einen Chardonnay oder Sauvignon Blanc… Ja diese weltbekannten Sorten funktionieren im Handel ähnlich wie gut eingeführte Markennamen. Man hat das Gefühl, dass man weiss, was man bekommt. Wie schaffen sie es dann, dass auch ihr Ribona seine Liebhaber findet? Entscheidend ist, dass es uns gelingt, Sommeliers, Journalisten und Händler dazu zu bringen, unseren Ribona zu verkosten. Wenn Sie ihn erst mal im Glas haben, ist es schon viel einfacher. Denn der Wein spricht für sich. Es heisst, der Trend gehe zu den alteingesessenen, autochthonen Sorten. Das müsste ihnen eigentlich helfen, oder? Viele Journalisten und Sommeliers setzten sich tatsächlich für autochthone Sorten ein. Trotzdem haben es unbekannte Sorten schwer. Sie riechen und schmecken anders. Dieses Andere müssen wir zuerst schätzen lernen. Das klingt reichlich kompliziert… Trotzdem glauben Sie, dass sie langfristig mit ihren autochthonen Sorten Erfolg haben? Ja, davon sind wir felsenfest überzeugt. Wir schwimmen heute schon in einem Meer von austauschbaren Weinen. Darum wird das Besondere langfristig Bestand haben.

VORSPEISE Olive all‘ascolana Zutaten 50 grosse grüne Oliven aus Ascoli 300g Schweine- und Rindfleisch gehackt 100g Speck 50g Parmesan 4 Eier Olivenöl 100g Geflügelleber 100g Paniermehl 100g Mehl Zubereitung Das Hackfleisch in einer Pfanne anbraten. Wenn es fast gar ist, die bereits im Vorfeld blanchierte Geflügelleber beigeben. Eine Minute kochen lassen und vom Feuer nehmen. Die Masse ganz fein hacken und in eine Schüssel geben. 1 Ei und etwas Parmesan dazugeben und vermengen. Mit einer Prise Muskatnuss, Salz und Pfeffer würzen. Die Oliven entsteinen und mit der Masse füllen. Danach im Mehl, Ei und Paniermehl panieren. Im heissen Öl frittieren und gut abtropfen lassen.

WEINTIPP Verdicchio di Matelica 2010 Cantine Fontezoppa Dieser Klassiker mit seinen blumig-kräuterigen Aromen und seiner geradlinig, frischen Art mundet hervorragend zu diesem Oliven-Gericht.

HAUPTGANG Vincisgrassi (Lasagne mit Fleischsauce ohne Béchamelsauce) Zutaten Für den Teig 150g Weizenmehl 50g Hartweizengriess 1 Ei 3 Eigelb 1 Prise Salz 3 - 4 EL Vin Santo oder Marsala Für die Fleischsauce 3 - 4 EL Olivenöl 100g Speck 1 Karotte, schälen, fein hacken 1/4 Sellerie, schälen, fein hacken 1 Zwiebel, schälen, fein hacken 1 Markknochen 2 Kalbsfüsse 250g Kalbshirn oder Kalbsbries 400g Hackfleisch vom Rind 250g Hühnerleber 2.5 dl Weisswein 1.2 dl Fleischbrühe 1kg Tomatensauce oder Pelati 1 Zweig frischen Majoran Salz und Pfeffer aus der Mühle Parmesan Etwas Butter Zubereitung Für den Teig Das Mehl mit dem Hartweizengriess auf die Arbeitsfläche häufen, eine Mulde hineindrücken, in die Mitte die Eier und Eigelb, Salz und Wein hineingeben und zu einem geschmeidigen Teig kneten. Mit einem Tuch abdecken und beiseite stellen. Für die Fleischsauce Kalbshirn oder Kalbsbries 5 Min. in kochendem Salzwasser blanchieren, kalt abschrecken. Häute und Adern entfernen. Für später beiseite stellen. Öl in einer Pfanne erhitzen und die gehackte Zwiebel, die Karotte und den Sellerie dünsten. Den Markknochen, Kalbsfüsse und das Hackfleisch zugeben und 10 Min. bei niedriger Hitze mitbraten. Den Wein angiessen, die

Fleischbrühe beigeben, mit Muskat, Salz und Pfeffer würzen und bei niedriger Hitze etwa 30 Minuten kochen. Hühnerleber und Kalbshirn (oder Bries) in Würfelchen schneiden. Nach 30 Minuten Garzeit der Fleischsauce dazugeben. Die Tomatensauce oder Pelati zugeben. Die Kalbsfüsse entfernen, in kleine Stücke schneiden und wieder in die Sauce geben. Weitere 20 Minuten auf niedrigem Feuer kochen lassen. Für die Lasagne Den Nudelteig auf leicht bemehlter Fläche dünn ausrollen. Eine Auflaufform bereitstellen. Nudelblätter passend für die Form zurechtschneiden. Auf ein Küchentuch legen und kurz antrocknen lassen. In einem grossen Topf 3 liter Salzwasser aufkochen. Nudelblätter portionenweise 3 Minuten garen, kalt abschrecken und auf dem Küchentuch gut abtropfen lassen. Form mit Butter einfetten, mit einer Lage Nudelblätter auslegen. Einige EL Fleischsauce aufstreichen, mit geriebenem Parmesan bestreuen. Nun wieder Nudelblätter auflegen, Sauce und Parmesan darauf verteilen. Auf diese Weise alle Zutaten einschichten, mit Nudeln abschliessen. Oberfläche mit reichlich Parmesan bestreuen, 3 EL Butterflöckchen darauf verteilen. Gut abdecken und im Kühlschrank einige Stunden (am besten über Nacht) stehen lassen.

Beppe Dellavecchia Im Piemont aufgewachsen, durchlief Beppe Dellavecchia eine klassische Hotellerie-Laufbahn. Seit 1998 führt er das von Gault Millau und Guide Michelin empfohlene Restaurant San Lorenzo in Glinde (Schleswig-Holstein).

Backofen auf 200 Grad vorheizen. Auflauf auf der zweituntersten Rille darin ca. 30 Minuten backen, bis sich eine schöne Kruste gebildet hat. In Portionenstücke schneiden und heiss servieren.

WEINTIPP Vardò 2008 Cantine Fontezoppa¨ Diese deftige aber schmackhafte Lasagne verlangt einen entsprechend charaktervollen Gegenpol im Glas. Der Vardò, eine Assemblage aus Sangiovese (60 Prozent) und Cabernet Sauvignon (40 Prozent) begeistert mit würzigreifem Charakter und seiner saftigen Säure.

DESSERT «Malheur» von schwarzer Schokolade mit Bananensauce Zutaten 400g Butter 400g Valrhona Schokolade (70% Kakao) 8 Eigelb 8 ganze Eier 220g Zucker 120g Weissmehl 2 reife Bananen, in Stücke geschnitten 75g Zucker 1dl Weisswein 10g schwarze Trüffel aus Acqualagna

a p p ! o e z g e a t t t n s o e F Cantineünscht frohe F w

Zubereitung Die Eier und Eigelb zusammen quirlen. Schokolade und Butter im Wasserbad schmelzen lassen. Danach die beiden Massen vermengen. Nach und nach das Mehl dazugeben und gut mischen. Die Masse in eine Backform geben und bei 170°C während 8 bis 9 Minuten backen. Für die Bananensauce den Zucker karamellisieren. Die Bananenstücke und den Weisswein dazugeben und alles aufkochen lassen. Danach mit dem Stabmixer pürieren bis es eine homogene Masse wird. Zum Anrichten einen Saucenspiegel auf einem Suppenteller geben, ein Stück Malheur darauf legen und mit ausreichend schwarzem Trüffel aus Acqualagna garnieren.

WEINTIPP Vernaccia Nera Passito 2005 Cantine Fontezoppa Dieser mächtige und herrlich gereifte Süsswein besticht mit seiner Konzentration und seiner perfekten Balance aus Restsüsse und Säure. Der perfekte Begleiter zu diesem intensiven Dessert !

Pinot Nero Dedicato a Piero

Intensive Aromatik mit Himbeeren und Erdbeeren. Dazu Würznoten wie Vanille und Tabak. Im Gaumen vollmundig und samtig weich. Sehr fruchtbetont und langanhaltend im Abgang.

Dedicato a Piero 2007

Das Fontezoppa-Wintermenü


www.cantinefontezoppa.com


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