All about Italy Germany #3 (2017)

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ZEITSCHRIFT FÜR LIFESTYLE, KULINARIK UND KULTUR AUS ITALIEN

Interview mit Gaetano Pesce

EIN LEBEN VOLLER FARBEN Historische Autorennen

EINE LEIDENSCHAFT ÜBER TAUSEND MEILEN Hinter den Kulissen

DARIO ARGENTO: HITCHCOCK WAR MEIN LEHRMEISTER

N°17 - 2017 - 12,50 EURO - WWW.ALLABOUTITALY.DE

Herzlichen Glückwunsch Cinecittà

DIE TRAUMFABRIK FEIERT DEN ACHTZIGSTEN Die Meisterwerke der italienischen Halbinsel

ANEKDOTEN UND GESCHICHTEN AUS DEM QUIRINALSPALAST Antonia Klugmann

EINE KÜCHE DER GRENZEN, ABER OHNE SCHRANKEN



EDITORIAL

EIN SOMMER IN DREI FARBEN Man wartet ein ganzes Jahr darauf, auf den Sommerurlaub, und während eines ganzen Jahres spielt man das „FerienzielLotto“: Wohin, wann, wie und mit wem? Man lässt einen Globus drehen, der Finger gleitet jeweils darüber und stoppt immer wieder. Und immer öfter bleibt die Kugel bei jenem Land mit der Form eines Stiefels stehen. Der Tourismus in Italien hat also Grund zur Freude. Er verzeichnet weiterhin Rekordzahlen, die auch für die Zukunft zuversichtlich stimmen. Sind 2016 in Italien beinahe 56 Millionen ausländische Besucher angekommen, so sollten die Zahlen am Ende von 2017 noch erfreulicher ausfallen. Aber Zahlen sind nicht alles. Sie erklären kaum, was immer mehr Leute dazu bringt, aus immer entfernteren Orten in das Belpaese zu kommen. Der Sommer mit seinen warmen, einladenden Farben und roten Sonnenuntergängen in einer immer wieder überraschenden Natur ist der ideale Zeitpunkt, um sich von faszinierenden Reisezielen vereinnahmen und überraschen zu lassen, die man nur in Italien antrifft. Städte der Kunst oder kleine Ortschaften, Regionen mit einer langen Badetradition, aber vor allem Anlässe, die uns daran erinnern, wie Italien lebt und täglich in der Tradition jener Ikonen auflebt, die Geschichte geschrieben haben. Auch von einem alles andere als gewöhnlichen Urlaub handeln die Seiten von „All about Italy“ oder die Erzählungen über die Geheimnisse und unendlichen Facetten unseres Landes, die in der Kunst, der Tradition, den Legenden und in einzigartigen Szenarien innewohnen und weiterleben. Hier lernt man einen neuen und anders gelagerten Sinn der Gastfreundschaft kennen. Es bleibt also nur, die Koffer zu packen und zu verreisen.

Paolo Del Panta Editor in Chief


ZEITSCHRIFT FÜR LIFESTYLE, KULINARIK UND KULTUR AUS ITALIEN

Ein Leben als Champion

Hinter den Kulissen

Mode für den Mann

22. ROM VERABSCHIEDET

54. DARIO ARGENTO:

SEINEN „CAPITANO“

HITCHCOCK WAR MEIN LEHRMEISTER

80. FLIESSEND UND VIELSEITIG IST DER STIL VON „BOTTEGA VENETA“

24. EINE LEIDENSCHAFT

Die Meisterwerke der italienischen Halbinsel

Ein italienischer Mythos

ÜBER TAUSEND MEILEN

58. ANEKDOTEN

86. DIE 70 JAHRE DER LAMBRETTA

Historische Autorennen

UND GESCHICHTEN Eine Brücke zwischen Italien und Deutschland

AUS DEM QUIRINALSPALAST Antonia Klugmann

30. VERONA UND MÜNCHEN: VEREINT, UM ZU WACHSEN Erfolgreiche Flugrouten

Das Sizilien der Kunst

66. VON SERPOTTA BIS AMATO: PALERMO UMGIBT SICH MIT KUNST

34. AIR DOLOMITI: EINE „GLOKALE” VISION, DIE HOCH FLIEGEN LÄSST Interview mit Gaetano Pesce

40. EIN LEBEN

Kampf gegen die Mafia

70. ALS ITALIEN ENTDECKTE, DASS ES DIE MAFIA GIBT. UND MAN SIE BEKÄMPFEN KANN

94. EINE KÜCHE DER GRENZEN, ABER OHNE SCHRANKEN Persönlichkeiten: Andrea Castronovo

100. WENN DIE ITALIENISCHE LEIDENSCHAFT DIE WELT EROBERTT Traumautos

104. REVOLUTION IM HAUSE LAMBORGHINI

VOLLER FARBEN Das italienische Kunsthandwerk Herzlichen Glückwunsch Cinecittà

76. DER ITALIENISCHE STIL

46. DIE TRAUMFABRIK

VON NERI FIRENZE

FEIERT DEN ACHTZIGSTEN

KOMMT NACH DEUTSCHLAND

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Francesco Totti

Rocco Forte Hotels: Sizilien zum Verlieben

108. FÜR JEDEN DIE PASSENDE GASTFREUNDSCHAFT

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I M P R E S S U M Alle Rechte vorbehalten. Die vollständige oder teilweise Vervielfältigung des Inhalts dieser Ausgabe ist nicht erlaubt. Texte und Bilder dürfen ohne die Zustimmung des Verlages nicht weiter genutzt werden. Eingereichte Manuskripte, auch nicht veröffentlichte, können nicht zurückgegeben werden. München - Iscoa GmbH Kufsteiner Str. 4/a - 81679 Office + 49.(0)89.909.79.874 Fax + 49.(0)89.90979.875

Fünfzig Jahre Italien auf See

110. FÜNF REEDER UND EIN BOOT

Rom - La6 Group Srl Viale Liegi 14/a - 00198 Office + 39.06.877.86.377 Fax +39 06 877 86 369

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112. JUST PRIVATE LAUTET DIE DEVISE

New York City - Iscoa Usa Corp. 1375 Broadway, 15th floor, 10018 NY Office + 1.212.944.44.33 Fax +1 212 944 54 04 Editor in Chief All About Italy: Paolo Del Panta - p.delpanta@allaboutitaly.de

Im Dienst des Kunden

116. FRANCESCA GIUDICE, FAMILY BANKER® BEIM BANKHAUS AUGUST LENZ, ÜBER BANKING UND BAUCHGEFÜHL FÜR FAMILIEN Interview mit Frau Dr. Mariana Bozesan

118. DIE ZUKUNFT IN DER FINANZBRANCHE IST ETHISCH Digitales Marketing im Fokus

120. ZEIT FÜR INTERNATIONALISIERUNG 2.0 Kommunikation

122. DIE ITALIENISCHE SPRACHE ALS FREUNDIN 24

Associated Editor: Franco Del Panta - f.delpanta@allaboutitaly.de Partner: Arturo Prisco

4 PHOTOREPORTAGE 6 PHOTOREPORTAGE 8 LEUTE 10 KUNST UND LEGO 12 KINO 14 WEIN 16 MOTORRAD 18 KUNST 20 MODE 124 NEWS 86

Redaktion und Verlagsmitarbeiter: Claudia Catalli, Marco Bertollini, Margherita Pituano, John Daporto, Eugenio Della Croce, Sveva Riva, Sascha Mallinckrodt, Ilona Catani Scarlett, Elisa Rodi, Martina Morelli, Elisabetta Pasca, Lucia Mancini, Stefano Valentini Illustrationen und Dienstleistungen: Unter der Verantwortung der Redaktion Editing und Übersetzung: Birgit Harksen, Beat Giezendanner Art Direction: Francesco Sciarrone www.francescosciarrone.it Informationen und Abonnement: ALL ABOUT ITALY ist in Deutschland ausschließlich über den ISCOA GmbH-Abonnements-Service Kufsteiner Str. 4/a - 81679 München im Versandhandel erhältlich. Anfragen und Infos: subscription@allaboutitaly.de Bilder: Shutterstock, L. M. C. Beduschi, Luca Omiccioli, Milko Vaccaro, DUNA S.A. N.B. Wir garantieren maximale Vertraulichkeit im Bezug auf die Daten der Abonnenten. All About Italy wird herausgegeben von: ISCOA GmbH Kufsteiner Str. 4/a - 81679 München info@allaboutitaly.de - www.allaboutitaly.de


PHOTOREPORTAGE

DIE ERÖFFNUNG DES BAHNHOFS NEAPEL AFRAGOLA WIRD SEHNLICHST ERWARTET

Wenn man der CNN-Journalistin Kate Springer glaubt, so wird „der neue Bahnhof für HochgeschwindigkeitsZüge der Architektin Zaha Hadid in Neapel Afragola die Zugreisen neu definieren, zumindest stilistisch, mit seiner plastischen Fassade, die an eine Schlange erinnert. Zlich verstorbenen britisch-irakischen Architektin Zaha Hadid entworfen. Mit seiner neuartigen Architektur gehört er zu den schönsten Werken des Jahres 2017. Der neue Bahnhof wird eine Brücke über die Gleise sein. Diese weite Überführung, die die verschiedenen Bahnsteige verbinden wird, ist ganze 350 Meter lang. Die Haupthalle wurde als ein geräumiges, helles Atrium entworfen, mit einem 5000 Quadratmeter großen, bunten Glasfenster, das die kontrollierte Einstrahlung von direktem Sonnenlicht erlaubt. Hier werden die Reisenden auf ihren Hochgeschwindigkeits-Zug nach Rom warten können. Ilona Catani Scarlett

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PHOTOREPORTAGE

DER ZWEITGRÖSSTE CANYON EUROPAS LIEGT IN CALABRIEN Die „Valli Cupe“ („düstere Täler“, die ihren Namen dem Umstand verdanken, dass nur wenig Sonnenlicht in sie eindringen kann), inmitten eines natürlichen, geschichtsträchtigen und kulturellen Umfelds gelegen, können zu den faszinierendsten und eindrucksvollsten Gegenden ganz Kalabriens gezählt werden. Mit zauberhaften Wasserfällen in unberührten Landschaften, den Canyons, die unerwartete Schätze der Biodiversität verbergen, atemberaubenden Aussichten auf Schluchten und Felsen, die über hunderte Meter abfallen, unzähligen, imposanten Bäumen und einem wertvollen Tierund Pflanzenschatz, verdient das Gebiet einen Platz ganz vorne im Reigen der Naturschönheiten der italienischen Halbinsel. Für „National Geographic“ ist es ein zauberhafter Ort, die Zeitschrift schreibt über den Canyon der Valli Cupe, dem vielleicht spektakulärsten und längsten Europas: „Er präsentiert sich mit senkrecht eingeschnittenen Felswänden, unbezwingbar und rau, sowie kleinen Nischen, von den atmosphärischen Bedingungen gebildet, das alleinige Reich der Vögel. Während eines Besuchs des Canyons trifft man nicht selten auf Meisen, Uhus, Kolkraben und Geier, die zwischen diesen Wänden fliegen, wo sie ihre natürlichen Nester gebaut haben. Die Felswände erheben sich eine neben der anderen und erreichen Höhen von bis zu 130 Metern, die verhindern, dass Sonnenstrahlen ungefiltert eindringen können.“ Und dennoch war dieser Ort zwischen Wirklichkeit und Magie für eine lange Zeit das „bestgehütete Geheimnis Europas“, kaum jemandem bekannt, bis der Agrarwissenschaftler Carmine Lupia, ein Botanikgelehrter mit einer großen Erfahrung in der halben Welt, nach Kalabrien zurückkehrte. Mit einigen Freunden begann er, Wege für Trekkingbegeisterte oder einfach nur Naturliebhaber anzulegen. Heute sind diese Rundgänge ausgezeichnet, und hier ist eine Perle eines umweltverträglichen Naturreservats am Entstehen. Sascha Mallinckrodt

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LEUTE

ALESSANDRA MASTRONARDI: VOM ITALIENISCHEN FERNSEHEN ZUM ERFOLG AUF NETFLIX

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lessandra Mastronardi, Schauspielerin aus Neapel und wohnhaft in Rom, hat einen weiten Weg zurückgelegt. Sie wurde berühmt dank ihrer Rolle als Eva Cudicini in der italienischen Fernsehserie „I Cesaroni“. Wie so oft in solchen Fällen, musste sie hart arbeiten, um sich von einer Rolle zu lösen, die ihr zwar den Erfolg gebracht hat, die ihr aber auch zueng wurde. Der Wunsch, ihre Fähigkeiten zeigen zu können, ließ sie Größeres wagen. So gelangte sie auch zu internationalen Produktionen wie dem Film “To Rome with Love” von Woody Allen (2012) und dem biografischen “Life” von Anton Corbijn (2015). Ihre Wertschätzung ausländischer Produktionen hat sich auch dieses Jahr bestätigt: So gehört die Mastronardi zu den Darstellern in „Master of None“, der erfolgreichen Fernsehserie von Netflix mit Aziz Ansari, der ihr Erfinder, Produzent, Regisseur und auch Darsteller ist. «Ich habe hier in London vorgesprochen», hat die Schauspielerin kürzlich in einem Interview gesagt, die mit ihrem Verlobten,

dem irischen Kollegen Liam McMahon, in der englischen Hauptstadt lebt. «Aziz hat mich gefragt: Kennst du mich? Weißt du, wer ich bin? Doch ich hatte keine Ahnung, und habe es ihm gesagt. Alles ein wenig aufs Spiel zu setzen, ist für mich immer besser, sonst bekomme ich große Angst.» Die Angst begleitete sie auch bei ihren Treffen mit Karl Lagerfeld, dem berühmten Modedesigner und heutigem Mitarbeiter bei Chanel, deren Markenbotschafterin die Mastronardi geworden ist. Sie ist die erste Italienerin, die diese Rolle einnimmt. «Ich habe große Ehrfurcht, deshalb spreche ich nur sehr wenig mit ihm», erklärte die Schauspielerin. «Einmal sind wir an einem Fest in Cannes vor einer Toilette fast zusammengestoßen. Ich trug eine seiner Kreationen und er meinte völlig ernst: „Hübsch, ich dachte, es würde niemandem stehen.“ Und ging weiter. Ich habe während fünf Minuten überlegt, ob er mir nun ein Kompliment gemacht hat oder nicht.» Lucia Mancini

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KUNST UND LEGO

DIE UNKONVENTIONELLEN ARBEITEN VON BOLCATO Ausgehend von den populären Spielzeug-Klötzchen aus Kunststoff, liebt es der Römer Künstler Stefano Bolcato, Rollen zu tauschen und berühmte Meisterwerke der Kunstgeschichte neu zu interpretieren. Mit der altehrwürdigen Technik der Ölmalerei präsentiert er Figuren der Lego-Welt als Darsteller klassischer Werke wie dem „Porträt einer Dame“ von Leonardo da Vinci, dem Selbstporträt von Frida Kahlo, „Marilyn“ von Andy Warhol, den „Porträts der Herzöge von Urbino“ von Piero della Francesca, „Dante Alighieri“ von Sandro Botticelli, oder dem „Porträt einer jungen Dame“ von Piero del Pollaiolo. Die Wahl Bolcatos, mit Ölgemälden zu arbeiten und in einer spielerischen Art den packenden Effekt hellgefärbten Plastiks zu zeigen, zusammen mit der Kombination einer alten traditionellen Technik mit zeitgenössischen Gegenständen des Industriedesigns, entstaubt die Kunstgeschichte und einige ihrer berühmtesten Vertreter. Die Farben und die Ironie der auf der Leinwand dargestellten Subjekte schaffen im Anschauenden einen emotionalen Überraschungseffekt und ermöglichen eine Auseinandersetzung zwischen Betrachter und Kunstgeschichte, während die Aufmerksamkeit auf das Spiel und die Rolle der Kunst gelenkt wird. „Was Stefano Bolcato kreiert, ist ein sehr seriöses Spiel.“ Dies meint Claudia Ferrini, künstlerische Leiterin und Mitbegründerin von Zoe: „Über die Sprache des Pop hält der Künstler die Aufmerksamkeit für das [künstlerische] Erbe aufrecht und schafft im Kopf der Betrachters ein imaginäres Universum, wo Verspieltheit und Lehrauftrag in Harmonie zusammenleben. Bolcato veranschaulicht die Definition des Museums der Zukunft, wo Künstler eine Sammlung neu interpretieren und neue Ideen für deren Interpretation liefern.“ Ilona Catani Scarlett

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STRASSEN KÖNNEN ENDEN, BEEINDRUCKENDE ERLEBNISSE BLEIBEN FÜR IMMER.

MASERATI LEVANTE DIESEL. AB 699 € * MONATLICHER LEASINGRATE 3 J AHR E HE R S T EL L E R G A R A N T IE • R O A D A S S IS TA N CE

Der innovative 3-Liter-V6 ist ein Juwel von einem Motor. Er kombiniert die modernsten technologischen Errungenschaften der Diesel-Technologie und sorgt so nicht nur für einen reduzierten KraftstoffVerbrauch und weniger CO 2 -Emissionen, er ruft auch eine unglaubliche Leistung ab – so wie Sie es bei einem Maserati gewohnt sind. Die Kombination von intelligentem Q4-Allrad-Antrieb, 8-Gang-ZFAutomatikgetriebe und ausgeklügeltem Luftfederungs-System verschafft dem Levante-Fahrer ein einzigartiges, inspirierendes Fahrerlebnis – typisch Maserati. Kraftstoffverbrauch (l/100 km): innerorts 8,2 - außerorts 6,6 - kombiniert 7,2; CO2 -Emissionen: kombiniert 189 g/km; Effizienzklasse: B. Ermittelt nach EU-Richtlinie 1999 /94 / EG. Abbildung enthält Sonderausstattungen. *

Unverbindliches Leasingbeispiel für den Maserati Levante Diesel für Privatkunden/Gewerbekunden mit Kilometerabrechnung der FCA Bank Deutschland GmbH, Salzstraße 138, 74076 Heilbronn, auf Basis aktuell gültiger Konditionen. Unverbindliche Preisempfehlung des Herstellers 70.500 €, Leasing-Sonderzahlung 6.999 €, Fahrleistung 20.000 km p.a., Laufzeit 36 Monate, Monatsrate à 699 €, zzgl. Überführungs- und Zulassungskosten. In den Monatsraten sowie dem Gesamtbetrag ist eine GAP Plus+ Versicherung (Differenzkaskoversicherung) der AXA enthalten. Diese unterliegt nicht der MwSt. Alle sonstigen Preise verstehen sich inkl. 19% MwSt. Erhältlich bei allen teilnehmenden Partnern. Für weitere Informationen und ein konkretes Leasingangebot wenden Sie sich bitte an einen Händler Ihrer Wahl. Gültig bis zum 30.09.2017 und für das Modelljahr 2017.

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KINO

FERRUCCIO LAMBORGHINI: JETZT KOMMT DER FILM Der Film über das Leben von Ferruccio Lamborghini wird mit der Biographie der „Ambi Group“ von Andrea Iervolino und Monika Bacardi Wirklichkeit. Er wird verkörpert von Antonio Banderas, während Alec Baldwin sein Gesicht dem „Rivalen“ Enzo Ferrari leihen wird. Hinter der Kamera Michael Radford („Der Kaufmann von Venedig“, „Il Postino“), das Drehbuch ist von Bobby Moresco („L.A. Crash“, „Million Dollar Baby“). Die Ambi Gruppe hat mit den Entwicklungsarbeiten 2015 begonnen, indem sie die Filmrechte des Buches „Ferruccio Lamborghini: La storia ufficiale” erworben hatte, das vom Sohn Tonino Lamborghini geschrieben wurde. Der Arbeitstitel des Films ist „Lamborghini – The Legend“ und die Produktionsgesellschaft genießt die Unterstützung der Familie Lamborghini. Tonino Lamborghini meinte: „Mein Buch ist der einzige Text, der das

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wirkliche Leben meines Vaters wahrheitsgetreu respektiert, trotz unzähliger Legenden und Anekdoten, die von anderen Leuten auf der Suche nach einem Moment der Berühmtheit niedergeschrieben oder erzählt wurden. Ich glaube wirklich, dass dieser Film die große Menschlichkeit Ferruccios in Bilder und Worte fassen und den Zuschauern in der ganzen Welt die Persönlichkeit meines Vaters vermitteln kann: Ein Mann voller Energie, Charisma und Leidenschaft.“ Die filmische Bio über Lamborghini beschreibt das lange Leben des Unternehmers, von seinen Erfahrungen mit Militärfahrzeugen während des Zweiten Weltkrieges über die Herstellung von Traktoren zu Beginn seiner Karriere bis zur Entwicklung und Produktion jener großartigen Sportwagen, die einen Teil jenes großen Erbes ausmachen, das er der Automobil- und Designwelt hinterlassen hat, dank seiner Fähigkeit, die Paradigmen des Fahrzeugbaus, was Stil, Mechanik und Technik betrifft, komplett zu verändern. Der Film erzählt die außergewöhnliche Geschichte eines Mannes, eines erleuchteten Unternehmers, der dazu beigetragen hat, Italien nach den Schrecken des Zweiten Weltkriegs wieder aufzurichten, indem er moderne und auch für Bauern in der Nachkriegs-Krise erschwingliche Traktoren entwickelte, aber auch Fahrzeuge, die die Automobilindustrie auf der ganzen Welt revolutioniert und unserem Land Ansehen verliehen haben. Sveva Riva


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„Le Mondial Du Rosé” ist ein internationaler RoséweinWettbewerb. Die Mitglieder der „Union der Önologen Frankreichs“ treffen sich während drei Tagen in Cannes, um in Blindversuchen die Rosé-Produktion rund um den Globus zu bewerten. Zwei der sechs Goldmedaillen, die von italienischen Produzenten gewonnen wurden, haben Weine verliehen bekommen, die aus der Capitanata stammen. (Der Name steht für die Provinz Foggia im Absatz des italienischen Stiefels). Es sind der „Terra Cretosa IGP Puglia Aleatico Rosato 2016“ des Weinguts „Borgo Turrito (Borgo Incoronata, Foggia)“ sowie der „Doc Tavoliere della Puglie“ der Kellerei „Masseria Duca D’Ascoli“ (Castelluccio dei Sauri). Auch andere Weine aus der Capitanata-Region gewannen sechs Silbermedaillen: Der „CalaRosa IGP Puglia Nero di Troia Rosato 2016“ (Borgo Turrito, Foggia), der „Il Melograno IGT Daunia Nero di Troia“ (Cantina La Marchesa, Lucera), der „Favugne Rosato Montepulciano“ (Teanum, San Severus), der „IGT Daunia rosato Montepulciano“ (Masseria

nel Sole, Lucera), der „Daunia Pinot Nero IGT“ (Azienda Agricola Nardella, San Severo), und der „Marilina Rosé“ (Cantine Spelonga, Stornara). „Borgo Turrito“ ist eine der wenigen Kellereien der Welt, die ein „Zwei von zwei“ erhalten haben, was bedeutet, dass beide Roséweine, die sie produziert, von den französischen Önologen ausgezeichnet wurde. Und tatsächlich hat der „CalaRosa IGP Puglia Nero di Troia Rosato 2016“ die schon im Vorjahr gewonnene Silbermedaille verteidigt, während der „Terra Cretosa IGP Puglia Aleatico Rosato 2016“, eine Neuheit des Weinguts, gleich bei seinem Debüt eine Goldmedaille erhalten hat. Die Aleatico-Traube, eine alte, aus Apulien stammende Traubenart, die die Griechen nach Italien und eben nach Apulien brachten, wurde 2012 in den Weingebieten von Borgo Turrito angebaut. Aus ihr stellte das von Luca Scapola geleitete Weingut den Goldmedaillen-Sieger her.

DIE PREISGEKRÖNTEN ROSÉWEINE DER PROVINZ FOGGIA

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John Daporto



MOTORRAD

DUCATI BOBBER: DAS MIT AUDI KONZEPT DESIGN ENTWICKELTE KONZEPT-MOTORRAD Ducati stellte das elegante Konzept-Motorrad am „Concorso d’eleganza Villa d’Este“ in Cernobbio am Comersee aus. Das im Rahmen dieser Veranstaltung prämierte Fahrzeug ist das Resultat der Zusammenarbeit zwischen Audi Konzept Design Studio in München unter der Leitung von Alessandro Dambrosio und der Designabteilung von Ducati mit Andrea Ferraresi an der Spitze. Audi’s Designstudio entwickelt seit über vierzig Jahren Konzeptstudien für die Audi-Gruppe. Dies nicht nur für die Marke Audi, sondern auch für Lamborghini und seit wenigen Jahren für Ducati. Vom „Scrambler“, den wir alle kennen, übernimmt der „Ducati Bobber“ nur das Fahrgestell und den Antrieb. Alles andere ist komplett neu. Treibstofftank, Lenker, Sattel, Heck, Nummernschild, Instrumententafel, LED-Leuchten, Schutzbleche, eine Öhlins-Gabel (die gleiche, wie jene der Monster 1200S), und ein Brembo-Bremssystem aus dem Rennsport. Die Räder des Bobber haben strahlenförmige Speichen, der Auspuff liegt tief, und viele Einzelteile sind massiv aus Aluminium hergestellt. Die typischen Linien von Ducati werden berücksichtigt, werden aber in einer Variante als „Café Racers“ interpretiert. Audis Einfluss ist sehr präsent, sowohl in Bezug auf Qualität und Reinheit der Linien (Bauhaus), aber auch, was die Materialien betrifft. So besteht das Motorrad komplett aus Aluminium (ein Lieblingsmaterial der deutschen Marke). Der genähte Sattel ist Handarbeit, und auch die verschiedenen Komponenten erscheinen wie aus einem Guss verarbeitet und hergestellt. Die LED-Scheinwerfer stützen sich auf die Erfahrung von Audi in der MatrixLasertechnologie, die sehr kleine Scheinwerfer mit einem innovativen Design ermöglichen. Ilona Catani Scarlett

Von links nach rechts: Alessandro Dambrosio (Leiter des Audi Konzept Design Studio München), Florian Liese (Designer Audi Konzept Design Studio München) und Jorge Diez Perez (Leiter Automotive Design Audi Konzept Design Studio München)

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KUNST

DIE RESTAURIERUNG DER TODARO-STATUE IN VENEDIG IST ABGESCHLOSSEN. Nach elf Monaten Arbeit wurde die Restaurierung der TodaroStatue beendet, das Original des Werkes, das auf einer der Säulen der Piazzetta San Marco thront. Die Restaurierung, mit der „Lares“ beauftragt war, wurde dank der Zusammenarbeit zwischen der Gemeinde Venedig, der Stiftung „Musei Civici“ sowie Fondaco ermöglicht und von „Rigoni“ in Asiago finanziert. Nach der Unterstützung der Restaurierung des „Atriums der Jesuiten“ im Brera-Palast in Mailand, kümmert sich „Asiago“ also weiterhin um den unschätzbaren italienischen Kunstschatz. „Dieses Jahr haben wir etwas an uns gedacht, denn als Venezianer, die wir nun mal sind und als die wir uns fühlen, wollten wir den ursprünglichen Glanz einem Denkmal zurückzugeben, das nicht nur ein unnachahmliches Kunstwerk, sondern ein Stück der Geschichte von Venetien ist“, erklärte Andrea Rigoni, Geschäftsführer der „Rigoni“ in Asiago. Sankt Theodor, Tòdaro im örtlichen Dialekt, war ein byzantinischer Heiliger und Krieger und erster Schutzpatron der Stadt Venedig. Er wird beim Töten eines Drachens dargestellt und ist eines der Symbole der Stadt Venedig und ihrem Umland. Die Statue ist absolut einzigartig wegen ihrer emblematischen Kraft und den Gesichtszügen. Sie ist seit über fünf Jahren im „Hof der Senatoren“ des Dogenpalasts ausgestellt. Auf der Säule selbst ist seit 1948 eine Nachbildung

Todaro, der erste Schutzpatron Venedigs und der Venezianer, ist ein Symbol für das Zusammenführen und den Dialog zwischen Kulturen und Völkern.

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positioniert. Die Restaurierung erlaubte auch weitere Analysen und Untersuchungen bei dieser zusammengeschusterten Statue. Sie entstand nämlich aus verschiedenen Teilen, Kopf, Rumpf, Waffen, usw., was Herkunft, Materialien und Epochen betrifft. Der Kopf ist möglicherweise aus konstantinischer Epoche, wenn auch bearbeitet, aus einem weißen Marmor aus „Docimium“ in der Nähe von Afyon in der Westtürkei. Er kam möglicherweise aus Konstantinopel nach Venedig. Der Körper gehörte aller Wahrscheinlichkeit nach zu einer Statue mit einem Brustpanzer aus der Zeit Hadrians. Das Schutzschild ist aus istrischem Gestein, Beine, Arme und Drache sind aus prokonnesischem Marmor vom Marmarameer, zwischen dem Ägäischen und dem Schwarzen Meer. Weitere Teile sind aus Pentelischem Marmor, nahe Athen abgebaut und auch beim Bau des Pantheons verwendet. Die Waffen aus Metall stammen aus dem Mittelalter. Ein Sammelsurium der tausendjährigen Geschichte und Kultur Venedigs also, ein Symbol für dessen Fähigkeit des Zusammenführens sowie dem sich Kreuzen von Völkern, Kunst und Kulturen. Margherita Pituano



MODE

DAS ITALIENISCHE HANDWERK WOHNT AN DER SEESTRASSE7

von Marco Bertollini

Gunnar Berendson zeichnet sich durch seine Zielstrebigkeit und einen unvergleichbaren Stil aus, den man auch in seinem Geschäft „SEESTRASSE7“ finden kann. In seinem Reich mischen sich Tradition und Innovation, und eine hohe Qualität zieht sich wie ein roter Faden durch seine ganze Kollektion. Kleider, Accessoires und besondere Weine füllen eine Ladenfläche von 140 m² mit Eleganz. Hier findet das italienische Handwerk ausgewählter Marken seinen Platz, die auf eine perfekte Art das italienische Können verkörpern.

SARTORIA COLAZZO Die Sartoria Colazzo steht in Martano, einem hübschen Ort mit historischer Bausubstanz südöstlich von Lecce, wenige Kilometer von Otranto entfernt. Die Sartoria Colazzo zählt zu den italienischen Schneidereien von Weltruf, sie gehört nämlich zu „I grandi sarti d`Italia di reputazione mondiale“. Hier entstehen pro Jahr etwa 150 Anzüge von größter Qualität und besonderer Individualität für Kenner.

ATELIER DISSEGNA Mit Ihrem Projekt „Cycling Couture” hat die italienische Lederspezialistin Arianna Dissegna in Italien schon für Aufmerksamkeit gesorgt. Atelier Dissegna ist ein kleiner Familienbetrieb in der Nähe von Venedig. Im Atelier Dissegna entstehen hauptsächlich „Bespoke-Produkte“ nach Kundenwunsch.

FATTOBENE FATTOBENE ist eine modernes Kompendium hochwertiger italienischer Alltagsprodukte, die schon seit Generationen in der gleichen Art und Weise hergestellt werden. Von Art Deco Seifen und barocken Kerzen über Geschirrtücher aus Leinen bis hin zu Designobjekten aus den 60er Jahren sucht das Paar Anna Lagorio und Alex Carnevali mit viel Herzblut spezielle und einzigartige Produkte und erzählt ihre Geschichten.

CORDONE 1956 Die Familie Cordone fertigt seit drei Generationen hochwertige Hemden in der Stadt Aiello in den Marken. Cordone Hemden sind international für höchste Stoffqualitäten in bester Passform und höchster Verarbeitungsqualität bekannt. Die Stoffe werden von Hand zugeschnitten und verarbeitet.

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Seestraße7 UG - Seestraße 7 783254 Breitbrunn - (Deutschland)



ALL ABOUT ITALY | Ein Leben als Champion

„Der Moment ist gekommen, den ich nie gewollt habe.“ Der Abschied vom Fußballclub AS Roma des Champions namens Totti.

Rom verabschiedet seinen

„Capitano“ Für einige ist er der achte König Roms, viele nannten ihn „Gladiator“, aber für alle ist und bleibt er „Il Capitano“ (der Mannschaftskapitän). Francesco Totti, Jahrgang 1976 verlässt mit vierzig Jahren und nach 28 Jahren einer ruhmreichen Karriere seine Mannschaft. Er verlässt die AS Roma, seine „Roma“, denn die Zeit ist vermaledeit, sie zwingt dich immer wieder, mit ihr Schritt zu halten. An einem heißen 28. Mai 2017 hat Francesco Totti zum letzten Mal im gelb-roten Fußballtrikot den Ball getreten. Beim dreifachen Abpfiff des Schiedsrichters ließ er ihn mit einer letzten Berührung davon rollen. Dies war das Ende einer Laufbahn, die ihn heranwachsen und zu einem Hauptdarsteller werden ließ. Diese Mannschaft hat ihn geliebt, und seine Fans haben ihn geliebt. Sie haben ihn mit tränengeschwollenen Augen verabschiedet, wie man es auch für einen Familienvater machen würde, für eine Ikone, für „Il Capitano“. Im Erinnerungsalbum findet man einiges: Da wären die 8827 vergangenen Tage seit seines Beginns in Brescia am 28. März 1993, die 307 Tore, die er mit der AS Roma erzielte, die 25 Spielzeiten in der obersten Liga „Serie A“, und dann, vor allem, sein Talent, die Klasse seiner Nummer 10, die meisterlichen Ballberührungen und die Begegnungen, die aus Francesco Totti einen Fußballer gemacht haben, der mit offenen Armen in die Geschichte des Fußballs aufgenommen wurde. Francesco wollte, dass der Tag des Abschieds nie kommen würde. Und so kann er auf seiner letzten Runde ums Spielfeld und unter den Augen der traurigen Mannschaftskameraden die Tränen nicht unterdrücken. Als er alleine auf Höhe der Tribüne zurückblieb, gönnte er sich einen Moment, um innezuhalten und ins Publikum zu schauen, jenes, das über die Anhängerschaft

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hinaus geht. Und während die Musik von Ennio Morricone ertönt, bricht Totti in Tränen aus, was in jenem Moment selbst schon ein nostalgisches Flair hat. Er grüßte die Mannschaft, den Verein und die Fans mit einem Brief, der seine Karriere und sein menschliches Werden in einer Stadt beschrieb, die ihm ein Leben und Lebendigkeit geschenkt hat. „Als Römer und Romanista (Anhänger der AS Roma) geboren zu werden, ist ein Privileg. Der Kapitän dieser Mannschaft gewesen zu sein war eine Ehre. Ihr seid in meinem Leben und werdet es immer bleiben. Ich werde nun aufhören, mit den Füssen zu begeistern, aber mein Herz wird immer bei Euch sein. Ich bin stolz und glücklich, euch 28 Jahre lang Liebe gegen zu haben. Ich liebe Euch.“ Das Licht auszulöschen ist nie einfach, aber für Francesco Totti schien es eine immense Anstrengung gewesen sein. Man musste nicht aus Rom oder „Romanista“ sein, um der kollektiven Stimmung eines vollen Stadions zu verfallen, wie es im Olympiastadion in Rom seit zu langer Zeit nicht mehr geschehen ist. Es war für alle Anwesenden ein befreiendes Weinen, eines, das einem für ein paar Stunden die Schönheit einer Leidenschaft mitgibt. Mehr als ein Sieg war es ein mitreißendes Ritual, denn für einmal gab es keine Verlierer, sondern nur einen Gewinner. Die AS Roma wird Francesco bestimmt fehlen, er selbst weiß vielleicht nicht einmal, wie sehr er jener Mannschaft fehlen wird, und jenem Publikum, das auch künftig nur einen „Capitano“ kennen wird. Elisa Rodi


Ein Leben als Champion | ALL ABOUT ITALY

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ALL ABOUT ITALY |

Historische Autorennen

Die Begeisterung für dieses historische Autorennen ist über die Jahre nicht verblasst. Die „Mille Miglia“ (Tausend Meilen) bringt auf der klassischen Strecke Rom-Brescia, hin und zurück, die einzigartige Eleganz der besten Oldtimer auf die italienischen Straßen.

Eine Leidenschaft über tausend Meilen

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Historische Autorennen | ALL ABOUT ITALY

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asen, rasen, bis man das anmutige und leichte Lire, aber es waren Automobil-Wettbewerbe, die auf jeden Gefühl verspürt, sich vom behindernden Morast Fall außerordentliche Wogen von Enthusiasmus und des Alltags zu lösen und wie auf einem kraftvollen Neugier hervorriefen. Im fernen Dezember 1926 beschloss Flug aus völliger und berauschender Freiheit zu schweben. der Conte Aymo Maggi di Gradella, ein ambitionierter Im Herzen des Mannes hat der Kick der Geschwindigkeit Vertreter der damaligen Aristokratie mit einer brennenden seinen privilegierten Platz und besetzt seine Vorstellung mit Leidenschaft für Geschwindigkeit, zusammen mit Renzo dem Gefühl, dem Leben jenen Schwung aus wagemutigem Castagneto, dem Vizesekretär des AC Brescia, Giovanni Heldentum zu verleihen, der darauf abzielt, den all zu Canestrini, Journalist bei der „Gazzetta dello Sport“ und grauen Nuancen des Alltags und der Normalität Farbe wichtiger Autoexperte, sowie Franco Mazzotti, Sohn eines zu geben. In den ersten Jahren reichen Unternehmers und des 20. Jahrhunderts wird dieses Präsident des AutomobilDie „Mille Miglia“ ist eine der weltweit Bedürfnis so stark, dass es eine Clubs von Brescia, ein nie erfolgreichsten Marken, die man in einen Kunstbewegung hervor bringt, den dagewesenes Autorennen zu Futurismus, der sich genau durch organisieren. Es sollte die Lebensstil ableiten kann, die Tendenz, dieses Betonen von Bewegung von der öffentlichen Meinung das Erbe des Rennens mit einem und Geschwindigkeit auszeichnet. geteilte Aufmerksamkeit unterhaltsamen, anspruchsvollen, Er zelebriert das Automobil als für Autos aufnehmen, umfassenden und modernen Lebensstil höchsten und wichtigsten Ausdruck um eine Reaktion und der Spannung in Richtung eine Beteiligung auch der verbinden zu können. Fortschritt. Autobauer zu erzielen. Während der röhrenden Zwanzigern war die allgemeine Maggi, Castagneto, Canestrini und Mazzotti sind die vier Stimmung für neue Ideen und neue Rituale bereit. In jenen Helden, die „vier Musketiere“, die diesen Wettbewerb Jahren wurde in den Wohnungen auch das elektrische ermöglichten, der zum „schönsten Rennen der Welt“ Licht eingeführt, die ersten Haushaltsgeräte tauchten auf, werden sollte, wie es Enzo Ferrari glücklich bezeichnete. 1924 wurde der italienische Rundfunkdienst eröffnet, und Es startet in der Stadt Brescia, mit der die vier wegen der die Faszination für Autos begann ihre legendäre Tragweite Herkunft und gefühlsmäßig verbunden sind, führt dann zu errichten. Ein Fiat 508 kostete damals 10.800 Lire, bei hinunter bis Rom, „Caput Mundi“ und symbolträchtiger einem durchschnittlichen Monatslohn von lediglich 35 Ort schlechthin, und dann auf einer Strecke von insgesamt

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1.600 Kilometern wieder zurück: Meine Damen und Herren, die „Mille Miglia“ ist eröffnet, öffnen Sie ihr Herz für die Faszination für brummende Motoren, die Strecken, Linien und Geschwindigkeiten beschreiben, Geschichten erzählen und nach Neuheit riechen. Der 28. März 1927 ist die offizielle Feuertaufe des Rennens. Die besten italienischen Piloten und ein paar öffentlich bekannte Mannschaften nehmen am Wettbewerb teil, insgesamt 77 italienische und nur zwei ausländische Fahrzeuge. Das Experiment hatte trotz einiger technischen Pannen großen Erfolg, es war der Beginn einer Legende, die lange leben sollte. Die Gründer wollten ein einzigartiges Geschwindigkeits-Straßenrennen veranstalten, mit einem modernen, bahnbrechenden Format im Zeichen des Abenteuers. Vor allem wenn man den sehr schlechten Zustand des Straßennetzes bedenkt, das in jenen Jahren aus Engpässen und prekären Strecken aus trockener Erde bestand. Tatsächlich lief von Anfang an ein Schauer über den Rücken der Liebhaber. Was während der ersten „Mille Miglia“ die Öffentlichkeit am meisten beeindruckte, war

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die tatsächlich sehr hohe Durchschnittsgeschwindigkeit von 77,238 km/h. Sie wurde von Ferdinando Minoja und Giuseppe Morandi erzielt, die das erste Rennen in 21 Stunden, vier Minuten und 48 Sekunden auf einer „OM 665 Superba“ gewannen. Die Anzahl teilnehmender Teams und eine unerwartete und beträchtliche Menge Zuschauer, die sich gespannt der Strecke entlang drängten, machten es möglich, dass die Veranstaltung im darauffolgenden Jahr wiederholt wurde. Doch diese Zugabe reichte der „Mille Miglia“ nicht, und so wiederholte sich ihr unglaubliches Schauspiel noch und noch, bis 1941, dem unglückseligen Eintritt Italiens in das Gemetzel des Zweiten Weltkriegs. Nach dem Krieg nimmt 1947 das Rennen aber seinen Lauf wieder auf. Trotz der Wirtschaftskrise der Nachkriegszeit investieren die Konstrukteure immer mehr in die Veranstaltung. Dies trägt einerseits positiv zur Entwicklung der Automobiltechnologie bei, erhöht aber gleichzeitig die maximale Gefährlichkeit des Rennens. Die Grenzen wurden über das Vernünftige hinaus ausgereizt, ein dauernder Versuch, die Latte immer höher zu legen. Straßen aus Erde oder Asphalt, ansteigend oder abfallend, im Regen oder bei Sonnenschein, technische und sportliche Kämpfe zwischen Piloten und Konstrukteuren, besonders italienischen und deutschen, wie jene historische zwischen dem Alfa Romeo von Tazio Nuvolari und dem Mercedes von Rudolf Caracciola, tragen dazu bei, jene symbolische Mischung zu erschaffen, die eine menschliche

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Handlung, eine Geste, eine Persönlichkeit direkt in einen Mythos verwandeln. Dies ist der Fall bei Stirling Moss, dem legendären Formel Eins-Piloten, der 1955 am Steuer eines Mercedes-Benz 300 SLR mit der Nummer 722 den absoluten Rekord aufstellte, als er die 1.600 Kilometer in zehn Stunden und acht Minuten mit einer unglaublichen Durchschnittsgeschwindigkeit von 157,65 km/h zurücklegte. Bei der Erinnerung an jenes Rennens wird erzählt, dass der Seefahrer Denis Jenkinson zuvor die ganze Strecke erkundete und die Informationen auf einer Papierrolle von vier Metern Länge notierte. Eine Art „Gesetzesrolle“ des Automobilsports. Die Rennbedingungen wurden aber extrem: Die Autos rasten mit eindrucksvollen Geschwindigkeiten durch Menschenmengen und prekäre Schutzmaßnahmen hindurch, in den kühnsten Kurven berührten sie beinahe die Ecken der Häuser. So kam es schließlich zur Tragödie, die die Geschichte der „Mille Miglia“ beflecken sollte. Wegen eines geplatzten Reifens kommt 1957 der Ferrari 335 S von Alfonso De Portago in der Nähe von Guidizzolo (Provinz Mantua) von der Straße ab. Beim Unfall kamen De Portago, sein Copilot Edmund Nelson und neun Zuschauer, fünf davon Kinder, ums Leben. Drei Tage später verfügte die italienische Regierung aus offensichtlichen Sicherheitsgründen das Ende der „Mille Miglia“ und anderen Straßenrennen. Enzo Ferrari wurde der Prozess gemacht, aber ein paar Jahre später wurde er definitiv freigesprochen. Es war der tragische Epilog einer einzigartigen und unwiederholbaren Epoche. Der Stopp ist eine brennende Ohrfeige für diese heldenhafte Erzählung, gewissenlos und abenteuerlich, die den Erfolg der Veranstaltung über die Jahre ausgemacht hat. Ein Mythos ist allerdings fast immer in der Lage, sich aus seiner Asche zu erheben. Und so steigt das schönste Autorennen der Welt wie ein unbesiegbarer Phönix aus der Vergessenheit hervor, wie ein Sommer, der sich vom Grau einiger lästiger Wolken nicht beeinflussen lässt. In den folgenden Jahren erfährt der Wettbewerb eine Änderung. Geschwindigkeit und Strecken werden angepasst, für ein Rennen mit freigewählter Geschwindigkeit und vorgeschriebenen Etappen. Seit 1996 nehmen auch ältere und weniger wettbewerbsfähige Auto teil. 2002 wurde die Anzahl teilnehmender Fahrzeuge definitiv begrenzt: 375

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historische Vertreter des Automobilsports. Die „Mille Miglia“ gelangt so zu ihrer definitiven Bestimmung, die sie zu einer Veranstaltung mit einem tiefen und unauslöschlichem geschichtlichen Wert macht. Sie ist heute eine auf nationaler und internationaler Ebene geschätzte und anerkannte Schaubühne, ein jährlich stattfindender Parcours alter und ruhmreicher Boliden auf vier Rädern, die von einer Vergangenheit und einer Leidenschaft erzählen, die nie vergehen werden. Sie wird die Zukunft auch weiterhin mit einer festen Überzeugung in Angriff nehmen. Die Motoren, die die lange Litanei der vorbeiziehenden Zeit kennengelernt haben, sind heute in der Lage, den Zuschauern einen Ausbund an Schönheit, an blendenden Umrissen und glänzenden Karosserien zurückzugeben, die ganze unglaubliche und ansteckende Melodie einer lebendigen und kräftigenden Energie eines Traumes aus Geschwindigkeit, Fliegen und Unendlichkeit. Elisabetta Pasca

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Eine Brücke zwischen Italien und Deutschland

2017 jährt sich der 57. Jahrestag der Partnerschaft zwischen Verona und München. Ein kultureller, touristischer, unternehmerischer und wirtschaftlicher Austausch, der sich über die Zeit intensiviert hat.

Verona und München: Vereint, um zu wachsen M

ünchen wird oft als Brückenpfeiler zwischen Italien und Deutschland angesehen. Andere nennen es „das Rom Deutschlands“ oder auch „nördlichste Stadt Italiens“. All diese Bezeichnungen bezeugen, dass seit vielen Jahren freundschaftliche Beziehungen zwischen Italien und München bestehen. Dies beweist auch der Partnerschaftsvertrag zwischen der Stadt Verona und der bayerischen Hauptstadt, der 1960 unterzeichnet wurde. Es war in den Jahren des Wirtschaftsbooms, als Verona zu einem Knotenpunkt für den Warenhandel, vor allem in Richtung Norden, wurde.

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Eine Brücke zwischen Italien und Deutschland

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Die Dynamik und die Zukunftsaussichten ließen die Stadt lukrative Zusammenarbeiten eingehen, und man prüfte also eine vorgeschlagene Städtepartnerschaft mit München, einem der wichtigsten Handelsplätze für italienische Landwirtschaftsprodukte. Mit diesem Zusammenarbeitsvertrag intensiviert sich in den Folgejahren nicht nur der wirtschaftliche, sondern auch der kulturelle Austausch. Die beiden Städte Verona und München hielten auch die Beziehung aufrecht, die sie dank einer

Verona war ein Angelpunkt für den Warenhandel, München einer der wichtigsten Handelsplätze für italienische Landwirtschaftsprodukte. gemeinsamen Geschichte in der Empfangskultur verbindet: Die beiden Partnerstädte werden sich immer der Italiener erinnern, die von Juni 1956 bis 1975 in deutsche Lande ausgewandert sind, nachdem sie das Auswanderer-Zentrum in Verona passiert hatten, das bis 1982 in Betrieb war. Durch dieses Zentrum gingen 338.147 Personen, 302.755 davon waren Arbeiter, die als geeignet angesehen wurden, in Deutschland zu arbeiten. Verona und München waren also die letzte Stadt bzw. die erste

“Giardino Giusti”, Verona

“Cattedrale Santa Maria Matricolare”, Verona

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Stadt für jene, die mit dem Traum eines würdevolleren Lebens auswanderten. Es waren die beiden Köpfe einer Brücke, die für viele den Schmerz des Abschieds und die Ungewissheit eines fremden Landes bedeuteten. Doch die Ankunft verwandelte sich sofort in Taten und wandelte sich zum edelsten, was ein Mensch für seine Existenz braucht: Die Arbeit. Seit 57 Jahren verbindet die beiden Städte eine freundschaftliche Beziehung, die in eine Partnerschaft mündete, weil sie auf der Nord-SüdAchse die Zwillings-Tore zu den jeweiligen Ländern darstellen. Eine Partnerschaft, die eine gemeinsame Wertvorstellung einschließt, jene der Empfangskultur. München mit seiner Vergangenheit der Integration vieler Italiener und vieler Veroneser bewies, wie die Gastfreundschaft gegenüber Fremden der erste Schritt für ein gemeinsames Leben ist, das auf ein ziviles und demokratisches Zusammenleben abzielt. Die Partnerschaft zwischen den beiden Städten weist aber eine Eigenschaft auf, die sie von vielen anderen unterscheidet, denn sie basiert nicht nur auf dem Zusammentreffen der Menschen, auf

Das Neue Rathaus am Marienplatz in München

Die beiden Städte Verona und München verbindet eine gemeinsame Empfangskultur. Gemeinsamkeiten in der Geschichte oder gemeinsamer Ideale, sondern auf einem tatsächlichen kulturellen Austausch, aber auch der Wirtschaftsbeziehungen, der Verkehrsverbindungen und des Tourismus. Vom Standpunkt des Wirtschafts- und Handelsaustausches kann die Beziehung von Verona als gewinnbringend bezeichnet werden, so sehr, dass sie auch von den Bürgern anerkannt wird. Man denke nur daran, dass im Zentrum Münchens eine Kopie der Statue von Romeos Julia aufgestellt wurde. Sie ist ein Geschenk der Stadt Verona, und die Leuten bringen ihr jeden Tag frische Blumen. Italien bleibt denn auch eines der Lieblingsferienziele der Münchner, und im Gegenzug gehört ihre Stadt bei den Italienern zu den meistgefragten Zielen unter den deutschen Städten. Die Städtepartnerschaft macht nichts anderes, als die festen Beziehungen zwischen den beiden Nationen und Städten zu festigen. Sie zeichnet für die Zukunft ein Bild des Wachstums und der Entwicklung, die jede Art Herausforderung und Veränderung in Angriff nehmen kann. Franco Del Panta

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Marienplatz, München


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Ein Interview mit Jörg Eberhart, dem Präsidenten und CEO der Luftfahrtgesellschaft, über eine Erfolgsgeschichte, die seit 26 Jahren andauert.

Air Dolomiti:

Eine “glokale” Vision, die hoch fliegen lässt

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eit dem 21. Januar 1991 sind 26 Jahre vergangen, in denen die Geschichte eines Unternehmens liegt, das zwar gleich zu Beginn seines Bestehens nicht nur eine internationale Richtung einschlagen, sondern auch eine Identität der Zugehörigkeit aufrecht erhalten wollte. Seit jener Zeit war der Weg von Air Dolomiti von einem konstanten Wachstum gekennzeichnet, das sie zur italienischen Fluggesellschaft in der LufthansaGruppe werden ließ, aber ihre eigenen Wurzeln und ihre operative Autonomie bewahrend. Auch nach der Silberhochzeit letztes Jahr legt das Unternehmen eine hohe Geschwindigkeit vor, immer von Pragmatik und Strategie sowie einer besonderen Aufmerksamkeit für jenes Potential gekennzeichnet, das in der Beziehung zwischen Italien und Deutschland liegt. Es ist eine wichtige Strecke für das Unternehmen, auch dank der Eröffnung der Drehscheibe des Flughafens München, einem einschneidenden Erfolgsfaktor für die Entwicklung der Firma. Zwischen Verona, dem Hauptsitz und Ausgangspunkt von Air Dolomiti, und der Bayerischen Hauptstadt gibt es eine kulturelle und wirtschaftliche Verbindung historischen Ausmaßes, gekennzeichnet von einer Städtepartnerschaft, mit der Beziehungen und die herkömmlichen Entwicklungsmöglichkeiten gefördert werden. Hier nimmt Air Dolomiti die Aufgabe einer strategischen Verbindung wahr. Sie ist das Ergebnis von Einsatz und Verantwortungsgefühl, jenen anerkannten Werten, welche das Unternehmen in seinen ersten 26 Jahren geleitet haben. Jörg Eberhart, Präsident und CEO des Unternehmens, hat uns erzählt, wie Air Dolomiti seit dem ersten Abheben 1991 immer einen Flug ganz oben angestrebt hatte. Dies wurde nicht nur gemeinsam mit den Passagieren erreicht, deren Pflege ein Kernanliegen der Firmenphilosophie ist und bleibt, sondern auch mit einer stets klaren Vision, um die nächsten Ziele zu verfolgen.

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Erfolgreiche Flugrouten

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Jörg Eberhart, seit dem 1. September 2014 Präsident & CEO von Air Dolomiti

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Verona und München sind durch eine Partnerschaft verbunden, die schon seit 57 Jahren besteht. Air Dolomiti nimmt in dieser Beziehung eine gewichtige Rolle ein. Wie werden auch in Zukunft gemeinsam Synergien verwirklicht, die eine positive Auswirkung auf den Flughafen und sein Einzugsgebiet haben? Zunächst kommt Air Dolomiti die für uns erfreuliche Rolle zu, als einzige Airline die Städte Verona und München mit zwei täglichen Flügen zu verbinden. Die meisten unserer Passagiere steigen zwar am Flughafen München um, aber jährlich nutzen auch mehr als 10 Tausend Passagiere von Verona oder München aus unsere Verbindung, um aus geschäftlichen oder privaten Gründen in die bayrische Metropole bzw. die Stadt der Scaligeri zu reisen. Wir verstehen uns dabei nicht als reiner Transporteur sondern auch als Vermittler und Brückenbauer zwischen den Kulturen. Das ist auch der Grund, warum wir uns aktiv für die Belebung der Städtepartnerschaft zwischen München und Verona einsetzen. Dabei genügt es oft, einfach nur die richtigen Menschen zusammen zu bringen - auf kultureller, wirtschaftlicher und politischer Ebene.

Ein Unternehmen mit viel Liebe zum Detail. Die Verbundenheit mit der Heimat, die Pünktlichkeit und der Service an Bord sind seine Stärken. Am 21. Januar 1991 startete in Triest der erste Air Dolomiti-Flug nach Genua. Zu jener Zeit träumte der Gründer Alcide Leali davon, von der Aufhebung der Monopole zu profitieren, um ein Netz von Verbindungen zwischen Italien und Deutschland aufzubauen. Wie weit ist dieser Traum bis heute gediehen? In den vergangenen 25 Jahren der Geschichte unserer Gesellschaft hat sich vieles verändert. Als Air Dolomiti gegründet wurde, gab es weder Billigairlines noch national motivierte Gesellschaften, die durch Umlenkung von Verkehrsströmen wirtschaftspolitische Staatsziele verfolgen. Insofern hat sich Air Dolomiti - schon alleine weil sie im Gegensatz zu vielen anderen Airlines noch existiert - als extrem wandlungsfähig erwiesen. Oft wenn ich mit Alcide Leali spreche, betont er, dass die Eröffnung des neuen Flughafens Münchens in Verbindung zur Partnerschaft mit Lufthansa der entscheidende Erfolgsfaktor für Air Dolomiti war. Das ist bis heute so. Was aus meiner Sicht dazu kommt, ist das von Familie Leali gelegte unternehmerische Fundament. Air Dolomitis DNA eines mittelständisch eigentümergeführten Unternehmens ist etwas sehr wertvolles und hat sich bis heute erhalten.

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Erfolgreiche Flugrouten

Für AirHelp Score, dem Ranglisten-System für Fluggesellschaften (A.d.R.), ist Air Dolomiti die zweitbeste Fluggesellschaft der Welt. Wie schafft sie es, die Standards in den Bereichen Servicequalität, Pünktlichkeit der Flüge und Abwicklung der Beanstandungen konstant hoch zu halten? Bei allem Stolz auf diese Auszeichnung ist natürlich auch zu sagen, dass in der genannten Analyse im wesentlichen der Teilaspekt der Bearbeitung von Kunden-Beanstandungen das maßgebliche Kriterium darstellte. Dennoch halten wir es für richtig, gerade auch in diesem Teilbereich die Anliegen unserer Passagiere fair und zeitnah zu bearbeiten. Ich denke, dass dauerhaft nur das Unternehmen im Wettbewerb erfolgreich sein wird, welches aktiv die Probleme seiner Kunden löst und nicht darauf spekuliert, dass es dem Kunden zu mühsam ist, seine Rechte wahrzunehmen. Wie viele Strecken werden bis heute bedient und welches sind die Ziele für eine Expansion? Aktuell fliegt Air Dolomiti mehrmals täglich von 11 italienischen Städten aus nach München.

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In Abhängigkeit von der in Italien immer etwas schwierig zu beurteilenden Markt- und Wettbewerbsentwicklung halten wir kontinuierlich nach weiteren Möglichkeiten zum Wachstum Ausschau. Dabei wollen wir unsere Rolle innerhalb der Lufthansa Gruppe als Italienzubringer stärken. Zusätzlich fliegen wir je nach Saison für Lufthansa aus München heraus Strecken in wichtige europäische Städte mit regionalem Verkehrsaufkommen wie z.B. Cluj, Nizza und Lyon. Der Betrieb von Air Dolomiti erhöht die Zweckmäßigkeit des Flughafens München maßgeblich, er ist einer der größten in Deutschland und wichtiger Hub von Lufthansa. Welche Ziele wurden innerhalb des Flughafens erreicht? Der Flughafen München ist für uns integraler Bestandteil unseres Geschäftsmodells. Wir sind sehr froh, dass wir mit dem Franz Josef Strauss Flughafen einen langjährigen Partner haben, der einen kompromisslosen Qualitätsansatz verfolgt. Gerade unsere italienischen Gäste sind davon begeistert. Ein wichtiger Meilenstein in dieser

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Erfolgreiche Flugrouten

Zusammenarbeit war sicherlich die reibungslose und pünktliche Eröffnung des neuen Terminals in letzten Jahr. Aus unserer Sicht wird auch in Zukunft die Wachstumsfähigkeit des Münchner Flughafens ein entscheidender Faktor bleiben.

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uns Kontakt aufnehmen können. Air Dolomiti ist seit einigen Jahren in den modernen Medien präsent und wir haben damit gute Erfahrungen gesammelt. Das bisherige Angebot an gedruckten Zeitschriften und Zeitungen an Bord haben wir seit Anfang des Jahres durch ein WiFi Konzept ersetzt. Alle unsere Gäste können seitdem während des Fluges über ihr eigenes Endgerät auf eine weitaus breitere Auswahl an digitalen Inhalten zugreifen. Nebenbei spart dieses neue Konzept nicht nur Druckkosten sondern auch Treibstoff. In Zukunft möchten wir individueller auf unsere Kunden eingehen und haben so zB für Passagiere, die öfter mit uns fliegen, die ein oder andere Überraschung geplant.

Die Anstrengungen von Air Dolomiti umfassen auch Aktivitäten zur Förderung der Regionen. Air Dolomiti Golf Partner ist ein Projekt, das mit dieser Absicht entstanden ist: Auf welche Art soll dazu beigetragen werden, die Erzählung über Italien zu bereichern? Unsere italienisch-deutschen Flugverbindungen sind nur stabil durch die Verbindungen zwischen den Menschen in beiden Ländern. Deshalb wollen wir dazu beitragen, dass durch das Aufbringen neuer Themen gegenseitig Welches sind die italienischen Werte, die Air Dolomiti Neugier entsteht. Wie wir alle in ihrer Markenidentität wissen, ist Italien mehr als bewahren will? Air Dolomiti ist es gelungen, Pizza, Wein und Cappuccino und Wie es auch für andere mit der Zeit zu gehen, dank der Flexibilität, wichtige italienische Marken Bayern mehr als Bier, Tracht sich auch in schwierigen und Brezel. Unser Engagement gilt, ist das die Liebe zum im Golfsport ist nur ein Beispiel Detail, der Sinn für das Zeiten anzupassen und zu erneuern. dafür. Bereits im letzten Jahr Schöne, die Möglichkeit fand im Veneto ein Turnier zu kreativen, flexiblen und zwischen italienischen und deutschen Golfern statt; allen pragmatischen Lösungen. Darüber hinaus nehme Beteiligten hat es viel Freude gemacht. Ein weiteres ich bei Air Dolomiti im speziellen Fall aber auch eine Beispiel ist die von uns geförderte Partnerschaft der grundgesunde mittelständische Arbeitsethik, eine hohe Münchner Konzertgesellschaft mit der Fondazione Arena Präzision und starke Disziplin wahr; alles Werte, die für di Verona. eine sichere Arbeit im Cockpit unabdingbar sind und auf das gesamte Unternehmen positiv wirken. Unter Der heutige Kunde ist immer smarter und Mitwirkung aller Mitarbeiter haben wir selbst unsere aufmerksamer für Technik. Wie kam Air Dolomiti Werte in Anlehnung an das Institut der Familie wie folgt diesen neuen Ansprüchen der Reisenden entgegen beschrieben: “attenta” wie eine Mutter, “efficiente” wie und wie entwickelt sie ihre Dienstleistungen weiter? ein Vater, “dinamica” wie die Kinder. Gerade jüngere Kunden erwarten zunehmend, dass sie unkompliziert und über die ihnen vertrauten Kanäle mit Paolo Del Panta

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Interview mit Gaetano Pesce

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Ein Gespräch mit Gaetano Pesce: Die unkonventionelle Kreativität eines forschenden Künstlers. Die Routine ist sein Feind, das sich Gedanken machen sein Anspruch.

Ein Leben voller Farben G

aetano Pesce mit einer beruflichen Etikette zu beschreiben, wäre zu oberflächlich, denn seine Kunst ist suchend und nicht dazu gemacht, sich von einer Synthese einschließen zu lassen. Gaetano Pesce ist ein transzendenter Künstler, Bildhauer, Designer, Architekt, Vordenker neuer Ideen und Erneuerer, ständig auf der Suche nach neuen Ideen. Seit über vierzig Jahren arbeitet er mit Phantasie an Objekten und Strukturen jeglicher Art: Gläser, Vasen, Sofas, Stühle, Schmuck, Skulpturen, Tische, Teller, Lampen, Regale, aber auch Häuser und Palazzi. Jeder Gegenstand, sei er groß oder klein, setzt sich mit einem Thema auseinander und birgt in sich Bedeutungen, die über die einfache Form hinausgehen: Sein schlussendliches Ziel ist es, Kunst zu erzeugen, das ja, aber auch Gedankengänge, die Raum für nicht vorgefertigte Überlegungen schaffen, die über jede Grenze hinaus gehen. Die Kunst von Gaetano Pesce hechtet über die Konvention und die industrielle Produktion hinweg, und zwar derart, dass er die Wiederholbarkeit eines Kunstwerks selbst unmöglich macht. Jedes Mal, wenn es realisiert wird, kommt es anders heraus. Als er 1969 am Möbelsalon von Mailand seinen Sessel „Up 5“ vorstellte, drückte er klar seine Philosophie aus: Das Herkömmliche herausfordern und der Kunst jene soziale Aufgabe verleihen, die sie verdient. Der Sessel mit der Form und Figur eines Frauenkörpers, mit einem zusätzlichen Ball, der an den Sessel gebunden ist und als Fußbank dient, war ein Designobjekt, aber noch mehr ein Verurteilen der Unterwerfung und der Absonderung, der die Frauen in vielen Teilen der Welt ausgesetzt sind. Seit 1983 lebt Gaetano Pesce in New York, wo er und auf unsere Fragen geantwortet hat. Fragen über ihn, zur italienischen Kunst und Kreativität, für die er noch immer eine tiefe Zuneigung empfindet, trotz der Distanz.

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