ALPE Sommer 2013

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Sommer 2013

ALPE Seiser Alm Magazin

KASTELRUTH · SEIS AM SCHLERN · VÖLS AM SCHLERN · SEISER ALM

Naturtalent Meister im Handmähen

Klettersteig Max’ Lebenstraum

Bauernmarkt Natürliche Vielfalt

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Wann bist du das letzte Mal deinen eigenen Weg gegangen?

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Foto: Helmuth Rier

Editorial & Inhalt

Liebe Gäste!

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bwechslung, Abenteuer, Almleben: Ob beim Wandern und Klettern, Laufen und Biken, Paragleiten und Schwimmen, genussvoll bei einer typischen Marende oder beim Entspannen im Heubad: In der Ferienregion Seiser Alm sind Ihren Urlaubsideen keine Grenzen gesetzt. Was auch immer Sie unternehmen, Sie werden auf jeden Fall Ihren Alltag für die Zeit Ihres Urlaubs vergessen. Vielleicht finden Sie auf den folgenden Seiten Anregungen, die über das Übliche hinausgehen und besondere Emotionen versprechen. Im Mittelpunkt dieser Ausgabe stehen Brigitte Goller, David Tirler und das Hochgeschwindigkeitsmähen. „Schneidig, schneidig“ sind nicht nur die beiden Handmäher, sondern auch ihr Werkzeug, die Sense. Von den blühenden Almwiesen steigen wir mit Alt-Hüttenwirt Max Aichner hinauf in schwindelerregende Höhen. Der Artikel „Auf dem Maximiliansteig“ führt uns auf die Spuren dieses außergewöhnlichen Mannes und zeigt, wozu ein Mensch fähig ist, der an seinem Lebenstraum festhält. Seinen Lebenstraum verwirklicht hat auch Daniel Anrather mit der Gründung seiner eigenen Brauerei. Auf Feinschmecker wartet neben Biergenuss von Südtirols jüngster und höchstgelegener Bierbrauerei auch ein leckeres Rezept: Zwetschgenknödel. Sie schätzen frisches Obst und Gemüse vom Feld? Dann gesellen Sie sich zu den Marktbesuchern in Kastelruth, Seis und Völs am Schlern und schlendern Sie durch die kleinen Stände der Bauernmärkte.

Für alle, die es sportlich mögen, steht dieses Jahr eine besondere Herausforderung auf dem Programm: der erste Seiser Alm Halbmarathon. Wanderer entdecken den Geotrail Pufels und den Oswald von Wolkenstein-Weg: Erwandern auch Sie die geologische Vergangenheit der Dolomiten oder tauchen Sie ein in die Welt der Burgfräulein und Schlossherren. Norbert Riers Leidenschaft für die berühmten Haflinger spürt der Artikel „Der Gold-Sänger und seine Gold-Pferde“ nach. Und im ALPE-Interview stellen wir Ihnen den Mann vor, der den Tourismus in Südtirol über 13 Jahre geprägt hat: Christoph Engl, Direktor der Südtirol Marketing Gesellschaft (SMG).

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Nicht zuletzt möchte ALPE aber auch einfach Ihr Begleiter durch Ihren Seiser Alm Urlaub sein: Neben wichtigen Informationen über öffentliche Dienste gibt es Tipps für die besten Restaurants, Gaststuben und Treffpunkte sowie für attraktive und vielfältige Shoppingmöglichkeiten in den Dörfern Kastelruth, Seis und Völs am Schlern. Das Magazin enthält auch ein detailliertes Programm der vielfältigen Veranstaltungen, der kulturellen wie geselligen Höhepunkte. Wir hoffen, dass auch Sie mitmachen und daran Freude finden.

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Ich wünsche Ihnen einen wunderschönen, unvergesslichen Aufenthalt, Wohlergehen und Erholung.

Max Aichner und sein Maximiliansteig Seite 8

1. Seiser Alm Halbmarathon Seite 10

Wie kommt die Muschel in die Berge? Seite 14

Interview mit dem Touristiker Christoph Engl Seite 18

Die Landesmeister im Wettmähen Seite 22

Norbert Rier und seine Haflingerzucht Themenweg zu Ehren Oswald von Wolkenstein Seite 30

Antoniusbier: Braukunst in Völs am Schlern Seite 34

Die Bauernmärkte von Kastelruth, Seis und Völs Seite 38

Vorschau Sommer 2013 Seite 40

Vorschau Winter 2013/14 Seite 42

Gesehen & gehört

Eduard Tröbinger Scherlin - Präsident für Seiser Alm Marketing und die Tourismus­ vereine Kastelruth, Seis am Schlern, Völs am Schlern und Seiser Alm

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Auf dem Maximilia Klettertour mit Alt-Hüttenwirt Max Aichner.

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it 80 in den Bergen klettern? Geht problemlos, wenn man Max Aichner heißt. Denn erstens hat der Max sein ganzes Leben in den Bergen verbracht, und zweitens kraxelt er mit uns auf jenem Klettersteig, den er selbst vor über 50 Jahren ausgedacht, eingerichtet und gesichert hat. Und auf dem er natürlich jeden Schritt und Tritt und jeden Griff kennt. „Da schau nur, hab alle ich gebohrt“, zeigt er stolz auf einige Seilklemmen. Wie er die hineingestanzt hat, als wär’s für die Ewigkeit. Und dann sitzen wir auf dem Grat und genießen den großartigen Rund-

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blick auf die Seiser Alm auf der einen Seite und die Rosengartengruppe auf der anderen Seite. Max schnauft nicht einmal, als er anfängt zu erzählen. Seine Geschichte. Und die Geschichte vom Tierser Alpl. Und die vom Maximiliansteig. Eine lange Geschichte und ein Beispiel, wozu ein Mensch imstande ist, wenn er nur fest an eine Idee glaubt und sich durch nichts und niemanden davon abbringen lässt.

Lebenstraum Schutzhaus „Tierser Alpl“. Max ist in Tiers am Rosengarten aufgewachsen. Harte Kindheit, sechs Geschwister, kaum genug zum Es-


ansteig sen im Haus, der Vater verdient den Lebensunterhalt als Träger auf die Schutzhütten. Max macht eine Ausbildung als Tapezierer, doch im Dorf gibt es kaum Arbeit. Beim Militär kommt er zu den Fallschirmspringern, lernt Skifahren, wieder daheim macht er die Bergführerprüfung und führt die Familientradition fort: Mit Maultieren gewährleistet er die Versorgung der Vajolethütte. Seine älteren Brüder helfen derweil beim Bau der neuen Grasleitenhütte, und Franz, Bergführer wie er, hat eine Idee. Er will zusammen mit Max nun ebenfalls eine Schutzhütte bauen, dort oben un-

Max Aichner, der Erbauer der Schutzhütte Tierser Alpl (im Hintergrund) ist immer noch in „seinen“ Bergen unterwegs

ter den Rosszähnen, genau dort, wo sich seit alters her die Wege der Jäger, Bauern und Hirten kreuzen. Keine Frage, ein guter Standort, aber ein irrwitziges Unterfangen, so weit abgelegen, ohne Zufahrtswege, ohne Materialseilbahn, ohne ausreichende finanzielle Mittel. Alle erklären die beiden Brüder für verrückt. Franz bekommt kalte Füße, macht einen Rückzieher und anstatt neu zu bauen pachtet er eine Schutzhütte. Max hingegen gibt nicht auf. Er ist 25 Jahre alt, als er seinen Traum Wirklichkeit werden lässt und 1957 den ersten Spatenstich auf fast 2.500 Meter ü.d.M. »

Text: Rosa Maria Erlacher Fotos: Helmuth Rier

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macht. Drei Sommer lang haust er mutterseelenallein in einem Unterschlupf, hebt mit Schaufel und Pickel den Bauplatz aus, stampft in zermürbender Handarbeit über 3.000 Betonziegel, bis er endlich - drei Jahre später - mit einem Maurermeister den Rohbau in Angriff nimmt.

Gipfelglück am MaxililianKlettersteig: Max genießt nach dem Aufstieg den herrlichen Panoramablick

„Baumaterialien wie Rüstholz, Zement und das ganze Schindeldach schleppte ich anfangs noch auf dem Rücken von Tiers herauf“, erinnert sich heute Max. Mich schaudert es, wenn ich mir den mühsamen Anstieg über den höllisch steilen Steig durch das Bärenloch nur vorstelle. Da war der Fuhrweg, den er sich nach und nach ins Fassatal

hinunter baute, wirklich kein Luxus mehr. Mit dem Traktor gestaltete sich der Transport jetzt wesentlich bequemer. Kaum zu glauben, aber so nebenbei fand der schneidige Max sogar noch die Zeit, auf Brautschau zu gehen. Die Kastelrutherin Laura war genau die Richtige für ihn, eine, die anpacken konnte, gesellig war und die die Berge liebte wie er. 1962 heiratete das Paar und Laura zog im Sommer zu ihm hinauf in sein neu erbautes Häuschen. Ein verschmitztes Lächeln, Max braucht nicht nachzuzählen. „Fünfzig Jahre ist das jetzt her“, sagt er. Bereits im Jahr darauf baute er das Häuschen aus, größere

Maximilian Klettersteig Der Maximilian Klettersteig überschreitet den gesamten Rosszahnkamm und bietet dabei einen großartigen Rundblick über die Seiser Alm auf der einen Seite und die Rosengartengruppe auf der anderen Seite. Der Klettersteig ist technisch wenig schwierig, führt jedoch ziemlich luftig und ohne Sicherungen über den stellenweise brüchigen Kamm. Trittsicherheit und Schwindelfreiheit sind unbedingt erforderlich.

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Gehzeit: ca. 3,5 Stunden Wegverlauf: Vom Schutzhaus „Tierser Alpl“ (2.440 m) kurz südseitig hinauf zum ersten Seil, hinein in die enge Schlucht und hinauf in die Scharte, links weiter zum Gipfelgrat und Gipfel des großen Rosszahn (2.653 m). Westseitig durch ein Felstor hinunter zum Verbindungskamm, über diesen hinüber zur Roterdscharte (2.556 m). Hier Notausstieg und Rückkehr zur Hütte möglich. Nun ostseitig hinauf zur höchsten Erhebung des Schlernplateaus, der

Roterdspitze (2.655 m). Über den Steig Nr.4 zurück zum Ausgangspunkt. Das Schutzhaus „Tierser Alpl“ (mit Übernachtungsmöglichkeiten, www.tierseralpl.com) am Fuß der Rosszähne ist von der Seiser Alm aus zu Fuß in 2,5 bis 3 Stunden zu erreichen. Von der Bergstation der Umlaufbahn Seis-Seiser Alm auf Weg Nr. 7 (oder mit dem PanoramaSessellift) zum Alpenhotel Panorama, dann auf Steig Nr. 2 zum Fuß des Rosszahnkammes, nun

in Serpentinen steil empor zur Rosszahnscharte und jenseits auf dem Weg Nr. 2 in wenigen Minuten südwestwärts hinüber zum Schutzhaus Tierser Alpl. Abstieg: Von der Hütte auf dem breiten Fahrweg (Markierung 4) durch ein steiles Bergtälchen ostwärts hinunter zum Dialer, links auf dem Fußweg 7 nordwärts zum Gasthaus Mahlknechthütte, nun auf dem breiten Fahrweg (stets Markierung 7) durch die Wiesen der Seiser Alm zurück zum Ausgangspunkt. Ab Tierser Alpl ca. 2,5 Stunden.


Küche, größere Stube, und in den ersten Stock kommt ein zünftiges Schlaflager mit 45 Matratzen.

Klettersteige „Maximilian und Laurenzi“. Das war ein großer Schritt. Und ein gewagter, wie Max bald darauf feststellen musste. „Wir hatten das erste private Schutzhaus weit und breit, und die Wanderer machten einen Riesenbogen um uns herum“, erzählt er. Ja warum das? „Weil Wanderer damals traditionell in Alpenvereinshütten übernachteten, als Mitglieder zum Sonderpreis“, so seine Antwort. Kein glücklicher Start, aber Max wäre nicht Max gewesen, wenn er das untätig hingenommen hätte. „Ich musste etwas Besonderes bieten, damit die Leute auch über Nacht blieben“, erklärt er seine gewiefte „Geschäftsstrategie“. Also besann er sich seiner Fähigkeiten als Bergführer und dachte sich – wie man heute so sagen würde - ein Erlebnisprojekt aus, für das sich der steile Anstieg von der Seiser Alm zum Schutzhaus „Tierser Alpl“ absolut lohnen würde, einen Klettersteig im Dolomitfels mit grandiosen Ausblicken und unvergesslichen Eindrücken, den er selbst einrichten und für weniger Geübte auch einwandfrei sichern wollte. Und so kam es, dass der Max zwei Sommer lang mit Hammer und Meißel unterwegs war, massenweise Haken und Drahtseile in die Knotten hinaufschleppte und dort fixierte, um dann endlich im Jahr 1969 den Maximiliansteig (benannt nach seinem Taufpatron) der Öffentlichkeit vorstellen zu können. Und tatsächlich, die Rechnung vom Max ging auf, Bergfreunde fanden Gefallen am Maximiliansteig und bald auch am Tierser Alpl. Die Sonne hat längst den Zenith überschritten, als wir von der Roterdspitze wieder absteigen. Max zeigt hinüber Richtung Rosengarten. „Da drüben verläuft der Laurenzi-Klettersteig über den Molignon zum Kesselkogel“, sagt er, „den habe ich – meiner Frau Laura gewidmet - Anfang der 80er-Jahre installiert, schön lang und ausgesetzt, eigentlich nur für Fortgeschrittene“, zwinkert er mir zu. Ich habe verstanden: nichts für mich. Ehrlich gesagt, der Maximiliansteig hat meinen Erlebnishunger vollauf gestillt, jetzt sehne ich mich nach einem frischen Getränk im „Tierser Alpl“. Großes Hallo, als Max, der alte Hüttenwirt, „seine“ Hüttenstube betritt, und ebenso herzlich wird er von seiner Tochter und ihrem Mann begrüßt, die jetzt sein Lebenswerk mit viel Enthusiasmus fortführen. «

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SEISER ALM | ALPE DI SIUSI

HALF MARATHON

Schuh an Schuh mit kenianischen Laufstars Beim ersten „Seiser Alm Halbmarathon“ am 7. Juli 2013 haben Profis und Freizeitsportler die Möglichkeit, Seite an Seite mit den kenianischen Marathonstars zu laufen. Der über 21 Kilometer lange Wettbewerb kombiniert sportliche Herausforderung mit sommerlichem Naturerlebnis auf Europas größter Hochalm. Der Startschuss fällt am 7. Juli 2013 um 10.30 Uhr im 1.850 Meter hoch gelegenen Ort Compatsch. Grüne Weiden und blühende Blumenwiesen bilden die Kulisse des Halbmarathons, wenn sich

www.seiseralm.it/running

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die Läufer der Herausforderung stellen und sich bis zum höchsten Punkt auf 2.050 Meter unterhalb des Goldknopfs vorkämpfen. Für die richtige Motivation während dieser besonderen Herausforderung sorgen kenianische Marathonläufer, die außer Konkurrenz am Halbmarathon teilnehmen und den „Seiser Alm Halbmarathon“ zu einem hochkarätigen Laufevent mit Staraufgebot machen. «


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Wie kommt die Muschel in die Berge? » D

as“, sagt Dr. Nössing, und sein braun gebranntes Gesicht erstrahlt, während er die Broschüre triumphierend in die Höhe hält, „das ist einzigartig auf der Welt: Eine geologische Publikation in sage und schreibe vier Sprachen gibt es nirgendwo sonst.“ Dr. Nössing und seine Kollegin, eine junge, ganz und gar perfekt zweisprachige Geologin, haben soeben die etwa 40 Teilnehmer an der letzten geführten Erlebnis-Wanderung auf dem „Geotrail Pufels“ verabschiedet und lassen jetzt den ereignisreichen Nachmittag im Gastlokal des Hotels Pinei ausklingen. Ja, wahrhaftig: Auch nach seinem langen und sehr erfolgreichen Leben im Dienste der Geologie lässt sich Dr. Nössing, seit einem Jahr pensionierter Chef-Geologe der Autonomen Provinz Bozen, noch zu Begeisterungsstürmen hinreißen, wenn er vom „Highlight Geotrail Pufels“ spricht.

Text: Silvia Rier Fotos: Helmuth Rier

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Pufels ist eine der drei ladinischsprachigen Fraktionen der Großgemeinde Kastelruth und liegt recht abgeschieden jenseits des Panider Sattels (1.437 m), der seit eh und je die Kultur- und Sprachscheide in der Gemeinde Kastelruth darstellt: Hüben herrscht der deutsche, drüben der ladinische bzw. rätoromanische Kultur- und Sprachhabitus. Dem 180-Seelen-Dörflein Pufels kam in früheren Jahrhunderten ein durchaus bedeutender Rang zu,

kreuzten sich doch hier zwei wichtige Almwege aus Kastelruth und von Gröden her. Der Panider Sattel selbst hat schon sehr viel vom Charakter einer Alm: Insbesondere der einzigartige Duft, den die warmen Sonnenstrahlen dem dünnen, schütteren Höhengräslein mit seinen zahllosen, heilkräftigen Blumen und Kräutern entlocken, hat Suchtpotential und ist das schiere Glück. Hier also, auf diesem Übergang, ebenso sehr trennendes wie verbindendes Element zwischen zwei Kulturkreisen, beginnt der geologische Erlebnissteig „Geotrail Pufels“, der im Sommer 2011, nach etwa zweijähriger Bauzeit, eröffnet wurde. Wie kam es dazu? Und warum gerade hier, am Rande des Naturparks Schlern und des UNESCOWelterbes der Dolomiten? Dr. Nössing lächelt versonnen. „Des Straßenbauers Leid ist manchmal des Geologen Freud“, sagt er, und erzählt, dass die alte Straße nach Pufels auf sehr brüchigem, instabilem Gelände verlief und verlegt werden musste. Bis zu jenem Zeitpunkt war die recht unwirtliche Felslandschaft zu Füßen des Puflatsch zwar schon seit Jahrzehnten weltberühmt und viel besucht gewesen, allerdings ausschließlich in wissenschaftlichen und geologischen Fachkreisen. Was aber war es, das die Koryphäen der Geologie aus aller Herren Länder nach Pufels zog, in dieses wenn


Geotrail Pufels: Erdgeschichte, in Stein geschrieben und so spannend wie ein Action-Thriller

auch hübsche, so doch sehr beschauliche und unzugängliche Bergdorf? „Das“, sagt Dr. Nössing, „geht auf das Konto des sogenannten „Pufler Profils“, einem geologischen Aufschluss, der zu den weltweit schönsten gehört.“ Tatsächlich steht in der Gesteinsabfolge dieses „Pufler Profils“ nichts weniger als ein erdgeschichtlicher Super-GAU, größter anzunehmender Unfall, und die daraus resultierenden Veränderungen für die Umwelt festgeschrieben: Dieses Groß-Ereignis, als Perm-Trias Grenze bezeichnet und bekannt, hatte vor etwa 252 Millionen Jahren zur Folge, dass 90 % allen damals existierenden Lebens vom Angesicht der Erde gelöscht wurde - ein Weltuntergang. Man versuche übrigens, sich diesen gewaltigen Zeitraum bildlich vor Augen zu führen: 252 Millionen Jahre (und dabei sind wir erst bei der jüngeren Erdgeschichte…). Ja, denn eine geologische Exkursion ist immer auch ein Lehrstück in Sachen Bescheidenheit, wenn wir so wollen. Im Zuge der Bauarbeiten für die neue Straße zeigte sich sehr bald, dass dieses „Kino der Erdgeschichte“ ohne allzu großen Aufwand auch einem größeren Publikum erschlossen und zugänglich gemacht werden könnte, und so machte sich Anfang 2006 eine hochkarätige Geologen-Equipe um Prof. Rainer Brandner (Institut für Geologie und Paläonto-

logie an der Universität Innsbruck) und Dr. Lorenz Keim (Landesamt für Geologie und Baustoffprüfung) daran, um dieses „Pufler Profil“ herum einen geologischen Lehrpfad zu entwickeln und aufzubauen. Die Vision dahinter? Das UNESCOWeltnaturerbe der Dolomiten, die weltberühmten „Bleichen Berge“, näher an die Menschen heran zu tragen, die Entstehungsgeschichte dieser einmalig herrlichen Bergwelt zu erzählen und nicht zuletzt aufzuklären über die naturgegebene Welt, in der wir leben.

Im Juli und August findet jeweils mittwochs eine geologische, naturwissenschaftliche Wanderung mit Dr. Nössing auf dem Geotrail Pufels statt. Start der Wanderung ist um 13.30 Uhr. Anmeldung und Info im Informationsbüro Kastelruth.

Diesem seinem Auftrag gemäß weist der „Geotrail“ auch keine nennenswerten Schwierigkeiten auf, ist also durchaus sowohl von Kindern als auch von älteren Menschen problemlos begehbar, so sie einigermaßen berggewohnt sind. In seinem oberen Teil verläuft der Weg auf einem uralten Kultursteig, dem „Troj d’Ancion“ (auch „Contotersteig“), macht im idyllischen Dörfchen Pufels eine Schleife und führt dann größtenteils auf der alten, zurück gebauten Pufler Straße wieder hinunter zum Ausgangspunkt. Den „Geotrail“ säumen und gliedern acht sehr ansprechend gestaltete Schautafeln, deren jede jeweils einen geologischen Themenbereich ausführlich aufarbeitet und präsentiert: Da sieht man, wie Gesteine und Gesteinspakete entstehen, versteht man ihre Verformung, Verschie- »

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Weltberühmt: Das Pufler Profil, eine nahezu vollständige Aufzeichnung des größten Massenaussterbens der Geschichte vor etwa 252 Millionen Jahren.

Post Scriptum Dr. Lorenz Keim, treibende Kraft und gestalterische Persönlichkeit hinter dem „Geotrail Pufels“ ist im Frühjahr ’11 in einer Lawine tödlich verunglückt. In „seinem“ Geotrail Pufels lebt er weiter, unvergessen.

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bung und Gestaltung, staunt man über welt(en)-erschütternde Ereignisse wie die Perm-Trias-Grenze und den Felssturz von Pontives… und riskiert durchaus, dass das eine oder andere Weltbild ins Wanken gerät, nicht nur angesichts der Tatsache, dass dieses unser „Land in den Bergen“ einst etliche Tausend Kilometer weiter südlich lag, auf der Höhe des heutigen Niger und somit gewissermaßen „eingewandert“ ist. Jedoch kann selbstverständlich auch die schönste Schautafel eine kompetente Führung auf keinen Fall ersetzen, und sei es aus dem einfachen Grund, dass man einer Schautafel keine Fragen stellen kann. Kollateraleffekte der geologischen Rundwanderung auf dem „Geotrail“? Aber selbstverständlich: Da eröffnen sich hinter jeder Biegung neue, atemberaubende Rundblicke auf die „schönste Architektur der Welt“, da erschließen

sich einzigartige Einblicke „hinein!“ in die Dolomiten, wie Dr. Nössing mit Verve betont, und als willkommene Draufgabe gibt’s der Führer Fingerzeige auf den wunderbaren Blumenschmuck, der in dieser kargen Felslandschaft und entlang des Troj d’Ancion über viele Jahre prächtig gedeihen konnte, weil der Steig seit Beginn der Motorisierung zunehmend in Vergessenheit geraten war. Nach etwa vier Stunden steht der Wanderer am späten Nachmittag wieder am Panider Sattel, zieht vielleicht noch einmal den unvergleichlichen AlmDuft tief in seine Lungen und tritt, gesättigt an Körper, Geist und Sinnen, den Heimweg an. Wer übrigens diese geologische Nachmittags- zu einer umfangreicheren Ganztageswanderung ausdehnen möchte, der baut ganz einfach am Vormittag noch die Tour „Kastelruth-St. Michael-PaniderSattel“ ein. «


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Erfolgsmodell Südtirol Was hat Südtirol, was andere Ferienregionen nicht haben? Laut Christoph Engl kann das Ferienland vor allem mit den Luxusgütern der Zukunft punkten – mit Ruhe, Raum, Aufmerksamkeit, Sicherheit, Erfahrung und Zeit.

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Interview: Elisabeth Augustin Fotos: Helmuth Rier

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Der Bozner Christoph Engl hat die Südtirol Marketing Gesellschaft (SMG) 13 Jahre lang durchsetzungsstark und kompetent geleitet und sich als Touristiker weit über Südtirols Grenzen hinaus einen guten Namen gemacht. Dem SMG-Direktor gelang es in Zusammenarbeit mit der Südtiroler Wirtschaft und den Tourismustreibenden im Land, die Dachmarke Südtirol zu stärken und das Urlaubsland Südtirol am internationalen Markt noch besser zu positionieren. Im ALPE-Interview zieht Christoph Engl, der als Südtirols Cheftouristiker im Sommer 2013 abtritt, Bilanz und hebt die Stärken der Urlaubsdestination Südtirol hervor.

ALPE: Herr Direktor Engl, Sie treten als oberster Touristiker Südtirols ab, um eine neue Herausforderung anzugehen. Welches ist Ihr Resümee? Christoph Engl: Ich durfte über etliche Jahre einen der spannendsten und verantwortungsvollsten Jobs tun, den dieses Land zu bieten hat. Dafür bin ich unendlich dankbar. Man hat es mir zugetraut, obwohl man wusste, dass ich eher für Entscheidung stehe als für Kompromiss. Die Südtirol Marketing Gesellschaft ist heute ein über die Grenzen hinaus anerkanntes Kompetenzzentrum für Destinationsmarketing, und das ist gut für Südtirol. Das Mitarbeiterteam ist eingespielt, das Netzwerk gut aufgestellt, die Zukunftspläne sind sehr klar formuliert. Jetzt darf die SMG sich auch in der Führung Neues zutrauen und ich mich auf Neues einlassen. Welcher persönliche Beitrag war Ihnen am wichtigsten? Dass Südtirol heute als Destination über die erfolgreiche Dachmarke wahrgenommen wird, ist mir jeden Tag eine große Freude. Die Studienreisen zu uns kommen im Wochentakt,

aus ganz Europa, um das Erfolgsmodell Dachmarke Südtirol zu studieren. Auf Kongressen halten wir heute die Vorträge, früher waren wir die Zuhörer. Universitäten und Fachschulen führen Südtirol als Modell, wenn es um Destinationsmarketing geht. Konnten Sie die sich selbst gesteckten Ziele verwirklichen? Es ist uns in Südtirol gelungen, in vielen Bereichen eine gemeinsame Entwicklungsstrategie zu fahren. Wir haben uns einige Dinge klar hinter die Ohren geschrieben und konsequent verfolgt: Niemand ruft mehr nach Halli Galli in den Skigebieten, es gibt Konsens darüber, dass die Kraft in den einheimischen Produkten und der Alltagskultur liegt und dass man immer weniger von anderen kopieren muss, um erfolgreich zu sein. Das unterscheidet Südtirol heute von den meisten anderen Destinationen, die es immer noch nicht geschafft haben, den Kunden klarzumachen, wofür sie stehen. Diese Ziele waren gesteckt und sind erreicht. Und viel bleibt noch zu tun. Südtirol zählt jährlich über sechs Millionen Gäste. Welche


sind die besonderen Stärken und Vorzüge dieses beliebten Urlaubslandes? Menschen, befragt nach den Eindrücken nach einer Reise, antworten oft: „Für einige Tage und Wochen war es sehr schön, aber leben möchte ich dort nicht”. Südtirol kann hier ein anderes Gefühl auslösen. Wer eine konkrete Südtirol-Erfahrung gemacht hat, muss sich sagen können: „Hier könnte ich mir vorstellen, nicht nur Urlaub zu machen, sondern auch zu leben.“ Wer Südtirol in seine Vorstellung mitaufnimmt ohne noch eine konkrete Südtirol-Erfahrung am Produkt ge-

macht zu haben, soll sich Südtirol als ein kleines Paradies vorstellen, einem Garten Eden gleich. Auch dieses Bild ist eine Vorstellung eines Lebensraumes, nicht die Vorstellung eines ErlebnisAngebots. In welchen Bereichen kann sich Südtirol noch verbessern? Es braucht ein breiteres Denken in Südtirol. Im begehrtesten Lebensraum Europas genügt es nicht, exzellente Leistungen auf touristische Angebote zu beschränken. Diese gehören ohne Zweifel dazu und sind wesentlicher Bestandteil der Begehrlich-

keit. Hotels von Weltruf genauso wie der kleine Geheimtipp für einen „Urlaub auf dem Bauernhof“, die Sternerestaurants genauso wie das authentisch regionale Speisenangebot auf der Schutzhütte, ein Wintererfahrungsangebot der besten Technik genauso wie die gute Gastfreundschaft der familiengeführten Beherbergungsbetriebe: Diese Kernleistungen machen eine Region für Gäste und Kunden erst zum relevanten Angebot. Zum Lebensraum-Konzept gehören aber auch eine nachweislich nachhaltige Energieversorgung der gesamten Region, »

Cheftouristiker Christoph Engl: Die Ferienregion Seiser Alm punktet durch ihre Einzigartigkeit.

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In Südtirol ...

... wurden im Jahr 2012 erstmals mehr als 29 Millionen Nächtigungen innerhalb eines Jahres registriert. Das sind über eine halbe Million bzw. 1,8 Prozent mehr als im Jahr 2011. Dieses Plus ist in erster Linie den Urlaubern aus Deutschland zuzuschreiben, die 2012 für knapp 650.000 Nächtigungen mehr sorgten (plus 4,8 Prozent). Auch bei den Schweizer Gästen, die 2012 auf mehr als 1,3 Millionen Nächtigungen kamen, wurde mit 11,9 Prozent ein beachtliches Plus verbucht. Dagegen wurden bedeutend weniger Nächtigungen von italienischen Staatsbürgern gezählt: Von 10,18 Millionen im Jahr 2011 ging die Zahl auf 9,8 Millionen im Jahr 2012 zurück (minus 3,7 Prozent). Zum elften Mal in Folge steht Kastelruth 2012 in der Rangliste der stärksten Tourismusgemeinden Südtirols an erster Stelle. 4,5 Prozent der in den Südtiroler Beherbergungsbetrieben insgesamt verzeichneten Übernachtungen entfielen auf

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die Gemeinde Kastelruth. Über 45.000 Nächtigungen mehr als 2011 wurden im Jahr 2012 in der Gemeinde Kastelruth, in deren Einzugsgebiet vier Tourismusvereine tätig sind, registriert. Das entspricht einem Plus von 3,5 Prozent. Wenn man den Zuwachs auf die einzelnen Tourismusvereine aufteilt, dann konnten die Beherbergungsbetriebe des Tourismusvereins Schlern (Kastelruth) mit 30.322 Nächtigungen das größte Plus in absoluten Zahlen verzeichnen: Insgesamt wurden vom Tourismusverein Schlern eine halbe Million Übernachtungen gezählt. Zweitstärkster Tourismusverein in der Gemeinde Kastelruth ist jener der Seiser Alm mit 327.000 Nächtigungen und einem Zuwachs von 21.774. Der Tourismusverein Seis dagegen steigerte seine Nächtigungszahl um rund 1.900 auf knapp 282.000 Übernachtungen.

ein Nahverkehrskonzept für eine weitläufige Region auf dem Komfort-Niveau einer modernen Stadt, Produkte der regionalen Landwirtschaft als Grundpfeiler für die Gastronomie und die Haushalte, energieeffizientes Bauen und eine weitblickende Nutzung der knappen Siedlungsflächen. Diesbezüglich gibt es Nachholbedarf.

Die Betriebe, die zum Tourismusverein St. Ulrich gehören, aber auf Kastelruther Gemeindegebiet liegen (z.B. jene in Pufels/ Bula oder Überwasser/Sureghes) mussten ein Minus von fast 9.000 Nächtigungen hinnehmen und registrierten 2012 etwas mehr als 221.000 Übernachtungen. Einen Beitrag zum Nächtigungsplus haben wohl auch die rund 160 zusätzlichen Betten, die 2012 in Kastelruth entstanden sind, geleistet – bei einer Gesamtbettenanzahl von 8.840 allerdings einen relativ kleinen. Die kleinere Gemeinde Völs am Schlern steht im Südtirol-Ranking der Tourismusgemeinden an 33. Stelle. Im Vergleich zu anderen Gemeinden konnte Völs mit 9,8 Prozent ein hohes Nächtigungsplus erzielen. 2012 wurden insgesamt 339.235 Übernachtungen gezählt.

Quelle: Südtiroler Wirtschaftszeitung

Sie waren vor einigen Jahren an der Schaffung der Marke „Seiser Alm“ wesentlich beteiligt. Was hat die „Seiser Alm“, was das „Schlerngebiet“ nicht hatte? Das ist ein klar zuordenbarer Begriff, der gleichzeitig Bekanntheit und Begehrlichkeit auslösen kann. Im gesamten Gebiet ist die größte Hochalm Europas ohne Zweifel die beste Trumpfkarte, die man ausspielen kann. Zu oft sind Vermarktungsnamen von Gebieten Kompromisse der örtlichen Interessen, die nur dem internen Ausgleich dienen und bei den Kunden nichts auslösen. Wer klare Botschaften sendet, erntet auch konkrete Antworten vom Markt. Leider wird dies zu wenig oft getan, auch in Südtirol. Womit kann die Ferienregion „Seiser Alm“ besonders punkten? Immer mit ihren Stärken, und dazu zählt nun einmal die Seiser Alm als Einzigartigkeit, sowohl als Landschaft als auch als Wander- und Erholungsgebiet, winters wie sommers. Zu den Stärken gehören auch die Dörfer, die noch wie solche ausschauen und sich ihren Charakter erhalten haben, die Nähe zur Stadt Bozen, die sanfte Berglandschaft mit sehr guten Möglichkeiten der Naturerfahrung in der mittleren Höhe. Der Großteil der Beherbergungsbetriebe ist gut in Schuss und die lokale Bevöl-


kerung weiß, dass man gemeinsam vom Tourismus gut leben kann. Allerdings wäre eine konsequentere Umsetzung der selbstgesetzten Ziele der „Malik-Studie“ nach wie vor wünschenswert. Früher war es vor allem frische Luft und klares Wasser, was die Menschen in die Berge zog. Was sucht der moderne Bergurlauber? Vor allem die Luxusgüter der Zukunft: Ruhe, Raum, Aufmerksamkeit, Sicherheit, Erfahrung und Zeit. Diese müssen in Regionen, die sich nicht der touristischen Masse verschreiben wollen, zunehmend spürbar werden. Für das Gebiet „Seiser Alm“ sollte es das tägliche Brot sein, darüber nachzudenken, wie man dafür das beste Angebot schafft.

Sie selbst verbringen seit über 20 Jahren mit Ihrer Familie die sogenannte Sommerfrische in Völs am Schlern. Was genießen Sie persönlich am meisten in ihrer spärlichen Freizeit? Fast jeden Tag in Völs mit dem Mountainbike noch schnell hinauf zum Völser Weiher zu fahren oder dorthin zu laufen und dem zu Ende gehenden Tag mit dem Kopfsprung ins weiche Wasser nochmals eine neue Frische zu geben. Wohin werden Sie Ihre neuen beruflichen Wege führen, und warum? Es ist eine persönliche Entscheidung, die SMG und Südtirol beruflich zu verlassen. Sie hängt mit meiner Lebensplanung zusammen und auch mit der Überzeugung, dass ich nach 13 Jahren Ge-

fahr laufe, „betriebsblind“ zu werden. Die SMG hat nun viele intensive und erfolgreiche Jahre des Aufbaus hinter sich gebracht, und ich möchte nicht daran hängen bleiben. Anfangs 50 habe ich auch noch gute Möglichkeiten, mich einem neuen Bereich zu widmen. Ab dem 1. September bin ich Geschäftsführer und Partner von BrandTrust mit Sitz in Nürnberg. Wir konzentrieren uns auf die Managementberatung von Unternehmen und Körperschaften zu allen Fragen rund um Marken, Markenstrategien und Markenführung.

Ruhe und Raum zählen zu den Luxusgütern der Zukunft, ein Sprung in den kühlen Völser Weiher zum besonderen Genuss.

ALPE und die Ferienregion Seiser Alm bedanken sich bei Christoph Engl für seinen Einsatz und wünschen alles Gute für die Zukunft! «

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Schneidig, schneidig »

E

s war einmal ein Bub, der schaute ehrfurchtsvoll dem Großvater zu, wie dieser die Sense dengelte und dann mit dem Wetzstein schärfte. Besonders die schnelle und präzise Bewegung des Wetzsteins beeindruckte ihn und heimlich schlich der Bub zur Sense und versuchte, es dem Großvater nachzumachen: Den tiefen Schnitt im Daumen, das Blut im Taschentuch und die kaum zu unterdrückenden Schmerzenstränen konnte er natürlich nicht lange verbergen und es gab entsprechenden Tadel. Doch Übung macht den Meister und im Heranwachsen lernte er schließlich auch die elegante Bewegung des Mähens. Dieses Mähen war jedoch weit von dem entfernt, was Brigitte Goller und David Tirler leisten. Von diesen beiden und ihrer sportlichen Leidenschaft sei hier die Rede.

David Tirler stammt vom Untermulserhof (Ka-

Text: André Bechtold Fotos: Helmuth Rier

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stelruth) und war mit acht Jahren zum ersten Mal Hirte bei einem benachbarten Bauern in St. Michael. Der Altbauer mähte die steilen Hänge mit der Hand und sagte David, dass er noch zu klein sei, um das zu können. Das stachelte den Buben umso mehr an und so lernte er Sommer für Sommer das Mähen und auch Dengeln und Wetzen bis er ein Profi war und von dem Kastelruther Anton Schieder – einem der besten Handmäher Südtirols - angesprochen wurde, bei den Südtiroler Landesmeisterschaften im Handmähen mitzumachen. Das war im Jahre 2002, David war 21 Jahre alt. Drei Jahre später war er dann zum ersten Mal Landesmeister und schlug unerwartet seinen Entdecker und Mentor Anton Schieder.

Betrachtet man die Sense von David, dann fällt sofort ihre Länge auf, da sie mit ca. 140 cm doppelt so lang wie eine normale Sense ist. Auch ist der Sensenstiel kürzer als bei Arbeitssensen, wodurch im Verhältnis zum Sensenblatt eine stärkere Hebelwirkung entsteht. Dies aber bedeutet, dass die Mäher tief aus den Knien heraus mähen müssen. Die fast Tai-Chi-Chuan ähnliche Bewegung des „normalen“ Mähens geht dabei verloren, doch es handelt sich hier ja auch um einen Sport. Dies wird umso deutlicher, wenn man sich den Wettkampfplatz anschaut. Bei den Männern ist die Parzellengröße 10 x 10 Meter (= 100 m2). Jede Kante hat zur nächsten Parzelle einen Abstand von zwei Metern. Aus der Vogelperspektive sieht es wie ein barocker Garten mit Karomuster aus. Mäher wie David Tirler brauchen für eine solche Parzelle nur etwas mehr als zwei Minuten, sie mähen also nahezu einen Quadratmeter pro Sekunde: Hochgeschwindigkeitsmähen – angefeuert von Mähkollegen und Fans.

Leidenschaft. David hat als Mäher eher wenige weibliche Fans, da geht es ihm als Reiter des Oswald von Wolkenstein-Ritts schon wesentlich besser. Brigitte Goller hingegen wird als Mäherin von der Männerwelt bewundert. Sie stammt vom Moandlhof (Kastelruth) und kam durch ihren Bruder, der Obmann der Bauernjugend war, im Jahre 2006 zum Handmähen. Es stellte sich sofort heraus, dass sie ein Naturtalent ist: Sie hält die Sense in der Hand, als ob sie ihr in die Wiege gelegt wurde. Und aus dem „hetzigen“ gemeinsamen Trainieren wurde der Mäh-Sport bald schon ihre Passion. Bereits 2008 wurde sie zum ersten Mal Südtiroler Landesmeisterin und voller Stolz erinnert sie sich »


Das Wetzen der Sense ist eine schneidige Kunst, die gelernt sein will.

Âť

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Brigitte Goller: Ein Naturtalent im Handmähen

David Tirler beim Hochgeschwindigkeitsmähen: Knapp ein Quadratmeter in einer Sekunde

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an diesen ersten Titel: „Des wor super, bärig, gewoltig!“ Seitdem zählt sie zu den besten Handmäherinnen in Südtirol. Die Frauen müssen bei einem Wettkampf eine Parzelle von 7 x 5 Meter, also 35 m2 abmähen. Mäherinnen wie Brigitte benötigen dafür etwas mehr als eine Minute und mähen pro Sekunde etwas mehr als einen halben Quadratmeter: auch hier Hochgeschwindigkeitsmähen. Brigittes Ziel für die bevorstehenden Europameisterschaften (6.-8. September 2013) in Toblach ist zunächst einmal die Südtiroler Qualifikation, der sie jedoch eher gelassen entgegensieht. Bei der EM selbst wird es dann schwieriger, denn vor allem die Schweizer Mäherinnen betreiben den Sport nahezu professionell. Umso mehr peilt Brigitte einen Platz auf dem Siegertreppchen an und hat sich daher einen besonderen Trainingsplan erstellt, bei dem ihr David Tirler als „Servicemann“ zur Seite steht, wenn er nicht gerade selbst die Sense schwingt und gegen die harte Männerkonkurrenz kämpft. Er kümmert sich um Brigittes Sense und dengelt und wetzt sie ihr optimal für die Meisterschaft. Und Brigittes

Fans haben auch schon den passenden Schlachtruf: „Go, go, go – Goller for Gold“.

David Tirler und Brigitte Goller beim gemeinsamen Training

Was ist das Besondere an diesem Sport, für den es kein Preisgeld gibt und der von der Südtiroler Bauernjugend gefördert wird? „Die Pokale, die wir bekommen sind individuell gestaltet und nicht so ‚gewöhnliche’ Edelmetallkelche!“ antworten beide fast gleichzeitig. Aber noch viel wichtiger seien das Zusammensein, der Teamgeist, das gemeinsame Trainieren und das Feiern nach einem Wettkampf. Es war einmal ein Mann, der schaute ehrfurchtsvoll einem jungen Mäher und einer jungen Mäherin zu, wie sie in kaum zu beschreibender Geschwindigkeit Seite an Seite eine Wiese abmähten. Besonders die kraftvollen und dennoch anmutigen Bewegungen beeindruckten und heimlich schlich der Mann zu einer Sense und versuchte, es den beiden nachzumachen. Aber: Auch wenn noch kein Meister vom Himmel gefallen ist - dieses Handmähen muss einem wirklich in die Wiege gelegt werden. Ein sehr guter Trost bleibt: Der Mann sah vielleicht die neuen Europameister im Handmähen bei ihrem Training. «

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Der Gold-Sänger und seine Gold-Pferde In Sachen „Heimat“ und „Heimatliebe“ macht Norbert Rier keine halben Sachen: Als erfolgreicher Sänger, aber auch als Züchter der berühmten Südtiroler Haflinger ist er einer der ganz Großen im Lande.

» Text: Silvia Rier Fotos: Helmuth Rier

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N

ein, man muss nicht zwingend selbst ein Pferdenarr sein, um dem Charme dieses Vierbeiners zu erliegen: Hatten Sie schon mal das Glück, an einem schönen Sommertag oben auf der Alm einem oder gar einer Herde dieser blonden, langbeinigen Zeitgenossen zu begegnen? Dann wissen Sie vermutlich, was gemeint ist: Der Haflinger ist nicht nur außerordentlich hübsch anzusehen, nein, er hat auch noch einen überaus guten, einen geradezu „goldenen“ Charakter. Er ist, kurzum, ein Pferd zum Verlieben.

Norbert Rier, charismatischer Leader der „Kastelruther Spatzen“ - erfolgreichste Volksmusikgruppe aller Zeiten (aber wer wüsste das nicht?) - hat diesbezüglich nicht den geringsten Zweifel, und man darf davon ausgehen, dass er weiß, wovon er spricht: Seine Stallungen zählen zu den größeren, er selbst zu den erfolgreicheren Züchtern im Lande. Zwar ist er mit seinen „Kastelruther Spatzen“ sehr viel unterwegs, was ihn aber mitnichten daran hindert, sich der dritten, großen Liebe seines Lebens zu widmen, mit viel Hingabe, wann immer er kann. Sogar während seiner Tourneen nutzt er gern jede


» Gelegenheit, um sich mit Züchtern im benachbarten Ausland auszutauschen. Zurzeit ist er für ein paar Tage zuhause, und gut gelaunt an diesem strahlenden Wintertag. „Ja“, bestätigt er, „Haflingerpferde haben durchaus sehr viel gemeinsam mit hübschen Mädchen. Aber“, schickt er mit einem schelmischen Lächeln hinterher, „sie sind treuer.“

Südtiroler Rassepferd. Nur wenige Meter von seiner Haustür entfernt tummeln sich etwa fünf Jungstuten vor ihrem Stall. „Schau mal“, sagt er und zeigt auf die hübschen, feingliedrigen Tiere mit der charakteristischen Farbe, „nicht umsonst werden sie auch ‚Goldfüchse’ genannt. Wie soll man sich da nicht verlieben?“ Tatsächlich, sie sind eine Augenweide, diese Vierbeiner, und so gar nicht, was man bis vor wenigen Jahrzehnten gemeinhin mit dem Namen „Haflinger“ verband, nämlich: klein, untersetzt, rund, schwerfällig. Arbeitstiere für die Berglandwirtschaft, kräftig, ausdauernd, anspruchslos, trittsicher. Das waren die Haflinger, bevor sich Anfang des 20. Jahrhunderts das Zuchtziel verlagerte: von „Saumtier, vierbeiniger Knecht, Soldat“ (in der k. k. Monarchie, aber auch in beiden Weltkriegen) hin zu „Südtiroler Nationalross“. Heute, nach etwa 150 Jahren sorgfältigster Auslese und Zuchtarbeit, ist der Haflinger eines der international belieb-

testen Sport- und Freizeitpferde. Das ist keine geringe Leistung, wenn man bedenkt, wie jung die Rasse ist, wie klein ihr Ursprungsland und wie arm dessen Bevölkerung einst war.

Anständig, bodenständig, eigenständig: Wie das Land, so der Mensch und seine Tiere.

Viel Wasser ist die Südtiroler Berge hinunter geflossen, seit 1874 in Schluderns (Vinschgau) der Stammvater aller Haflinger geboren wurde: 249 Folie. Dieser Sohn eines orientalischen Halbbluts („El Bedavi XXII“) und einer veredelten Landstute stand am Anfang der klassischen Haflinger-Blutlinien, sieben an der Zahl. „Es ist sein guter Charakter“, sagt Norbert Rier, „der dieses Pferd vor allen anderen auszeichnet.“ Diesem schönen Charakter, aber auch seiner Vielseitigkeit verdankt der Haflinger letztlich seinen überwältigenden Erfolg: Es gibt, so Norbert, nichts, was ein Haflinger bei entsprechender Ausbildung nicht könnte. In der Hippotherapie und im therapeutischen Reiten tut er sich sogar ganz besonders hervor. Für Norbert gab es also nie einen Zweifel: Als Bauer würde er es exakt so halten wie sein Vater und dessen Vorväter. Er war es ja von Kindesbeinen an gewohnt, dass der Haflinger quasi zur Familie gehörte. An Zucht dachten damals allerdings nur die wenigsten, und auch Norbert kam eher zu- »

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Vollblut-Südtiroler: Norbert Rier und seine Haflinger

fällig dazu: Vor etwa 25 Jahren wollte er sich ein Stutenfohlen kaufen, bei seinem guten Freund Erhard Jaider aus Kastelruth. Doch konnte Norbert sich einfach nicht für eines der drei Pferdchen, die zum Verkauf standen, entscheiden und erstand kurzerhand alle drei: „Eins für jedes meiner damals drei Kinder“, sagt er mit einem spitzbübischen Lächeln (heute hat er vier Kinder und an die dreißig Pferde). Ein Foto dieser drei Stutenfohlen hängt übrigens noch heute in der Küche des „Fuschghofes“.

Kindheitstraum. Seither konnte so manches Pferd aus Norberts Gestüt wichtige Wettbewerbe für sich entscheiden; prämiert wurden sowohl Schönheit als auch sportliche Leistungen. Ein versonnenes, beinahe wehmütiges Lächeln huscht über Norberts Gesicht, wenn er im Zusammenhang mit „Leistung“ auf seinen besten und Lieblingshengst „Amsterdam“ zu sprechen kommt. Dieser vielfach ausgezeichnete Siegerhengst und Reserve-Weltmeister steht in der heurigen Decksaison nämlich nicht in seinem eigenen Stall, sondern in Bayern, und wird erst im Laufe des Sommers wieder auf den „Fuschg­hof“ zurückkommen. Stolz ist Norbert aber auch auf „Olivia“, eine Tochter Amsterdams und „Miss Italia“, stammen doch Gene und Schönheit dieser Stute zu 100 Prozent aus seinem eigenen Stall – die Krönung jeglicher züchterischen Leistung und Anstrengung. „Natürlich“, sagt er, „hängt man als Mensch sein Herz an diese wunderbaren Pferde, und es fällt bisweilen sehr schwer, sich von ihnen zu trennen, und sei es vorübergehend, zu züchterischen Zwecken. In solchen Fällen“, fährt er fort, „achte ich immer sehr sorgfältig darauf, in welche Hände meine Tiere gelangen. Es ist mir sehr wichtig, dass sie dort, wo sie hinkommen, nicht nur gut und ordentlich behandelt, sondern auch ins Herz geschlossen werden.“ „Wichtig“, sagt er und lacht dazu, „wichtig wäre aber auch, dass es endlich Sommer wird.“ Noch müssen sie aber Geduld haben, Norbert und seine Haflinger, noch ist es gerade mal Februar, und es wird noch viele Wochen dauern, bis die Stuten mit ihren Fohlen und die Jungpferde auf die Alm gebracht werden, wo sie die Sommermonate in Freiheit verbringen, wie es sich gehört. „Denn die Alm braucht die Tiere, und die Tiere brauchen die Alm“, so Norbert, und daran wird sich so schnell auch nichts ändern, zumindest nicht, wenn es nach ihm geht. «

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Komma Graphik - Foto: Helmuth Rier

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Wandern, spielen und lernen Der Oswald von Wolkenstein-Weg in Seis.

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Text: Rosa Maria Erlacher Fotos: Helmuth Rier

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ie hat man im Mittelalter Halsweh kuriert? Die Kinder prusten los, die Antwort ist ja auch wirklich zu lustig. „Den Schnabel einer Elster um den Hals hängen“ galt nämlich als todsichere mittelalterliche Heilmethode. Steht schwarz auf weiß auf einer Schautafel des Oswald von Wolkenstein-Wegs, einem im wahrsten Sinn des Wortes spektakulären Rundweg durch den Hauensteiner Wald hoch über Seis am Fuße des Schlern. Spektakulär auch deshalb, weil man auf den Spuren des berühmten Dichters Oswald von Wolkenstein wandelt und dabei auf unterhaltsame Weise erfährt, wie sich das Leben im ausgehenden Mittelalter abgespielt hat. Und weil man sich ganz schnell verwandeln kann in Ritter und Burgfräulein, in Schlossherren und Könige, um Platz zu nehmen auf prächtigen Thronen oder gebieterisch von den mächtigen Burgruinen ins Tal zu gucken. Und weil man immer wieder auf seltsame Wesen und märchenhafte Begebenheiten trifft: auf eine Fratze am Wegesrand, auf eine in einen Baumstumpf geschnitzte Hexe, die daran erinnert, dass wir uns

in der Ferienregion Seiser Alm, dem Hoheitsgebiet der Hexen und Zaubermeister, befinden. Auf mythische Fabelwesen, die zwischen den Bäumen hervorlugen und auf viele „Stationen“, genau gesagt auf 15, die Anregungen geben zu kurzweiligen Spielen, die aber auch höchst interessante Informationen preisgeben: über den Naturpark Schlern-Rosengarten, über die Entstehung der Dolomiten, über die Lebensweise, die Flora und Fauna im Mittelalter, und natürlich über Oswald von Wolkenstein, der im 15. Jahrhundert nach jahrelangen Erbstreitigkeiten in den Besitz von Schloss Hauenstein kam, sich dort mit seiner Familie niederließ und fortan seinen Wanderjahren nachtrauerte, die ihn, den Dichter, Ritter und kämpferischen Gegenpart des Landesfürsten, als Berater und Begleiter von Königen und Kaisern durch ganz Europa und als Pilger sogar bis in den Vorderen Orient und bis nach Armenien geführt hatten.

Alte Mauern. Gleich zu Beginn unserer Wanderung erreichen wir eine Burgruine. Viel übrig geblieben ist von der erstmals im 12. Jahrhundert »


Entdeckungen am Weg: Rittertafel, Ritterschwert, Burgfräulein und Burgruine von Schloss Hauenstein

Der Oswald von Wolkenstein-Weg Ausgangspunkt und Ziel der Tour: Seiser Alm Bahn Talstation Parken: Seiser Alm Bahn Talstation Dauer: ca. 1 h 40 min Länge: 7,8 km Höhenmeter bergauf: 220 m Höhenmeter bergab: 220 m Schwierigkeit: leichter Themenweg, interessante Familienwanderung

Von der Zufahrt zur Talstation der Bergbahn zur Seiser Alm zweigt ein asphaltierter Fahrweg zum Hotel Salegg ab. Dort biegt scharf links ansteigend der Oswald von Wolkenstein-Weg ab. Er schlängelt sich durch den Hauensteiner Wald, vorbei an den Ruinen Salegg und Hauenstein. Unterhalb des Burgfelsens von Hau-

enstein setzt sich der Themenweg Richtung Bad Ratzes fort. Zweigt man kurz darauf links Richtung „Seis“ ab, erreicht man in einer halben Stunde den Ausgangspunkt. Setzt man hingegen den Weg fort, trifft man auf einige weitere Stationen. Bei einer Forststraße endet der Themenweg. Rechts erreicht man in einem

zehnminütigem Abstecher das Hotel Bad Ratzes (mit einem schönen Kinderspielplatz). Eventuell kann man von dort die Tour auf dem Geologensteig fortsetzen. Links zeigt der Wegweiser Richtung „Seis“. Eine halbe Stunde, und man erreicht wieder die Talstation der Seiser Alm Bahn.

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Spannend nicht nur für Kinder: Geschichtenbuch, mystische Tiere und Burgruinen mitten im Wald

urkundlich erwähnten Burg Saleck nicht. Sie war vermutlich der Stammsitz eines Seitenzweiges der Herren von Kastelruth, ging um Mitte des 16. Jahrhunderts in den Besitz der Wolkensteiner über und wurde dann zusehends dem Verfall preisgegeben. Der Sage nach aber soll es einen unterirdischen Gang zur Burg Hauenstein geben, in dem Schätze aus Gold und Silber lagern, bewacht von einer Jungfrau mit goldenem Haar. Die Arme, so heißt es, soll immer noch auf einen Wagemutigen wartet, der sie erlöst. Dafür dürfe er das ganze Gold behalten. Die Kinder schwärmen aus, suchen den Eingang … Schade, nichts zu finden, ist wahrscheinlich überwuchert, trösten sie sich. Also weiter, vorbei an einem hölzernen Ross führt uns ein Wegweiser „Zum Geschichtenbuch“. Unter einem mächtigen Felsen blättern wir in einem eisernen Buch (wozu man allerdings schon die ganze Hand braucht), in dem allerlei sagenhafte Erzählungen gesammelt sind.

zum nächsten. Welche Tiere lebten einst in diesem Wald, welche Heilkräuter wurden für welche Krankheiten verwendet, wie gestaltete sich das Leben auf den Burgen, was aßen die Menschen im Mittelalter, wie entstanden die schönen weißen Berge oberhalb des Hauensteiner Forstes, warum entstand gerade hier der erste Naturpark Südtirols? Staunend schart sich die Rasselbande um die Schautafeln, die Großen lesen, die Kleinen hören aufmerksam zu. Ja, so macht Lernen Spaß, mitten in der Natur, ungezwungen und interaktiv, eine Zeitreise in die Vergangenheit. Und dann stehen wir schon vor dem nächsten Burgfelsen. Die verwitterten Burgmauern erobern wir im Sturm. Welch ein Blick! Heute liegt ein blühendes Dorf zu Füßen, schweift der Blick über viele Kirchtürme, doch der Schatten des Sant­nergipfels senkt sich winters immer noch über den Hauensteiner Wald. Und wenn man die Augen schließt, glaubt man im Wind Oswald zu hören, wie er den Frühling herbei sehnte:

Naturidyll. Durch die hohen Bäume schickt die Sonne ihre goldenen Strahlen auf idyllische Plätzchen, wo aus Zweigen, Moos und Baumzapfen errichtete Behausungen von fantasiereichen Spielen zeugen. Daneben eine herrschaftliche Rittertafel mit einem geschnitzten Thronstuhl, natürlich eine Einladung zum Verweilen. Doch bald treibt die Neugier die Kinder weiter, von einem Infowürfel 28 ALPE | Sommer

„Zergangen ist mein Herzeweh seit dass nun fließen will der Schnee von Seiser Alm und Flagg. Das will mir wohl behagen. Ich hör die Vöglein groß und klein In meinem Wald am Hauenstein.“


JÄGERSTUBE Die Familie Urthaler hat sich dazu entschlossen, ein Gourmetrestaurant der ganz besonderen Art zu eröffnen und wagte vor 10 Jahren eine Investition in ein Unikat. In einen Holzbau, der in dieser Größe noch nie verwirklicht wurde. Als Pionier wusste die Hoteliersfamilie damals nicht, wie das Hotel in zehn Jahren aussehen wird und dass sie Trendsetter für eine neue Hotelgeneration werden würde. Kompromisslose Qualität hat ihren Preis und zeigt ihren Wert damals wie heute. Lassen Sie sich selbst davon überzeugen, wir verführen Sie in die Welt der Genüsse. Erleben Sie exquisite Haute Cuisine gepaart mit der traditionellen Südtiroler Küche – jedes Produkt wird so zubereitet, dass sein Eigengeschmack erhalten und hervorgehoben wird. Ehrlich und leicht, exquisit und einzigartig, südtirolerisch und international. Alle Speisen werden der Jahreszeit entsprechend, ausschließlich mit frischen Produkten, für Sie zubereitet.

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Jung, frisch, dynamisch: Die Brauer und ihr Bier

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Antonius: Das junge Bier aus Völs am Schlern Seit März 2012 mischt ein junges Unternehmerpaar mit der jüngsten und höchstgelegenen Brauerei Südtirols die heimische Bierszene auf.

D

och, natürlich bist du kompliziert“, sagt Karin Obrist und schaut ihren Lebensund Geschäftspartner Daniel Anrather nachdenklich an. Die beiden sitzen an einem großen Tisch im Kellerlokal der „Privatbrauerei Antonius“ in St. Anton, einer Fraktion der Gemeinde Völs am Schlern. Man ist geneigt, der jungen Frau mit dem lebhaften, offenen Gesicht Glauben zu schenken: Ein schlichteres Naturell als jenes des Daniel Anrather, einziger Spross der „Weißes Rössl“-Wirtsleute in Bozen, hätte wohl kaum im Alter von nur 27 Jahren die im doppelten Wortsinn jüngste und dazu die höchstgelegene Brauerei Südtirols gegründet. Allerdings, gibt er zu bedenken, ohne seine Partnerin Karin würde er wohl heute noch in der Küche des elterlichen Gastlokals seine Brauversuche anstellen, gäbe es in Südtirol wie in den letzten fast 70 Jahren immer noch nur eine einzige Brauerei und würde er vermutlich weiterhin wöchentlich über zwei Grenzen nach Norden fahren, um die dortige Bier-Vielfalt zu genießen und sich inspirieren zu lassen. Denn die Vielfalt, die fehlte dem überzeugten Biertrinker; es müssten ja, räumt er verschmitzt ein, nicht gleich über 1.200 Sorten wie im nördlichen Ausland sein, aber mehr als nur eine Sorte wäre schon schön, fand er. Nun ist ja bekanntlich Südtirol ein Weinland – eine Bierkultur sucht man vergeblich: Bier wird hierzulande „nur“ getrunken, kultiviert im vielfachen Wortsinn wird Wein, und zwar ungeachtet der Tatsachen, dass Bier seit mehr als 6.000 Jahren die Geschichte und die Geschicke der Menschheit begleitet, und dass es darüber hinaus auch heute noch, dank seines hohen Nährwertes, als Lebensmittel anerkannt wird: So bewirbt der „Deutsche Brau-Bund“ das flüssige Gold als „sicheres Lebensmittel seit 496 Jahren“. Die Südtiroler aber blieben beim Wein - nur Anrather ließ sich von diesem relativ „feindlichen“ Umfeld nicht beirren und war kaum volljährig, als

er im Familienkreis verkündete, dass er „eine Brauerei gründen“ wolle. Es sollte noch knapp zehn Jahre und einige Rückschläge dauern, bis sein Lebenstraum kein solcher mehr war und er in Völs am Schlern sein erstes, selbst gebrautes Bier abfüllen konnte. Eine der ersten Hürden, die er auf dem Weg dorthin zu bewältigen hatte, war seine nicht biertrinkende Freundin: Die wollte nämlich erst einmal eingeschworen werden auf die Vorzüge, die geschmackliche Vielfalt und das kreative Potential des Getränks, mit dem sie – ganz Südtirolerin - bis dahin nicht das Geringste am Hut gehabt hatte. Anrathers Bemühungen waren offensichtlich von Erfolg gekrönt: Heute strahlen Karin Obrists Augen, wenn sie durch die Brauerei führt und verspricht, dass „Bier in seiner Gestaltung viel komplexer ist als Wein, und überhaupt viel kreativer. Wer weiß“, lacht sie, „vielleicht werde ich ja noch Bier-Sommelière“. War nämlich bis vor ein paar Jahrzehnten Bier in der Spitzengastronomie noch verpönt, so bieten spätestens seit der Jahrtausendwende vor allem hochkarätige Restaurants und Lokale eine Bier-Auswahl an, die nach Beratung und fachgerechtem Umgang mit der Ware verlangt. Bier gehört also längst nicht mehr „nur“ auf Festwiesen und in Bierzelte - was übrigens von dem filigran-eleganten Look der Biergläser aus dem Hause „Antonius“ bezeugt wird.

„Schauen Sie“, nimmt Anrather den Faden wieder auf, „ich stamme aus Kaltern, Karin aus Klausen, beide leben wir in Bozen. Unsere Brauerei aber steht in Völs am Schlern. Geeignete Standorte gab es mehrere, und wir hätten das Geschäft bequemer, vermutlich auch billiger haben können. Aber: Hier und nur hier sprudelt das Schlernwasser direkt aus dem Berg, und zwar exakt so, wie unser Bier es verlangt. Und zumal – denn das wird ja meist übersehen – Bier je nach Stärke zu mindestens 80 Prozent aus Wasser besteht, gab es für uns keinen Zweifel: Unsere Brauerei gehört hierher, unser Bier wird ‚Antonius’ heißen. Ach ja“, »

Text: Silvia Rier Fotos: Helmuth Rier

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der Brauprozess, danach muss das „Antonius“-Bier innerhalb von sechs Monaten getrunken sein. Da müssten Planung und Logistik schon stimmen, aber zum Glück habe er ja seinen General, der sich um alles Praktische kümmere, sagt er lachend.

Schlernwasser. So schwierig sei das aber gar nicht, meint Karin (der General), denn die Nachfrage nach dem Bier aus Völs am Schlern übersteigt das Angebot bei weitem. Sogar aus Bayern(!) wird „Antonius“ nachgefragt, und das junge Paar musste seinen Betrieb schon bald nach der Eröffnung erweitern: Die ursprünglich geplante Kapazität wurde verdreifacht und auf aktuell 30.000 hl erhöht. Doch sind es nach wie vor nicht mehr als acht Hände, die den Betrieb am Laufen halten: außer Karin, Daniel und ihrem Braumeister auch noch der Lehrling Erich Silbernagl aus Kastelruth. Erich wird in ein paar Jahren, so Anrather stolz, einer der ganz, ganz wenigen Südtiroler Braumeister sein. Ja, sie hätten schon noch einiges vor, meint das Unternehmerpaar, und beide lachen. Man glaubt ihnen aufs Wort – wie auch nicht? Haben sie doch trotz ihrer sehr jungen Jahre – Daniel ist 27, Karin 30 - in kürzester Zeit aus dem Nichts ein florierendes Unternehmen aufgebaut. Aber nein, Genaues wollen sie nicht verraten, „nur so viel“, lacht Anrather: „Bier ist meine große Leidenschaft, es besteht zum weitaus größten Teil aus Wasser - und das beste Wasser haben wir hier gefunden.“ Sagt’s, legt seiner Freundin den Arm um die Schulter und pfeift nach den drei Hunden, die das junge Paar von der Straße gerettet hat. Die müssten jetzt aber endlich ausgeführt werden. « In Völs am Schlern: Blaues Gold wird flüssiges Gold

wirft er noch hinterher, „die schöne Umgebung und die aufgeschlossenen Menschen hier haben uns die Standort-Wahl auch erleichtert.“ Zwar sei es, erzählt Anrather weiter, inzwischen durchaus üblich, das vor Ort vorkommende Wasser aufzubereiten, wenn es den Anforderungen des Braumeisters bzw. des Bieres nicht entspricht. Diese Praxis sei gang und gäbe und laufe auch dem berühmt-berüchtigten deutschen Reinheitsgebot von 1516 nicht zuwider. Er aber wolle, sagt Anrather, ein durch und durch ehrliches, ein sauberes Bier, und so scheint es nur konsequent, dass er nicht nur auf natürliches, unbehandeltes Quellwasser setzt, sondern auch auf die allenthalben praktizierte Pasteurisierung im Sinne längerer Haltbarkeit verzichtet: Vier Wochen dauert

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Zwetschgenknödel Süße Knödel aus Kartoffelteig, mit den Früchten der Saison gefüllt, findet man in Südtirols Küche häufig. Sie sind eine beliebte Nachspeise, besonders bei Kindern.

20 Zwetschgen 150 g Butter 100 g Brösel Zimt Zucker

Zubereitung Die Kartoffeln mit Schale in Wasser gar kochen. Noch heiß schälen, durch die Kartoffelpresse drücken und erkalten lassen. Das Mehl, die weiche Butter, die Eier und 1 Prise Salz dazugeben und zu einem glatten Teig kneten. Wenn der Teig noch klebt und nicht formbar ist, etwas mehr Mehl zugeben. Den Teig zu einem Kloß formen und etwas ruhen lassen. In der Zwischenzeit Wasser zum Kochen bringen und wenig Salz hinzufügen. Die Zwetschgen waschen, abtrocknen und entkernen. In jede Zwetschge einen halben Würfelzucker geben. Den Kartoffelteig auf einer bemehlten Fläche ca. 1 cm dick ausrollen. Kleine Stücke vom Teig nehmen, jede Zwetschge ganz mit Kartoffelteig umhüllen und Knödel formen. Ins siedende Wasser geben und die Hitze reduzieren, damit die Knödel 10 Minuten ziehen können. In der Zwischenzeit die 150 g Butter in einer flachen Pfanne zergehen lassen, die Brösel und den Zucker dazugeben und unter ständigem Rühren anrösten. Zum Schluss den Zimt dazugeben und die Knödel in den Bröseln wälzen. Man kann anstelle der Zwetschgen auch Marillen oder Erdbeeren verwenden.

Foto: Helmuth Rier

Zutaten Für den Kartoffelteig: 800 g frisch gekochte Kartoffeln 250 g Mehl 5 Esslöffel Grieß 50 g Butter 2 Eier Salz

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Frisch vom Feld „Ich möchte die Geschichte einer Speise kennen. Ich möchte wissen, woher die Nahrung kommt. Ich stelle mir gerne die Hände derer vor, die das, was ich esse, angebaut, verarbeitet und gekocht haben“, sagt Carlo Petrini, Gründer von Slow Food. Er hatte die Idee, Märkte zu organisieren, wo die Bauern ihre Produkte verkaufen können. Eine Idee, die sich weltweit in kürzester Zeit verbreitet hat, und die im Sommer 1992 auch Bauern in Kastelruth umgesetzt haben.

Viele Kunden besuchen jede Woche „ihren Markt“, am Dienstag in Seis, am Freitag in Kastelruth oder am Samstag in Völs. Auf dem Bauernmarkt in Seis sind dieselben Standbetreiber wie in Kastelruth zu finden. Für Kunden, die größere Mengen einkaufen möchten, liegt der Markt günstig, da er mit dem Auto erreichbar ist. Auch wegen der besonderen Atmosphäre, die sich vom Einkaufen im Supermarkt sehr unterscheidet, sind die Bauernmärkte beliebt. Marktbesucher können die verschiedenen Sorten Äpfel, die Kirschen oder Beeren verkosten, und die Bäuerinnen erklären mal schnell nebenbei, wie lange die Pfirsichmarmelade kochen muss, damit sie schön fruchtig schmeckt oder welche Äpfel sich am besten für den beliebten Südtiroler Apfelstrudel eignen. Auch beim Kräuterstand vom Pfle-

gerhof aus St. Oswald gibt es immer wieder etwas Neues zu entdecken. Martha Mulser hat es sich mit ihrer Tochter Cornelia zur Aufgabe gemacht, alte Pflanzenarten neu zu entdecken. Tomaten zum Beispiel, die auch auf 1.000 Metern ü.d.M. gut wachsen, oder alte Gemüsesorten wie die Pastinake und die Zuckerwurzel. Jedes Jahr wieder begeistern sich die Kunden über verschiedene Basilikumarten, Ananassalbei, Orangenminze oder die stark duftende Zitronenverbene. Außerdem bietet die Bäuerin Kräutersalben, Sirup, Kräutersalz und viele interessante Teemischungen an. Einige der Bauern verkaufen ihre Produkte auch ab Hof und etliche Kunden nutzen diese Gelegenheit auch unter der Woche.

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anz bescheiden haben sie angefangen, die Kastelruther Bauern auf dem ersten Bauernmarkt Südtirols: Sie verkauften Kartoffeln, Gemüse, Beeren und Obst, das, was sie auf ihrem Südtiroler Hof anbauen. Besonders die Gäste und Sommerfrischler waren begeistert von der Möglichkeit, frische Produkte aus der Umgebung kaufen zu können. „Am Anfang sind wir von den Kastelruthern schon ein wenig belächelt worden. Doch dann haben uns immer mehr Kunden ihr Vertrauen geschenkt, und heute haben wir eine feste Stammkundschaft unter den Einheimischen. Die Ersten warten schon in der Früh um halb acht am Dorfplatz auf uns“, sagt Burgi Schieder, Bäuerin auf dem Lafreider Hof, die schon seit über 20 Jahren auf dem Bauernmarkt Obst und Gemüse verkauft. Jedes Jahr muss die Gruppe der Standbetreiber von neuem schauen, wie sich der Markt entwickelt. Neue Produkte sind immer willkommen, so wie vor zwei Jahren der Käsestand eines jungen Bauern aus Kastelruth.

Text: Barbara Pichler Fotos: Helmuth Rier

Bei den Marktständen wird mit den Bäuerinnen geplaudert und die Ware begutachtet, werden Tipps ausgetauscht und gute Ratschläge gegeben, wie die Kunden Obst und Gemüse am besten verarbeiten können. Die Bauern wissen, was sie verkaufen und was sich daraus machen lässt. Sie haben schon viel Zeit mit ihrem Produkt verbracht. Was es auf den drei Bauernmärkten zu kaufen gibt, spiegelt die Kulturlandschaft in der Ferienregion Seiser Alm wider. Das Obst und Gemüse und die Produkte, die daraus entstehen, wachsen auf einer Meereshöhe zwischen 600 und 1.100 Metern. Die Bauern setzen auf Tradition. Auch die Kochkunst besinnt sich wieder der bodenständigen und herzhaften Südtiroler Küche, doch immer mit einem Seitenblick in die Kochtöpfe des Südens. Und dieser Trend findet sich auf den Bauernmärkten wieder. Der Vielfalt und Experimentierfreude der Bauern sind hier keine Grenzen gesetzt. Südtirols Bauerngärten sind ein Paradies und immer mehr Menschen wollen sich in Zeiten von Lebensmittelskandalen daraus bedienen.

Termine Kastelruth: jeden Freitag ab 8.00 Uhr auf dem Dorfplatz (07.06. - 25.10.2013) Seis am Schlern: jeden Dienstag ab 8.00 Uhr auf dem O.v.Wolkenstein-Platz (09.07. - 24.09.2013) Völs am Schlern: jeden Samstag ab 8.00 Uhr auf dem Dorfplatz (01.06. - 26.10.2013)

Sommer | ALPE 35


In Völs verkaufen Bauern seit 17 Jahren ihre Produkte auf einem Markt. Ganz klein angefangen hat man auch dort, im Garten eines Gasthauses. Mittlerweile stehen die Marktstände des Völser Bauernmarktes jeden Samstag auf dem Dorfplatz. Die Bauern verkaufen Obst und Gemüse, Marmelade, Sirup, Schnäpse, Honig, Käse und auch Gestecke aus getrockneten Blumen und Gräsern. Auf drei größeren Märkten im Sommer kochen die Völser Bäuerinnen typische bäuerliche Gerichte, während die Weinbauern der Umgebung ihren Wein anbieten. Gretl Verant, vom Fingerhof aus Völser Aicha, war von Anfang an dabei und begeistert von der Idee, auch weil es ein willkommener Zuverdienst für einen Bauernhof ist. „Die Arbeit unter der Woche auf dem Feld ist sehr mühsam, denn bei so einer kleinen Produktion muss alles händisch gemacht werden. Aber im Laufe der Jahre haben die Kunden unsere Produkte schätzen gelernt, und dadurch, dass wir ja selbst am Stand stehen und die Menschen uns kennenlernen, bauen wir auch Vertrauen auf. Ich freue mich jeden Samstag wieder, meine Kunden zu sehen“, sagt Gretl Verant. Für jede neue Geschäftsidee braucht es Zeit und Durchhaltevermögen, meint auch Günther Tschager aus Völser Aicha. Er hat die Arbeit am Bauernmarkt quasi von seiner Mutter geerbt. Die Untergamperbäuerin war eine begeisterte Marktfrau. Auch sie liebte das Markttreiben, um dort ihr mit viel Sorgfalt gezogenes Obst und Gemüse zu verkaufen. Jetzt steht der Jungbauer jeden Samstag selbst auf dem Bauernmarkt, bei der Arbeit auf dem Feld hilft die ganze Familie mit. „Landwirtschaft ist immer eine Herausforderung, zumal es immer wieder auch Überraschungen mit dem Wetter gibt. Es braucht halt Freude und viel Einsatz, sonst schafft man die Arbeit nicht“, sagt Günther Tschager. « 36 ALPE | Sommer


Natürlich und frisch » Herzhaft frische Produkte beleben Körper, Geist und Seele. In der Natur liegt die Kraft, die uns vital und gesund erhält.

Delicio Apfelsaft

Lafreider Hof

Biokräuterhof Pflegerhof

Seis am Schlern · St. Vigil 15 · Tel. +39 0471 705 184 www.simmelemueller.com · info@simmelemueller.com

Kastelruth · Tisens 31 · +39 329 333 58 58 www.lafreiderhof.com · info@lafreiderhof.com

Seis am Schlern · St. Oswald 24 · Tel.+39 0471 706 771 www.pflegerhof.com · info@pflegerhof.com

Berg-Apfelsaft | Apfelessig | Apfelcyder | Äpfel Verkauf direkt ab Hof und in ausgewählten Geschäften, Hotels und Gastbetrieben, auch Online-Verkauf möglich.

Frisches Obst | Gemüse | Fruchtaufstriche | Apfelsaft Juni/Juli: Kirschen | ab August versch. Apfelsorten Verkauf direkt ab Hof oder auf den Bauernmärkten von Kastelruth und Seis am Schlern

Großes Sortiment an Kräuterprodukten über 500 verschiedene Kräuterjungpflanzen Hofladen: Mo bis Sa von 10 - 17 durchgehend geöffnet oder nach telefonischer Vereinbarung (Hofführungen)

Puntschiedhof

Hofkäserei Hof Zu Fall

Destillerie Zu Plun

Seis am Schlern · St. Vigil 11 · Tel. +39 0471 705 219 Mobil +39 328 206 08 64 holiday-home24.com/anton-puntschiedhof@dnet.it

Seis am Schlern · St. Valentin 16 · Tel. +39 328 456 17 35 www.fallhof.com · info@fallhof.com

Seis am Schlern · Seiser Alm Str. 9 Tel. +39 335 600 95 56 · www.zuplun.it · info@zuplun.it

Weichkäse | Schnittkäse | Lagerkäse aus Kuh-Rohmilch aus Eigenproduktion Hofladen: Freitag von 16 - 19 Uhr oder auf den Bauernmärkten von Kastelruth und Seis am Schlern

Verschiedene Destillate | Grappa Gin | Rhum | Balsamico Essig Verkauf und Verkostung nach telefonischer Vereinbarung oder in ausgewählten Geschäften und Hotels

Obst | Gemüse | verschiedene Apfelsorten | Apfelsaft Verkauf direkt ab Hof oder auf den Bauernmärkten von Kastelruth und Seis am Schlern

Weingut Bessererhof

Weingut Gumphof

Biolandhof Hanig

Völs am Schlern · Prösler Ried 10 · Tel. +39 0471 601 011 Mobil +39 338 323 05 50 · www.bessererhof.it

Völs am Schlern · Prösler Ried 8 · Tel. +39 0471 601 190 Mobil 335 129 39 15 · www.gumphof.it · info@gumphof.it

Völs am Schlern (Völser Aicha) · Oberaicha 22 Tel. +39 0471 601 028 · www.hanighof.com

Weißburgunder | Chardonnay | Sauvignon | Sylvaner Gewürztraminer | Goldmuskateller | Kerner | Zweigelt Ganzjährig Weinverkauf ab Hof. Verkauf, Kellerführungen und Weinverkostungen nach Voranmeldung.

Südtiroler Weißburgunder | Sauvignon Gewürztraminer | Vernatsch | Blauburgunder Verkauf und Verkostung direkt ab Hof nach telefonischer Voranmeldung und in ausgewählten Geschäften

Destillate | Apfel-/Traubensaft | diverse Sirupe Himbeeren | Äpfel | Nüsse | Fruchtaufstriche Verkauf ab Hof nach telefonischer Vereinbarung oder auf dem Völser Bauernmarkt

Hiebler Hof

Partschiller Hof Bioland

Prackfoler Hof

Völs am Schlern · Schlernstr. 45 · Tel. +39 0471 725 146 www.hieblerhof.it · info@hieblerhof.it

Völs am Schlern · Völser Ried 17 · Tel. +39 0471 725 254 www.partschillerhof.it · info@partschillerhof.it

Völs am Schlern (Völser Aicha) · Unteraicha 10 Tel. +39 0471 601 532 · www.prackfolerhof.it

Verschiedenste Honigarten Bienenwachs | Kerzen | Mittelwände Ganzjährig Verkauf von Honig ab Hof oder auf dem Völser Bauernmarkt

Frische Himbeeren | Holunderblütensirup Fruchtsirupe | Marmeladen | Himbeer-Weinessig Verkauf ab Hof nach telefonischer Vereinbarung oder bei der Radstation Bios in Atzwang

Konfitüren | Holundersirup | Eigenbauweine Natursouvenirs | Kräuterkissen | Duftkerzen u.v.m. Bauernladele: Dienstag und Donnerstag 15 - 18 Uhr oder nach telefonischer Vereinbarung

Salmsein - Biohof

Tschoyhof

Untergamper Hof

Völs am Schlern · St. Konstantin 42 · Tel. +39 0471 708 038 www. salmsein-biohof.com · info@salmsein-biohof.com

Völs am Schlern · Christophbildweg 4 Mobil +39 339 573 22 95 · paula.karbon@gmail.com

Völs am Schlern (Völser Aicha) · St. Kathrein 22 Tel.+39 349 392 43 79 · untergamperhof@rolmail.net

Bio-Speck und Fleisch aus eigener Freilandhaltung Kartoffel | Berggetreide | Brote | Biosee und Grill Hofladen: Dienstag 17 - 19 Uhr, Samstag 7.30 - 11.30 Uhr oder nach telefonischer Vereinbarung

Trockengestecke | Gartensträuße | Heufiguren Duftsäckchen | Dekorationen Hofladen: Dienstag bis Donnerstag von 8 bis 12 Uhr oder auf dem Völser Bauernmarkt

Eier | Himbeeren | Nüsse | Zwetschgen Gemüse | Kartoffeln | Sauerkraut Verkauf ab Hof nach telefonischer Vereinbarung oder auf dem Völser Bauernmarkt

www.seiseralm.it/bauernprodukte

Sommer | ALPE 37

Fotos: EOS/Frieder Blickle, EOS/Max Lautenschläger

Unsere Bauern haben nur das Beste aus der Natur zu bieten: frisches Obst und Gemüse, Kräuter, Essig, Sauerkraut, Freilandeier, Käse, Brot, Fleisch, Honig, Säfte und Sirupe, fruchtige Konfitüren und Brotaufstriche, Wein u.v.m. In Kastelruth, Seis und Völs am Schlern gedeihen in sonniger Lage und natürlicher Umgebung allerlei Köstlichkeiten, die von den passionierten Landwirten ab Hof, auf dem Bauernmarkt oder in ausgesuchten Fachgeschäften zum Verkauf angeboten werden. Es ist eine Frage des Geschmacks und des Anspruchs, was auf den Tisch kommt. Unsere Bauern sorgen mit heimischen, qualitativ hochwertigen Delikatessen für die Vielfalt. Sie haben als Konsument die Wahl!


Vorschau Sommer 2013

> 7./8. Juni 2013

> 14. bis 16. Juni 2013

> Juli 2013

> 9. bis 29. Juli 2013

Großes Open Air der Kastelruther Spatzen

31. Oswald von Wolkenstein-Ritt

Laufmonat Juli und Seiser Alm Halbmarathon

Schlern International Music Festival

Am 7. und 8. Juni sorgt die Gruppe rund um Norbert Rier für Volksmusikstimmung unter freiem Himmel. Bereits zum 17. Mal laden die weltbekannten Volksmusiker aus Kastelruth zum Open Air. Aber auch nach all den Jahren ist die Faszination des Konzerts ungebrochen: Zu Tausenden strömen die Fans an diesem Juni-Wochenende nach Seis, um die herrliche Kulisse unter freiem Himmel zu genießen und die Spatzen live zu erleben. Ein besonderes Erlebnis für jeden eingefleischten Fan.

Im Galopp ins Mittelalter: Die Dörfer unterhalb der Seiser Alm stehen vom 14. bis zum 16. Juni 2013 im Zeichen der größten Reitveranstaltung Süd­ tirols. Insgesamt 36 Mannschaften stellen sich beim Oswald von Wolkenstein-Ritt hoch zu Ross vier anspruchsvollen Reitturnieren. Die Eröffnungsfeierlichkeiten samt Festeinzug und Dorffest finden in Kastelruth statt. Am Sonntag ziehen die Zuschauer zu Fuß oder mit kostenlosen Shuttlebussen gemeinsam mit den Reitern von Wettkampf zu Wettkampf. Zum Abschluss der Turniere findet die Siegerehrung auf Schloss Prösels statt, wo – ganz nach Art des Wolkensteiners – ausgiebig gefeiert wird.

Mit dem 1. Seiser Alm Halbmarathon am 7. Juli, dem Trainingscamp der Marathonstars aus Kenia und der Running Shoe Experience steht der Monat Juli auf der Seiser Alm ganz im Zeichen des Laufens. Der Seiser Alm Halbmarathon auf der größten Hochalm Europas ist nicht nur wegen seiner atemberaubenden Kulisse eine faszinierende Laufveranstaltung, sondern stellt auch wegen seiner ca. 500 Höhenmeter eine besondere Herausforderung dar. Zum zweiten Mal in Folge findet 2013 der Laufschuhtest Seiser Alm Running Shoe Experience statt. Am 28 und 29. Juli haben alle Interessierten die Möglichkeit, die neuen Modelle der Laufschuhkollektion 2014 von den weltweit führenden Herstellern zu testen. Vom 29. Juni bis zum 13. Juli 2013 versammeln sich einige der weltbesten Marathonläufer auf der Seiser Alm, um sich dort auf die Herbstmarathons vorzubereiten. Am 7. Juli werden die Marathonstars die Teilnehmer des Seiser Alm Halbmarathons begleiten und motivieren.

Auch die 11. Ausgabe des Schlern International Music Festivals bietet die seltene Gelegenheit, Konzerte vieler bekannter und berühmter Musiker in der Ferienregion Seiser Alm mitzuerleben. Stargäste des Festivals 2013 sind der in Musikkreisen als „pianistisches Phänomen der Extraklasse“ bekannte russische Pianist Nikolai Lugansky, Yuri Bashmet, ein überragender Violinist unserer Zeit, die fulminante Geigerin Dora Schwarzberg und der bekannte Dirigent und Cellist Alexander Rudin. Mit dabei ist zum wiederholten Male auch der weltberühmte Bariton Vladimir Chernov. Auf dem Festivalprogramm stehen auch heuer wieder, neben einem Internationalen Wettbewerb, Meisterklassen und Workshops, rund 30 Nachmittags- und Abendkonzerte, an denen sich renommierte Musikprofessoren und junge Künstler aus Nord- und Südamerika, Asien und Europa beteiligen. Alle Konzerte, alle Meisterklassen und alle Workshops stehen Gästen und Einheimischen kostenlos offen. Nur für die Starkonzerte muss Eintritt bezahlt werden.

> Sommer 2013

Sommer auf Schloss Prösels Auf Schloss Prösels werden zauberhafte Matinées und niveauvolle Abende geboten. Das hochwertige Repertoire der Künstler reicht von den feinen Klängen der Klassik über bodenständige Blasmusik bis hin zu anspruchsvollem Jazz. Wer an den Veranstaltungen nicht teilnehmen kann, gelangt über Führungen in das historische Gemäuer. www.schloss-proesels.it

www.ovwritt.com

www.seiseralm.it/running

www.schlernmusicfestival.eu

38 ALPE | Sommer


Foto: SAM/Helmuth Rier

> Sommer 2013

> Sommer 2013

> 25. August 2013

> 1. bis 31. Oktober 2013

Ein Sommer für Familien

Wanderungen für Blumenfreunde

Traditionelles Almfest auf dem Puflatsch

36. Völser Kuchlkastl

Im Sommer verwandelt sich die Seiser Alm in ein Familienparadies: Bei einer Schatzsuche am Meeresgrund, einer aufregenden Forschungsreise in die Blumen- und Tierwelt und einem Ausflug in die geheime Welt der Musik können Kinder und Eltern unmittelbar das eindrucksvolle Naturjuwel Schlern-Rosengarten spüren und begreifen. Gemeinsam mit Hexe Martha begeben sich Kinder und Eltern auf die Spuren der Hexen und Hexenmeister. Ob gespenstische Nachtwanderung, Basteln von kleinen Kräuterhexen oder Entdeckungssuche nach geheimen Zeichen, magische Wochen sind garantiert. Wer das Leben auf dem Bauernhof erkunden möchte, auf den wartet das Erlebnis Bauernhof. Neben tierischen Erlebnissen mit Kuh und Pferd erwartet Familien auch der Weg vom Korn zum Mehl. Auch im Brotbacken können sich die kleinen und großen Bäuerinnen und Bauern üben.

Rund 790 Blüten- und Farnpflanzen mit unterschiedlichsten Aussehen und Herkunft können im Gebiet um den Schlern im Laufe eines Jahres angetroffen werden. Typische Alpenblumen, aber auch botanische Raritäten gedeihen auf den Almmatten, Weiden und Schuttkarren. Das Amt für Naturparke organisiert in Zusammenarbeit mit den Tourismusvereinen der Naturparkgemeinden alljährlich rund 30 geführte Wanderungen mit dem erfahrenen Naturparkwanderführer Riccardo Insam.

Am Sonntag, den 25. August, wird auf dem Puflatsch auf der Seiser Alm die letzte Almmahdwoche, die Schutzengelwehrwoche, mit der traditionellen Mahd, der Almmesse sowie dem Kochen und Verkosten von typischen Bauerngerichten authentisch nachinszeniert. Nach einem stärkenden „Morget­essen“ (Frühstück) mit Almmus und Brennsuppe rufen die Goaßlschnöller zur Heiligen Messe zusammen. Anschließend wird die Alm­ordnung verlesen und ab 12:00 Uhr gibt es Mittagessen mit „woazenen Knedel“, Fleischsuppe, Gulasch, Krautsalat, Strauben und „Tschottplattln“. Am Nachmittag führen die Almleute das traditionelle Heumähen vor, einschließlich des Einfassens des Heus in Tücher. Auf die kleinen Besucher wartet Heuhüpfen in echtem Almheu.

www.seiseralm.it

www.seiseralm.it > 9. Juli bis 12. August 2013

Summer Classics in Seis am Schlern Für Liebhaber klassischer Musik bietet Seis eine außergewöhnliche Konzertreihe an. Künstler, die vorwiegend aus Italien stammen und auf internationale Erfahrung bauen, spielen Werke großer Komponisten. Die Konzerte finden montags um 21.00 Uhr statt.

Ein Tipp für Feinschmecker und Liebhaber bodenständiger Kost: das „Kuchlkastl“ in Völs am Schlern. Seit 1978 laden die Völser Wirtsleut’ zum „Gastronomischen Oktober“ ein. Die Völser Köche, die immer wieder mit neuen alten Gerichten verblüffen, legen sich zum Saisonende noch einmal richtig ins Zeug. Es wird mit Liebe aufgetischt und mit Liebe genossen. Wer Originelles sucht, nach alten Rezepten auf verfeinerte Art zubereitet, darf sich den kulinarischen Oktober in Völs am Schlern nicht entgehen lassen. www.voelserkuchlkastl.com > 11. bis 13. Oktober 2013

Kastelruther-Spatzen-Fest in Kastelruth Drei Tage feiern, gemeinsam schöne Abende verbringen, die Kastelruther Spatzen live erleben: Das Spatzen-Fest in Kastelruth ist ein Muss für jeden echten Fan. Umgeben von der einmaligen Kulisse der Dolomiten können sich alle von den „Helden der Volksmusik“ verzaubern lassen. Denn auch die Lieder der sieben Spatzen klingen „richtig gut nur daheim in Kastelruth“.

Sommer | ALPE 39


Vorschau Winter 2013/14

> Dezember 2013

> 7. Dezember 2013

> 8. Dezember 2013

> Winter 2013/14

Kastelruther Weihnacht

Krampuslauf in Kastelruth

High Speed Race

Winterbesuch auf Schloss Prösels

Wenn der Duft von Lebkuchen, Zimt und Glühwein in der Luft liegt, dann ist wieder Adventszeit am Fuße des Schlern. Der Kastelruther Weihnachtsmarkt bietet traditionelles Handwerk und Weihnachtsgebäck und lädt zum gemütlichen Beisammensein bei Glühwein und weihnachtlichen Klängen. Der Kastelruther Weihnachtsmarkt ist der Tradition verpflichtet: selbst gestrickte Sarner, Socken und Jacken reihen sich hier neben Holz- und Krippenfiguren, neben Kerzen, Häkelarbeiten und Gefilztes. Für den kleinen Hunger kredenzen die Kastelruther Bäuerinnen Traditionelles aus der Südtiroler Küche auf.

Während der Nikolaus die guten Kinder beschenkt, hält sein unheimlicher Geselle, der Krampus, nach den unartigen Ausschau. Schon von weitem kündigt sich sein Kommen durch lautes Kuhglockengeläut an. Mit seiner hässlichen Larve und in Fell gehüllt, verbreitet er bei großen und kleinen Kindern Furcht und Schrecken.

Am 13. und 14. Dezember 2013 geben sich dann die Kastelruther Spatzen die Ehre und stimmen mit Weihnachtsliedern und besinnlichen Texten auf das Fest der Liebe ein. Termine > 05.-08. Dezember 2013 > 13.-15. Dezember 2013 > 20.-22. Dezember 2013 > 27.-29. Dezember 2013 www.kastelruther-weihnacht.com

40 ALPE | Sommer

Beim Krampuslauf in Kastelruth treffen sich Krampusgruppen aus Südtirol, Österreich und Deutschland. Mit ihren handgeschnitzten Masken und selbst genähten Kostümen ziehen sie durch die Gassen von Kastelruth.

Rasanter Winterstart: Europas größte Hochalm eröffnet die Ski-Saison 2013/2014 mit seinem legendären High Speed Rennen. Beim High Speed Race treten Mannschaften – bestehend jeweils aus vier Personen mit mindestens einer Frau - auf der 230 Meter langen Goldknopf-Speedstrecke gegeneinander an. Auf die Mannschaft, die die Strecke am schnellsten bewältigt, wartet die Trophäe der Hexe Nix.

Schloss Prösels, das majestätisch und bestens erhalten im Weiler Prösels bei Völs am Schlern liegt, lädt auch im Winter zum Besuch ein. Nach einer geführten Besichtigung der prächtigen Waffenkammern, fürstlichen Wohnräume und atemberaubenden Wendeltreppen, findet der Ausflug ins Mittelalter bei Musik und Südtiroler Spezialitäten im Rittersaal einen geselligen Abschluss. www.schloss-proesels.it

> 21. Dezember 2013

Seiser Alm Snowpark Opening Der Seiser Alm Snowpark präsentiert sich pünktlich zum Winterauftakt perfekt geplant und geshapt: Für Speis, Trank und gute Musik zum Saisonstart ist bestens gesorgt. www.kinglaurinpark.it

> 4. Januar 2014

Fan & Fun mit Denise Karbon und Peter Fill Das traditionelle Fanclubrennen ist Wettkampf und Gaudi zugleich. Auf der Seiser Alm messen sich Skibegeisterte bei einem Riesentorlauf und haben dabei die Chance, die beiden Skistars besser kennen zu lernen. Infos unter www.denisekarbon.it und www.peterfill.com


Foto: SAM/Helmuth Rier

Running oder Halbmarathon

> 16. Januar 2014

> 19. Januar 2014

> 9. März 2014

Südtirol Moonlight Classic Seiser Alm

Seiser Alm Wintergolfturnier

Das Blaue Band Rennen der Seiser Alm

Das Langlaufrennen im Mondschein feiert 2014 seine achte Auflage. Wenn es draußen dunkel wird, schnallen die Teilnehmer des Moonlight Classic Marathons ihre Langlaufskier an: 20 oder 36 Kilometer lang gleiten sie von Compatsch aus durch die gleißende Winterlandschaft. Aber auch für die Zuschauer ist der „Südtirol Moonlight Classic Seiser Alm“ und sein Rundum-Programm ein Erlebnis – samt Skishow mit den Langlauf-Veteranen, Alphornklängen in der romantischen Stille der Nacht und traditionellen Speisen. Und wenn dann die Sieger feststehen, wird gefeiert – bis zur allerletzten Bahnfahrt ins Tal.

Auf Schnee Golf spielen und dabei ein traumhaftes Panorama genießen: Am 19. Januar 2014 erwartet alle Golfliebhaber dieses besondere Highlight. Gespielt wird über 9 Loch von je 61 bis 1150 Meter Länge. Auf Ski, Snowboard oder Rodel geht’s für die Golfer von Loch zu Loch. Die Fairways sind weiß statt grün, die Greens Whites und die Golfbälle heben sich mit ihren knalligen Farben vom weißen Schnee ab. Für Verpflegung und Musik entlang des Golf-Parcours ist gesorgt.

Was hat ein Skirennen auf der Seiser Alm mit dem einstigen Wettlauf um die schnellste Atlantiküberquerung gemein? Wenn sich am 9. März Skibegeisterte aller Altersstufen auf der Goldknopfpiste auf der Seiser Alm tummeln, dann geht es beim gleichnamigen Rennen um die begehrte Blaue Band Trophäe. Das Blaue Band Rennen der Seiser Alm ist eine alpine Kombination aus Abfahrtslauf und Slalom. Der Schnellste jeder Kategorie wird mit der Blauen Band Trophäe ausgezeichnet, wie sie einst den schnellsten Luxuslinern nach einer Wettfahrt über den Atlantik zustand.

www.moonlightclassic.info

> 2. bis 9. März 2014

Swing on Snow Winter Music Festival

Weitere Winter Events > 1. Februar 2014 Raiffeisen Ski King www.kinglaurinpark.it > 1. März 2014 Seiser Alm Snowboard Event www.kinglaurinpark.it > 5. April 2014 Matschweekend www.kinglaurinpark.it

www.dasblaueband.it

8 Tage Musik auf der Seiser Alm, den Hütten und in den Dörfern am Fuße des Schlern, volkstümliche Klänge, Musikgruppen aus dem gesamten Alpenraum, ausgelassene Stimmung: Das wird Swing on Snow 2014. Zum neunten Mal in Folge bietet das alpine Musikfestival einen Mix aus traditioneller Volksmusik mit Jazz, Soul, Pop und Klassik. www.swingonsnow.com

Sommer | ALPE 41


Foto: Golfclub St. Vigil Seis

Gesehen & gehört

Dem Spiel mit dem kleinen, weißen Ball hat sich Oswald von Wolkenstein vermutlich nicht gewidmet, aber er kannte ohne Zweifel dieses Spiel mit Ball und Schläger, das schon aus dem alten Ägypten überliefert ist. Seither ist viel Wasser über den Schlern herabgeflossen und für alle Golfliebhaber geht’s 2013 auf dem neu eröffneten Golfplatz St. Vigil Seis wieder mit Schwung durch den Sommer. Foto: SAM

Krampuslauf in Kastelruth Am 7. Dezember findet der 2. Kastelruther Krampuslauf statt. Über 500 „Tuifl“ aus Südtirol, Österreich, Deutschland und der Schweiz hatten beim ersten Lauf 2011 teilgenommen. Auch dieses Jahr sind wieder über 30 Gruppen beim wilden Treiben im Dorfzentrum von Kastelruth mit dabei. Entlang der Gassen des historischen Dorfkerns ziehen die schaurigen Teufelsgestalten durch das Dorf und verwandeln Kastelruth in einen Hexenkessel. Für die Organisation und das Rahmenprogramm ist der Verein „Kastelruther Tuifl“ zuständig.

Foto: Helmuth Rier

Quiksilver-Shooting auf der Seiser Alm Von Sonnenaufgang bis Sonnenuntergang fing die bekannte Outdoor-Modemarke „Quiksilver“ am Ende der Wintersaison spektakuläre Jumps im Snowpark Seiser Alm ein. Die Free­rider-Weltklasse rund um Teo Konttinen, Ulrik Badertscher, Kim Rune Hansen, Billy Morgan, Sparrow Knox, Dan „Danimals“ Liedahl und Zebbe Landmark versammelte sich für das internationale Team-Shooting auf Europas größter Hochalm. Die Crew schwärmte vom eindrucksvollen Dolomitenpanorama und will im nächsten Jahr wiederkommen. Neben Quiksilver zog es diesen Winter auch die Marken „Chervò“ und „Tatonka“ für Fotoaufnahmen auf die Seiser Alm.

IMPRESSUM. ALPE: Registriert beim Gericht Bozen, Dekret Nr. 9/2002 R.St. Herausgeber: Seiser Alm Marketing, Dorfstr. 15, 39050 Völs am Schlern, Tel. +39 0471 709 600, Fax +39 0471 704 199, info@seiseralm.it. Schriftleiter: Alex Andreis. Redaktion: Elisabeth Augustin, Rosa Maria Erlacher, Barbara Pichler, Silvia Rier, Michaela Baur, André Bechtold, Daniela Kremer. Werbung: Sabine Demetz, Christoph Trocker. Übersetzungen: Perkmann Translations. Grafik: Komma Graphik. Druck: Litopat, Verona. Auflage: 50.000

42 ALPE | Sommer


Fris c

h

e vo uns n e Bau ren ern

Ihr neuer Supermarkt im Herzen von Kastelruth bietet Ihnen ein reichhaltiges Angebot an Lebensmitteln erster Qualität. Einzigartig sind das Sortiment an erlesenen Gaumenfreuden von heimischen Bauern, sowie die Auswahl an Waren aus biologischer Produktion und dem fairen Handel. Metzgermeister Heinz von der renommierten Metzgerei Silbernagl bedient Sie gerne mit dem typischen „Kastelruther Speck“, und Frau Helga, die Seele der Bäckerei-Konditorei Burgauner, hat passend dazu das traditionelle Schüttelbrot. Wir freuen uns über Ihren Besuch! Lebensmittel - Metzgerei - Bäckerei - Konditorei - Eisenwaren - Gartenmarkt - Landwirtschaftsartikel

Burgauner BÄCKEREI · KONDITOREI

metzgerei silbernagl

MARKT

Konsumgenossenschaft Kastelruth Paniderstr. 24 · Tel. +39 0471 706 330 · www.konsummarkt.com Öffnungszeiten: MO - SA 7.30 - 12.30 Uhr, 15.00 - 19.00 Uhr (Samstagnachmittag außer Saison geschlossen)


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