Sommer 2017
ALPE Seiser Alm Magazin
KASTELRUTH · SEIS AM SCHLERN · VÖLS AM SCHLERN · SEISER ALM · TIERS AM ROSENGARTEN
Günther Karbon Lebensgefühl Sportklettern
Kostbares Nass 500 Jahre Völser Wasserbrief
Imkerei Ohne Bienen kein Leben
Südtirol sucht seeks explorers South Tyrol who like to discover new terrain.
Naturtalente. South Tyrol seeks you.
Südtirol sucht dich.
Erfahren Sie mehr über das Lebensgefühl Südtirols. www.suedtirol.info/wasunsbewegt
Foto: Helmuth Rier
Editorial & Inhalt
Liebe Gäste! Abwechslung, Abenteuer, Almleben: Ob beim Wandern und Klettern, Laufen und Biken, Paragleiten und Schwimmen, genussvoll bei einer typischen Marende oder beim Entspannen im Heubad: In der Ferienregion Seiser Alm sind Ihren Urlaubsideen keine Grenzen gesetzt. Vielfältig wie die Urlaubsideen sind auch die Orte am Fuße des Schlern. Im Mittelpunkt dieser Ausgabe steht das traditionelle Heubad: Von seinen rustikalen Anfängen entwickelte sich das Heubaden zu einer sanften Wellnessanwendung. Während auf der Seiser Alm die Kräuter für das Heubad wachsen, gedeihen an den Hängen saftige Bergäpfel. Die Bienen, die fleißigen Helferchen, schwärmen zur Zeit der Apfelblüte aus den Bienenhäusern aus. Besonders farbenfrohe Behausungen finden sich in Tiers am Rosengarten. Natürlich darf auch ein Apfelkiachl-Rezept nicht fehlen – für alle, die süße Nachspeisen lieben. Von Genuss und Wellness hin zu Erlebnis und Abenteuer: Günther Karbon, einer der besten Sportkletterer Italiens, schwärmt vom Gefühl von Kreativität und Freiheit beim Sportklettern. Ein besonderes Lebensgefühl vermittelt auch das Reisen. Wie sich Südtirol vom Land im Gebirge zur beliebten Ferienregion entwickelt hat, zeichnet „Reisen, das ist ein Vergnügen“ nach.
Erleben Sie mit uns kunsthistorische Besonderheiten der vier Ferienorte rund um die Seiser Alm und tauchen Sie ein in den „(Wasser)Lauf der Zeit“: 2017 feiert Völs am Schlern 500 Jahre Wasserbrief. Nicht zuletzt möchte ALPE aber auch einfach Ihr Begleiter durch Ihren Seiser Alm Urlaub sein: Neben wichtigen Informationen über öffentliche Dienste gibt es Tipps für die besten Restaurants, Gaststuben und Treffpunkte sowie für attraktive und vielfältige Shoppingmöglichkeiten in den Dörfern Kastelruth, Seis, Völs am Schlern, Seiser Alm und Tiers am Rosengarten. Das Magazin enthält auch ein detailliertes Programm der vielfältigen Veranstaltungen, der kulturellen wie geselligen Höhepunkte. Wir hoffen, dass auch Sie mitmachen und daran Freude finden.
Seite 4
Giro d’Italia 2016 Seite 6
Das Heubad Seite 12
Kunsthistorische Besonderheiten Seite 18
Der Völser Wasserbrief Seite 20
Leonhard von Völs Seite 24
Ohne Bienen kein Leben Seite 30
Sportklettern Seite 36
Saftige Bergäpfel Seite 40
Apfelkiachl Seite 42
Ich wünsche Ihnen einen wunderschönen, unvergesslichen Aufenthalt, Wohlergehen und Erholung. Eduard Tröbinger Scherlin – Präsident für Seiser Alm Marketing und die Tourismusvereine Kastelruth, Seis am Schlern, Völs am Schlern, Seiser Alm und Tiers am Rosengarten
Kinderbuch Seite 44
Highlights Sommer ’17 Seite 48
Vorschau Winter ’17/’18 Seite 50
Gesehen & gehört
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Die Seiser Alm ganz in Rosa Nach 2009 fuhr der Giro d’Italia 2016 die Seiser Alm zum zweiten Mal als Etappenziel an. Die größte Hochalm Europas bot gemeinsam mit Kastelruth eine spektakuläre Kulisse für das sportliche Großereignis. Am 22. Mai 2016 führte die 15. Etappe die rund 200 Radprofis von Kastelruth nach Compatsch. Dabei waren auf der 10,8 Kilometer langen Strecke mit durchschnittlich acht Prozent Steigung nicht weniger als 750 Höhenmeter zu überwinden. Den Tagessieg holte sich überraschenderweise der 24-jährige Russe Alexander Foliforov. „Diese Etappe zu gewinnen, ist wie ein Traum“, freute er sich im Ziel. Auch die unzähligen Giro-Fans waren begeistert. Text: Elisabeth Augustin Foto: Helmuth Rier
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Kräuter- und Blumenvielfalt - das Heu kommt heute von den ungedüngten Magerwiesen um die Murmeltierhütte auf der Seiser Alm.
„ Humor und neue Daseinsfreude“ ... dies, so beobachtete ein aufmerksamer Chronist bereits vor 100 Jahren, seien immer die „ersten auffälligen Folgen“ eines Heubads. In seinen Anfängen war dieses Liegen im Heu eine wahrlich rustikale Angelegenheit und entsprach kaum der heutigen Ästhetik von Wellness als einer sanften, meditativen Wohltat. Aber schon vor mehr als 200 Jahren war man felsenfest überzeugt von der Wirksamkeit dieser besonderen Kurbehandlung.
V Viele Orte im Alpenraum beanspruchen für sich, das Heubaden „erfunden“ zu haben. Dabei handelt es sich jedoch meistens um Bäder in Heublumensud oder ähnliche Modifikationen der überaus naturnahen Urform, die das vollständige Eingepacktwerden in frisch geschnittenes Heu vorsah. Nur sehr wenige Ortschaften, alle im Dolomitenraum gelegen, können glaubwürdig belegen, diese Kur über Jahrzehnte und Jahrhunderte angewendet und angeboten zu haben. Und von diesen Ur-Badebetrieben der ersten Stunde ist nur einer übrig geblieben: das Hotel Heubad in Völs am Schlern, wo man gleichzeitig auch stolz darauf verweisen darf, das archaisch anmutende Spektakel in die touristische und therapeutische Neuzeit gerettet zu haben. Das Verfahren wurde hier mehrfach überarbeitet, an verfeinerte hygienische Ansprüche angepasst und außerdem ganzjährig anwendbar gemacht.
Zurück zu den Wurzeln: Bereits im fernen Jahr 1826 wurde in literarisch-dokumentarischen Reiseberichten die Praktik des „Eingrabens in Heu“ geschildert, die als eine Besonderheit der Dolomiten galt. Ihren Ursprung soll diese Form der Thermaltherapie in der schlichten Notwendigkeit gehabt haben, dass die Bauern während der mehrtägigen Heuernte auf den Hochalmen in den frischen Heu-
stöcken übernachten mussten. Am nächsten Morgen, so erzählen es die blumig anmutenden Überlieferungen aus jener Zeit, waren sie wunderbar erfrischt und alle Müdigkeit war wie durch Zauberei aus ihren geschundenen Knochen gewichen. Die wundersame Heilwirkung des Liegens im Heu sprach sich herum und die ersten Wein- und Talbauern aus der Region begannen sich zur Zeit der Mahd der Kur wegen auf den Schlern zu begeben. Bereits Mitte des 19. Jahrhunderts entwickelte sich ein regelrechter Heubadtourismus zum Südtiroler Symbolberg. Ganze Familien machten sich von Bozen auf, um eine vergnügliche Sommerfrische mit den Wohltaten des Heuliegens zu verbinden. Mit wachsender Popularität dieser frühen Wellnesskultur lag es nahe, die Verabreichung der Heubäder in geordnetere Bahnen zu lenken, nicht zuletzt, da so manch wirklich Krankem der Fußweg auf den Schlern erspart werden und der wirtschaftliche Nutzen der Heubäder besser erschlossen werden sollte. Das frisch geschnittene Schlernheu wurde also zu Tal gefahren - nach Zerstörung des Weges durch die Schlernschlucht in den 1880er Jahren auf wahrhaft abenteuerliche Weise in Säcken, die an Drahtseilen zweimal über die Schlucht und bis nach Peterfrag herabgelassen wurden. Erst von hier wurde das Heu in Fudern nach Völs gebracht. Zunächst wurden die Bäder dort in einem »
Text: Sabine Funk Fotos: Helmuth Rier
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Der hohe Cumaringehalt verleiht dem Heu seinen charkateristischen Duft und seine Heilkraft.
An die Zeiten des Heubades als Gruppenanwendung erinnern die Bilder des Malers Hubert Mumelter.
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rotierenden Verfahren verabreicht: In jedem Jahr erhielt ein anderer der bereits damals ansässigen Gastwirte das Heu und damit die Konzession für den Bäderbetrieb in der jeweiligen Saison, mal der Kreuzwirt, mal der Wenzer, und so fort. Das damalige Verfahren mutet archaisch an: In hoch mit Heu befüllten steinernen Kammern wurden Löcher ausgehoben, in denen der willige Badegast bis zum Hals eingegraben wurde. Nach der etwa 30minütigen Verweildauer im Heu wurde er wieder ausgegraben und zum Nachschwitzen und Ruhen in einen Raum mit mehreren Betten gebracht. An die armen Seelen im Fegefeuer erinnere der Anblick dieser aus dem Heu herausschauenden, schweißüberströmten Gesichter, schildert ein Chronist. Ebenso, dass das Baden vom „Genuss gewaltiger Mengen von Wein“ begleitet gewesen sei. „7 Heubäder und 9 Weinbäder“ habe er genommen, so wird ein Badegast aus der Zeit um 1900 zitiert. Bereits während des Heuliegens lief der „Badreiber“ von einem Gast zum nächsten, um ihm vom guten Saft der Reben einzuflößen. Jener schlagenden, schweißtreibenden Kombination entsprangen sie wohl, der „Humor und die neue Daseinsfreude...“.
Die Erklärungen für die Wirksamkeit dieser besonderen Heukur gehen je nach medizinischer Ausrichtung unterschiedlich weit. Allgemeiner Konsens besteht darüber, dass man es hier mit einer Wärmepackung zu tun habe. Durch im Gras enthaltende Spaltpilze und Mikroorganismen beginnt das Heu bei Kontakt mit Sauerstoff zu fermentieren und sich stark zu erwärmen - das sogenannte Brennen, ein bekannter, schwer zu kontrollierender Vorgang, der manchen Stadlbrand gekostet hat. Beim frisch geschnittenen, eher feuchten Heu werden relativ schnell Temperaturen von 40 bis gar 60 Grad erreicht. Es ist diese feuchte, sehr gleichmäßige Wärme, der aus medizinischer Sicht die hauptsächliche Wirksamkeit geschuldet ist. Doch auch die besondere Zusammensetzung des Heus von hochgelegenen Magerwiesen und Almen und der Artenreichtum auf den kalkigen Böden der Dolomiten spielen eine wichtige Rolle. Bitterer Enzian, Edelraute, Rapunzel, Brunelle, Edelweiß, Bergscharfgarbe, Bergkamille, Schlernhexe und Ehrenpreis, sie alle sollen zur geradezu mysteriösen Heilkraft der Heubäder beitragen. Da man sich hier bereits im Bereich der Naturheilverfahren bewegt, sind gesicherte Aus-
sagen unter Vorbehalt zu treffen. Naheliegend scheint, dass die enthaltenen ätherischen Öle und insbesondere der hohe Cumaringehalt der exklusiven Kräutermischung eine zusätzliche, wohltuende Wirkung entfalten. Dem Cumarin verdankt das Heu seinen charakteristischen Duft. Schon Sebastian Kneipp glaubte an die Heilkraft der Heubäder. Der erste Arzt, der sich in Südtirol auf medizinisch-wissenschaftlichem Niveau mit der Wirkung der Heubäder beschäftigte, war der in seiner Zeit hochangesehene Dr. Josef Clara. Er erprobte die Wirksamkeit an den Gebrechen seines kranken Bruders und war schnell überzeugt, dass hier ein großes therapeutisches Potential verborgen läge, zu dessen voller Entfaltung es jedoch dringend die hygienischen Missstände rund um die primitiven Badeanstalten zu beseitigen gälte. Es bedarf nicht allzu viel Phantasie, um die eher unappetitliche Seite der Urform der Heubäder zu erahnen, wo in Folge schwitzende, kranke Menschen in das gleiche Heu gegraben wurden. Anfang der 1920er Jahre überzeugte Dr. Clara den Bauern vom Merlhof vom Bau einer modernen Badeanstalt mit zwei Etagen, separaten Schwitz-, Ruhe- und Baderäumen für Frauen und Männer, wo gleichzeitig Massagen und physiotherapeutische Behandlungen verabreicht wurden, und die Badegäste während der Verweildauer im Heu immerhin schon einmal bis zum Hals in ein sauberes Leintuch gehüllt waren. Gleichzeitig versah der Arzt den Merlbauern mit dem notwendigen Kredit zur Finanzierung von Badeanstalt und Gasthof - das Hotel Völser Heubad war geboren und ist seither die erste Anlaufstelle für das Heubaden im Schlerngebiet.
Vieles hat sich geändert seit jenen Pioniertagen des Heubadtourismus. Der Zulauf war auch in der Nachkriegszeit ungebrochen, die Infrastruktur um Gasthof und Badeanstalt wurde wie überall in der Branche modernisiert und laufend erweitert, doch war auch die „modernere“ Form des Heubades mit hygienischen und praktischen Mängeln behaftet, nicht zuletzt, da die Anwendung immer nur in den Monaten Juni bis September möglich war. Die damalige Chefin Maria Kompatscher begann unter Berücksichtigung des langjährigen Erfahrungsschatzes mit neuen Methoden zu experimentieren und ersann schließlich in den 1990er Jahren ein innovatives Verfahren, nachdem bis heute »
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Bis zu 4 kg Heu werden für eine Ganzkörperanwendung im Hotel Heubad verwendet.
die Behandlung ganzjährig im Hotel Heubad verabreicht wird. Für ein modernes Heubad werden drei bis vier Kilogramm getrocknetes Almheu eine Stunde lang eingeweicht und anschließend auf eine mit einer Folie abgedeckte Wannenvorrichtung gelegt. Darauf wird nun der Badende gebettet, am ganzen Körper mit dem Heu bedeckt, der Kopf bleibt natürlich frei, und auf ein beheiztes Wasserkissen abgesenkt. So bleibt die Temperatur konstant bei 42 Grad. Die Behandlung dauert 20 Minuten, danach wird traditionsgemäß nachgeruht. An das Heubad als Gruppenanwendung erinnern heute nur noch die im Spa-Bereich des Hotels ausgestellten Bilder des Malers Hubert Mumelter, der selber ein großer Freund der Anwendung war und seine Besuche im Völser Heubad in humorvollen Bildern bezahlte.
Unverändert ist jedoch die fast schon magische Zusammensetzung des Heus. Das Hotel bezieht den kostbaren Grundstoff seines Kurbetriebs heute nicht mehr vom Schlern, sondern von den Almwiesen um die Murmeltierhütte auf der Seiser Alm, die auf einer ähnlichen Meereshöhe wie die Weidegründe auf dem Schlern liegen. Hier wächst die Kräutervielfalt noch auf ungedüngten, mageren Kalkböden, wie sie nicht mehr oft zu finden sind, denn auch auf der Seiser Alm werden solche Wiesen immer seltener. Das eingebrachte Heu lagert in einem eigenen Heustadl am Hotel, wo es direkt für die Anwendungen entnommen wird. Während die Kur früher nur in den Sommermonaten von Ende Juni bis Ende September angeboten wurden, lassen sich Heubäder nach dem neuen Verfahren ganzjährig verabreichen, da das getrocknete Heu durch das Wässern erst unmittelbar vor der Anwendung „aktiviert“ wird. Die Zahl der Gebrechen, die sich auf diese Art behandeln lässt, ist vielfältig. Vor allem sind es Gelenkschmerzen sowie arthritische und rheumatische Beschwerden, bei denen Heubäder eine ausgezeichnete Wirkung gezeigt haben. Da Staub und Pollen in der Feuchtigkeit gebunden werden, ist die Anwendung auch für Heuschnupfenallergiker geeignet und darf bedenkenlos genossen werden. «
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Der ehemalige Südtiroler Landeskonservator Helmut Stampfer holt in seinen lebendigen Ausführungen die Geschichte in die Gegenwart.
Kunsthistorische Kostbarkeiten Der Kunsthistoriker Helmut Stampfer stellt für ALPE die bedeutendsten Kulturdenkmäler zwischen Tiers am Rosengarten und Kastelruth vor. Mit dem besonderen Hintergrundwissen macht die Entdeckungstour noch mehr Spaß.
D Der in Völs wohnhafte Kunsthistoriker und Denkmalpfleger Helmut Stampfer ist für Tipps zu kunsthistorischen Sehenswürdigkeiten rund um den Schlern die beste Adresse. Der Südtiroler Landeskonservator i.R. ist Autor einer Vielzahl an Publikationen zur Kunst- und Kulturgeschichte Tirols und lehrt als Honorarprofessor an der Universität Inns bruck.
Text: Rosa Maria Erlacher Fotos: Helmuth Rier
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Villa Felseck in Kastelruth. Am Dorfrand von Kastelruth fällt ein reich bemaltes Gebäude auf. Es ist das Haus, das der Kastelruther Künstler Eduard Burgauner mit seiner Familie bewohnt hat, bevor er im Jahr 1913 als erst Vierzigjähriger an einem Magenleiden verstarb. Er hinterließ ein großartiges Erbe, denn nichts Geringeres hatte sich Burgauner als junger Absolvent der Wiener Kunstgewerbeschule in den Kopf gesetzt, als seinen Heimatort Kastelruth in ein Gesamtkunstwerk zu verwandeln. Viele Fassadenmalereien von Burgauner prägen heute noch das Dorfbild von Kastelruth, etwa jene des ehemaligen Dorfgasthauses Wolf oder jene am Elternhaus, der Bäckerei Burgauner oder am Mendelhaus. Und eben an seinem eigenen Familienhaus, der Villa Felseck. Helmut Stampfer findet das besonders Bemerkenswerte an der Kunst Burgauners „die interessante Mischung zwischen Jugendstil und gewissen Aspekten der Heimatkunst”.
Burgauner hat alle vier Fassaden der frei stehenden Villa ganzflächig bemalt, nur die Südfassade ist durch einen späteren Anbau verdeckt. Im dargestellten Jahreszyklus wird jeder Monat mit einem für ihn typischen Ereignis dargestellt, teilweise vor dem Hintergrund von Kastelruth oder dem Schlern. „Dem Künstler ist es gelungen, die moderne Malerei, die er aus Wien mitgebracht hat, in die lokale Umgebung einzubetten”, erklärt der ehemalige Südtiroler Landeskonservator.
Hauenstein oberhalb von Seis. Für Helmut Stampfer ist die Burgruine Hauenstein oberhalb von Seis am Schlern, mitten im Wald unterhalb der Santnerspitze, ein sehr bemerkenswerter Ort. Dort lebte – zumindest zeitweise – Oswald von Wolkenstein (1377-1445), einer der wichtigsten Dichter und Komponisten des Mittelalters. Von diesem weitgereisten Ritter, Diplomaten und Weltenbürger sind viele Lieder übertragen, darunter auch das sogenannte Hauensteiner Lied, in dem er seinen Unmut über sein beengtes Leben in der Burg in Reime fasst. Gebaut haben die Burg die Herren von Hauenstein auf einem riesigen Felsblock, der vom Schlern herabgestürzt war, bevor sie Oswald viele Jahrzehnte später nach einem erbitterten Erbstreit mit seiner kinderreichen Familie bezog. Heute führt ein bequemer Weg zur Burgruine hin » Die Villa Felseck mit ihrer bunt bemalten Fassade ist eines der von Maler Eduard Burgauner in Kastelruth gestalteten Schmuckstücke.
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Das Romanische Kreuz in Völs beeindruckt nicht nur durch seine Größe, sondern auch durch seine Schlichtheit.
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Die Fresken von St. Katharina in Völser Aicha sind im Wesentlichen noch so erhalten, wie sie um 1420 gemalt worden waren, und zeigen Szenen aus der Legende der Heiligen.
auf. „Die Mauerreste sind nicht so bedeutend, aber der Aussichtspunkt ist phantastisch”, erklärt der Kunsthistoriker Stampfer. Vor einigen Jahren habe man Reste einer prähistorischen Siedlung ans Tageslicht gebracht. Im Zuge der Befestigungsarbeiten an der Burgruine wurde ein Raum mit Freskenfragmenten ausgegraben. „Es ist schon außer-
barocken „Grablieger“, den toten Jesus Christus darstellend, verwendet. Erst 1938 sei das Kreuz in einer Abstellkammer wieder entdeckt worden, ein sehr wertvolles romanisches Kreuz, wie Helmut Stampfer betont. Der Wiederfund ist restauriert worden und wird seitdem in der Michaelskapelle in Völs aufbewahrt. Leider weise das Kreuz samt
gewöhnlich, dass eine so kleine Burganlage des 15. Jahrhunderts mit Wandmalereien ausgeschmückt war”, betont Stampfer.
Figur nur mehr geringe Farbspuren auf, was darauf schließen lasse, so der Kunstexperte, dass es früher einmal farbig pigmentiert war.
Romanisches Kreuz in Völs. Es ist das bedeu-
Die Fresken von St. Katharina. Das Kirchlein liegt im kleinen Weiler Breien knapp unterhalb der Straße, die nach Tiers führt. Die Fresken an der Südwand der Kirche von St. Kathrein sind laut Kunsthistoriker Stampfer aus mehreren Gründen sehr bemerkenswert und bedeutend:
tendste Kunstwerk, das in der Völser Pfarrkirche erhalten geblieben ist. Das Kreuz stammt aus dem ausgehenden 12. oder dem frühen 13. Jahrhundert - zwischen 1190 und 1210 - und dürfte wahrscheinlich als Triumphkreuz für die Stiftskirche von Kloster Neustift bei Brixen entstanden sein. Völs war Teil der Neustifter Pfarrei und wahrscheinlich hat ein Chorherr von Neustift das Kreuz nach Völs mitgebracht. „Schon aus seiner Größe lässt sich schließen, dass es ursprünglich nicht für die Völser Pfarrkirche gemacht worden war”, erklärt der Kunsthistoriker. Später habe man die Arme abmontiert und die Kreuzfigur in der Fastenzeit als
Die Burgruine Hauenstein oberhalb von Seis am Schlern: Hier lebte einst der Dichter und Ritter Oswald von Wolkenstein.
1. Die Fresken sind nie übermalt worden, was selten ist, weil die meisten mittelalterlichen Fresken in Südtirol wurden in der Barockzeit geweißt und dann wieder freigelegt, wobei immer etwas verloren geht. Diese Fresken hingegen sind im Wesentlichen noch so erhalten, wie sie um 1420 gemalt wurden. »
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4. Warum an der Außenseite? „Üblicherweise ist der Innenraum der Kirche ausgemalt, zur Ansicht für die Gläubigen und als Illustrationshilfe für die Predigt“, erklärt Helmut Stampfer. Glücklicherweise sind die Fresken durch ein Vordach geschützt, sonst wären sie nicht erhalten geblieben. Katharina war Patronin der Fuhrleute und Wagner, vor allem der Fuhrleute. Weil an der Kirche ein alter Verbindungsweg zu den südlichen Voralpen vorbei führte, haben die Fahrenden wahrscheinlich hier gerastet, gebetet, etwas geopfert und gleichzeitig die Bilder angeschaut. Die Außenfresken hatten also einen belehrsamen Zweck, meint Stampfer.
Die Pfarrkirche von Tiers. Weithin sichtbar ist
In der Pfarrkirche von Tiers am Rosengarten beeindrucken vor allem drei Deckengemälde, die das Gewölbe schmücken.
2. Die Wandmalereien sind von sehr guter Qualität, gemalt von der Bozner Schule, einer gotischen Kunstrichtung mit lokalen Elementen, zu der bedeutende Maler aus Bozen und Umgebung zählten. Man kennt zwar keinen Namen, aber stilis tisch sind die Wandmalereien eindeutig jener Zeit und jener „Schule” zuzurechnen. 3. An Außenfassaden von Kirchen werden ansonsten höchstens der Hl. Christophorus oder hie und da ein Kirchenpatron dargestellt, während der Freskenzyklus an der Südwand von St. Kathrein das ganze Leben der Kirchenpatronin ausführlich in elf Szenen erzählt. Es ist dies die Legende der Königstochter, die sich zum christlichen Glauben bekehrt hat und deren Leichnam nach dem Märtyrertod auf den Sinai überführt wird.
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der rote Zwiebelturm der Pfarrkirche von Tiers. Besonders beeindruckend an dieser Kirche sei, so Helmut Stampfer, das Deckengewölbe. Nicht eigentlich das Gewölbe, sondern drei Deckengemälde, die das Gewölbe schmücken. Ganz vorne über dem Altarraum ist eine Skapulier-Muttergottes dargestellt. Diese Art der Darstellung, wie die Muttergottes Amulette verteilt, war in der Barockzeit häufig. Oberhalb des Kirchenschiffs und oberhalb der Orgel sind zwei Szenen aus der Georgs-Legende dargestellt. Die Pfarrkirche ist dem Heiligen Georg geweiht. In der Mitte ist der Hl. Georg vor dem Richter zu sehen. Das andere Gemälde zeigt den Hl. Georg, wie er den Drachen tötet. Der Drachen war schon immer das Symbol für das Böse. Der Hl. Georg war ein Ritter, der im 3. Jahrhundert im vorderen Orient lebte und dessen Märtyrerlegende sich erst nach den Kreuzzügen in Europa verbreitete. Daraufhin wurden viele Burgkapellen dem Hl. Georg, dem Patron der Ritter und Kriegsleute, gewidmet. Das Böse ist ein Grundthema, das die Menschen immer beschäftigt hat. Besonders im Barock. Bei der letzten Umgestaltung des Kirchen inneren in der 2. Hälfte des 18. Jahrhunderts habe man für die Deckengemälde in der Pfarrkirche einen bedeutenden Maler nach Tiers geholt. „Nicht nur den Dorfmaler”, betont Kunstexperte Stampfer, „sondern den besten Maler, den es damals in Bozen gab.“ Karl Henrici (geboren 1737 in Schlesien, gestorben 1823 in Bozen) kam nach einem zweijährigen Lehraufenthalt in Verona nach Bozen, wo er sich als Barock- und Porträtmaler einen Namen machte. Unter anderem war er der Schöpfer des Herz-Jesu-Bildes in der Bozner Stadtpfarrkirche. Die Tierser Pfarrkirche wurde 1771 umgebaut, signiert sind die Gemälde 1772. «
Foto: SAM/Helmuth Rier
Die faszinierende Bergwelt der Dolomiten besticht durch bizarre Felsformationen und ihre unverwechselbare Farbgebung.
Mythos Dolomiten Seit 2009 UNESCO Welterbe, laut Südtirols Extrembergsteiger Reinhold Messner „die schönsten Berge der Welt“ und für viele die Wanderregion schlechthin: Die Dolomiten bestechen durch ihre einzigartige Schönheit. Versteinerte Korallenriffe, die sich in den Himmel türmen, sind Zeugnisse der einmaligen Bergwelt der Dolomiten. Dank ihrer einzigartigen monumentalen Schönheit und ihrer geologischen und geomorphologischen Bedeutung zählen die „Bleichen Berge“ seit 2009 zum UNESCO Welterbe. Insgesamt neun Teilgebiete, darunter auch der Naturpark Schlern-Rosengarten,
Euringer als eines der Wahrzeichen Südtirols. Das Rosengartenmassiv mit seinen unzähligen Türmen ist ebenfalls weit über die Landesgrenzen bekannt. Einer dieser zahlreichen markanten Erhebungen des Massivs, der Kesselkogel, erreicht sogar eine Höhe von 3.002 Metern. Zum Naturpark gehören auch die Bergwälder um Seis, Völs und Tiers sowie das Tschamintal. «
gehören offiziell zu den schönsten Landschaften der Welt. Naturpark Schlern-Rosengarten. Südtirols ältester Naturpark wurde im Jahr 1974 gegründet. Das 7.291 Hektar große Schutzgebiet befindet sich in den westlichen Südtiroler Dolomiten. Der Schlern ist ein beeindruckender Gebirgsstock und gilt mit den Türmen Santner und
Bruneck Brunico
Südtirol Brixen Bressanone
Meran Merano
Lienz Toblach Dobbiaco
St. Vigil S. Vigilio
5 St. Ulrich
Kastelruth Ortisei Castelrotto Seis am Schlern Seiser Alm Siusi allo Sciliar Alpe di Siusi Völs am Schlern
Dolomiten UNESCO Welterbe 1
Pelmo, Croda da Lago
2 Marmolada 3 Pale di San Martino, San Lucano Dolomiti Bellunesi, Vette Feltrine 4 Dolomiti Friulane e d’Oltre Piave
6
Auronzo Corvara
Cortina d’Ampezzo
Fiè allo Sciliar
Bozen Bolzano
Tiers/Tires
7
Canazei
2
8
Alleghe
Pieve di Cadore
1
4
Zoldo
Cavalese
Agordo
3
Longarone
Cimolais
Pordenone
Madonna di Campiglio Fiera di Primiero
9 Trento
Belluno
Udine
Belluno Feltre
Trentino
Ampezzo
Pordenone
5 Nördliche Dolomiten 6 Puez-Geisler 7 Schlern-Rosengarten, Latemar 8 Bletterbach 9 Dolomiti di Brenta
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Der 500 Jahre alte Brunnenbrief besticht durch Präzision: die schÜne gotische Kursive und eine feingliedrige Skizze.
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Im (Wasser-)Lauf der Zeit Das Wasser war für Völs am Schlern schon immer ein wichtiges Thema. 2017 feiert man das Jubiläum „500 Jahre Wasserbrief“. Dies zeugt von einer lange verbrieften Geschichte rund um das kostbare Nass, vor allem aber auch von der Innovationsfreude des legendären Leonhard von Völs.
2017 ist für die Gemeinde Völs am Schlern ein bedeutendes Gedenkjahr, das eng mit Leonhard von Völs verknüpft ist. Leonhard d. Ä. (1458-1530), unvergessener Landeshauptmann an der Etsch und Burggraf zu Tirol, war eine ungemein energische, entschlussfreudige und erfolgreiche Persönlichkeit, die nicht nur der Geschichte von Völs, sondern gleichermaßen auch der des ganzen Landes an der Etsch und im Gebirge den Stempel aufgedrückt hat. Während man in Völs am Schlern im Jahr 2006 der mehr als unrühmlichen „Völser Hexenprozesse“ von 1506 und 1510 gedachte, will man in diesem Jahr an den von Leonhard in die Wege geleiteten und 1517 erfolgreich abgeschlossen Umbau von Schloss Prösels zu einem respektablen und prächtig ausgestalteten Renaissance-Schloss erinnern. Zudem ist um jene Zeit (ca. 1520) mit dem gotischen Umbau der Pfarrkirche begonnen worden. Überhaupt gab es zu Leonhards Zeit eine ausgedehnte kirchliche Bautätigkeit im Raum von Völs. Weiter geht man davon aus, dass im ersten Viertel des 16. Jahrhunderts zusammen mit anderen Wasserspeichern auch der Völser Weiher angelegt wurde. Den vornehmlichen Anlass zum Feiern gibt in diesem Jahr jedoch der historische „Wasserbrief“: Große Weitsicht hat Leonhard von Völs, Landeshauptmann von Tirol, im fernen Jahr 1517 allemal bewiesen, als er ein für die damalige Zeit einmaliges Dokument ausstellte, mit dem die gesamte Trinkwasserversorgung im Gemeindegebiet von Völs geregelt wurde. Der Brunnenbrief samt Skizze des Verteilernetzes und der Brunnen liegt noch heute – einschließlich Wachssiegel – im Völser Pfarrarchiv auf. Es ist kein vergleichbares, so weit zurückreichendes Dokument bekannt. In schöner gotischer Kursive beschreibt Leonhard sein Vorhaben, den alten, bestehenden Brunnen auf dem Dorfplatz von Völs mit einem neuen zu erweitern. Holzrohre
sollten Quellwasser von Tuff (zu Füßen des Schlern) mit einigen Verzweigungen auf den Dorfplatz führen, wobei periphere Brunnen die anliegenden Höfe versorgen sollten.
Der Brunnenbrief. Ein halbes Jahrtausend ist es her, dass Leonhard die Wasserleitung von Tuff bergabwärts in den Dorfkern von Völs herunter projektiert hat. Das bedeutet, dass das Dorf Völs seit 1517 auf geregelte Weise mit bestem Schlernwasser versorgt wird, während sich die Bevölkerung in den Jahrhunderten zuvor das Wasser aus „Ziggeln“ (Tiefbrunnen) holte. Nur wenige Bauernhäuser konnten sich glücklich schätzen, über eine eigene Quelle und einen Brunnen zu verfügen. Das bedeutete, dass in Trockenperioden Wasser in Völs oft Mangelware war, während andererseits am Fuße des Schlernstockes aus einer ganzen Anzahl von Quellen Wasser im Überfluss sprudelte. Der frühneuzeitliche Gerichtsherr Leonhard, aus niederem Adel entstammend und dann immerhin zum Freiherren erhoben, verstand etwas von Wasserleitungen. Er war von 1491 bis 1501 als Salzmair in Hall in Tirol beschäftigt gewesen, wo die Salzpfannen im Pfannhaus über kilometerlange Soleleitungen aus Holzrohren bedient wurden. Das Haller Salz war vor allem für König Maximilian, aber auch für Leonhard und die Stadt Hall ein lukratives Geschäft. Mangel an gutem Wasser für Mensch und Tier in Unter- und Obervöls, vor allem aber wohl auch die Sicherstellung eines Großteils des zugeführten Wassers für seine Verwandtschaft im heutigen Hotel Turm und für das geplante Anwesen der Völser Herrschaft im Ortskern, müssen Leonhard dazu bewogen haben, sein in Hall in Tirol erworbenes Know-how zu nutzen und eine neuzeitliche Wasserversorgung für Völs anzustoßen. So steht im Brunnenbrief von 1517 zu lesen: „... und habe mich in ei- »
Text: Elisabeth Augustin Fotos: Helmuth Rier
(weiter auf Seite 22) Sommer | ALPE 19
WER WAR LEONHARD VON VÖLS? Die Herren von Völs erscheinen erst im frühen 12. Jahrhundert in den Urkunden. Als ältester Burgsitz der Hauptlinie der Herren von Völs gilt der Turm nördlich der Pfarrkirche im Dorfzentrum von Völs, als jüngster das allerdings erst 1279 urkundlich nachzuweisende CASTRUM PRESIL (Schloss Prösels). Die Herren von Völs waren am Berge Völs die fast ausschließliche Grundherrschaft und damit wohl auch das tragende Element des Siedlungsausbaus im hohen Mittelalter.
Leonhard der Ältere von Völs, vor 500 Jahren Landeshauptmann an der Etsch und Burggraf zu Tirol
Mit Leonhard d. Ä. von Völs hatten die Herren von Völs einen Höhepunkt ihrer Macht und Geltung erreicht. Leonhard war ein Mann rastloser und vielseitiger Tätigkeit, eine historische Persönlichkeit, die aus der Geschichte von Völs nicht wegzudenken ist. Er war freilich auch getrieben von Ehrgeiz und seinen Untertanen gegenüber mitunter äußerst hart und rücksichtslos, so dass er im Aufstand von 1525 zum Hauptgegner der Bauern seines Gerichtsbezirks wurde. Leonhard war auch als Diplomat und Soldat tätig. Schon 1487 kämpfte er bei Calliano gegen Venedig. Für den König und Kaiser des Deutschen Reiches Maximilian I. war „der Felser“ eine feste Größe. Der Habsburger griff immer wieder auf die Dienste des Südtiroler Adeligen zurück und betraute ihn mit militärischen und diplomatischen Aufgaben in Oberitalien, im Konflikt mit der Republik Venedig, in Bayern, in Tirol. 1498 wurde Leonhard Landes-
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hauptmann und Burggraf auf Tirol und damit ranghöchster Vertreter der Stände des Landes. 1499 zeitweilig Feldhauptmann gegen die Eidgenossen im Münstertal und Vinschgau, kämpfte er 1504 im bayerischen Erbfolgekrieg und 1508 im Krieg gegen Venedig sowie 1516 vor Mailand. Der Wappenstein über dem ersten Torturm mit der Jahreszahl 1517 lässt darauf schließen, dass Leonhard von Völs in jenem Jahr sein von zwei Türmen zur Burg umgebautes Schloss Prösels einweihte, es aber jedenfalls in wesentlichen Teilen in Betrieb nahm. 1518 war er Chef der Kommission zur Wiederlosung der Tiroler Bergwerke. Über all dem vergaß er nicht den Ausbau der eigenen Stellung im Lande, indem er durch alle möglichen Unternehmungen seinen Besitzstand stetig erweiterte und vermehrte. Als recht dienlich dürften sich dabei auch die drei Ehen Leonhards erwiesen haben, zumal die Auserwählten sehr begüterte Damen waren: Regina von Thun, Katharina von Firmian sowie Ursula von Montfort. Ein nicht unerheblicher Teil des Grundbesitzes und vor allem der Schlosshof in Prösels sind den Herren von Völs bis zum Erlöschen des Geschlechts (1804) verblieben, wenn auch durch Abverkäufe, Ausstattung weiblicher Familienmitglieder bei Heirat oder Eintritt in geistliche Orden und nicht zuletzt durch geistliche Stiftungen bedeutende Minderungen eingetreten sind. Das gut erhaltene Schloss Prösels wird heute von einem Kuratorium ver-
waltet und strahlt als Kulturzentrum weit über die Gemeindegrenzen hinaus. Ab 1520 führte Leonhard d. Ä. den Freiherrentitel. Um dieselbe Zeit dürfte er durch einen freilich auf dürftiger Beweislage beruhenden Filiationsbrief vom römischen Admiral Marcantonio Colonna, die Nachfolge dieses aussterbenden Geschlechts antretend, dessen Titel angenommen und die Colonna-Säule in sein Wappen aufgenommen haben. Den außerordentlichen Verdiensten, die Leonhard sich um die Gerichtsgemeinde erwarb, stehen freilich auch Schattenseiten gegenüber. Als düsteres Kapitel gingen die Völser Hexenprozesse von 1506 und 1510 in die lokale Geschichte ein. Leonhards rücksichtslose Handlungsweise fand vor allem in „Beschwerdeartikeln“ Ausdruck, die von den Völser Bauern auf dem Landtag von Meran im Mai 1525 erhoben wurden. Er habe, so hieß es, Bauleuten (Bauern) Grundstücke entzogen, ohne den Grundzins zu ermäßigen, während er ihn in anderen Fällen sogar ungerechterweise erhöhte. Die Bauern fühlten sich in mehrerlei Hinsicht übervorteilt und forderten gar die Abschaffung der Stelle des Landeshauptmanns. Die Völser können heute von Glück reden, dass die Bauern 1525 bei der mehrwöchigen Besetzung von Schloss Prösels den Brunnenbrief nicht wie andere Dokumente mit zerfetzten, wodurch ein bedeutendes Zeugnis in der Entwicklung der Gemeinde erhalten geblieben ist.
Leonhard von Völs drückte auch Schloss Prösels seinen Stempel auf.
Der historische Brunnenbrief mit dem 500 Jahre alten Wachssiegel
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QUELLEN Franz Huter, „Völs am Schlern 888-1988“, Ein Gemeindebuch, 1988 Elmar Perkmann, „Völser Zeitung“, 1/2017 Trinkwassergenossenschaft Völs am Schlern, „Der Völser Wasserbrief von 1517“ Helmut Stampfer, Vortrag „Die Herren von Völs und ihre Wappen“, 2017. «
Der Dorfplatz von Völs am Schlern mit seinem Brunnen, der in diesem Jahr gefeiert wird. Hier fließt seit 500 Jahren frisches Wasser.
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Der Brunnenbrief ist in einigen Passagen erstaunlich detailliert und auch die beiliegende Skizze eines Brunnens mit zwei penibel gezeichneten Säulen mit Wimpeln und je zwei Auslauföffnungen, aus denen Wasser sprudelt, zeigt das zeichnerische Talent eines unbekannten Schreibers in Leonhards Diensten. Quer über dem Brunnenkasten steht: „Gemain prunne auff dem platz unter Vels“.
Der „Wasserbrief“ sieht eine Quellfassung ober Tuff vor, die „im ursprunng in ainen gueten trog“, demnach wohl mit Steinplatten abgedeckt und für eine gewisse Bevorratung in einem ordentlichen Gehäuse zu fassen war, das es vor Regenwasser und Verunreinigungen schützte sowie dafür sorgte, dass sich Schwebeteilchen und Sand absetzen konnten und nicht ins Leitungssystem gerieten. Das Wasser wurde in „hülzen roren“ (Holzrohren) geführt, wobei die Leitung von Tuff bis zum Dorfplatz nach heutiger Berechnung stolze 3.200 Meter lang war. Entlang der Strecke waren einige Höfe an Leonhards Wassernetzwerk angeschlossen. Das anfallende Überwasser, so steht es im „Wasserbrief“, dürfe in gutem nachbarschaftlichem Geist von allen im Einzugsbereich lebenden Anrainern für die Bewässerung verwendet werden.
Der Brunnen selbst ist zweigeteilt: Der rechte Teil war Leonhards herrschaftlich beschlagnahmter Privatbrunnen („herschaffts prun“) , während der neue, linke Teil des Brunnens allen offen stehen sollte.
Nun, 500 Jahre später, freuen sich die Völser und ihre zahlreichen Feriengäste, dass das Völser Wasser nach wie vor die höchsten Anforderungen erfüllt, die an die Qualität von Trinkwasser zu stellen sind. «
gener Person dafür eingesetzt, dass mit Hilfe der gesamten Gerichtsgemeinde vom Berg in Tuffrain über dem oberen Weiher auf der Woff gelegen für Ober- und gegen Untervöls zu ein ordentlicher und reichlicher Brunnen von gutem Brunnenwasser in hölzernen Röhren und ‚drüchlen’ geführt werde...“ In der Folge werden in dem Dokument die Wasserführung und -verteilung genauestens geregelt.
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Der Imker Markus Pfeifer zeigt stolz sein Bienenhaus in Tiers.
Ohne Bienen kein Leben Früher, als die Menschen noch Selbstversorger waren, gab es auf nahezu jedem Hof Bienenstöcke, denn bevor Zucker industriell gewonnen wurde, war Honig ein wichtiges, oft auch einziges Süßungsmittel.
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Text: Katja Sanin Fotos: Helmuth Rier
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In Südtirol gibt es aktuell rund dreitausend im Verband gemeldete Imker, 15 davon in Tiers, wo es noch traditionelle Bienenhäuser gibt, in denen vor allem mit Hinterbehandlungsbeuten gearbeitet wird. Als Beute bezeichnet man die Behausung eines einzelnen Bienenvolkes. Es gibt unterschiedlichste Beutearten, die sich in Aufbau, Materialen und Betriebsweise unterscheiden. Eine Hinterbehandlungsbeute besteht aus zwei Ebenen, dem Brutraum und dem Honigraum, der sich oben befindet, aus Holzrahmen und Waben aus Wachs, deren einzelne Zellen von den Bienen mit Brut, Pollen oder Honig befüllt werden. Dazwischen kommt ein Trenngitter, um die Königin vom Honigraum fern zu halten. Diese Beuten werden vom Imker, wie der Name schon sagt, von hinten bearbeitet. Bie-
nenhäuser waren vor allem im deutschsprachigen Raum weit verbreitet, während die meisten Imker in der restlichen Welt und auch bei uns mit Oberbehandlungsbeuten, den modernen Magazin-Beuten, wie man sie häufig im Freien aufgestellt sieht, arbeiten. „Ich bin die traditionelle Hinterbehandlungs-Arbeitsweise gewohnt. Ich habe das Bienenhaus von meinem Vater übernommen, der 2016 mit 101 Jahren verstorben ist. Ich finde das Bienenhaus praktisch, denn man hat dort seine Gerätschaft bei der Hand und muss nicht immer alles einpacken und mitnehmen. Außerdem finde ich es schön, eine alte Tradition aufrecht zu erhalten, und ich freue mich, wenn sich Wanderer für das Bienenhaus interessieren“, erklärt Markus Pfeifer, Obmann der Tierser Imker. »
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Der Tierser Imkerverein will für die große Bedeutung der Bienen sensibilisieren, um die Zukunft der Bienen zu sichern.
Wirtschaftsfaktor Biene. Der Tierser Imkerverein wurde 1897 erstmals urkundlich erwähnt. Markus Pfeifer ist seit zehn Jahren Obmann des Vereins und erzählt, dass es weltweit schätzungsweise mehr als 20.000 verschiedene Bienenarten gibt, von denen aber nur zirka zehn Arten Honig produzieren. So spielen die Bienen bei der Lebensmittelproduktion eine bedeutende Rolle, denn laut UNO-Bericht werden von den hundert wichtigsten Getreide-, Obst und Gemüsearten, die 90 Prozent der Ernährung gewährleisten, 71 von Bienen bestäubt. Dieses kleine Tier ist somit ein enormer Wirtschaftsfaktor und extrem wichtig für die Landwirtschaft. Bienen sind ausgesprochene Arbeitstiere und haben eine kurze Lebensdauer: Lediglich sechs Wochen leben die Bienen im Sommer, wenn sie Nektar sammeln. Sie schwirren fleißig von Blüte zu Blüte: Die Blütenpollen tragen sie dabei in den Borstenkörbchen an ihren Hinterbeinen und bestäuben so die Blüten in ihrer Umgebung. Ein Bienenvolk benötigt pro Jahr zum Leben ungefähr 20 bis 40 Kilogramm Pollen sowie 60 bis 70 Kilogramm Honig und speziell im Frühjahr bis in den Sommer hinein täglich etwa 200 Gramm Wasser. Für einen Kilogramm Honig muss eine Biene 150.000 Mal vom Stock ausfliegen und bis zu sechs Millionen Blüten anfliegen; sie legt dabei eine Strecke von 40.000 bis 120.000 Kilometer zurück: Das entspricht zirka dem ein- bis dreifachen Erdumfang. Das ist beeindruckend, wenn man bedenkt, dass die Honigbiene nur in den letzten beiden Wochen ihres sechswöchigen Lebens ausfliegt, um Nektar zu sammeln. Im Schlern-Rosengarten-Gebiet ist in der Regel Ende Juli Schluss mit der Blüte und dann schleudern die Imker den Honig. Ist der Honig einmal gewonnen, beginnt im August für die Imker das Bienenjahr: Die Bienenvölker werden mit Flüssigfutter für den ganzen Winter aufgefüttert. Zu diesem Zeitpunkt entstehen die Winterbienen, die dann bis ins Frühjahr hinein leben. Ein einziges Bienenvolk besteht im Winter aus einigen Tausend und im Sommer aus einigen Zehntausend Bienen. Die Winterbienen verkitten im Herbst jede Ritze mit Propolis, dann herrscht Winterruhe. Das Bienenharz, wie Propolis auch genannt wird, dient den Bienen zur Gesundheitsvorsorge. Sie stellen es aus dem Harz von Pappeln, Birken, Weiden oder Buchen her und schützen damit ihren Stock vor Krankheitserregern, denn es wirkt wie ein natürliches Antibiotikum gegen Bakterien, Viren und Pilze. Auch tote
Bienen, die im Stock gefunden werden, überziehen sie mit dem desinfizierenden Harz. Ein Bienenvolk produziert zwischen 100 und 300 Gramm Propolis im Jahr. Die konservierende Wirkung des Propolis kannten schon die alten Ägypter, sie balsamierten damit ihre Mumien ein.
Bienenkönigin, Arbeitsbienen und Drohnen. Im Frühling, so gegen Ende Februar und Anfang März, wenn die Tage länger werden und die ersten Hasel- und Weidensträucher und Erika blühen, beginnt die Königin mit der Eiablage für die Nachkommenschaft. Die Winterbienen sterben allmählich ab und je mehr die Natur erwacht, umso intensiver wächst das Bienenvolk während des Frühjahrs zum Sommervolk heran. Sobald Löwenzahn und Wiesenblumen blühen und genügend Nektar vorhanden ist, beginnen die Jungbienen mit dem Waben-Bau. Mit der fortschreitenden Entwicklung der Bienenvölker werden die Beuten vor allem bei Hinterbehandlern zu klein und die Bienen kommen in Schwarmstimmung. Dabei verlässt die alte Königin mit einem Teil des Volkes die Beute und siedelt sich als Traube an einem Ast oder irgendwo im Freien an, wo sie vom Imker eingefangen werden: So entsteht auf natürliche Weise ein neues Bienenvolk. In einem Bienenstock lebt immer nur eine Königin und sie kann bis zu fünf Jahre alt werden. Die Königin ist das einzige fortpflanzungsfähige Weibchen im Volk und erfüllt auch nur diese Aufgabe. Man erkennt sie an ihrem langen, schlanken Hinterleib. Die Imker markieren ihren Rücken mit Farbe, um sie besser zu erkennen und ihr Alter definieren zu können, denn sie tauschen ihre Königinnen alle zwei bis drei Jahre aus, um die Produktivität der Bienenvölker zu erhalten. Die Königin stammt von demselben Ei wie eine Biene, wird aber mit Gelee Royal gefüttert, das die Arbeiterbienen in die Weiselzelle geben - so wird die Zelle der Königin genannt, die im Gegensatz zu den sehr viel kleineren, normalen Bienenwabenzellen, zwei bis drei Zentimeter lang ist. Nach 16 Tagen schlüpft die Königin und wird dann am sogenannten Hochzeitsflug von mehreren Drohnen befruchtet. Daraufhin kann sie bis zu 2.000 Eier am Tag legen. Aus den unbefruchteten Eiern entstehen die männlichen Drohnen, deren Aufgabe die Befruchtung ist. Aus den befruchteten Eiern schlüpfen nach 21 Tagen die Bienen. Sie beginnen sogleich mit der Stockarbeit, mit der sie in den ersten vier Wochen ihres Lebens beschäftigt sind: Sie füttern die Jungbienen, reinigen den Stock und erzeugen das Wachs »
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für den Aufbau der Waben; nur in den letzten beiden Wochen ihres Lebens sammeln sie Nektar.
Damit es den Bienen besser geht. Die UNO äu-
Imker aus Leidenschaft: Markus Pfeifer widmet seinen Bienen sehr viel Aufmerksamkeit und Zeit.
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ßerte sich in einem Bericht besorgt über das weltweite Bienensterben, das von Forschern seit Jahren mit Sorge beobachtet wird. 2015 stand die Weltausstellung in Mailand unter dem Motto „Ernähre die Welt“ und Großbritannien hat seinen Auftritt diesem Thema gewidmet. Der aus Metallteilen erbaute Pavillon stellte einen Bienenstock dar und war über eine Blumenwiese erreichbar. Als Ursache für das Bienensterben verantwortlich gemacht werden unter anderem die aus Asien eingeschleppte Varroamilbe, der Einsatz von giftigen Spritzmitteln in der Landwirtschaft und in Gärten sowie die sinkende Anzahl von Blumenwiesen. Viele Imker setzen sich aktiv dafür ein, dem Bienensterben entgegenzuwirken. So hat auch der Tierser Imkerverein gemeinsam mit dem Bildungsausschuss 2016 zum Jahr der Bienen ausgerufen und eine Reihe von Initiativen gestartet, um für dieses Thema zu sensibilisieren: Es wurden Vorträge organisiert, Workshops abgehalten, Bienenhäuser besichtigt und naturkundliche Exkursionen gemacht, um Interessierten die Zusammenhänge in den ökologischen Kreisläufen zu erklären und aufzuzeigen, dass jeder Einzelne etwas tun kann, damit es den Bienen besser geht. Es gab Koch- und Bastelworkshops zum Thema Honig, einen Workshop zum Thema Honig als flüssiges Gold für Gesundheit und Kosmetik und einen weiteren Workshop für Grund- und Mittelschüler, in dem Insektenhotels gebaut wurden, die an der Gartenoder Balkonwand angebracht werden können. Dank waagrecht angebrachter Stängel von Schilf, Sonnenblume oder Brombeere dienen sie den Bienen als natürliche Nisthilfe. Als natürliche Nisthilfen werden auch die heute kaum noch bekannten ZeidlerBäume neu entdeckt. Als Zeidlerei bezeichnet man das im Mittelalter gewerbsmäßig betriebene Sammeln von Honig wilder oder halbwilder Bienenvölker, indem im Wald künstliche Höhlen als Nisthilfen in die Bäume gehackt wurden. Diese Tradition wurde im Uralgebirge in Russland bis heute bewahrt und so wird dieses alte Handwerk auch heute wieder von Imkern und Förstern erlernt. Die Zeidlerei verlor durch die Einfuhr von Rohrzucker nach und nach an Bedeutung, doch noch im 17. Jahrhundert war Zucker so teuer, dass ihn sich nicht jeder leisten konnte. Erst der Anbau von Zuckerrüben im 19. Jahrhundert machte Zucker erschwinglich und ersetzte den Honig als Süßungsmittel. «
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Erlebnis und Abenteuer Der Kastelruther Günther Karbon hat sich in Wettbewerben als einer der besten Sportkletterer Italiens profiliert.
S Sportklettern ist eine Spielform des Bergsteigens, die sich in den letzten Jahren immer mehr zu einem Breitensport entwickelt hat. An den Kletterwänden, ob im Freien oder in der Kletterhalle, sind alle Altersklassen anzutreffen, vom Kind bis zum Senior. Die Faszination liegt vor allem in der Herausforderung, vertikale Hindernisse ausschließlich mit Hilfe eigener Körperkraft zu überwinden. Wichtig ist beim Sportklettern deshalb weniger die Höhe einer Wand als deren Schwierigkeit, erklärt Günther einen Grundgedanken des Freiklet terstils. Der Kastelruther hat mit zwanzig Jahren angefangen zu klettern. „Relativ spät, aber dann habe ich es richtig durchgezogen“, erinnert er sich.
Kletterhalle. Viel Krafttraining stand auf dem Programm, und viel Techniktrainig in der Halle. In den Kletterhallen, die mittlerweile in Stadt und Land wie Pilze aus dem Boden sprießen, üben die Athleten die Klettertechniken. Über die Variationen von Griffen und Tritten sowie unterschiedlichen Wandneigungen lassen sich an den künstlichen Wänden alle erdenklichen Schwierigkeitsgrade trainieren. Sie zu beherrschen und eine Wand möglichst schnell zu klettern, ist die Herausforderung im Wettkampf. Dieser Herausforderung hat sich Günther in zahlreichen nationalen und internationalen Wettkämpfen gestellt, darunter nicht wenigen, die in Südtirol ausgetragen wurden. Heute ist Günther einer der besten Südtiroler Sportkletterer, der sich weit über die Grenzen hinaus einen Namen in der Climber-Szene gemacht hat. »
Text: Rosa Maria Erlacher Fotos: Helmuth Rier
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Lo spreco 8c+. Den Höhepunkt seiner Karriere erreichte er mit 27 Jahren, als er eine äußerst schwierige Dolomitenwand in Angriff nahm. „Lo spreco“ am Pian Schiavaneis im Fassatal war mit dem Schwierigkeitsgrad 8c+ die Herausforderung schlechthin, die nur drei Kletterer vor ihm bewältigt hatten. „Ich brauchte zwar mehrere Versuche, aber schlussendlich habe ich die 25 Meter hohe
Wand bezwungen“, erzählt Günther nicht ohne Stolz. Dazu muss man wissen, dass der Schwierigkeitsgrad 8c+ eine Grenze darstellt, die nur ganz wenige Sportkletterer erreichen. Nach diesem Erfolg hat Günther sich aus der Wettkampfszene verabschiedet. Vorerst. „Meine Arbeit und meine Verantwortung im Familienbetrieb lassen mir nicht mehr genug Zeit, mich für Wettkämpfe fit zu »
Der Sportkletterer Günther Karbon hat sich weit über Südtirols Grenzen hinaus einen Namen in der Climber-Szene gemacht.
Boulderhalle im Sportzentrum Telfen Als Bouldern (engl. Boulder = Felsblock) bezeichnet man das Klettern ohne Seil und Gurt. Ziel des vertikalen Kletterns ist es, mit so wenigen Griffen wie möglich den als Top bezeichneten Punkt zu erreichen. Im Sportzentrum Telfen, zwischen Kastelruth und Seis am Schlern, stehen für Kletterfans 210 qm Kletterfläche mit maximal vier Meter Höhe und 1.500 Griffen in verschiedenen Schwierigkeitsstu-
fen zur Verfügung, mit ausreichend Platz für 70 Boulder. Der Boden der Boulderhalle ist mit dicken Matten ausgelegt. Der Eintrittspreis ist an der Bar zu entrichten, alle Besucher müssen sich in eine Besucherliste eintragen. Klettern erfolgt auf eigene Gefahr. Jugendliche unter 18 müssen in Begleitung eines Erwachsenen sein oder die unterschriebene Einverständniserklärung der Eltern vorweisen.
Informationen: Sportzentrum Telfen, Tel. +39 0471 705 090 Öffnungszeiten: täglich von 10 bis 21 Uhr (Dienstag Ruhetag)
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Für den ambitionierten Sportkletterer ist nicht der Gipfel das Ziel, sondern die Überwindung der Schwierigkeiten.
halten“, sagt er. Leider, könnte man sagen, denn Sportklettern wird erstmals olympisch. In drei Jahren, also 2020, werden sich Sportkletterer aus aller Welt in Tokio bei den Olympischen Spielen messen. Für viele eine Neuheit, für ambitionierte Sportkletterer eine Genugtuung, für Hobbykletterer eine Bestätigung.
Ein Lebensgefühl. Für Günther bedeutet Sportklettern vor allem Wettbewerb, die meisten, die diese Sportart ausüben, tun es hingegen einzig und allein zu ihrem eigenen Vergnügen. Es sei ein Lebensgefühl, das weit über körperliche Kondition und sportliche Techniken hinausgehe, ein Lebensgefühl, in dem Werte wie Kreativität oder gelebte Freiheit zum Ausdruck kommen, sagen sie. „Man schaut eine Wand an und setzt sich mit ihr auseinander. Man kombiniert die Griffe und Tritte und geht die Wand vorher schon im Kopf durch“, erklärt
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Günther. Nicht der Gipfel sei das Ziel, sondern die Überwindung der Schwierigkeiten.
Sicherheit am Seil. Ihm gefalle zwar auch das klassische alpine Klettern, aber beim Sportklettern seien die Sicherheitsrisiken eben doch wesentlich geringer. Schon weil die Routen so kurz sind. Außer beim Bouldern in Absprunghöhe wird beim Sportklettern grundsätzlich gesichert, mit Seil und Haken und anderen Hilfsmitteln. Allerdings dürfen diese nur der Sicherung dienen, wie Günther betont, und auf keinen Fall der Fortbewegung. Üblicherweise wird in Zweierseilschaften geklettert: Eine Person befindet sich am Boden oder im fixen Stand und sichert, während die andere Person klettert. So minimieren sich die Sturzrisiken. Viele Routen bekommen den Namen von ihrem Erstbegeher, der auch den Schwierigkeitsgrad festlegt. «
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Apfelbauern unterm Schlern: Anton und Daniel Fill vom Simmele Müller Hof in St. Vigil
Saftige Bergäpfel Ein Frühlingstraum: oben die schneebedeckten Dolomitengipfel, unten an den sonnenverwöhnten und windgeschützten Hängen die Apfelbäume in voller Blüte.
D Der Simmele Müller Hof liegt etwa auf 800 Meter Höhe. Besonders schön ist es dort im Frühjahr, wenn vor dem Hintergrund des schneebedeckten Schlernmassivs die vielen Apfelbäume blühen. Der Jungbauer Daniel hat den Werdegang der Apfelbäume vom Setzling bis in die Flasche fest im Griff. Sein Vater war einer der ersten, der in dieser Gegend Äpfel im großen Stil züchtete. Ein Pionier sozusagen. Denn damals schwenkten die Bauern voll auf die Milchwirtschaft um. Nur – der Simmele Müller, Daniels Großvater – war ein Müller. Und seine Mühle hatte immer weniger zu tun, weil es kaum noch Kornfelder gab. Deshalb griff er zu, als neben seiner Haus-und Hofstelle eine große, sonnige Streuobstwiese zum Verkauf anstand.
Apfelanbau damals und heute. Früher prägten noch richtig große Bäume mit ausladenden Kronen und vielen kleinen Früchten das Bild der Obstwiesen. Es waren sehr intensiv schmeckende Apfelsorten – Kanada, Champagner, Kalterer, Steinpeppele, Gravensteiner –, aber mit dem Nachteil, dass sie nur kurz haltbar waren. Die Birnen verkaufte der Großvater getrocknet als Grundzutat für die Füllung der Kastelruther Krapfen und die Äpfel verarbeitete er zu Apfelmost und verkaufte ihn den Bauern und Gastwirten als Durstlöscher. Text: Rosa Maria Erlacher Fotos: Helmuth Rier
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Sohn Anton übernahm das Anwesen, führte die Tradition fort, ersetzte aber bald schon die hoch-
stämmigen alten Bäume mit pflegeleichten Niedrigstammkulturen. Die schmalen, reihenförmig angelegten, heckenartigen Fruchtwände fangen viel Sonnenwärme ein und reduzieren den Arbeitsaufwand. So hoch gelegene Obstanlagen bedürfen besonderer Pflege, sagt Daniel, der jetzt in dritter Generation den Apfelanbau weiterführt. Gegenüber dem Tal- oder Hügelapfel punktet der Bergapfel mit Knackigkeit und intensivem Geschmackserlebnis, sodass sich der zusätzliche Pflegeaufwand im steilen Gelände und die Wirtschaftlichkeit durchaus die Waage halten. Teils werden die Äpfel, die an den Hängen über dem Eisacktal, mittlerweile sogar in den Ortschaften Völs am Schlern und Kastelruth, angebaut werden, auf Versteigerungen verkauft, teils an Genossenschaften geliefert und teils zu Saft und Essig verarbeitet.
Sorgsame naturnahe Pflege. „Wir BergapfelBauern profitieren davon, dass wir unsere Anlagen großteils noch wie Inselbetriebe führen können“, sagt Daniel. Ringsherum sind Wiesen, Buschwälder, Trockenwiesen, eine intakte Naturumgebung, wo viele Schädlingsbekämpfer leben, wie z. B. Feldmäuse und Singvögel, die dort nisten und große Raupenmengen in der Umgebung verspeisen und so das ökologische Gleichgewicht fördern. Am Rand seiner Apfelanlage hat ein Imker seine Bie- »
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nenstöcke aufgestellt. Außerdem sorgen die langen, kalten Winter dafür, dass viele Schädlinge zugrunde gehen. Trotzdem, der achtsame Bauer muss mithelfen, seine Anlage gesund zu erhalten. Erstens muss er robuste Sorten ansetzen und zweitens die Bäume stark und widerstandskräftig machen. „Wir schneiden im Spätwinter überschüssige Triebe aus, wir entfernen einen Teil der Blüten, später einen Teil der Fruchtansätze, die sogenannten Schattenäpfel, mulchen den Boden, damit der
Baum seine ganze Kraft auf die Fruchtqualität konzentrieren kann. Außerdem kontrollieren wir die Bäume regelmäßig auf Schädlingsbefall, den wir händisch entfernen und verbrennen“, erzählt Daniel aus seinem Arbeitsleben.
Apfelsaft und Apfelessig. Diese sorgsame Pflege kommt schlussendlich dem Bergbauer zugute. Bergäpfel zeichnen sich durch schöne Färbung, knackigen Biss und intensiven Geschmack aus und erzielen auf Versteigerungen höhere
Preise als Landäpfel. Auch für die Zubereitung von Apfelsaft spielt die Qualität der Äpfel eine entscheidende Rolle. Der Simmele Müller ist nicht der einzige Apfelbauer unter dem Schlern, der Apfelsaft produziert und im eigenen Hofladen, in Dorfgeschäften oder auf Bauernmärkten verkauft. Nur: Daniel will noch mehr. Seine Produkte, darunter sein Apfelessig, haben schon mehrere Preise eingeheimst, und die Li-
nie seiner Produkte erweitert er von Jahr zu Jahr. Es gibt die seit Jahren bewährten Saftmischungen von Golden Delicious-, Red Delicious-, Jonagold- und Galaäpfeln, und es gibt inzwischen interessante Mischungen von Apfelsaft mit anderen Säften, etwa Himbeere, Johannesbeere, Holunder, Aprikose usw. Und Daniel legt auch besonderen Wert darauf zu betonen, dass die Essigbakterien für die Herstellung seines Apfelessigs noch von seinem Großvater stammen, die kostbare Essigmutter also von Generation zu Generation weiter vererbt wurde. «
Bergäpfel zeichnen sich durch ein intensives Aroma aus und sind ein wertvoller Rohstoff für Apfelsaft und Apfelessig.
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SÜSSES AUS DEM APFELGARTEN Südtirol ist mit über 18.000 ha das größte zusammenhängende Apfelanbaugebiet Europas. Der Apfel liebt das Südtiroler Klima. Warme, sonnige Tage und kühle Nächte sind die ideale Voraussetzung für schmackhafte Früchte. Über Jahrhunderte wurden Apfelbäume rund um die Hofstellen gepflanzt und dienten der Selbstversorgung. So sind in der bäuerlichen Küche die unterschiedlichsten Rezepte mit Äpfeln entstanden.
Die Apfelkiachln, in der Südtiroler Küche eine uralte Tradition: einfach, saftig und atemberaubend gut
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Zubereitung
3 - 4 würzige Äpfel Zucker, Rum, Zitronensaft Für den Teig: 125 g gesiebtes Mehl 1/8 l Weißwein 2 Essl. zerlassene Butter 1 Prise Salz 1 Spritzer Schnaps 2 Eier Fett zum Backen Zimt, Zucker
Für den Teig Mehl und Weißwein glattrühren, dann Butter, Salz, Schnaps und Eidotter untermengen, 1 bis 2 Stunden an einem warmen Ort stehen lassen. Die Äpfel schälen, vom Kerngehäuse befreien und in fingerdicke Scheiben schneiden. Mit Zucker bestreuen, Rum und Zitronensaft beträufeln und eine halbe Stunde mit einem Teller beschwert stehen lassen. Die Apfelscheiben trocknen. Eiweiß zu steifem Schnee schlagen und unter den Teig heben. Die Apfelscheiben einzeln durch den Teig ziehen, in sehr heißem Fett schwimmend ausbacken, abtropfen lassen und mit Zimt und Zucker bestreut servieren. Das Rezept ist dem Kochbuch „Die Küche in Südtirol“ von Anneliese Kompatscher entnommen.
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Foto: Helmuth Rier
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„Einheimisch, einzigartig, echt ...“ Ihr Supermarkt im Herzen von Kastelruth bietet Ihnen ein reichhaltiges Angebot an Lebensmitteln erster Qualität. Einzigartig sind das Sortiment an erlesenen Gaumenfreuden von heimischen Bauern, sowie die Auswahl an Waren aus biologischer Produktion und dem fairen Handel. Metzgermeister Heinz von der renommierten Metzgerei Silbernagl bedient Sie gerne mit dem typischen „Kastelruther Speck“, und Frau Helga, die Seele der Bäckerei-Konditorei Burgauner, hat passend dazu das traditionelle Schüttelbrot. Wir freuen uns über Ihren Besuch!
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REISEN, DAS IST EIN VERGNÜGEN Es ist eine beeindruckende Geschichte, wie aus Südtirol, dem Land im Gebirge, eine beliebte Ferienregion geworden ist. Diese wird auf sympathische Weise im Bilderbuch „Reisen, das ist ein Vergnügen“ dargestellt. Die Autorin Waltraud Holzner und die Kastelruther Illustratorin Evi Gasser erzählen vom anfangs beschwerlichen Reisen mit der Postkutsche über die Alpen, dem die gemütlichere Eisenbahnfahrt von der Großstadt in die beschauliche Kurstadt Meran folgte. Auch wird beschrieben, wie sich der einfache Bauernhof am Berg im Laufe der Jahrzehnte zum stattlichen Hotel entwickelte und nun Gäste aus aller Welt anzieht. Auftraggeber des Bilderbuches ist das Touriseum. In dem Museum, das bei den Gärten von Schloss Trauttmansdorff bei Meran liegt, wird die Geschichte des Tourismus in Südtirol durch eine Vielzahl von interessanten Exponaten veranschaulicht. Im Touriseum führt ein unterhaltsamer Erlebnis-Rundgang Erwachsene und Kinder durch die spannende Geschichte des alpinen Tourismus und des Reisens.
Reisen, das ist ein Vergnügen 36 Seiten, 1. Auflage 2017 Herausgeber: Touriseum - Südtiroler Landesmuseum für Tourismus, Meran Illustrationen: Evi Gasser Text: Waltraud Holzner
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Foto: SAM/Armin Indio Mayr
Foto: OvW-Ritt/Helmuth Rier
Foto: SAM/Helmuth Rier
Highlights Sommer 2017
> 2. Mai – 28. Juni
> 9. – 11. Juni
> 2. Juli
> 3. Juli
Südtirol Balance
Der Oswald von Wolkenstein-Ritt
Seiser Alm Halbmarathon
Südtirol Jazzfestival: Jazz&Herbs
Drei Tage, vier Turnierorte und 36 Mannschaften: Zu Ehren des Ritters und Dichters Oswald von Wolkenstein veranstalten Kastelruth, Seis und Völs am Schlern ein historisches Reitspektakel der Superlative. Vom 9. bis zum 11. Juni 2017 können Besucher beim Oswald von Wolkenstein-Ritt in das 14. Jahrhundert eintauchen und mittelalterliches Flair, meisterliche Reitkunst und Südtiroler Gastfreundschaft erleben. Keine andere Reitveranstaltung vermag Kultur, Tradition, Geschichte, Sport und Folklore derart stimmig miteinander zu verbinden. Die Eröffnungsfeierlichkeiten samt Festeinzug und Dorffest finden in Seis statt. www.ovwritt.com
21 Kilometer, 601 Höhenmeter und 700 Startplätze: Das sind die Kennzahlen des Seiser Alm Halbmarathon am 2. Juli 2017 mit Start und Ziel in Compatsch. Eingebettet in das UNESCO Welterbe der Dolomiten bildet der Seiser Alm Halbmarathon einmaliges Naturerlebnis und sportliche Herausforderung für Freizeit sportler und Profis. Vorbei an den imposanten Gesteinsformationen von Schlern, Plattkofel, Langkofel und den Rosszähnen schlängelt sich die Wettkampfstrecke bis zum höchsten Punkt auf 2.050 Meter unterhalb des Goldknopfs. Von dort führt die Strecke zurück nach Compatsch. running.seiseralm.it
Dolomiten-Berge, Landwirtschaft, Essen und Trinken: Das Südtirol Jazzfestival ist eng mit der Genussregion Südtirol verzahnt. Ein Highlight ist das Konzert der Euregio Jazzwerkstatt auf dem Pflegerhof in Seis. Südtirols erster und vielfältigster Kräuterhof ist ein kleines Paradies der Farben, Aromen und Düfte. Übrigens: Auch im Reich der Düfte gibt es – wie in der Musik – Duette, Harmonien und Dissonanzen. Und: Melodien können Erinnerungsstürme auslösen – ähnlich wie es auch manche Düfte tun. Auf dem Pflegerhof kann man das Zusammenspiel zwischen Musik und Duftstoffen testen, wenn die Musikerinnen und Musiker in wechselnden Besetzungen in dieser bunten Pflanzenwelt aufspielen und Bäuerinnen Gerichte aus den dort angebauten Kräutern zubereiten. www.suedtiroljazzfestival.com
Wenn im Frühjahr die Natur erwacht, steigt die Lust auf Bewegung im Freien und es zieht viele hinaus in die Frühlingsluft. „Aktiv und gesund in den Frühling“ ist passend dazu das Motto von Südtirol Balance. Verschiedenste Veranstaltungen und Workshops rund um die Themen Gesundheit, Ausgeglichenheit, gesunde Ernährung, richtiges Training und Ausrüstung bilden die ideale Grundlage für den Start in die Wander- und Laufsaison. www.seiseralm.it/balance > Mai – Juli
Wanderungen für Blumenfreunde Rund 790 Blüten- und Farnpflanzen mit unterschiedlichsten Aussehen und Herkunft können im Gebiet um den Schlern im Laufe eines Jahres angetroffen werden. Typische Alpenblumen, aber auch botanische Raritäten gedeihen auf den Almmatten, Weiden und Schuttkarren. Das Amt für Naturparke organisiert in Zusammenarbeit mit den Tourismusvereinen der Naturparkgemeinden alljährlich rund 20 geführte Wanderungen mit dem erfahrenen Naturparkwanderführer Riccardo Insam.
44 ALPE | Sommer
> 19. Juni
Wanderung und Berggespräch mit Reinhold Messner Mit Reinhold Messner die „schönsten Berge der Welt“, die Dolomiten, erleben: Bei der gemeinsamen Wanderung erzählt der Extrembergsteiger von seinen Touren und vom Ursprung seiner Leidenschaft, die im UNESCO Welterbe Dolomiten liegt. Die Wanderung führt vom Nigerpass zur Almhütte Messnerjoch, wo ein Mittagessen und das Berggespräch auf dem Programm stehen.
Foto: Schloss Prösels/Mike Meyer
Foto: TV Kastelruth/Helmuth Rier
Foto: SMIF/Fotolia
> 5. – 24. Juli
> 8. Juli
> 10. Juli – 4. September
> 26. Juli
Semper Music International Festival
Rosengarten Schlern Sky Marathon
Summer Classics in Seis am Schlern
Krausentafel
Klingende Namen wie Polina Osetinskaya, Olga Makarina, Boris Kuschnir und Alexander Rudin werden die 15. Ausgabe des Semper Music International Festivals begleiten. Das Festival bietet die seltene Gelegenheit, klassische Konzerte bekannter und berühmter Musiker in der Ferienregion Seiser Alm mitzuerleben. Auf dem Festivalprogramm stehen, neben einem internationalen Wettbewerb, Meisterklassen und Workshops, rund 20 Konzerte, an denen sich renommierte Musikprofessoren und junge Künstler aus Nord- und Südamerika, Asien und Europa beteiligen. Alle Konzerte, alle Meisterklassen und alle Workshops stehen Gästen und Einheimischen kostenlos offen. Nur für die Starkonzerte muss Eintritt bezahlt werden. www.schlernmusicfestival.eu
Eingebettet in die einmalige Kulisse des Dolomiten UNESCO Welterbes, findet in Tiers am Rosengarten ein Bergmarathon im alpinen Gelände mit einer Länge von 45 Kilometern und rund 3.000 Höhenmetern statt: der Rosengarten Schlern Sky Marathon. Der herausfordernde Berglauf startet in St. Zyprian auf 1.136 Metern, umrundet das Rosengarten-Massiv und führt über Schlern und Tschafon zurück ins Dorfzentrum von Tiers. Der höchste Punkt des Sky Marathons liegt auf dem Grasleitenpass auf 2.630 Metern. www.skymarathontiers.it
Für Liebhaber klassischer Musik bietet Seis eine außergewöhnliche Konzertreihe an. Künstler, die vorwiegend aus Italien stammen und auf internationale Erfahrung bauen, spielen Werke großer Komponisten. Die Konzerte finden montags um 21.00 Uhr statt. Termine: 10., 17. und 24. Juli, 21. und 28. August, 4. September 2017 > 18. Juli – 10. August
Silenzi d’Alpe Eingebettet in magische Landschaften und einzigartige Schauplätze und umgeben von Dolomitengipfeln findet das Kulturtreffen Silenzi d’Alpe statt. Gemeinsam lauschen die Teilnehmer der Stimme der Stille und folgen den Spuren der Natur, der Traditionen und Erzählungen, die sich um die Seiser Alm ranken. Das Programm von Silenzi d’Alpe umfasst neben Wanderungen auch Konzerte und Gespräche. www.silenzidalpe.it
Am 26. Juli lädt Kastelruth zu einem geschichtsträchtigen Mahl: Kulisse für die Krausentafel bildet der Kastelruther Kofel, der Kalvarienberg. Die Herren von Kastelruth nehmen die Teilnehmer am Torbogen, der zum Kofel führt, in Empfang. Begleitet von Fanfarenbläsern zieht die Gesellschaft hinauf zum Kofel, wo sie ein schmackhaftes Menü unter freiem Himmel erwartet. Musikalische Unterhaltung rundet diesen kulinarischen Sommerabend perfekt ab. > 31. Juli – 2. August
Castel Prösels Summer Festival Im geschichtsträchtigen und stimmungsvollen Ambiente von Schloss Prösels findet 2017 zum zweiten Mal in Folge ein Festival-Wochenende mit mitreißenden Künstlern und ungewöhnlichen Formationen statt. Die drei Konzerte spannen einen reizvollen Bogen von Brazil Jazz bis Klezmer. Auf der Bühne stehen der Bass-Klarinettist, Saxophonist und Schlagzeuger Christoph Pepe Auer, die „neue Stimme des brazilianischen Jazz“ Viviane de Farias und die Klezmer-Band Yxalag. schloss-proesels.seiseralm.it
Sommer | ALPE 45
Foto: IDM/Uwe
Foto: SAM/Helmuth Rier
Foto: IDM/Frieder Blickle
Highlights Sommer 2017
> Juli – August
> Juli – August
> 29. September – 10. November
> 1. – 31. Oktober
Seiser Alm Familiensommer
Viel Geschrei um den Völser Weiher
Törggelen am Ursprung
Völser Kuchlkastl
Im Sommer verwandelt sich die Seiser Alm in ein Familienparadies: Bei Dolomiti Ranger erkunden kleine und große Spürnasen den Lebensraum der Tiere im Wald und am Wasser. Familien lauern nachtaktiven Tieren auf, erkunden das Wasser und seine tierischen Bewohner und bauen ein Hotel für Insekten. Gemeinsam mit Hexe Martha begeben sich Kinder und Eltern auf die Spuren der Hexen und Hexenmeister. Ob gespenstische Nachtwanderung, Basteln von kleinen Kräuterhexen oder Entdeckungssuche nach geheimen Zeichen, magische Wochen sind garantiert. Wer das Leben auf dem Bauernhof erkunden möchte, auf den wartet das Erlebnis Bauernhof. Neben tierischen Erlebnissen erwartet Familien auch der Weg von der Milch zum Käse und vom Korn zum Mehl. Auch im Brotbacken können sich die kleinen und großen Bäuerinnen und Bauern üben.
„Weihergschroa“ nennt sich die Sehnsuchts-Schauer-Schwank-Satire, die der Theaterverein Völs zum Jubiläum „500 Jahre Wasserbrief“ auf die Freilichtbühne bringt. Damit setzt der Theaterverein die Tradition fort, einen kulturellen Beitrag zu besonderen Anlässen zu leisten. Das Auftragsstück von Joachim Goller wird unter der Regie von Christian Mair aufgeführt. Zum Inhalt: Das Gemeindeblatt verkündigt die Neuigkeit: Die Kastelruther bauen einen eigenen Weiher! Die Völser fürchten sofort den Bedeutungsverlust ihres schönen Weihers und zudem leere Gästebetten. Eine Gruppe mutiger Bürger bemüht sich, die Katastrophe zu verhindern. Eine neue Sensation muss her, die Völs mit seinem Weiher endlich zum Mittelpunkt der Ferienregion Seiser Alm macht. Ihr Sehnsuchts-Plan, Völs zu Glanz und Ehre zu erheben, geht über Leichen. Ein skurriler Schwank, der am Wasser baut.
Kultur erleben und Kulinarisches genießen: Bei einer Wanderung durch die bunte Herbstlandschaft lässt sich Bewegung optimal mit einer Weinverkostung und dem traditionellen Törggelen verbinden. Die Wanderung auf dem Oachner Höfeweg, die jeweils am Freitag stattfindet, führt vorbei an alten Höfen und Buschenschänken, durch Weinberge, Kastanienhaine und Obstfelder. Bei einer Hofführung mit Weinverkostung erfahren Genießer Wissenswertes zu Anbau, Lese und Endprodukt. Das anschließende Mittagessen mit hofeigenen Produkten im Buschenschank bietet Zeit zur Rast und Stärkung, bevor die Wanderung zurück zum Ausgangspunkt geht.
Seit 40 Jahren ist das Völser Kuchlkastl in Völs am Schlern der kulinarische Höhepunkt des Herbstes in der Ferienregion Seiser Alm. Feinschmecker und Liebhaber bodenständiger Kost kommen voll auf ihre Kosten, wenn die Völser Wirte vom 1. bis zum 31. Oktober zum „Gastronomischen Oktober“ laden. Die Völser Köche bereiten Originelles nach alten Rezepten auf verfeinerte Art zu. Ihr Motto: Alte Gerichte werden neu interpretiert und mit Liebe aufgetischt. www.voelserkuchlkastl.com
Voraussichtliche Aufführungstermine: 14., 16., 20., 22., 25. und 28. Juli, 2. und 5. August, jeweils um 21 Uhr am Völser Weiher. Kartenvorverkauf bei Elektro Planer in Völs am Schlern, Tel. 0471 725100
46 ALPE | Sommer
Infos und Anmeldung in den Informationsbüros
> 6. – 8. Oktober
Kastelruther Spatzen Fest in Kastelruth Feiern, gemeinsam schöne Abende verbringen, die Kastelruther Spatzen live erleben: Das Spatzen-Fest in Kastelruth ist ein Muss für jeden echten Fan. Umgeben von der einmaligen Kulisse der Dolomiten können sich alle von den „Helden der Volksmusik“ verzaubern lassen. Denn auch die Lieder der sieben Spatzen klingen „richtig gut nur daheim in Kastelruth“.
Komma Graphik - Foto: Helmuth Rier
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> uneingeschränkte Nutzung der Seiser Alm Bahn und des Seiser Alm Express (Linie 10) > uneingeschränkte Nutzung der Shuttlebusse (Linie 2, 3, 3A, 4, 5, 13 und 15), des Almbusses (Linie 11) und des Busses Piz (Linie 14) > uneingeschränkte Nutzung der Kabinenbahn Puflatsch, der Sessellifte Spitzbühl, Panorama, Florian (Seiser Alm) und Marinzen (Kastelruth)
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> uneingeschränkte Nutzung der Seiser Alm Bahn und des Seiser Alm Express (Linie 10) > uneingeschränkte Nutzung der Shuttlebusse (Linie 2, 3, 3A, 4, 5, 13, 15), des Almbusses (Linie 11) und des Busses Piz (Linie 14)
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Die Combi Card und die Seiser Alm Card Gold sind nicht übertragbar! Kinder (geboren nach dem 01.06.2009) und Rollstuhlfahrer fahren gratis. Junioren (geboren nach dem 01.06.2001) zahlen die Hälfte des Preises. *Für Inhaber der Mobilcard Ferienregion Seiser Alm Live Card ist eine Preisreduzierung bei der Combi Card und der Seiser Alm Card Gold vorgesehen. Diese Mobilcard kann nicht käuflich erworben werden, sondern wird nur vom Gastgeber kostenlos an den Gast ausgehändigt. Parkhaus im Paket mit Kauf einer Combi Card oder Seiser Alm Card Gold: 1 Tag: 3,00 Euro, 3 Tage: 8,00 Euro, 7 Tage: 11,00 Euro, 14 Tage: 17,00 Euro.
Seis-Seiser Alm Bahn AG 39040 Seis am Schlern · Schlernstraße 39 Tel. +39 0471 704 270 · Fax +39 0471 704 269 www.seiseralmbahn.it · info@seiseralmbahn.it
Foto: Moonlight/Armin Indio Mayr
Foto: SAM/Laurin Moser
Foto: SAM/Laurin Moser
Vorschau Winter 2017/18
> 6. Dezember – 8. April
> Dezember 2017
> 21. Januar
> 31. Januar
Skigenuss Südtirol
Kastelruther Bergweihnacht
Die Kastelruther Bauernhochzeit
Südtirol Moonlight Classic Seiser Alm
Wenn der Duft von Lebkuchen, Zimt und Glühwein in der Luft liegt, dann ist wieder Adventszeit am Fuße des Schlern. Der Kastelruther Weihnachtsmarkt bietet traditionelles Handwerk und Weihnachtsgebäck und lädt zum gemütlichen Beisammensein bei Glühwein und weihnachtlichen Klängen. Die Bäuerinnen und Gastronomen bieten Spezialitäten aus der Südtiroler Küche, Handwerker und Bauern öffnen die geheimen Schubladen und bieten ihre Produkte an und für die Kleinen gibt es einen Streichelzoo. Stimmungsvolle Konzerte sorgen für eine gemütliche Atmosphäre und die Kastelruther Spatzen stimmen am 15. und 16. Dezember mit Weihnachtsliedern und besinnlichen Texten auf das Fest der Liebe ein.
Mittlerweile ist sie schon zur Tradition geworden: die Kastelruther Bauernhochzeit. Dabei handelt es sich um die originalgetreue Nachstellung einer historischen Bauernhochzeit, wie sie am Fuße der Seiser Alm üblich war. Höhepunkt des Spektakels ist der Hochzeitsumzug von St. Valentin nach Kastelruth. Die Hochzeitsgesellschaft zieht in traditionellen Trachten gekleidet mit prächtig geschmückten Pferdeschlitten in das Zentrum von Kastelruth und nimmt die Besucher mit auf eine Zeitreise ins 19. Jahrhundert.
Sportlicher Wettkampf im Fackelschein, Kräftemessen auf internationalem Niveau und Sportgenuss vor traumhafter Winterkulisse auf der größten Hochalm Europas: Auch 2018 lockt das Moonlight Classic Langlaufrennen wieder zahlreiche Sportler und Langlauffans zu einer ungewöhnlichen Zeit auf die nächtliche Seiser Alm. Für die Teilnehmer stehen zwei unterschiedliche Distanzen zur Auswahl – einmal mit 30 und einmal mit 15 Kilometern Länge. Die Rundloipen mit Start und Ziel in Compatsch sind ausschließlich im Diagonalstil zu befahren. Der Startschuss für das Langlaufspektakel fällt um 20 Uhr. Doch bereits vor Rennbeginn füllt sich das Start-Ziel-Areal mit Zuschauern, wenn Alphornbläser und Goaßlschnöller für die richtige Stimmung sorgen. www.moonlightclassic.info
Skigenuss vom Feinsten versprechen die Ski-Erlebnisse auf der Seiser Alm. Winterfans wedeln mit den Skiern über die sonnenverwöhnten Pisten von Europas größter Hochalm, kehren in einer Almhütte ein und frönen schmackhaften Gerichten. Verschiedene Verkostungen, besondere Gerichte und Gourmet-Events machen jeden Skiurlaub zum Erlebnis und zeigen die Seiser Alm von ihrer genussvoll-aktiven Seite. > Dezember
Winter-Kinder-Festival mit der Hexe Nix Der Auftakt in die Wintersaison 2017/18 wird fulminant sein, denn zum dritten Mal wird es das Winter-Kinder-Festival auf der Seiser Alm geben. Die Hexe Nix lädt alle Kinder zum Hexenfestival bei der Bergstation der Seiser Alm Bahn ein, wo sie die kleinen Besucher in Hexen und Magier verwandelt.
48 ALPE | Sommer
Termine 8. – 10. Dezember 2017 15. – 17. Dezember 2017 22. – 24. Dezember 2017 26. – 28. Dezember 2017
Foto: SAM/Helmuth Rier
Foto: SAM/Helmuth Rier
Foto: IDM/Helmuth Rier
> 4. Februar
> März
> 18. bis 25. März
> März 2017
Seiser Alm Wintergolfturnier
FIS Weltcup Slopestyle Snowboard & Freeski
Swing on Snow Winter Music Festival
Winter-Kinder-Festival mit der Hexe Nix
Warum immer nur auf dem Grünen? Beim Wintergolfturnier wird das Green gegen die weißen Pisten auf der Seiser Alm getauscht. Alle Golffreunde können dabei ein traumhaftes Panorama genießen und ausnahmsweise mit Ski oder Snowboard von Loch zu Loch fahren. Gespielt wird mit bunten Golfbällen, die sich von den weißen Fairways abheben, über 9 Loch von je 61 bis 150 Länge. Startpunkt ist in Compatsch, von dort geht’s auf den Puflatsch, zum Laurin- und Panoramalift und wieder zurück in Richtung Ausgangspunkt. Für Verpflegung und Musik entlang des Golf-Parcours ist bestens gesorgt.
Im März rücken die weltbesten Ski und Snowboard Freestyler mit gewagten Choreografien in den Blickpunkt. Zwei Slopestyle-Weltcups gehen im Snowpark Seiser Alm über die Bühne. Slopestyle ist seit Sotschi 2014 die jüngste olympische Extremsportart, bei der die Athleten Parcours mit Sprüngen und anderen Hindernissen befahren. Eine sechsköpfige Jury bewertet die gezeigten Tricks nach Kreativität, Schwierigkeit und Ausführung bzw. Style. Bei den Sprüngen werden Höhe, Weite und Landung bewertet.
Jazzmusik auf der Hütte, Soul auf der Piste oder traditionelle Takte abends im Restaurant: Vom 18. bis zum 25. März 2018 sorgen Bands aus dem Alpenraum in der Ferienregion Seiser Alm beim Swing on Snow WinterMusicFestival von früh bis spät für gute Stimmung. Die Musikgruppen bringen Jung und Alt in Schwung und unterhalten Pistensportler sowie Musikliebhaber gleichermaßen. Die zeitgemäßen Interpretationen traditioneller Volksmusik gemischt mit Jazz, Soul und Pop spiegeln die musikalische Kultur des Alpenraumes wider. Die Zuhörer können zu flotten Beats und Rhythmen swingen und die Abfahrten genießen, während die Musikanten auf Tuba, Bass, Hackbrett und Akkordeon ihr musikalisches Können zeigen. Gespielt wird vormittags auf den Pisten der Seiser Alm, mittags in den Hütten und abends in den Dörfern Kastelruth, Seis, Völs am Schlern und Tiers am Rosengarten. www.swingonsnow.com
Im März lädt Hexe Nix alle Kinder zum Hexenfestival ein, wo sie die kleinen Besucher in Hexen und Magier verwandelt. Der Tag wird mit Sicherheit lustig: Viele Spiele, die Bastelecke, eine Schatzsuche, tolle Musik und viele Überraschungen werden alle Kinderaugen zum Strahlen bringen. Und bei all dem kann man auch noch das Skifahren lernen und verbessern. Die Hexe Nix verrät außerdem viele gute Tipps für die Sicherheit im Schnee.
> März
Dolovino on Snow Unter dem Motto „Südtirols Spitzenweine unter den Dolomiten“ lädt Dolovino on Snow zu einer WeinTour quer über die Seiser Alm. Südtirol ist nicht nur ein Paradies für Skifahrer und Wanderer, sondern auch ein international renommiertes Weinland. Weingourmets können an diesem Tag auf vier Hütten verteilt rund 60 Südtiroler Weine verkosten und sich von Experten beraten lassen. Musikalische Unterhaltung und regionale Spezialitäten auf den Hütten runden die Verkostungen ideal ab. Zu den Statio nen gelangen die Genießer auf Skiern, mit der Rodel oder zu Fuß.
Sommer | ALPE 49
Foto: Helmuth Rier
Gesehen & gehört
Peter Fill holt erneut Abfahrts-Kristallkugel. Spannend bis zum letzten Rennen blieb es diesen Winter im Abfahrtsweltcup. Mit einem zweiten Platz beim Saisonfinale in Aspen verteidigte Peter Fill seinen Titel im Abfahrtsweltcup und holte sich zum zweiten Mal in Folge die kleine Kristallkugel. Der erfolgreiche Kastelruther Skirennläufer ist seit Dezember gemeinsam mit Kusine und Ex-Skirennläuferin Denise Karbon und Naturbahnrodler Patrick Pigneter bei der Talstation der Seiser Alm Bahn als Holzstatue verewigt.
Seiser Alm Alpin
Kunst und Fotografie im Fokus
Beinahe 120 Jahre Skigeschichte auf der Seiser Alm: Das Buch „Seiser Alm ALPIN“ beleuchtet die facettenreiche und spannende Zeit zwischen Krieg und Frieden, Innovation und Tradition. Im Zeitraffer erlebt der Leser die Geschichte des Skigebiets: Am Anfang steht die wunderbare Hochfläche der Seiser Alm. Um 1900 kommen die ersten Wintersportler. Schwaigen werden zu Stützpunkten der Ausflügler, Schutzhütten und einfache Unterkünfte entstehen, bescheidene Unterkünfte werden zu Gasthöfen und Hotels …
Obwohl das neue Naturparkhaus in Seis am Schlern erst 2019 offiziell eröffnet wird, bietet es bereits diesen Sommer ein abwechslungsreiches Programm. Im Fokus stehen Natur- und Landschaftsfotos rund um die Dolomiten und den Naturpark Schlern-Rosengarten. Werke einheimischer Künstler runden den Ausstellungsreigen ab. Die Ausstellungen sind täglich, außer montags, von 16.00 bis 19.00 Uhr geöffnet.
IMPRESSUM. ALPE: Registriert beim Gericht Bozen, Dekret Nr. 9/2002 R.St. Herausgeber: Seiser Alm Marketing, 39050 Völs am Schlern, Dorfstr. 15, Tel. +39 0471 709 600, Fax +39 0471 704 199, info@seiseralm.it, www.seiseralm.it; Presserechtlich verantwortlich: Elisabeth Augustin; Redaktionsteam: Elisabeth Augustin, Rosa Maria Erlacher, Sabine Funk, Barbara Pichler Rier, Katja Sanin, Michaela Baur, Daniela Kremer, Romina Glira; Übersetzungen: Studio Bonetti & Peroni; Werbung: Sabine Demetz, Christoph Trocker; Grafik: Komma Graphik; Druck: Druckhaus Kaufmann.
50 ALPE | Sommer
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Wir sind da. Mitten im Leben, nah bei den Leuten: 47 Raiffeisenkassen mit 188 Filialen in über 100 Städten und Gemeinden in allen Teilen und Tälern unseres Landes. Die Südtirolerinnen und Südtiroler wissen: Wir gehören zu Südtirol wie der Kalender zum Jahr, das Feiern zum Fest – und die Kirche zum Dorf. Darauf sind wir stolz. Bewusst: Raiffeisen in Südtirol.
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Schlern-Rosengarten
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