ALPE Winter 2013/2014

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Winter 2013/14

ALPE Seiser Alm Magazin

KASTELRUTH · SEIS AM SCHLERN · VÖLS AM SCHLERN · SEISER ALM

Langlauf Weites Winterland

Snowpark Shaper am Werk

Genuss Der Dolomiten-Gin

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Wann bist du das letzte Mal deinen eigenen Weg gegangen?

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Foto: SAM/Helmuth Rier

Editorial & Inhalt

Liebe Gäste!

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interwelt und Weihnachtszauber, Kultur und Kulinarisches, Skifahren und Snowboarden, Schneeschuhwandern und Langlaufen, Winter-Paragleiten und Eislaufen, Hüttenzauber und alpines Wellness – in der Ferienregion Seiser Alm sind Ihren Urlaubsideen keine Grenzen gesetzt. Was auch immer Sie unternehmen, Sie werden auf jeden Fall den Alltag für die Zeit Ihres Urlaubs vergessen. Vielleicht finden Sie auf den folgenden Seiten eine Anregung, die über das Übliche hinausgeht und besondere Emotionen verspricht. Auch dieses Heft bietet wieder spannende Themen für Genießer, Sportler und alle, die gerne mehr über die Bräuche rund um die Ferienregion Seiser Alm erfahren möchten. Im Mittelpunkt steht das Langlaufparadies Seiser Alm, das nicht nur Hobbylangläufer anzieht, sondern auch Trainingslager nordischer Langlauf-Nationalmannschaften ist. Im Interview mit ALPE gibt der norwegische Langlaufstar Petter Northug einen Einblick in seinen Trainingsalltag auf Europas größter Hochalm. Sportlich her geht’s auch im Artikel rund um die Eintagestour für Ski- und Snowboardfahrer, der Sellaronda. Ein Gespür für Schnee und Hindernisse beweisen die beiden Shaper im Seiser Alm Snowpark: Manuel Mair und Johannes Gögele bringen den Park jeden Tag perfekt in Form. Faszinie-

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Langlaufparadies Seiser Alm Seite 8

Interview mit Langlaufstar Petter Northug

rend und Furcht einflößend zugleich: Beim Krampuslauf in Kastelruth treiben wilde Gesellen ihr Unwesen. Wer es romantischer mag, widmet sich einer Kutschenfahrt bei Vollmond. Lernen Sie mit uns den Genussbotschafter Otto Geisel kennen, fühlen Sie den Wein bei einer Blindverkostung und erfahren Sie, was den Dolomiten-Gin von Florian Rabanser auszeichnet.

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Nicht zuletzt möchte ALPE aber auch einfach Ihr Begleiter durch Ihren Seiser Alm Urlaub sein: Neben wichtigen Informationen über öffentliche Dienste gibt es viele Tipps für die besten Restaurants, Gaststuben und Treffpunkte sowie für attraktive und vielfältige Shoppingmöglichkeiten in den Dörfern auf dem Hochplateau und in der näheren Umgebung. Das Magazin enthält auch ein detailliertes Programm der vielfältigen Veranstaltungen, der kulturellen wie geselligen Höhepunkte. Wir hoffen, dass auch Sie mitmachen und daran Freude finden.

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Kastelruther Krampuslauf Seite 14

Mit Skiern über vier Pässe: Die Sellaronda Seite 19

Mythos Dolomiten: Welterbe UNESCO Seite 20

Die Künstler im Seiser Alm Snowpark Almromantik für Zwei Seite 28

Otto Geisel: Porträt eines Südtirolliebhabers Seite 32

Den Wein fühlen: Blindprobe Sensorium Seite 33

Die Buchweizentorte Seite 34

Zu Plun: Preisgekrönter Dolomiten-Gin Seite 38

Höhepunkte Winter ’13/14

Wir wünschen Ihnen einen wunderschönen, unvergesslichen Aufenthalt, Wohlergehen und Erholung.

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Vorschau Sommer ’14 Seite 42

Gesehen & gehört

Eduard Tröbinger Scherlin für Seiser Alm Marketing und die Tourismus­vereine Kastelruth, Seis am Schlern, Völs am Schlern und Seiser Alm

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Langlaufparadies Seiser Alm Mit 80 Kilometer Loipen für technischen Stil und Skating ist die Seiser Alm ein Langlauf-Eldorado. Mehrere Nationalmannschaften absolvieren hier ihr Höhentraining. Höhepunkt ist der in einer Vollmondnacht ausgetragene „Südtirol Moonlight Classic Seiser Alm“.

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ubert Rier, seines Zeichens Langlauflehrer, ist felsenfest überzeugt: „Die Seiser Alm ist das schönste Langlaufgebiet in den Alpen.“ Wo denn auch sonst , fügt er hinzu, könne man auf einer Meereshöhe von 1.800 Meter ein so weitläufiges Loipennetz befahren, das sage und schreibe 80 Kilometer lang ist, und dabei nicht nur die Sonne (meistens) und die wunderschönen Ausblicke (fast immer) genießen, sondern auch noch ein riesengroßes Gebiet erkunden, das mit seinen 56 Quadratkilometern als größte Hochalm Europas gilt. Einer riesigen Skiarena gleich liegt die größte Hochalm eingebettet in einem Rondell von schneebedeckten Bergflanken: Langkofel, Plattkofel, die Fassaner Schneiden, die Rosszähne und die unvergleichliche Silhouette des Schlern mit den beiden Felszacken Santner und Euringer. Der Naturpark Schlern-Rosengarten ist Teil des UNESCO-Welterbes Dolomiten, das in seiner bizarren Erscheinung einzigartig ist in der Welt. Die schier endlose Weite der winterlich schneebedeckten Hügel, in denen kleine Waldinseln und schnuckelige Holzhütten eingebettet sind, öffnet das Herz, ganz plötzlich fühlt man sich frei, befreit vom Alltag, und zieht genüsslich die klare Höhenluft in die noch klammen Lungen.

Höhentraining. Erfunden wurde der Langlauf ursprünglich in Skandinavien, wo er noch heute als Volkssport praktiziert wird. Na, und was denken Sie, wo viele Skandinavier ihre Langlauf-Ferien verbringen? Genau, auf der Seiser Alm. Das hat natürlich auch einen handfesten Hintergrund. Denn seit vielen Jahren absolviert die norwegische Langläufer genießen auf der größten Hochalm Europas eine unendliche Weite und die einzigartige Bergkulisse der Dolomiten.

Langlauf-Nationalmannschaft sowohl sommers wie winters ihr Training auf der Seiser Alm. “Höhentraining” - zur natürlichen Anreicherung der roten Blutkörperchen und in der Folge zur besseren Sauerstoffversorgung der Muskeln - nennt man das bei Athleten. Die Meereshöhe von durchschnittlich 1.800 Metern sei dafür geradezu ideal, sagen die Sportexperten. Über diese Trainingsaufenthalte wird in den norwegischen Medien dann regelmäßig berichtet - und die schönen Fotos von der Seiser Alm animieren die Landsleute wohl, es ihren Idolen gleichzutun. Vor wichtigen Wettkampfevents wählen aber auch andere Spitzenteams die Seiser Alm als Vorbereitungsort. Sie kommen aus Russland, Finnland, Schweden, Tschechien, Deutschland und natürlich aus Italien, um auf der Alm ihre Kraftreserven aufzutanken. Da kann es schon einmal passieren, dass du auf der Loipe gemütlich dahinzuckelst und plötzlich – ruckzuck – gleiten ganz locker einige Gestalten an dir vorbei. Während du ihnen entgeistert nachschaust, verstehst du plötzlich instinktiv den Unterschied zwischen Amateur-und Profisport. Übrigens, die Seiser Alm war auch mehrmals Austragungsort von Langlauf-Weltcup-Rennen. Das war in den 1980er Jahren, und veranstaltet wurden sie im hinteren Teil der Alm, in Saltria, einem Gebiet, das etwas tiefer liegt, durchwegs unter 1.800 Meter Meereshöhe, so wie es die FIS-Regeln vorschreiben. Für ihre Durchführung bedurfte es aufwändiger Vorbereitungen, erinnert sich Hubert Rier, der damals als Pistenchef fungierte, die ganze Bevölkerung half aber dabei mit, die Athleten aus aller Herren Länder gaben ihr Bestes in der Spur, »

Text: Rosa Maria Erlacher Fotos: Helmuth Rier

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Die Langlauf-Weltelite bereitet sich auf der Seiser Alm auf große Wettkämpfe vor.

und anschließend wurden deftig und freundschaftsverbindend die Siege und der Abschluss gefeiert.

Südtirol Moonlight Classic Seiser Alm. Seit einigen Jahren gibt es wieder ein Langlauf-Event, das inzwischen über die Grenzen Südtirols hinaus berühmt geworden ist. Schließlich ist es schon ein ganz besonderer Wettbewerb, denn der Skimarathon auf der Seiser Alm findet in einer Vollmondnacht im Januar oder Februar auf einer mit Fackeln beschienenen Strecke statt. Den Hobbysportlern und Athleten stehen zwei Strecken zur Auswahl: eine über 30 Kilometer und eine weniger anspruchsvolle über 15 Kilometer. Die Zuschauer folgen dann ganz gespannt dem Massenstart der mit Stirnlampen ausgestatteten Teilnehmer, bis diese wie Glühwürmchen in den Weiten der Seiser Alm verschwinden. Zwischendurch wärmt sich das Publikum im geheizten Festzelt auf, bis die Athleten wieder in der Ferne auftauchen, um sie dann mit anfeuerndem Applaus bis zur Ziellinie zu begleiten. Hubert, der selbst an diesem Marathon im klassischen Diagonalstil teilnimmt, bereitet sich auf dieses außergewöhnliche Rennen auch außergewöhnlich vor. Mit einem Freund holt er sich dafür nachts zu später Stunde die Fitness und genießt dabei die wunderschöne Bergwelt unter einem klaren Sternenhimmel. Wenn er davon spricht, bekommt er leuchtende Augen. „Das sind immer einmalige Erlebnisse“, sagt er. Aber sicher nicht jedermanns Sache. Die meisten Langlauffreunde genießen mehr einen strahlenden Sonnentag auf ihren Skiern. Und zum Genießen gibt es noch viele Varianten: ob man nun einen Er-

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kundungstag einplant, wozu man unter Loipen mit dem Schwierigkeitsgrad blau, rot oder schwarz wählen kann, und dabei herrliche Aussichtspunkte passiert, aber ebenso abgelegene und naturbelassene Landschaften, oder Einkehr macht in einer der vielen Hütten am Loipenrand, wo man sich ebenso mit skifahrenden oder wandernden Freunden treffen kann. Für Loipenspaß ist also stets gesorgt, schon allein deshalb, weil jeden Tag bereits vor dem Morgengrauen kolossale Loipenfahrzeuge für eine tadellose Spur sorgen: So sind die Loipen zwei- oder vierfach gespurt und für Skating präpariert. Dafür wird eine kleine Entschädigung eingehoben in Form einer Tagesmaut von 5 Euro.

Langlaufcenter. Langlaufenden Gästen werden auf der Alm zudem noch andere Annehmlichkeiten geboten. Neben der Bergstation gibt es ein Langlaufcenter, in dem man sich alles ausleihen kann, was es für diesen gesunden Sport braucht. Es gibt einen kompetenten Skiservice, dazu noch Depots und Duschen, sodass der Langläufer ohne jedes Gepäck wieder ins Tal hinunterfahren kann. Von der Bergstation führt eine Loipe direkt zum Loipenknotenpunkt Ritsch, wobei Anfängern geraten wird, dieses Ziel mit dem Shuttlebus anzufahren. Zwei Skischulen stehen bereit, um in die Kunst des Langlaufs einzuweisen oder den Laufstil zu verbessern. „Um Langlaufen wirklich genießen zu können, bedarf es einiger weniger, trotzdem absolut unverzichtbarer, Grundfertigkeiten“, betont Hubert, diesmal ganz Langlauflehrer. Wer diese, so Hubert weiter, beherrsche, kann seinem Körper nur Gutes tun. Denn beim Langlaufen ist alles in Bewegung, der Geist sowieso, und dazu noch 90 Prozent der Muskulatur. Und die Gelenke werden geschont. „Bei keiner anderen Sportart trainierst du Ausdauer, Koordination, Beweglichkeit und Kraft so optimal und so risikoarm.“ Das alles klingt ja so überzeugend, warum zögere ich da noch? Vielleicht wegen meiner Erinnerung an das komplizierte Wachsen der Langlaufski in meiner Jugendzeit? „Ach, das war einmal“, beruhigt mich Hubert, „für Einsteiger sind Schuppenski die beste Wahl und wer es rasanter will, der findet jederzeit Hilfe im Langlaufcenter.“ Also dann, mein Ziel steht jetzt fest, ich möchte in diesem Winter auf denselben Loipen trainieren wie Petter Northug und Marit Bjørgen. « Auch die Norweger Langläufer finden auf der optimal gelegenen Seiser Alm ideale Trainingsbedingungen vor.

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„Perfekt für Training und Erholung“ Im vergangenen Winter traf ALPE den Norweger Petter Northug, derzeit einer der erfolgreichsten Langlauf-Athleten weltweit, auf der Seiser Alm, wo er sich auf die Nordischen Weltmeisterschaften 2013 in Val di Fiemme vorbereitete.

Stunden am Nachmittag, einmal pro Woche Kraftraum, ansonsten Massagen und Physiotherapie. Zurzeit trainieren auch andere Nationalteams auf der Seiser Alm, etwa aus Italien und Deutschland. Trifft man sich beim Training? Natürlich, auch wenn das Loipennetz der Seiser Alm wirklich beachtlich ist. Aber wir trainieren alle ungefähr zur selben Zeit, so ist es fast unvermeidlich, dass man dieselben Athleten, gegen die man bei den Wettkämpfen antritt, auf der Loipe trifft. Gesehen habe ich die Italiener und die Schweden. Alle trainieren für die WM. Petter Northug weiß viel Sonne, gute Luft und schöne Landschaft zu schätzen.

Hallo Petter, wie geht es dir? Petter Northug: Gut, danke, ich habe mich eben massieren lassen. Fühlst du dich gut vorbereitet für die Nordischen Weltmeisterschaften 2013 in Val di Fiemme? Ja, ausgezeichnet. Ich war schon vor drei Wochen für einige Tage hier auf der Seiser Alm. Wegen der Nationalen Meisterschaften bin ich zurück nach Norwegen, dann weiter nach Sotchi für ein Weltcup-Rennen als Loipen-Test für die Olympischen Spiele 2014. Seit acht Tagen bin ich wieder hier auf der Seiser Alm und ja, ich habe wirklich ein gutes Gefühl.

Interview: Rosa Maria Erlacher Fotos: Helmuth Rier

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Wie verläuft ein Trainingstag für dich auf der Seiser Alm? Hier betreiben wir jetzt nur leichtes Höhentraining mit dem Ziel, unsere Leistungseffizienz zu steigern: zwei Stunden Loipentraining am Vormittag, eineinhalb

Du trainierst an vielen Orten weltweit, aber immer wieder kehrst du auf die Seiser Alm zurück. Warum? Im Winter ist die Seiser Alm ideal für unser Training: Die Loipen sind hervorragend präpariert, wir haben hier viele Trainingsmöglichkeiten. Im Sommer ist die Gegend perfekt zum Rollerskifahren. Die Seiser Alm ist ein wunderschöner, ruhiger Ort, wo ich mich einfach wohlfühle. Als Norweger genieße ich auch die Sonne. Ist die Höhenlage der Seiser Alm gut für das Training? Die Höhenlage zwischen 1.800 und 2.000 Meter Meereshöhe ist ideal fürs Training und auch für die Erholung. Wenn ich nach drei Wochen Höhentraining Wettkämpfe auf Meereshöhe bestreite, dann wirkt sich das sehr gut auf meine Leistung aus. Für uns Langläufer ist es sehr wichtig,

genügend Zeit in der Höhe zu verbringen. Die norwegischen Ski-Langläufer kommen auch im Sommer mehrmals auf die Seiser Alm. Wie trainiert ihr im Sommer? Auch das Sommertraining auf der Seiser Alm ist unglaublich schön. Wir laufen in den herrlichen Dolomitenbergen, wir fahren mit den Rollerskis vom Tal auf die Seiser Alm herauf. Wir genießen alle diese Trainingstage: die Sonne, die gute Luft und die schöne Landschaft. Übrigens komme ich manchmal – zum Entspannen – auch privat auf die Seiser Alm. Du bist jetzt 27 Jahre alt, konntest in den letzten Jahren Top-Erfolge feiern. Deine nächsten Ziele? Erst einmal möchte ich in Val di Fiemme ganz vorne dabei sein, dann bei den Olympischen Spielen 2014 in Sotchi meine Leistung von Vancouver noch steigern und schließlich im Jahr 2015 bei den Weltmeisterschaften in Falun/ Schweden mein Bestes geben. Weiter will ich derzeit nicht nach vorne schauen. Und welche Athleten musst du jetzt besonders im Auge behalten? Dario Cologna aus der Schweiz, der Schwede Marcus Hellner, Alexander Legkow aus Russland und einige andere haben gute Chancen auf Podestplätze, dazu noch eine Menge Youngsters aus Russland, Schweden und Norwegen. Ich muss aufpassen - I have to be careful! «


KOMMAGraphik | Foto: Helmuth Rier

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Wilde Gesellen Um den 5. Dezember toben in vielen Dörfern Südtirols furchterregende Gestalten mit lautem Getöse durch die Gassen. Über 800 dieser wilden Gesellen haben sich beim Verein „Kastelruther Tuifl“ für den zweiten Krampuslauf am 7. Dezember 2013 in Kastelruth angemeldet.

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chon als Kinder fieberten die Mitglieder des Vereins dem Krampustag entgegen und nahmen später als Halbwüchsige auch am wilden Treiben teil. Sobald im Sommer die ersten Schafe auf den Höfen in der Umgebung des Dorfes geschoren wurden, bettelten die Buben bei den Bauern um Wolle. Diese durfte dann auf keinen Fall gereinigt werden, denn ein richtiger Krampus sollte nicht „frisch gewaschen“ riechen. „Schon Monate vorher habe ich mit Freunden am Krampuskostüm gebastelt. Im ersten Jahr kauften wir einen Sack voll Klebstoff und versuchten, die Wolle auf einen ausgedienten Arbeitsoverall des Vaters zu kleben. Das hat nicht so gut funktioniert und so wurden wir mit der Zeit immer erfinderischer. Wir haben die Wolle dann büschelweise angenäht oder uns ganze Felle besorgt. Die Vorbereitung auf den Krampustag war fast genauso schön wie der Tag selbst“, erzählt Arnold Trocker, Obmann des „Kastelruther Tuifl“Vereins.

Der Krampustag. Am Nachmittag des 5. DezemText: Barbara Pichler Fotos: Helmuth Rier

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ber war es dann endlich so weit. Auf dem Dorfplatz in Kastelruth freuten sich die Kinder auf die Bescherung des heiligen Nikolaus, und im Hin-

tergrund hörte man schon das Herannahen der ersten Krampusse. Bereits in den Tagen vorher verabredete sich die Jugend des Dorfes, um gemeinsam gegen die Teufel auszurücken: Zusammen hatte man doppelt so viel Spaß und nur halb so viel Angst. Die Kirchentür oder auch eines der nächstgelegenen Geschäfte im Blick, wagten besonders Unerschrockene dann doch eine kleine Pöbelei gegen die wilden Gesellen. Dann hieß es rennen, was die Beine trugen. War der Wagemutige nicht schnell genug, wurde ganz demütig auf Knien ein Vater Unser gebetet. Es gab auch Zeiten, die älteren Mitglieder des Vereins erinnern sich noch schaudernd daran, in denen dem einen oder anderen Krampus die Rute sehr locker in der Hand lag. So kam dann mancher auch schon mal mit einigen Blessuren nach Hause. Nach einigen Jahren, als sich am Krampustag im Dorf immer weniger Teufel blicken ließen, war Obmann Trocker häufig Zaungast bei Krampusläufen in Österreich und der Schweiz, zumal ihn das wilde Treiben, die kunstvoll geschnitzten Masken und die furchterregenden Kostüme der Krampusse, Teufel und Perchten noch immer faszinierten. Im Freundeskreis entstand schließlich die Idee, den » Höllische Gestalten bahnen sich ihren Weg durch die Gassen von Kastelruth.


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Rund 800 Dämonen der Dunkelheit nutzen den Krampustag für einen furchterregenden Schaulauf.

alten Brauch in Kastelruth wieder aufleben zu lassen und den Verein „Kastelruther Tuifl“ zu gründen. Mittlerweile besteht dieser aus 27 Mitgliedern, und in Zeiten der Emanzipation sind darunter auch drei Frauen zu finden. Das hätte es früher natürlich nicht gegeben! Da durften sich ausschließlich Männer als Krampus verkleiden. Die Frauen waren an dem wilden Treiben nur als Zuschauerinnen beteiligt, sofern sie sich überhaupt aus dem Haus wagten. In der Volkskunde wird der alte Brauch immer wieder als Fruchtbarkeitsritual beschrieben: Das Streicheln und Schlagen mit der Rute sollte die Lebensgeister wecken. Verborgen hinter der Maske, versuchten die Männer die Frauen zu beeindrucken, ohne erkannt zu werden. So hat sich an diesem besonderen Tag wohl auch so manch schüchternes Gemüt einmal ordentlich austoben können. Der Lärm der Schellen oder das laute Stampfen mit den Füßen ist ebenfalls ein Imponiergehabe, das die bösen Geister der dunklen Winternächte vertreiben soll.

Krampuslauf in Kastelruth. Den Krampustag in guter Erinnerung, beschlossen die Mitglieder des Vereins, im Dezember 2011 einen Krampus-Schaulauf zu organisieren. Man sicherte sich die Unterstützung der Kaufleute und verschiedener Vereine sowie der Gemeindeverwaltung. Aus Südtirol, Öster­reich, der Schweiz und Deutschland kamen 34 Gruppen nach Kastelruth. Die Krampusse zogen mit lautem Getöse durchs Dorf und jede einzelne Gruppe präsentierte sich den Zuschauern mit einer Show voller Überraschungen: eine furchterregende Parade gegen die Dämonen der Dunkelheit. Für dieses Jahr rechnen die Veranstalter mit über 800 Krampussen, die auf einer Strecke von 900 Metern in eineinhalb Stunden durch Kastelruth ziehen, vorbei am Weihnachtsmarkt und entlang der Marktstände der verschiedenen Vereine. Fast ein wenig wie bei einer Modenschau werden sich die verschiedenen Gruppen auch dieses Jahr wieder in ihrer ganzen Pracht zeigen. Jeder Verein hat seinen ganz besonderen Stil. Die Masken sind unterschiedlich, im Material und auch im Ausdruck. Ebenso gibt es bei den Kostümen die phantasievollsten Varianten, vom Ziegen- bis zum Yakfell ist hier alles zu sehen. Eines haben aber alle gemeinsam: Sie wollen imponieren und Furcht einflößen, mit ihren furchterregenden Fratzen, den langen Hörnern, den Ruten und Ketten und den drohenden Gesten. «

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D Text: Rosa Maria Erlacher Fotos: Helmuth Rier

er berühmte Architekt Le Corbusier bezeichnete einst die Dolomiten als „schönste Architektur der Welt“, und tatsächlich ist diese in Jahr­ millionen aus Korallenriffen entstandene Gebirgslandschaft so einmalig, dass sie von der UNESCO zum Welterbe erklärt wurde. In der weiten Felslandschaft der „Bleichen Berge“ scheint ein Gipfel den anderen an bizarrer Form zu überbieten, doch mittendrin bildet der Sellastock eine majestätische

Ausnahme, eine fast runde, ringsherum senkrecht abfallende Felsenburg, gekrönt von einem 3.152 Meter hohen Burgfried namens „Piz Boè“. Um diesen sattelförmigen Bergstock herum hat sich in den letzten Jahrzehnten ein Skikarussell gebildet, das weltweit seinesgleichen sucht. Die Sella-Runde (ladinisch Sellaronda) zieht Jahr für Jahr begeisterte Skifahrer aus aller Welt an. Ausschlaggebend dafür ist sicher nicht nur die skifah-

Die spektakuläre Eintagestour für Ski-und Snowboardfahrer umrundet den Sella-Gebirgsstock im Herzen der Dolomiten, führt über vier Pässe und verbindet die vier ladinischen Täler Gröden, Alta Badia, Arabba und Fassa.

Sellaro Ein atemberaubendes Panorama erwartet Skifahrer Text: Rosa Maria Erlacher entlang der Sellaronda. Fotos: Helmuth Rier

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rerische Herausforderung – 26 Kilometer leichte bis mittelschwere Abfahrtspisten sind von jedem mittelmäßigen Skifahrer bei guter Kondition problemlos zu bewältigen.

Eindrücke. Vielmehr sind es diese unglaublichen Panoramaeindrücke, die einem die Sinne verzaubern. So recken sich ganz nah vor unserem Auge schroffe, von weißen Schneekristallen angezuckerte Felsnadeln und –türme in den meist

tiefblauen Himmel, auf bequemen Sesselliften schaukeln wir über Zaubergärten, in denen sich dunkelgrüne Bergkiefern zwischen zerklüfteten Steinbrocken ducken, die ausschauen, als hätten Riesen mit Murmeln gespielt und bei jedem Stopp können wir herrliche Fernblicke auf grandiose winterliche Berglandschaften genießen. Ein enges Netz von modernen Aufstiegsanlagen und perfekt präparierten Abfahrtspisten führt über vier Pässe – dem Grödner-, Sella-, Pordoijoch und dem Cam- »

onda

Sellarunde im Uhrzeigersinn (ORANGE) 
> von Wolkenstein zum Grödner Joch 
> von Corvara zum Campolongopass
 > von Arabba zum Pordoijoch > vom Pian Frataces zum Sellajoch > vom Sellajoch nach Wolkenstein

Sellarunde gegen den Uhrzeigersinn (GRÜN)
 > von Wolkenstein zum Sellajoch > vom Pian Frataces zum Pordoijoch
 > von Arabba zum Campolongopass > von Corvara zum Grödner Joch > vom Grödner Joch nach Wolkenstein

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polongo - wieder zum Ausgangspunkt zurück. Drei italienische Provinzen – Südtirol, Trentino und Belluno – werden auf der Tour berührt. Und jede verführt auf den zahlreichen Hütten die Skifahrer und Snowboarder mit regionalen Köstlichkeiten. Will man die Sellaronda ohne Hektik genießen, sei es ratsam, bereits vor 10 Uhr morgens am Ausgangspunkt zu sein, erklärt mir Toni, ein verrückter Skifahrer, der den Dolomiti-Superski-Saisonpass voll verwertet und die Sellaronda manchmal sogar zweimal an einem Tag fährt. Die Tageskarten erhält man am Verkaufsschalter der Aufstiegsanlagen. Und obwohl die Tour gut ausgeschildert ist, sei es durchaus sinnvoll, einen Skiführer dabei zu haben, empfiehlt Toni, besonders wenn man die Sella-Umrundung das erste Mal unternimmt. Auch deshalb, weil der Skiführer das Zeitetat von 5 bis 6 Stunden und die einzelnen Etappen und Hüttenstopps gut einzuteilen vermag, damit auf keinen Fall die letzten Rücklifte verpasst werden. Denn die Sellaronda ist ohne Pardon ab 17 Uhr gesperrt. „Ich musste schon öfters mit dem Taxi nach Gröden zurück fahren, weil ich den Charme mancher Hütten unterschätzt habe“, grinst Toni.

Einstieg in die Sellaronda. Es ist durchaus möglich, von der Seiser Alm aus in die Sellaronda einzusteigen, indem man mit den Skiern oder mit

dem Shuttlebus bis Saltria fährt und von dort mit einem weiteren Bus, der jede halbe Stunde abfährt, Monte Pana erreicht. „Von Monte Pana auf den Mont de Sèura, nach einem Skiweg mit dem Tramanses-Lift Richtung Ciampinoi, hinunter nach Plan de Gralba und hinauf auf den Piz Seteur, und – voilà – wir sind schon mitten im Sella-Skibetrieb“, beschreibt Toni den Weg, den er bevorzugt.

Die Sella-Umrundung ist von geübten Skifahrern bei guter Kondition an einem Tag gut zu bewältigen.

Weil dafür doch einiges an Zeit draufgeht, und man ja auch denselben Rückweg einplanen muss, bevorzugen die meisten dann doch Wolkenstein im hinteren Grödnertal als Ausgangspunkt. Dort kann man dann wählen. Wer die Sellaronda im Uhrzeigersinn (orange gekennzeichnet) drehen will, fährt mit der neuen Dantercepies-Kabinenbahn zum Grödnerjoch. Wer sich indes für die Route gegen den Uhrzeigersinn (grüne Richtungsschilder) entscheidet, fährt mit der Seilbahn auf den Ciampinoi hinauf. Beide Varianten haben ihre eigenen Reize: Die orange Tour ist vielleicht etwas anspruchsvoller und verläuft höher als die grüne, die dafür mehr Pisten aufweist und öfters durch schöne tiefverschneite Wälder führt. Rund eine Million Wintersportler zieht es jedes Jahr in die vier Täler an der Sellaronda - nach Grö- »

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26 abwechslungsreiche Pistenkilometer und schöne Einkehrmöglichkeiten machen die Sellaronda zum unvergesslichen Erlebnis.

den, Alta Badia, Arabba und ins Fassatal. „So viele?“, staunt Toni. Denn selbst wenn sich an bestimmten Tagen an den zentralen Einstiegsliften die Menschen drängen, sei auf den Hängen davon wenig zu spüren. In diesem weitläufigen Gebiet verteilen sich die Fahrer nach kurzer Zeit. Wem das trotzdem noch zu viel Rummel ist, der kann die Sellaronda beliebig erweitern. Immer wieder finden sich Nebenlifte für einen „Seitensprung“.

Abstecher. Toni etwa liebt es, am Vormittag bei Kolfuschg einen Abstecher ins Edelweißtal zu machen. Die Abfahrten dieses Hochtals liegen dann prall in der Vormittagssonne, während die anderen Berghänge noch im Frost der vergangenen Winternacht verharren. „Und auf den Hütten kann man sich wunderbar aufwärmen“, schmunzelt der Genießer. Oder ein anderer Tipp von ihm: Sofern es der Zeitplan zulässt, solle man von Arabba aus die Marmolada ansteuern, hinunter zur Malga Ciapela und mit der Seilbahn hinauf auf den höchsten Punkt des Gletschers. Toni schnalzt mit den Lippen. „Diese lange und rasante Abfahrt ist ein solches Erlebnis, da träumst du noch tagelang davon“, schwärmt er.

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Das mag stimmen. Als Albtraum, wenigstens für mich, erwies sich hingegen die legendäre schwarze Vallonpiste. Ahnungslos war ich einmal mit Toni vom Rifugio Boè mit dem Sessellift auf den 2.550 Meter hohen Vallon gefahren. Welch herrlicher Ausblick, dachte ich noch, dann allerdings musste ich abfahren … ein einziger Nervenkitzel von oben bis unten! Solche Hänge, wie etwa auch die Weltcuppisten Gran Risa im Val Badia oder die Ciampinoi-Abfahrt in Gröden, können eigentlich nur sehr gute Skifahrer genießen. Mir selbst genügt seit der Erfahrung am Vallon die gängige Tour rund um das Sellamassiv, da sind weder Buckelpisten noch besonders steile Abhänge zu finden. Blaue und rote Pisten – gelegentlich sogar beide nebeneinander – führen durch die Täler. Und die strapazieren meine Kondition dann auch nicht dermaßen, dass ich wie auf der Boè-Hütte unbedingt etwas Nervenberuhigendes brauche. Und in der Tat war es ein wahres Elixier, das mir Toni nach einem gekonnten Einkehrschwung in der warmen Hüttenstube vor die Nase stellte. Die „heiße Oma“ (warme Milch mit Eierlikör) wirkte Wunder, der Krampf in den Beinen löste sich, und ich wedelte danach – fast so leichtfüßig wie Denise Karbon - ins Tal. «


Foto: SMG/Clemens Zahn

Die faszinierende Bergwelt der Dolomiten besticht durch bizarre Felsformationen und ihre nverwechselbare Farbgebung.

Mythos Dolomiten Seit 2009 UNESCO Welterbe, laut Südtirols Extrembergsteiger Reinhold Messner „die schönsten Berge der Welt“ und für viele die Winterregion schlechthin: Die Dolomiten bestechen durch ihre einzigartige Schönheit. Versteinerte Korallenriffe, die sich in den Himmel türmen, sind Zeugnisse der einmaligen Bergwelt der Dolomiten. Dank ihrer einzigartigen monumentalen Schönheit und ihrer geologischen und geomorphologischen Bedeutung zählen die „Bleichen Berge“ seit 2009 zum UNESCO Welterbe. Insgesamt neun Teilgebiete, darunter auch der Naturpark Schlern-Rosengarten,

ger als eines der Wahrzeichen Südtirols. Das Rosengartenmassiv mit seinen unzähligen Türmen ist ebenfalls weit über die Landesgrenzen bekannt. Einer dieser zahlreichen markanten Erhebungen des Massivs, der Kesselkogel, erreicht sogar eine Höhe von 3.002 Metern. Zum Naturpark gehören auch die Bergwälder um Seis, Völs und Tiers sowie das Tschamintal. «

gehören offiziell zu den schönsten Landschaften der Welt. Naturpark Schlern-Rosengarten. Südtirols ältester Naturpark wurde im Jahr 1974 gegründet. Das 7.291 Hektar große Schutzgebiet befindet sich in den westlichen Südtiroler Dolomiten. Der Schlern ist ein beeindruckender Gebirgsstock und gilt mit den Türmen Santner und Eurin-

Bruneck Brunico

Südtirol Brixen Bressanone

Meran Merano

Lienz Toblach Dobbiaco

St. Vigil S. Vigilio

5 St. Ulrich

Kastelruth Ortisei Castelrotto Seis am Schlern Seiser Alm Siusi allo Sciliar Alpe di Siusi Völs am Schlern

Dolomiten UNESCO Welterbe 1 Pelmo, Croda da Lago 2 Marmolada 3 Pale di San Martino, San Lucano Dolomiti Bellunesi, Vette Feltrine 4 Dolomiti Friulane e d’Oltre Piave

6

Auronzo Corvara

Cortina d’Ampezzo

Fiè allo Sciliar

Bozen Bolzano

Tiers/Tires

7

Canazei

2

8

Alleghe

Pieve di Cadore

1

4

Zoldo

Cavalese

Agordo

3

Longarone

Cimolais

Pordenone

Madonna di Campiglio Fiera di Primiero

9 Trento

Belluno

Udine

Belluno Feltre

Trentino

Ampezzo

Pordenone

5 Nördliche Dolomiten 6 Puez-Geisler 7 Schlern-Rosengarten, Latemar 8 Bletterbach 9 Dolomiti di Brenta

Winter | ALPE 19


Die Künstler im Snowpark Manuel und Johannes bringen jeden Tag den Seiser Alm Snowpark in Form. Sie sind die Shaper im Park. Auf über 50 Hindernissen amüsieren sich dort Freeskier und Snowboarder.

J Text: Barbara Pichler Foto: Helmuth Rier

20 ALPE | Winter

eden Morgen um 8 Uhr fahren Manuel Mair und Johannes Gögele mit der Bahn zu ihrem Arbeitsplatz auf die Seiser Alm. Schon an ihrer Kleidung, überlange weite Hose und Jacke, lange Haare unter einer dicken Wollmütze, erkennt man, dass die beiden keine gewöhnlichen Skitouristen sind. Die jungen Männer sind die Shaper, die Snowpark-Designer, im Seiser Alm Snowpark. „Wir arbeiten dort, wo andere Ur-

laub machen, und wo wir im Winter auch unsere Freizeit verbringen“, erzählen die jungen Männer. Wenn Manuel und Johannes am Morgen auf der Laurinpiste eintreffen, ist dort schon seit Stunden Schneeraupenfahrer Richard Neulichedl im Einsatz. Um diese Zeit hat er schon große Schneemassen bewegt und den Park für den Feinschliff der beiden Shaper vorbereitet. Geshaped, also die »


Manuel Mair (im Bild) und Johannes Gรถgele designen Hindernisse und geben dem Snowpark den Feinschliff.

21 ALPE | Winter


Der Snowpark trägt die Handschrift von Manuel und Johannes, die jeden Morgen selbst kräftig Hand anlegen.

verschiedenen Hindernisse geformt, wird mit der Hand. Dazu benutzen die beiden eigenes Werkzeug, wie zum Beispiel das Shapetool. „Wir wollen jeden Morgen einen perfekt geformten Park anbieten“, erzählt Manuel, während er mit kritischem Blick die Absprungfläche des großen Kickers begutachtet. „Perfekt“ bedeutet: bei viel Neuschnee die fest installierten „Rails“, also die Metallgeländer zum Darübergleiten, die Boxen und die Woodlines (Hindernisse aus Holz) freischaufeln. Auch die Schanzen werden untertags immer wieder mal ausgebessert, die Piste für den Absprung und die Landung soll glatt sein und darf keine Unebenheiten haben. An Wochenenden, wenn auch sehr viele Skifahrer durch den Park fahren, kontrollieren die Shaper auch immer wieder die Hindernisse, die Rails und die Boxen. „Es gibt den ganzen Tag über etwas zu tun, vor allem wenn es viel schneit oder im Frühjahr, wenn der Schnee schnell weich wird“, erklärt Johannes Gögele. Er hat in Bozen Industrie­design studiert und ist bei dem Unternehmen angestellt, das Liftbetreiber Matthias Rabanser für den Aufbau des Parks beauftragt hat. Johannes ist das ganze Jahr über mit der Planung von Snowparks beschäftigt. Der Seiser Alm Snowpark entsteht im

Winter | ALPE 22

Sommer mithilfe von Fotos und der genauen Vermessung der Höhenlinien des Geländes am Computer. Mit dem ersten Schnee wird er dann von den Shapern auf die Piste „designed“.

Im oberen Teil des Snowparks stehen die Easy und die Medium Line für Anfänger und Fortgeschrittene. Hier können auch Kinder ihre ersten Sprünge wagen. Auf dem unteren, steileren Teil, der Pro Line, stehen die drei großen Kicker für geübte Freeskier und Snowboarder. Damit sich nicht immer wieder Anfänger auf die großen Schanzen verirren, wird dieses Jahr angrenzend eine Family Line aufgebaut. Dort können dann Familien oder die Skilehrer mit ihren Gruppen den Profis zuschauen, ohne ihnen in die Quere zu kommen. „Bei diesem Job kann ich kreativ sein, ein Snowpark ist ja mittlerweile fast schon ein Kunstwerk, und ich bin den ganzen Tag in der freien Natur“, schwärmt Johannes von seiner Arbeit. Auf die Frage, was ihnen an ihrem Job am besten gefällt, meinen die beiden Shaper unisono: „Wir können bei der Arbeit das tun, was uns am besten gefällt. Die Sprünge und Rails müssen auch getestet werden, damit die Höhen passen oder auch der Absprungwinkel der Schanzen.“ Inspi-


rieren lassen sie sich auch von den anderen Freestylern und Snowboardern im Park. Oft sind das sogar richtige Profis. Die italienische Nationalmannschaft hat hier schon trainiert und 2011 waren auch Profis aus Norwegen über Wochen im Park. Doch auch in der lokalen Szene gibt es viele gute Snowboarder und Freeskier. Schon seit vielen Jahren tummeln sich diese auf der Laurinpiste. In der Mitte der Piste hat es dort bis vor zwei Jahren einen Naturhügel gegeben, Panettone (eine italienische Süßspeise, ähnlich einem Gugelhupf) genannt. Über diesen Kicker haben sich die ersten Snowboarder und Freeskier erprobt und aus dieser Szene ist auch der Freestyle Verein Panettone Bros. entstanden. „Mit diesem Hügel hat alles angefangen, doch leider musste er vor zwei Jahren aus Sicherheitsgründen entfernt werden“, bedauert Matthias Rabanser.

Snowpark Seiser Alm. Seit bald 15 Jahren gibt es den Snowpark auf der Seiser Alm und seit drei

Jahren ist Manuel Mair jetzt dabei. Von Beruf ist er eigentlich Spengler, doch im Winter ist Manuel Angestellter der Rabanser Lifte und auf der Laurinpiste für den Snowpark zuständig. Eine Ausbildung zum Shaper gibt es nicht. Für die Arbeit im Snowpark qualifiziert einen vor allem die eigene Begeisterung für das Freestylen, meint Manuel. „Wer selbst nie durch einen Park geshredded (durchgefahren und über die Kicker gehüpft) ist, kann auch keine Obstacles shapen“, erklärt er. Auch ein Gespür für Schnee muss ein Shaper haben und nicht ganz ungeschickt sollte er sein. Am Nachmittag, wenn die meiste Arbeit getan ist, machen die beiden jungen Männer eine Pause auf der Terrasse der Hütte neben den großen Kickern. Das ist die Chill-Zone der Panettone Bros. Hier trifft sich die lokale Szene zum Fachsimpeln oder einfach nur zum Chillen. Und von hier aus werden auch die Veranstaltungen und Events im Park organisiert. «

Events Snowpark Seiser Alm 21. Dezember Seiser Alm Snowpark Opening 1. Februar Raiffeisen Ski King 1. März Seiser Alm Snowboard Event 5. April Matschweekend

Winter | ALPE 23


Almromantik f체r zwei Der Vollmond ist gerade 체ber dem Sellablock aufgegangen und beginnt seine Wanderung vorbei an Lang- und Plattkofel. Taghell erscheint die verschneite Alm. Das Knirschen der Kutschenkufen mischt sich mit dem Schnauben der beiden Haflinger. Die 5-j채hrige Pia zieht neben ihrer Mutter Fany den Kutscher und die beiden in warme Decken eingeh체llten Verliebten durch die atemberaubende Landschaft.

24 ALPE | Winter


Bei einer Kutschenfahrt lässt sich die Seiser Alm aus einem romantischen Blickwinkel entdecken.

E

in solches Bild kennt man ähnlich romantisch aus dem berühmten Kinofilm „Tanz der Vampire“ von Roman Polanski und in der Tat wurden neben anderen Szenen alle Kutschfahrten auf der Seiser Alm gedreht. Doch keine Angst, das Schloss der Vampire findet sich hier auch bei Vollmond nicht und der Kutscher ist kein Buckliger, der Wölfen den Garaus macht. Die „lingua romana“, die romanische Sprache, ist ein sprachwissenschaftlicher Begriff, der volkssprachliche Schriften aus den romanischen Ländern beinhaltet. Im Gegensatz dazu gab es die gebildete Sprache, die „lingua latina“, das Lateinische. Über mehrere Entwicklungen wurde aus der „lingua romana“ der „Roman“ und aus dem „Romanhaften“ das Romantische, das schließlich

von Friedrich Schlegel zum Überbegriff einer kulturgeschichtlichen Epoche wurde, der Romantik. Und die romantische Affäre wurde zu einer „Romanze“. Alles beinhaltet zentral die Sehnsucht nach Liebe und Unendlichkeit. Und dabei spielt der Mond eine gewichtige Rolle. „Es war, als hätt‘ der Himmel, die Erde still geküsst“… so beginnt das einzigartige Gedicht „Mondnacht“ von Joseph von Eichendorff. Und die beiden Verliebten in unserer Winternacht kuscheln unter den Decken. Die Luft riecht nach Schnee und wie Sternenstaub sprühen die Kristalle unter den Hufen empor. Die beiden kommen aus der Großstadt und kennen die Sternenbilder kaum, die sich über ihnen auftun. Irgendwo muss doch die Venus sein, jener helle Planet, der nach der römischen Liebesgöttin benannt wurde. »

Text: André Bechtold Foto: Helmuth Rier

Winter | ALPE 25


Almromantik für zwei

Die beiden Verliebten können ihr Glück kaum begreifen, doch was mag der Kutscher denken, friert er denn nicht? Und die Pferde, denen muss doch auch kalt sein? Bald schon verschwinden diese Gedanken: Die Rosszähne erheben sich in ihrer Korallenform im Süden der Seiser Alm, während die Fahrt gemütlich weiter geht.

> 11.01. - 10.04.2014

Pferdeschlittenfahrt bei Nacht In weiche Decken gehüllt und gewärmt von einer Tasse heißem Glühwein, bringt Sie eine Pferdekutsche in einer romantischen Fahrt, über die tief verschneite Seiser Alm bis zur Gostner Schwaige, wo Sie ein unvergesslicher Abend erwartet.

26 ALPE | Winter

Foto: SMG

Foto: SMG/Frieder Blickle

Foto: SMG/Alessandro Trovati

Tagsüber über die weiten und bestens präparierten Hänge der Seiser Alm wedeln, oder in einem Heubad entspannen, und abends in einer Pferdekutsche über den weißen Schneeteppich der größten Hochalm Europas gleiten. Bei einem Dinner alpinen Gaumenfreuden frönen und sich während eines Spazierganges mit Fackeln an der Stille der nächtlichen Alm erfreuen. Unser Genusspaket bietet alles, was die Seiser Alm für Genießer bereithält. www.seiseralm.it/urlaubsangebote

Dinner für zwei

Heubad

Franz Mulser, Haubenkoch und Hüttenwirt auf der Gostner Schwaige, zaubert Ihnen Feinstes aus seiner alpinen Küche. Anschließend leuchten Ihnen Fackeln den Weg zurück.

Eingehüllt in Heu, den Duft der Almblüten einatmen, die Wärme des Heus spüren, Ruhe und Entspannung genießen und einfach nur die Seele baumeln lassen.

Das winterliche Panorama ist großes Naturkino. Kann man bei diesen Temperaturen eigentlich küssen? Die beiden versuchen es, doch auch wenn die Kutsche scheinbar sanft dahin gleitet, ist die Bewegung einem romantischen Kuss nicht förderlich. So schmiegen sie Wange an Wange und seufzen leis und Achim von Arnims Gedicht „Ritt im Mondschein“ wird vom Wind geflüstert. « Herz zum Herzen ist nicht weit Unter lichten Sternen, Und das Aug, von Tau geweiht Blickt zu lieben Fernen; Unterm Hufschlag klingt die Welt, Und die Himmel schweigen, Zwischen beiden mir gesellt Will der Mond sich zeigen. Zeigt sich heut in roter Glut An dem Erdenrande, Gleich als ob mit heißem Blut Er auf Erden lande. Doch nun flieht er scheu empor, Glänzt in reinem Lichte, Und ich scheue mich auch vor Seinem Angesichte.


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Otto Geisel: „Südtirol darf sich seines ursprünglichen Gefühls für Qualität glücklich schätzen.“

Der Genussbotschafter Qualität und Nachhaltigkeit sind für ihn oberstes Gebot, sein Engagement gilt einer neuen Esskultur. Der bekannte Wein- und Food-Experte Otto Geisel bescheinigt der Südtiroler Gastronomie eine starke Küche, exzellente Weine und viel Selbstbewusstsein.

W

enn Otto Geisel über seine zweite Heimat spricht, gerät er schnell ins Schwärmen. Seine Gedanken jonglieren zwischen seiner offenen Begeisterung für die Südtiroler Lebensart und einem fachkundigen Exkurs in Küche und Keller. Bei einem guten Glas Wein in gemütlichem Ambiente könnte man dem in München lebenden Gastronomieberater und Publizisten ewig zuhören: Er spricht vom beständigen Wert der Einfachheit, beschreibt Genuss in seinen vielen Facetten und propagiert eine neue Lebensmittelkultur. Seine philosophischen und zugleich existentiellen Betrachtungen bedürfen ungeteilter Aufmerksamkeit. Der ausgebildete Koch entstammt einer großen Gastronomenfamilie, war 25 Jahre lang selbständiger Hotelier und Gastronom im baden-württembergischen Bad Mergentheim und ist nun als Berater und vor allem auch als gefragter Weinexperte im Gastronomiebereich tätig. Otto Geisel erlebt sein Ferienhaus in Völs am Schlern als Refugium, in dem er ungestört arbeiten kann. War es in Geisels Kindheit - auf einer holprigen Landstraße und mit einer Menge Problemen am Zoll - noch eine kleine Weltreise von München nach Bozen, so ist es heute ein Katzensprung, der es Otto Geisel sommers wie winters erlaubt, alle paar Wochen in seinen dichten Terminkalender ein paar SüdtirolTage einzuschieben. Seine Liebe zum Ferienland seiner Eltern ist seit den 1960er-Jahren ungebrochen, seine Facharbeit zum Abitur widmete er Südtirol und der Südtirol-Autonomie. Heute staunt er als 53-Jähriger, wie sich dieses Land in den vergangenen vier Jahrzehnten entwickeln und entfalten konnte.

Text: Elisabeth Augustin Fotos: Helmuth Rier

28 ALPE | Winter

Mit eigener Handschrift. „In Südtirol hat es schon immer ein ursprüngliches Gefühl für Qualität gegeben“, sagt Otto Geisel, „auch als Südtirol noch sehr arm war.“ Er erinnert sich an die

Zeit, in der nur einmal in der Woche Brot gebacken wurde, kein Riesenangebot, aber das, was es gab, schmeckte herausragend. „Und das ist zum Glück beibehalten worden“, fügt er hinzu. „Die Süd­tiroler Gastronomie ist sich im Großen und Ganzen treu geblieben, mit kleineren Ausflügen.“ Andernorts versuche man sehr viel stärker, internationale Trends aufzunehmen und diese zum eigenen Programm zu machen. Es gebe absurde Trends, wobei die Trends an sich sich totgelaufen hätten. An der Südtiroler Küche schätzt Otto Geisel neben ihrer Treue die eigene Handschrift, mit unverkennbaren Einflüssen aus Österreich und dem Mittelmeerraum. „Man kann den Geschmack verorten“, erklärt er. So sei beispielsweise „Graukas“ eine Geschichte, die hier lebt und immer lebendiger wird. „Die selbstbewusste Südtiroler Küche präsentiert Graukäse, Speck und Kloazen“, so Geisel. „Dieser einzigartige Geschmack löst Emotionen aus, die man nie mehr vergessen wird.“ Waren die getrockneten Birnen, die Kloazen (Kletzen), früher der Zucker der armen Leute, so sind sie aus der einfachen Küche nach wie vor nicht wegzudenken und finden sich in der Ferienregion Seiser Alm auch in den berühmten Krapfen als Füllung, im traditionellen Früchtebrot und zur Weihnachtszeit im Zelten wieder. Regionalität, Nachhaltigkeit und Authentizität sind laut Otto Geisel die Megatrends in der Gastronomie und im Tourismus. Und gerade damit könne die Südtiroler Küche mit ihrer Bodenhaftung seit jeher punkten. „Die Südtiroler greifen nicht nach den absoluten Sternen, sondern wissen, wo es gewisse Grenzen gibt.“ Der Experte hält nichts von importierten, vermeintlichen Luxusprodukten. Aus seiner Sicht sind Pressknödel mit frischem Krautsalat eine wahre Delikatesse, nicht die Gänseleber-Trüffel-Kreation oder Hummer und Kaviar. „In anderen Ländern definiert sich die hohe Küche über die Aneinanderreihung von »


29 ALPE | Winter


Ursprüngliches als Emotion, die positiv abgespeichert wird und nach kurzer Zeit Sehnsucht entstehen lässt.

Luxusprodukten. Das hat es zum Glück in Südtirol nie gegeben“, unterstreicht Geisel. Hier würden sich Bauern und Gastwirte fragen, „Was habe ich vor der Tür, wie kann ich es veredeln?“ Wirklich gut schmecke ein Essen nur, wenn mit Produkten gearbeitet wird, die nah am Kochtopf entstehen. „Der Bezug zum Ort ist das Wesentliche“, erklärt der Mann mit den feinen Sinnen. „Der Geist des Ortes ist schmeckbar, wenn man die Natürlichkeit der Zutaten bewahrt.“

Otto Geisel Der Bad Mergentheimer Gastronom Otto Geisel führte von 2006 bis 2009 Slow Food Deutschland. In dieser Zeit stieg die Zahl der Mitglieder von 6.500 auf 9.500. Auf seine Initiative hin entstand der „Markt des guten Geschmacks“ in Stuttgart, in Anlehnung an den „Salone del Gusto“ in Turin. „Slow Food“ ist aus Geisels Sicht in erster Linie eine Geisteshaltung. Otto Geisel nimmt als Weinexperte eine bedeutende Rolle in der Redaktion des GaultMillau-Weinführers ein. Als öffentlich bestellter und vereidigter Sachverständiger für die Bewertung von Weinen in Deutschland erstellt Otto Geisel Expertisen und Gutachten. Seit 2010 widmet sich Geisel ganz seinen Aufgaben als Berater, Publizist und gefragter Weinexperte. Sein Engagement für Qualität und Nachhaltigkeit zeigt sich auch in zahlreichen ehrenamtlichen Tätigkeiten, beispielsweise als ständiges Mitglied bei Slow Food oder der Grand Jury Européen.

30 ALPE | Winter

Gutes entsteht im Kleinen. Ins Politische geht der Diskurs, wenn Otto Geisel eine Lanze für die kleinteilige Landwirtschaft bricht. Diese müsse seines Erachtens gefördert werden. „Bei industriellen Ansätzen geht es darum, Produkte zu standardisieren“, sagt er. Neben einem Kulturverlust bringe dies auch den Verlust an Wirtschaftskreisläufen, die für die Regionen extrem wichtig sind, mit sich. Für den namhaften Gastronomieexperten ist es naheliegend, dass in einer Bergregion wie Südtirol im Kleinen Gutes entsteht. „Die vielen Kleinbauern, die sich bemühen, sind das Salz in der Suppe. Der Wert der kleinen Landwirtschaft muss wieder erkannt werden“, ist Geisel überzeugt und betont zugleich: „Der Konsument muss bereit sein, für das gute Produkt das entsprechende Geld zu zahlen.“ „Wenn man über gutes Essen redet, wird man schnell in eine elitäre Ecke gedrängt“, bedauert Otto Geisel. Doch die Qualität des Essens dürfe nicht auf die Frage des Preises reduziert werden. Es gehe vor allem auch um den Genuss beim Essen. „Dieses Thema braucht keine Betriebsanleitung“, erklärt der Gastronom. „Der Gast will nicht belehrt werden. Essen hat mit Ästhetik zu tun, mit Respekt, mit Liebe.“ Der allgemeine Trend zur Rückbesinnung auf die Natürlichkeit, auf eine gewisse Einfachheit und Schlüssigkeit, beziehe Verantwortung mit ein: für die Natur, für die Kreatur, für die Zukunft. „Die Natürlichkeit ist eine Logik, die wir wiedererkennen, indem wir auf saisonale Produkte setzen, und auf Geschmack“, ist Geisel über-

zeugt. Sich am besonderen Geschmack zu erfreuen, habe mit Sinnlichkeit zu tun und sei ein Geschenk der Schöpfung. „Der Geschmack signalisiert, was einem gut tut und was nicht.“ Umso dramatischer sei, mit welchen schlechten Geschmäckern heute viele Kinder aufwachsen würden. Die Ansätze aus der Arme-Leute-Küche sind für den Gourmet und Leiter des Münchner Instituts für Lebensmittelkultur viel spannender als das, was aus der Luxusküche kommt. „Das Ursprüngliche ist das Anhaltende, eine Emotion, die man sehr positiv abspeichert und die nach kurzer Zeit eine Sehnsucht entstehen lässt. Die Südtiroler Küche hat starke Argumente“, erklärt Otto Geisel. „Völser Schüttelbrot, das an Köstlichkeit nicht zu überbieten ist, frischer Bergkäse, Kaminwurzen und ein Glas Gewürztraminer sind eine wunderbare Kombination.“

Der Qualität verschrieben. Dem Genussland Südtirol stellt Otto Geisel ein gutes Zeugnis aus. Er prophezeit nicht nur echtem Speck eine gute Zukunft, sondern ist auch überzeugt, dass sich hier eine hoch interessante Käsekultur entwickeln wird. Der beste Botschafter für das Bewusstsein von Qualität, das in Südtirol herrscht, sei jedoch die Südtiroler Weinkultur. „Die relativ kleine Weinbaufläche hat keine andere Chance als sich der Qualität zu verschreiben“, ist der Experte überzeugt. „Es gibt keine andere Region der Welt, die das so verstanden hat. Der Südtiroler Weinbau hat in den vergangenen zwei Jahrzehnten Unglaubliches geleistet.“ Dank einiger Impulsgeber Anfang der 1980er-Jahre wie Franz Haas oder Alois Lageder habe eine unaufhaltsame Aufwärtsentwicklung eingesetzt. Mit seinen sehr körperreichen, aber auch sehr eleganten Weinen habe Südtirol Außergewöhnliches zu bieten. Jede Traube spiegelt die Herkunft wider, „erzählt“ vom Boden mit Kalk und Kiesel, auf dem sie wuchs, von den vielen Sonnenstunden und kühlen Nächten, die ihr die feine Aromatik verliehen, und äußert sich letztendlich in Feinheit und Klarheit – auch im Gespräch mit Otto Geisel. «


Winter | ALPE 31


Wein fühlen Wer seine Sinne auf eine Probe der ganz besonderen Art stellen möchte, ist im „Sensorium“ am Kirchplatz von Völs am Schlern herzlich willkommen. Bei einem Wein- und Sensorikseminar in völliger Dunkelheit kann man zwar nichts sehen, umso aktiver aber werden die anderen Sinne: hören, fühlen, riechen und schmecken. „Weine in völliger Dunkelheit zu probieren, ist eine sensationelle Erfahrung“, bestätigt auch der Fachmann Otto Geisel. „Und es ist auch für den Kenner alles andere als einfach, dabei einen Weiß- von einem Rotwein zu unterscheiden.“ Im Blindprobe Sensorium werden sowohl Seminare für Einsteiger und Weininteressierte als auch für Weinprofis angeboten. Für Gruppen von sechs bis zehn Personen besteht die Möglichkeit, Seminare zu individuellen Terminen zu buchen. Die angebotenen Seminare dauern rund zwei Stunden. Der Aufenthalt in der Dunkelheit ist so gestaltet, dass sich der Besucher entspannen und wohl fühlen kann, in Begleitung eines Fachmanns für Nichtsehen, einem blinden Menschen. Unterstützt von der Dunkelheit und einem erfahrenen Sommelier konzentriert sich der Besucher auf seinen eigenen Geruchs- und Geschmackssinn und entdeckt so die Grundlagen der Weinsensorik. Ziel dieses Seminars ist es, dem Gast ein „Handwerkszeug“ zur Beschreibung und Differenzierung von Weinen in die Hand zu geben und damit sein Selbstbewusstsein im Umgang mit seinen eigenen Wein-Geschmacksempfindungen zu stärken. Nähere Informationen dazu gibt es im Internet: www.blindprobe.com

Text: Elisabeth Augustin Foto: Helmuth Rier

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Foto: Helmuth Rier

Buchweizen- oder Schwarzplententorte Der Buchweizen heißt in Südtirol eigentlich Schwarzplenten. Beide Bezeichnungen sind etwas irreführend, denn beim Buchweizen handelt es sich nicht um ein Getreide und beim Schwarzplenten nicht um Mais. Der Buchweizen ist ein Knöterichgewächs. Da seine Früchte glutenfrei sind, spielt er eine wichtige Rolle bei der Ernährung von Menschen mit Zöliakie. Die Schwarzplententorte ist eine beliebte Süßspeise in Südtirol. Zutaten 250 g weiche Butter 250 g Zucker 6 Eier 250 g Schwarzplentenmehl 250 g geriebene Mandeln 1 Päckchen Vanillezucker

Zubereitung Butter mit 150 g Zucker und dem Eigelb schaumig rühren. Mehl, Mandeln und Vanillezucker dazugeben und vermischen. Eiweiß zu halbsteifem Schnee schlagen, den restlichen Zucker dazugeben und fertig schlagen, bis in der Eischneemasse ein Messerschnitt sichtbar bleibt. Vorsichtig unter den Teig heben, in eine gefettete Springform füllen und bei mäßiger Hitze ca. eine Stunde backen. (Backprobe mit einem Holzstäbchen machen.) Den Kuchen auskühlen lassen, dann einmal durchschneiden (am besten geht es mit einem Zwirn, den man um den Kuchen bindet, kreuzt und dann fest zuzieht, bis der Kuchen durchgeschnitten ist). Mit Preiselbeermarmelade füllen und mit Staubzucker bestreuen. Mit geschlagenem Rahm servieren. Rezept: Anneliese Kompatscher, Südtiroler Backbuch

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Der Gin aus den Dolomiten begeistert die Fachwelt.

Der Alchimist Einen der weltbesten Dry Gins stellt Florian Rabanser am Plunhof in Seis her. Das Besondere daran? Den „DolGin“ verfeinern nur Beeren, Gewürze und Kräuter, die in den Dolomiten wachsen. Die Mixtur hat es in sich: Der Dolomiten-Gin wurde in der Gin-Hochburg London preisgekrönt.

F

lorian Rabanser ist Hotelier. Doch sein Steckenpferd ist eigentlich die Schnapsbrennerei. Angefangen hat seine Leidenschaft mit dem Erwerb eines Höfchens aus dem 14. Jahrhundert, dessen denkmalgeschützte Gebäude er zu einer mustergültigen Hofstelle ausbaute. Zuerst unterhielt er dort eine Pferdezucht, aber dann stieß er auf Freunde, die auf ihren Hofbrennereien hervorragende Destillate erzeugten. Und da packte ihn der Ehrgeiz: Bei Fachleuten in ganz Europa erwarb er sich das nötige Wissen und Können, um eine eigene Hofbrennerei auf die Füße zu stellen. In seinen Kellerräumen stehen nun die ausgefeiltesten Kupfer-Destillieranlagen, alle erster Qualität, wie Florian betont, dazu die gesamten Utensilien wie Mazerationsgeräte und natürlich jede Menge Kessel und Fässer unterschiedlichster Größen zum Experimentieren, Lagern und Verfeinern. Und er probiert einfach alles aus, mit viel handwerklichem Geschick und Leidenschaft verarbei-

tet er Trester der besten lokalen Weinkellereien zu fein aromatischen Grappas, sonnengereifte Früchte und Beeren aus Südtirol zu edlen Fruchtdestillaten. Selbst an die schwierige Aufbereitung von Weinessig zu Aceto balsamico hat er sich gewagt, mit Erfolg, wie Kenner versichern. Florians Ehrgeiz wird auch immer wieder belohnt, die hohe Qualität seiner Produkte wurde bereits mehrfach bei Fachveranstaltungen, darunter der Destillata in Wien und Salzburg oder der Alambicco d’Oro in Italien, ausgezeichnet.

Dolomiten-Gin. Eine ungeahnte Dimension erreichte allerdings im vergangenen Jahr seine neueste Kreation, der „DolGin“. Da staunten die Engländer nicht schlecht, als die Jury des International Wine & Spirit Competition (IWSC) bei einer Blindverkostung von Hunderten von Gin-Proben aus unterschiedlichsten Ländern erklärte: Der beste Gin kommt aus Südtirol. „Gold wurde nicht vergeben, mein Gin erreichte die höchste Punktezahl in der Kategorie Silber“, präzisiert Florian die Auszeichnung. »

Text: Rosa Maria Erlacher Fotos: Helmuth Rier

Winter | ALPE 35


Dafür hat er auch sein ganzes Herzblut in dieses Unterfangen gesteckt. „Zwei Jahre habe ich daran getüftelt, die richtige Mixtur zu finden“, erklärt er. Üblicherweise werden für die Gin-Herstellung neben den obligaten Wacholderbeeren getrocknete exotische Kräuter aus aller Welt verwendet, die je nach Mixtur die entsprechende Würze und Abgerundetheit ergeben. Florian aber wollte einen neuen Weg gehen: Nur Gewürz­kräuter, die in den Dolomiten wachsen, kamen für ihn in Frage. Die Auswahl war groß, aber welche der hochalpinen, pflanzlichen Rohstoffe konnten seinem Gin die richtige Würze geben, die feine Balance zwischen der typischen

Florian Rabansers Steckenpferd ist Schnapsbrennerei auf höchstem Niveau.

Herbheit und Bitterkeit im Grundton und dem weichen Abgang, die einen guten Gin auszeichnet? Schlussendlich hat er sich für 24 geschmacksgebende Zutaten, so genannte „Botanicals“, entschieden, die er in feiner Abstimmung mit Getreidealkohol destilliert, z. B. Enzianwurz, Bergschafgarbe, Angelikawurzel, wilder Anis und Kümmel, Berberitzen, dazu Holunderblüten und Hagebutte für den subtil-süßen Gegenpart und als kleine Ausnahme getrocknete Zitronenschalen, die nun einmal unersetzbar sind, wie Florian erklärt, aber nicht weiter her als vom nahegelegenen Gardasee kommen.

Authentische Rezeptur. Rückendeckung für seine komplizierten Versuche hat er bei einem befreundeten Pharmazeut erhalten. Manche Kräuter geben ihre aromatragenden Zutaten nämlich nur im Wasserbad ab, andere übergeben ihre Geschmacksstoffe einzig

36 ALPE | Winter

dem Alkohol, bei einigen gelingt die Mazeration nur im Schatten, wieder andere brauchen dazu die Sonne. Da gibt es zwar viel uraltes Wissen, denn früher hat jeder Bauer seinen Kranebitter oder andere Kräuterdestillate angesetzt, aber gezielt für therapeutische Zwecke. „Schließlich haben viele hochalpine Kräuter hochkomplexe medizinische Wirkungen, da muss man schon einen Fachmann an der Seite haben“, erklärt er. Je nach Kraut braucht es zwei bis drei Wochen, bis die Geschmacksstoffe der getrockneten Kräuter und Gewürze im Getreidealkohol oder im Wasser – das übrigens absolut mineralfrei sein muss und als reines Urgesteins-

wasser aus dem Schnalstal stammt – extrahiert sind. Anschließend werden die Mazerate in die kupfernen Kessel befördert und bei geringen Temperaturen aromaschonend destilliert. Filtrationsdurchgänge sorgen danach noch für die Klarheit und Reinheit des 45%vol- Destillats.

Für gut befunden. Florians „Dolomiten-Gin“ hat sich bereits jetzt zu einem Highlight entwickelt. Die moderne Präsentation – enzianblaue Etikette auf einer durchsichtigen, rund-gedrungenen Flasche – spiegelt die Unverfälschtheit des Produkts wider. Man findet seine lobende Beschreibung im angesehenen Weinführer „Gambero Rosso“, angesagte Bars in Rom, Wien und München führen den „DolGin“ und ausnahmsweise bestätigt sich das Sprichwort nicht, dass der Prophet im eigenen Land nichts gilt, denn auch hier hat der Gin mit den Dolomiten-Genen viele Freunde erobert. «


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KOMMA Graphik · Foto: Helmuth Rier

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Ihr neuer Supermarkt im Herzen von Kastelruth bietet Ihnen ein reichhaltiges Angebot an Lebensmitteln erster Qualität. Einzigartig sind das Sortiment an erlesenen Gaumenfreuden von heimischen Bauern, sowie die Auswahl an Waren aus biologischer Produktion und dem fairen Handel. Metzgermeister Heinz von der renommierten Metzgerei Silbernagl bedient Sie gerne mit dem typischen „Kastelruther Speck“, und Frau Helga, die Seele der Bäckerei-Konditorei Burgauner, hat passend dazu das traditionelle Schüttelbrot. Wir freuen uns über Ihren Besuch! Lebensmittel - Metzgerei - Bäckerei - Konditorei - Eisenwaren - Gartenmarkt - Landwirtschaftsartikel

Burgauner BÄCKEREI · KONDITOREI

metzgerei silbernagl

MARKT

Konsumgenossenschaft Kastelruth Paniderstr. 24 · Tel. +39 0471 706 330 · www.konsummarkt.com Öffnungszeiten: MO - SA 7.30 - 12.30 Uhr, 15.00 - 19.00 Uhr (Samstagnachmittag außer Saison geschlossen)


Foto: Armin „Indio“ Mayr

Highlights Winter ’13/14

> Dezember 2013

> 7. Dezember 2013

> 8. Dezember 2013

> 3. - 5. Januar 2014

Kastelruther Weihnacht

Krampuslauf

High Speed Race

Während der Nikolaus die guten Kinder beschenkt, hält sein unheimlicher Geselle, der Krampus, nach den unartigen Ausschau. Schon von weitem kündigt sich sein Kommen durch lautes Kuhglockengeläut an. Mit seiner hässlichen Larve und in Fell gehüllt, verbreitet er bei großen und kleinen Kindern Furcht und Schrecken.

Rasanter Winterstart: Europas größte Hochalm eröffnet die Ski-Saison 2013/2014 mit seinem legendären High Speed Rennen. Beim High Speed Race treten Mannschaften – bestehend jeweils aus vier Personen mit mindestens einer Frau - auf der 230 Meter langen Goldknopf-Speedstrecke gegeneinander an. Auf die Mannschaft, die die Strecke am schnellsten bewältigt, wartet die Wandertrophäe „Hexe Nix“.

Weltcup-Nachtrennen auf der Naturrodelbahn

Wenn der Duft von Lebkuchen, Zimt und Glühwein in der Luft liegt, dann ist wieder Adventszeit am Fuße des Schlern. Der Kastelruther Weihnachtsmarkt bietet traditionelles Handwerk und Weihnachtsgebäck und lädt zum gemütlichen Beisammensein bei Glühwein und weihnachtlichen Klängen. Der Kastelruther Weihnachtsmarkt ist der Tradition verpflichtet: selbst gestrickte Sarner, Socken und Jacken reihen sich hier neben Holz- und Krippenfiguren, neben Kerzen, Häkelarbeiten und Gefilztes. Für den kleinen Hunger kredenzen die Kastelruther Bäuerinnen Traditionelles aus der Südtiroler Küche auf. Am 13. und 14. Dezember 2013 geben sich dann die Kastelruther Spatzen die Ehre und stimmen mit Weihnachtsliedern und besinnlichen Texten auf das Fest der Liebe ein. Termine 6. - 8. Dezember 2013 13. - 15. Dezember 2013 20. - 22. Dezember 2013 27. - 29. Dezember 2013 www.kastelruther-weihnacht.com

38 ALPE | Winter

Beim Krampuslauf in Kastelruth treffen sich Krampusgruppen aus Südtirol, Österreich und Deutschland. Mit ihren handgeschnitzten Masken und selbst genähten Kostümen ziehen sie durch die Gassen von Kastelruth.

Vom 3. bis zum 5. Januar kommen Rodelfans voll auf ihre Kosten: Naturbahnrodler aus 18 Nationen treffen sich zu einem Nacht-Parallelrennen bei Flutlicht auf der Seiser Alm. Zum ersten Mal wird in dieser Wintersaison ein Weltcup-Rodelrennen auf Europas größter Hochalm ausgetragen. Auf der 350 Meter langen, eigens eingerichteten Parallelpiste, misst sich die Weltelite der Naturbahnrodler im Einzel- sowie im Doppelsitzer.


Foto: Helmuth Rier

> 12. Januar 2014

> 16. Januar 2014

> 19. Januar 2014

> 2. - 9. März 2014

Kastelruther Bauernhochzeit

Südtirol Moonlight Classic Seiser Alm

Seiser Alm Wintergolfturnier

Swing on Snow Winter Music Festival

Mittlerweile ist sie schon zur Tradition geworden, die Kastelruther Bauernhochzeit. Dabei handelt es sich um die originalgetreue Nachstellung einer historischen Bauernhochzeit, wie sie am Fuße der Seiser Alm üblich war. Durch das Mitwirken der vielen Teilnehmer, die mit Stolz die alten Trachten tragen und präsentieren, hat sich die Veranstaltung zu einer der prächtigsten Trachtenschauen Südtirols entwickelt.

Das Langlaufrennen im Mondschein feiert 2014 seine achte Auflage. Wenn es draußen dunkel wird, schnallen die Teilnehmer des Moonlight Classic Marathons ihre Langlaufskier an: 15 oder 30 Kilometer lang gleiten sie von Compatsch aus durch die gleißende Winterlandschaft. Aber auch für die Zuschauer ist der „Südtirol Moonlight Classic Seiser Alm“ und sein Rundum-Programm ein Erlebnis – samt Skishow mit den Langlauf-Veteranen, Alphornklängen in der romantischen Stille der Nacht und traditionellen Speisen. Und wenn dann die Sieger feststehen, wird gefeiert – bis zur allerletzten Bahnfahrt ins Tal.

Auf Schnee Golf spielen und dabei ein traumhaftes Panorama genießen: Am 19. Januar 2014 erwartet alle Golfliebhaber dieses besondere Highlight. Gespielt wird über 9 Loch von je 61 bis 1150 Meter Länge. Auf Ski, Snowboard oder Rodel geht’s für die Golfer von Loch zu Loch. Die Fairways sind weiß statt grün, die Greens Whites und die Golfbälle heben sich mit ihren knalligen Farben vom weißen Schnee ab. Für Verpflegung und Musik entlang des Golf-Parcours ist gesorgt.

8 Tage Musik auf der Seiser Alm, den Hütten und in den Dörfern am Fuße des Schlern, volkstümliche Klänge, Musikgruppen aus dem gesamten Alpenraum, ausgelassene Stimmung: Das wird Swing on Snow 2014. Zum neunten Mal in Folge bietet das alpine Musikfestival einen Mix aus traditioneller Volksmusik mit Jazz, Soul, Pop und Klassik. www.swingonsnow.com

www.moonlightclassic.info

Winter | ALPE 39


Foto: SAM/Helmuth Rier

Vorschau Sommer ’14

> 30. Mai - 1. Juni 2014

> Juli 2014

> Juli 2014

> Sommer 2014

32. Oswald von Wolkenstein-Ritt

Laufmonat Juli und Seiser Alm Halbmarathon

Schlern International Music Festival

Ein Sommer für Familien

Im Galopp ins Mittelalter: Die Dörfer unterhalb der Seiser Alm stehen vom 30. Mai bis zum 1. Juni 2014 im Zeichen der größten Reitveranstaltung Südtirols. Insgesamt 36 Mannschaften stellen sich beim Oswald von Wolkenstein-Ritt hoch zu Ross vier anspruchsvollen Reitturnieren. Die Eröffnungsfeierlichkeiten samt Festeinzug und Dorffest finden in Seis statt.

Mit dem 2. Seiser Alm Halbmarathon am 6. Juli, dem Trainingscamp der Marathonstars aus Kenia und der Running Shoe Experience steht der Monat Juli auf der Seiser Alm ganz im Zeichen des Laufens.

Auch die 12. Ausgabe des Schlern International Music Festivals bietet die seltene Gelegenheit, Konzerte vieler bekannter und berühmter Musiker in der Ferienregion Seiser Alm mitzuerleben.

Der Seiser Alm Halbmarathon auf der größten Hochalm Europas ist nicht nur wegen seiner atemberaubenden Kulisse eine faszinierende Laufveranstaltung, sondern stellt auch wegen seiner ca. 600 Höhenmeter eine besondere Herausforderung dar.

Auf dem Festivalprogramm stehen auch heuer wieder, neben einem Internationalen Wettbewerb, Meisterklassen und Workshops, rund 30 Nachmittags- und Abendkonzerte, an denen sich renommierte Musikprofessoren und junge Künstler aus Nord- und Südamerika, Asien und Europa beteiligen. Alle Konzerte, alle Meisterklassen und alle Workshops stehen Gästen und Einheimischen kostenlos offen. Nur für die Starkonzerte muss Eintritt bezahlt werden.

Im Sommer verwandelt sich die Seiser Alm in ein Familienparadies: Bei einer Schatzsuche am Meeresgrund, einer aufregenden Forschungsreise in die Blumen- und Tierwelt und einem Ausflug in die geheime Welt der Musik können Kinder und Eltern unmittelbar das eindrucksvolle Naturjuwel Schlern-Rosengarten spüren und begreifen.

Am Sonntag ziehen die Zuschauer zu Fuß oder mit kostenlosen Shuttlebussen gemeinsam mit den Reitern von Wettkampf zu Wettkampf. Zum Abschluss der Turniere findet die Siegerehrung auf Schloss Prösels statt, wo – ganz nach Art des Wolkensteiners – ausgiebig gefeiert wird. www.ovwritt.com

Zum dritten Mal in Folge findet 2014 der Laufschuhtest Seiser Alm Running Shoe Experience statt. Am 27. und 28. Juli haben alle Teilnehmer die Möglichkeit, die neuen Modelle der Laufschuhkollektion 2015 von den weltweit führenden Herstellern zu testen. Vom 29. Juni bis zum 13. Juli 2014 versammeln sich einige der weltbesten Marathonläufer auf der Seiser Alm, um sich dort auf die Herbstmarathons vorzubereiten. Am 6. Juli werden die Marathonstars die Teilnehmer des Seiser Alm Halbmarathons begleiten und motivieren.

40 ALPE | Winter

www.schlernmusicfestival.eu

Gemeinsam mit Hexe Martha begeben sich Kinder und Eltern auf die Spuren der Hexen und Hexenmeister. Ob gespenstische Nachtwanderung, Basteln von kleinen Kräuterhexen oder Entdeckungssuche nach geheimen Zeichen, magische Wochen sind garantiert. Wer das Leben auf dem Bauernhof erkunden möchte, auf den wartet das Erlebnis Bauernhof. Neben tierischen Erlebnissen mit Kuh und Pferd erwartet Familien auch der Weg vom Korn zum Mehl. Auch im Brotbacken können sich die kleinen und großen Bäuerinnen und Bauern üben. www.seiseralm.it


Fotos: Völser Kuchlkastl/Anneliese Kompatscher

> Sommer 2014

> Juli/August 2014

> 1. - 31. Oktober 2014

> 10. - 12. Oktober 2014

Wanderung für Blumenfreunde

Summer Classics in Seis am Schlern

37. Völser Kuchlkastl

30. Kastelruther Spatzenfest

Rund 790 Blüten- und Farnpflanzen mit unterschiedlichsten Aussehen und Herkunft können im Gebiet um den Schlern im Laufe eines Jahres angetroffen werden. Typische Alpenblumen, aber auch botanische Raritäten gedeihen auf den Almmatten, Weiden und Schuttkarren. Das Amt für Naturparke organisiert in Zusammenarbeit mit den Tourismusvereinen der Naturparkgemeinden alljährlich rund 30 geführte Wanderungen mit dem erfahrenen Naturparkwanderführer Riccardo Insam.

Für Liebhaber klassischer Musik bietet Seis eine außergewöhnliche Konzertreihe an. Künstler, die vorwiegend aus Italien stammen und auf internationale Erfahrung bauen, spielen Werke großer Komponisten. Die Konzerte finden montags um 21.00 Uhr statt.

Ein Tipp für Feinschmecker und Liebhaber bodenständiger Kost: das „Kuchlkastl“ in Völs am Schlern. Seit 1978 laden die Völser Wirtsleut’ zum „Gastronomischen Oktober“ ein. Die Völser Köche, die immer wieder mit neuen alten Gerichten verblüffen, legen sich zum Saisonende noch einmal richtig ins Zeug. Es wird mit Liebe aufgetischt und mit Liebe genossen. Wer Originelles sucht, nach alten Rezepten auf verfeinerte Art zubereitet, darf sich den kulinarischen Oktober in Völs am Schlern nicht entgehen lassen.

Drei Tage feiern, gemeinsam schöne Abende verbringen, die Kastelruther Spatzen live erleben: Das Spatzen-Fest in Kastelruth ist ein Muss für jeden echten Fan. Umgeben von der einmaligen Kulisse der Dolomiten können sich alle von den „Helden der Volksmusik“ verzaubern lassen. Denn auch die Lieder der sieben Spatzen klingen „richtig gut nur daheim in Kastelruth“.

www.seiseralm.it

www.voelserkuchlkastl.com

Winter | ALPE 41


Foto: Se Og Hør / Anders Martinsen

Gesehen & gehört

Petter Northug erobert Italien. Ob als Langlaufstar auf der Loipe, mit Wolfsfellmantel und norwegischer Fahne als Eroberer Italiens oder als Schlossherr auf Prösels: Petter Northug macht immer eine gute Figur. Das norwegische Magazin Se Og Hør inszenierte den Langlaufstar im Februar vor den Nordischen Weltmeisterschaften in Val di Fiemme sinnbildlich als Eroberer Italiens. Auf Schloss Prösels posierte Northug als mondäner Schlossherr bei einem mittelalterlichen Abendmahl im Kaminzimmer.

Campagnolo-Shooting auf der Seiser Alm

Vom 17. bis zum 19. September gastierte das ZDF mit der beliebten Herbstshow auf der Seiser Alm. Mit dabei waren unter anderem Semino Rossi, Beatrice Egli, die Kastelruther Spatzen, Christina Stürmer, Howard Carpendale und The Italian Tenors.

Foto: Helmuth Rier

Wer blättert da im Alpe?

Foto: Hotel Ritsch

Staraufgebot bei der ZDF-Herbstshow

Die aufstrebende Sportmodemarke CMP zog es im September für ein dreitägiges Fotoshooting in die Ferienregion Seiser Alm. Die meist einheimischen Models setzten die Bekleidung für Trekking, Bike, Streetware und Fitness vor Lang­ kofel, Plattkofel und Schlern gekonnt in Szene. Zu sehen sind die Bilder im Sommerkatalog 2014.

Paola Brunetti (alias Julia Jäger) widmet sich in der Verfilmung von Donna Leons Erfolgsroman „Auf Treu und Glauben“ der ALPE-Lektüre. Gemeinsam mit Ehemann Commissario Brunetti verbringt sie ihren Urlaub auf der Seiser Alm.

IMPRESSUM. ALPE: Registriert beim Gericht Bozen, Dekret Nr. 9/2002 R.St. Herausgeber: Seiser Alm Marketing, Dorfstr. 15, 39050 Völs am Schlern, Tel. +39 0471 709 600, Fax +39 0471 704 199, info@seiseralm.it, www.seiseralm.it; Schriftleiter: Alex Andreis; Redaktion: Elisabeth Augustin, Rosa Maria Erlacher, Barbara Pichler Rier, Michaela Baur, André Bechtold, Daniela Kremer; Werbung: Sabine Demetz, Christoph Trocker; Übersetzungen: Perkmann Translations; Grafik: Komma Graphik; Druck: Litopat.

Winter | ALPE 42


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Der fĂźhrende Weinfachhandel im Schlerngebiet

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Der Hände Arbeit hat Zukunft.

Der Schaffenskraft Südtiroler Bauern verdankt unser Land einen Großteil des heutigen Erfolges. Und der Erfolg von heute ist das Kapital der Zukunft. Raiffeisen steht zur Verantwortung für den Lebensraum. Ziel dabei ist es, Tradition zu erhalten und Zukunft zu sichern. Unsere Geschäftsstellen: Kastelruth

Seis

Seiser Alm

Tel. 0471 711 711 E-Mail: kastelruth@raiffeisen.it

Tel. 0471 711 700 E-Mail: seis@raiffeisen.it

Tel. 0471 727 944 E-Mail: kastelruth@raiffeisen.it

St. Ulrich - Überwasser

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Tel. 0471 711 800 E-Mail: stulrich.ueberwasser@raiffeisen.it

Tel. 0471 711 811 E-Mail: runggaditsch@raiffeisen.it

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