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Der AVS in den Schlagzeilen
Der AVS in den Schlagzeilen Information für unsere Mitglieder
Foto: Stephan Illmer
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Nachdem Ende 2019 der AVS in den Medien mehrmals in die Kritik geraten war, wollen wir für unsere Mitglieder die Sachlage kurz erklären.
Es wurden der Präsident, dessen beide Stellvertreter sowie der Geschäftsführer in den Medien mehrmals öffentlich kritisiert. Da durch diverse Anschuldigungen der gesamte Alpenverein Südtirol in ein schlechtes Licht gerückt wurde, sieht es das Präsidium als angebracht, hier einige Fakten klarzustellen.
Die Rücktritte im Referat Jugend & Familie erfolgten am 30. November 2019, ohne vorher ein Gespräch mit den Gremien zu suchen, wo man etwaige Meinungsverschiedenheiten hätte besprechen können, und sie erfolgten auch ohne vorherige Mitteilung. Vorhaltungen, das Referat hätte sich nicht entfalten können, sind unserer Meinung nach in keiner Weise gerechtfertigt. Das Referat Jugend und Familie hatte immer die vollste Aktionsfreiheit. Aus Solidarität legte auch der Referent für Bergsport sein Amt nieder. Dessen Stellvertreter Thomas Mair erklärte sich bereit, die Referatsleitung bis zum Ende der Legislaturperiode zu übernehmen. Am 16. Dezember 2019 organisierte die Landesleitung einen Informationsabend, zu dem Sektionsvertreter und Ehrenmitglieder geladen waren. Bei dieser Diskussionsrunde konnten die Zurückgetretenen nur Allgemeinplätze vorbringen.
In der Presse wurde die Kampagne gegen die Vereinsführung fortgesetzt, und zwar hauptsächlich durch die Ersten Vorsitzenden der Sektionen Bruneck und Schlern sowie durch zurückgetretene Referatsleiter. Wer in diesem Zusammenhang zudem interne E-Mails an die Medien weitergeleitet hat, entzieht sich unserer Kenntnis. Einer der Vorwürfe lautete, die AVS-Spitze beschließe eigenmächtig Dinge. Fakt ist, dass die Beschlüsse mit 96,50 Prozent Zustimmung zustande gekommen sind. Beschlüsse, denen auch jene zugestimmt haben, die heute anscheinend nichts mehr davon zu wissen glauben. Im AVS gibt es Sektionen, Ortsstellen, Referate, Referatsleiter, Fachausschüsse, eine Landesleitung und ein Präsidium. Alle zusammen kommen in einem basisdemokratischen Prozess zu einer Entscheidung, über die dann die
zuständigen Gremien, bei großen Entscheidungen die Hauptversammlung, abstimmen.
Die Aufgabe des Präsidiums ist es, demokratische Beschlüsse der Hauptversammlung bzw. der Landesleitung durchzuführen und deren Einhaltung zu gewährleisten.
Anderer Meinung ist der Erste Vorsitzende der Sektion Bruneck Georg Larcher. Er hat gegen den Beschluss der Hauptversammlung zur Verwendung von Wegweisschildern aus Holz Stimmung gemacht; und dies als Mitglied des Präsidiums und Vizepräsident des Gesamtvereins. Der Beschluss wurde übrigens von der Landesverwaltung, dem Gemeindenverband, der Forstbehörde und den Tourismusverbänden vollinhaltlich mitgetragen. Präsident Simeoni als Diktator zu bezeichnen, wie von Larcher in der Presse zitiert, nur weil er die Einhaltung von Mehrheitsbeschlüssen einfordert, entbehrt jeder Berechtigung.
Im Herbst 2019 beschloss das Präsidium, im Bereich Versicherungen eine Marktanalyse durchzuführen, und zwar in Verantwortung den Mitgliedern bzw. dem Gesamtverein gegenüber. Der Vorsitzende der Sektion Schlern Hubert Mayrl saß selbst lange in der Landesleitung und im Präsidium, und seit 25 Jahren ist er im AVS der Vermittler für Versicherungen. 2019 hat das Präsidium den exklusiven Brokervertrag gekündigt und die verschiedenen Deckungen nur mehr einzeln beauftragt. Ob die Animositäten gegenüber der Vereinsleitung in der Presse in diesem Zusammenhang zu sehen sind, entzieht sich unserer Kenntnis.
Kritisiert wurde weiters, dass sich der AVS verstärkt bei politischen Entscheidungen positioniere. Dazu ist zu sagen, dass der AVS nie Parteipolitik betrieben und – im Gegensatz zu anderen Vereinen und Verbänden – auch nie Wahlempfehlungen abgegeben hat. Sehr wohl positioniert sich der AVS jedoch zu sachpolitischen Themen, auch im Bereich des Umweltschutzes, dazu ist er seinem Leitbild und seinem Grundsatzprogramm entsprechend sogar verpflichtet. Dass bei
Foto: Ute Prast
72.000 Mitgliedern aber nicht jedes Mitglied des AVS einverstanden sein kann, mit dem was der Verein nach außen kommuniziert bzw. beschließt, liegt in der Natur der Dinge. Davon abgesehen sind Kritiken immer erwünscht und fruchtbringend, sofern sie dem Leitbild des Vereins entsprechen, nicht jedoch, wenn sie auf persönlichen Ressentiments und Animositäten beruhen.
Die Landesleitung hat sich in der Sitzung vom 7. Januar 2020 mit den Vorwürfen auseinandergesetzt und die Fakten gegenübergestellt. Es wurde einstimmig ein 19-Punkte-Dokument verfasst und am 8. Januar 2020 an die Sektionen, Ortsstellen und Ehrenmitglieder geschickt. Weiters hat die Landesleitung am 7. Januar 20 die genannten Rücktritte zur Kenntnis genommen. Um die möglichst baldige Neubesetzung der vakanten Referate werden sich die zuständigen Gremien bemühen.
Was den zeitgleichen Rücktritt im Referat Tourenleiter betrifft, geht es um Strukturänderungen beim Ausbildungsmodus und hat mit obigen Sachverhalten nichts zu tun. Die Landesleitung bemüht sich jetzt in Zusammenarbeit mit den Sektionen, das Referat neu zu besetzen und die gewünschten Änderungen im gemeinsamen Einklang durchzuführen. Am 15. Januar 2020 fand ein Gespräch zwischen Präsident Georg Simeoni und der zurückgetretenen Referatsleiterin für Jugend & Familie Judith Bacher statt, das den Status quo unterstrich.
Ende Jänner 2020 boten sich Mayrl und Larcher für ein Gespräch mit Simeoni an. Das Präsidium wurde in der Sitzung vom 3. Februar 2020 den Wünschen gerecht und lud die Herren schriftlich zu einem Gespräch mit dem Präsidium ein mit dem Anliegen, vorab als Gesprächsgrundlage konkrete Themenpunkte zu deponieren. (Stand: Druckfreigabe der Ausgabe Bergeerleben 01/20). Abschließend betonen wir, dass es wohl weit vernünftiger und dem Verein dienlicher gewesen wäre, wenn sich die Genannten vorher gemeldet und ihre Anliegen unterbreitet hätten. Auch bei Meinungsverschiedenheiten finden sich immer Wege für ein Miteinander, vorausgesetzt man tritt sich mit Res pekt und Achtung gegenüber – und mit dem Willen für eine konstruktive Zusammenarbeit entsprechend dem Leitbild des Vereins. Nur mit Reden kommen die Menschen zusammen. In diesem Sinne bemüht sich das Präsidium, die Sachlage zu befrieden und den Verein verantwortungsbewusst in die Zukunft zu führen. Das AVS-Präsidium