Aktionen, Erfolge, Zahlen und Fakten. Das Jahr 2013

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AKTIONEN, ERFOLGE, ZAHLEN UND FAKTEN. DAS JAHR 2013 RECHENSCHAFTSBERICHT


AMNESTY INTERNATIONAL setzt sich auf der Grundlage der Allgemeinen Erklärung der Menschenrechte für eine Welt ein, in der die Rechte aller Männer, Frauen und Kinder geachtet werden. Amnesty recherchiert und dokumentiert Menschenrechtsverletzungen und bringt sie mit Kampagnen, Aktions- und Pressearbeit an die Öffentlichkeit. Die Stärke der Organisation liegt im freiwilligen und finanziellen Engagement von weltweit mehr als drei Millionen Unterstützerinnen und Unterstützern unterschiedlicher Nationalitäten, Kulturen und Altersgruppen. Gemeinsam setzen sie Mut, Kraft und Fantasie für eine Welt ohne Menschenrechtsverletzungen ein. Amnesty erhielt 1977 den Friedensnobelpreis. SPENDENKONTO: Amnesty International Bank für Sozialwirtschaft IBAN: DE 233 702050 0000 8090100 BIC: BFSWDE33XXX

© Amnesty International, Sektion der Bundesrepublik Deutschland e.V. V.i.S.d.P. Markus Beeko Redaktion: Anton Landgraf, Karolin Nedelmann, Susanne Wohmann Gestaltung: schrenkwerk.de Druck: Druckhaus Berlin-Mitte Art.Nr. 04014 Titelfoto: Aktionsaufkleber zur Kampagne für ein internationales Waffenhandelskontrollabkommen © Amnesty

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Foto: Christian Ditsch / Amnesty

IMPRESSUM


um für die Menschenrechte kämpfen zu können, brauchen wir Informationen. Wir müssen erfahren, wenn ein Oppositioneller zu Unrecht eingesperrt wird. Wir müssen wissen, wo die Polizei mit Gewalt gegen friedliche Demonstrierende vorgeht oder wo Slumbewohnerinnen und Slumbewohner ohne Vorwarnung aus ihren Häusern vertrieben werden. Erst dann können wir im Einzelfall helfen, können Aktionen starten und Regierungen unter Druck setzen, endlich die Rechte ihrer Bürgerinnen und Bürger zu garantieren. Einer, der diese Fakten für uns recherchiert, ist unser Kollege Andrew Gardner (siehe S. 9). Ich habe ihn im vergangenen Jahr in der Türkei getroffen – während der GeziPark-Proteste. Meistens sah ich Andrew nur von hinten, weil er ständig unterwegs war: Er sammelte Zeugenaussagen, sichtete Videobeweise oder nahm die Spur von Festgenommenen auf, die in den Polizeiwachen nicht registriert wurden, da sie dort nie auftauchten. Später erzählten sie uns, dass Polizisten sie schon während der Festnahmen verprügelten und viele Frauen sexuelle Übergriffe erlebten. Andrew Gardner ist einer von über 80 Amnesty-Ermittlern und Ermittlerinnen, die Menschenrechtsverletzungen vor Ort auf der Spur sind. Sie versorgen uns mit dem Grundstoff unserer Arbeit: verlässlichen Informationen. Aber sie schlagen auch eine Brücke zwischen den Menschen, die Gewalt und Unrecht erleben, und uns. Sie geben ihnen ein Gesicht und eine Stimme. Um fundiert recherchieren, informieren und politischen Druck auf die Verantwortlichen ausüben zu können, sind wir auf Ihr aktives Engagement und Ihre Spenden angewie-

Foto: Tanja Schnitzler / Amnesty

LIEBE FREUNDINNEN UND FREUNDE,

sen. Deshalb wollen wir in diesem Bericht ausnahmsweise nicht über Menschenrechtsverletzungen informieren, sondern über unsere Arbeit »Rechenschaft ablegen«. Wie funktioniert die Amnesty-Arbeit? Was waren die Schwerpunkte im vergangenen Jahr? Welche Erfolge haben wir? Rechte brauchen immer auch Menschen, die sie verteidigen und durchsetzen. Nach über einem Jahr an der Spitze der deutschen Amnesty-Sektion kann ich Ihnen sagen: Der Einsatz unserer Expertinnen, Kollegen und ehrenamtlichen Aktivistinnen in Berlin, London, Bamako, Istanbul – und weltweit überzeugt mich. So viel Engagement, Knowhow und Inspiration für die Menschenrechte habe ich selten irgendwo erlebt. Wir wollen so bleiben und uns dabei weiterentwickeln – unterstützen Sie daher Amnesty und setzen Sie sich gemeinsam mit uns für die Menschenrechte ein! Ihre

Selmin Çalışkan Generalsekretärin von Amnesty International in Deutschland 3


KAMPAGNEN GEGEN KALASCHNIKOWS Drei große Kampagnen prägten das Amnesty-Jahr 2013: Wir kämpften erfolgreich für ein Abkommen zur Kontrolle des Waffenhandels, forderten Gold für Menschenrechte anlässlich der Olympischen Winterspiele in Russland und demonstrierten Solidarität mit den Menschen in Ägypten.

RUSSLAND: FREIHEIT STATT KONTROLLE! Im Winter 2013/2014 blickte die Welt auf Russland. Präsident Putin wollte die Olympischen Winterspiele in Sotschi dafür nutzen, sein Land als modern und erfolgreich zu präsentieren. Amnesty International nutzte das Scheinwerferlicht der Weltöffentlichkeit, um die Schattenseiten von Putins Politik deutlich hervorzuheben.

Foto: Amnesty

Amnesty International ist hartnäckig und lässt sich nicht entmutigen – ein Grund für den Erfolg der Organisation. Das zeigte sich im Frühjahr 2013. Nach 20 Jahren Kampagnen- und Lobbyarbeit für einen internationalen Vertrag zur Kontrolle des Waffenhandels (»Arms Trade Treaty«, ATT) war es am 2. April endlich so weit: Mit einer deutlichen Mehrheit von 155 Ja-Stimmen verabschiedete die UNO-Vollversammlung ein Abkommen, das Waffenlieferungen verbietet, wenn sie zu Völkermord, Verbrechen gegen die Menschlichkeit und Kriegsverbrechen beitragen. Bereits im Juli 2012 war der Durchbruch zum Greifen nah: Doch trotz der 620.000 Unterschriften für ein Abkommen, die Amnesty gesammelt und UNO-Generalsekretär Ban Ki-moon übergeben hatte, waren die Verhandlungen gescheitert. Also musste Amnesty nachlegen und den Druck im vergangenen Jahr erhöhen. Noch einmal mobili-

sierte die Organisation ihre Unterstützerinnen und Unterstützer weltweit. In Deutschland wählten wir als Kampagnenmotiv eine Pistole, die sich aus einer Bananenschale schält – denn es gibt mehr Regeln für den internationalen Handel mit Bananen als mit Waffen. Die Botschaft des Motivs war klar: Globale Vorschriften für Rüstungsexporte sind dringend notwendig. Die USA spielten eine Schlüsselrolle bei den Verhandlungen. Deshalb übergaben wir im März 2013 der USBotschaft in Deutschland einen Appell mit mehr als 35.000 Unterschriften. Darin wurde die US-Regierung aufgefordert, dem Vertrag zur Kontrolle des Waffenhandels zuzustimmen. Erfreulicherweise gehörten die USA am Ende zu den Staaten, die mit Ja votierten. Doch auch nach diesem Erfolg können wir die Hände nicht in den Schoß legen. Denn ein Jahr nach der Vertragsunterzeichnung haben erst 31 Staaten das Vertragswerk ratifiziert – darunter Deutschland. 50 sind notwendig, damit der ATT in Kraft treten kann. Amnestys Hartnäckigkeit ist also weiterhin gefragt.

Eine Amnesty-Aktivistin sammelt eine der 35.000 Unterschriften für einen Vertrag zur Kontrolle

Abschlussaktion der Russlandkampagne in Berlin.

des internationalen Waffenhandels.

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organisation Jugend-Memorial in Perm übergeben. Und es gab bald gute Nachrichten: Kurz vor Weihnachten 2013 wurden die beiden Pussy-Riot-Mitglieder Nadeschda Tolokonnikowa und Maria Aljochina sowie weitere gewaltlose politische Gefangene, für die sich Amnesty eingesetzt hatte, im Rahmen einer Amnestie freigelassen. Fast zeitgleich wurde auch der Unternehmer und Kreml-Kritiker Michail Chodorkowski, ein anderer Amnesty-Fall, von Präsident Putin begnadigt. Kurze Zeit später kam auch sein Geschäftspartner Platon Lebedew, für den sich Amnesty ebenfalls lange eingesetzt hatte, frei. Diese Erfolge waren auch ein Ergebnis des öffentlichen Drucks auf die russische Regierung, zu dem Amnesty beigetragen hat.

FÜR ÄGYPTENS ZUKUNFT Um die Menschenrechtslage in Ägypten, diesem wichtigen Land des Arabischen Frühlings, drehte sich die dritte große Amnesty-Kampagne 2013. Inmitten einer sich ständig verändernden politischen Situation rückten wir drei Themen in den Mittelpunkt: sexuelle Gewalt gegen Frauen, Folter und Polizeigewalt sowie die Ausschreitungen gegen die christliche Minderheit der Kopten. Amnesty-Unterstützerinnen und -unterstützer schrieben unzählige Briefe, Postkarten und E-Mails an ägyptische Behörden, Kabinettsmitglieder, den Präsidenten und politische Parteien. Anfang 2014 überreichten wir dem ägyptischen Botschafter in Berlin mehr als 77.000 Unterschriften für ein Ägypten ohne Folter und für ein Ende der sexualisierten Gewalt gegen Frauen.

Foto: Henning Schacht / Amnesty

Foto: Henning Schacht / Amnesty

Insbesondere seit dem Beginn seiner dritten Präsidentschaft beobachtet Amnesty in Russland massive Einschränkungen der Meinungs-, Vereinigungs- und Versammlungsfreiheit. NGOs werden durch restriktive Gesetze immer stärker kontrolliert und haben kaum noch Spielraum für ihre Arbeit. Oppositionelle, Kritiker und Kritikerinnen der Regierungspolitik werden zum Teil willkürlich verfolgt und müssen mit harten Strafen rechnen. Die zivile, unabhängige Gesellschaft wird lahmgelegt, ihre jahrzehntelange Arbeit im sozialen, umweltpolitischen und menschenrechtlichen Bereich zerstört. Amnesty startete im Oktober 2013 eine Kampagne, die sich sowohl an die russische Regierung als auch an die Zivilgesellschaft in Russland richtete. Unter dem Motto »Russland: Freiheit statt Kontrolle!« übten wir Druck auf Präsident Putin aus und forderten unter anderem die Rücknahme repressiver Gesetze. Unmittelbar vor Beginn der Olympischen Winterspiele übergab Amnesty in Moskau mehr als 336.000 Unterschriften von Menschen aus 112 Ländern, die gegen die Repression in Russland protestierten. Gleichzeitig schickten Menschen aus ganz Deutschland kontinuierlich »Liebesgrüße nach Russland«. Mit echten und virtuellen Postkarten sowie Twitter-Nachrichten demonstrierten sie ihre Solidarität mit den russischen Menschenrechtsaktivistinnen und -aktivisten. Bei AmnestyVeranstaltungen und auf der Internetseite der Kampagne wurden mehr als 9.000 »Liebesgrüße« gesammelt. Die Grüße wurden unter anderem an die russische Wahlbeobachtungsorganisation GOLOS und an die Menschenrechts-

Übergabe von 80.000 Unterschriften an den ägyptischen Botschafter in Berlin durch Selmin Çalışkan, Amnesty-Generalsekretärin (re.), und Ruth Jüttner, Amnesty-Expertin für den Mittleren Osten, Januar 2014.

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MIT NOFRETETE FÜR ÄGYPTENS ZUKUNFT: Zentrales Motiv der Ägyptenkampagne war die Nofretete mit der Gasmaske des ägyptischen Street-Art-Aktivisten El Zeft. Wir nutzten sie, um den Menschen in Ägypten unsere Solidarität zu zeigen. Quer durch Deutschland bemalten Tausende Menschen 2013 auf Straßenfesten, in Schulen und auf Festivals Nofretete-Stoffbanner.

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Fotos: Amnesty (2), Henning Schacht / Amnesty (2)

Li. oben: Aktion in Frankfurt/Main, November 2013; re. oben: öffentliche Malaktion in Dresden, Juni 2013; li. unten: Demonstration gegen Polizeigewalt im Rahmen des »International Council Meetings« (ICM) in Berlin; Abschlussaktion mit über 500 Nofretete-Bannern in Berlin, Januar 2014.

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SOFORT HANDELN! Urgent Actions richten das Licht der Öffentlichkeit auf den Einzelfall. Wenn Amnesty International von willkürlichen Festnahmen, Morddrohungen, Verschwindenlassen, Folterungen oder bevorstehenden Hinrichtungen erfährt, startet die Organisation eine Urgent Action. Binnen weniger Stunden tritt ein Netzwerk von fast 80.000 Menschen in 85 Ländern in Aktion: Die Aktivistinnen und Aktivisten schreiben E-Mails, Faxe, Twitter-Nachrichten und Briefe an die Behörden des Staates, in dem Menschenrechte verletzt werden. Bei den Adressaten gehen innerhalb kürzester Zeit Tausende von Schreiben aus aller Welt ein. Es ist dieser rasche und massive Protest, der immer wieder Menschenleben schützt. Allein im Jahr 2013 hat Amnesty International 348 Urgent Actions gestartet. Etwa ein Drittel aller Urgent Actions trägt zu einer positiven Entwicklung bei: Schutz vor Folter, die Aufhebung eines Todesurteils oder eine vorzeitige Haftentlassung – wie bei Nasrin Sotoudeh.

besondere für die Rechte von Frauen –, verteidigte prominente Oppositionelle, darunter Friedensnobelpreisträgerin Shirin Ebadi, und machte im Eiltempo von sich reden. Als Sotoudeh im Dezember 2008 im italienischen Meran einen Menschenrechtspreis entgegennehmen wollte, wurde ihr am Teheraner Flughafen kurzerhand der Reisepass entzogen. Nach den Protesten gegen die Wiederwahl des Präsidenten Ahmadinedschad im Juni 2009 verschärfte sich die Menschenrechtssituation in Iran dramatisch: Nicht nur Oppositionelle, Journalistinnen, Künstler und Aktivistinnen wurden inhaftiert, sondern zunehmend auch die Anwälte der Anwälte. Nichtsdestotrotz setzte sich Sotoudeh für die Opfer der staatlichen Repression ein – auf der Grundlage der in der iranischen Verfassung festgeschriebenen Rechte. Viele ihrer Mandantinnen und Mandanten unterstützte Amnesty mit Urgent Actions. Bis Amnesty im September 2010 für Nasrin Sotoudeh selbst eine Urgent Action starten musste. Nach ihrer Haftentlassung dankte sie Amnesty: »Ich habe all Euren Einsatz für mich mitbekommen und möchte Euch für Eure Arbeit danken.« Wir danken Dir, Nasrin! www.amnesty.de/urgent-actions

Sie winkte, lachte, schnitt Grimassen. Sie warf ihrem fünfjährigen Sohn mit gespitzten Lippen Küsse zu, stahl ihm pantomimisch die Nase. Sie tat, was Mütter eben so tun, um ihre Kinder bei Laune zu halten. Das wäre kaum der Rede wert, wäre da nicht die dicke, schalldichte Panzerglasscheibe gewesen, die Nasrin Sotoudeh von ihren beiden Kindern trennte. Drei Jahre lang war die iranische Menschenrechtsanwältin im Evin-Gefängnis in Teheran inhaftiert, bevor sie im September 2013 vorzeitig aus der Haft entlassen wurde. 2010 hatte ein Gericht sie wegen ihrer Arbeit zu sechs Jahren Haft und zehn Jahren Berufs- und Ausreiseverbot verurteilt. Drei lange Jahre kämpfte Nasrin Sotoudeh gegen ihre Verurteilung, gegen Haftbedingungen, die es ihr nicht erlaubten, ihre Kinder ohne Panzerglasscheibe zu sehen, und gegen ein Ausreiseverbot, das gegen ihre 13jährige Tochter verhängt wurde. Drei Mal trat die Anwältin aus Protest in einen Hungerstreik, verlor dabei stark an Gewicht und gefährdete ihre Gesundheit. Amnesty wich in diesen drei Jahren nicht von ihrer Seite, unterstützte sie mit persönlichen Briefen und erhöhte mit Protestschreiben den politischen Druck auf die iranische Regierung. Sotoudeh wurde 1965 geboren und schloss 1995 ihr Jurastudium ab. Acht Jahre musste sie anschließend darauf warten, als Anwältin zugelassen zu werden. Vor Gericht setzte sie sich für die Menschenrechte ein – ins8

Foto: Behrouz Mehri / AFP / Getty Images

DIE IRANISCHE RECHTSANWÄLTIN NASRIN SOTOUDEH IST WIEDER FREI!

Nasrin Sotoudeh am Tag ihrer Haftentlassung, Teheran 2013

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»TEAMARBEIT IST DIE GRUNDLAGE«

»In Osmanbey auf der Straße zum Taksim setzt die Polizei Tränengas gegen die Leute ein.« Andrew Gardner veröffentlichte diese Kurznachricht am 12. März 2014 auf seinem Twitter-Account. In Istanbul fand an jenem Tag einer der größten Trauerzüge in der Geschichte der Türkei statt. Zehntausende Menschen erinnerten an den 15-jährigen Berkin Elvan, der während der Gezi-Park-Proteste im Juni 2013 von einer Tränengasgranate getroffen worden war und nach 269 Tagen im Koma starb. Andrew Gardner nahm ebenfalls an diesem Trauerzug teil. Er ist einer von 81 sogenannten Länder-Researchern, die für Amnesty International die Ermittlungsarbeit in verschiedenen Ländern koordinieren. Seit 2007 ist Gardner für die Türkei zuständig. Die Recherche vor Ort gehört zu seinen wichtigsten Aufgaben. Er befragt Opfer von Menschenrechtsverletzungen, setzt sich mit Behörden und Medien in Verbindung und berät sich mit lokalen NGOs und Rechtsanwältinnen und -anwälten. Auf dieser Grundlage entstehen Berichte, die an andere Organisationen sowie an Behörden und Medien auf der ganzen Welt weitergeleitet werden. Im vergangenen Jahr unternahm Amnesty 228 Ermittlungsreisen in 90 Länder. Zum Grundkodex der Arbeit gehört neben sorgfältiger und objektiver Recherche auch Nachhaltigkeit. Einige Ermittlungsteams starten von der Londoner Amnesty-Zentrale aus, andere leben und arbeiten größtenteils vor Ort. So hat Andrew Gardner sein Büro im Hauptsitz der türkischen Amnesty-Sektion in Istanbul. »Viele Informationen bekommen wir aus einem weitgespannten Netzwerk von Anwälten und NGOs. Teamarbeit ist die Grundlage unserer Arbeit«, sagt Gardner. Im Falle der Türkei würden außerdem die internationale Reputation und die hervorragende Arbeit der türkischen Sektion helfen, Druck auf die Behörden auszuüben. Dass dieser Einsatz erfolgreich sein kann, zeigt der Fall von Engin Çeber, der 2008 in Polizeigewahrsam zu Tode gefoltert worden war: Jahrelang forderte Amnesty, die Verantwortlichen für seinen Tod zur Rechenschaft zu ziehen. In einem historisch bedeutsamen Gerichtsprozess musste sich unter an-

Foto: Ralf Rebmann / Amnesty

Um Menschenrechtsverletzungen anprangern zu können, benötigt Amnesty International gesicherte und vor Ort recherchierte Informationen. Sogenannte Länder-Researcher übernehmen diese Aufgabe. Der Türkei-Experte Andrew Gardner ist einer von ihnen.

derem der Direktor des Gefängnisses wegen Folter verantworten. Auch wenn sich die Situation in manchen Bereichen deutlich verbessert habe, komme es in der Türkei nach wie vor zu schwerwiegenden Menschenrechtsverletzungen, sagt Gardner. Allein im Jahr 2013 veröffentlichte Amnesty drei Berichte über das Land: zu den Gezi-Park-Protesten, zur Situation syrischer Flüchtlinge und zur Meinungs- und Pressefreiheit. Die Entscheidung, welche Fälle bearbeitet werden sollen, falle nicht immer leicht: »Wir sind gezwungen, realistisch zu planen und zu überlegen, wie wir mit unseren Ressourcen am meisten erreichen können«, erklärt Gardner. Berkin Elvans Geschichte steht stellvertretend für viele Fälle in der Türkei, in denen willkürliche Polizeigewalt nicht geahndet wird. Bereits im Juni 2013 traf sich Amnesty mit Berkin Elvans Vater. Später wurde der Fall im Rahmen des Berichts über die Gezi-Park-Proteste veröffentlicht. »Wir verfolgen die Fälle von Beginn an und setzen uns nachhaltig für sie ein«, sagt Gardner. »Das ist die beste Strategie, um Gerechtigkeit für die Opfer zu erreichen.« Verfolgen Sie die Arbeit von Andrew Gardner auch über Twitter: https://twitter.com/andrewegardner

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WELTWEITER EINSATZ FÜR DIE MENSCHENRECHTE

USA Seit Jahren setzt Präsident Obama unbemannte Flugzeuge ein, um etwa in Pakistan oder im Jemen vermeintliche Terroristinnen und Terroristen zu töten. Ein im Oktober 2013 veröffentlichter Amnesty-Bericht dokumentiert, dass die USA dabei regelmäßig das Völkerrecht brechen und sich vermutlich auch Kriegsverbrechen schuldig machen. Die Drohnenangriffe treffen immer wieder Zivilistinnen und Zivilisten.

DEUTSCHLAND Als sich die Spitzen von Union und SPD Ende Oktober 2013 in Berlin zu Koalitionsverhandlungen trafen, war auch Amnesty vor Ort. Rund zwei Dutzend Aktivistinnen und Aktivisten appellierten mit Transparenten und Sprechchören, den Schutz der Menschenrechte im Koalitionsvertrag zu verankern. Unter anderem forderten sie eine strengere Kontrolle von Waffenexporten und ein Umdenken in der Flüchtlingspolitik.

MEXIKO Täglich werden in Mexiko Menschen verschleppt. Mindestens 26.000 Personen sind in den vergangenen sechs Jahren spurlos verschwunden. In einem im Juni 2013 veröffentlichten Bericht kritisiert Amnesty, dass die mexikanischen Behörden nicht entschieden gegen das »Verschwindenlassen« vorgehen. Seit 2006 tobt in dem Land ein blutiger Drogenkrieg zwischen verfeindeten Kartellen und Sicherheitskräften. Seither ist Mexiko eines der Länder mit den meisten Entführungen weltweit.

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NIGERIA Es war ein historischer Prozess: Fünf Dorfbewohnerinnen und Dorfbewohner aus Nigeria verklagten in Den Haag den niederländisch-britischen Weltkonzern Shell, weil ihre Region mit Öl verseucht wurde. Es war das erste Mal, dass sich ein großer Konzern wegen Umweltschäden in einem sogenannten Entwicklungsland vor einem europäischen Gericht verantworten musste. Das Gericht entschied, dass das Unternehmen einem der Kläger Schadenersatz leisten muss. Nach Erkenntnissen von Amnesty führten vor allem veraltete, schlecht gewartete Rohre des Konzerns zu Umweltverschmutzungen. Shell wies alle Verantwortung von sich: Sabotageakte durch Rebellinnen und Rebellen seien für die Pipeline-Lecks verantwortlich.

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SYRIEN Präsident al-Assad wird für schwere Verbrechen im Bürgerkrieg verantwortlich gemacht. Ein im Dezember 2013 veröffentlichter Amnesty-Bericht wirft aber auch den Rebellinnen und Rebellen Gräueltaten vor. Die religiöse Miliz ISIS, die Gebiete im Norden kontrolliert, setzt ihre Vorstellung von islamischem Recht mit brachialen Mitteln durch: Schon wer öffentlich eine Zigarette raucht oder die Herrschaft der Islamistinnen und Islamisten infrage stellt, muss fürchten, verschleppt, gefoltert oder gar hingerichtet zu werden.

INDIEN David besiegt Goliath: Im indischen Bundesstaat Odisha setzte sich ein kleiner indigener Stamm gegen einen multinationalen Konzern zur Wehr. Das britische Unternehmen Vedanta wollte auf den heiligen Hügeln der Dongria Kondh eine Mine zum Abbau des Aluminiumerzes Bauxit errichten. Doch das Oberste Gericht Indiens hat den Indigenen im April 2013 den Rücken gestärkt: Der Stamm darf selbst über sein Land verfügen. Amnesty nannte das Urteil einen »Meilenstein«. Das Bauprojekt wurde inzwischen offiziell gestoppt.

KATAR

SÜDAFRIKA Ein Leben für die Freiheit: Nelson Mandela ist Anfang Dezember nach schwerer Krankheit im Alter von 95 Jahren gestorben. Sein Kampf gegen die Apartheid hatte ihn für mehr als ein Vierteljahrhundert ins Gefängnis gebracht. Mandela wurde im Jahr 2006 zum »Botschafter des Gewissens« ernannt – die höchste Auszeichnung, die Amnesty zu verleihen hat.

Mit der Fußball-WM 2022 will Katar die Welt beeindrucken. Im Eiltempo stampft das kleine Emirat futuristische Stadien und Hotels aus dem Wüstenboden. Doch Glanz und Elend liegen nahe beisammen: Auf den Baustellen werden Gastarbeiterinnen und Gastarbeiter systematisch ausgebeutet, wie Amnesty im November 2013 dokumentierte. Die Migrantinnen und Migranten warten oft monatelang vergeblich auf ihren Lohn und müssen um Essen betteln. Grausame Unfälle sind alltäglich. Ihrem Elend entfliehen können sie meist nicht: Ihre Vorgesetzten haben ihre Pässe einkassiert, um eine Flucht zu verhindern.

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»ICH DANKE ALLEN, DIE MEINE BEHANDLUNG ERMÖGLICHT HABEN« Foto: Sarah Eick / Amnesty

Der sudanesische Aktivist Bushra Hussein war ein Jahr lang inhaftiert und wurde im Gefängnis gefoltert. Dank des Hilfsfonds der deutschen Amnesty-Sektion konnte er im vergangenen Jahr nach Deutschland reisen, um die Folgen der Folter medizinisch behandeln zu lassen. Seit vielen Jahren setzt sich Bushra Hussein für die Menschenrechte ein. In seiner Heimat Sudan genügt das schon, um ins Visier der Behörden zu geraten. Mehrmals wurde er wegen seines Engagements festgenommen. Doch niemals war es so schlimm wie im Juni 2011: Er wurde an einen unbekannten Ort gebracht und die ganze Nacht über gefoltert. Er wurde mit Fäusten geschlagen, mit Gewehrkolben, mit Plastikrohren. Anschließend saß er ein Jahr im Gefängnis, zeitweise sogar in Isolationshaft. Sein ohnehin schon kritischer Gesundheitszustand verschlechterte sich zunehmend. Amnesty startete eine Urgent Action für Bushra Hussein und forderte seine Freilassung. Am 27. Juni 2012 wurde er endlich aus der Haft entlassen. Da er sich jedoch im Sudan nicht sicher fühlte, floh der Menschenrechtsaktivist im Dezember desselben Jahres nach Uganda. Von dort aus konnte er auf Einladung von Amnesty International im Mai 2013 nach Deutschland reisen. In Hannover erhielt er die dringend benötigte medizinische Behandlung. Ermöglicht wurde sein Aufenthalt durch einen Hilfsfonds, für den die deutsche Amnesty-Sektion jedes Jahr Mittel zur Verfügung stellt. Auch in anderen Amnesty-Sektionen gibt es solche »Relief Funds«, um Personen zu 12

unterstützen, die Opfer von Menschenrechtsverletzungen geworden sind. Auch Familienangehörige und Organisationen, die sich unter schwierigen Bedingungen für die Einhaltung der Menschenrechte einsetzen, können Unterstützung erhalten. Amnesty fördert mit diesem Hilfsfonds zum Beispiel Frauenhäuser und Traumazentren in verschiedenen Ländern, unterstützt die Dokumentation von Menschenrechtsverletzungen oder übernimmt die Kosten für eine medizinische Behandlung – wie im Fall von Bushra Hussein. In Hannover wurde der sudanesische Menschenrechtsverteidiger von Amnesty-Mitgliedern ehrenamtlich betreut. Sie halfen ihm, eine Wohnung zu finden, organisierten Fahrdienste zu Arztterminen und zur Physiotherapie, unterstützten ihn beim Einkaufen und übersetzten notwendige Informationen. »Ich danke allen, die meine medizinische Behandlung ermöglicht haben«, sagte Bushra Hussein. Im September 2013 kehrte der Menschenrechtsaktivist nach Uganda zurück. Obwohl die sudanesischen Behörden auch dort nach ihm suchen könnten, setzt er seine Arbeit unbeirrt fort: »Nach allem, was ich im Sudan gesehen und im Gefängnis erlebt habe, kann ich nicht einfach aufhören.« AMNESTY INTERNATIONAL | RECHENSCHAFTSBERICHT 2013


»AMNESTY IST EINE GROSSE FAMILIE«

Sie stehen beruflich in ständigem Austausch mit AmnestyMitgliedern aus aller Welt. Gab es dabei im vergangenen Jahr besonders eindrückliche Erlebnisse? Ja, absolut. Schließlich war 2013 ein ganz besonderes Jahr für uns. Wir waren wahnsinnig glücklich, im August rund 450 Amnesty-Delegierte aus mehr als 60 Ländern in Berlin begrüßen zu dürfen. Amnesty ist sehr basisdemokratisch. Alle zwei Jahre treffen sich Amnesty-Mitglieder aus aller Welt, um über die politische Ausrichtung der Menschenrechtsorganisation zu entscheiden. Das »International Council Meeting« (ICM) ist das höchste beschlussfassende Gremium von Amnesty auf internationaler Ebene. Und nach mehr als 40 Jahren fand das ICM erstmals wieder in Deutschland statt. Die deutsche Sektion gilt im Ausland ja häufig als etwas steif. Ich glaube, dass viele Gäste daher sehr überrascht waren, wie offen und warmherzig sie in Berlin empfangen wurden. Worüber wurde auf dem ICM diskutiert? Wir haben uns beispielsweise Gedanken gemacht, wie wir besser auf aktuelle Krisen reagieren können oder welchen Stellenwert das Recht auf Privatsphäre für uns künftig haben sollte, das durch die NSA-Enthüllungen ja derzeit in aller Munde ist. Aber wir wollten uns ganz bewusst nicht nur eine Woche im Tagungszentrum verbarrikadieren. Amnesty wollte während des ICM auch für die Öffentlichkeit als internationale Bewegung sichtbar sein. Wir haben auf aktuelle Ereignisse öffentlichkeitswirksam reagiert: Als in Kairo im August 2013 die Gewalt eskalierte, demonstrierten die Delegierten in Berlin für ein Ende der Polizeigewalt in Ägypten. Die Delegierten kommen aus ganz unterschiedlichen Kulturkreisen. Prallen da manchmal auch Weltanschauungen aufeinander? Natürlich wird auf dem ICM auch kontrovers diskutiert. Aber eines fasziniert mich doch immer wieder: Bei Amnesty treffen Menschen mit verschiedenen religiösen oder ethnischen Hintergründen und ganz unter-

Foto: Sarah Eick / Amnesty

Schon als Studentin engagierte sich Adriana Hennawi ehrenamtlich für Amnesty. Heute ist es ihr Beruf: Die 33-Jährige ist im Generalsekretariat der deutschen Amnesty-Sektion für die internationale Kommunikation verantwortlich – eine wichtige Aufgabe, schließlich kennt der Kampf für die Menschenrechte keine Grenzen.

schiedlichen Lebenserfahrungen aufeinander. Doch es gibt etwas, das uns alle verbindet: der Einsatz für die Menschenrechte. Amnesty ist eine große Familie. Auch eine Delegation aus Ghana war zum ICM angereist. Das war sicherlich ein ganz besonderes Wiedersehen … Ja, seit 2011 verbindet uns eine enge Partnerschaft mit den Aktivistinnen und Aktivisten aus Ghana. Amnesty ist in Ghana schon seit 40 Jahren vor Ort. Aber natürlich ist die Amnesty-Bewegung dort nicht so stark aufgestellt wie in Deutschland. Mit Trainings und Workshops versuchen wir, beispielsweise bei der institutionellen Stärkung des ghanaischen Büros zu helfen sowie die Jugend- und Lobbyarbeit zu verbessern. Außerdem beschäftigen wir uns intensiv mit der Frage, wie man dort Menschenrechtsbildung in die Schulen tragen kann. Kann die deutsche Sektion von dieser Kooperation auch etwas lernen? Absolut! Die Menschen in Ghana sind so unglaublich motiviert, etwas zu verändern. Ihr Enthusiasmus hat mich während meiner Besuche in dem Land geradezu überwältigt. Hier in Deutschland ist es ja manchmal etwas mühsam, Menschen für eine Protestkundgebung zu gewinnen. Da können wir uns von den Aktivistinnen und Aktivisten in Ghana so manches abschauen. 13


AMNESTY-GRUPPEN STELLEN SICH VOR Die Amnesty-Asylgruppe Berlin setzt sich seit mehr als 30 Jahren für die Rechte von Flüchtlingen und Asylsuchenden ein. In wechselnder Besetzung sind zurzeit ungefähr 20 Mitglieder der Gruppe regelmäßig aktiv.

www.amnesty-asylgruppe-berlin.de

Foto: Ralf Rebmann / Amnesty

Die Hauptaufgabe unserer Gruppe ist die Beratung von Flüchtlingen und Asylsuchenden, die wir einmal pro Woche anbieten (donnerstags 18–20 Uhr). Wir helfen unter anderem bei der Vorbereitung auf die Anhörung, beantworten Fragen zum Asylverfahren und stellen Informationen zu den Herkunftsländern zusammen. Im vergangenen Jahr suchten rund 65 Menschen aus 28 Ländern bei uns Unterstützung. Dass die meisten von ihnen aus Afghanistan, der Russischen Föderation, Pakistan und Syrien kamen, spiegelt die aktuellen Flüchtlingsbewegungen wider. Auffällig war, dass sich viele Menschen an uns wandten, die wegen ihrer sexuellen Orientierung verfolgt oder diskriminiert werden – vor allem aus der Russischen Föderation, aber auch aus Uganda, Pakistan und von den Philippinen. Im Falle eines Mannes aus Uganda

konnten wir die Abschiebung verhindern und erreichen, dass der Fall wieder aufgenommen wurde. Neben der Beratung ist unsere Gruppe auch in der Bildungs- und Öffentlichkeitsarbeit sehr aktiv. 2013 wurden wir mehrfach für Workshops und Seminarbeiträge angefragt, unter anderem vom Verein zur Förderung politischen Handelns und von der Freien Universität Berlin. Außerdem organisierten wir zahlreiche Infostände, zum Beispiel bei Bürgerfesten in den Berliner Stadtteilen Wandlitz und Lichtenberg/Marzahn sowie beim Straßenfest »Schöner leben ohne Nazis« in Hellersdorf. Bei sehr großen Aktionen, wie etwa zum Flüchtlingstag, arbeiten wir mit anderen Amnesty-Gruppen und Aktiven aus dem Berliner Bezirk zusammen oder nehmen an Aktionen anderer Gruppen teil. Wegen der rechtlichen Situation müssen wir leider häufig Menschen die Hoffnung auf einen dauerhaften Aufenthalt in Deutschland nehmen. Doch kleine Erfolge und gelungene Aktionen motivieren uns. Daher ist die Kombination aus konkreter Einzelfallhilfe einerseits und Bildungsund Öffentlichkeitsarbeit andererseits sehr wichtig. Nur so können wir die Situation von Flüchtlingen und Asylsuchenden effektiv verbessern – und das ist dringend notwendig.

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Freiwillige Mitarbeit ist für Amnesty durch nichts zu ersetzen. In ganz Deutschland gibt es rund 650 Amnesty-Gruppen, in großen und kleinen Städten, an Universitäten und Schulen. Es gibt Gruppen, die zu ausgewählten Ländern oder Themen arbeiten, und Gruppen, deren Schwerpunkt bei der Einzelfall- oder der Kampagnenarbeit liegt. Wie Amnesty vor Ort oder in den Regionen für den Schutz der Menschenrechte eintritt, liegt in der Hand der aktiven Mitglieder: In Köln auf dem CSD (oben), zum Besuch des USin Berlin (rechts) oder anlässlich des bundesweiten Flüchtlingstags (links).

Foto: Stephanie Pilick / dpa / pa

Foto: Amnesty

amerikanischen Präsidenten

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»DIE MENSCHHEIT HAT RIESIGE POTENZIALE«

Du engagierst dich ehrenamtlich für Amnesty. Wie ist es dazu gekommen? Der Kampf für die Rechte der Frau liegt mir schon sehr lange am Herzen. Ende 2012 habe ich die Frauenrechtsgruppe von Amnesty in Berlin angeschrieben. Die haben mich sofort eingeladen. Und schon war ich bei Amnesty an Bord. Ich habe mich zuvor auch schon für andere NGOs engagiert. Aber bei Amnesty hatte ich erstmals das Gefühl, dass ich mich mit den Werten der Organisation wirklich identifizieren kann. Welche Werte sind das? Es mag idealistisch klingen, aber ich setze mich für eine Welt ein, in der sich jeder frei entfalten kann. Und das Fundament dafür ist aus meiner Sicht die Allgemeine Erklärung der Menschenrechte. Ich habe eigentlich ein sehr positives Menschenbild. Ich denke so oft, gemeinsam könnten wir auf diesem Planeten so viel erreichen. Die Menschheit hat riesige Potenziale. Aber wir können sie nur ausschöpfen, wenn tatsächlich Chancengleichheit herrscht – und zwar für alle Menschen. Du opferst deinem Engagement sehr viel Freizeit. Fällt dir das überhaupt nicht schwer? Nein. Natürlich frisst mein Einsatz für Amnesty sehr viel Zeit. Aber ich spüre, dass sich dieser Einsatz tatsächlich lohnt. Wenn man jung ist, hat man ja meist große Ideale und regt sich über das Unrecht in der Welt besonders stark auf. Seitdem ich bei Amnesty aktiv bin, habe ich aber das Gefühl, dass man wirklich etwas bewegen kann. Amnesty ist ein weltweites Netzwerk und ziemlich einflussreich. Natürlich kann es frustrierend sein, sich ständig mit Menschenrechtsverletzungen auseinanderzusetzen. Aber es gibt ja auch immer wieder echte Erfolge. Zum Beispiel? Im Sommer 2013 hat sich unsere Amnesty-Jugendgruppe erstmals für einen gewaltlosen politischen Häftling eingesetzt. Es ging um einen jungen Mann in Südkorea. Yoo Yun-Jong ist Anfang 20, also ungefähr in meinem Alter. Die Behörden hatten ihn ins Gefängnis geworfen, weil er es nicht mit seinem Gewissen vereinbaren konnte, den Wehrdienst anzutreten. Wir schrieben ihm einen Brief, in dem wir ihm unsere Solidarität ausdrückten. 16

Foto: Sarah Eick / Amnesty

Amnesty lebt vom Engagement der Mitglieder. Bundesweit sind es gut 29.000. Die 20-jährige Sophie Rogalski lebt in Berlin und will Gebärdendolmetscherin werden. Bei Amnesty ist sie seit 2012 aktiv.

Und wir forderten die Verantwortlichen in Südkorea mit Appellschreiben dazu auf, ihn unverzüglich freizulassen. Und kurz darauf setzten sie ihn tatsächlich auf freien Fuß. Natürlich war das nicht allein unserem Einsatz zu verdanken, auch andere Menschen haben sich ja für ihn eingesetzt. Aber es war trotzdem ein großer Erfolg. Er hat sich nach seiner Freilassung auch bei uns bedankt. Gab es im vergangenen Jahr noch andere Ereignisse, die dir besonders in Erinnerung geblieben sind? Es ist schwierig, etwas herauszupicken, denn es war ein sehr intensives Jahr. Unsere Jugendgruppe habe ich Ende 2012 mit ins Leben gerufen. Inzwischen ist sie bereits auf 15 Mitglieder angewachsen, und es gibt ständig neue Interessenten. Mir sind natürlich vor allem unsere öffentlichen Protestkundgebungen in Erinnerung geblieben. Als USPräsident Barack Obama im Juni die deutsche Hauptstadt besuchte, demonstrierten wir am Potsdamer Platz in Sichtweite seines Hotels für die Schließung des Gefangenenlagers Guantánamo. Einige von uns hatten sich orangefarbene Overalls übergezogen, wie sie die Häftlinge in Guantánamo tragen müssen. Und wir skandierten: »Yes, you can! Close Guantánamo now!« www.amnesty-jugend.de

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»EURE BRIEFE SIND EINE QUELLE DER KRAFT« Der Amnesty-Briefmarathon ist eine Erfolgsgeschichte: Er findet jedes Jahr zum »Internationalen Tag der Menschenrechte« im Dezember statt und ist mittlerweile die größte internationale Amnesty-Aktion. 2013 führte die Flut der Briefe zur Freilassung gleich mehrerer Inhaftierter. Jedes Jahr im Dezember schreiben Hunderttausende rund um den Globus Briefe an Menschen, die sie noch nie getroffen haben. Sie schreiben diese Briefe, um ihre Solidarität mit Menschen zum Ausdruck zu bringen, deren Rechte verletzt werden. Neben Solidaritätsschreiben verschicken sie auch Appelle an Regierungen, um Freilassungen oder Haftverbesserungen zu erreichen. Ein einzelner Brief an die Behörden kann ungelesen weggelegt werden – aber Tausende von Schreiben, die auf die Einhaltung der Menschenrechte pochen, lassen sich kaum ignorieren. Weltweit wählte Amnesty für den Briefmarathon 2013 zwölf Fälle aus zwölf Ländern aus. Als deutsche Sektion konzentrierten wir uns auf fünf. Und die Briefe zeigten Erfolg – drei Menschen wurden freigelassen: Der tunesische Blogger Jabeur Mejri, der zu siebeneinhalb Jahren Haft verurteilt worden war, weil er auf seiner FacebookSeite kritische Bilder und Artikel über den Propheten Mohammed veröffentlicht hatte, wurde begnadigt. Yorm Bopha, eine Aktivistin gegen Zwangsräumungen in Kambodscha, wurde ebenso freigelassen wie Vladimir Akimenkov, der bei einer Moskauer Demonstration anlässlich des Beginns von Prä-

sident Putins dritter Amtszeit 2012 festgenommen worden war. Der Briefmarathon wird von Jahr zu Jahr größer: Noch vor fünf Jahren wurden aus knapp 30 Ländern rund 300.000 Appellschreiben verschickt. 2013 waren es 2,3 Millionen Briefe aus mehr als 80 Ländern. Ein großer Erfolg, der einmal mehr zeigt, dass Amnesty eine globale Bewegung ist. Auch in Deutschland wird der Briefmarathon immer beliebter: 2013 wurden rund 100.000 Briefe, E-Mails und Unterschriften verschickt, und damit knapp doppelt so viele wie 2012. Auch die Zahl derjenigen, die im Internet Briefe unterzeichneten, hat sich nahezu verdoppelt: von 5.800 im Vorjahr auf mehr als 11.500 im Jahr 2013. Insgesamt verschickten sie über 71.000 E-Mails. Während die Zahl der Offline-Briefe mit über 28.000 ungefähr dem Vorjahr entsprach, wurden bundesweit aber mehr Menschen aktiv: Ob auf Weihnachtsmärkten oder in Schulen – Amnesty-Gruppen richteten 2013 mehr als 150 Aktionen in rund 100 Städten aus. Das waren ebenfalls deutlich mehr als im Vorjahr. Als prominente Unterstützerin konnte die international erfolgreiche Kinder- und Jugendbuchautorin Cornelia Funke gewonnen werden. Auch in den Fällen, in denen der Briefmarathon nicht unmittelbar zum Erfolg führte, zeigen die Reaktionen derjenigen, für die wir uns einsetzten, wie wichtig unsere Solidarität ist. Miriam López aus Mexiko, die 2011 von Soldaten willkürlich festgenommen, entführt, gefoltert und vergewaltigt wurde und noch immer darauf wartet, dass die Täter zur Rechenschaft gezogen werden, schrieb in ihrem Dankesbrief an Amnesty: »So viele Nachrichten zu bekommen ist eine Quelle der Kraft. Ich möchte wirklich allen danken, die meinen Fall unterstützen. Ich weiß, dass jede einzelne Unterschrift, Eure gesamte Kampagne und Unterstützung mir dabei helfen werden, zu erreichen, was ich mir so sehr wünsche – Gerechtigkeit! Vielen Dank an jeden Einzelnen von Euch!« Auch im Jahr 2014 wird es einen Briefmarathon geben – in Deutschland startet er voraussichtlich am 5. Dezember und wird am 15. ins Ziel laufen. Sei dabei! 17


Foto: privat

Auf dem Gipfel: Gaëtan Witz (31) erreichte sein Spendenziel schon vor seiner Ankunft am Mittelmeer.

AMNESTY IN BEWEGUNG Ein gewagtes Projekt: Alpenüberquerung mit dem Trekkingrad. Vom Genfer See zum Mittelmeer, 17 Alpenpässe, 15.700 Höhenmeter, 666 Kilometer insgesamt. Da braucht man nicht nur Ausdauer, sondern auch einen starken Willen. Gaëtan Witz hat sich für dieses Projekt die richtige Unterstützung gesucht: Pro Kilometer einen Euro Spenden für Amnesty. »Mit eurem Support im Rücken geht’s gleich viel leichter.« Gaëtan Witz hat es geschafft. Die Namen aller Spenderinnen und Spender hatte er auf

STIFTUNG MENSCHENRECHTE Die Stiftung Menschenrechte fördert die Menschenrechtsarbeit von Amnesty International seit elf Jahren. Gemeinnützige Vereine wie Amnesty dürfen kein Vermögen bilden und müssen Spenden kurzfristig ausgeben. Viele Projekte benötigen jedoch die Sicherheit einer langfristigen Finanzierung. Um dies aufzufangen und nachhaltiges Arbeiten zu ermöglichen, wurde die Stiftung Menschenrechte gegründet. Die Stiftung konnte im Laufe des vergangenen Jahres 65.000 Euro an Zustiftungen verbuchen, sodass sie nun über einen Kapitalstock von 1,4 Millionen Euro verfügt. Darüber hinaus steht der Stiftung ein Stifterdarlehen in Höhe von 50.000 Euro zur Verfügung. Im Jahr 2013 wurden 54.000 Euro für satzungsgemäße Zwecke verausgabt, darunter 20.000 Euro für das Zen18

eine Fahne geschrieben und an seinem Fahrrad angebracht. Am Ziel angekommen legte er aus eigener Tasche noch mal 666 Euro auf den Gesamtbetrag drauf. Das Resultat: Ein überglücklicher Gaëtan Witz, 1.643 Euro für die Menschenrechte und ein Platz in unserer Ewigenliste. Amnesty sagt Danke! Jetzt mitmachen und weitersagen – es müssen ja nicht die Alpen sein: www.amnesty-in-bewegung.de www.facebook.com/AmnestyInBewegung

trum Frauenwürde in Grosny, das sich für kriegstraumatisierte Frauen und Mädchen in Tschetschenien einsetzt. Mit 1.000 Euro wurde der Menschenrechtsfilmpreis des Dortmunder Kurzfilmfestivals unterstützt, der an den Film »Five ways to kill a man« von Manuel Kinzer ging. 15.000 Euro erhielt die deutsche Sektion von Amnesty zur Unterstützung ihrer laufenden Arbeit. Für das Jahr 2014 stehen bis zu 80.000 Euro für förderungswürdige Projekte zur Verfügung. Wir danken allen, die die Arbeit der Stiftung unterstützen! Spenden und Zustiftungen an die Stiftung Menschenrechte sind steuerlich begünstigt. Investieren Sie in die Menschenrechte. www.stiftung-menschenrechte.de

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AMNESTY JOURNAL Spannende Reportagen, ausführliche Interviews und bewegende Bilder: Das Amnesty Journal ist das einzige Magazin in der deutschen Presselandschaft, das sich schwerpunktmäßig den Menschenrechten widmet. Alle zwei Monate berichten Expertinnen und Korrespondenten aus aller Welt – und sprechen mit denjenigen, die sich weltweit für die Menschenrechte einsetzen. Die Titelgeschichten des vergangenen Jahres beleuchteten unter anderem Gewalt gegen Frauen, die Flüchtlingspolitik der Europäischen Union und die politischen Repressionen in Putins Russland. Die Berichterstattung des Amnesty Journals war auch im Jahr 2013 preiswürdig: Beim 5. International Corporate Media Award erhielt die Zeitschrift im Dezember eine Aus-

MEIN GEBURTSTAG FÜR AMNESTY Der Geburtstag, die Hochzeit, das Sommerfest oder der Trauerfall – viele Menschen nutzen diese Anlässe, um etwas für die Menschenrechte zu tun. Im Jahr 2013 haben zum Beispiel folgende Geburtstagskinder zugunsten einer Spende an Amnesty auf Geschenke verzichtet: »Nicht alle Menschen auf der Erde kommen in den Genuss der Menschenrechte – so wie wir hierzulande. Als langjähriges aktives Mitglied von Amnesty International war es da keine Frage, dass ich mir statt Blumen und Geschenken zu meinem runden Geburtstag und meiner Graduierung eine Spende für ›meine‹ Organisation gewünscht habe. Der Einsatz für die Menschenrechte ist nicht umsonst, und ich wollte mit meiner Sammelaktion einen kleinen Beitrag zur Finanzierung der Arbeit von Amnesty International leisten.«

zeichnung in Silber für »ausgezeichnetes Konzept und Design«. In den vergangenen Jahren war das Journal bereits mit Auszeichnungen in Gold und Bronze prämiert worden. Seit einiger Zeit erscheint das Amnesty Journal auch als App für Tablet-Computer. Während sich die App zunächst nur auf Apple-Geräten herunterladen ließ, ist sie nun auf allen gängigen Tablets verfügbar. Weitere Informationen finden Sie unter www.amnesty.de/app.

keiten tun und wenn es eine Spende zur Unterstützung dieser wertvollen Arbeit ist.« Almut Widdel, Geburtstag, 625 Euro

»Ich finde es eine super Sache, auf Geschenke zu verzichten und dafür Spenden für Amnesty zu sammeln. Mit 50 Jahren habe ich alles, was ich brauche, ich bin glücklich und brauche keine materiellen Geschenke. Meine Geburtstagsgäste haben das genauso gesehen und waren alle sehr angetan von dieser Aktion!« Matthias Michel, 50. Geburtstag, 2.650 Euro www.amnesty.de/spenden-statt-schenken www.amnesty.de/trauerspende

Regina Spöttl, Amnesty-Mitglied, Länderkoordination Saudi-Arabien und

»Leider ist es so, dass die Menschenrechte in vielen Staaten nicht den Stellenwert haben, den sie ohne Zweifel haben sollten. Selbst Staaten, die die Allgemeine Erklärung der Menschrechte unterzeichnet haben, geben den Menschenrechten nicht die höchste Priorität. Im Zweifel haben Terrorangst und maximale Gewinnerzielung Vorrang vor Mensch und Umwelt. Umso wichtiger ist es daher, dass es unabhängige NGOs wie Amnesty International gibt, die sich unermüdlich für die Menschenrechte einsetzen, über Menschenrechtsverletzungen berichten und den Opfern beistehen. Ein jeder kann etwas gegen diese Ungerechtig-

Foto: privat

Golfstaaten, 60. Geburtstag und Studienabschluss, 1.111 Euro

Almut Widdel (4. v. l.) und ihre Geburtstagsgäste unterstützten Amnesty mit einer Spende von 625 Euro.

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S.O.S. EUROPA: ERST FLÜCHTLINGE, DANN GRENZEN SCHÜTZEN! Die Europäische Union schottet ihre Außengrenzen ab und verstößt damit eklatant gegen Menschenrechte. Da der Landweg weitgehend versperrt ist, treten immer mehr Schutzsuchende die gefährliche Überfahrt über das Mittelmeer an – viele von ihnen verlieren dabei ihr Leben. Flüchtlinge, die Europa auf dem Seeweg erreichen, werden häufig bereits an der Grenze von der Küstenwache zurückgeschickt, bevor sie überhaupt um Asyl bitten können. Diese sogenannten Push-Backs verstoßen gegen internationales und europäisches Recht. Um auf die katastrophale Situation der Flüchtlinge aufmerksam zu machen, trafen sich im Juli 2013 Amnesty-Aktivistinnen und Aktivisten aus 20 Ländern zum »Human Rights Camp« auf der griechischen Insel Lesbos.

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AMNESTY INTERNATIONAL | RECHENSCHAFTSBERICHT 2013


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Fotos: Giorgos MoutaďŹ s / Amnesty (3), Amnesty Schweiz (1)


AMNESTY INTERNATIONAL IN DEUTSCHLAND: DIE FINANZEN ERTRÄGE/AUFWENDUNGEN

2013 2012

IN TAUSEND EURO

ERTRÄGE Beiträge Mitglieder / Förderer / Spender Bußgeld-Einnahmen Sammlungen Verkauf von Materialien und Publikationen Erbschaften und Legate Sonstiges Summe Einnahmen

13.260 198 39 230 3.393 276 17.396

12.670 279 36 273 949 202 14.409

AUFWENDUNGEN Beiträge an das Internationale Sekretariat* Hilfszahlungen an gewaltlose politische Gefangene und Flüchtlinge Aktions-, Informations- und Bildungsarbeit, Finanzbeschaffung, Kampagnen Personalkosten für Lobby-, Länder- und Öffentlichkeitsarbeit, Betreuung Ehrenamt Mieten und Raumkosten Porti, Telefon, EDV Büromaterial Steuern, Abschreibungen, Sonstiges Summe Ausgaben

4.573 196 3.611 4.169 603 659 110 937 14.858

4.012 228 3.468 4.545 582 706 58 982 14.581

VERMÖGENSÜBERSICHT

2013 2012

IN TAUSEND EURO

AKTIVA Immaterielle Vermögensgegenstände Sonstige Vermögensgegenstände Forderungen aus Lieferungen und Leistungen Kassenbestand Bankguthaben Wertpapiere Bewegungsgeld der Gruppen und Bezirke Vorrat Lager Rechnungsabgrenzungsposten Summe Aktiva

441 256 39 1,5 4.941 0 29 29 1.058 6.794

559 736 19 1 3.225 0 36 72 26 4.674

PASSIVA Vereinsvermögen Rückstellungen Verbindlichkeiten aus Lieferungen und Leistungen Sonstige Verbindlichkeiten Summe Passiva

5.454 813 420 107 6.794

2.959 1.101 325 289 4.674

Der Jahresabschluss wurde geprüft durch die BDO AG. Bei der Auflistung der Beträge können aufgrund kaufmännischer Rundungen Differenzen auftreten. *Deutscher Beitrag für internationale Kampagnen, Ermittlungsreisen, Recherchen und Prozessbeobachtungen.

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LIEBE FREUNDINNEN UND FREUNDE, mit dem Geschäftsbericht möchte ich Ihnen die Zahlen für das Finanzjahr 2013 erläutern. Die nebenstehenden Tabellen stellen die Gewinn- und Verlustrechnung sowie unsere Vermögensübersicht im Vergleich zu 2012 dar.

In allen Beitragsbereichen – bei Mitgliedern, Spenderinnen und Spendern sowie bei Menschen, die uns dauerhaft fördern – verzeichneten wir deutliche Steigerungen. Die Mitgliedsbeiträge wuchsen um 143.000 Euro gegenüber dem Vorjahr, was vor allem auf die von der Mitgliederversammlung beschlossene Beitragsanhebung zurückzuführen ist. Die Förderbeiträge lagen im Jahr 2013 etwa 4,4 Prozent über denen des vergleichbaren Vorjahreszeitraums. Mit rund 3,9 Millionen Euro sind auch die Einnahmen aus Spenden und Sammlungen leicht gestiegen. Gegenläufig verhielten sich nur die Einnahmen aus Bußgeldern, die um rund 29 Prozent gegenüber 2012 gesunken sind. Der Grund: Mehr regionale Vereine entdecken das Bußgeldmarketing für sich, und auch die öffentliche Hand beansprucht einen stetig höheren Anteil der Geldauflagen. Mehr als ausgeglichen wird dies durch die Einnahmen aus Erbschaften und Legaten in Höhe von rund 3,4 Millionen Euro. Mit rund 4,4 Millionen Euro unterstützten wir die Amnesty-Zentrale in London, welche die Researcher und Länderbüros, die internationale Presse-, Kampagnen- und Lobbyarbeit, unter anderem bei den Vereinten Nationen, finanziert. Unter »Hilfszahlungen« fassen wir die Zuwendungen an politische Häftlinge und ihre Familien, für die Asylarbeit und für Menschenrechtsverteidigerinnen und -verteidiger zusammen. Hier wurden etwa 32.000 Euro weniger ausgegeben als 2012. Die Gründe liegen vor allem in der geringeren Anzahl von Anträgen, die für den Hilfsfonds bei uns eingingen. Der Bereich Kampagnen und Kommunikation stellt den Kern unserer satzungsgemäßen Aufgaben dar. Entsprechend lagen die Ausgaben hier etwa 9,7 Prozent über dem vergleichbaren Vorjahreszeitraum. Kampagnen wie zum »Arms Trade Treaty« (ATT) oder zu Ägypten wären ohne diese Aufwendungen weder sichtbar noch erfolgreich.

Foto: Sarah Eick / Amnesty

ENTWICKLUNG DER EINNAHMEN UND AUSGABEN

Die Ausgaben für die Gewinnung von Unterstützerinnen und Unterstützern gingen 2013 um rund 1,2 Prozent zurück. Auch die Personalkosten lagen im Berichtszeitraum insgesamt etwa 9,1 Prozent unterhalb der Vorjahresausgaben.

RESÜMEE FÜR DAS ABGESCHLOSSENE FINANZJAHR Die Ausgaben stiegen im Jahr 2013 um nur 0,3 Prozent auf 14,8 Millionen Euro. Eine sehr erfreuliche Entwicklung erfuhren die Einnahmen, die mit rund 17,4 Millionen Euro deutlich über dem Vorjahr liegen. Der Grund hierfür sind ungewöhnlich hohe Erbschaftseinnahmen. Das Gesamtergebnis 2013 ist eine optimale Grundlage für das laufende Jahr und unsere Menschenrechtsarbeit. Ich freue mich, wenn Sie uns auch im Jahr 2014 zur Seite stehen. Danke. Ihr

Michael Reinig Geschäftsführer Amnesty International in Deutschland 23


DER TRANSPARENZ VERPFLICHTET

STETIGES WACHSTUM EINNAHMEN 2009–2013 15.000

In Deutschland gibt es ca. 270.000 Vereine und Stiftungen – Tendenz steigend. Immer mehr Organisationen bemühen sich um Unterstützerinnen und Unterstützer. Die Zahl der Engagierten bleibt aber in etwa gleich. Sie unterstützen eine Organisation nur, wenn sie ihr vertrauen.

14.000 13.000 12.000

VERTRAUEN FESTIGEN

Tausend Euro

2009

2010

2011

2012

2013

||||| Einnahmen (2010 und 2013 bereinigt um Großspenden/ hohe Erbschaften) Die Einnahmen der deutschen Sektion sind seit 2009 deutlich gewachsen. Eine gute Öffentlichkeitsarbeit vor allem zum Jubiläumsjahr 2011 (50 Jahre Amnesty) und aufmerksamkeitsstarke Kampagnen in den Folgejahren haben Wirkung gezeigt – Wirkung für die Menschenrechte!

GESICHERTE UNABHÄNGIGKEIT EINNAHMEN 2013 NACH HERKUNFT

||||| Förderbeiträge

||||| Einmalspenden

||||| Erbschaften

||||| Mitgliedsbeiträge

Das finanzielle Engagement all unserer Unterstützerinnen und Unterstützer bewirkt, dass wir unabhängig von Staat, Wirtschaft, Religion und Politik bleiben können. Für eine verlässliche Grundlage unserer Arbeit sorgen unsere Mitglieder, Förderinnen und Förderer durch ihre regelmäßigen Beiträge.

Repräsentative Umfragen zeigen, dass Amnesty in Deutschland nicht nur überdurchschnittlich bekannt ist, sondern auch als äußerst vertrauenswürdig wahrgenommen wird. Amnesty hat sich auf verschiedenen Ebenen der Transparenz verpflichtet: • gegenüber Mitgliedern im Rahmen der vereinsinternen Rechenschaftslegung und der Satzung • gegenüber finanziellen Unterstützerinnen und Unterstützern gemäß den ethischen Grundsätzen zur Mittelverwendung • gegenüber der Öffentlichkeit unter Bezug auf DZI*Richtlinien und auf Amnesty Core-Standards** • gegenüber der internationalen Menschenrechtsbewegung durch die Verpflichtung auf die INGO-Charta*** • gegenüber Menschen, die sich für Menschenrechte einsetzen oder die Opfer von Menschenrechtsverletzungen wurden, sowie Partnerorganisationen hinsichtlich politischer und finanzieller Unabhängigkeit Regelmäßig stellen wir deshalb die Grundsätze unseres Handelns, unsere Ziele und unsere Arbeit vor und legen die Verwendung unserer Ressourcen offen. Wir suchen den Dialog, schaffen Klarheit nach innen und außen und festigen so das in uns gesetzte Vertrauen. *DZI = Deutsches Zentralinstitut für soziale Fragen; **Core-Standards = Grundsätze; ***INGO-Charta = International Non-Governmental Organisations Accountability Charter

IMMER MEHR MENSCHEN FÜR AMNESTY – WACHSTUM 2004–2013 2004 2013

0

10.000 20.000 30.000 40.000 50.000 60.000 70.000 80.000 90.000 100.000 110.000 120.000 130.000

Mitglieder

Spender/Spenderinnen

Förderer/Förderinnen

Den größten Zuwachs verzeichnen wir bei den Förderinnen und Förderern, die uns regelmäßig unterstützen. Dies liegt vor allem an unseren erfolgreichen Infostandkampagnen, die wir bereits seit zehn Jahren durchführen. Ein stetiges und verlässliches Wachstum verzeichnen wir in der Mitgliedschaft, die uns nicht nur finanziell unterstützt, sondern aktiv an Aktionen und Kampagnen teilnimmt.

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NONPROFIT-KONFORME GEHÄLTER GEHALTSSTUFEN 2013* bis 80.000 = 6 MA

STRATEGISCHER AUSBLICK Das Jahr 2014 steht für Amnesty International im Zeichen einer strategischen Neuausrichtung. Ziel ist es, die Menschenrechtsbewegung in den Ländern des globalen Südens zu stärken und die Zusammenarbeit zwischen Nord und Süd zu intensivieren. Um dies zu erreichen, hat Amnesty seit 2012 einen Umstrukturierungsprozess eingeleitet: So wurden in Indien, Brasilien, China (Hongkong) sowie in Süd- und Westafrika neue Länderbüros eröffnet. 2014 sollen Amnesty-Büros in Mexiko und Thailand folgen. Die deutsche Sektion unterstützt diesen Prozess maßgeblich, indem sie dafür personelle und finanzielle Ressourcen zur Verfügung stellt.

AUF DER AGENDA: FRAUEN, FLÜCHTLINGE UND DIE ABSCHAFFUNG DER FOLTER Die Weltgemeinschaft vereinbarte im Jahr 2000 sogenannte Millenniumsentwicklungsziele, die bis 2015 erreicht werden sollen. An ihre Stelle soll ab 2015 eine internationale Entwicklungs- und Nachhaltigkeitsagenda treten. In Vorbereitung dieser Agenda werden 2014 auf nationaler wie internationaler Ebene wichtige Weichen gestellt, unter anderem für die globale Flüchtlings- und Asylpolitik. Hier wird sich Amnesty International aktiv einbringen. Außerdem wird Amnesty in deutschen wie internationalen Gremien dafür eintreten, dass diese neue Agenda die Förderung und Gleichberechtigung von Frauen stärker in den Mittelpunkt rückt, dass der Schutz der Menschenrechte und Meinungsfreiheit mehr Beachtung findet und dass das Folterverbot endlich weltweit durchgesetzt wird.

GRÖSSTER ANTEIL DER AUSGABEN FÜR SATZUNGSZIELE MITTELVERWENDUNG 2013

bis 60.000 = 19 MA

bis 50.000 = 41 MA

* Jahresbrutto in Euro der festangestellten Mitarbeiter und Mitarbeiterinnen (MA), Stand 31.12.2013. Die Angestellten bei Amnesty International in Deutschland, vom einfachen Mitarbeiter bis in die Führungsspitze, erhalten ein Jahresgehalt, das den Maßstäben einer Nonprofit-Organisation angemessen ist.

KOSTEN AUF NORMALEM NIVEAU PERSONALKOSTEN 2011–2013 4.500 4.400 4.300 4.200 4.100 4.000 Tausend Euro

2011

2012

2013

||||| Hauptamtliche Mitarbeiter und Mitarbeiterinnen Die Personalkosten im Jahr 2011 verstehen sich bereinigt um den Sozialplanaufwand. Aus dem Umzug von Bonn nach Berlin ergaben sich für 2012 erhöhte Ausgaben durch Abfindungen und zeitweise Doppelbesetzung von Stellen zu Zwecken der Übergabe. Die Personalkosten 2013 bewegen sich wieder im normalen Wachstumsrahmen der Sektion.

Mit einem Anteil von rund 84 Prozent fließt der größte Teil unserer Ausgaben (direkte und indirekte Kosten) in die Umsetzung unserer satzungsgemäßen Ziele. Das heißt, weit über zwei Drittel unserer Einnahmen investieren wir in die Verteidigung und den Ausbau von Menschenrechten und Meinungsfreiheit weltweit. ||||| Internationale Beiträge, Projekte und Reliefzahlungen ||||| Lobbyarbeit und Länder, Themen, Asyl ||||| Kampagnen und Aktionen ||||| Indirekte Kampagnenkosten ||||| Verwaltungsaufwand

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SIE MACHEN UNSERE ARBEIT MÖGLICH! Menschen, deren Rechte verletzt werden, brauchen Unterstützung. Täglich werden weltweit Männer und Frauen bedroht und verfolgt, weil sie sich für die Menschenrechte einsetzen. Sie erstreiten demokratische Freiheiten, setzen sich für Folteropfer ein, verteidigen die Rechte von Minderheiten, decken staatliche Willkür auf. Amnesty International unterstützt diese Menschenrechtsverteidiger und -verteidigerinnen durch finanzielle und logistische Hilfe, durch Beratung und Eilaktionen, durch Lobby- und Öffentlichkeitsarbeit. Um finanziell und politisch unabhängig zu bleiben, lehnt Amnesty Regierungsgelder ab. Ihr Beitrag ermöglicht uns auch diese Unabhängigkeit!

Übers Spenden sprachen wir mit Dr. med. Detlef Tutschkus: Seit wann kennen Sie Amnesty International? Seit meiner Schulzeit. Der Song »Wallflower« von Peter Gabriel hat mich sehr berührt. Erst später erfuhr ich von seinem Einsatz für Amnesty. Welches Menschenrechtsthema liegt Ihnen am Herzen? Der Umgang der westlichen Welt, besonders der USA, mit Whistleblowern. »The right to know« ist ein zentrales Anliegen unserer freiheitlichen Demokratie. Wenn das so bekämpft wird, worin unterscheiden wir uns dann noch von despotischen Staaten? In den Siebzigerjahren stritt Daniel Ellsberg für das Recht, die Wahrheit zu sagen, auch wenn es Regierungen wehtut. Wo sind seine Mitstreiter heute? Zum Beispiel bei Amnesty International.

Foto: privat

Dafür möchten wir Ihnen ganz herzlich danken.

Detlef Tutschkus spendet für Amnesty.

Was war der Auslöser für Ihre Spende? Das Schicksal Bradley Mannings, später auch Edward Snowdens, hat mich sehr wütend gemacht. Dazu kam der Umgang der EU mit den Flüchtlingen vor Lampedusa. Würden Sie Amnesty wieder unterstützen? Auf jeden Fall. SPENDENKONTO: Amnesty International Bank für Sozialwirtschaft IBAN: DE 233 702050 0000 8090100 BIC: BFSWDE33XXX

ORGANIGRAMM Amnesty International Sektion der Bundesrepublik Deutschland e.V. Jahresversammlung Mitgliedschaft Vorstand

Generalsekretärin Selmin Çalışkan

Länder, Themen und Asyl Afrika Amerikas Asien Europa & Zentralasien Naher & Mittlerer Osten Menschenrechtsthemen Einzelfallarbeit Unterstüzung ehrenamtlicher Expertinnen und Experten

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Kampagnen & Kommunikation Kommunikation Kampagnen & Activism Fundraising & Wachstum Mitgliedschafts-Unterstützung Pressestelle Publikationen

Geschäftsführer Michael Reinig

Zentrale Dienste Controlling Druck & Technik Finanzen IT/EDV Organisation Ehrenamt Personal-Team Versand & Lager Welcome-Center

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AMNESTY INTERNATIONAL IN IHRER NÄHE Amnesty International Internationales Sekretariat London Peter Benenson House 1 Easton Street London WC1X 0DW Großbritannien Tel.: +44-207 413 5500 Fax: +44-207 956 1157 amnestyis@amnesty.org www.amnesty.org

Amnesty International Sektion der Bundesrepublik Deutschland e. V. Zinnowitzer Str. 8 10115 Berlin Tel.: +49-30/420 248-0 Fax: +49-30/420248-488 info@amnesty.de www.amnesty.de

BEZIRKSBÜROS

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Bezirk Sachsen

www.amnesty-sachsen.de Büro Dresden Im ÖIZ, Kreuzstr. 7 01067 Dresden Tel.: 0160/6049595 Fax: 0351/4923360 info@amnesty-dresden.de www.amnesty-dresden.de

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Büro Flensburg

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www.amnesty-niederrhein.de Der Bezirk unterhält kein Bezirksbüro info@amnesty-niederrhein.de

Bezirk Köln

www.amnesty-frankfurt.de Leipziger Str. 17 60487 Frankfurt/Main Tel.: 069/496149 Fax: 069/4909212 mail@amnesty-frankfurt de

Bezirk Darmstadt

www.amnesty-darmstadt.de Mainzerstr. 74b 64293 Darmstadt amnesty@kutsmichel.de

Bezirk Mosel-Saar-Westpfalz www.amnesty-msw.de Ev.-Kirch-Str. 8 66111 Saarbrücken Tel.: 0681/9102443 orga@amnesty-msw.de

Bezirk Rhein-Neckar

www.ai-rhein-neckar.de Augustaanlage 53 68165 Mannheim Tel.: 0621/415961 bezirk@ai-rhein-neckar.de

Bezirk Pfalz

Der Bezirk unterhält kein Bezirksbüro info@amnesty.de

Bezirk StuttgartNordwürttemberg

www.amnesty-stuttgart.de Lazarettstr. 8 70182 Stuttgart Tel.: 0711/233653 Fax: 0711/2369760 info@amnesty-stuttgart.de

Bezirk Tübingen

www.amnesty-koeln.de Domstr. 56 50668 Köln Tel.: 0221/121415 Fax: 0221/121563 info@amnesty-koeln.de

www.ai-tuebingen.de Wilhelmstr. 105 72074 Tübingen Postfach 1124 72001 Tübingen Tel.: 07071/7956617 info@ai-tuebingen.de

Bezirk Aachen

Bezirk Karlsruhe

www.amnesty-aachen.de Adalbertsteinweg 123a 52070 Aachen Postfach 10 02 15 52002 Aachen Tel./Fax: 0241/513653 info@amnesty-aachen.de

Bezirk Südbaden

www.amnesty-suedbaden.de Basler Str. 20 79100 Freiburg Öffnungszeiten: Di 19.00-20.00 Uhr Tel.: 0761/75215 Fax: 0761/75281 info@amnesty-suedbaden.de

Bezirk Bodensee

www.amnesty-konstanz.de www.ai-lindau.de Der Bezirk unterhält kein Bezirksbüro Kurt Dangel Tel./Fax: 0751/96645 info@amnesty.de

Bezirk München und Oberbayern

www.amnesty-muenchen.de Volkartstr. 76 80636 München Tel.: 089/165412 Fax: 089/165404 kontakt@amnesty-muenchen.de

Bezirk Augsburg

www.amnesty-augsburg.de Weiße Gasse 3 86150 Augsburg info@amnesty-augsburg.de

Bezirk Ulm

www.amnesty-ulm.de Ensingerstr. 21 89073 Ulm Tel.: 0731/63632 kontakt@amnesty-ulm.de

Bezirk Mittel- und Oberfranken

www.amnesty-mittel-oberfranken.de Postfach 1037 90001 Nürnberg info@ai-nuernberg.de

Bezirk Oberpfalz

www.amnesty-oberpfalz.de Malergasse 15 93047 Regensburg mail@amnesty-regensburg.de

Bezirk Passau-Ostbayern

www.amnesty-passau.de Postfach 1966 94009 Passau info@amnesty-passau.de

Bezirk Würzburg

www.amnesty-wuerzburg.de Friedenstr. 3 97072 Würzburg Tel./Fax: 0931/886927 info@amnesty-wuerzburg.de

www.amnesty-karlsruhe.de Durlacher Allee 66 76137 Karlsruhe Tel.: 0721/9663936 Fax: 0721/9663939 information@amnesty-karlsruhe.de

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ICH MÖCHTE MITGLIED WERDEN

ALS MITGLIED ZAHLE ICH JÄHRLICH den Mindestbeitrag von 60 Euro.

einen höheren Beitrag von

Euro.

den ermäßigten Beitrag von 30 Euro. (für Schüler, Studierende, Geringverdienende – Nachweis ist beigefügt) LASTSCHRIFTMANDAT: Ich helfe Ver waltungskosten zu sparen und ermächtige Amnesty International, die Zahlungen von meinem Konto mittels Lastschrift einzuziehen. Zugleich weise ich mein Kreditinstitut an, die von Amnesty International auf mein Konto gezogenen Lastschriften einzulösen.

VORNAME NAME STRASSE HAUSNUMMER

DAUERAUFTRAG: Ich richte einen jährlichen Dauerauftrag ein für IBAN DE 233 702050 0000 8090100, Bank für Sozialwirtschaft, BIC BFS WDE 33XXX in Höhe von

PLZ ORT

Euro.

E-MAIL TELEFON

IBAN / KONTO

GEBURTSTAG

BIC / BLZ Im Mitgliedsbeitrag ist der Bezug des AMNESTY INTERN sowie des AMNESTY JOURNAL enthalten.

DATUM, UNTERSCHRIFT Ich kann innerhalb von acht Wochen, beginnend mit dem Belastungsdatum, die Erstattung des belasteten Betrages verlangen. Es gelten dabei die mit meinem Kreditinstitut vereinbarten Bedingungen.

7000 / 0485

KREDITINSTITUT

Mit meiner Unterschrift erkläre ich mich einverstanden, über die Arbeit und die Möglichkeiten der Unterstützung von Amnesty International e.V. per Telefon oder Email informiert zu werden. Ihre Daten werden von uns nur zu vereinsinternen Zwecken und gemäß den gesetzlichen Bestimmungen des BDSG gespeichert und nicht an Dritte weitergegeben. Sie haben das Recht, die Einwilligung zur Speicherung Ihrer Daten jederzeit zu widerrufen.

ICH MÖCHTE MEHR WISSEN Ja, ich bestelle Exemplar(e) des Amnesty International Reports 2013. Der Bericht zur weltweiten Lage der Menschenrechte, 480 Seiten. 14,99 Euro zzgl. Versandkosten.

VORNAME NAME STRASSE HAUSNUMMER PLZ ORT

Ja, ich bestelle das dreimonatige Probe-Abo des Amnesty Journals. Das Magazin für die Menschenrechte. Mit Berichten, die fesseln, und Aktionen, die befreien. 10,00 Euro inkl. Versandkosten.

E-MAIL GEBURTSTAG

Ja, ich bestelle Exemplar(e) der Erbschaftsbroschüre. Umfassende Informationen über ein Vermächtnis zugunsten von Amnesty International.

DATUM, UNTERSCHRIFT Mit meiner Unterschrift erkläre ich mich einverstanden, über die Arbeit und die Möglichkeiten der Unterstützung von Amnesty International e.V. per Telefon oder Email informiert zu werden. Ihre Daten werden von uns nur zu vereinsinternen Zwecken und gemäß den gesetzlichen Bestimmungen des BDSG gespeichert und nicht an Dritte weitergegeben. Sie haben das Recht, die Einwilligung zur Speicherung Ihrer Daten jederzeit zu widerrufen.

ICH MÖCHTE FÖRDERER/IN WERDEN ICH UNTERSTÜTZE AMNESTY INTERNATIONAL durch einen jährlichen Beitrag in Höhe von

Euro.

ZAHLUNGSWEISE (ZUTREFFENDES BITTE ANKREUZEN) jährlich halbjährlich vierteljährlich

monatlich

Gruppe oder Bezirk

LASTSCHRIFTMANDAT: Ich helfe Ver waltungskosten zu sparen und ermächtige Amnesty International, die Zahlungen von meinem Konto mittels Lastschrift einzuziehen. Zugleich weise ich mein Kreditinstitut an, die von Amnesty International auf mein Konto gezogenen Lastschriften einzulösen. DAUERAUFTRAG: Ich richte einen jährlichen Dauerauftrag ein für IBAN DE 233 702050 0000 8090100, Bank für Sozialwirtschaft, BIC BFS WDE 33XXX in Höhe von

VORNAME NAME

7000 / 0485

TELEFON

Euro.

STRASSE HAUSNUMMER PLZ ORT

IBAN / KONTO

E-MAIL

BIC / BLZ

TELEFON

GEBURTSTAG

KREDITINSTITUT

Ab einem Jahresbeitrag von 60 Euro erhalten Sie das AMNESTY JOURNAL kostenlos im Abo.

DATUM, UNTERSCHRIFT

Ich kann innerhalb von acht Wochen, beginnend mit dem Belastungsdatum, die Erstattung des belasteten Betrages verlangen. Es gelten dabei die mit meinem Kreditinstitut vereinbarten Bedingungen.

7000 / 0485

Mit meiner Unterschrift erkläre ich mich einverstanden, über die Arbeit und die Möglichkeiten der Unterstützung von Amnesty International e.V. per Telefon oder Email informiert zu werden. Ihre Daten werden von uns nur zu vereinsinternen Zwecken und gemäß den gesetzlichen Bestimmungen des BDSG gespeichert und nicht an Dritte weitergegeben. Sie haben das Recht, die Einwilligung zur Speicherung Ihrer Daten jederzeit zu widerrufen.


JETZT MITGLIED BEI AMNESTY INTERNATIONAL WERDEN Ja, ich werde Mitglied bei Amnesty International in der Sektion der Bundesrepublik Deutschland e. V. Ich erkenne die Satzung in ihrer jeweils gültigen Form an (www.amnesty.de/satzung). Mein Beitrag soll Gruppe/Bezirk zugutekommen. Falls ich keine Angaben mache, wird er an den Bezirk geleitet, in dem mein Wohnort liegt. Ich möchte in einer Amnesty-Gruppe aktiv werden. Bitte leiten Sie meine Anschrift an die meinem Wohnort nächste Gruppe weiter.

BITTE FREIMACHEN FALLS MARKE ZUR HAND

ANTWORT

Amnesty International Sektion der Bundesrepublik Deutschland e. V. Zinnowitzer Straße 8 10115 Berlin

MENSCHENRECHTSARBEIT HAT VIELE GUTE SEITEN

BITTE FREIMACHEN FALLS MARKE ZUR HAND

ANTWORT

Amnesty International Sektion der Bundesrepublik Deutschland e. V. Zinnowitzer Straße 8 10115 Berlin

JETZT AMNESTY INTERNATIONAL DAUERHAFT FÖRDERN

BITTE FREIMACHEN FALLS MARKE ZUR HAND

ANTWORT

Amnesty International Sektion der Bundesrepublik Deutschland e. V. Zinnowitzer Straße 8 10115 Berlin


FREIHEIT IST DER WERT, DER BLEIBT IHR TESTAMENT FÜR DIE MENSCHENRECHTE

Foto: Kimimasa Mayama / Reuters

Weitere Informationen: Dr. Manuela Schulz T: +49 30 420248-354 E: manuela.schulz@amnesty.de


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