Urgent Action: Dein Brief kann Leben retten!

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MENSCHEN IN GEFAHR

Wenn Amnesty International von willkürlichen Festnahmen, Morddrohungen, Verschwindenlassen, Folterungen oder bevorstehenden Hinrichtungen erfährt, startet die Organisation eine sogenannte Urgent Action. Diese Eilaktionen sind die denkbar schnellste und effektivste Form der Intervention, um das Leben akut bedrohter Menschen zu schützen. Sie umfassen von Amnesty International recherchierte Fakten zum Fall, eine kurze Briefanleitung und Hintergrundinformationen zum jeweiligen Land.

Freiheit für iranische Rechtsanwältin Die iranische Rechtsanwältin Nasrin Sotoudeh wurde am 18. September 2013 vorzeitig aus der Haft entlassen. Sie war im September 2010 wegen „Propaganda gegen den Staat“ und „Gefährdung der Sicherheit des Landes“ zu sechs Jahren Gefängnis verurteilt worden – und das nur, weil sie sich für die Menschenrechte eingesetzt hatte. Drei Jahre lang saß Nasrin Sotoudeh in Teheran unter katastro­ phalen Bedingungen im Gefängnis. 2012 wurde zudem ein Reiseverbot gegen ihre damals 13-jährige Tochter verhängt. Daraufhin trat die Anwältin in einen Hungerstreik, den sie erst nach 49 Tagen beendete, als das Reiseverbot aufgehoben worden war.

Binnen weniger Stunden tritt ein Netzwerk von fast 80.000 Menschen in 85 Ländern in Aktion: Sie schreiben E-Mails, Faxe, Twitter-Nachrichten oder Luftpostbriefe an die Behörden des Staates, in dem Menschenrechte verletzt werden. Bei den Adressaten gehen innerhalb kürzester Zeit Tausende von Schreiben aus aller Welt ein. Es ist dieser rasche und massive Protest, der immer wieder Menschenleben schützt. Seit der ersten Urgent Action vor mehr als 40 Jahren haben Eilaktionen unzähligen Menschen weltweit geholfen – von China bis Chile, von Syrien bis Simbabwe. Allein im Jahr 2014 hat Amnesty International 322 neue Urgent Actions gestartet. Etwa ein Drittel aller Urgent Actions trägt zu einer positiven Entwicklung bei, z.B. Freilassung aus der Haft, Schutz vor ­Folter oder die Aufhebung eines Todesurteils.

„Unsere Organisation ‚Zimbabwe Peace Project‘ hat eine sehr schwere Zeit durchgemacht. Doch durch die Herausforderungen sind wir stärker geworden – als Organisation und als Personen. Zu wissen, dass es Menschen gibt, die uns in unserem Kampf unterstützen, hat uns Trost und Kraft gegeben. Vielen Dank, dass Sie an uns geglaubt haben. Wir werden unseren Kampf für die Achtung der Menschenrechte weiterführen.“ Jestina Mukoko, Menschenrechtsverteidigerin in Simbabwe

Nasrin Sotoudeh am Tag ihrer Haftentlassung.

„Wir könnten unsere Arbeit gegen die Straflosigkeit nicht leisten, wenn die Regierung uns nicht aufgrund Eurer Kampagne schützen würde. Ich kann Euch versichern, dass wir heute weniger als früher um unsere Sicherheit fürchten, wenn wir Mörder, Vergewaltiger und andere Gewalttäter vor Gericht bringen. Dank Eurer Briefe an die Behörden Guatemalas, Eurer Solidaritätspostkarten und anderer Aktionen erhalten wir nun Schutz durch die Nationalpolizei.“ Norma Cruz, Menschenrechtlerin, Leiterin der Stiftung Fundación Sobrevivientes, Guatemala

Loubani und Greyson wurde „Zerstörung öffentlichen Eigentums“, „Gewalttätigkeit“, „Schüren von Gewalt“ und „Tragen von Waffen“ vorgeworfen. Ein Staatsanwalt ordnete an, die beiden so lange festzuhalten, bis die Vorwürfe untersucht ­seien. Bei Anklagen dieser Art drohen in Ägypten Haft­ strafen von mehreren Jahren. Amnesty erfuhr Mitte September 2013 von der Inhaftierung der Männer und startete eine Urgent Action. Mit Erfolg: Obwohl ihre Haft am 29. September um weitere 45 Tage ver­ längert worden war, kamen Loubani und Greyson sechs Tage später frei. Sie bedankten sich bei allen, die sich für sie eingesetzt haben: „Vielen Dank für Ihre Hilfe und Unterstützung. Vielen Dank für alles, was Sie für uns getan haben.“ © Toronto Star / Getty Images

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Was ist eine Urgent Action?

Was kann eine Urgent Action bewirken?

© AFP / Getty Images

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Dein Brief kann Leben Retten!

Nach ihrer Freilassung bedankte sich Nasrin Sotoudeh bei Amnesty: „Ich habe all Euren Einsatz für mich mitbekommen und möchte Euch für Eure Arbeit danken.“

Kanadier aus ägyptischer Haft entlassen Zwei in Ägypten inhaftierte kanadische Staatsangehörige kamen am 5. Oktober 2013 nach 50 Tagen Haft auf freien Fuß. Der Arzt Tarek Loubani und der Filmemacher John Greyson waren am 16. August 2013 im Zentrum von Kairo bei gewaltsamen Protesten gegen die Absetzung des damaligen Präsident Mursi zwischen die Fronten geraten und festgenommen worden. Die beiden Männer hatten die Sicherheitskräfte lediglich nach dem Weg zu ihrem Hotel gefragt.

„Wir wurden festgenommen, durchsucht, geschlagen, verspottet und als Söldner ­beschimpft.“ Tarek Loubani und John Greyson bei ihrer Rückkehr nach Kanada.


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