PILATES HILFT, DAS INNERE GLEICHGEWICHT WIEDER ZU FINDEN Dr. Martina Fenselau ist Lungenfachärztin und zusätzlich seit 2019 PilatesTrainerin. Gerade in Zeiten hoher Belastung helfe regelmäßiges Training nicht nur den Körper zu stärken, sondern auch die Psyche, sagt sie. Ein Interview. Warum tut Pilates gerade in Corona-Zeiten gut? Viele Menschen klagen in Corona-Zeiten über eine fehlende Struktur in ihrem Alltag. Pilates hilft, durch definierte Trainingszeiten den Tag zu strukturieren. Dabei lassen sich die Übungen sehr einfach auch zuhause durchführen – man braucht nicht mehr als eine Yogamatte und idealerweise einen Laptop. Haben Sie selbst auch Online-Gruppen? Eigentlich gebe ich einmal die Woche in einem Sportverein Pilates-Unterricht. Zu Beginn des zweiten Lockdowns, also im Oktober 2020, sind wir aus unserem schönen Raum ins Netz gewandert. Fast alle Teilnehmerinnen und Teilnehmer sind dabeigeblieben. Es sind sogar noch einige neue hinzugekommen. Kommen alle mit der Technik klar? Eigentlich ist das kein Problem mehr. Vielleicht ist das der einzige positive Aspekt an Corona, dass wir alle den Umgang mit Videokonferenz-Tools wie Zoom, Microsoft Teams oder Jitsi gelernt haben. Natürlich braucht es eine halbwegs stabile InternetVerbindung. Sind solche Home-Workouts die Zukunft? Ich denke, sie werden ergänzend zum Präsenzunterricht angeboten werden. Das Training allein zuhause kann die Gemeinschaft in der Turnhalle nicht einfach ersetzen. Auch die Korrektur der Übungen durch die Übungsleiterin ist über den Bildschirm deutlich schwieriger. Zudem gibt es in der Turnhalle viele Sportgeräte, die zuhause fehlen. Aber der Online-Unterricht bietet auch Möglichkeiten. Wer beispielsweise durch Krankheit oder Kinderbetreuung eingeschränkt ist oder zu weite Wege hat, kann auf diesem Weg Pilates in der Gruppe machen.
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