Jahresbericht 2020

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GESUNDHEITSVERSORGUNG IM AUSLAND COVID-19

SCHNELL AUF ­COVID-19 ­REAGIERT Seit Frühjahr 2020 versetzt die Coronapandemie die Welt in Aufruhr. Die Ärzte der Welt-Mitarbeiterinnen Bettina Rademacher und Julia Brunner berichten, wie sich ihre Arbeit seitdem verändert hat. Und welche positiven Erfahrungen sie in diesem Krisenjahr gemacht haben. Im März 2020 wurde das öffentliche Leben in vielen Ländern heruntergefahren, bislang vertraute Strukturen brachen zusammen. Was waren in den ersten Wochen des Lockdowns die größten Herausforderungen für die humanitären Projekte von ­Ärzte der Welt im Ausland? Julia Brunner: Wir mussten ganz schnell unsere Aktivitäten anpassen. Zum Beispiel in der Ukraine. Dort sind wir mit mobilen Einheiten unterwegs, um die Menschen medizinisch zu versorgen. Auf einmal galt es, einen covidkonformen Ansatz für unsere Arbeit zu entwickeln. Wir haben Schutzkleidung und Masken besorgt und Verfahren zur Infektionsprävention und -kontrolle entwickelt. In den ersten drei bis vier Wochen waren wir nur damit beschäftigt.

Bettina Rademacher leitet die ­Abteilung „Internationale ­Programme“

Julia Brunner arbeitet als ­ Referentin in der Abteilung ­„Internationale Programme“

© Ärzte der Welt/Lukas Lauber

© Ärzte der Welt/David Gohlke

12 / Ärzte der Welt

Bettina Rademacher: Ein anderes Beispiel sind die Palästinensischen Gebiete. Zahlreiche Menschen sind durch die Folgen der Besatzung seit Jahren traumatisiert. Wir beraten sie, bieten Gruppensitzungen an, schulen medizinisches Personal. Von heute auf morgen haben wir umgestellt vom persönlichen Kontakt auf Beratungen per Computer und Telefon. Erschwerend kam hinzu, dass humanitäre Helfer*innen wegen der Reisebeschränkungen nicht mehr ein- oder ausreisen konnten. Wie ging es nach der ersten Notfall-Phase weiter? J. B.: Die Lage hat sich zügig stabilisiert. Im Sommer wurde klar, dass wir die mit Covid-19 verbundenen Maßnahmen dauerhaft integrieren und unsere Projekte dementsprechend ausrichten müssen. Je nach Kontext verlief dieser Prozess unterschiedlich. In einem Land wie dem Jemen ist die ­ ituation besonders problematisch, dort S herrscht seit 2015 Krieg. J. B.: Ja, 21 Millionen Menschen sind auf humanitäre Hilfe angewiesen. Immer wieder kommt es zu Krankheitsausbrüchen, wie zum Beispiel der Cholera. Covid-19 ist nur eine Krankheit unter vielen. Vor allem für die länd-


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