GESUNDHEITSVERSORGUNG IM AUSLAND PALÄSTINENSISCHE GEBIETE
PALÄSTINENSISCHE GEBIETE „ALLES WAR ZERSTÖRT“ Die politische Situation in den Palästinensischen Gebieten hat nicht nur drastische Folgen für die körperliche Gesundheit vieler Menschen, sondern wirkt sich häufig auch negativ auf die mentale Gesundheit aus. Ärzte der Welt steht den Bewohner*innen des Gazastreifens und des Westjordanlandes in dieser Notlage zur Seite.
Wo wir sind Gaza und nördliches Westjordanland Was wir tun Den Zugang zu medizinischer und psychologischer Versorgung verbessern Psychosoziale Dienste anbieten und die Notfallversorgung in Krankenhäusern unterstützen Was wir erreicht haben 4.828 psychosoziale Konsultationen in einem Krankenhaus in Gaza durchgeführt (von Januar bis August 2020) 1.485 Palästinenser*innen im Westjordanland mit psychosozialen Beratungen unterstützt (von Januar bis August 2020) Hygiene- und Schutzmaterialien gegen Covid-19 an 2.936 Familien im Westjordanland verteilt Finanzierung 1.020.000 € Auswärtiges Amt 512.035 € Bundesministerium für wirtschaftliche Entwicklung und Zusammenarbeit 1.359 € Privatspenden
Es war der Tag der amerikanischen Präsidentschaftswahl, der 3. November 2020, als israelische Soldat*innen und Bulldozer in die kleine Beduinensiedlung Khirbet Humsa im nördlichen Westjordanland kamen. Sie machten die Zelte und Schuppen der Bewohner*innen sowie Ställe für Nutztiere und überlebenswichtige Infrastruktur dem Erdboden gleich. Mitten in der Coronapandemie verloren 74 Menschen, darunter 41 Minderjährige, ihr Zuhause. Das Dorf liegt im von Israel verwalteten und kontrollierten Gebiet des besetzten Westjordanlandes. Dort ist es für Palästinenser*innen schier unmöglich, Baugenehmigungen zu erhalten. Die Zahl der palästinensischen Gebäude, die die israelischen Be-
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hörden abreißen ließen, ist zwischen 2017 und 2020 stark gestiegen. Ärzte der Welt leistete Betroffenen psychosoziale Unterstützung, auch nach dem Abriss von Khirbet Humsa. „Alles war zerstört, wir hatten noch nicht einmal einen Ort, wo wir uns unterstellen und mit den Familien reden konnten“, berichtete die Ärzte der Welt- Sozialarbeiterin Hala Abweh. Neben den von den israelischen Behörden angeordneten Zerstörungen sorgen auch Übergriffe radikaler Siedler*innen für eine permanente Anspannung bei vielen Palästinenser*innen und führen oft zu psychischen Erkrankungen bis hin zu Traumata. Ärzte der Welt unterstützt Betroffene neben der psy-