GESUNDHEITSVERSORGUNG COVID 19
uch während der A Coronapandemie haben sich die Teams von Ärzte der Welt für ihre Patient*innen eingesetzt.
IN DER KRISE FÜREINANDER DA Die Coronapandemie hat Projekte für Menschen ohne Krankenversicherung auf eine harte Probe gestellt. Viele mussten schließen oder ihr Angebot einschränken. Wie die Anlaufstellen von Ärzte der Welt auf die Entwicklungen reagiert haben. Als Anfang 2020 deutlich wurde, welche Gefahr von dem damals neuartigen Coronavirus ausging, mussten auch die Teams von Ärzte der Welt in Deutschland schnell reagieren. „Es war für uns alle klar, dass es sich um eine sehr ansteckende Erkrankung handelt und wir weiter für unsere Patient*innen da sein müssen. Für ihre und die Sicherheit unserer Ehrenamtlichen zu sorgen, war für uns die größte Herausforderung“, sagt Annemarie Weber, Projektreferentin bei open.med München. Aber es gelang: Die Versorgung der Pa tient*innen konnte an allen Standorten aufrechterhalten werden. Die Anlaufstelle in München blieb durchgehend geöffnet. Das Berliner Projekt musste lediglich für eine Woche schließen, um ein Konzept für coronakonformes Arbeiten zu entwickeln. Im Hamburger Projekt wurde eine Fenstersprechstunde eingeführt. „Dass wir komplett geöffnet bleiben konnten, lag auch daran, dass wir vorausschauend agiert, Sicherheits- und Hygienemaßnahmen früh angepasst und sich die Pro34 / Ärzte der Welt
© Ärzte der Welt
jektteams gegenseitig unterstützt h aben. Erfahrungen wurden ausgetauscht und man half sich mit anfangs schwer zu beschaffendem Sicherheitsmaterial aus“, so die Münchner Referentin Weber. Dass die Ärzte der Welt-Projekte nicht schließen mussten, war auch ein Verdienst der ehrenamtlichen Mitarbeiter*innen. Die meisten machten weiter, obwohl einige aufgrund von Alter oder Vorerkrankungen Covid-19- Risikogruppen angehörten. Für diejenigen, die aufgrund eigener Risikofaktoren den Dienst einstellen mussten, konnten neue ehrenamtliche Ärzt*innen und Studierende gewonnen werden. Gibt es auch Positives, das sich aus diesem Jahr ergeben hat? „Ja“, sagt Janina Gach, Fachreferentin bei Ärzte der Welt, „ein geschärftes Bewusstsein für Gesundheit. Corona hat Öffentlichkeit und Medien sensibilisiert. Politiker*innen hören aufmerksamer zu und signalisieren Bereitschaft, strukturelle Veränderungen des Gesundheitssystems anzugehen. Die Pandemie zeigt, wie wichtig es ist, alle Menschen einzubeziehen.“