GESUNDHEITSVERSORGUNG INLAND
DIE OPEN.MED ANLAUFSTELLEN IN ZEITEN DER PANDEMIE Immer mehr Menschen in Deutschland haben keine Krankenversicherung oder sind nur unzureichend versichert. Durch die Coronapandemie hat sich ihre Situation dramatisch verschlechtert. In den Inlandsprojekten von Ärzte der Welt fanden sie trotz erschwerter Bedingungen stets eine offene Tür. MÜNCHEN Obdachlose und prekär Beschäftigte, Arbeitssuchende oder Menschen ohne Papiere – diejenigen in ohnehin schon schwierigen Lebenssituationen traf die Pandemie am härtesten. Den gestiegenen Unterstützungsbedarf bekam auch open.med München zu spüren. Im Vergleich zum Vorjahr suchten 2020 noch einmal mehr Menschen das Angebot für eine niedrigschwellige Gesundheitsversorgung auf. Die Projektmitarbeiter*innen haben sich für eine sichere Unterbringung und bessere Quarantänebedingungen für Obdachlose eingesetzt. Im Rahmen der Sprechstunden und bei den Einsätzen mit dem Behandlungs36 / Ärzte der Welt
bus wurden auch Coronatests durchgeführt. Aufgrund der erhöhten Nachfrage weitete das Team die allgemeinmedizinische Versorgung in der Anlaufstelle deutlich aus und erhöhte phasenweise die Zahl der Einsätze im Übernachtungsschutz der Stadt München. Das Team versorgte die Bewohner*innen dort außerdem mit Masken und informierte über das Virus. Unterstützungsbedarf gab es auch bei Besucher*innen aus dem In- und Ausland, die aufgrund der Reisebeschränkungen in München festsaßen. Wegen unzureichender Versicherungen hatten sie keinen Zugang zu dringend benötigten Medikamenten und medizinischen Leistungen.
Was wir erreicht haben 2.906 Konsultationen angeboten 354 Einsätze und Sprechstunden durchgeführt 786 Patient*innen versorgt, darunter 511 neue Patient*innen 62 Menschen in das reguläre Gesundheitssystem (re-)integriert
rzte der Welt- Ä Projektleiter Cevat Kara bei einer Sprechstunde mit dem Behandlungsbus © Ärzte der Welt