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Cupra Born Alpha 58
Cupra Born Alpha 58 Born in the E.S.P.
Die Letzten werden die Ersten sein? Cupra bringt mit dem Born als letzte VAG-Konzernmarke sein Kompaktmodell auf MEBBasis („modularer Elektrifizierungsbaukasten“) auf den Markt. Und im Gegensatz zu den eher SUV-lastig ausgelegten Konzerngeschwistern VW ID3, Skoda Enyaq sowie Audi Q4 e-tron punktet der Born, Cupra typisch, mit dynamischer Sportlichkeit – und liegt damit goldrichtig.
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Benannt nach dem Künstlerviertel „El Born“ in Barcelona gelingt Cupra mit dem Born ein echtes Kunststück. Den doch eher faden (ID3), schwerfälligen (Enyaq) oder preistreiberischen (Q4 e-tron) Konzerngeschwistern fährt der quirlige Spanier nicht nur mittels attraktivem Einstiegspreis (€ 39.990,-), sondern vor allem mit gelungenem, sportlichem Design, kompletter Ausstattung und tollem Fahrverhalten davon.
Sportives Design zum Wohlfühlen Ja, über die Farbe „Mondstein-Grau“, übrigens Serie und ohne Aufpreis, lässt sich diskutieren. „Der Mond ist tot“, wussten die Jungs von Deichkind schon vor Jahren und viele werden das ähnlich sehen. Doch einerseits gibt es in der relativ kleinen Born-Farbpalette auch je ein schönes Rot und Blau, andererseits passt das Mondstein-Grau ganz wunderbar zu den bronzefarbenen (und teilweise schwarzen) Akzenten, die geschickt an Felgen, Karosserieteilen oder im Innenraum platziert sind.
Das Gesamtdesign selbst ist hingegen völlig unstrittig: sportlich, dynamisch, mit gelungenen Proportionen und Highlights wie den LMP-Rennfahrzeug ähnlichen
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Luftleitblechen am Schweller der hinteren Türen. Das erquickliche Optik-Erlebnis setzt sich im Innenraum fort. Eine Mixtur aus bronzefärbigen Ziernähten, Lüftungsgitterrahmen, Alublenden, hochwertigem Soft-Kunststoff und einem neuartigen, interessant strukturierten RecyclingKunststoff-Verkleidungsmaterial
Ein echter Cupra Das Beste: So gut wie alles aussieht, so greift es sich auch an. Und: so gut wie alles aussieht, so funktioniert es auch. Von den kapazitiven Bedienfeldern am Lenkrad einmal abgesehen, hier wünschen wir uns fingerringend die herkömmlichen und bewährten Knöpfe zurück, deren Bedienung im Gegensatz zum Touch-Unsinn immer gelingt. Sobald man hinter dem unten abgeflachten Sportlederlenkrad Platz genommen hat, wird die Solidität und Sportlichkeit des Born auch erfass- und erfahrbar.
Das Auto lenkt und bremst unglaublich willig, präzise und am Punkt, die verhältnismäßig geringen Wankbewegungen überraschen ebenfalls, vor allem dann, wenn man sich das batteriebedingt hohe Leergewicht von 1.736 Kilogramm in Erinnerung ruft. So aber ein echter Cupra!
Irgendwann fordert das Gewicht aber natürlich seinen Tribut. Wenn etwa das Kurventempo allzu optimistisch gewählt wurde und die gesamte Masse nach außen drängt, dann rutscht der Born deutlich untersteuernd über seine serienmäßig 18 Zoll großen Vorderräder. Oder wenn es im Stadtverkehr einer unerwartet scharfen Bremsung bedarf, welche den Vordermann rasch näherkommen lässt.
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Datencheck Cupra Born 58 Alpha
Elektromotor
Systemleistung: Heckantrieb Drehmoment:
150 kw/204 PS
310 Nm
Höchstgeschwindigkeit:
160 km/h
Beschleunigung 0-100 km/h: 7,3 Sek. Verbrauch: 15,5 – 19,4 kWh Reichweite: 423 km (Werksangabe)
Basispreis:
€ 35.520,–
Cupra Born im Alltags-Referenztest
Maximal 204 PS bringt der Cupra Born mittels seines Permanentmagnet-Synchronmotors auf die angetriebene Hinterachse. Der Strom dafür kommt aus der 58 kWh großen, flüssigkeitsgekühlten Hochvolt-Lithium-Ionen-Batterie, die den Einstieg in die elektrische Born-Welt markiert.
423 Kilometer Reichweite verspricht der Prospekt, bei den derzeit tiefwinterlichen Verhältnissen mit entsprechend niedrigen Temperaturen weist der 12 Zoll große Zentral-Touchscreen bei voller Batterieladung lediglich 290 Kilometer Reichweite aus – den stattlichen 0 auf 100 km/h Wert von 6,6 Sekunden überprüft man zugunsten der Reichweite somit lieber erst im Sommer.
Unsere Referenzfahrt begannen wir mit „nur“ 250 Kilometern Reichweite bei frischen 3,5 Grad plus. Auf den ersten rund 20 Kilometern hielten sich Restreichweite und gefahrene Kilometer noch die Waage, ab dann zollte der Born unserer kurvigen Bergauf-Teststrecke Tribut: Beim tiefwinterlichen „Alten Almhaus“ hatte sich nicht bloß ein Minus auf der Temperaturanzeige (-7 Grad Celsius!), sondern auch ein Minus von 49 Reichweitenkilometern aufgetan.
Im Zuge der Rückfahrt machte sich die aktive Nutzung der beiden schaltbaren Rekuperationsstufen aber bezahlt: aus dem Minus wurde am Ende ein Plus von zehn Kilometern und der gute Verbrauchswert von 21,1 Kilowattstunden auf der 91 Kilometer langen Runde, welcher der Serienangabe von 15,5 bis 19,4 kWh/100 km trotz kalter Temperaturen recht nahe kam. Hinfahrt
Rückfahrt Wegstrecke Tour-km Bordanzeige Reichweite +/- Temperatur Straßenprofil * Verbrauch kWh
Start Söding 0 250 - 3,5° 1 46,8 Ri. Rosental/Köflach 10 241 +1 1° 1 23,8
Ri. Maria Lankowitz 20 230 0 1,5° 2 23,9
Krenhof-Salla 30 211 -9 -0,5° 3 26,8
Salla-Gaberl 40 174 -36 -4° 4 34,6
Gaberl 42 161 -47 -5,5° 3 36,1
Altes Almhaus 46 154 -49 -7° 3 36,4
retour Gaberl 50 151 -49 -7° 3 33,6
Kehre Puffingreihe 55 162 -33 -5° 4 29,3
Salla 60 175 -15 -3° 3 25,9
Krenhof 70 179 -1 0° 2 23,0
Ri. Köflach 80 176 +6 1,5° 1 21,8
Ziel Söding 91 169 +10 1° 1 21,1
* 1 = ebene Strecke Gesamtfahrstrecke 91,3 km / 1.269 m Höhenmeter 2 = leichte Steigung/Gefälle Restreichweite 169 km / + 10 km 3 = mittlere Steigung/Gefälle durchschnittl. Verbrauch 21,1 kWh 4 = starke Steigung/Gefälle durchschnittl. km/h 58 km/h
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Davon abgesehen finden wir kaum Kritikpunkte. Die Serienausstattung ist überkomplett (die von uns getestet LaunchEdition „Alpha“ ist leider nicht mehr erhältlich, in Sachen Ausstattung ändert das die Dinge allerdings zum Positiven, verfügt doch das nunmehrige Einstiegsmodell zusätzlich über ein Head-Up-Display), die Platzverhältnisse sind in beiden Reihen großzügig, auch der Kofferraum lässt sich dank 385 Liter Ladevolumen gut nutzen.
Was uns nicht gefallen hat, war zum einen die – designmäßig verständlich – lang geratene A-Säule, die den Blick nach links vorne doch etwas einschränkt. Zum anderen ist der Wählhebel der Fahrstufen etwas kurz geraten und dadurch genau hinter dem Lenkrad „versteckt. Und dass in der Fahrertüre statt Bedienknöpfen für die hinteren Fensterheber nun ein einzelner kapazitiver Aktivierungsknopf diese Funktion an die Bedienknöpfe der vorderen Fensterheber überträgt, muss dem „Head of Scherz & Schalk“ im VAG-Konzern eingefallen sein: natürlich aktiviert man die Funktion praktisch jedes Mal irrtümlich, wenn eigentlich das Fenster in der Fahrertüre heruntergelassen werden soll …
Der Preis? Mit seiner 58 kWh großen Batterie ist der Born ab € 39.990,- erhältlich (für den „Alpha“ lag der Preis mit € 35.390,- sogar noch einmal deutlich niedriger), was abzüglich staatlicher Förderung und E-Mobilitätsbonus nun € 34.590,- Einstiegspreis bedeutet. Kein Schnäppchen, angesichts dem Konkurrenzumfeld und der generellen Preisentwicklung aber durchaus interessant, zumal die monatlichen Kosten deutlich geringer sind, als beim Verbrenner-Mitbewerb.
mw