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Suzuki V-Strom 1050 XT

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Opel Corsa-e Rally

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2-RAD SUZUKI V-STROM 1050 XT

Experiment gelungen?

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Die V-Strom 1000 ist seit 2014 auf dem Markt, wir sind ihre Neuauflage gefahren, typisch Facelift? Viele Dinge blieben erhalten. Wesentliche Merkmale dabei sind ein zeitgenössisches Design und andere Feinheiten.

Einmal aufgestiegen will man einfach sitzen bleiben. Fernweh drängt sich in den Vordergrund. Egal wohin Hauptsache weit weg mit vielen abwechslungsreichen Straßen. Und genau das will die V-Strom auch. Sie blüht auf Landstraßen und Bergpässen regelrecht auf. Dank einstellbarem Windschild und Tempomat sind sogar Autobahnkilometer für die 1050 XT kein Tabuthema mehr.

MOTOR & DREHMOMENT

Der 1037 ccm Hubraum große V-2 ist geblieben, wurde aber überarbeitet. Obwohl die 100 Newtonmeter übernommen wurden, konnten die Ingenieure bei Suzuki 107 anstatt der 100 PS des Vorgängers aus dem Triebwerk kitzeln. Dies mag zwar im ersten Augenblick gegenüber der 160 PS Konkurrenz etwas untermotorisiert sein. Dazu kommt noch das Eigengewicht von 247 Kilogramm. Aber keine Angst. Fahrwerk und Motor sind gut aufeinander abgestimmt. Leistung ist immer gut abrufbar. Stressfreies Herausbeschleunigen ist auch in den unteren Drehzahlbereichen eine Leichtigkeit. Die klassischen V2 Vibrationen im unteren Drehzahlbereichen und Leerlauf sind allerdings nach wie vor da.

TECHNIK & LCD DISPLAY

Das neue LCD-Multifunktions-Display liefert alle relevanten Daten und dies sogar hochauflösend und prima ablesbar. Links befindet sich der Drehzahlmesser mit integrierter Ganganzeige, rechts die Geschwindigkeit und Tageskilometer. Auch am Display sind die verschiedenen Fahrmodi sowie die Einstellungsstufe des ABS ersichtlich. All diese Parameter sind einfach und gezielt anhand der Schalter am linken Lenker einzustellen.

Neuheit: Im neuen Drive-By-Wire System hat nun auch ein Tempomat Einzug gefunden. Böse Zungen behaupten auch, dass ein Quickshifter heutzutage schon Pflicht ist. Stellt sich die individuelle Frage ob das bei einer gut dosierbaren Kupplung überhaupt notwendig ist?

Man hat sich bei Suzuki wirklich Gedanken gemacht wie das Reisen, vor allem vollbeladen, so angenehm wie möglich gestaltet werden kann. Für die Passstraßen zeichnet sich besonders die Anfahrhilfe aus, die durch zweimaliges antippen des Bremshebels die Hinterradbremse hält. Bei Bergabfahrten brilliert die Stoppie-Control, die das Hinterrad konsequent am Boden hält, sowie das Kurven ABS, das die Zuladung miteinberechnet.

MUTIGES DESIGN

Die Front der V-Strom wirkt als hätte man der sportlicheren Schwester Katana eine ordentliche Portion Offroad eingeräumt. Ersichtlich durch den Schnabel, dem hohen Windschild und den massiven Sturzbügel. Scheint auf den ersten Blick gewagt, verleiht dem Reiseriesen aber einen aggressiven Look. In Verbindung mit den goldenen 17 und 19 Zoll Speichenrädern und der außergewöhnlichen Gleb-Schwarz Lackierung mit blauen Akzenten entsteht ein stimmiges Gesamtpaket.

FAHRWERK & DÄMPFUNG

Egal ob Spurrinnen, Schlaglöcher oder Bahnübergänge. Unebenheiten bügelt die Suzuki dank der voll einstellbaren 43mm Upside-Down-Gabel und der verstellbaren Vorspannung des Federbeins, mühelos weg. Auch dem Fahrwerk ist zu danken, dass die satten 247 Kilogramm der XT Variante selten spürbar sind. Diese extra Pfunde machen sich nur bemerkbar, wenn die V-Strom am Limit bewegt wird, was weder dem Fahrzeug noch dem Fahrer wirkliche Freude bereitet. Am besten stellt man das Federbein etwas weicher ein, dank der guten Polsterung lassen sich so etliche Kilometer ohne Stress und Mühen herunterspulen. Auch für einen Mitfahrer birgt die Suzuki ausreichend Platz und Komfort. Über Tankstellenknappheit sollte man sich bei einem Testverbrauch von 5 Litern und eine daraus resultierende 400 Kilometer Reichweite keine Gedanken machen.

FAZIT

Die Tugenden wie Sitzposition und der robuste V-2 bleiben erhalten. Die Suzuki V-Strom 1050 besticht mit neuem Fahrwerk, komplett digitalen Armaturen und einem aufregenden Design. Unser Testmotorrad bleibt mit Extras wie Hauptständer, höhenverstellbarem Windschild und Sitzbank immer noch unter den Preisen vergleichbarer Reisenduros anderer Hersteller.

phil

DATENCHECK MITBEWERBER

Ducati Multistrada 950S Honda CRF 1100L Africa Twin

937 ccm 1084 ccm

113 PS 102 PS

94 Nm

5,8 l/100km 105 Nm

4,9 l/100km

Motor/Getriebe

V-Zweizylinder-Viertaktmotor, Hubraum 1037 ccm, 4 Ventil pro Zylinder, DOHC, Einspritzung, 6 Gänge

Leistung

79 kW/107 PS bei 8.500 U/min, 100 Nm bei 6.000 U/min, V-max 200 km/h

Fahrwerk

Aluminium Brückenrahmen, Upside-Down-Telegabel 43 cm vorne, Vorspannung einstellbar, 16 cm Federweg, Aluminium Zweiarmschwinge hinten

Bereifung und Bremse

Speichenfelgen Bereifung vorne ................... 110/80 R19 Bereifung hinten ................... 150/70 R17 Bremse vorne .. Doppelscheibe 310 mm Bremse hinten .... Einzelscheibe 260 mm

Maße und Gewicht

Radstand .....................................1,555 m Sitzhöhe ......................................850 mm Gewicht fahrfertig........................247 kg Tankinhalt ........................................... 20 l

Normverbrauch ................................ 4,9 l Testverbrauch ................................... 5,0 l Preis ...................................... 16.490 Euro

Langstreckentauglich, Design Gewicht, Windschild nur im Stand justierbar

Triumph Tiger 900

888 ccm

95 PS

87 Nm

5,2 l/100km

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