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Genesis: Zu Besuch beim Flotten

Reinhold Turati mit dem neusten Genesis-Modell, dem Electrified GV70.

Der Flotten-Concierge

«We come to you» lautet das Credo von Genesis. aboutFLEET drehte den Spiess um und stattete der Edelmarke der Hyundai Motor Group und Reinhold Turati einen Besuch im Studio in Zürich ab. Text: Rafael Künzle

An der Bahnhofstrasse, im Herzen von Zürich, wo einst Franz Carl Weber Kinderträume erfüllte, werden heute die Träume Erwachsener wahr. Dort, auf 1500 Quadratmetern, präsentiert Genesis seit Mai 2021 seine Fahrzeuge und begrüsst seine Gäste. Vom hektischen Treiben der prominentesten Strasse des Landes ist man im Innern weit entfernt. Exquisite Materialien, Düfte, Musik und ein persönlicher Service lassen Erinnerungen an die Wellnessbereiche von 5-Sterne-Hotels wach werden.

Neustart bei Genesis

«Gute Autos bauen können viele, unser Servicegedanke ist hingegen einzigartig. Dieser entstammt dem koreanischen Erbe und der Son-Nim-Philosophie, nach der jede Kundin und jeder Kunde als Gast angesehen wird», sagt Reinhold Turati. Nach 17 Jahren bei Renault, wo er während der letzten sechs Jahre die Flottenabteilung verantwortete, übernahm der 54-Jährige im August die Herausforderung als Corporate Sales Manager von Genesis Schweiz und will nun Unternehmen von der jungen Marke aus Südkorea überzeugen. An Argumenten dürfte es ihm nicht mangeln. Mit sieben Modellen, vom Kombi bis zum SUV, legte Genesis innerhalb kürzester Zeit ein Neuheiten-Feuerwerk aufs Parkett. Dabei kann der Kunde beispielsweise beim SUV GV70 wählen, ob dieses rein elektrisch, von einem Benzin- oder Dieselaggregat angetrieben werden soll. «So können Unternehmen ihre individuellen Antriebsbedürfnisse mit einem Modell abdecken und trotzdem optisch einheitlich auftreten», sagt Reinhold Turati.

Das 5-Jahres-Versprechen

Ebenso wichtig wie die Fahrzeuge ist für ihn das 5-Jahres-Versprechen: «Während eines halben Jahrzehnts oder 150 000 Kilometern möchten wir unseren Flottenkunden jegliche Arbeiten abnehmen, die mit dem Auto verbunden sind.» So steht jedem/jeder ein persönlicher Assistent zur Seite, der proaktiv über allfällige Services informiert, diese koordiniert und bei jeglichen Fragen oder Problemen rund ums Auto zur Seite steht. Mit Worten und Taten. Beispielsweise werden die Fahrzeuge bei einem fälligen Service beim Kunden, an dessen Arbeitsort oder von einem Genesis Personal Assistant in einem von zehn Partnerhotels abgeholt und anschliessend wieder gebracht – getreu dem Motto «We come to you». Während der Wartung wird auf Wunsch ein Ersatzauto kostenlos zur Verfügung gestellt. Und mit dem ReifenZusatzpaket, welches Service und Lagerung der Räder und Pneus inkludiert, wird das «All-inclusive-Angebot» komplett.

«It’s about time»

Reinhold Turati rechnet vor: «Angenommen, ein Unternehmen entscheidet sich für eine Genesis-Flotte, bestehend aus zehn Fahrzeugen. Bei einem Service, einem Bagatellschaden sowie zwei saisonalen Reifenwechseln spart das Unternehmen pro Jahr vier zeitraubende Termine – pro Fahrzeug. Hochgerechnet auf die Laufzeit von fünf Jahren und bei zehn Fahrzeugen sind dies 200 zeitraubende Termine, die das Unternehmen für sein Kerngeschäft nutzen kann.» «It’s about time» nennt Genesis das Konzept. Die Zeit fürs Feilschen um Rabatte kann man sich ebenfalls sparen. Alle Käufer erhalten garantiert denselben Preis.

Hybrid-Angebot für Firmenkunden

Gewartet und repariert werden die Autos im eigenen Technical Service Center. Kunden, die sich für ein Elektroauto von Genesis entscheiden, erhalten während fünf Jahren vergünstigte Strombezüge bei sämtlichen Ionity-Schnellladestationen. Doch was ist, wenn Arbeitnehmende, deren Dienstwagen auch für den Privatgebrauch genutzt werden dürfen, während der Ferien in Länder fahren möchten, wo die E-Mobilität noch in den Kinderschuhen steckt? «Dann greift unser hybrides Mobilitätsangebot, welches wir Firmenkunden kostenlos offerieren. Dabei kann das E-Auto während zweier Wochen pro Jahr gegen einen Verbrenner getauscht werden. Natürlich wird auch dieser dem Kunden gebracht und nach den Ferien wieder abgeholt», erklärt Reinhold Turati.

«Les Clefs d’Or»

Er vergleicht die Dienstleistungen von Genesis mit jenen eines Concierge in einem Tophotel. Nicht von ungefähr: Sein Schwiegervater las während 35 Jahren als Concierge im berühmten Baur au Lac Hotel den Gästen sämtliche Wünsche von den Lippen ab und gründete einst die Vereinigung «Les Clefs d’Or», welche die besten Concierges der Welt auszeichnet. Nun tritt Reinhold Turati in dessen Fussstapfen – im Auto- statt im Hotelgewerbe.

Der erste Kick-off-Event fand bei Post Company Cars AG in Bern statt. Weitere Events gab es danach in Urdorf (ZH), Beckenried (NW) und Montreux (VD).

Nachhaltige Unfallreparaturen: Post Company Cars setzt auf Repanet Suisse

Post Company Cars bewirtschaftet rund 26’000 Fahrzeuge und bearbeitet jährlich über 10’000 Schäden. Gemeinsam mit dem Reparatur-Netzwerk Repanet Suisse und der Dienstleister-Plattform Jarowa führt die Post-Tochter die Optimierung im Schadenmanagement weiter fort und setzt Akzente in der nachhaltigen

Mobilität. Text/Bilder: Mario Borri

Mit der Post Company Cars AG (grösste unabhängige Full-Service-Flottenmanagerin der Schweiz) und der André Koch AG (Marktführerin im Autoreparaturlackbereich und Betreiberin von Repanet Suisse, dem mit gut 215 Partnerbetrieben grössten Reparaturnetzwerk der Schweiz) fanden sich zwei Schwergewichte ihrer jeweiligen Branchen zum Kick-off-Event ihrer künftigen Zusammenarbeit in Bern ein.

Grosse Vielfalt an Fahrzeugen

Bruno Fankhauser, Leiter Operations bei Post Company Cars AG (CompCar), und Mathias Hert, Leiter Schadenmanagement bei CompCar, stellten den anwesenden 20 Vertretern von CompCar-Carrosseriebetrieben aus der Region Bern das Unternehmen vor. So erfuhren sie, dass der 26’000 Fahrzeuge umfassende Fuhrpark aus Lastwagen, Lieferwagen, Dreirädern, Spezialfahrzeugen und Personenwagen besteht.

10’000 Schäden und mehr pro Jahr

Spannend für die Carrossiers wurde es bei den Schadenfällen. Denn durch das bestehende Carrosserie-Netzwerk werden pro Jahr rund 10’000 Schäden repariert – Tendenz steigend. Bruno Fankhauser: «Die Nachfrage im Markt ist hoch und wird mit unterschiedlichen Angeboten im Mobilitätsbereich inskünftig weiter wachsen, deshalb wird es tendenziell noch mehr Schäden geben.»

Mehr Effizienz und Nachhaltigkeit

Das mache eine Neuausrichtung des Schadenmanagements notwendig. So werde das Carrosserie-Netzwerk von 130 auf ca. 80 Reparaturpartner verkleinert, das stärke die

Zusammenarbeit mit den Partnern und erhöhe die Reparaturqualität, sagt Mathias Hert. Bruno Fankhauser: «Mehr Arbeit für weniger Hände braucht mehr Effizienz, dies ist nur durch Digitalisierung zu erreichen. Ausserdem sollen unsere künftigen Reparateure nach dem Prinzip ‹Reparieren statt ersetzen› arbeiten, um die zunehmenden Ansprüche in punkto Nachhaltigkeit zu erfüllen.»

Repanet-Suisse-Partner im Vorteil

Das sei auch der Grund, warum man sich an Repanet Suisse gewendet habe. Zwar ist es für den Start der Partnerschaft kein Zwang, als zukünftiger CompCar-Reparateur dem Reparatur-Netzwerk der André Koch AG anzugehören. «Weil diese Betriebe nach den geforderten Prinzipien arbeiten und bereits auf einem hohen Niveau zertifiziert sind, ist dies von Vorteil», so Fankhauser.

Ohne Partnerschaften kein Geschäftserfolg

Anschliessend trat Enzo Santarsiero, CEO der André Koch AG und Gründer von Repanet Suisse, vor die anwesenden Carrossiers. In seiner Rede nannte er die Vorteile, die es hat, in einem Reparaturnetzwerk wie Repanet Suisse organisiert zu sein. Zwar gebe es auch gute Carrossiers, die nicht bei Repanet Suisse seien, aber diese kämen nicht zu solchen Aufträgen wie beispielsweise diesem mit der Post Company Cars AG.

Umweltverträglich und energiesparend

Auch auf die Nachhaltigkeit geht Enzo Santarsiero ein. So seien die wasserbasierten Lacke der durch die André Koch AG vertriebenen Lackmarken Standox, Lesonal und De Beer sehr gut umweltverträglich. Ausserdem: «Unsere Lacke trocknen an der Luft und brauchen keine Trocknungskabine. Das spart massiv Energie und reduziert die Kosten – das ist heute relevanter denn je bei den ständig steigenden Energiepreisen.»

Nachgefragt bei Bruno Fankhauser und Enzo Santarsiero

aboutFLEET: Wie kam es zur Zusammenarbeit mit Repanet Suisse? Bruno Fankhauser: Bereits vor zwei Jahren haben wir uns überlegt, wie die Wertschöpfungskette entlang Nachhaltigkeitsmassnahmen definiert und umgesetzt werden können. Wichtig war uns, dass es eine Win-win-Lösung für alle Beteiligten sein sollte. Aus ersten Gesprächen mit Enzo Santarsiero wurden dann rasch gemeinsame Möglichkeiten und Ideen entwickelt. Primär im Bereich der Transparenz nachhaltiger Massnahmen, also in der Sichtbarkeit für den Kunden.

Wie reagieren die Carrosserie-Partner auf diese Partnerschaft? BF: Sie sind der wichtigste Teil in diesem Netzwerk, weshalb wir sie in den Kick-off- Anlässen persönlich begrüsst und informiert haben. Uns ist dieser Austausch wichtig, damit alle das gleiche Verständnis haben und auch kritische Fragen besprochen werden können. Wir haben seit vielen Jahren eine enge und gute Beziehung zu unseren Carrosserie-Partnern, was sich in den Gesprächen und in der Bereitschaft auch zeigt. Für dieses gegenseitige Vertrauen und die gute Zusammenarbeit gilt mein Dank an die Carrosserie-Partner!

Post Company Cars AG bietet Dienstleistungen rund um die Mobilität an – was bedeutet dies konkret? BF: Wir unterstützen bei der Optimierung des Fuhrparks wie auch bei der allgemeinen Mobilität in der Unternehmung, zum Beispiel Mitarbeitermobilität, Elektrifizierung der Flotte, Nachhaltigkeitsmassnahmen usw. Unsere Kunden profitieren von unserer langjährigen Erfahrung in der Flottenbewirtschaftung – vom Fahrrad bis zum E-LKW – und unserem Dienstleistungsnetz entlang der Wertschöpfungskette. Wie ist es mit der Nachhaltigkeit bestellt? BF: Nachhaltigkeit ist ein wichtiges Themenfeld, mit dem sich Post Company Cars schon lange auseinandersetzt. Die Schweizerische Post orientiert sich einerseits an der Agenda 2030 der UNO und deren 17 Zielen für nachhaltige Entwicklung und hat die «Roadmap Elektromobilität» 2022 und 2025 unterschrieben. Die Post wird Briefe und Pakete bis 2030 komplett fossilfrei zustellen, CompCar treibt dabei als Flottenmanagerin die Elektrifizierung der Post-Flotte an.

Enzo Santarsiero, Sie haben die grösste Flottenmanagerin der Schweiz als Kunden gewonnen – wie haben Sie das gemacht? Enzo Santarsiero: Wie Bruno Fankhauser gesagt hat, begann der Austausch vor zwei Jahren. Ich denke, dass unsere langjährige Erfahrung und Branchenkompetenz, zusammen mit unserem flächendeckenden, zertifizierten Partnernetz und in Kombination mit unserem Partner Jarowa, schlussendlich den Ausschlag gegeben hat.

Wie profitieren die Repanet-Suisse-Partner von der Kooperation? ES: Das einstige Netzwerk wird von 130 auf 80 Betriebe abgespeckt. Viele davon sind auch Repanet-Partner. In den nächsten Monaten kommen sicher noch neue Betriebe hinzu. Diese ausgewählten CompCar-Netzpartner profitieren von mehr gesteuerten Schäden und dadurch mehr Volumen in ihren Betrieben. Durch optimierte digitale Prozesse werden sie in der Lage sein, die hohen Anforderungen zu erfüllen. Wir als André Koch AG unterstützen die Betriebe mit professionellen Schulungen und modernen Arbeitsprozessen.

Welche Voraussetzungen müssen solche Betriebe erfüllen? ES: CompCar legt grossen Wert auf unabhängige und zertifizierte Betriebe. Diese wurden am jeweiligen Kick-off-Meeting in der Region

Enzo Santarsiero (l.), CEO André Koch AG und Gründer Repanet Suisse, und Bruno Fankhauser, Leiter Operations und Mitglied der Geschäftsleitung Post Company Cars AG.

im Detail zu den Anforderungen informiert. Zum Beispiel müssen sie sich in das digitale Jarowa-Schadenmanagement onboarden.

Erfüllen alle Repanet-Suisse-Partner diese Anforderung? ES: Aus der Sicht der Leistungen sollten alle zertifizierten Repanet-Suisse-Partnerbetriebe die Anforderungen von CompCar erfüllen. Für eine Aufnahme ins Netzwerk sind jedoch noch weitere Kriterien wie der Standort, die Infrastruktur und bestehende Partnerschaften und deren regionale Reparaturvolumen entscheidend.

Wie kann Repanet Suisse CompCar helfen, nachhaltiger zu werden? ES: Mit der Umsetzung des Konzeptes «Reparieren statt ersetzen». So wollen wir das hohe Schadenvolumen gemeinsam reduzieren. Davon haben alle etwas – der Carrossier, die Post Company Cars AG, die Umwelt und wir als André Koch AG.

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