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KLEINER, LEICHTER, LEISTUNGSFÄHIGER
from A&T 01+02/2023
ZFs neueste Generation von Elektroantrieben will durch hohe Leistungsdichte und Energieeffizienz im Gesamtsystem aus E-Motor, Leistungselektronik, Getriebe und Software Massstäbe setzen – und bietet mit ihrem optimierten modularen Konzept maximale Flexibilität. Text: Stefan Gfeller | Bilder: ZF
Der Technologiekonzern ZF
Friedrichshafen AG hat eine neue Generation elektrischer Antriebe präsentiert, die auf einem modularen Gesamtkonzept mit Elektromotor, Inverter, Getriebe und Software aufbaut. So stelle das Unternehmen vollintegrierte elektrische Antriebssysteme bereit, bei denen die ZFApplikationsingenieure mit ihrer hohen Schnittstellenkompetenz und dem einzigartigen Knowhow für Fahrstrategien jede Kundenanforderung optimal erfüllen könnten.
«Die neue, extrem kompakte Bauform erlaubt dank ausgefeilter interner Schnittstellen, System oder Komponentenanpassungen mit geringem Aufwand vorzunehmen», erklärt Dr. Otmar Scharrer, Entwicklungsleiter für elektrische Antriebs technologien. Der Konzern wird die Komponenten, auf denen die Systemlösung basiert, auch einzeln anbieten. Das Gesamtsystem soll ab 2025 am Markt verfügbar sein, während ZF einzelne Komponenten bereits früher in Serie bringen will.
Elektromotor und Reduziergetriebe Beim neuen, hochintegrierten Elektromotor konnte ZF die Leistungsdichte gegenüber aktuell im Markt verfügbarer Technik noch einmal erhöhen, wobei ein neues Kühlkonzept und eine neue Wicklungstechnologie die entscheidende Rolle spielen. Öl umfliesst nun direkt die Kupferstäbe – genau an der Stelle, an der die meiste Wärme während des Betriebs entsteht. Eine solch hocheffiziente Kühlung erhöhe gemäss ZF die Performance bei gleichem Gewicht und Einbauraum deutlich – und die Dauerleistung des EMotors konnte dadurch auf 85 % der Spitzenleistung gebracht werden. Ausserdem kann so weitgehend auf den Einsatz schwerer seltener Erden verzichtet und der Motor somit nachhaltiger produziert werden. Die von ZF entwickelte BraidedWindingWicklungstechnologie stellt eine Weiterentwicklung der sogenannten HairpinStabwicklung dar und ermöglicht einen insgesamt 10 % geringeren Bauraum. Allein der Wickelkopf wird dabei rund 50 % kleiner als bei herkömmlichen Ansätzen, und es wird rund 10 % weniger Rohmaterial verarbeitet.
Sein weltweit führendes Knowhow bei Planetengetrieben – das Unternehmen hiess schliesslich bis in die 1990er Jahre «Zahnradfabrik Friedrichshafen AG» – spielt ZF mit einem neuen koaxialen Reduziergetriebe aus. Hier erzeugen zwei ineinander integrierte Planetengetriebe nicht nur die gewünschte Achsübersetzung, sondern beinhalten auch die voll integrierte Diffe rentialfunktion. Gemäss ZF sinken bei der neuen Lösung im Vergleich zu gängigen OffsetKonzepten Gewicht und Bauraumbedarf, ohne dass bei Effizienz, Geräusch und Vibrationsentwicklung Kompromisse gemacht werden müssen.
Leistungselektronik und HV-Konverter
Die Leistungselektronik bietet dank der sogenannten DiscretePackageTechnologie einen hohen Grad an Bauteilgleichheit bei gleichzeitig hoher Anpassungsfähigkeit, wobei die Individualisierung auf ChipEbene erfolgt: Ein diskret aufgebauter ZFInverter ist mit einzelnen Leistungshalbleiterschaltern aufgebaut. Diese Modularität bietet eine bessere Skalierbarkeit der Leistung, als dies durch komplex zusammengefasste Powermodule möglich wäre. Zudem werden bei der DiscretePackageTechnologie von ZF weniger unterschiedliche Arten von Bauteilen benötigt als bei der Nutzung herkömmlicher Leistungsmodule.
Bei brennstoffzellenbetriebenen elektrischen Antrieben schliesslich spielen HochvoltKonverter (DCDC Converter) eine zentrale Rolle, denn sie gleichen die niedrige Ausgangsspannung und den starken Spannungseinbruch bei Hochbelastung der Brennstoffzellen aus. ZFs neuer HochvoltKonverter für PW und Nutzfahrzeuge erreicht einen sehr hohen Wirkungsgrad von 99.6 %.
Der Stator des Elektromotors mit der von ZF entwickelten sogenannten Braided-Winding-Wicklungstechnologie.
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