Ausgabe 02 | 13. Januar 2022
VW konnte mit über 25‘000 Autos noch am meisten Neuwagen einlösen
Schweiz
Schweizer Auto-Markt auch 2021 unter Vor-Pandemie-Niveau Im Jahr 2021 wurden zwar 0,7 Prozent mehr Autos neu zugelassen als 2020, aber durch die Covid-19-Pandemie lagen die Neuimmatrikulationen mit 238ʼ481 (2020: 236ʼ827) trotzdem wieder deutlich unter dem Vor-Pandemie-Niveau (2019: 311ʼ466).
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AS AUTO-JAHR 2021 war sowohl von der Covid-19-Pandemie als auch von Lieferschwierigkeiten aufgrund des Mangels an elektronischen Bauteilen bei der Fahrzeugproduktion und internationalen Transporteinschränkungen geprägt. Dadurch konnten über 70’000 Autos weniger neu eingelöst werden als 2019. Gleichzeitig erreichte der Marktanteil von Fahrzeugen mit elektrischen Antrieben (reine Elektroautos, Plug-in-Hybride, Brennstoffzellenfahrzeuge) im Dezember mit 32,9 Prozent ein Monats-Rekordniveau. Im Gesamtjahr 2021 stehen für EAntriebe 22,5 Prozent Marktanteil zu Buche, weitere 21,9 Prozent der Neuzulassungen entfallen auf Voll-
Hyundai i20 N & i30 N N-Brüder im Vergleich
und Mildhybride ohne Lademöglichkeit über das Stromnetz. Seit Beginn der Chipkrise haben Hersteller und Importeure konsequent Modelle mit elektrischem Antrieb bei Produktion und Auslieferung bevorzugt. Diese Strategie hat sich in den vergangenen Monaten bezahlt gemacht und spiegelt sich bei den Jahres-Kennzahlen wider. So liegt die Gesamtzahl an Neuimmatrikulationen von Personenwagen mit Alternativ-Antrieben erstmals im sechsstelligen Bereich (106’149).
32,9 Prozent aller Neuwagen hatten elektrischen Antrieb, also E-Autos, Wasserstoffautos oder Plugin-Hybride.
Elektroautos bei 13,3 Prozent Das Model 3 von Tesla ist das meistverkaufte Auto 2021 in der Schweiz
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Der Marktanteil der reinen Elektroautos hat dafür im Jahr 2021 zum ersten Mal die 10-Prozent-Marke übersprungen. Mit 13,3 Prozent Elektro-Anteil liegt die Schweiz definitiv in den Top-10, vielleicht sogar in den Top-5 aller europäischen Länder. An der Spitze der Markenstatistik lag 2021 erneut VW mit 25’817 Neuzulassungen. Auch auf Platz 2 und 3 landeten mit Mercedes-Benz und BMW gleich zwei weitere deutsche Marken. (ml)
Polestar 1 Glacier Express
Neuzulassungsstatistik 2021 Marke Alfa Romeo Alpine Aston Martin Audi BMW BMW Alpina Citroën Dacia DS Automobiles Fiat Ford Genesis Honda Hyundai Jaguar Jeep Kia Land Rover Lexus Maserati Mazda Mercedes-Benz Mini Mitsubishi Nissan Opel Peugeot Porsche Renault Seat / Cupra Škoda Smart SsangYong Subaru Suzuki Tesla Toyota Volvo Volkswagen Diverse Marken Total
Marktanteil (%) Zulassungen 2021 2020 2021 2020 0.6 0.0 0.1 7.1 8.8 0.0 1.5 2.5 0.2 2.4 3.5 0.0 1.0 3.4 0.4 1.2 1.9 1.0 0.2 0.1 1.9 9.1 1.9 1.0 1.0 2.1 2.7 1.7 3.7 5.4 7.8 0.2 0.0 0.8 2.3 2.7 4.4 3.3 10.8 1.1 100.0
0.8 0.0 0.1 6.3 9.0 0.0 1.4 2.6 0.2 2.7 4.1 0.9 2.7 0.4 1.4 1.5 1.0 0.2 0.1 2.0 9.6 2.1 1.5 1.2 1.9 2.6 1.6 4.7 4.8 7.9 0.2 0.0 0.9 2.1 2.6 3.7 3.6 11.2 0.6 100.0
1’368 93 169 17’034 20’936 101 3’591 5’922 429 5’719 8’401 109 2’462 8’166 1’018 2’934 4’603 2’337 441 327 4’488 21’588 4’499 2’477 2’457 4’904 6’366 4’092 8’758 12’786 18’702 399 30 1’966 5’464 6’493 10’611 7’872 25’817 2’552 238’481
1’816 70 122 14’862 21’330 60 3’364 6’110 534 6’298 9’778 2’101 6’338 1’061 3’426 3’462 2’258 564 208 4’714 22’829 4’926 3’662 2’762 4’431 6’144 3’808 11’072 11’254 18’757 404 15 2’101 5’010 6’045 8’781 8’437 26’417 1’496 236’827
Diff. +/- % - 24.7 32.9 38.5 14.6 - 1.8 68.3 6.7 - 3.1 - 19.7 - 9.2 - 14.1 17.2 28.8 - 4.1 - 14.4 33.0 3.5 - 21.8 57.2 - 4.8 - 5.4 - 8.7 - 32.4 - 11.0 10.7 3.6 7.5 - 20.9 13.6 - 0.3 - 1.2 100.0 - 6.4 9.1 7.4 20.8 - 6.7 - 2.3 70.6 0.7
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Design-Highlight am Exterieur: der grosse freistehende Flügel auf der Heckklappe
N-Brüder verbreiten Angst und Schrecken Seit vier Jahren jagt der Hyundai i30 N durch das Feld der schnellen Hatch-Backs. Nun wird aufgefrischt und nachgeschärft. Dazu gibt’s Schützenhilfe vom kleineren Bruder i20 N.
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AN SOLL NICHT nachtreten, wenn jemand am Boden liegt. Im Hatch-BackSegment scheint man diese Regel nicht zu kennen – oder man hat sie nie ins Südkoreanische übersetzt. Denn: Mit dem i30 N verbreitet Hyundai seit seiner Lancierung 2017 Angst und Schrecken im ohnehin brachliegenden Segment der flinken Kompakten. In diesem lässt der kraftvolle Viertürer viele Konkurrenten hinter sich, ob auf der Rennstrecke oder in den Verkaufscharts.
Schweiz
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Der 280 PS starke Hyundai i30 N wurde mit dem Facelift noch angriffslustiger.
Für die N-Abteilung sind das keine Gründe, um nicht noch einmal ordentlich nachzuschärfen: Mit 280 PS, optionalem Achtgang-Doppelkopplungsgetriebe und modifizierten Fahrwerksabstimmungen rollt das Facelift-Model noch angriffslustiger vom Band.
Fahrdynamische Zuspitzung gibt’s per Druck auf die N-Taste
Zweiter Streich aus der N-Abteilung Als sorgte die Auffrischung in Kombination mit dem sehr guten PreisLeistungs-Verhältnis (Basispreis: 39’490 Franken) bei VW, Ford oder Renault nicht schon für genügend Kopfzerbrechen, schickt man aus Seoul Hot-Hatch Nummer zwei ins Rennen: den i20 N. Dieser ist 30 Zentimeter kürzer als sein grosser Bruder (4335 mm) und mit 1190 Kilo deren 360 leichter. Unter der Motorhaube gibt’s statt 2,0 Liter Hubraum noch 1,6 Liter – ebenfalls mit vier Zylindern und Turbounterstützung. So
leistet das Aggregat 204 PS und 275 Nm Drehmoment (kurzzeitig bis zu 304 Nm). Heisst: Im kleineren KoreaKracher muss jedes Pferdchen lediglich 200 Gramm mehr schleppen.
Verflixter dritter Gang Vom Stand aus müssten die N-Brüder Tempo 100 also ähnlich schnell erreichen, oder? Nicht wirklich. Im Grossen wird’s nach 6,1 Sekunden dreistellig, im Kleinen 0,6 Sekunden später. Das liegt zum einen am
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NEWS&FACTS 02/22
HYUNDAI I20 N & I30 N
Über dem 10,25 Zoll grossen Touchscreen kann der konfigurierbare Sport-CustomMode bedient werden
Die neuen LED-Scheinwerfer mit V-förmigen Tagfahrleuchten unterstützen den sportlichen Look des i30 N
neuen und schnell arbeitenden Achtgang-Doppelkupplungsgetriebe des i30 N, zum anderen verlangt der i20 N bei gefühlt 94 km/h den dritten Gang. Dieser lässt sich in der
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manuellen 6-Gang-Box dank kurzer Führung und gut platzierten Einrastpunkte leicht einlegen, für eine Krone in der Sprint-Disziplin müssten die 100 km/h jedoch im zweiten Gang, und somit um die 1,5 Sekunden eher erreicht werden.
Der Hyundai i20 N steht seinem stärkeren Bruder kaum nach.
Zwei knurrende Kurvenräuber Was dem i20 N geradeaus etwas fehlt, beweist er in den Kurven – Biss! Dieser zeigt sich auch noch in den engsten Serpentinen. Der Linie, die der grosse Bruder vorgibt, folgt der i20 N problemlos. Es scheint sogar so, als liessen sich die Kurven mit ihm in einzelne Abschnitte
sezieren. Trotzdem: Der schwerere i30 N bringt seinem Fahrer in den Bögen höheres Mass an Vertrauen entgegen. Die für Sporteinsätze optimierten Lenkung und Federung machen ihn ebenfalls zum Kurvenräuber ohne spürbare Seitenneigung. Im Fahrzeuginnern herrschen während der Serpentinen-Jagd Kräfte von bis zu 1,3 g, aussen wird’s laut. Denn: beide Fahrzeuge fahren mit Sport-Klappenauspuff-Anlagen vor. Diese verschaffen den N-Hyundais inzwischen eine gewisse Reputation für astreine Klang-Eskalation. In beiden Fällen brabbelt und knallt es gewaltig. (fs)
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POLESTAR
Glacier Express
Nach fast drei Jahren Bauzeit hat Polestar alle 1500 gebauten Modelle seines Plug-in Hybrides Polestar 1 verkauft. Eine Abschiedsfahrt durch Schnee und Eis.
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LEKTRISCH DURCH SCHNEE
und Eis? In St. Moritz zwischen Rolls-Royce Cullinan und Lamborghini Urus die Blicke auf sich ziehen? Trotzdem gediegen und elegant reisen? Der Polestar 1 macht’s möglich. Die Volvo-Tochter hat nämlich mit dem Polestar 2 nicht nur das Auto des Jahres 2021 im Programm, sondern mit dem Polestar 1 auch eine echte Rarität. Oder besser gesagt: im Programm gehabt. Denn Ende 2021 endete die Produktion des Powercoupés.
Motorentrio mit 609 PS und 1000 Nm Auf einer letzten Testfahrt genies sen wir aber nochmals das Potenzial. Innen ist die Verwandtschaft zu Volvo unverkennbar. Vom hochkant verbauten Infotainmentsystem über die Lüftungsdüsen bis zum Kristallgangwahlhebel oder der Bowers & Wilkins-Soundanlage – ein
Der Polestar 1 ist einzigartig: Alle 1500 gebauten Exemplare haben inzwischen ihren Weg zu einem Fan und Sammler gefunden.
Grossteil der Komponenten kommt einem bekannt vor. «Google», wie es der vollelektrische Polestar 2 besitzt, gibt es indes nicht. Eine eigene Duftnote setzen Details wie die goldenen Gurte, welche den Look der Federbeine und Bremssättel aufgreifen, oder das Logo, welches stets in Wagenfarbe lackiert wird. Grösstes Manko: Der Kofferraum fasst nur 123 Liter. Gar nicht Volvo-like ist auch die Power: 609 PS Systemleistung und 1000 Nm leistet das Coupé. Dafür wurden gleich drei Motoren verbaut: Vorne zieht ein 2,0-Liter-Vierzylinder-Benziner mit Turbo und Kompressor, der 309 PS leistet, während hinten zwei E-Maschinen mit je 85 kW anschieben. Hinzu kommt ein Integrierter Startergenerator (ISG) mit einer Leistung von 52 kW. Gespiesen wird die E-Einheit von
einem 34 kWh-Akku. So viel Technik hat natürlich ihren Preis: 2,35 Tonnen wiegt das Fahrzeug, wobei Carbon anstelle von Schwedenstahl ein noch höheres Gewicht verhindert. Dafür ist die elektrische Reichweite auch im Winter und für längere Ausflüge geeignet. Zwischen 80 und 100 Kilometer haben wir je nach Topografie und Fahrweise geschafft, über die gesamte Testdistanz unter 5 Liter auf 100 Kilometer verbraucht. Ohne Stromunterstützung war’s hingegen schnell zweistellig. Auch der Preis von 165'000 Franken ist nicht ohne. Noch gibt's einige wenige. Wer sich sputet, darf sich über einen künftigen Klassiker freuen. (ml)
TECHNISCHE DATEN Zylinder 4
Hubraum (ccm) 1969
(*ausverkauft)
Leistung Drehmoment (kW/PS) (Nm) 448/609 1000
Polestar 1
Getriebe 8 (A)
0–100 km/h vmax (km/h) (s) 4,2 250
Verbrauch CO2-Ausstoss (l/100 km) (g/km) 1,3 30
Preis: ab CHF 165’000.–*