DER SCHWEIZER AUTOMARKT
hat das Jahr 2022 mit einem Minus von 5,3 Prozent abgeschlossen. Nach 238'481 Neuimmatrikulationen 2021 fehlten im vergangenen Jahr noch einmal rund 12'500 Neuwagen auf die Verkaufszahlen des Vorjahrs. In dieses Bild passen die Marktdaten des Dezembers, die mit 24'737 Neuzulassungen zwar leicht über dem Vorjahreswert von 24'523 liegen (+ 0,9 %), doch zwischen 2011 und 2020 konnte im letzten Kalendermonat des Jahres noch ein Durchschnittswert von gut 31'300 Immatrikulationen erreicht werden.
Gleichzeitig wurde beim Marktanteil der alternativen Antriebe mit 50,8 Prozent ein neuer Rekordwert erzielt: Gut jeder zweite Neuwagen 2022 war elektrifiziert, entweder als Voll-, Mild- oder Plug-in-Hybrid, oder er fuhr gänzlich elektrisch, sei es mit einer Batterie oder einer Brennstoffzelle als Energiequelle. Mit 25,9 Prozent Marktanteil
konnte wiederum die Hälfte dieser Fahrzeuge als Elektroauto oder Plug-in-Hybrid über das Stromnetz aufgeladen werden. Die Schweizer Neuwagenflotte wird damit stetig klimafreundlicher.
Alternative auf Rekordniveau Zusammen kommen diese 58'528 «Steckerfahrzeuge» mit 25,9 Prozent erstmals in einem ganzen Jahr auf mehr als ein Viertel der Neuimmatrikulationen. Ein weiteres knappes Viertel geht mit 24,8 Prozent auf Hybride ohne externe Lademöglichkeit zurück, auf die 56'107 Zulassungen entfielen (+ 7,5 %). Hinzu kommen 122 Personenwagen mit Gas- (- 56,7 %) sowie 72 mit Wasserstoff-Antrieb (+ 9,1 %). Benziner erreichen mit 84'815 Erstzulassungen (- 15,1 %) weiterhin den grössten Einzelmarktanteil von 37,5 Prozent (2021: 41,9 %), die 26'286 neuen Dieselautos (- 18,9 %) machen 11,6 Prozent aus (2021: 13,6 %). (ml)
Dacia 3.2 2.5 7’304 5’922 23.3 DS Automobiles 0.3 0.2 594 429 38.5 Fiat 1.8 2.4 3’993 5’719 -30.2
Ford 3.9 3.5 8’878 8’401 5.7
Genesis 0.2 0.0 487 109 346.8
Honda 1.1 1.0 2’387 2’462 -3.0 Hyundai 3.4 3.4 7’578 8’166 -7.2
Jaguar 0.2 0.4 552 1’018 -45.8
Jeep 0.7 1.2 1’651 2’934 -43.7
Kia 2.6 1.9 5’782 4’603 25.6
Land Rover 0.7 1.0 1’524 2’337 -34.8
Lexus 0.2 0.2 539 441 22.2
Maserati 0.2 0.1 387 327 18.3
Mazda 1.9 1.9 4’255 4’488 -5.2
Mercedes-Benz 8.5 9.1 19’306 21’588 -10.6
Mini 1.7 1.9 3’813 4’499 -15.2
Mitsubishi 0.8 1.0 1’847 2’477 -25.4
Nissan 0.8 1.0 1’704 2’457 -30.6
Opel 2.0 2.1 4’454 4’904 -9.2
Peugeot 2.8 2.7 6’429 6’366 1.0
Porsche 1.9 1.7 4’334 4’092 5.9
Renault 3.3 3.7 7’512 8’758 -14.2
Seat / Cupra 4.7 5.4 10’638 12’786 -16.8
Škoda 7.7 7.8 17’405 18’702 -6.9
Smart 0.1 0.2 254 399 -36.3
SsangYong 0.1 0.0 128 30 326.7
Subaru 0.6 0.8 1’450 1’966 -26.2
AUSGABE 02 | 12. JANUAR 2023
Mit 225'934 neu zugelassenen Personenwagen blieb 2022 erneut deutlich unter der üblichen Vorkrisenmarke von rund 300‘000 Neuimmatrikulationen – nach 2020 und 2021 zum dritten Mal in Folge.
3. KRISENJAHR FÜR SCHWEIZER AUTOMARKT Marke Marktanteil [%] Gesamt 2022 2021 2022 2021 +/- % Aiways 0.0 0.0 51 38 34.2 Alfa Romeo 0.6 0.6 1’272 1’368 -7.0 Alpine 0.1 0.0 123 93 32.3 Aston Martin 0.1 0.1 128 169 -24.3 Audi 8.0 7.1 18’051 17’034 6.0 BMW 8.7 8.8 19’685 20’936 -6.0 BMW Alpina 0.0 0.0 57 101 -43.6 Citroën 1.5
VW ist die meistverkaufte Marke der Schweiz
1.5 3’452 3’591 -3.9
Suzuki
Tesla
Toyota
Volvo
Volkswagen 11.3 10.8 25’420
Diverse Marken 0.9 1.1 2’107 2’514
Total 100.0 100.0 225’934 238’481 -5.3 Verkaufsstatistik Januar – Dezember 2022 ALFA ROMEO TONALE ZUM ERFOLG VERPFLICHTET TESLA MODEL X PLAID ELEKTRO-RAKETE MIT 1020 PS S. 2 S. 4
1.7 2.3 3’790 5’464 -30.6
3.9 2.7 8’725 6’493 34.4
5.4 4.4 12’157 10’611 14.6
2.5 3.3 5’731 7’872 -27.2
25’817 -1.5
-16.2
ELEKTRO-RAKETE MIT 1020 PS
In den USA gibt es Teslas Topversionen Model S Plaid und X Plaid schon lange. Seit Anfang Dezember sind die 1020 PS starken Stromer jetzt auch hierzulande erhältlich. Wir konnten das Model X Plaid bereits testen!
TESLA-CHEF ELON MUSK ist ein grosser Fan des 80erJahreHits Spaceballs. In diesem Film hinterlässt in einer Schlüsselszene ein Raumschiff namens Spaceball 1 nicht nur eine weisse, sondern gleich eine karierte Spur (Plaid), weil es so wahnwitzig schnell ist. Weil diese Szene Musk offenbar nachhaltig beeindruckt hat, gab er den 1020 PS starken Topmodellen der S und XBaureihe den Beinamen Plaid. Während USKunden die ÜberTesla schon länger kaufen konnten, bekommen im Dezember auch Schweizer Kunden endlich die langersehnten PowerStromer, also auch das Model X Plaid.
Elektrischer Wahnsinn Wahnwitzig ist in der Tat die Beschleunigung, schliesslich ist das Model X ein SUV mit mehr als 2,5 Tonnen Gewicht. Trotzdem schafft es das SUV unter optimalen Bedingungen in 2,6 Sekunden von 0 auf 100 km/h. Zwar haben wir diese Zeit bei winterlichen Bedingungen nicht erreicht, aber die Art und Weise, wie das Model X aus dem Stand davonbeschleunigt, lässt sich effektiv als Ritt auf der Kanonenkugel umschreiben. Fast noch beeindruckender ist die Tatsache, dass das Model X Plaid im schärfsten Fahrmodus – im Gegensatz zu anderen Elektroautos oder ebenfalls potenten Vertretern des gleichen Hauses – auch bei hohen Geschwindigkeiten auf deutschen Autobahnen beispielsweise nicht im Vortrieb nachlässt und die Tachozahlen ruckzuck bis in den roten Bereich und den Topspeed von 262 km/h klettern, wo das Model X Plaid dann elektronisch abgeriegelt wird.
Die Beschleunigung im Tesla Model X Plaid ist schlicht atemberaubend
Ordentliche Reichweite im Winter
Wer die Leistung nicht nur kurzfristig, sondern mehrfach abruft, lässt natürlich die Reichweite in Warp Geschwindigkeit schrumpfen. Den Verbrauch gibt Tesla selbst mit 20,8 kWh/100 Kilometer an. In der Praxis pendelte dieser sich in unserem ersten Test bei Temperaturen von unter 0 Grad je nach Fahrweise zwischen 22 und 28 kWh/100 Kilometer ein, was bei einer nutzbaren AkkuKapazität von 95 kWh eine ordentliche WinterReichweite zwischen rund 340 und 420 Kilometern ermöglicht.
Futuristisches Cockpit Aussergewöhnlich sind aber nicht nur die Fahrleistungen, sondern auch die zahlreichen Features, die Tesla im Model X Plaid nutzt. Allen voran das viereckige Yoke Lenkrad, das aussieht, als stamme es aus einem Raumschiff oder zumindest direkt aus dem Motorsport. Anfänglich vor allem beim Rangieren oder engen Serpentinen etwas gewöhnungsbedürftig, hat man sich nach ein paar Tagen schnell daran gewöhnt. Positiv fällt gleich auf den ersten Blick
das hochwertige Interieur auf, hier gibt's sechs bequeme Einzelsitze mit einem Mix aus Leder, Alcantara und Carbon, zahlreiche Ablageflächen, eine Top Soundanlage und ein zusammen mit Google entwickeltes Navi. Zahlreiche Easter Eggs und Spielereien wie der SantaModus runden das Thema Infotainment ab. Preislich geht's bei 127'990 Franken los – nicht günstig, aber für das Gebotene mehr als fair. Und so wird's nicht lange beim ersten Model X Plaid auf Schweizer Strassen bleiben. (ml)
TESLA MODEL X PLAID Schweiz
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IMPRESSUM 2 NEWS&FACTS 02/23
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Dank drei Elektromotoren leistet das Tesla Model X Plaid unglaubliche 1020 PS
Die Flügel Türen sind das Zeichen des Tesla Model X Plaid
Der grosse Screen lässt sich noch mehr zum Fahrer oder Beifahrer drehen
DER LETZTE RITT
Ein letztes Mal kam der 400 PS starke 2.5R5TFSIBenziner bei unserer Abschiedstour noch zum Einsatz.
Auf diesem letzten Ritt konnte der Audi TT RS Roadster beweisen, dass er nicht nur geradeaus schnell ist (0 – 100 km/h 3,7 s, Spitze 250 km/h),
sondern auch in Kurven dank AdaptivSportfahrwerk und ausgereiftem quattro Antrieb richtig Spass macht. Untermalt wird das Ganze von einem kernigen 5ZylinderSound, den Fahrer und Beifahrer vor allem bei offenem Verdeck ungefiltert geniessen können – selbst wenn der RS nicht mehr so fauchen darf wie zu seinen besten Tagen. Auch die Bremsen können überzeugen, bringen den offenen Zweisitzer
RS Roadster
auch nach forscher Fahrt immer sicher zum Stehen. Im Innenraum durfte er von Jahr zu Jahr besser werden, auch wenn der TT Roadster im Gegensatz zu seinen jüngsten, elektrischen Familienmitgliedern über kein grosses, zentrales Infotainmentdisplay verfügt. Macht aber nichts, schliesslich steht bei so einem Auto das Fahren per se im Mittelpunkt und alle wichtigen Informationen werden übersichtlich in einem grossen Display vor dem Fahrer angezeigt.
Ansonsten ist das Interieur ein guter Mix aus Sportlichkeit und Luxus, die Sitze auch für längere Strecken komfortabel und der Kofferraum für einen Ferientrip zu zweit mehr als ausreichend. Wer noch einen TT RS Roadster ergattern will, braucht aber ein gut gefülltes Portemonnaie. Mindestens 94'500 Franken stehen in der Preisliste – unser getestetes Modell kostete sogar 122'670 Franken. (ml)
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AUDI TT RS ROADSTER
Als
macht der TT zum Ende seiner Ära nochmals richtig Spass, ist aber alles andere als günstig
ZUM ERFOLG VERPFLICHTET
Mit dem Tonale will Alfa Romeo aus der Nische fahren und ein breiteres sowie jüngeres Publikum ansprechen. Um den neuen Anforderungen zu entsprechen, gibt's statt Cuore Sportivo erstmals einen (milden) Stromstoss.
DER TONALE SOLL für eine Blutauffrischung bei Alfa Romeo sorgen: Zielten Giulia und Stelvio auf wenige, gutsituierte Alfisti jenseits der 40 Lenze, will das 4,53 Meter lange Kompakt-SUV eine breitere und jüngere Käuferschaft abholen, die seit dem Ableben von Mito oder Giulietta auf der Strecke blieb. Und die ist bekanntlich preisaffin: Entsprechend geht's bereits bei 41'900 Franken los. Zum Vergleich: Giulia und Stelvio schlagen mit mindestens 57'700 respektive 64'300 Franken zu Buche.
Kleines Konfigurationslabyrinth
Etwas verwirrend ist die OnlineKonfiguration, welche mit 17 Tonale-Varianten aufwartet. Grundsätzlich lassen sich diese wie folgt aufschlüsseln: Es gibt vier Ausstattungslinien (Super, Sprint, TI und
Mit dem Tonale will Alfa Romeo eine breitere und jüngere Käuferschaft abholen
Veloce) sowie die Edizione Speciale.
Die Ausstattungslinien können mit den Anhängseln «Sky» oder «Premium» versehen werden. Hinter «Sky» verbirgt sich ein Panoramaglasdach, «Premium» inkludiert belüftete Ledersportsitze, ein Harman Kardon Audio-System und 19-Zoll-Leichtmetallfelgen. Super und Sprint werden von einem 1,5-Liter-Turbovierzylinder mit Mildhybridtechnologie und 130 PS angetrieben. Die übrigen Varianten verfügen über dasselbe Aggregat, wobei die Leistung auf 160 PS angehoben wird. Das Drehmoment beträgt stets 240 Nm.
Arrivederci Cuore Sportivo – Benvenuto Alexa
Da der 280 PS starke PHEV erst im Februar auf den Schweizer Markt kommt und der längst angekündigte Diesel mit 130 PS weiter auf sich warten lässt, fuhren wir die Topausstattung Veloce inklusive «Premium» und «Sky» (ab 59'300 Franken). Leider fehlt auch der stärkeren Mildhybrid-Motorisierung mit 160 PS unten raus etwas Punch (0 bis 100 km/h in 8,8 s). Zudem fühlt sich die Lenkung für einen Alfa Romeo ungewohnt leichtgängig,
indirekt und synthetisch an. Das Cuore Sportivo wird im Tonale so leider kaum höher schlagen. «City statt Circuit», lautet der Fokus. Dort machen beispielsweise die AlexaSprachsteuerung oder der neue 10,25-Zoll-Touchscreen eine gute Figur. Der WLTP-Verbrauch liegt bei 5,7 l/100 km. Tauscht man die Zahlen, erhält man den ungefähren Realverbrauch.
Erstes Serienauto mit NTF-Technologie
Die Nummer 1 ist der Tonale hinsichtlich der erstmals in einem Serienauto verwendeten NFT-Technologie (Non-Fungible Token). Auf Blockchain-Basis werden sämtliche Fahrzeug- und Wartungsdaten über den gesamten Fahrzeuglebenszyklus gespeichert. Alfa Romeo verspricht sich dadurch einen höheren Wiederverkaufswert. Bis dahin müssen zahlreiche Erstkäufer gefunden werden, schliesslich soll der Tonale der meistverkaufte Alfa Romeo werden. (rk)
4 NEWS&FACTS 02/23 ALFA ROMEO TONALE