Ausgabe 04 | 27. Januar 2022
Elektrische Spuren im Schnee
Schweiz In Länge (4,44 Meter), Breite (1,86 Meter) und Radstand (2,70 Meter) sind C40 und XC40 praktisch identisch
Volvo erweitert sein Modell-Alphabet: Neben S (Limousine), V (Kombi) und XC (SUV) gibt es jetzt auch ein C (Crossover). Den Anfang macht der C40, ein auf dem XC40 basierender Schrägheck-SUV.
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NDERS ALS S, V und XC ist der C40 ausschliesslich mit Elektropower erhältlich. Den Dual Motor Antrieb teilt er sich mit dem XC40 und dem Polestar 2. Je ein Aggregat an Vorder- und Hinterachse leisten zusammen 408 PS und bringen ein bärenstarkes Drehmoment von 660 Nm über alle vier Räder auf die Strasse.
Fahrspass = schrumpfende Reichweite Die schiere Kraft, die beinahe unendliche Traktion und der tiefe Schwerpunkt animieren zum sportlichen Fahren. Auch auf Schnee macht der C40 sehr viel Spass, wie
TECHNISCHE DATEN
Leistung (kW/PS) 300/408
4,7
Die Fahrdynamik – der starke Motor, 4x4 und tiefer Schwerpunkt begeistern. Die recycelten Kunststoffe – sie sind zwar nachhaltig, aber wirken billig.
Volvo C40 Recharge P8 Twin
Drehmoment 0–100 km/h vmax (km/h) (Nm) (s) 660
Stylisch, elektrisch und nachhaltig: Mit dem C40 ist Volvo für die Zukunft gerüstet.
180
Reichweite Verbrauch (km) (kWh/100 km) 426
22
Preis: ab CHF 61'900.–
VW Golf GTI 45 Clubsport Der Spagat-Meister
wir auf einer Testfahrt vom Toggenburg über die Schwägalp ins Appenzell bemerkt haben. Am liebsten hätten wir in Urnäsch gleich wieder gedreht und die kurvige Passstrasse nochmals unter die Räder genommen. Doch der 78 kWh grosse Akku war trotz viel Bergab-Rekuperation ziemlich leer. Eine dynamische Fahrweise und kalte Temperaturen verkürzen die Reichweite enorm. Nur etwas mehr als 200 Kilometer lagen an diesem Tag drin. Die Werksangaben mit 22 kWh/100 km Verbrauch und 420 Kilometer Reichweite waren aber auch im normalen Fahrbetrieb nicht zu schaffen. Am Testende zeigte der Bordcomputer 26 kWh an, das reicht für knapp 300 Kilometer. Für den Alltag ist das genug, zumal sich der Volvo C40 mit bis 150 kW schnellladen lässt.
schränkt. Auch der Kofferraum ist im Vergleich zum XC40-Ladeabteil von 452 bis 1328 Liter auf 413 bis 1205 Liter geschrumpft. Wie alle neuen Volvo ist der C40 standardmässig mit dem Google-Infotainmentsystem mit cleverer Sprachbedienung und Google-Maps sowie volldigitalem Cockpit bestückt. Erstmals im C40 ergänzt eine App den Bordcomputer, der die Reichweite nur in Prozent angibt. Der «Range Assistant» zeigt die verbleibenden Kilometer an und gibt Tipps, wie man Energie spart. Ebenfalls Premiere im Crossover feiert das lederfreie, aus nachhaltigen Materialien bestehende Interieur. Die Sitze sind mit Microtech-Stoff bezogen und Dekorleiste sowie Innenverkleidungen aus recyceltem Kunststoff. Leider wirkt das Plastik optisch und haptisch etwas billig. (mb) Durch das Coupé-Heck wirkt der Crossover wuchtiger als der normale SUV
Google-Infotainment und Reichweitenangabe in Kilometer Sportlich ist auch das Platzangebot. Vor allem im Fond ist die Kopffreiheit durch das abfallende Dach einge-
S. 2
Škoda Octavia Fast perfekt
S. 4
Das schwarz lackierte Dach sowie die Schriftzüge am Seitenschweller zählen zu den Erkennungsmerkmalen der Jubi-Version
Der Spagat-Meister aus Wolfsburg Seit mehr als 45 Jahren beweist Volkswagen mit dem Golf GTI, wie der Performance-Gap zwischen «alltagstauglich» und «dynamisch» erfolgreich geschlossen wird. AUTO BILD Schweiz hat die schärfste Alltagswaffe der Wolfsburger, das Jubiläumsmodell Clubsport 45, auf ihre Kernwerte getestet.
S
PORTWAGEN ODER FAMILIENKUTSCHE? Seit der Lancie-
rung des ersten Golf GTI 1976 muss die Entscheidung zwischen Schalen- oder Kindersitzen nicht mehr absolut sein. Bis heute meistern acht Generationen den Spagat zwischen familienfreundlich und kurvenhungrig besonders erfolgreich. Das Resultat: Millionen von GTI-Fans und ein Benchmark-Status bei der Konkurrenz.
«Kaum ein anderer Kompaktsportler vermittelt so viel Vertrauen am Limit wie der GTI Clubsport 45.»
Zum Geburtstag gibt’s 55 PS
Happy-Geballer
Noch mehr Dynamik bei gleichem Nutzwert verspricht das Jubiläumsmodell: der Golf GTI Clubsport 45. Im Vergleich zum «normalen» GTI fährt das VW-Geburtstagsgeschoss mit neu abgestimmten Querlenkerlager, Federn und Dämpferhydraulik an Vorder- und Hinterachse vom Band. Unter der Motorhaube arbeitet der bekannte 2,0-Liter-Vierzylinder-Turbomotor noch effizienter und leistet 300 statt wie bis anhin 245 PS.
Optisch und klanglich hebt sich das «Jubimodell» vor allem durch die schwarzen 19-Zöller und die böse ballernde zweiflutige Akrapovic-Auspuffanlage vom StandardGTI ab. Ansonsten teilt er sich das sportliche mit Retro-Charm versehene Design seiner Brüder. Heisst: klassische GTI-Insignien und die typischen Power-Accessoires wie Schweller, Diffusor oder Spoiler sind mitverbaut. Gleichzeitig vermittelt der Golf im Schafspelz den Eindruck, technisch weit vorne da-
TECHNISCHE DATEN Zylinder 4
Hubraum (ccm) 1984
VW Golf 8 Clubsport GTI
Leistung Drehmoment Getriebe 0–100 km/h vmax (km/h) Verbrauch CO2-Ausstoss (kW/PS) (Nm) (s) (l/100 km) (g/km) 221/300 400 7 (A) 5,5 250 7,6 163
Preis: ab CHF 53'550.–
Schweiz
2
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NEWS&FACTS 04/22
VW GOLF 8 CLUBSPORT GTI
Der stärkste GTI hat seinen Preis: 53'550 Franken kostet das JubiModell mindestens
schickt darin, eine Brücke zwischen Nostalgie und Innovation zu schlagen: Platz nimmt man auf den kultig schwarz-rot akzentuierten Sitzbezügen – direkt hinter zwei grossen Displays für Tacho und Infotainment.
Einzige Kritikpunkte: Das Infotainmentsystem ist so verschachtelt wie träge, eine ESP-Taste sucht man vergeblich
bei zu sein. Verantwortlich dafür: die Matrixscheinwerfer sowie der über die volle Breite durchgehende, feine Lichtstreifen zwischen Kühlergrill und Motorhaube. Beim Interieur übt sich der wahrscheinlich letzte Verbrenner-GTI ebenfalls ge-
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Der VW Golf 8 Clubsport GTI ist wohl der letzte reine Verbrenner-GTI aus Wolfsburg.
Der letzte seiner Art Der letzte reine Verbrenner-GTI? So wird gemunkelt. Umso grösser ist die Freude am steckerlosen Altbekannten. Der turbogestützte 2,0-Liter-Turbo befördert die 1461 Kilo mit seinen 300 PS und 400 Nm in 5,5 Sekunden vom Stand auf Tem-
po 100 – Schluss wäre erst bei 250 km/h. Klar steigt der von VW angegebene WLTP-Normverbrauch von 7,6 Litern dann auf fast das Doppelte an – die Elektrokonkurrenz lässt er in Punkto Reichweite und Geschwindigkeit trotzdem weit hinter sich. Während unserer Testfahrt haben wir einen Durchschnittsverbrauch von 8,6 Litern ermittelt. Im Eco-Mode und mit Sparstiefel zeigt der Bordcomputer einen Wert von 6,7 Liter an, mit Bleifuss bei sportlicher Fahrweise wird’s zweistellig: 11 Liter zeigt das Display dann. (fs)
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ŠKODA OCTAVIA
Fast perfekt Blaue Maus: Die Farbe ist der einzige Hingucker
Dass der Škoda Octavia vier Mal in Folge das meistverkaufte Auto der Schweiz war – 2021 wurde er einzig vom Tesla Model 3 geschlagen –, hat seinen Grund: Der Mittelklasse-Kombi leistet sich fast keine Schwächen.
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ESIGN IST ZWAR Geschmacksache, doch diese scheint der Škoda Octavia optimal zu treffen. Weil Herr und Frau Schweizer nicht gerne mit ihren Besitztümern prahlen, passt der einfach gestrickte Tscheche perfekt. Einziger Hingucker an unserem Testwagen ist die Farbe. Mit seiner Winterbereifung mit Stahlfelgen und Radkappen wirkt er allerdings etwas bieder.
Hochwertig, praktisch, geräumig Trotz Stoffsitzen herrscht im Interieur unseres «Style» Testwagens ein edles Ambiente. Die Materialien am Armaturenbrett und in den Türverkleidungen sehen nicht nur hochwertig aus, sie fühlen sich auch so an. Schick und praktisch zugleich: das Zweispeichenlenkrad mit anwenderfreundlichen Tasten und Rädchen. Der grosse Touchscreen fürs Infotainment steht frei im Raum, das Cockpit ist volldigital und frei konfigurierbar. Alles ist übersichtlich angeordnet und einfach bedienbar. Sehr nützlich ist auch das serienmäs sige Head-up-Display, dank dem
Nobody is perfect – der aktuelle Škoda Octavia als MildHybrid und in der ein Top-Preisleistungsverhältnis bietenden Style-Variante ist aber nicht weit davon entfernt. Der Antrieb – wer einmal gesegelt ist, möchte es nicht mehr missen. Die Optik – das liegt allerdings vor allem an den Winterrädern.
Hinter dem Kofferraumdeckel gibt’s viel Platz
Bequeme Stoffsitze und hochwertige Materialien innen
man den Blick nur noch selten von der Strasse abwenden muss. Der aktuelle Škoda Octavia ist fast 4,70 Meter lang, der Radstand beträgt 2,69 Meter. So sitzen im Fond selbst grossgewachsene Passagiere ohne Einschränkungen. Der Kofferraum fasst 640 Liter, bei umgeklappten Sitzen zum Warentransport sogar 1700 Liter.
gespeichert. Diese unterstützt den Verbrenner dann mit einem elektrischen Boost oder lässt den Wagen mit abgeschaltetem Motor dahinsegeln. Das hilft Treibstoff zu sparen: Die 5,8 l/100 km Werksverbrauch haben wir zwar nicht geschafft, bei uns waren es 6,5 Liter. Ein Top-Wert, den man früher nur mit einem Diesel erreichen konnte. Die Fahrleistungen des Vierzylinders sind ausreichend. Sportlicher sein will der Mild-Hybrid aber auch gar nicht. Das Fahrwerk bietet besten Komfort und in allen Situationen ein sicheres Fahrgefühl. Letzteres wird durch modernste Assistenzsysteme wie einem adaptiven Abstandstempomaten mit Notbremsassistent und Spurhalter serienmässig verstärkt. (mb)
Sparsam, komfortabel, sicher Den Antrieb unseres Testkandidaten übernimmt ein 1,5-Liter-Benziner mit 150 PS und Mild-HybridTechnik. Beim e-Tec genannten Aggregat kommen ein 48-V-RiemenStartergenerator und eine 48-V-Lithium-Ionen-Batterie zum Einsatz. So wird beim Bremsen Energie zurückgewonnen und in der Batterie
TECHNISCHE DATEN Zylinder 4
4
NEWS&FACTS 04/22
Hubraum (ccm) 1498
Leistung Drehmoment (kW/PS) (Nm) 110/150 250
Škoda Octavia 1.5 TSI e-Tec Style
Getriebe 7 (A)
0–100 km/h vmax (km/h) (s) 8,7 224
Verbrauch CO2-Ausstoss (l/100 km) (g/km) 5,8
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Preis: ab CHF 38'840.–