Ausgabe 10 | 10. März 2022
Superexklusive Schlitten auf dem gefrorenen St. Moritzersee
Schweiz Der Pagani Zonda HP Barchetta wurde nur drei Mal gebaut. Marktwert: etwa 15 Millionen Franken. / Bild: Michael Lusk
Rund 50 sündhaft teure Classic- und Hypercars trafen sich Ende Februar in St. Moritz zum wohl coolsten Concours des Jahres namens «The Ice St. Moritz». Bei strahlendem Sonnenschein verlangten die Besitzer ihren Preziosen auf dem gefrorenen See bei der Jetset-Destination im Engadin alles ab. Für den Ferrari 250 GTO legen Sammler über 60 Millionen Franken auf den Tisch /Bild: Markus Bartholet
Alle Autos zusammen hatten einen Wert von mehr als 100 Millionen Franken.
treffen des Jahres statt. Beim «The Ice St. Moritz» stellten OldtimerEnthusiasten ihre millionenteuren Preziosen nämlich nicht nur in einer klimatisierten Halle zur Show, sondern heizten und drifteten damit auch bei strahlendem Sonnenschein (aber frostigen Temperaturen) mit rasantem Tempo über den gefrorenen St. Moritzersee. weiter Seite 2
Noch ein Pagani Zonda. Die Italiener waren Sponsor dieses Events /Bild: Markus Bartholet
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ER FERRARI 250 GTO ist das teuerste Auto der Welt. Je nach Historie und Vorbesitzer zahlen Sammler für den nur 36 Mal gebauten Italiener über 60 Millionen Franken. Die Chancen, dieses italienische Rassepferd in freier Wildbahn zu sehen, sind des-
Dauertest-Auftakt Toyota Yaris Hybrid
halb minimal. Auf Schnee und Eis sogar so wahrscheinlich wie ein Hauptgewinn bei Euromillions. Es sei denn, man war letztes Wochenende in St. Moritz. Nach zwei pandemiebedingten Jahren Pause fand wieder das wohl – im wahrsten Sinn des Wortes – coolste Auto-
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Kofferraum statt Hubraum Patrick Küng im Benzingespräch
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THE ICE ST. MORITZ
Superexklusive Schlitten auf dem gefrorenen St. Moritzersee Fortsetzung von Seite 2
Der Ferrari 250 GTO war zwar das mit Abstand teuerste Auto im Feld, was aber nicht heisst, dass die anderen Protagonisten ein Schnäppchen waren. Der nur drei Mal gebaute Pagani Zonda HP Barchetta, der von Firmengründer Horacio Pagani persönlich über den See pilotiert wurde, kostet auch rund 15 Millionen Franken. Zweistellige Millionenbeträge bezahlen Sammler auch für den Ferrari 375 MM Spyder, weitere Auto-Legenden wie der Jaguar C-Type, der MercedesBenz 300 SL Porter Special oder der Aston Martin DB5 aus dem JamesBond-Film «Goldfinger», die je nach Zustand immerhin die 5-Millionen-Franken-Marke sprengen, gehörten hier «nur» zum preislichen Mittelfeld. Ein ebenfalls oranger Lamborghini Miura hatte schon in «The Italian Job» eine tragende Rolle /Bild: Michael Lusk
Ein Mercedes-Benz SL mit ganz besonderer Farbe /Bild: Michael Lusk
Schweiz
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Dieser Jaguar C-Type von 1953 ist seit den 70er Jahren im Besitz derselben Familie /Bild: Michael Lusk
Die Oldtimer wurden beim «The Ice» richtig gefordert.
Dass aber die zahlreichen Zuschauer nicht nur die teuersten Oldtimer bewunderten, bewies der heimliche Publikumsliebling, ein Fiat 500 Jolly. Der kleine Italiener liess es richtig krachen und sorg-
te für ein Schmunzeln in den Gesichtern von Jung und Alt. Und so bleibt nur zu hoffen, dass «The Ice St. Moritz» der Startschuss in eine Autosaison 2022 ist, die noch viele Highlights bieten wird. (ml)
Apropos Filmhelden: Nicht fehlen durfte natürlich der Aston Martin DB5 aus Goldfinger /Bild: Cedric Plattner
Dieser Maserati 4CL aus dem Jahr 1939 wurde von Ernesto Maserati entworfen /Bild: Michael Lusk
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KIA EV6
So fährt sich das «Car of the Year» 2022 Der Kia EV6 ist europäisches «Car of the Year» 2022. Der koreanische Elektro-Crossover verwies unter anderem sein Schwestermodell Hyundai Ionic 5 auf die Plätze. Was macht ihn zum Sieger?
Das Design des Elektro-Crossovers ist einigermassen experimentell
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IE AUSZEICHNUNG ZUM «Car of the Year» ist so etwas wie der Oscar der Autobranche. Der Preis wird von einer ExpertenJury vergeben, mit dem EV6 ging er jetzt erstmals an einen Kia. Vielleicht verhilft ihm der Titel hierzulande zu mehr Popularität. Denn auch wenn er den Hyundai Ioniq 5 bei der Wahl geschlagen hat, in der Schweizer Verkaufshitparade hinkt der Kia klar hinterher.
Unkonventionelles Design – aussen und innen Eventuell liegt es am etwas seltsam anmutenden Design. Auch der Hyundai fällt mit schrägen Formen auf, doch wirkt er mit seinen Ecken und Kanten irgendwie cooler. Die Kia-Optik ist zwar fliessender, mit der zugespitzten Front, dem HeckBürzel und der ungewöhnlich hohen Bodenfreiheit aber nicht so elegant. Unkonventionell ist auch das Interieur. Hier fällt vor allem die riesige, zweistöckige Mittelkonsole auf. Sie ragt bis weit in den Raum und bietet viel Platz für Kleinkram und mehrere USB-Anschlüsse für Mobile & Co. Das Infotainmentsystem lässt sich am zentralen Touchscreen bedienen. Dort kann man auch Infos bezüglich Ladestand und Navi-
In der riesigen Mittelkonsole hat’s Platz für Kleinkram 4
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gationshinweise zur nächsten Ladestation abrufen. Allerdings muss man genau wissen wie, intuitiv geht, wie bei den meisten Modellen des Hyundai-Kia-Konzerns, anders. Das Platzangebot ist ähnlich grosszügig wie beim Ioniq 5 – trotz 10 Zentimeter weniger Radstand (Kia: 2,90 Meter) und 5 Zentimeter geringerer Höhe (1,55 Meter). Wie beim Hyundai sind Bein- und Kopffreiheit im Fond üppig und der Kofferraum geräumig.
Reichweite wichtiger als Performance Wir testeten die Version mit Heckantrieb (nur 1 statt 2 E-Motoren) in Kombination mit der grossen, 77,4 kWh fassenden Batterie. Reichweite wird dabei grösser geschrieben als Performance. Natürlich flitzt auch der einmotorige EV6 bei Bleifuss sportlich los. Doch dank dem geringeren Gewicht (2000 statt 2105 Kilo) verbrauchten wir gemäss Bordcomputer weniger als 17 kWh/100 km, eine Stromladung hätte so für knapp 500 Kilometer gereicht. Wir wollten aber auch das Laden ausprobieren. Obwohl der Kia, anders als der Hyundai, nicht über die 800-Volt-Technik verfügt, kann er mit bis zu 240 kW schnellgeladen werden. So dauert die Ladung von 10 auf 80 Prozent 18 Minuten
Hinter dem HeckBürzel steckt ein 500-LiterKofferraum
Der Kia EV6 ist sicher ein verdientes «Auto des Jahres». Herr und Frau Schweizer hätten aber vermutlich den Hyundai Ioniq 5 gewählt. Der Elektro antrieb – 500 Kilometer reale Reichweite sind ein Top-Wert. Das Bedien konzept – ohne Studium der Bedienungsanleitung geht’s nicht.
– im Idealfall. In der Realität dauert es aber meist länger, weil selbst an neuen Stationen nicht ausreichend Ladepower zur Verfügung steht.
5000 Franken teurer als ein vergleichbarer Hyundai Der Kia EV6 ist etwas höher eingepreist als der Hyundai Ioniq 5. So beginnen die Preise für den 2WDKia mit der grossen Batterie bei 55'150 Franken. Der vergleichbare Hyundai startet bereits ab unter 50’000 Franken. (mb)
TECHNISCHE DATEN
Leistung (kW/PS) 168/229
Kia EV6 2WD (77,4 kWh)
Drehmoment 0–100 km/h vmax (km/h) (Nm) (s) 350
7,3
185
Reichweite Verbrauch (km) (kWh/100 km) 528
16,5
Preis: ab CHF 55'150.–
DAUERTEST
Japanischer City-Flitzer im Dauertest Der Toyota Yaris startet mit viel Vorschusslorbeeren in den Dauertest von AUTO BILD Schweiz. 2021 wurde der Japaner «Car of the Year» und «beliebtestes Auto der Schweiz». Sechs Monate lang muss sich der Yaris jetzt im Redaktionsalltag beweisen.
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ER TOYOTA YARIS kann in der Schweiz auf eine treue Fangemeinde zählen. Im Jahr 1998 debütierte der Kleinwagen der Japaner, seit 2020 ist die aktuelle vierte Generation erhältlich. Und schon im Folgejahr 2021 heimste der Yaris gleich zwei Preise ein und wurde «Car of the Year» sowie «beliebtestes Auto der Schweiz».
Der Toyota Yaris steht die nächsten sechs Monate als Dauertester von AUTO BILD Schweiz im Einsatz
Modernes Design Äusserlich macht der Yaris einen schnittigen Eindruck. Die runden Formen von einst sind einer schnittigen und sportlichen Karosserie gewichen, ohne dem Markttrend zu folgen, dass auch Kleinwagen immer grösser werden müssen. Toyota hat sogar die Aussenlänge gekürzt, gleichzeitig aber den Radstand gestreckt. Dies verbessert die Wendigkeit, ohne die Platzverhältnisse zu beeinträchtigen. Im Interieur haben es die Ingenieure sogar geschafft, dass der Fahrer und die Passagiere mehr Platz haben und auch in Sachen Infotainment auf dem neuesten Stand sind. Wichtige Das Trend-Plus-Paket lässt den Japaner schon im Stand schnittig aussehen
Toyota verspricht für den neuen Hybridantrieb besonders viel Effizienz. Wir sind gespannt.
Informationen stehen auf miteinander vernetzten Bildschirmen zur Verfügung: dem zentralen ToyotaTouchscreen, einem Multi-Informations-TFT-Display in der Instrumententafel sowie dem optionalen, 10 Zoll grossen Head-up-Display über dem Armaturenbrett, das für besonders wenig Ablenkung vom Verkehrsgeschehen sorgt.
rigen Emissionen kombiniert und spontaner anspricht. Zudem soll er über 20 % effizienter und spürbar reaktionsschneller sein. Weiter verbesserte Assistenzsysteme leisten ihren Anteil, um aus dem neuen Yaris einen vollwertigen Kompaktwagen zu machen, der sich auch im Flottenalltag bewährt. Mit 116 PS, zahlreichen Assistenzsystemen und dem Trend-Plus-Paket für 1990 Franken, das unter anderem getönte Scheiben, LED-Scheinwerfer, ein hochwertiges Navisystem und spezielle Leichtmetallfelgen umfasst, ist er nicht nur für den Citybetrieb gerüstet, sondern auch für längere Strecken. In Kombination mit der Metallic-Lackierung kostet der Yaris so rund 27’580 Franken. (ml)
Neuer Motor und neues Hybridsystem Besonders gespannt sind wir darauf, wie sich der TNGA-Dreizylindermotor und das neue Hybridsystem der vierten Generation in den kommenden Monaten im Alltag schlagen. Toyota verspricht, dass der neue 1.5-Dynamic ForceHybridantrieb Effizienz mit nied-
TECHNISCHE DATEN
Zylinder
Hubraum (ccm)
3
1497
Toyota Yaris Trend 1.5 Hybrid
Leistung Drehmoment Getriebe 0–100 km/h vmax (km/h) e-Multidrive (kW/PS) (Nm) (s) 85/116
n/a
CVT
n/a
175
Verbrauch CO2-Ausstoss (l/100 km) (g/km) 3.9
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Preis: ab CHF 25'700.– 10/22 NEWS&FACTS
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PUBLIREPORTAGE
Bidirektionales Laden – das Elektroauto als Hausspeicher nutzen Immer öfter taucht der Begriff «bidirektionalen Laden» im Zusammenhang mit Elektrofahrzeugen auf. Doch was ist das genau? Eigentlich ganz einfach: Nebst dem Aufladen des Akkus im Auto kann dieser auch gezielt entladen werden. Dies eröffnet ganz neue Möglichkeiten für Eigenheimbesitzer mit einer eigenen Solaranlage und für den Energiemarkt der Zukunft.
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Bidirektionale Installation bei Kurt Meier
IE ENERGIEZUKUNFT WIRD
vermehrt dezentral. Sprich der Strom wird nicht mehr von ein paar wenigen grossen Energieerzeugern geliefert, sondern von vielen kleinen. Als Beispiel ist jedes Haus mit einer Photovoltaik-Anlage auf dem Dach ein kleiner Energieproduzent. Da diese Form der Stromerzeugung gegebenen Zyklen unterliegt und wetterabhängig ist, braucht es Speicherlösungen damit ausgeglichen werden kann. Mit Hilfe des bidirektionalen Ladens kann ein E-Auto beispielsweise ein Gebäude über Nacht mit Strom versorgen, wenn die Photovoltaikanlage auf dem Dach keinen Strom liefert. Im Vergleich zu einer fix installierten Hausbatterie bietet das bidirektionale Laden mehrere
«Bidirektionales Laden ist ein wichtiges Puzzleteil in der Energiewende und eine sehr attraktive Speichermöglichkeit für Eigenheimbesitzer mit einer Solaranlage und einem E-Fahrzeug.» Kurt Meier, Geschäftsführer meierelektro ag
Vorteile. Zum einen besitzt man das Speichermedium, also das Elektroauto, bereits. Zum anderen hat die Autobatterie eine viel grössere Speicherkapazität als eine Hausbatterie, denn diese kann nur bis zu 14 kWh speichern, ein E-Auto hingegen 77 bis 100 kWh.
Zusatznutzung der Batterie kein Problem Zahlreiche Untersuchungen haben gezeigt, dass Lithiumbatterien in Elektroautos sehr robust sind und eine enorm hohe Lebensdauer aufweisen. Die zusätzliche Nutzung zur Hausversorgung stellt dabei kaum eine nennenswerte Belastung dar. Die Entladeleistung beim bidirektionalen Laden ist im Vergleich zum Fahrbetrieb viel geringer.
Energiemanagement-System als Schlüssel Voraussetzung für intelligentes Laden zuhause ist ein Heim-Energie-
EVTec Station für bidirektionales Laden
Management-System wie der in der Schweiz entwickelte «Solar Manager». Es kennt alle Anforderungen der Verbraucher, sodass es deren Stromversorgung intelligent managen und priorisieren kann. Dies ist beim bidirektionalen Laden besonders wichtig, da das Auto am nächsten Morgen noch genug Akkuleistung haben muss, damit der Fahrer die Strecke bis zur nächsten Lademöglichkeit ohne Probleme meistern kann. Zudem bietet das integrierte Lastmanagement die Möglichkeit, eine bereits bestehenden Ladestation mit einer neu installierten Station für bidirektionales Laden zu erweitern ohne eine teure Erweiterung des Hausanschlusses.
Schweizer Gesamtlösung überzeugt Interface Solar Manager 6
NEWS&FACTS 10/22
Installationsdarstellung für bidirektionales Laden
Dank der Zusammenarbeit mit den Schweizer Unternehmen Solar Manager AG und der Evtec AG nimmt die Thematik Schwung auf. Durch die Kombinati-
PUBLIREPORTAGE
Mit Leidenschaft zur E-Mobilität Das Herz von Kurt Meier, Geschäftsführer der meierelektro ag, schlägt für die Elektromobilität. Bereits 2017 kaufte er sein erstes Elektroauto und befasst sich seither intensiv mit den Themen rund um die Mobilität der Zukunft. Geschäftsgebäude meierelektro ag in Bettwil, Kanton Aargau
on aus Energie-ManagementSystem und bidirektionaler Ladestation sind keine zusätzlichen Installationen notwendig. Die Logik und Konfiguration können im «Solar Manager» vorgenommen werden.
Der Elektriker als Ansprechpartner Die ersten Tests wurden zusammen mit der Hochschule Luzern gemacht und seit letztem Jahr werden Erfahrungswerte bei einer Installation im Haus von Kurt Meier gesammelt. Der Geschäftsführer der meierelektro ag kann mit der Kombination aus «Solar Manager» und «EVTec Ladestation» seinen Honda e im Haus als Energiespeicher nutzen. Ein stationärer Speicher ist auch vorhanden und durch einfache Priorisierung kann der Nutzer einstellen, welches Gerät Vorrang geniesst. Meierelektro aus Bettwil im Kanton Aargau ist momentan der einzige Elektrofachbetrieb in der Schweiz, der diese Lösung bereits für Kunden anbietet.
Massenmarkt folgt noch Beim bidirektionalen Laden wird die Fahrzeugbatterie als Zwischenspeicher elektrischer Energie genutzt. Dazu bedarf es aber einer Freigabe des Herstellers des Fahrzeugs. Hier gibt es erst eine Handvoll Modelle in der Schweiz, welche dafür nutzbar sind. Ende letzten Jahres liess Volkswagen verlauten, dass alle ihre Elektroautos der ID. Serie mit der 77-kWh-Batterie ab 2022 für bidirektionales Laden verfügbar sein werden. Damit hat ein weiterer Massenhersteller ein wichtiges Statement abgeliefert und zeigt, wohin der Weg führt.
Mobile Ladestationen von meierelektro an der Auto Zürich 2021
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EIN UNTERNEHMEN TESTET
stets neue Technologien, Ansätze und Lösungen und hat es geschafft, ein komplettes Leistungsangebot rund um die Elektromobilität und das Gebäude-Energie-Management auf den Markt zu bringen. Was das Elektroauto mit Energie-Management zu tun hat? In einem Einfamilienhaus ist es relativ einfach, eine Ladestation zu installieren. Aber was ist, wenn man in einem Mehrfamilienhaus oder einer Überbauung wohnt und auf die Gemeinschafts-Elektroinstal-
E-Fahrzeugflotte von meierelektro Marke und Modell, Jahrgang 1 2 3 4 5 6 7 8 9 10 11 12 13 14 15 16 17 18 19 20 21 22 23 24 25
Honda e, 2020 Peugeot Partner Electric, 2014 Hyundai Ioniq EV, 2018 VW ID.3, 2020 Renault Kangoo ZE, 2021 Nissen LEAF, 2018 BMW i3, 2017 Nissan E-NV200, 2019 Nissan LEAF, 2019 VW e-up!, 2015 Renault Kangoo ZE, 2016 Renault Kangoo ZE, 2016 Maxus eDeliver 3, 2020 Renault Zoe, 2021 Renault Kangoo ZE, 2015 Nissan E-NV200, 2017 Opel Corsa E, 2021 VW ID.4, 2021 Maxus eDeliver 3, 2021 Maxus EV80, 2018 BMW i3, 2016 Opel Ampera E, 2017 BMW i3 ,2017 VW ID.4, 2021 Peugeot E-Expert, 2021
«Wer über die Anschaffung eines E-Autos nachdenkt, muss sich unweigerlich auch Gedanken zum EnergieManagement im eigenen Gebäude machen.» Kurt Meier, Geschäftsführer meierelektro ag
lation einer Einstellhalle zugreifen muss? Wird nur ein Auto geladen oder gibt es noch mehr Elektrofahrzeuge, die ebenfalls Strom von der Hausinstallation beziehen? Auch sollte man über den Strom nachdenken, den man bezieht. Ein E-Auto mit Atomstrom zu laden, ist nicht die Lösung. Aber macht eine eigene Solaranlage Sinn? Und wie kann ich den Sonnenstrom optimal nutzen? Dies sind nur einige Fragen, die sich stellen. Sie sollen deutlich machen, dass die Anschaffung eines Elektrofahrzeugs Auswirkungen auf unsere Strom-Infrastruktur und sogar auf das gesamte Energiehandling haben kann. Für das alles hat die Firma heute eine Lösung. Dies vor allem aus dem Grund, weil das Unternehmen die Mobilitätswende bereits selbst lebt. Denn ihre eigene Flotte besteht aus 25 Elektrofahrzeugen. Vom kleinen Personenwagen bis zum Transporter. Von Honda, Peugeot und Hyundai über VW, Renault und Nissan bis hin zu BMW, Maxus und Opel. Diese Fahrzeuge können alle über ein intelligentes Last- und Lademanagement, an den drei Standorten geladen werden, ohne eine Verstärkung der jeweiligen Hausleitung. Das bunt gemischte Sammelsurium an Fahrzeugen ermöglicht es dem Unternehmen, die Kompatibilität seiner Lösungen zu testen und mögliche Schwachstellen zu beheben. www.meierelektro.swiss 10/22 NEWS&FACTS
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BENZINGESPRÄCH
«Kofferraum statt Hubraum war die Devise» Im Rahmen der Audi Ice Experience in Davos traf AUTO BILD Schweiz den zweifachen Ski-Worldcup-Sieger und Abfahrtsweltmeister Patrick Küng zu einem «Benzingespräch». AUTO Bild Schweiz: Herr Küng, erinnern Sie sich an Ihr erstes eigenes Auto? Patrick Küng: Klar, das war ein Škoda Fabia RS. Den tschechischen Flitzer hatte ich mir noch vor meiner Aufnahme in die Junioren-Nationalmannschaft – mit ein wenig elterlicher Unterstützung – gekauft. Durch das Schweizer Renndress kam ich dann in den Genuss der Fahrzeuge aus der Kooperation von Swiss-Ski mit Audi. Mein erstes Auto mit vier Ringen war ein Audi A3.
Und was fahren Sie heute? Heute fahre ich einen Audi Q5 TFSI e. Das Plug-in-Modell ist wie für mich gemacht: Ich wohne am Walensee und pendle fast täglich zwischen meinem Zuhause und den Flumserbergen. Das sind circa 50 Kilometer. Einen Grossteil davon – circa 40 Kilometer – lege ich rein elektrisch zurück. Dazu kommt, dass das Platzangebot mit dem Familienzuwachs vor zwei Jahren extrem an Stellenwert gewann – Kofferraum statt Hubraum war die Devise. Als Ehemann und
Vater von zwei Kindern bin ich froh um jeden Liter Stauraum.
es sich entspannter und sicherer – eine prima Sache.
Während Ihrer Zeit als Profisportler waren Sie viel unterwegs, fuhren Sie selbst zu den Rennen?
Als ehemaliger Ski-Profi kennen Sie sich mit Geschwindigkeit aus. Was ist Ihre persönliche Höchstgeschwindigkeit auf den Skiern und im Auto?
Ja, wenn immer möglich bin ich selbst zu den Rennen gefahren. Nach einer hektischen Woche habe ich vor allem die Ruhe vor dem Wettkampf geschätzt. Den Weg zurück übernahmen zum Glück immer Kollegen und Freunde oder ich bin mit dem Servicemann nach Hause gereist.
Fahren Sie privat gerne Auto? Ja, Autofahren verbinde ich mit vielen positiven Emotionen. Dabei muss ich nicht zwangsläufig selbst hinter dem Steuer sitzen – auch wenn meine Frau fährt, kann ich mich super entspannen.
Gibt es ein Feature oder Assistenzsystem in Ihrem Auto, auf welches Sie nie mehr verzichten wollen? Besonders am adaptiven Fahrassistenten finde ich meinen Gefallen. Dieser erleichtert vor allem das Fahren auf der Autobahn, indem er das Fahrzeug in der Spurtmitte und gleichzeitig das Tempo sowie den Abstand zum Vorderwagen hält. So fährt
«Mein perfektes Auto fährt mit 4x4-Antrieb, grossem Kofferraumvolumen sowie der Montagemöglichkeit einer Dachbox vor.» Patrick Küng, Abfahrtsweltmeister
Das höchste Tempo auf den Skiern erreichte ich bei der LauberhornAbfahrt: 150 km/h am Haneggschuss – das ist viel schneller, als es sich anfühlt. Mit dem heutigen Material erreichen auch geübte Hobbyfahrer 80 km/h, bewusst ist das aber den wenigsten. Ähnlich ist es beim Autofahren: Vor meiner Zeit als Familienvater fuhr ich einen Audi RS 3 und war viel auf deutschen Autobahnen unterwegs – 150 km/h fühlten sich da auch nicht wirklich schnell an (lacht). Im Auto dürfte meine persönliche Höchstgeschwindigkeit also noch etwas höher sein. Genaue Zahlen kenne ich aber nicht. Ich kann aber sagen, dass ich mich, ob auf der Strasse oder auf dem Schnee, stets sicher gefühlt habe.
Was finden wir in Ihrem Handschuhfach? Mein Fahrzeug sieht eigentlich immer ziemlich ordentlich und gepflegt aus. Obwohl ich sagen muss, dass die Ordnung unter unseren zwei kleinen Kids etwas leidet. Der Grössere öffnet aktuell gerne alle Schubladen und Fächer, die er findet, um darin alles Mögliche zu verstauen. Im Handschuhfach ist nebst dem Fahrzeugausweis eine Packung Windeln verstaut – diese müssen immer griffbereit sein.
Bild: Giosue Ceniviva
Wann haben Sie Ihren letzten Strafzettel bekommen und weshalb? Meinen letzten Strafzettel habe ich mir im November des letzten Jahres auf dem Weg zur Auto Zürich eingefahren. Ich dachte, es wäre dunkelorange. Der Blitzer belehrte mich jedoch eines Besseren: 0,15 Sekunden lange sei es schon rot gewesen. Das Pressieren kostete mich 250 Franken. Das war ziemlich ärgerlich. (fs)