Ausgabe 12 | 25. März 2021
Schweiz
Ein Ami für Europa Mit dem XT4 setzt Cadillac seinem XXL-SUV Escalade einen kleinen Bruder zur Seite. Dank seiner deutlich kompakteren Abmessungen kommt er auch auf engen Schweizer Strassen gut zurecht.
M
IT AMERIKA VERBINDEN wir viele Dinge. Endlose Highways, XXL-Steakhouses und billiges Benzin. In Europa und der Schweiz gelten aber andere Gesetze. Die Strassen sind oft kurvig und schmal, Sprit ist teuer und von Steaks wollen wir gar nicht erst beginnen. Auch in Sachen Autos haben wir ganz andere Vorlieben und Voraussetzungen.
Kompakter Crossover Cadillac hat deshalb den XT4 auf europäisch-kompakte Dimensionen reduziert. Wobei kompakt nicht klein heisst. Immerhin 4,59 Meter misst der Ami, so dass auch Familien genug Platz haben, wenn sie nicht gerade für drei Wochen in die Ferien verreisen wollen. Zudem hat Cadillac technisch tief in die
Trickkiste gegriffen: Der XT4 bietet ein modernes Infotainment-System mit neuem Drehregler und optional auch ausgeklügelte Antriebsfeatures wie einen adaptiven Allradantrieb mit zwei Kupplungen am Differential zur Entkopplung der Hinterräder oder ein aktives Sportfahrwerk mit kontinuierlicher Dämpfungsregelung sowie neu eine elektrohydraulische Bremsunterstützung. Downsizing ist dann wieder beim Motor angesagt: Ein 230 PS starker Vierzylinder kann zwar akustisch nicht mit einem US-typischen V8 konkurrieren, sorgt aber für souveräne Fahrleistungen. Wer’s eilig hat, ist nach 8,3 Sekunden bereits 100 km/h schnell. Und auch auf kurvigen Strassen bietet der XT4 Fahr spass, selbst wenn er nicht ganz so sportlich abgestimmt ist wie ge-
Der Cadillac XT4 ist ein Ami für Europa. Schade ist einzig, dass nicht nur die Aussendimensionen runter sind, sondern auch der V8 weg. Die für einen Ami angenehmen Dimensionen, mit denen man auch in Schweizer Parkhäuser kann. Das Gehupe des Autos, wenn der Schlüssel noch im Auto liegt, und man kurz aussteigt.
wisse deutsche Mitbewerber und die 9-Gang-Automatik die Fahrstufen eher sanft als schnell wechselt. Die Preise beginnen dafür bereits bei 52’100 Franken. Unser sehr gut ausgestatteter Testwagen (u. a. mit Technologie-, Komfort- und Sichtpaket) kostet 61’500 Franken. (ml)
TECHNISCHE DATEN Zylinder
Hubraum (ccm)
4
1998
Cadillac XT4 350T AWD Sport
Leistung Drehmoment (kW/PS) (Nm) 169/230
350
Getriebe 9 (A)
Hyundai i20 Mit Oberklasse-Flair
S. 2
0–100 km/h vmax (km/h) (s) 8,3
210
Verbrauch CO2-Ausstoss (l/100 km) (g/km) 9,3
213
Preis: ab CHF 52’100
Opel Mokka Für jeden Geschmack
S. 3
NEUER HYUNDAI I20
Kleinwagen mit Oberklasse-Ausstattung Alles dabei, Hyundai. Der Slogan ist zwar Geschichte, trifft aber nach wie vor zu. Zum Beispiel bei der dritten Generation des Kleinwagens i20.
Der neue Hyundai i20 gefällt mit schnittigen Linien.
S
EIT HYUNDAI AN der FussballWM in Deutschland 2006 als Fahrzeugsponsor aufgetreten ist und die Modelle auf den europäischen Geschmack zugeschnitten sind, hat die südkoreanische Marke ihr Billigheimer-Image abgelegt. Leider ist diesem Wandel auch der griffige Slogan «Alles dabei, Hyundai» zum Opfer gefallen. Nichts desto trotz trifft er auch heute noch zu, auf einem höheren Niveau allerdings.
volldigitales Cockpit und ein Touchscreen zur – leider etwas unpraktischen – Bedienung des Infotainmentsystems sind ebenfalls Standard.
Oberklasse-Fahrassistenten Zum Beispiel bei unserem Testwagen i20, der in der Top-Ausstattungsvariante «Vertex» trotz Kleinwagen-Format über 30’000 Franken kostet. Serienmässig ausgestattet ist er aber wie ein Grosser. Unter anderem mit den Smart-Sense-Sicherheitsfunktionen. So nutzt Smart Cruise Control das Navigationssystem, um kommende Kurven oder Geraden auf Autobahnen zu antizipieren und die Fahrgeschwindigkeit anzupassen. Der SpurfolgeAssistent hält das Auto automatisch auf der Fahrbahn, der Toter-WinkelAssistent verwendet Radar-Systeme zur Überwachung und ein autonomer Notbremsassistent erkennt Autos, Fussgänger und Radfahrer. Ein
Der neue Hyundai i20 ist eine attraktiven KleinwagenAlternative zu VW Polo & Co. Der 3-Zylindermotor: Der 1-Liter ist dank Turbo und E-Power stark und sparsam. Die Bedienung: Es gibt zu viele Untermenus, das lenkt beim Fahren ab.
Volldigital und anständig verarbeitet.
aggregat für den i20 ist ein 1,0-Liter mit 120 PS und 48-Volt-Hybridsystem. Dabei boostet die E-Maschine ein paar Zusatz-Newtonmeter auf die Kurbelwelle, um beim kräftigen Anfahren den Turbo zu unterstützen und Kraftstoff zu sparen. So zieht der Dreizylinder souverän durch, braucht keine hohen Drehzahlen. Das hält den Verbrauch in Grenzen. Im Test zeigte der Bordcomputer 5,3 l/100 km an. (mb)
Zorro-Heckleuchten Gewandelt hat sich bei Hyundai auch das Design. Hatten die Koreaner früher nicht viel Wert aufs Aussehen gelegt, kommen die neuen Modelle richtig schick daher. So auch der neue i20, dessen Schokoladenseite das Heck ist. Mit den im ZorroStyle gezackten LED-Leuchten und dem durchgehenden Lichtband hebt er sich vom Kleinwagen-Einheitsbrei ab. Die tief runtergezogene Front mit grossem Grill und flachen Scheinwerfern strahlt Dynamik aus.
Elektro-Unterstützung Auch bei der Antriebstechnik fährt Hyundai der europäischen Konkurrenz nicht mehr hinterher. Das Top-
Am Heck fallen die Leuchten im Zorro-Style auf.
TECHNISCHE DATEN Zylinder 3
Schweiz
2
Hubraum (ccm) 998
Leistung Drehmoment (kW/PS) (Nm) 88/120 200
Hyundai i20 1.0 T-GDi Vertex Aut.
Getriebe 7 (A)
0–100 km/h vmax (km/h) (s) 10,3 190
Verbrauch CO2-Ausstoss (l/100 km) (g/km) 5,5 125
Preis: ab CHF 31’700
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NEWS&FACTS 12/20
OPEL MOKKA/MOKKA-E
Wer bei Opel einen Mokka bestellt, erhält keinen Kaffee, sondern ein trendiges Fun-Mobil mit Benzin-, Diesel- oder Elektroantrieb – also für jeden Gusto den perfekten Mokka.
Die Vizor-Front erinnert an ein Helmvisier.
Ein Mokka für jeden Geschmack
S
CHON MIT DER ersten Generation des Mokka hatte Opel den Geschmack von Herrn und Frau Schweizer getroffen. Nach seiner Markteinführung 2012 war der kompakte SUV 2014, 2017 und 2018 hierzulande meistverkaufter Opel.
Nur der Name ist geblieben Der Mokka B hat bis auf den Namen aber nichts mehr mit seinem Vorgänger gemein. Neben dem auffälligen Design, im Mittelpunkt der «Vizor» genannte Kühlergrill, der an das Visier eines Integralhelmes erinnert, sind auch die Abmessungen komplett anders. Der neue Mokka ist kürzer, flacher und breiter (neu 415 x 153 x 179 cm). Das Platzangebot ist okay. Komplett neu ist auch das Cockpit. Highlight ist dabei das volldigitale «Pure Panel» mit
10-Zoll-Touchscreen und 12-ZollFahrerinfodisplay.
Für jeden den passenden Antrieb Benzin, Diesel, Strom: Die grosse Stärke des neuen Opel Mokka ist seine Antriebsvielfalt.
Volldigitales Cockpit «Pure Panel».
Die grosse Stärke des neuen Opel Mokka ist seine Antriebsvielfalt. Das Angebot reicht vom 1,2-LiterBenziner mit 100 und 130 PS über einen 1,5-Liter-Diesel mit 110 PS bis zum Elektromotor mit 136 PS. Zum Test standen uns der starke Benziner mit 8-Gang-Automatik und der Stromer zur Verfügung. Der Dreizylinder ist bauartbedingt ein recht rauer Geselle, dank Turboaufladung aber ausreichend kräftig. Trotz der schnittigen GS-Line-Optik animiert der Mokka 1.2 Testwagen trotzdem nicht zum sportlich fahren.
Stromer als Topmodell Anders sieht das beim Mokka-e, mit 136 PS und 260 Nm leistungsstärkstes Modell, aus. Den Ampelsprint von 0 auf Tempo 50 absolviert der EMokka in rassigen 3,7 Sekunden. Die Höchstgeschwindigkeit ist auf 150 km/h begrenzt, was der Reichweite zugutekommt. Im Idealfall reicht ein voller 50-kWh-Akku für 324 Kilometer. Bei den aktuellen Temperaturen
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von 0 bis 10 C° sind es weniger, im Test zeigte der Bordcomputer 275 an. Geladen wird der Mokka-e mit schnellem Gleich- (DC) oder langsamerem Wechselstrom (AC). Der Vorgang dauert an einer 100-kWDC-Ladestation 30 Minuten (bis 80 %) und an einer 11-kW-Wallbox etwas mehr als fünf Stunden.
Ab 24’490 bzw. 36’200 Franken Die neuen Mokka und Mokka-e stehen ab Mitte April bei den Schweizer Opel-Händlern bereit. Der Einstiegspreis bei den Verbrennern beträgt 24’490 Franken (1.2, 100 PS, 6-Gang manuell, Ausstattung «Edition»), wobei bereits die wichtigsten elektronischen Fahrassistenten wie Spurhalter und adaptiver Tempomat im Preis inbegriffen sind. Der identisch ausgestattete Opel Mokka-e kostet mindestens 36’200 Franken. (mb)
Coupéförmiges Dach, knackiges Heck.
www.electric-wow.ch 12/20 NEWS&FACTS
3
Mehr Reichweite: KW Gewindefahrwerke für Tesla Model 3 Im Jahr 2020 hat sich das KW Gewindefahrwerk Variante 3 für das Tesla Model 3 mit Allradund Heckantrieb zu einem der meistverkauften Fahrwerke des Fahrwerkherstellers entwickelt.
V
IELE TESLA-MODEL-3-KUNDEN ENTSCHEIDEN sich für
das in der Druck- und Zugstufe separat einstellbare Gewindefahrwerk aus Edelstahl, so dass das Fahrverhalten des Model 3 deutlich sportlicher und harmonischer wird. Nicht zuletzt gewinnt das Tesla Model 3 in Verbindung mit den Tesla Aerofelgen und dem KW Gewindefahrwerk in der Variante 3 eine Reichweitensteigerung von bis zu sieben Prozent. Im Rahmen des Gutachtens gibt die Variante 3 den Spielraum einer stufenlosen Tieferlegung von 25 bis 55 Millime-
KRAUTLI
ter an der Vorderachse und 25 bis 50 Millimeter an der Antriebsachse. Bei den «AWD-Modellen» kann mit dem KW Gewindefahrwerk an beiden Achsen eine Tieferlegung von 25 bis 50 Millimeter eingestellt werden. Der Katalogpreis für das KW Gewindefahrwerk Variante 3 für das RWD-Modell liegt bei 2600 Franken und für das AWD-Modell bei 2995 Franken. (ml) www.kwsuspensions.ch
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