AUTO BILD Schweiz 18/2021

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Ausgabe 18 | 06. Mai 2021

Schweiz

Ein Stromer zum Niedertarif Der Ladeanschluss verbirgt sich hinter dem Dacia-Emblem im Kühlergrill.

Mit dem Spring bringt Dacia noch dieses Jahr Europas günstigstes E-Auto auf den Markt. AUTO BILD Schweiz hat den Low-Budget-Stromer an dessen Fahrpremiere getestet und erfahren, ob es sich dabei um einen billigen oder preiswerten E-Kleinwagen handelt.

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ÜR 18’990 FRANKEN fährt man ab diesem Herbst 230 Kilometer rein elektrisch. Mit diesem RotStift-Preis verdrängt die ComfortVersion des Dacia Spring den Seat Mii vom Platz des preisgünstigsten Elektroautos. Bei der Basisausstattungslinie Comfort des kleinen SUV-Crossovers sind – nebst der 27,4-kW/h-Batterie und dem 44-PSE-Aggregat – ein MP3- und DAB+ Radio, LED-Tagfahrlichter, elektrische Fensterherber, Sitzpolster in Lederoptik, sechs Airbags sowie ein Notbremsassistent und eine Emergency-Call-Funktion an Bord. Für 1500 Franken Aufpreis gibt’s den Spring in der feudaleren und

TECHNISCHE DATEN

Leistung (kW/PS) 33 /44

Drehmoment 0–100 km/h vmax (km/h) (Nm) (s) 125 19,1 125

dank Metallic-Lackierung sowie orangen Rückspiegeln auch besser ausschauenden «Comfort Plus»-Linie, welche zusätzlich ein Infotainmentsystem mit 7-Zoll-Display, eine Rückfahrkamera mit Einparkhilfen sowie ein Reserverad beherbergt.

Mit dem Dacia Spring lanciert die rumänische RenaultTochter Europas günstigstes E-Auto.

Gute Sicht auf harten Sitzen

Neben dem Preisschild gefällt vor allem die gute Übersicht. Höhenverstellbar sollte ein Lenkrad auch am Zipfel des unteren Preissegments schon sein.

Dacia Spring

Reichweite Verbrauch (km) (kWh/100 km) 230 k.A.

Preis: ab CHF 18’990.–

Peugeot 508 PSE Kryptonite für die Löwen

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So viel zur Theorie. In der Praxis nimmt man auf einem für E-Autos der Renault-Gruppe typisch erhöhten Sitz Platz, vor einem befindet sich das gewohnt tief angebrachte Lenkrad. Ergo ist die Sicht auf die Strasse und rund ums Fahrzeug angenehm gut. Muss sie auch, denn in der Höhe lassen sich weder Fahrersitz noch Lenkrad verstellen. Für meine 180 Zentimeter sind die fixen Höhen optimal, grössere Berufskollegen dürften sich etwas eingeengt, kleinere etwas im Stich gelassen gefühlt haben. Im Fahrzeuginnern überwiegt wie erwartet günstiger und dunkler Hartplastik. Auffallend: Die Sitze unseres Begleiters sind ganz schön steif. Dacia erklärt, dass diese der Business-Line angehören – einer extra für Flottenund Carsharingkunden robuster ausgebauten Version – und verspricht, dass die Sitze für Privatkäufer weicher gepolstert erscheinen.

Als Zweit- oder Stadtauto ideal Natürlich sollte man bei den Preisen und mit Blick auf die technischen Daten keine Komfort- oder Fahrwunder erwarten. Vergnügen bringt unser Testwagen trotzdem – vor allem in der Stadt. Dort überrascht der 3,71 Meter «kurze» City-Flitzer mit flotter Beschleunigung (bis 50 km/h), engem Wendekreis und agilem Kurvenverhalten. Nach unserer 67 Kilometer langen Testfahrt (mit Autobahn und Überland) zeigt die Batterieanimation noch immer 65 Prozent Restladung an – die Reichweite von 230 Kilometern scheint bei Temperaturen im Plusbereich also mach- und fahrbar. «Typische Kleinwagenfahrer legen im Schnitt lediglich 31 Kilometer im Tag zurück», erklärt Brandmanager Laurent Herzog. Den Spring müsse man bei einem solchen Fahrverhalten also nur einmal pro Woche laden, führt er weiter aus. Langschläfer benötigen hierfür nicht einmal eine Ladeinfrastruktur, da sich der Spring innert 14 Stunden an einer Haushaltssteckdose komplett auflädt. Zehnmal schneller (unter 1,5 Stunden) geht’s an Gleichstromsäulen dank der 650 Franken teuren 30-kW-DC-Schnelllade-Zusatzoption. (fs)

Opel Corsa-e Vom Blitz getroffen

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PEUGEOT 508 PSE

Kryptonite für die Löwen PSE soll das einstige Sport-Kürzel GTI bei Peugeot vergessen machen, wobei Leistung und Effizienz im Einklang stehen sollen. Den Auftakt macht der 508, welcher dank eines Motorentrios und 360 PS das stärkste Serienmodell der Löwenmarke markiert und erstmals über Allrad verfügt.

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RYPTONITE» NENNT PEUGEOT

die neongelben Farbakzente, womit der 508 PSE zweifellos aus der Masse sticht. Der Name steht sonst für ein fiktives Mineral, das Comic-Helden wie Superman um ihre übermenschlichen Kräfte bringt. Nun soll Kryptonite die wiedergefundene Sportlichkeit Löwenmarke symbolisieren ... Marketingstrategien sind manchmal schwer nachvollziehbar, was auch für die grelle Farbwahl gilt. Ein Eyecatcher ist der 508 PSE auch ohne Kriegsbemalung. Für die sportliche Optik sorgen zum Beispiel der neue Kühlergrill in Schwarz mit schwebenden Lamellen, geschmeidige Seitenschweller, eine Spurverbreiterung und Tieferlegung sowie 20-Zoll-Felgen, die mit Michelin Pilot Sport 4S-Reifen bezogen sind. Drei Karosseriefarben stehen zur Wahl: Selenium Grau, Perla Nera Schwarz und Perlmutt Weiss.

Schweiz

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PSE schliesst GTI-Lücke

Mit PSE findet Peugeot zur Sportlichkeit zurück und punktet zudem bei der Effizienz.

PSE (Peugeot Sport Engineering) soll die sportliche Lücke, welche die GTI-Modelle hinterliessen, vornehmlich mit E-Power schliessen. Neben dem bekannten 1,6-LiterVierzylinder-Turbobenziner mit 200 PS sorgen zwei E-Motoren (vorne 110 PS, hinten 113 PS) für eine Systemleistung von bis zu 360 PS und 520 Nm. Diese machen den als Limo und Kombi erhältlichen 508 PSE nicht nur zum stärksten Serien-Peugeot, sondern auch zum Allradler. Im 4x4-Land Schweiz ein nicht zu unterschätzendes Kaufargument. Mit einer Kapazität von 11,5 kW/h fiel die Batterie für unseren Geschmack leider etwas gar klein aus. Die angegebenen 40 Kilometer elektrische Reichweite gemäss WLTP dürften in der Realität rund 30 Kilometern entsprechen. Dafür gibt’s beim Kofferraumvolumen keine Platzeinbussen und das Ge-

wicht fällt für Plug-in-Hybrid-Verhältnisse mit 1850 Kilo (Limo) und 1875 Kilo (Kombi) verhältnismässig leicht aus. Leichtfüssig fühlten sich sowohl Kombi als auch Limousine während unserer ersten Fahrt auf der Teststrecke der Emil Frey AG in Safenwil und Umgebung an. Je nach Modus (Electric, Comfort, Hybrid, Sport oder Allrad) passen sich Lenkung, Stossdämpfer, die Zuordnung des Gaspedals oder die digitale Motorfärbung den Bedürfnissen an.

10ʼ000 Franken Aufpreis zum bisherigen Topmodell Besondere Erwähnung verdient sich das überarbeitete Fahrwerk mit 3-Modus-Stossdämpfung, womit der Wagen nicht nur auf der Geraden (0 bis 100 km/h in 5,2 Sekunden) eine Falle macht. Gefallen fanden wir auch an der Aufmachung des Innenraums, welche an die bisherige Topausstattung GT erinnert und Peugeot-typisch mit dem i-Cockpit und kleinem Lenkrad sowie digitalem Kombiinstrument mit 12,3-Zoll-Display anrollt. Auch hier streuten die Franzosen eine Prise Kryptonite ein und senkten zudem die Sitzplatte dezent ab. Den 508 PS gibt’s ab 67’620 Franken (Limo), die Kombi-Variante SW startet ab 69‘900 Franken. Das sind rund 10’000 Franken mehr als der bisherige top 508 Plug-in-Hybrid kostet. Dafür gibt’s mehr Leistung, 4x4 und natürlich Kryptonite. (rk)

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NEWS&FACTS 18/21


Vom Blitz getroffen Der Opel Corsa-e kombiniert Alltagstauglichkeit mit Fahr­ spass und gutem Gewissen. Wer sich an der etwas altbackenen Optik im Innern nicht stört, wird an dem kleinen Stromer seine Freude haben.

Etwas altbacken geben sich das Interieur und das Infotainmentsystem. Die Verarbeitung der Materialien ist gelungen.

Optisch ist der Opel Corsa-e von seinem konventionellen Verbrenner-Bruder kaum zu unterscheiden. Nur ein paar Plaketten machen den Unterschied.

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EIT ÜBER EINEM Jahr ist der Opel Corsa-e auf den hiesigen Strassen unterwegs, aufgefallen ist der Stromer aber kaum, was vor allem auch daran liegt, dass er fast genauso aussieht wie der herkömmliche Corsa. Dabei sind die Fahreigenschaften des Stromers mit seinen 100 kW Leistung und 337 Kilometern Reichweite aufsehenerregend und zeigen, wie Elektromobilität im Alltag gut funktionieren kann.

Beeindruckende Reichweite Elektrische Kleinwagen sind ein Segen im Stadtverkehr. Ampelstarts, Zwischensprints, gemütliches Dahinrollen oder Lückenhüpfen – E-

Mit mehr als 300 km Reichweite und Schnelladefunktion ist der Opel Corsa-e ein tolles Elektroauto für den Alltag. Der Opel Corsa-e bietet viel Reichweite und angenehme Platzverhältnisse. Das Interieur könnte moderner und frischer sein, genau wie das Infotainmentsystem.

Die Batterie sitzt im Unterboden und macht den Opel Corsa-e rund 300 kg schwerer.

TECHNISCHE DATEN

Leistung (kW/PS) 100/136

Drehmoment 0–100 km/h vmax (km/h) (Nm) (s) 260 8,1 150

Seat Mii electric

Reichweite Verbrauch (km) (kWh/100 km) 337 16,8

Preis: ab CHF 35’540.–

Autofahren ist so unkompliziert wie eine Sommerliebe. Man denkt nicht gross drüber nach, lässt es einfach geschehen und hat Spass dabei. Der Corsa-e legt zügig los und reagiert jederzeit spontan aufs Fahrpedal – im Sportmodus noch zackiger. In 8,1 Sekunden ist er auf 100, bis 150 km/h schnell lässt Opel ihn rennen. Geladen wird mit maximal 100 kW an Gleichstrom. An einer Wallbox oder einer öffentlichen Säule liegt der Höchstwert bei 11 kW. Die volle Ladung dauert somit gut fünf Stunden. Am Schnelllader geht es binnen 30 Minuten auf 80 Prozent. Der elektrische Corsa ist 4,06 Meter lang, genau wie der Corsa ohne «e». Fahrer und Beifahrer sitzen luftig genug. In Reihe zwei müssen Erwachsene auf ein bisschen Hilfe von Vordermann oder -frau hoffen, wenn die Knie nicht an der Rückseite der Sitze scheuern sollen. Der gut geformte Dachhimmel lässt oben hingegen viel Platz. Richtig toll: Das Handschuhfach im Corsa gehört zu den grössten in der Kleinwagenklasse.

Genug Platz für alle und alles In den Kofferraum passt auf den ersten Blick genauso viel wie beim

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Verbrenner-Corsa, doch zu den vollen 309 Litern Kofferraumvolumen fehlt der Platz unter dem Boden. So fasst der Stromer nur 267 Liter, die im Test von grossen Taschen für Ladekabel eingeschränkt werden. Wer zu Hause lädt, hat dieses Problem nicht. Maximal passen 1042 Liter ins Heck, die Rückbank fällt im Verhältnis 60 zu 40 um und bildet dann eine unschöne Stufe. Einen variablen Ladeboden gibt es nicht. Der Innenraum des Corsa-e wirkt etwas unruhig. Das ist typisch für Opel. Die Materialauswahl ist nicht unbedingt hübsch, aber gut verarbeitet. Hartplastik kommt nur in Kleinwagen-typischen Mengen vor. Glänzende Flächen sind zahlreicher und damit auch fettige Fingerabdrücke. Die Anzeigen und das Infotainmentsystem inklusive der Grafiken wirken etwas altbacken. Dafür gibt es einen digitalen Instrumententräger mit Sieben-Zoll-Diagonale serienmässig. Verkehrszeichenerkennung, City-Notbremsfunktion und Spurhalte-Assistent gibt es in jedem Corsa-e. Optional kommen ein Abstandstempomat ins Auto sowie ein aktiver Spurhalteassistent. Der Opel Corsa-e kostet ab 35’540 Franken. (ir)

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