Ausgabe 28 | 15. Juli 2021
Schweiz
Dolce Vita auf vier Rädern Bei Bedarf auch schnell: 620 PS sorgen für standesgemässen Vortrieb
Dass ein Ferrari italienische Emotionen weckt, ist keine Überraschung. Dass der Roma aber auch den eleganten Auftritt beherrscht, schon eher. Wie er den Spagat meistert, zeigte er auf einer Ausfahrt rund um Gstaad.
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RAN TURISMOS HABEN bei Ferrari eine lange Tradition. In diese Reihe berühmter Modelle reiht sich seit Ende 2020 auch der Ferrari Roma ein. In Gstaad konnten wir jetzt ausprobieren, wie der Italiener den Spagat aus sportlicher Gangart auf Pässen und elegantem Auftritt vor dem Luxushotel meistert.
620 Cavalli auf Wunsch ganz handzahm Mehr als genug Power bringt der Roma auf jeden Fall mit. Der 3,9-Liter-Achtzylinder leistet 620 PS. Damit geht’s in 3,4 Sekunden auf 100 km/h, theoretisch ist erst bei 320 km/h Schluss. Auf den Landstras sen im Berner Oberland durften wir das natürlich nicht ausprobieren,
dennoch zumindest nach der einen oder anderen Serpentine das Potenzial spüren und den Ferrari-Sound geniessen – auch wenn der Roma nicht mehr so jubilieren darf wie alte Ferraris, ist der Klang, denn die Auspuffrohre von sich geben, immer noch faszinierend. Je nachdem, auf welcher Stufe das Manettino gerade eingestellt ist, etwas mehr oder weniger. Fast noch beeindruckender ist aber, wie souverän der Roma die Rubrik Cruisen beherrscht. Selbst Tempo 50 im sechsten oder siebten Gang macht er ohne zu ruckeln klaglos mit, man kann sich ganz in den bequemen Sitzen fläzen und den Komfort geniessen. Und weil ein Gran Turismo nicht nur Kom-
Der Ferrari Roma ist ein klassischer Gran Turismo für Geniesser langer Strecken.
Der Ferrari Roma hat genug Platz für einen Urlaub zu zweit
Italienische Eleganz im Interieur
Ioniq 5: Mit Retro-Charme bereit für die Zukunft
S. 6
Das mondäne Gstaad ist die passende Location für den Ferrari Roma
fort, sondern auch genug Platz zumindest für einen ausgedehnten Trip zu zweit bieten muss, dürften die hinteren Sitze in Kombination mit dem 270 Liter grossen Kofferraum für die allermeisten Fälle reichen. Gross genug muss allerdings auch das Portemonnaie sein. Mindestens 231’000 Franken kostet es, das süsse Leben im Ferrari Roma zu geniessen. (ml)
Škoda Kodiaq: Mehr Emotion im RS-Modell
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AUDI A4 DAUERTEST
Auftakt zum grossen Audi A4 Dauertest Im Hause mit den vier Ringen ist er seit Jahren der Bestseller und auch über die Grenzen Ingolstadts hinaus gehört er zu den meistverkauften Kombis der Mittelklasse: der Audi A4. Jetzt tritt er zum grossen AUTO BILD Schweiz Dauertest an.
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OHE PREISE SCHÜREN hohe Erwartungen: Wer einen Premiumkombi aus dem VWKonzern will, greift mit grosser Wahrscheinlichkeit zu den vier Ringen. Allein deshalb wird das Wort «Mittelklasse» dem Audi A4 Avant 40 TDI S line Attraction – unserem neuen Dauertester – nicht wirklich gerecht. Klar, rein formal gehört er in dieses Segment, aber auch der Preis von 67’730 Franken macht deutlich: Der Allrad-Kombi sollte zu Höherem konzipiert sein (Basispreis: 61’100 Franken).
Grundsolide und elegant sportlich Dabei weckt unser daytonagrauer A4 rein äusserlich kaum Emotionen. Vielmehr wirkt der Ingolstädter grundsolide und fährt dank neuer Linienführung und weitmaschigem Wabengittergrill mit einer eleganten Sportlichkeit vor. Wichtiger als das Aussehen sind ohnehin die inneren Werte, oder? Und hier zeigt sich unser Begleiter von der besten Seite: Feinabgestimmte Farb- und Materialwahl trifft auf intuitives Infotainmentsystem. Neu übernehmen
Die Höchstgeschwindigkeit des Selbstzünders liegt bei 210 km/h
Bord, kommunizieren es aber nicht, weil der erweiterte Segelbetrieb unterdessen zur Selbstverständlichkeit zählt.
Touchscreen und Sprachsteuerung die Funktionen des «bewährten» Dreh-Drück-Stellers – das funktioniert tadellos, findet bei Haptik-Fetischisten aber nur wenig Anklang. Diese kommen dafür bei der Klimatisierungs- und Fahrprofilsteuerung dank richtigen Tasten auf ihre Kosten – klick, klick, danke!
Mit der Strecke: St. Gallen – Genf und zurück (716 km am selben Tag) lernten wir die Qualitäten des A4 schon früh kennen und schätzen.
Das volldigitale MMI-Bediensystem bietet Benutzererlebnis wie ein modernes Smartphone
Prognose: redaktionsintern gefragt So souverän wie selbstverständlich fühlen sich die Autobahnkilometer in unserem A4 an – auch nach dreistündiger Fahrt! Die Geräuschkulisse ist auf sehr niedrigem Niveau: Abroll- und Windgeräusche sind kaum auszumachen. Die Fahrstabilität und Lenkpräzision ist extrem hoch, die Sitzposition in den 490 Franken teuren Sportsitzen jeden Rappen wert. Dazu kommt der erfreulich tiefe Durchschnittsverbrauch von 5,6 Liter Diesel auf 100 Kilometer. Die Abgase werden beim Ausstoss durch die AdBlue-Zugabe «entgiftet». Es scheint als hätte Audi nie vergessen, worauf es bei Kombis besagter Klasse ankommt und der neue Dauertester dürfte redaktionsintern wohl gefragter sein als üblich. (fs)
Mild-Hybrid-System zum Segeln Unter der langgezogenen Motorhaube verbirgt sich das Herzstück unseres Begleiters: das 2,0-LiterDieselaggregat mit 7-Gang-DirektSchaltgetriebe S tronic und 204 PS. Dazu kommt das seit Ende 2020 jeder A4-Motorisierung zur Seite gestellte Mild-Hybrid-System auf 12 VoltBasis. Bedeutet: Eine vergrösserte Lichtmaschine funktioniert als Riemenstarter-Generator und versorgt die Kurbelwelle mit rund 3 Kilowatt Leistung. Das ist nicht viel, aber immerhin. Viele andere Hersteller haben besagtes System ebenfalls an
TECHNISCHE DATEN Zylinder 4
Schweiz
2
Hubraum (ccm) 1968
Leistung Drehmoment (kW/PS) (Nm) 150/204 400
Audi A4 Avant 40 TDI S line Attraction
Getriebe 7 (A)
0–100 km/h vmax (km/h) (s) 7,1 210
Verbrauch CO2-Ausstoss (l/100 km) (g/km) 5,7 149
Preis: ab CHF 61’100.–
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NEWS&FACTS 28/21
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LEXUS LC 500 CABRIOLET
Liebe auf den zweiten Blick Da die erste Testfahrt letzten Herbst kürzer ausfiel als geplant, bat das Lexus LC 500 Cabriolet nochmals zum Rendez-vous – wir konnten der Verlockung nicht widerstehen.
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AUM STAND DAS Lexus LC 500 Cabriolet letzten Herbst bei uns in der Redaktion – war es auch schon wieder weg. Lexus Markenbotschafter Seven benötigte den Wagen für ein Fotoshooting. Kein Wunder, schliesslich wollte das Designteam mit dem LC 500 Cabriolet das schönste Cabrio der Welt entwerfen – sowohl mit offenem als auch mit geschlossenem Dach.
Schöne Offenbarung Da unsere erste Testfahrt damals bei regnerischem Herbstwetter stattgefunden hatte, wollten wir uns jetzt bei frühlingshaften Temperaturen selbst von der Oben-ohne-Optik überzeugen: Rund 15 Sekunden vergehen, ehe unser Urteil steht. So lange dauert es, bis der LC 500 seine vierlagige Stoffhaube im Heck versenkt und wir den Hut ziehen. Ja, dieses Cabriolet
Ein solch graziles Cabriolet mit einem derart archaischen Aggregat wird’s in Zukunft kaum noch geben. Wir sagen: zugreifen! Man kann sich kaum sattsehen und -hören – ein fahrendes Kunstwerk für Augen und Ohren! Die Bedienung des Infotainmentsystems mit seinem hibbeligen Touchpad kostet leider einige Nerven.
ist eine Offenbarung! Die Optik orientiert sich am 2019 vorausgeeilten Coupé, wobei die Windschutzscheibe etwas flacher verbaut sowie das Heck dezent angehoben wurde. Um dem Mehrgewicht der Open-AirAusgabe Rechnung zu tragen, wurde die Karosseriesteifigkeit samt Hinterradaufhängung zusätzlich verstärkt, schliesslich ist das LC 500 Cabriolet mit 2055 Kilogramm ein ziemlicher Brocken. Schwer beeindruckt sind wir auch vom Innenraum. Verarbeitung und Haptik spielen auf Champions-League-Niveau, das war schon beim Coupé so. Geblieben sind leider die beiden «Hörner» oberhalb der Armaturen sowie die umständliche Bedienung des Infotainmentsystems via Touchpad. Lexus will seine Kunden nicht nur optisch, sondern auch klimatisch verwöhnen. Ein komplexes System sorgt für eine optimale Temperierung mittels automatischer Steuerung von Klimaanlage, Sitz-, Nacken- und Lenkradheizung. Damit auch die Akustik nicht zu kurz
kommt, wird das Ansauggeräusch des Motors mittels Soundgenerator verstärkt.
Gran Turismo für Geniesser Zu überhören ist der 5,0-Liter-V8 aber ohnehin nicht. 464 PS sowie 530 Nm sendet das Aggregat an die Hinterachse – dumpfes Grollen inklusive. Für pubertäre Fehlzündungen ist sich das Lexus-Cabrio zum Glück zu fein. Krachen liessen wir es ohnehin selten, obwohl man könnte: in 4,7 Sekunden auf Tempo 100 ist durchaus eine Ansage, ebenso die V-max von 270 km/h. Bögen nimmt der 2-Tönner lieber gemächlich, da die Charakteristik eher an ein US-Muscle-Car als an einen reinen Sportwagen erinnert. Geniesser fahren den Gran Turismo mit seiner 10-Gang-Automatik übrigens auf Höhe des Normverbrauchs (11,6 Liter auf 100 Kilometer) – jedoch maximal zu zweit. Auf die Rückbank passt höchstens ein dickes Portemonnaie – bei einem Basispreis von 140’600 Franken durchaus angebracht. (rk)
TECHNISCHE DATEN
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NEWS&FACTS 28/21
Zylinder
Hubraum (ccm)
8
4969
Lexus LC 500 Cabriolet
Leistung Drehmoment (kW/PS) (Nm) 341/464
530
Getriebe 10 (A)
0–100 km/h vmax (km/h) (s) 4,7
270
Verbrauch CO2-Ausstoss (l/100 km) (g/km) 11,6
262
Preis: ab CHF 140’600.–
PORSCHE 911 TARGA 4S
Summer Feelings Das Dach öffnet sich in 19 Sekunden
Der Porsche 911 Targa trägt seinen Namen zu Ehren der Targa Florio, dem berühmten Bergrennen Siziliens. Wir gingen mit der aktuellen Generation auf Testfahrt – nicht auf der Mittelmeer-Insel, sondern durch Bayern und die Schweiz.
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ER 911ER IST der Inbegriff der Marke Porsche. Seit 1963 bauen die Zuffenhausener den Sportwagen, mittlerweile in unzähligen Varianten und Motorisierungen. Eine der langlebigsten Versionen und für viele die schönste ist der Targa. Sein Name geht zurück auf die Targa Florio, bei der Porsche zahlreiche Erfolge feierte. Und so steht heute Targa für jene 911er, die über einen breiten Bügel, ein bewegliches Dachteil über den Vordersitzen und eine umlaufende Heckscheibe verfügen. Das Beste: In nur 19 Sekunden wird aus einem Coupé auf Knopfdruck ein Elfer, der nur noch den Himmel, aber kein Dach mehr über sich hat.
Offener Genuss mit 450 PS Im Gegensatz zu einem klassischen Cabrio kann man zwar die Sonne und den Fahrtwind geniessen, sitzt
Der Targa ist der ideale Elfer, wenn man sich nicht zwischen Coupé und Cabrio entscheiden will. Es ist immer wieder faszinierend, wie der 911er von Generation zu Generation noch besser wird. Über 200ʼ000 Franken sind und bleiben trotz aller Perfektion sehr viel Geld.
Elfer in seiner schönsten Form: der Porsche 911 Targa
Im Interieur erwarten PorscheKenner ebenfalls keine Experimente, sondern hervorragende und bequeme Sportsitze, ein modernes Infotainmentsystem und der klassische, mittig platzierte Drehzahlmesser. Allerdings lassen sich die Zuffenhausener so viel Technik auch gut bezahlen. Mindestens 177’900 Franken kostet der Targa schon in der Basis. Stattet man den Targa so gut wie unseren Testwagen aus, fällt sogar die 200’000-Franken-Marke. (ml)
aber selbst bei hohem Tempo immer noch gut geschützt, so dass man genauso auf Autobahnen offen fahren kann. Auch auf deutschen: Hier lässt sich erleben, wie der 450 PS starke Elfer nach 3,6 Sekunden bereits die 100-km/h-Marke knackt und dann je nach Verkehr bis zu 304 km/h schnell wird. Das ist zwar eher Theorie, doch auch weit jenseits von 120 km/h wird der Targa nicht überdurchschnittlich laut oder luftig. Noch mehr Spass macht der Targa aber auf kurvigen Strassen. Die Doppelkupplung hat immer den richtigen Gang parat, der Allradantrieb sorgt für Grip beim Herausbeschleunigen aus Serpentinen, die Lenkung führt das Auto präzise genau dorthin, wo der Fahrer will und die Hinterradlenkung lässt den Targa mit einem Tempo um Kurven flitzen, die seinem Rennstrecken-Namen zu aller Ehre gereicht. Wer dann voll in die Eisen muss, kann sich auf knallhart zupackende Bremsen verlassen.
Klassisches Porsche-Cockpit
TECHNISCHE DATEN Zylinder 6
Hubraum (ccm) 2981
Leistung Drehmoment (kW/PS) (Nm) 331/450 530
Porsche 911 Targa 4S
Getriebe 7 (A)
0–100 km/h vmax (km/h) (s) 3,6 304
Verbrauch CO2-Ausstoss (l/100 km) (g/km) 9,9 227
Preis: ab CHF 177’900.– 28/21 NEWS&FACTS
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IONIQ 5 / NISSAN QASHQAI
Mit Retro-Charme bereit für die Zukunft Lange hatʼs gedauert, doch das Warten hat sich gelohnt. Der Ioniq 5 von Hyundai ist ein Elektro-Auto, das optisch auffällt und technisch begeistert.
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WAR WAREN DIE KOREANER beim Thema alternative Antriebe immer schon vorne mit dabei, doch mit dem Ioniq 5 schlägt Hyundai ein neues Kapitel auf – und das beginnt bereits bei der Optik. Der Ioniq 5 ist ein absoluter Eyecatcher. Der kantige Auftritt, die unübersehbaren Linien und die grossen Räder verströmen pure Klarheit. Kitsch oder Schnickschnack sucht man vergebens. Das auffällige Design erinnert an das legendäre «Pony Car» von Hyundai aus den Siebzigerjahren – und dieser Retro-Charme ist schlichtweg cool. Ein Highlight sind die Lichtsignaturen vorne und hinten. Die pixelhaften LED-Front- und Heckleuchten erinnern an Computerspiele aus den Achtzigerjahren und tanzen im gängigen SUVLichtereinheitsbrei definitiv aus der Reihe. Ein Wohnzimmer auf vier Rädern Auch im Innern geht Hyundai neue Wege: Geräumig sind zwar alle dezidierten Elektroautos, und bei drei Meter Radstand und 4,64 Meter Länge ist das für den Ioniq 5 erst recht keine Überraschung. Doch darüber hinaus ist er auch äusserst wohnlich eingerichtet und wirkt innen eher wie ein Wohnzimmer als ein Auto: Die Sitze
sind eher Sessel, die Rückbank erinnert an ein Sofa und das Armaturenbrett sieht aus wie ein Sideboard, auf dem jemand einen digitalen Bilderrahmen für die wichtigsten Anzeigen abgestellt hat. Sogar eine kleine Pinnwand haben Der Ioniq 5 die Koreaner dort noch integriert. ist auch eine Das Fahren selbst ist im Ioniq 5 wie bei fast Powerbank auf allen E-Autos eher unspektakulär. Er fährt leise Rädern. und beschleunigt linear. Das hohe Gewicht von gut zwei Tonnen, der tiefe Schwerpunkt und der lange Radstand sorgen für ein ruhiges Reisen. Und mit der Videoprojektion auf dem Bildschirm und seinem kleinen Wendekreis wird der Riese auch Mit einem auffälligen in der Stadt vergleichsweise handlich. Auch sonst Design und innovati- tut Hyundai viel für die Entspannung hinter dem ver Technik will der Ioniq 5 von Hyundai durchstarten
Lenkrad, regelt die Rekuperation automatisch und installiert einen Autobahn-Assistenten, der neben der Abstandsregelung und der Spurführung sogar das Überholen übernimmt, sobald der Fahrer mal den Blinker angetippt hat. Schnelladen dank 800-Volt-Technik Zur Markteinführung im August stehen verschiedene Antriebskonzepte zur Auswahl: Es gibt je zwei unterschiedliche Versionen mit Allrad- und Heckantrieb, sodass die Koreaner ein Leistungsspektrum von 125 kW/170 PS bis 225 kW/306 PS abdecken. Elektronisch immer auf 185 km/h beschränkt, erreicht der Ioniq 5 die 100erMarke aus dem Stand in bestenfalls 5,2 Sekunden. Auch bei der Batterie gibt es zwei Optionen mit 58 oder 72,6 kWh, womit Normreichweiten von bis zu 480 Kilometer möglich sind. Ein weiteres Highlight: Der Ioniq 5 kann dank 800-Volt-Architektur so schnell laden wie kein anderes Modell in diesem Segment. In 18 Minuten lädt der Crossover von zehn auf 80 Prozent Akkuleistung. Oder anders gesagt: in fünf Minuten saugt der Stromer bis zu 100 Kilometer Reichweite. Und zum Schluss noch ein Gimmick: Die Ladebuchse des Ioniq 5 kann mittels Adapter zur Steckdose umfunktioniert werden – so verwandelt man den Ioniq 5 in die grösste Powerbank auf vier Rädern. Der Ioniq 5 kann ab sofort bestellt werden und kostet ab 44ʼ900 Franken. (ir)
Eine unerwartete Erfolgsgeschichte Als der Qashqai vor 14 Jahren in Europa startete, war niemandem klar, dass das SUV bald zum wichtigsten Modell von Nissan werden würde. Der neue Qashqai bringt frische Talente mit, der Diesel fällt weg, eine e-Power-Version folgt.
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AS FÜR ANTRIEBE bringt der Japaner denn zum Start mit? Benziner, die auf Mild-Hybrid-Unterstützung setzen. Dabei handelt es sich immer um einen 1,3 Liter grossen Vierzylinder, der das recht knappe Leistungsspektrum von 140 bis 158 PS abdeckt. Die Vorteile der stärkeren Konfiguration liegen weniger in der schieren Leistung. Eher darin, dass die CVT-Automatik Xtronic und auch der Allradantrieb nur damit zu haben sind. SUVs mit wichtigem Stellenwert Kurz zum bisherigen Erfolg des Nissan Qashqai: Von den ersten beiden Generationen (ab 2007 bzw. 2013) sind weltweit bisher fünf Millionen Fahrzeuge verkauft worden. Von Nissan hören wir, dass sich zu Beginn niemand vorstellen hätte können, dass sich das Modell zu so einem Dauerbrenner entwickeln würde. Bei der letztes Jahr mit dem Juke begonnenen Erneuerung der Palette kommt nun der Qashqai dran, 2022 folgt dann der X-Trail. Man merkt: Das Kapitel SUV bzw. Crossover hat einen wichtigen Stellenwert bei Nissan. Nimmt man dann noch den Arya hinzu,
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NEWS&FACTS 28/21
Der neue Nissan Qashqai ist deutlich markanter und sportlicher.
spannt man den Bogen zu Thematik Nummer 2: Elektrifizierung. Bis 2023 sollen 75 Prozent der Nissan-Modelle elektrifiziert sein. Das betrifft auch den Qashqai über die Mild-Hybrid-Technik hinaus: Es folgt eine Variante namens e-Power, wo sich ein 140 kW starker Elektromotor auf einen 1,5-Liter-Benziner zum Laden der Batterie verlässt. In Japan ist diese Technologie, bei der nie ein direkter Antrieb der Räder durch den Verbrenner stattfindet, schon im Nissan Note im Einsatz. So sehr sich die frühen Marketingvideos mit dem Qashqai im überdimensionalen Skatepark um Coolness bemüht haben, so brav und praktisch blieb der Japaner im Alltag. Mit der neuen Plattform und dem kantigeren Design
wird er nun deutlich markanter und sogar etwas sportlicher. Bei uns unwesentlich, aber: Erstmals wird sogar die 200-km/h-Schwelle übersprungen. Viel wichtiger: Es wurde spürbar am verbindlicheren Lenkgefühl und an der Geräuschdämmung gearbeitet. Zu den neuen Tugenden zählen top Connectivity-Funktionen, darunter sogar Home-to-Car-Steuerung über Alexa, Tür-zu-Tür-Navigation, remote ver- und entriegeln oder, nicht unspannend für Firmen: Zonen- bzw. Geschwindigkeitsalarme. Wird ein bestimmter Bereich verlassen oder das festgesetzte Tempo überschritten, informiert die App. Bei der Version Tekna+ hält mit BoseSound, Nappaleder und Massagesitzen echter Luxus Einzug, optional gibt es da 20-Zöller und Zweifarben-Lack. (sk)
ŠKODA KODIAQ/RENAULT ARKANA
Feinschliff fürs Flaggschiff Rund vier Jahre nach seiner Markteinführung präsentiert Škoda den aufgefrischten Kodiaq. AUTO BILD Schweiz hat das tschechische SUV-Flaggschiff am Fusse des Mont Blanc getestet.
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IT AUFGEFRISCHTER FRONT, höherer Motorhaube, dezenten Offroad-Elementen und hexagonalem Grill versprüht der Kodiaq mehr SUV-Attitude als noch sein Vorgänger. Zum feineren Stift griffen die Designer hingegen bei den LED-Frontscheinwerfern. Diese sind optional erstmals mit Voll-LED-MatrixTechnologie erhältlich. Ausserdem schrauben die Tschechen neu bis zu 20 Zoll grosse Leichtmetallräder an ihr Flaggschiff.
Im RS-Modell arbeitet neu ein standesgemäs ser Benziner mit 245 PS.
Für die Schweiz nur mit Allrad Gebaut wird der Kodiaq übrigens im KvasinyWerk. In dessen Motorengestell finden sich zwei 2,0-TDI-Dieselmotoren mit 150 sowie 200 PS und drei Benziner. Wobei der 1.5 TSI mit 150 PS und Frontantrieb in der Schweiz nicht erhältlich sein
wird. Den 2.0 TSI gibt es mit 190 sowie 245 PS im KODIAQ RS, immer in Verbindung mit Allrad und DSG. Neben dieser Sport-Variante bietet Škoda das auf Wunsch mit bis zu sieben Sitzen ausgestattete SUV auch in den Ausstattungslinien Ambition und Style sowie als Sportline und L&K an. Hämmern statt nageln Getestet haben wir sämtliche Aggregate. Das Fazit: Der 1,5-Liter-TSI-Variante brauchen wir nicht nachzutrauern und auch den 150 PS im kleinen
Selbstzünder scheinen die über 1500 Kilo teilweise zu viel zu sein. Nicht so dem 200-PS-Selbstzünder: Dieser beschleunigt kraftvoll und überzeugt insbesondere auf der Autobahn durch extrem ruhiges Fahrverhalten bei einem Verbrauch von 6,7 Litern auf 100 Kilometer. Mehr Sprit benötigt der RS-Kodiaq – er macht dafür aber auch mehr Spass. Nicht zuletzt weil die Ingenieure den bis dato nagelnden Biturbo-Diesel verbannten und jetzt auf den emotional hämmernden Benziner setzen. (fs)
In der Ausstattungslinie Ambition gibt’s den Kodiaq ab 44’480 Franken
Der doppelte Hybrid SUV/Coupé und Benziner/Elektromotor – der Renault Arkana ist sowohl in der Karosserieform als auch beim Antrieb ein Hybrid.
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IE IDEE, EINEM SUV ein Coupéheck zu verpassen, ist nicht neu. Audi mit Q3/ Q5 Sportback, BMW mit X4/X6 und Mercedes-Benz mit GLC/GLE Coupé haben dies in der Premiumklasse bereits getan. Bei den budgetfreundlicheren Kompakt-SUV ist der Renault Arkana allerdings ein Pionier. Mit 4,57 Meter Länge positioniert er sich zwischen Kadjar und Koleos. Trotz abfallenden Dachs ist das Raumangebot im Fond grosszügig. Erst Menschen ab 1,90 Meter berühren mit dem Kopf das Dach. Mit 513 Litern Fassungsvermögen ist der Kofferraum sogar grösser als jener des Kadjar.
Nach der Premiumklasse sind SUV-Coupés jetzt auch eine Liga tiefer in Mode.
Technik aus der Formel 1 Der Renault Arkana ist vorerst mit zwei Motorisierungen lieferbar, beide hybrid. Der TCe 140 mit 1,3-Liter-Benziner und 12-V-Microhybrid leistet 140 PS und soll im Schnitt 5,7 l/100 km verbrauchen. Der E-TECH 145 ist ein Vollhybrid, bestehend aus einem 1,6-Liter grossen Benziner mit 94 PS und zwei Elektromotoren mit 49 beziehungsweise 20 PS, gekoppelt an eine 1,2-kWh-Batterie. Die Systemleistung beträgt 145 PS, den Durchschnittsverbrauch gibt Renault mit 4,9 l/100 km an. Das Multimodegetriebe des E-TECH kommt ohne Kupplung aus und optimiert den Kraftfluss der drei Aggregate so, dass der energetisch optimale Wirkungsgrad erreicht wird. Diese Technologie stammt aus der Formel 1.
Komfort statt Sport Auf den ersten Probefahrten hat sich der E-TECH als die dynamischere Alternative erwiesen, trotz nur 5 PS mehr und auf dem Papier schlechteren Fahrleistungen (0 bis 100 km/h in 10,8 statt 9,8 Sekunden). Das liegt daran, dass der Vollhybrid stets elektrisch losfährt und so vom E-Punch profitiert. Der TCe gönnt sich eine Gedenksekunde, bevor es losgeht. Sportler sind aber beide nicht. Das Fahrwerk ist komfortbetont abgestimmt und die Lenkung etwas zu wenig Rückmeldung bietend. Der Renault Arkana ist als TCe 140 und E-TECH ab sofort erhältlich – in drei Ausstattungsvarianten und ausschliesslich mit Frontantrieb. Die Preisspanne reicht von 31ʼ800 bis 38ʼ500 Franken. Ab Oktober ist das französische SUV-Coupé auch als stärkerer Microhybrid TCe 160 lieferbar. (mb)
Der Renault Arkana ist das Coupé im Kompakt-SUVSegment 28/21 NEWS&FACTS
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