AUTO BILD Schweiz 36/2021

Page 1

Ausgabe 36 | 9. September 2021

Italienische Legenden in St. Moritz Bild: David Tschudy

Schweiz

Seltene Schönheit: Ferrari F50 in gelb

Ende August fand bereits zum zehnten Mal die Passione Engadina statt. Für die Jubiläumsausgabe waren wieder über 100 exklusive Oldtimer und Sportwagen nach St. Moritz gekommen.

D

ASS DIE FASZINATION für klassische Automobile immer mehr Menschen in ihren Bann zieht, bewies die diesjährige Passione Engadina eindrücklich. Über 100 der schönsten und seltensten italienischen Automobile der letzten Jahrzehnte waren nach St. Moritz gekommen, um vor der

herrlichen Kulisse der Alpenmetropole von den Zuschauern bestaunt zu werden. Ehrengast der diesjährigen Ausgabe war Ferrari. Mehr als 30 der nicht nur roten Renner aus Maranello waren mit dabei, viele davon dank Supercar-Händler Ronnie Kessel, der seit der ersten Ausgabe

Ferrari 250 California Spider

Über 100 Autos nahmen an der 10. Passione Engadina teil. Ein Ferrari F40 verfolgt einen Ferrari 288 GTO

Hyundai Tucson Komfortabel und zuverlässig

als Hauptsponsor der Passione Engadina engagiert ist. Das absolute Highlight und der heilige Gral für alle Ferrari-Sammler war zweifelsohne ein Ferrari 250 (330) GTO, der allerdings «nur» statisch beim Galadinner dabei war. Das teuerste Auto der Welt brachte bei Auktionen schon Preise zwischen 50 und 70 Millionen Dollar ein. weiter Seite 2

S. 3

Le Mans Sieger der Herzen

S. 4


PASSIONE ENGADINA

Italienische Legenden in St. Moritz

Weil aber Diskretion bei vielen Sammlern zum guten Ton gehört und es auch davon abhängt, ob gerade zwei Sammler ein Auto unbedingt wollen, sind diese Werte natürlich nur als Schätzung und nicht als sakrosankt zu bewerten. Ebenfalls von zeitloser Schönheit und das wohl teuerste Auto, das an der Rallye durch die Bündner Bergwelt mitfuhr, dürfte dieses Jahr wohl ein Ferrari 250 California Spyder der «Turning Wheel Collection» der Ostschweizer Unternehmerfamilie Stieger gewesen sein. Schon Alain Delon fuhr in den Sechziger Jahren den offenen Zweitürer aus Maranello, heute werden ja nach Zustand und Vorbesitzer zweistellige Millionenbeträge für den Italiener bezahlt. Ebenso spektakulär und teuer war eine weitere Rarität mit dem «Springenden Pferd» im Logo, nämlich ein Ferrari Daytona 365 Competizione, betreut vom bekannten Schweizer Klassik- und Rennexperten Edi Wyss Engineering. Nur 15 Mal wurde das Wettbewerbsfahrzeug des

Schweiz

2

Der Ferrari Daytona Competizione wurde nur 15 Mal gebaut

Ein Wochenende lang war St. Moritz das Zentrum der Sportwagenund Klassikwelt.

Der Kimera Automobili EV 037 ist eine Hommage an den Lancia Rally 037

Daytona gebaut, das seinen Namen der Legende nach einem Dreifachsieg beim Klassiker in den USA verdankt. Noch heute verlangt das Auto dem Piloten beim Fahren alles ab, dennoch sind Sammler bereit, 6,5 Millionen (oder mehr) auf den Tisch zu legen, wenn ein solcher Daytona auf den Markt kommt. In dieser Liga dürfte sich auch der Alfa Romeo 6C 2500 SS des bekannten italienischen Alfa-RomeoSammlers Corrado Lopresto bewegen. Für ihn gehört der elegante schwarze Klassiker aus den Vierzigern zu den schönsten Oldtimern aller Zeiten. Mindestens ebenso berühmt ist der Schweizer Oldtimer-

Sammler Albert Spiess. Obschon er vor allem für seine Lamborghiniund Aston-Martin-Kollektion bekannt ist, nahm er für diesen Anlass einen gelben Ferrari F50 aus seiner Garage. Aber auch neuere Modelle der Kategorie «Kessel Tribute» (so hiess die Kategorie der neuen Sportwagen an der Rallye) zogen die Blicke auf sich. So waren gleich zwei Ferrari Monza SP2 dabei. Die ehemaligen Rallye-Fahrer Luca und Andrea Betti präsentierten ihre Neuinterpretation des legendären Lancia Delta Evo 1 mit dem Namen «Kimera Automobili EV0 37». Unter den Piloten waren allgemein einige bekannte Namen dabei. So fuhr Simona De Silvestro mit einem Alfa Romeo Montreal mit, der zweimalige Weltmeister Miki Biasion war ebenfalls mit dabei sowie Christian Geistdörfer, der mit Rennfahrerlegende Walter Röhrl lange Zeit Rennen fuhr. An der Passione Engadina stand allerdings nicht die Geschwindigkeit im Mittelpunkt, sondern die Leidenschaft für italienische Oldtimer. Und so werden die Teilnehmer auch nächstes Jahr wieder ins Engadin pilgern, wenn die Passione Engadina ruft. (ml)

IMPRESSUM AUTO BILD Schweiz, A&W Verlag AG • Riedstrasse 10 • 8953 Dietikon • Telefon: 043 499 18 99 • E-Mail: redaktion@autobild.ch • Geschäftsleitung: Giuseppe Cucchiara (Geschäftsführer) Anzeigen: Jasmin Eichner (Verkaufsleitung), Juan Doval • Anzeigenadministration: Natalie Amrein • Redaktion: Michael Lusk (ml; Chefredaktor, verantwortlich für den Inhalt), Isabelle Riederer (ir), Rafael Künzle (rk), Mario Borri (mb), Fabio Simeon (fs) • Freie Mitarbeiter: Simon Tottoli (st), Philipp Aeberli (pa) • Layout: Skender Hajdari • Abonnementservice: AUTO BILD Abobetreuung Brieffach 5530 • 10867 Berlin • Telefon: +49 40 3339-1403 • Der Preis für das Jahresabo mit wöchentlichem Schweiz-Extra NEWS & FACTS beträgt 198,90 Euro.

NEWS&FACTS 36/21


HYUNDAI TUCSON DAUERTEST

Komfortabel und zuverlässig integrierte Scheibenwischer, das LED-Lichtband, das sich quer über die gesamte Heckpartie zieht, sowie das Firmenlogo, das im Glas der Heckscheibe eingelassen ist – ein absolutes Novum weltweit. (ir)

Vier Monate lang stand der Hyundai Tucson als Dauertester im Einsatz von AUTO BILD Schweiz. Der Koreaner erwies sich während dieser Zeit als komfortabler und zuverlässiger Begleiter.

Fahrverhalten

Technik

Das Cockpit des neuen Hyun­dai Tucson ist volldigital. Prägendes Element ist der 10,25 Zoll grosse Touchscreen fürs Infotainment­ system. Allerdings gibt es so viele Menüpunkte, dass man besser anhält, um das Auto zu bedienen, beziehungsweise die Einstellungen vor der Abfahrt vornimmt. Vorbildlich aber: Für die wichtigsten Funktionen wie Lautstärke oder Temperatur sind immer noch fixe Tasten vorhanden. Die Antriebseinheit des Dauertestwagens setzt sich aus einem 1,6-Liter-Turbobenziner und einem 48-V-Mildhybrid-System zusammen. Die Systemleistung beträgt 180 PS. Damit ist der knapp 1,7 Tonnen schwere Wagen souverän motorisiert. Ausserdem gibt es Allradantrieb und ein 7-Gang-Doppelkupplungsgetriebe. (mb)

Der Hyundai Tucson war ein beliebter Begleiter während des viermonatigen Dauertests.

Design

Platzangebot

Platzmangel im Tucson? Hatten wir während unseres Dauertests nie. Aussen kompakt (4,5 Meter lang), schluckt unser Testwagen bis zu 1756 Liter Gepäck. Dank der hohen und breiten Öffnung und der niedrigen Ladekannte ist der Kofferraum einfach zu beladen.

Bei aufrechter Rückbank (im Verhältnis 4:2:4 umklappbar) schluckt das Fahrzeug noch immer beachtliche 577 Liter. Im Fond sitzen selbst Personen bis zu einer Körpergrösse von 1,9 Metern bequem. Ebenfalls bequem gondeln Fahrer und Beifahrer – somit dürfen wir dem Tucson in Sachen Platzangebot ein gutes Zeugnis ausstellen. (rk)

Der Hyundai Tucson war vier Monate ein beliebter Begleiter.

Der Hyundai Tucson ist alles andere als zurückhaltend. Scharfe Kanten, sportliche Linien und dynamische Konturen. Egal, ob Frontgrill, Heckpartie oder Seitenansicht – das SUV aus Korea fällt auf. Zu den optischen Highlights gehört allen voran der Kühlergrill mit den integrierten Tagfahrlichtern. Bei ausgeschalteter Zündung verschmelzen diese quasi unsichtbar mit dem Kühlergrill. Sobald der Motor eingeschaltet wird, erstrahlen die Tagfahrlichter und geben dem kompakten SUV mit ihrer vertikalen Anordnung ein völlig neues Gesicht. Hingucker sind auch der im Heckspoiler

Der Tucson ist mehr der Gleiter als der Sprinter. Mit seinen 180 PS unter der Haube schafft er den Sprint auf Tempo 100 bei Bedarf zwar in 7 Sekunden, seine eigentliche Stärke ist aber das Cruisen im Eco-Modus, sogar mit den 19-Zoll-Reifen an unserem Testwagen. So gefahren, kann er seinen Komfort voll ausspielen, die adaptive Federung lässt ihn schon fast über den Asphalt schweben, was unter dem Strich auch dem Verbrauch zugutekommt. Massgebenden Anteil daran hat das adaptive Fahrwerk, das seine Abstimmung automatisch an die Fahrweise und den Zustand der Strasse anpasst. (ml) Verbrauch

Hyundai gibt für den 180 PS starken Dauertester einen WLTP-Normverbrauch von 7,2 Litern an. Unser 1.6-T-GDI48-V-Hybrid-Aggregat wich im Praxistest jedoch vom angegebenen Wert ab – mal mehr, mal weniger. Wer zum Beispiel im Sport-Modus und mit Bleifuss erzwingen will, wofür der Crossover nicht angedacht ist, kriegt die Quittung in Form von bis zu 12 Litern Durchschnittsverbrauch auf 100 Kilometer. Im EcoMode herrschen dagegen stimmigere Fahreinstellungen, vor allem fällt aber der Spritverbrauch mit 7,4 Litern auf 100 Kilometer wesentlich moderater aus. Unser Bordcomputer zeigt nach über 5000 gefahrenen Kilometern einen durchschnittlichen Verbrauch von 7,8 Litern an. (fs)

36/21 NEWS&FACTS

3


ALPINE

Sieger der Herzen Schon vor dem Le-Mans-Start bot Alpine den Fans an einer Parade grandiose Action

Die 24 Stunden von Le Mans gehören zu den legendärsten Rennen überhaupt: Action, Volksfest-Stimmung und Spannung bis zur letzten Runde inklusive. 2021 holte sich zwar wie erwartet das Toyota-Duo den Gesamtsieg. Sieger der Herzen war aber vor den 50‘000 Fans, die wieder zugelassen waren, das französische Alpine-Team mit der Nummer 36 auf Rang 3.

R

UND UM DAS 24-StundenRennen von Le Mans ranken sich unzählige Mythen. Nicht umsonst haben es schon viele Rennfahrer so auf den Punkt gebracht: «Le Mans gewinnst du nicht, Le Mans lässt dich gewinnen.» Und so passierte es auch dieses Jahr wieder in der Kategorie LMP2, als das Auto mit Robert Kubica in der allerletzten Runde stehen blieb und den sichergeglaubten Sieg noch abgeben musste.

Hypercars: Toyota erster Sieger In der neuen Königsklasse – die Hypercars treten heuer erstmals in die Fussstapfen der LMP1-Kategorie – ging das Toyota-Duo mit der Startnummer 7 und 8 als haushoher Favorit auf den vierten Sieg in Folge ins Rennen. Von Anfang an dominierte das japanische Duo das Geschehen, liess im Duell «David gegen Goliath» seinen Herausforderern Alpine 4

NEWS&FACTS 36/21

und Glickenhaus nie wirklich eine Chance. Ausserdem gelang es dem Toyota mit der Startnummer 7 endlich, seine Pechsträhne zu beenden und vor dem Schwesterauto die schwarz-weiss-karierte Flagge zu passieren.

Erstmals gingen 2021 die neuen Hypercars in Le Mans an den Start.

Le Mans wieder mit Fans Nachdem das Rennen 2020 noch vor leeren Rängen stattgefunden hatte, waren dieses Jahr immerhin 50’000 Zuschauer wieder zugelassen – ein Fünftel der Fans, die sonst den Langstrecken-Klassiker zum grossen Volksfest machen. Umso mehr fieberten die anwesenden

Zuschauer mit ihrem «Heimteam», der Alpine mit der Nummer 36, mit. Schliesslich haben die Franzosen eine lange Motorsport-Tradition. Das bekannteste Fahrzeug der Marke Alpine ist der Alpine A110 Berlinette, mit der die Franzosen im Rallyesport zur Legende wurden und verschiedene Titel holten. Auch in Le Mans waren «les Bleus», wie die Autos respektive Fahrer von Alpine gern genannt werden, schon am Start und gewannen den Klassiker im Jahr 1978 sogar. Das jüngste Engagement der Franzosen ist die Formel 1. Laurent Rossi, CEO von Alpine, brachte den Einsatz in Le Mans


LE MANS

Das Alpine-Team erreichte den dritten Rang

folgendermassen auf den Punkt: «Die Formel 1 ist wie ein 100-MeterSprint. Endurance-Rennen wie Le Mans entsprechen dagegen eher einem 10’000-Meter-Lauf.»

Aufs Podium an der Premiere Nicolas Lapierre, Matthieu Vaxiviere und Andre Negrao waren die Fahrer, die für Alpine auf das Podium fuhren und damit für den ersten Le-Mans-Podestplatz für ein

Kaum ein Rennen hat so einen mythischen Ruf wie Le Mans

Bei den zahlreichen Boxenstopps müssen die Mechaniker Höchstleistung bringen

Immerhin 50'000 Fans durften dieses Jahr in Le Mans mitfiebern und -feiern.

französisches Team seit zehn Jahren sorgten. Dass bei der Premiere nicht mehr drin lag, zeichnete sich nach einem Dreher in der Anfangsphase schon früh ab, dennoch konnte sich das Team wieder von Platz 17 nach vorne kämpfen. An den beiden Toyota war dieses Jahr aber kein Vorbeikommen – spätestens nach ei-

nem Ausritt kurz vor Mitternacht lag der Fokus darauf, Platz 3 zu erobern. Für Alpine und die Fans dennoch ein Erfolg, auch wenn Le Mans Alpine bei der Premiere noch nicht gewinnen liess – Sieger der Herzen waren sie auf jeden Fall. (ml)

In der Nacht herrscht in Le Mans einzigartige Stimmung

Die Nummer 36 war der Liebling der Fans in Le Mans 36/21 NEWS&FACTS

5


«Audi verfolgt eine klare Elektrifizierungsstrate Audi holt sich zum zweiten Mal in Folge bei der renommierten Brand Reputation Study den ersten Platz. Ein Erfolg aus berechtigten Gründen, wie Dieter Jermann, Brand Director Audi Schweiz, und Katharina Momani, Head of Marketing Audi Schweiz, im Interview erklären. AUTO BILD Schweiz: Audi hat sich erneut den ersten Platz bei der Brand Reputation Study 2021 unter den Automarken geholt. Was bedeutet Ihnen diese Auszeichnung? Dieter Jermann: Den ersten Platz erreicht man nur mit Teamwork: Die Auszeichnung ist eine Teamleistung, die nur gemeinsam erreicht werden konnte. Dieses Ergebnis resultiert klar aus den visionären Strategien der Audi AG, dem leidenschaftlichen Einsatz der Mitarbeitenden von Audi Schweiz und vor allem auch durch das unermüdliche Streben unserer Audi-Partner, die auch in schweren Zeiten immer für unsere Kunden und deren Bedürfnisse da sind. Auch in den Zeiten des Stillstands im letzten Jahr waren sie im Einsatz und konnten Audi-Kunden einen professionellen Service gewährleisten. Der Kunde mit seinen individuellen Bedürfnissen steht für uns im Mittelpunkt, und wir verfolgen gemeinsam eine Vision, geprägt durch eine klare Richtung. Genau diese Denkhaltung hat meines Erachtens Früchte getragen, und wir sind auf dem richtigen Weg. Diese Strategie und unermüdlicher Einsatz, geprägt von Leidenschaft für die Marke mit den vier Ringen, machen für mich den kleinen, aber feinen Unterschied. Im Gesamtranking über alle 100 Marken hat sich Audi um acht Plätze verbessert und ist jetzt auf Platz 15. Das ist eine enorme Leistung. Was glauben Sie, woran das liegt? Dieter Jermann: Das Zusammenspiel des ver­ antwortlichen Handelns aller Stakeholder und vieler langfristiger, strategischer Überlegungen erachte ich als entscheide Faktoren. Zudem haben wir grossartige Produkte wie den Audi e-tron GT – die Lancie6

NEWS&FACTS 36/21

rung war ein grosses Momentum für uns. Audi verfolgt eine klare, von Innovationen geprägte Elektrifizierungsstrategie und bleibt sich und seinen Werten treu.

«Wir versuchen ständig über alle Bereiche hinweg, Verantwortung für die Gesellschaft und die Umwelt zu tragen und zu leisten.» Dieter Jermann

Dieter Jermann, Brand Director Audi Schweiz, vor dem neuen e-Hub the square im Circle am Flughafen Zürich

Katharina Momani: Das kann ich nur unterstreichen – wer nachhaltig sein will, muss ganzheitlich denken. Ein klarer Meilenstein ist der Lebenszyklus des Audi Q4 e-tron, denn das erste vollelektrische Kompaktmodell fährt nicht nur emissionsfrei, sondern wird den Kunden bilanziell CO2-neutral übergeben. Audi hat hierfür klare Massnahmen über den gesamten Lebensweg gesetzt und berücksichtigt neben der Lieferkette die Fahrzeugproduktion, die Nutzungsphase und auch die Zeit danach. Ein Beispiel ist der Einsatz von regenerativem Strom im Produktionswerk Zwickau. Ein Teil des benötigten Stroms wird in einem eigenen Blockheizkraftwerk produziert, das mit Erdgas betrieben wird. Falls diese Energie nicht ausreicht, stammt der gesamte zusätzliche Fremdbezug zu 100  % aus Naturstrom. Sämtliche CO2-Emissionen, die sich trotzdem nicht vermeiden lassen, werden über Klimaschutzprojekte kompensiert, bevor das Fahrzeug an den Kunden übergeben wird. Befindet sich der Kunde bereits in der Nutzungsphase, liegt auf der Hand, dass der Q4 e-tron als reines Elektroauto beim Fahren lokal keine CO2Emissionen verursacht. Der Strommix in der Schweiz unterstützt dies zudem. Wenn nach langer Zeit das Ende der Nutzungsphase erreicht wird, sind seine Batteriezellen keineswegs unbrauchbar, sondern können noch einen ho-

hen Anteil ihrer ursprünglichen Leistungsfähigkeit auf­ weisen. Deshalb lassen sich die Batteriezellen des Audi Q4 e-tron auch nach der Demontage des Fahrzeugs zur Speicherung von Strom, beispielsweise aus der eigenen Photovoltaikanlage, nutzen. Dieter Jermann: Bewusst zu leben, wird in der heutigen Gesellschaft immer wichtiger, und wir unternehmen viel, um Kunden, die sich dafür inte­ressieren, zu informieren. So haben wir 2019 das Audi e-tron experience Center am Utoquai als Informations- und Eventplattform für unsere Marke eröffnet und die E-Kompetenz von Audi aufgezeigt. Aufklärungsarbeit hinsichtlich des gesamten Ökosystems und geführte Probefahrten standen im Fokus und werden nun im Circle im e-hub der AMAG im the square am Zürcher Flughafen weiter markenübergreifend umgesetzt. Das ist uns ein besonderes Anliegen. Audi kratzt mit 77,7 Punkten an der 80-Punkte-Grenze. Ein Score ab 80 ist exzellent. Was wird Audi tun, um die 80erMarke zu knacken? Dieter Jermann: Das zukünftige Produktangebot und neue Studien wie der Audi skysphere concept, der im August vorgestellt wurde, begeistern. Der spektakuläre, of­ fene Elektro-Roadster illustriert die progressive Luxusmobilität der Zukunft, und das digitale Design stellt den Menschen in den Mittelpunkt. Eine weitere Produktneuheit wird der Audi A6 e-tron concept. Die Studie der elektrischen Oberklasse charakterisiert Zukunftstechnologie, ele­gantes Design und Alltagstauglichkeit. Zentrales Element ist das Batteriemodul zwischen den Achsen, das im Audi A6 e-tron concept über 100 kWh Energie verfügt. Katharina Momani: Für ein Premium-Ladeerlebnis werden wir für unsere Kunden Second Life Batterien einsetzen. Wenn E-Fahrzeuge das Ende der Nutzungsphase erreicht haben, dienen diese als stationäre Batte-


AUDI

egie und bleibt sich und seinen Werten treu» riespeicher, als sogenannte SecondLife-Batterien. Da diese unabhängig von den lokalen Stromnetzkapazitäten sind, können sie beispielsweise für Events die benötigte Energie für eine Schnellladeinfrastruktur bereitstellen, das erleichtert uns die Umsetzung enorm. Erstmals in Davos im Rahmen des WEF wurden die AudiShuttlefahrzeuge an einem eigens entwickelten Lade-Container aus gebrauchten Audi-e-tron-Batterien geladen. Dank einer Gesamt-Ladeleistung von 1,2 MW und einer Speicherkapazität von 1,0 MWh können bis zu acht Fahrzeuge gleichzeitig an High-Power-Chargern geladen werden. Darüber hinaus hat Audi für kleinere Events kompakte, würfelförmige Ladestationen mit rund 2,5 Metern Kantenlänge entwickelt – sogenannte PowerCubes. Der Gesamtscore der Studie setzt sich aus sieben Treibern zusammen. Im Bereich «Produkt & Services» schafft es Audi auf 81,0 Punkte – ein ausgezeichnetes Ergebnis. Was denken Sie, was die Endkunden so begeistert? Dieter Jermann: Einen massgebenden Einfluss haben sicher die täglichen Leistungen der professionellen Audi-Händler und unserer Audi-Servicepartner. Hierfür möchte ich mich auch auf diesem Weg bei ihnen bedanken. Das extrem hohe Niveau der Servicepartner veranschaulicht auch jährlich der Audi Twin Cup, wo die besten Technik- und Serviceteams der Audi-Partnerbetriebe in der Schweiz ihre Beratungskompetenz und ihr technisches Wissen unter Beweis stellen. Wir befinden uns in einer Zeit der tiefgreifenden Transformation und diese erfordert zusätzliche Fachkompetenz und per­ manente Weiterbildung. Zudem ha­ ben wir im Handel eine weitere Stelle implementiert, denn es steht nun unseren Kunden neben bestens ausgebildeten Verkäufern auch ein E-Experte zur Beratung zur Verfügung. Wir reflektieren unsere Situation kontinuierlich und führen auch immer wieder Qualitätskontrollen durch, um unseren Standard auch zu halten.

das Krankenhauspersonal unterstützt. Weitere Projekte sind bereits in der Planung. Auf dem Weg zur Mission:Zero ist für uns die Nachhaltigkeit in allen ihren Interpretationen essentiell. Dies leben wir sowohl bei der Wahl der Projekte als auch bei unseren Kooperationspartnern. So fahren unsere langjährigen Audi Ambassadoren ausschliesslich alternative Antriebe. Didier Cuche übernimmt beispielsweise in Kürze sein drittes vollelektrisches Fahrzeug.

Katharina Momani, Head of Marketing Audi Schweiz, und Dieter Jermann, Brand Director Audi Schweiz, mit dem aussergewöhnlichen Showcar AI:ME von Audi

«Der Kunde steht für Audi im Zentrum. Wir richten uns nach den Bedürfnissen der Menschen aus.» Dieter Jermann

Wie ist es Audi innerhalb eines Jahres gelungen sich in den Bereichen «Performance» und «Innovation» stark zu verbessern? Katharina Momani: Neben den innovativen Produkten der Marke spielt auch der generelle Innovationsgeist eine gros­ se Rolle. Uns reizt das Extreme und somit beweisen wir auch Mut, Neues zu wagen. Dazu gehört auch die Teilnahme von Audi an der le­gendären Rallye Dakar im Januar 2022. Die Rallye Dakar bietet uns die Möglichkeit, eine neue Antriebstechnologie – in diesem Fall ein elektrischer Antriebsstrang in Kombination mit einem Energiewandler-System aus TFSI-Motor und Generator – unter Extrembedingungen zu präsentieren und weiterzuentwickeln. Die Elektromobilität ist längst keine Zukunftsvision mehr, sondern Gegenwart. Bestes Beispiel ist der Audi RS e-tron GT, der seit Anfang des Jahres auf dem Markt verfügbar ist. Für den Endverbraucher werden soziales Engagement und Nachhaltigkeit immer wichtiger. Was tut Audi, um auch hier künftig zu überzeugen? Katharina Momani: Wir versuchen ständig über alle Bereiche hinweg, Verantwortung für die Gesellschaft und die Umwelt zu tragen und zu leisten. Mit dem Projekt Audi4Heroes haben wir in enger Kooperation mit Ricardo4Good und Save the Children in der Corona-Pandemie

Immer wichtiger wird das Erlebnis mit der Marke. Wie gehen Sie mit dieser Entwicklung um? Katharina Momani: Wir richten uns nach den Bedürfnissen der Menschen aus. Wir denken und arbeiten ganzheitlich. Dabei betrachten wir unsere Kunden, unsere Mitarbeitenden und die Gesellschaft gleichermassen. Gerade beim Thema Nachhaltigkeit geht es uns um eine werteorientierte Verantwortung gegenüber der Zukunft. «Electrifying Switzerland» ist das Ziel bei unseren Marketingaktivitäten in der Schweiz, die wir gemeinsam als Team mit viel Passion umsetzen. Wir inspirieren unsere Kunden unter anderem mit faszinierenden «e»rlebnissen in un­seren nachhaltigen Destinationen wie Zermatt, Davos, Andermatt und Ver­bier gemeinsam mit unseren lang­jährigen Audi Ambassadoren. Die Stärken von Audi sind definitiv die «Produkte & Services». Wie wollen Sie die Hebel der Zukunft pushen, ohne Ihre Stärken im Bereich «Produkt & Service» zu verwässern? Dieter Jermann: Diese beiden Kategorien sind für uns klar miteinander verbunden. Unsere Produkte werden verantwortlich produziert, wie vorab bereits erwähnt am Beispiel Audi Q4 e-tron. Der ganzheitliche Ansatz der Nachhaltigkeitsstrategie ist entscheidend und überaus wichtig, denn nur so stärkt man das Vertrauen. (ir) www.audi.ch 36/21 NEWS&FACTS

7


AUTO + UHREN PFAND

HUBER AUTOMOTIVE

AUTO BILD SCHWEIZ

SÜDO AG CTEK CT5

TIME TO GO FÜR MAXIMALES LADEN IHRER FAHRZEUGBATTERIE

052 657 50 57 www.autouhrenpfand.ch

Easyklick Schwarz-Carbon www.suedo.ch

+41 71 310 10 03 • www.easyklick.ch

KW AUTOMOTIVE

AUTO BILD SCHWEIZ

Your Car. Your Style. Your Suspension.

Hier könnte Ihre Werbung stehen

KRAUTLI

HUBER AUTOMOTIVE

MAK Leipzig GUNGUN MET-MIRROR ANT MAK Leipzig MET-MIRROR ANT 044 044 745 57745 55 57 55

www.st-suspensions.ch

ST-AZ-45x53-AutoBild-CH-18I20.indd 1

CONTINENTAL

www.conti-wheels.ch www.conti-wheels.ch

06.05.20 08:20

MILLTEK SPORT

MEGUIARS

+41 71 310 10 03 www.huber-autotechnik.ch

AUTO BILD SCHWEIZ

felgenabbildung_auto_bild_2020_mak_leipzig_ant.indd 1

07.07.2020 17:13:56

WE TAKE CARE OF YOUR BATTERIES. ® ® ®

PROFESSIONAL PROFESSIONAL CAR CAR CARE CARE PROFESSIONAL CAR CARE www.meguiars.ch www.meguiars.ch www.meguiars.ch

www.krautli.ch contact@krautli.ch

REVOLUTION Wheels CR10

Hier könnte Ihre Werbung stehen

MERCHANDISING ZU TOP PREISEN! KREIEREN SIE IHR EIGENES DESIGN – SUBLIMATIC HIGHDEFINITION-STICKER Stück ab CHF 2.90

SUBLIMATIC ab CHF 43.50

A&W Verlag AG Riedstrasse 10 CH-8953 Dietikon

awverlag.ch info@awverlag.ch T +41 43 499 18 60

TRIP

ab CHF 94.05

DUBLIN ab CHF 57.50

HIGHDEFINITIONTRANSFER-STICKER

AB CHF 5.– PRO STICKER erhältlich ab 25 Stück

Rufen Sie uns an! Giuseppe Cucchiara und Juan Doval beraten Sie gerne: Telefon 043 499 18 60 oder E-Mail: gcu@awverlag.ch | jd@awverlag.ch


Turn static files into dynamic content formats.

Create a flipbook
Issuu converts static files into: digital portfolios, online yearbooks, online catalogs, digital photo albums and more. Sign up and create your flipbook.