Ausgabe 39 | 24. SEPTEMBER 2020
Familienkutsche mit Kante
Schweiz Charakter-Typ: Mit seinen kantigen Formen erinnert der Mercedes GLB an die Offroad-Legende G-Klasse.
Die SUVs von Mercedes-Benz tragen zwar alle das G im Namen wie die G-Klasse. Doch einzig der neue GLB heisst nicht nur so wie der legendäre Ur-Offroader, sondern zeigt auch ähnlich viel Kante.
A
US C WIRD GLC, aus A wird GLA, aus E wird GLE und nun wird aus B – GLB: Die neuste Zutat zur Mercedes-SUV-Buchstabensuppe ist mit einer Länge von 4,63 Metern und einem Radstand von 2,83 Metern sogar noch geräumiger als die schon grosszügige B-Klasse und damit ein echtes Raumwunder. Dank der längs verschiebbaren Rücksitzbank ist auch die Variabilität extraklasse. So geniessen entweder die Fondpassagiere fürstliche Beinfreiheit oder der Laderaum wächst auf üppige 1805 Liter an. Im Testwagen liess der Sitzkomfort für die Hinterbänkler leider etwas zu wünschen übrig, die Sitzflächen sind zu hart und der Seitenhalt ungenügend.
Typisch Mercedes
Geräumig, komfortabel, sportlich, geländegängig – der Mercedes GLB 250 4MATIC hat viel zu bieten. Die kantigen Formen – der Mercedes GLB hebt sich wohltuend vom weichgespülten Allerlei ab und zeigt Charakter. Der Sitzkomfort hinten – die Sitzflächen sind hart und bieten wenig Seitenhalt.
Obwohl Form und Format neu sind, fühlt sich der Fahrer auf Anhieb zu Hause. Denn bei Ambiente und Ausstattung gibt es kaum Unterschiede zum Rest der MercedesFamilie. Auch der GLB fährt mit dem Breitbild-Digital-Cockpit und dem MBUX-Multimediasystem mit der cleveren «Hey Mercedes» Sprachbedienung vor. Und die Fahrassistenten wie die automatische Abstandsregelung oder die aktive Spurführung sind ebenfalls dabei und lassen sich ebenso einfach bedienen wie in den anderen Modellen. Der Motor des Testwagens stammt aus dem Konzernregal. Der 2-LiterTurbo-Benziner leistet im GLB 250 kräftige 224 PS und sorgt für sport-
liche Fahrleistungen. Das 8-GangDoppelkupplungsgetriebe arbeitet ebenfalls tadellos, auch unter Volllast wechselt es die Gänge sanft und ohne Hektik.
Der Name verpflichtet Das Fahrwerk ist komfortabel abgestimmt, selbst gröbere Unebenheiten auf schlechten Strasse werden von den Insassen ferngehalten. Auch der stabile Geradeauslauf bei Autobahntempo und die Kurvendynamik sind tadellos. Dank Allradantrieb 4MATIC hat der Testwagen in jeder Fahrsituation ausreichend Traktion. Selbst eine Ausfahrt ins Gelände wäre mit dem GLB möglich, schliesslich ist er der Urahn der Offroad-Legende G-Klasse. (mb)
TECHNISCHE DATEN Zylinder
Auch der GLB verfügt über ein Breitbild-Digital-Cockpit mit MBUXMultimediasystem.
4
Hubraum (ccm) 1991
Leistung Drehmoment (kW/PS) (Nm) 165/224 350
Mercedes-Benz GLB 250 4MATIC
Getriebe 8 (A)
Ein zuverlässiger Partner gibt Ihnen Sicherheit.
0–100 km/h vmax (km/h) (s) 6,9 236
Verbrauch CO2-Ausstoss (l/100 km) (g/km) 8,9 202
Preis: ab CHF 56’400.–
PEUGEOT 3008 HYBRID4
Mit der Kraft aus drei Herzen
Edel: Die PerlmuttLackierung kostet 1200 Franken Aufpreis.
0 bis 100 km/h in 5,9 Sekunden, Spitze 240: Der 3008 Hybrid4 ist der derzeit schnellste Peugeot. Dank seines Plug-in-Hybrid-Antriebs kann der SUV aber auch sparen.
T
ROTZ SEINER 300 PS ist der Peugeot 3008 Hybrid4 kein flinker Sport-SUV à la Cupra Ateca (ebenfalls 300 PS). Dafür hat er zu viel auf den Rippen: Mit seinen zwei zusätzlichen Elektromotoren und dem Akku bringt der Franzose satte 2016 Kilo auf die Waage, rund 400 mehr als der normale Benziner. Auf zu ungestüm angefahrene Kurven reagiert der Plug-in-Hybrid prompt mit deutlichem Untersteuern. Dafür bietet der 3008 Fahrkomfort auf hohem Niveau. Durch das Gewicht liegt der Wagen satt auf der Strasse, das ausgewogen abgestimmte Fahrwerk verschont die Insassen auch auf Rüttelstrecken vor zu argen Schlägen.
Drei Motoren legen sich ins Zeug Beim Drag Race, wobei eine gerade Strecke aus dem Stand schnellstmöglich zurückgelegt werden muss, würde der Hybrid4 aber punkten. Denn beim Kickdown werfen sich alle drei Motoren – ein 200 PS starker Turbobenziner und je ein E-Motor an der Hinter- (113 PS) und an der Vorderachse (110 PS) – voll ins Zeug. So sprintet der Peugeot-SUV dank Allradantrieb ohne Traktionsverlust in weniger als sechs Sekunden von 0 auf Tempo 100, die Höchstgeschwindigkeit beträgt 240 km/h.
Impressum AUTO BILD Schweiz, A&W Verlag AG, Riedstrasse 10, 8953 Dietikon, Telefon: 043 499 18 99 E-Mail: redaktion@autobild.ch Geschäftsleitung: Giuseppe Cucchiara (Geschäftsführer) Anzeigen: Jasmin Eichner (Verkaufsleitung), Juan Doval Anzeigenadministration: Natalie Amrein Redaktion: Michael Lusk (ml; Chefredaktor, verantwortlich für den Inhalt), Isabelle Riederer (ir), Rafael Künzle (rk), Mario Borri (mb), Fabio Simeon (fs) Freie Mitarbeiter: Simon Tottoli (st), Philipp Aeberli (pa) Layout: Skender Hajdari Abonnementservice: AUTO BILD Abobetreuung, Brieffach 5530, 10867 Berlin, Telefon: +49 40 3339-1403. Der Preis für das Jahresabo mit wöchentlichem Schweiz-Extra NEWS & FACTS beträgt 198,90 Euro.
2
NEWS&FACTS 33/20
Sportlich: In der Topversion GT rollt der Peugeot 3008 Hybrid4 serienmässig auf 19-Zoll-Alufelgen.
Im Alltag ist der Hybrid-Modus die beste Wahl. Denn dieser setzt gezielt die E-Motoren ein und sorgt so für ein angenehm harmonisches Fahren. Der Verbrenner muss nur gelegentlich leise zuarbeiten, zum Beispiel bei Steigungen. Im Test haben wir den Werksverbrauch von 1,7 l/100 km aber nicht erreicht: Der Bordcomputer zeigte knapp fünf Liter an, ein guter Wert für einen solch schweren Brocken. (mb)
Sprintstar und Sparmeister: Der Peugeot 3008 Hybrid4 ist ein toller Allrounder.
Das harmonische Zusammenspiel zwischen den Motoren überzeugt. Das hohe Gewicht von über zwei Tonnen ist in Kurven spürbar.
Für einen Plug-in-Hybriden relevant ist nicht primär das Sprinten, sondern das Sparen. Im Elektro-Modus hinterlässt der 3008 Hybrid4 einen guten Eindruck. Bewusst etwas defensiv gefahren, beträgt die E-Reichweite zwischen 35 und 40 km. Das ist ausreichend, wenn man den 10,5-kWh-Akku regelmässig an den Strom hängt.
Digital: i-Cockpit und zentraler Touchscreen
TECHNISCHE DATEN Zylinder 4
Hubraum (ccm) 1598
Peugeot 3008 Hybrid4 GT
Leistung Drehmoment (kW/PS) (Nm) 221/300 520
Getriebe 8 (A)
0–100 km/h vmax (km/h) Verbrauch CO2-Ausstoss (s) (l/100 km) (g/km) 5,9 240 1,7 (17,4 kWh) 39
Preis: ab CHF 59’260.–
Auto-Events 2020 Schweiz
Angenehm harmonisches Fahrgefühl
Termin 23.09.20 – 24.09.20 26.09.20 – 27.09.20 26.09.20 – 27.09.20 07.10.20 09.10.20 – 11.10.20 10.10.20 19.10.20 – 20.10.20 22.10.20 – 26.10.20 14.11.20 12.12.20 29.12.20
Veranstaltung Fredy Barth Motorsport Trackday Ascona Classic Car Award Raid – Young Raiders Challenge Fredy Barth Motorsport Trackday Raid – VP Bank Rallye Autobau Carspotting Supercars Fredy Barth Motorsport Trackday Suisse Caravan Salon Autobau Carspotting Supercars Autobau Carspotting Supercars Classic Car Auction
Fehlt ein Anlass? Mailen Sie Ihre Events.
redaktion@autobild.ch Ort Hockenheim (D) Ascona/TI Safenwil/AG Anneau du Rhin (F) Bad Ragaz/SG Romanshorn/TG Mugello (I) Bern Romanshorn/TG Romanshorn/TG Gstaad/BE
Internet fredybarth.ch a-cca.ch raid.ch fredybarth.ch raid.ch autobau.ch fredybarth.ch suissecaravansalon.ch autobau.ch autobau.ch oldtimergalerie.ch
Ascona Classic Car Award
Am Quai von Ascona am schönen Lago Maggiore findet am 26./27. September wieder der Concours d’Élégance statt. Es warten eine einzigartige Italianità und ein Fest der Sinne am Ascona Classic Car Award! www.a-cca.ch
AUDI Q5 55 TFSI E
Alltagstauglicher Teilzeitstromer Der Audi Q5 ist beliebt. Jetzt gibt es den Premium-SUV auch als Plug-in-Hybrid-Version. Doch überzeugt die Mischung aus Strom und Benzin?
W
ÄHREND MITBEWERBER BEI PHEV-Modellen vor al-
lem sparen, klotzt Audi bei seinen Plug-in-Versionen richtig. So gibt es beim neuem Q5 55 TFSI e quattro 376 PS Systemleistung, also 20 PS mehr als für das eigentliche Topmodell SQ5 mit Sechszylinder-Diesel. Der Verbrenner unter der Haube setzt dabei auf vier Zylinder. Mit Turbo-Aufladung leistet der ZweiliterBenziner in der TFSI e-Konfiguration 252 PS – mehr als genug für den rund 2,1 Tonnen schwere SUV. Der E-Antrieb liefert mit 350 Newtonmetern Drehmoment zusätzlichen Schub. Im Hybrid-Modus geht es elektrisch still und geschmeidig los. Im Fahrprogramm «Efficiency» wechseln sich E-Motor und Verbrenner ab oder ergänzen sich, je nachdem, was gerade den besseren Verbrauch verspricht. Das System bezieht dabei Kartendaten aus der Navigation mit ein, um vorausschauend Steigungen, Gefälle und Tempolimits mitzuberechnen. Wer rein elektrisch unterwegs ein will, tut das im «EV-Modus». Die rein elektrische Reichweite beträgt 45 Kilometer, auf der Autobahn schrumpft die Reichweite aber schnell auf 30. Im «Dynamic»-Modus kombiniert die System-Elektronik immer beide Antriebe für optimale Leistung und Beschleunigung. So schafft es das Auto per einfacher Launch-Control in 5,3 Sekunden bis zur Hunderter-Marke und der elektrische Boost schiebt bis zur Höchstgeschwindigkeit von 239 km/h an.
Optisch gleicht der Q5 Plug-inHybrid seinen Geschwistern.
Der Q5 ist auch als Plug-in-Hybrid ein vollwertiger Audi. Ambiente, Verarbeitung, Materialien und auch Fahrverhalten passen zu den vier Ringen. Der EMotor spielt besonders im Pendlerverkehr oder auf kurzen Strecken seine Vorteile aus. Auf langen Autobahnstrecken schrumpft die elektrische Reichweite zu schnell.
Die Verarbeitungsqualität im Cockpit ist auf hohem Niveau.
Optisch unterscheidet sich der Plug-in-Q5 nicht gross von den konventionell angetriebenen Geschwistern. Der Kofferraum ist mit 465 Litern zwar kleiner als bei Diesel oder Benziner, dafür ist der Kofferraumboden ab der Ladekante eben – so ist der Platz gut nutzbar. Die Kopffreiheit auf der Rücksitzbank ist etwas geringer als bei den StandardModellen, aber durch die SUV-Bauhöhe trotzdem ausreichend. Auch das Infotainment-System ist gleich wie bei seinen Geschwistern. Wer es nicht kennt, braucht etwas Eingewöhnung, doch danach geht alles flott von der Hand. Der Audi Q5 55 TFSI e kostet ab 76’000 Franken. (ir)
An einer Wallbox ist der Akku in unter zwei Stunden vollgeladen.
Angenehmes Fahrvergnügen Abseits von den reinen Motor-Eigenschaften zeigt der Q5 ein dynamisches und sehr sicheres Fahrverhalten. Die Übertragung der Kraft auf alle vier Räder übernimmt ein Doppelkupplungsgetriebe. Der hohe SUV-Schwerpunkt wird vom tief eingebauten Akku kompensiert, auch die Gewichtsverteilung ist durch den Akku neutraler als beim SQ5. Es macht durchaus Freude, mit dem Auto über Landstrassen zu cruisen. Stichwort Akku: An einer geeigneten Wallbox ist dieser in unter zwei Stunden geladen. An der Steckdose zuhause dauert der Ladevorgang gut sechs Stunden.
Mit 465 bis 1550 Litern Kofferraumvolumen packt der Teilzeitstromer ordentlich was weg.
TECHNISCHE DATEN Zylinder 4
Hubraum (ccm) 1984
Leistung Drehmoment (kW/PS) (Nm) 270/376 370
Audi Q5 55 TFSI e
Getriebe AT
0–100 km/h vmax (km/h) (s) 5,3 239
Verbrauch CO2-Ausstoss (l/100 km) (g/km) 2,1 46,0
Preis: ab CHF 76’000.– 33/20 NEWS&FACTS
3
Vega Trofeo gestartet Am 5. und 6. September konnte die Vega Trofeo 2020 in Levier (F) endlich starten. Dies dank etlichen Sicherheitsmassnahmen wie Maskenpflicht, welche von den Fahrern und Mechanikern gut aufgenommen wurden. Sie hielten allgemein alle Regeln ein.
D
IE ERSTE RUNDE der Vega Trofeo wurde als Doppel- Rennen ausgetragen (ein Rennen am Samstag, ein Rennen am Sonntag). Das hat von den Fahrern viel Kraft gefordert. Auch die Mechaniker waren zwei Tage gut beschäftigt.
Über 110 Fahrer
Die Vega Trofeo ist Motorsport für jedermann!
Das hervorragende Wetter hat für vieles entschädigt. Die über 110 Fahrer haben nach der langen Wartezeit wirklich alles gegeben und gekämpft. Die einzelnen Kategorien waren gut bis sehr gut besetzt. Die Zuschauer haben an diesem Rennwochenende guten Sport gesehen. Erfahrene Piloten stellten ihr Können unter Beweis, aber auch etliche Neulinge schnupperten am Erfolg mit.
Nächstes Rennen in Bugey (F) Am 26. und 27. September folgt in Bugey (F) die zweite Doppel-Veranstaltung. Dort müssen die Piloten
unter Beweis stellen, dass die guten Leistungen von Levier keine Eintagsfliegen waren. Es findet wieder je ein Rennen am Samstag und am Sonntag statt, so dass nach dem Rennwochenende 80 Prozent der Meisterschaft absolviert ist. Bugey wird also eine Vorentscheidung auf die Meisterschaft sein und entsprechend hart umkämpft. Am Rennwochenende in Bugey kann ein Fahrer die MaximalPunktezahl von 80 Punkten erreichen. Es sind also auch beim zweiten Doppelrennen harte, aber faire Zweikämpfe zu erwarten. (ml) www.kartcompany.ch
4
NEWS&FACTS 33/20
Rangliste Vega Trofeo Kategorie MINI SUPERMINI JUNIOR SENIOR KZ2 OPEN
Platz 1 2 3 1 2 3 1 2 3 1 2 3 1 2 3 1 2 3
Fahrer Dan Allemann Janik Brechbühl Jim Aeby Matt Corbi Sebastian Hirschi Arnaud Voutat Lyon Mathur Dario Cabalenas Luca Luongo Savio Moccia Valentin Senes Michael Sauter Nelson Bondier Nicolas Rohrbasser Evan Vantaggiato Davide A.R. De Melo Noah Perrenoud Armin Linggi
Punkte 77 61 60 73 68 59 75 63 63 79 65 64 80 66 58 79 73 61