Ausgabe 42 | 20. Oktober 2022
Tauschen statt laden Schweiz
Mit dem ET7 will Nio auch im europäischen E-Auto-Markt mitmischen. Das Besondere: Die Chinesen setzen auf Akku tauschen statt laden. Wir sind den Luxusstromer bereits gefahren.
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ICHT NUR TESLA und die deutschen Premiummarken schielen auf den elektrischen Oberklasse- und Luxusmarkt, auch die Chinesen wollen hier künftig ein Wörtchen mitreden. Beispielsweise Nio mit dem ET7. Als Newcomer muss sich das erst 2018 gegründete Unternehmen aber von seinen Mitbewerbern abheben. Und deshalb haben die Chinesen ein Konzept entwickelt, um das Auto nicht einfach noch ein paar
Purple Rain Bentley GTC Speed
Der Nio ET7 überzeugt im ersten Kurztest n Noch ist aber kein Zeitplan für den Schweizer Marktstart definiert.
Minuten schneller zu laden als andere, sondern gleich den Akku in wenigen Minuten zu tauschen.
Fokus auf Komfort Wie das funktioniert, muss sich noch im Testmarkt Norwegen zeigen. Dass aber das Auto selbst gute Voraussetzungen mitbringt, konnten wir in einem ersten Kurztest bereits erfahren. Ein 180.kW-Motor vorn und ein 300-kW-Motor hinten sorgen für eine Systemleistung von stolzen 480 kW (653 PS). Das maximale Drehmoment liegt bei 850 Newtonmetern. Der Fokus wurde aber nicht wie bei vielen Konkurrenten auf Sportlichkeit gelegt, sondern auf Komfort. Das zeigt sich auch an der Tatsache, dass der Sprint auf Tempo 100 je nach Fahrmodus von 3,8 bis 12,9 Sekunden variiert. Variationsmöglichkeiten bietet auch der Innenraum, der stets sehr hochwertig daherkommt. Während alle wichtigen Funktionen in einem 12,8 Zoll grossen Screen im Zentrum des Armaturenbretts gebündelt sind, hält man dennoch auch an liebge-
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wonnenen Gepflogenheiten fest. Am Lenkrad etwa gibt's haptische Tasten, dahinter gute, alte Bedienhebel für Licht und Scheibenwischer. Über der Lenksäule wiederum sitzt ein eigener, 10,2 Zoll grosser Mini-Screen, Head-up-Display gibt es ebenso. Von aussen wirkt die Limousine schnittig und elegant zugleich. Rahmenlose Fenster und elektrisch ausfahrende Türgriffe sowie markante Lichtsignaturen geben dem Auto eine hochwertige Note. Insgesamt 33 Sensoren sind kaum sichtbar im Karosseriekleid untergebracht. Deutlich markanter und auffälliger hingegen thront der Lidar-Sensor über der Frontscheibe. Die Exklusiventwicklung ist im Vergleich zu anderen Systemen zwar schon verhältnismässig winzig geworden, sticht aber trotzdem ins Auge. Noch offen ist, wann Nio in der Schweiz startet und wie viel das Auto kostet. Falls man es dann überhaupt kaufen und nicht nur wie in Norwegen im Abomodell mieten kann. Denn auch hier geht Nio seinen eigenen Weg. (ml)
Schnell und sicher Ford Focus ST
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BENTLEY
Purple Rain Noch einmal schöpft Bentley mit dem GTC Speed aus dem Vollen, holt urgewaltige 659 PS aus einem 6 Liter grossen Zwölfzylinder-Motor. Wir gingen damit auf Probefahrt – zum Glück nicht bei Regen, sondern Sonnenschein.
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OLF
BARNATO,
DUDLEY
Benjafield oder Tim Birkin – so lauten die Namen einiger der glamourösen Bentley Boys aus den Zwanzigerjahren des letzten Jahrhunderts – sie hätten vermutlich Freude am neuen Continental GTC Speed. Denn obwohl Bentley angekündigt hat, dass die Zukunft der Marke elektrisch ist, lassen die Briten im offenen Lord nochmals den Zwölfzylinder aufleben.
Der Sound von 12 Zylindern
Kraftvoll schon im Stand Optisch unterscheidet sich der Speed durch eine dynamischere Front und Schweller von der Basis.
Speed-Logos und dunkle Akzente heben ihn weiter von seinen zivileren Geschwistern ab. Kühlergrill, Scheinwerfer-Einfassungen, der Streifen über den Schwellern und andere Zierteile sind in glänzendem Schwarz statt Chrom gehalten. Eigens für den Speed gibt es spezielle 22-Zoll-Felgen, hinter denen sich optional Carbon-Keramik-Bremsen mit Zehnkolben-Sätteln vorne verstecken. Im Innenraum präsentiert er sich mit einem Mix aus zweifarbigem Leder und Alcantara, Speed-Schriftzügen in der Kopfstütze sowie einem neuen Alu-Dekor. So viel Exklusivität hat aber ihren Preis: Das Cabrio kostet mindestens 310'610 Franken. (ml)
Bilder: Rina Krättli
Stolze 659 PS leistet der W12-Motor in seiner aktuellen Ausbaustufe. Damit rennt der schnellste Bentley aller Zeiten bis zu 335 km/h Sachen, legt aber stets die Manieren eines
Der Bentley Continental GTC Speed ist Gentleman und Racer in einem.
britischen Lords an den Tag. Mit seinem Drehmoment von 900 Newtonmetern genügt ein leichtes Antippen des Gaspedals, und der über zwei Tonnen schwere Brite nimmt rasant Fahrt auf. Dank seiner Allradlenkung macht er aber auch auf kurvigen Strecken eine gute Figur, zudem packen die riesigen Bremsen kraftvoll zu. Wird die Leistung beispielsweise beim AutobahnCruisen gar nicht gefordert, gehen sechs der zwölf Zylinder zudem in den Schlummermodus.
Schweiz
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NEWS&FACTS 42/22
FORD FOCUS ST X
Schnell und sicher Ford liftet den Focus. Highlights sind optische Retuschen aussen sowie ein riesiger Touchscreen und das neue Bediensystem Sync 4 innen. Im Test: die sportliche Topversion ST X.
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IE AKTUELLE 4. Generation des Ford Focus ist seit 2018 auf dem Markt und erhielt jetzt nach vier Jahren turnusgemäss eine Modellpflege. Die Neuauflage ist am grösseren Kühlergrill mit nun integriertem Ford-Logo sowie an den flacheren, bei allen Varianten serienmässigen LED-Scheinwerfern zu erkennen. Von aussen zwar nicht zu sehen, aber in unserem topausgestatteten Testwagen Serie, sind adaptive LED-Matrix-Frontlichter. Riesiges Display Beim Fahren sind die Vorteile des Matrix-Lichts dann aber sehr wohl sichtbar. Sie machen die Nacht zum Tag. Und weil die Scheinwerfer den Gegenverkehr automatisch ausblenden, entfällt das Ein- und Ausschalten. Auch der 32-cmTouchscreen und das neue Infotainmentsystem Ford Sync 4 haben Vorteile. Zum Beispiel lassen sich Smartphones nun kabellos integrieren und die Benutzeroberfläche ist intuitiver zu bedienen. Dass jetzt auch die Klimaanlage über den Touchscreen gesteuert wird, müsste aber nicht sein.
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Der Neue Ford Focus ST ist sportlicher denn je.
Kräftiger Motor Den Antrieb unseres Testwagens übernimmt ein 2,3-Liter 4-Zylinder. Der Eco-Boost-Turbo leistet satte 280 PS und 415 Nm Drehmoment. So beschleunigt der Focus ST X in 5,7 Sekunden von 0 auf Tempo 100. Bei Vollgas spürt man den Frontantrieb am Lenkrad – trotz elektronischem Vorderachs-Sperrdifferential. Ansonsten fährt sich der Sport-Ford einfach und schnell, besonders in den Fahrmodi «Sport» und «Rennstrecke». Dank dem adaptiven Fahrwerk mit elektronischer Dämpferregelung (1300 Franken extra) kann er aber auch komfortabel.
Komfortable Sitze Die serienmässigen AGR-Gesundheitssportsitze (AGR – Aktion Gesunder Rücken) bieten ebenfalls sehr guten Komfort bei gleichzeitig sicherem Seitenhalt. Auch die wichtigsten Sicherheitsfeatures sind ab Werk an Bord. Wer allerdings teilautonom mit adaptiver Cruise Control, Spur-Pilot, Stauassistent und Verkehrsschilderkennung unterwegs sein will, muss nochmals 800 Franken Aufpreis bezahlen. Der Ford Focus ST X Fünftürer ist ab 49'200 Franken erhältlich. Der Testwagen kostet unter dem Strich mit einigen Extras 52'100 Franken. (mb)
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AUTO BILD SCHWEIZ
14.02.2022 14:55:21
KART-SPORT ???? VEGA TROFEO
Ein richtiges Finale Die Kartstrecke von Bugey (F) in der Nähe von Lyon war Schauplatz des Saisonfinales der Vega Trofeo. In spannenden Duellen bis zur letzten Runde fiel erst kurz vor Schluss die Entscheidung, wer Vega-Meister 2022 sein wird.
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UGEY IST EINE der längsten und schnellsten Kartstrecken in Europa. Die 1700 Meter lange Strecke weist technisch anspruchsvolle Teile und ultraschnelle Geraden aus. Da braucht es für Fahrer und Mechaniker viel Gespür bei der Chassis-Abstimmung und bei der Wahl der richtigen Übersetzung.
Wetter-Pech in Bugey Leider hatte die Vega Trofeo in Bugey wie schon seit einigen Jahren
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Auch am letzten Wochenende wurde wie in der ganzen Saison fair gekämpft, es waren nur Bagatellunfälle zu verzeichnen.
auch 2022 etwas Wetter-Pech. Auch dieses Jahr mussten die Piloten am Morgen voll im Regen fahren. Erst Mitte Nachmittag wurde die Strecke trocken, so dass auf Slicks gefahren werden konnte. In den meisten Kategorien waren vor diesem Rennen die ersten paar Fahrer nur wenige Punkte auseinander. Die Resultate der fünften und letzten Runde mussten also entscheiden, wer VEGA-Meister 2022 werden würde. Neben klaren Siegen wurde in einigen Kategorien bis
in die letzte Runde gekämpft. Bei den X30-Senioren gab es sogar drei Führungswechsel in der letzten Runde! Trotzdem haben die Fahrer stets fair gekämpft, es kamen lediglich Bagatell-Unfälle vor. Die Organisatoren dankten deshalb zum Abschluss allen Fahrern und ihren Familien für die Teilnahme an der Vega Trofeo und im Speziellen die Fairness. Und sie hoffen, alle in der Saison 2023 wieder zu sehen. www.kartcompany.ch