Ausgabe 51 | 17. Dezember 2020
Schweiz
Schweizer Premiere für den Maserati MC20 Mit dem MC20 will Maserati gerade in der Schweiz ab 2021 Vollgas geben. Jetzt feierte der Mittelmotor-Renner in Dübendorf sein Debüt hierzulande.
I
N KLEINEN GRUPPEN hatten Schweizer Maserati-Fans vor kurzem die Gelegenheit, den neuen Supersportwagen erstmals live zu sehen und die Details des 630 PS starken Mittelmotorsportwagens mit Formel-1-Technologie kennenzulernen.
Premiere im Innovation Park Als Premieren-Ort wurde in der Deutschschweiz der Switzerland Innovation Park Zurich gewählt – die perfekte Location, um die Neuheit
der Marke mit Dreizack zu präsentieren. Doch auch Fans im Tessin konnten den Maserati MC20 bei privaten Previews in Lugano entdecken. Ebenso überzeugte der neue Sportwagen die Kunden in der Romandie, wo das Auto in Lutry und Lausanne gezeigt wurde.
Die Schweiz ist ein wichtiger Markt für den neuen Maserati MC20.
Neues Individualisierungsprogramm Neben dem MC20, mit dem Maserati in eine neue Ära aufbricht, hatten die Gäste auch die Gelegenheit, weitere Neuigkeiten der Marke kennen-
Flügeltüren und Mittelmotor: Der Maserati MC20 ist kein Gran Turismo mehr, sondern ein Supersportwagen.
Offene Versuchung: VW T-Roc Cabriolet
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zulernen. Dazu gehört zum Beispiel das völlig neue Individualisierungsprogramm FuoriSerie. Mit ihm ist es den Kunden möglich, ihren Maserati ganz an die eigenen Wünsche und Vorstellungen anzupassen. Um ihnen angesichts der unendlich vielen Möglichkeiten dabei zu helfen, sich in den vielen Kombinationen zurechtzufinden, entstanden drei grundlegende, kuratierte Kollektionen als Ausgangspunkt: Corse, Unica und Futura. Sie drücken die Kraft der Marke aus und repräsentieren ihre Werte auf ganz unterschiedliche Weisen – aber stets mit atemberaubender Leistung, Eleganz und Innovationen. (ml)
Dank 630 PS wird man meistens nur diesen Bereich des MC20 sehen.
Zwischenfazit Dauertest: Citroën C5 Aircross Hybrid
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VW T-ROC CABRIO
Die offene Versuchung VWs erfolgreichen Kompakt-SUV T-Roc gibt es jetzt auch als Cabrio. Dank der hohen Sitzposition geniesst man Frischluft und Sonnenschein pur.
Ü
BER DEN SINN oder Unsinn eines offenen SUVs ist oft genug gestritten worden. VW hat mit dem T-Roc aber eigentlich nur seinen Bestseller aufgeschnitten. Wobei es mit dem Ansetzen der Metallsäge natürlich nicht getan ist. Der fünftürige Kompakt-SUV wird zum Zweitürer. Radstand und Karosserie sind um vier Zentimeter verlängert, um Platz für Versteifungen und den ausfahrbaren Überrollschutz sowie das Verdeck samt Technik zu schaffen. Die Kapuze übernimmt der offene T-Roc übrigens weitgehend vom eingestellten VW Golf Cabrio, was eine teure Neuentwicklung ersparte.
Stimmiges Design Der Frischluft-VW polarisiert. Die einen finden ihn cool, die anderen eine unförmige Badewanne. Doch das Design ist stimmig. Das T-Roc Cabrio ist in seiner DNA ein vollwertiger TRoc, nur ohne Allrad. Geschwind öff-
Das VW T-Roc Cabriolet ist etwas grösser als sein geschlossener Bruder. Die hohe Sitzposition bietet einen guten Überblick.
Das Volkswagen TRoc Cabriolet ist ein wirklich gutes Auto geworden. Ob es ihm gelingen wird, die SUV-CabrioletGattung aus dem Dornröschenschlaf zu führen, bleibt abzuwarten. Das VW T-Roc Cabriolet ist Geschmackssache. Eines garantiert der offene SUV aber: Fahrspass pur! Die Bergan Berganfahrhilfe ist nichts für schwache Nerven.
net und schliesst das wintertaugliche Stoffdach per Knopfdruck in jeweils etwa zehn Sekunden. Das geht auch während der Fahrt bis Tempo 30. Puristisches Cabrio-Feeling stellt sich der hohen T-Roc-Hüfte wegen aber auch bei höheren Tempi nicht ein.
Innen nüchtern, dafür modern Das Interieur, das etwas karg und nüchtern daherkommt, wirkt solide und unterscheidet sich bis auf die Verdecktaste und den Direktschalter für alle Fenster kaum vom T-Roc mit Blechdach. Auch das viersitzige Cabrio lässt sich mit digitalen Instrumenten und dem neusten Infotainment mit Sprachbedienung, «Over-TheAir»-Updates sowie Verkehrsinfos und Wetterberichten in Echtzeit ausrüsten. Das eingeschränkte Kofferraum-Volumen von 280 Litern ist für ein Cabrio bauartbedingt. In der von
uns getesteten R-Line-Ausstattung gibt es zusätzlich Pedalen in Edelstahl, Sportsitze, Sportlenkrad und vieles mehr.
150 PS für Spiel, Spass und Freiheit Mit dem aufgeweckten 1,5-LiterVierzylinder lassen sich alle TempoVorlieben gut bedienen. Bei wenig Last machen zwei Zylinder Rast und bremsen dabei den Verbrauch. Auch sonst ist das Cabrio kein Spielverderber: leichtgängige und angenehm direkte Lenkung, straffes Fahrwerk mit genug Komfortreserven und ein automatisiertes Getriebe, das schnell die richtigen Schaltstufen findet. Einen Haken gibt es aber: Die Berganfahrhilfe kommt teilweise etwas spät zum Einsatz, was den T-Roc schnell mal zum T-Schreck macht. Das VW T-Roc Cabriolet kostet als R-LineVersion ab 46’050 Franken. (ir)
TECHNISCHE DATEN
Interieur: etwas nüchtern, dafür übersichtlich.
Schweiz
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Zylinder 4
Hubraum (ccm) 1498
Leistung Drehmoment (kW/PS) (Nm) 110/150 200
VW T-Roc Cabriolet R-Line
Getriebe 7 (A)
0–100 km/h vmax (km/h) (s) 9,7 205
Verbrauch CO2-Ausstoss (l/100 km) (g/km) 7,2 165
Preis: ab CHF 46'150.–
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NEWS&FACTS 51/20
DAUERTEST
Schweben wie Gott in Frankreich Vier Monate lang steht der Citroën C5 Aircross Hybrid der Redaktion als Dauertestwagen zur Verfügung. Vor allem der Langstreckenkomfort macht ihn schon nach den ersten absolvierten Kilometern zum beliebten Reisebegleiter.
Ein Reiseauto par excellence: Der Citroën C5 Aircross Hybrid SHINE.
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IE WAR DER Star des Pariser Salons 1955 und bald der Inbegriff automobiler Avantgarde: Kaum ein anderes Auto hat Citroën so sehr geprägt wie die «Déesse» – die Göttin. Das für die damalige Zeit aussergewöhnliche Design, die moderne Technik und die Eleganz, mit der die Göttin über die Strasse schwebte, machten sie legendär.
Auffälliger Look In diese Fussstapfen tritt 2020 der Citroën C5 Aircross Hybrid. Bereits auf den ersten Blick fällt das coole Design auf, mit dem sich der Franzose aus dem Einheitsbrei der Kompakt-SUV-Liga abhebt. Die flachen LED-Leuchten sind weit oben positioniert, das Citroën-Logo geht direkt in die Motorhaube über, die «Airbump» genannten Seitenschweller mit farbigen Elementen
TECHNISCHE DATEN Zylinder 4
Hubraum (ccm) 1598
Citroën war schon immer etwas anders. Wir sind gespannt auf die nächsten drei Monate im C5 Aircross Hybrid. Der Citroën C5 Aircross Hybrid ist wie gemacht für lange, entspannte Autobahnfahrten. Trotz 224 PS Systemleis Systemleistung ist sportliches Kurvenfahren nicht das bevorzugte Metier dieses Autos.
sorgen für einen starken Kontrast. Der Innenraum sieht ebenfalls chic und pfiffig aus, die Sitze sind auch nach mehreren Stunden bequem. Fair ist auch der Preis für einen Hybrid mit immerhin 224 PS und 360 Newtonmetern: Bei 45’700 Franken geht’s los, unsere Ausstattungslinie «SHINE» kostet 51’800 Franken.
Entspannen und geniessen Auf den ersten gut 3000 Kilometern überzeugte der C5 Aircross Hybrid mit seinem hervorragenden Federungskomfort und seinem niedrigen Geräuschniveau. Dass der Citroën schwebt wie Gott in Frankreich ist ein Verdienst der Stossdämpfer, die nicht nur mechanisch, sondern auch hydraulisch arbeiten. Die Stärke des C5 Aircross Hybrid liegt ganz klar beim Gleiten, für rasante Passfahrten ist das Fahrwerk zu komfortabel
ausgelegt. Zumal beim Beschleunigen der Motor sehr laut wird.
Sparen auf Kurzstrecken Wer wie wir bisher vor allem lange Strecken fährt, kann auch das Sparpotenzial der Hybrid-Technologie nicht ausnutzen. Rund 40 Kilometer schafft der Franzose bei winterlichen Bedingungen elektrisch, dann muss er wieder an die Steckdose. Auf dem Papier ergibt dies einen kombinierten Verbrauch von 1,6 Litern. Aktuell liegen wir bei über 5 Litern, weil wir zum Auftakt des Dauertests auf Langstrecken bisher nicht oft die Möglichkeit genutzt haben, immer wieder Strom zu tanken. Das Ziel ist aber klar: Der Durchschnittsverbrauch muss runter. Wir wollen in den kommenden drei Monaten nicht nur schweben, sondern auch sparen wie Gott in Frankreich. (ml)
Citroën C5 Aircross Hybrid SHINE
Leistung Drehmoment Getriebe 0–100 km/h vmax (km/h) Verbrauch CO2-Ausstoss (kW/PS) (Nm) (s) (l/100 km) (g/km) 165/224 360 8 (A) 8,9 225 1,6 36
Elegant und modern gibt sich der Citroën auch im Innenraum.
Preis: ab CHF 45’700.–
A&W Verlag AG | Riedstrasse 10 | CH-8953 Dietikon Telefon +41 43 499 18 60 | www.awverlag.ch | info@awverlag.ch
www.electric-wow.ch 51/20 NEWS&FACTS
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SEAT LEON
Milder Spanier im sportlichen Look Der Leon gehört seit seiner Lancierung 1999 zu den Leistungsträgern von Seat. Jetzt ist die vierte Generation gestartet – digital, vernetzt und elektrifiziert. Wir haben die Mildhybrid-Version getestet.
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ER SEAT LEON war schon immer der Sportler in der Kompaktklasse. Der Jahrgang 2020 wirkt dank flacherer Front, muskulöseren Flanken und einem knackigeren Heck noch athletischer. Unser Testwagen in der Topausstattungsversion FR versprüht dank der Metalliclackierung Desire red (1100 Franken) und 18-ZollRädern (850 Franken) noch einen Tick mehr Dynamik. Ein spezieller Hingucker ist auch das durchgängige LED-Lichtband am Heck.
Volldigital und vernetzt Das Interieur wirkt hochwertig und solide verarbeitet. Die Sitze sind bequem und bieten guten Seitenhalt. Im Testwagen ist das volldigitale Cockpit mit Wisch-, Gesten- und Sprachsteuerung sowie Apple CarPlay und Android Auto serienmässig drin. Die Bedienung bedarf viel Eingewöhnung, vor allem die Touch-Schalter reagieren nicht immer auf die Berührung. Die Einstellungsmöglichkeiten sind beinahe unbegrenzt. Darum muss die komplexe Konfiguration der Bildschirme unbedingt vor der Fahrt vorgenommen werden, zu hoch ist sonst das Ablenkungspotenzial.
Perfekte Proportionen: Der neue Seat Leon ist ein athletischer Hingucker.
Der neue Seat Leon ist ein athletischer Hingucker. Der müde 1.5 eTSI passt aber nicht wirklich zum sportlichen Äussern. Und das Fahrwerk ist zu straff abgestimmt. Das Interieur: komfortabel, hochwertig und dank Digitalisierung mit der Aussenwelt vernetzt.
Elektrifizierter Benziner
Knackiges Fahrwerk
Für den Antrieb unsers Testwagens ist der Mildhybrid-Benziner mit 150 PS und 48-Volt-Bordnetz aus dem VW-Regal besorgt. Dank E-Power wird bei tiefen Drehzahlen das Turboloch überbrückt, richtig flott geht es aber dennoch nicht vorwärts. Zudem geht dem Vierzylinder bei höheren Drehzahlen der Schnauf rasch aus. Und auch der Spritverbrauch überzeugte uns nicht. Nach unserem Test zeigte der Bordcomputer knapp sieben Liter im Schnitt an, das ist mehr als die Werksangabe und kein Top-Wert.
Der Testwagen verfügt als FR serienmässig über adaptive Fahrwerksregelung. Im Sportmodus sind Federn und Dämpfer schön knackig abgestimmt, so zieht der Spanier wie auf Schienen um Kurven. Leider ist die Abstimmung auch im Normalmodus noch recht straff. Auf schlechten Strassen dringen die Schläge nur wenig gedämpft zu den Insassen durch. Für Fahrsicherheit sorgen zahlreiche Assistenten wie automatische Distanzregelung, Spurhalteassistent, Verkehrszeichenerkennung und Müdigkeitsdetektor. (mb) Hochwertig, komfortabel und topmodern: Der neue Seat Leon hat auch im Interieur zugelegt.
Der Motor: spritweder sprit zig noch sparsam. Plug-in-Hybrid oder Diesel wären die bessere Wahl.
TECHNISCHE DATEN Zylinder
Erkennungszeichen: Das LED-Lichtband am Heck kennt man schon von Audi und Porsche, sieht aber cool aus.
4
Hubraum (ccm) 1498
Leistung Drehmoment (kW/PS) (Nm) 110/ 150 250
Seat Leon 1.5 eTSI FR
Getriebe 7 (A)
0–100 km/h vmax (km/h) (s) 8,4 221
Verbrauch CO2-Ausstoss (l/100 km) (g/km) 6,7 151
Preis: ab CHF 33'850.–