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DAS INTERNET LIEFERT INFORMATIONEN, KEINE AUTOS
from A&W 07+08/2023
Kunden und Händler informieren sich vor allem im Internet. Die Informationsaufnahme über die diversen Kanäle ist inzwischen gelernt. Der Online-Vertrieb von Automobilen steckt noch in den Kinderschuhen. Es gibt aber interessante Entwicklungen. Der Handel spielt dabei eine zentrale Rolle.
dass der digitale Automobilvertrieb Mühe hat und in der Regel (noch) nicht funktioniert. Auch wenn 24 Prozent der Händler dies als Möglichkeit anbieten.
«Nutzung von digitaler Information von Kunden und Handel».
On- oder offline – bei VW entscheidet der Kunde und Gebrauchtwagen des teilnehmenden Händlers zu finden. Der Verband der deutschen VW- und Audi-Partner (VAPV) war an der Entwicklung der digitalen Plattform beteiligt.
Der Aufstieg des Internets hat vielen Branchen die Geschäftsgrundlage entzogen und noch mehr wurden totgesagt. Auch dem Autohaus wurde das Ende prophezeit. Der Kauf im Internet würde den Handel obsolet machen, hiess es – teilweise aus berufenem Munde. Inzwischen hat man erkannt, dass man auch mit einem funktionierenden Netz doch noch Markt machen muss bzw. dass es ohne Vertriebsstützpunkte wesentlich schwerer ist. Klar ist,
Kommunikation mit dem Kunden –Facebook vor Instagram Allerdings hat sich vor allem die Informationsaufnahme des Kunden mit dem Handel zu grossen Teilen ins Netz verlagert. Die Kommunikation mit den Kunden erfolgt inzwischen digital – neben dem Besuch in der Garage und der Empfehlung der Peergroups. Hier steht die Homepage des Autohauses an erster Stelle. Auch Social Media spielt bei der Kundenkommunikation zunehmend eine Rolle. An erster Stelle wird weiterhin Facebook genutzt, gefolgt von Instagram, sagen die befragten Entscheider im aktuellen «AUTOHAUS Panel» zum Thema
Wie es weitergehen kann, sagt uns beispielsweise der Marktführer in Europa. Die Zusammenarbeit zwischen Hersteller und Händlernetz steht bei Volkswagen in Deutschland jetzt auf einer neuen Plattform. Die Kunden können nun zwischen den Online- und Offline-Kanälen hin und her wechseln. Der neue digitale Marktplatz soll auch ein zentrales Element der Vertriebsstrategie werden. So kann jeder Partner nun seinen individuellen Internetauftritt auf die Homepage Volkswagen.de integrieren und kann per Klick dort mit seinen Angeboten sichtbar werden. In der digitalen Fahrzeugbörse auf der Website ist der Bestand an verfügbaren Neu-
Wenn sich der Kunde auf www. volkswagen.de informiert und dort ein Fahrzeug konfiguriert, kann er einen Volkswagen-Code erzeugen und an den von ihm gewünschten Handelspartner übermitteln. Für Rückfragen kann der Interessent während des Prozesses auf der Homepage jederzeit einen Button anklicken, der ihn zu einem Händler seiner Wahl weiterleitet, der dann offene Fragen klären kann. Spätestens bei der Auslieferung soll dann ein Kundenkonto erzeugt werden, das die Kundennummer mit der Fahrgestellnummer verbindet, damit das Fahrzeug eindeutig dem Kunden zugeordnet werden kann. Mit der Anmeldung in der Volkswagen-App sollten Kunden-ID, Fahrgestellnummer und der betreuende Händler eingegeben werden. Dieser Händler bekommt übrigens dieselbe Marge, egal, ob das Fahrzeug online oder im Autohaus gekauft wurde. Wenn später zusätzliche Funktionen über «Functions on Demand» freigeschaltet werden, erhält der Partner zwei Prozent des Kaufpreises. Seit Januar 2023 steht der digitale Marktplatz dem deutschen Handel zur Verfügung. Nach Angaben des Herstellers sind derzeit 1792 Händler und Servicepartner integriert. Ein Online-Kaufabschluss ist auf der Plattform derzeit für 13’000 Händlerfahrzeuge möglich, sofern der Kunde per Überweisung bezahlt. Auch Volkswagen stellt sich darauf ein, diesen Vertriebsweg auszubauen. Derzeit werden rund 1500 Konfigurationen täglich registriert.
Nutzung von Fachinformation
Doch nicht nur der Kunde benötigt Informationen. Auch die Garagisten benötigen Fachinformation. Die Mediennutzung hat sich in den vergangenen Jahren durch das Internet und die Digitalisierung der Lebensbereiche drastisch verändert. Das Smartphone als quasi tragbarer Problemlöser, mobiles Kommunikationszentrum und Zeitvertreibs-Tool hat ausserdem dazu beigetragen, dass sich die Aufmerksamkeit verlagert hat. Der Tag hat nur 24 Stunden, und wenn fast 95 Prozent der Leute ein Handy besitzen und dieses häufig für diverse Beschäftigungen intensiv nutzen, muss es Verlierer geben. Die Nutzung der klassischen Medien Zeitung, Zeitschriften, Hörfunk und Fernsehen ist damit also deutlich rückläufig. Diese Entwicklung lässt sich allerdings nicht direkt auf die Fachinformation übertragen. Anders als Tageszeitungen werden gedruckte Fachmedien weiterhin aktiv genutzt, auch wenn die Auflagen auch hier rückläufig sind. Dafür stehen allerdings Branchenportale wie auto-wirtschaft.ch hoch im Kurs. 50 Prozent der Befragten Entscheider im aktuellen «AUTOHAUS Panel» geben an, dass diese Informationskanäle für die Nutzung von Fachinformation (sehr) wichtig sind. An zweiter Stelle stehen mit 29 Prozent die Portale/Websites der Hersteller und Importeure. Die Informationsaufnahme erfolgt in der Regel über die Webseiten (75 %) und Newsletter (65 %) an dritter Stelle folgen die sozialen Medien (45 %). www.autohaus.de
Maserati hat im ersten Halbjahr 2023 um 131 Prozent zugelegt.