Hieronymus Bosch Leseprobe

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Der Mensch, der sich unbeobachtet w채hnt, offenbart im Profil seinen bestialischen Charakter!

Im Moment z채hlt f체r uns nur dieser Ecce Homo.

Ist gut.

Jan?

Kein Wort! Verstanden?

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Es gibt doch nichts schöneres als die Zufriedenheit über ein vollendetes Werk! Morgen ist der große Tag …

Dann kann ich Schmerzensmann ja ins Bett.

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Nein, Meister van Aken, wir sind nicht zufrieden.

Ihr habt die Juden, diese Gottesmörder, viel zu freundlich gemalt - und sein Leiden mit zu wenig Blut. Der Kalvarienberg ist kein Saufgelage!

Und warum trägt Euer Christus solch weibliche Züge?

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Und?

„Weibliche Züge“? Was meint er damit? Das ist doch die Liebe, die der Herr ausstrahlt! Hätten wir ihn etwa in einen haarigen Wilden verwandeln sollen?

Ich glaube, die wollen nur nicht den vereinbarten Preis zahlen!

Wie konnte das nur passieren? Euer Vater hat so oft für die Dominikaner gearbeitet.

Ich hatte schon so ein ungutes Gefühl … und habe nicht darauf gehört. Wenn in der Nähe ein Gottesmann geschlagen wird, dann bringt das Unglück, sage ich euch.

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Wer weiß, vielleicht haben Jeroens sarkastische Worte vom Martinstag so weit die Runde gemacht, dass sie jetzt auf uns zurückfallen? Mit wem hast du dich neulich geprügelt, Jan?

So ein Unsinn, Goessen!

Hä? Ist es jetzt etwa meine Schuld? Hoffentlich wisst ihr auch, was jetzt zu tun ist …

Seufz … Wenn ich etwas Land verkaufe, kommen wir schon über den Winter.

Ich hasse sie!

Wir können die Dominikaner nicht vor den Kopf stoßen, sie sind zu wichtig für uns. Vielleicht müssen wir von vorn anfangen …

Seufz.

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Vater, was muss ich tun, um dein Werk fortzusetzen?

Es ist schon über ein Jahr her, seit …

Ich sehe von hier oben, dass ihr schwere Zeiten durchmacht, aber wir Toten können auch in die Zukunft schauen! Eigentlich ist es mir nicht erlaubt, aber ich will euch ein Geheimnis verraten …

Ach, meine Söhne … habt Vertrauen in euer Talent! Vor allem du, Jeroen!

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Nichts ist ewig, auch nicht die Macht der Dominikaner! Bleib deinem Pinsel treu, beobachte die Welt und verschwende keine Zeit – dann wird dir Ruhm zuteil werden!

Seit dem Tag, da unser Haus vom großen Brand verschont wurde, bin ich zuversichtlich, dass das Glück uns hold ist. Jetzt liegt es ganz an dir und Goessen! Oh, wahrscheinlich habe ich schon zu viel gesagt … Ich muss jetzt gehen, Jeroen!

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… Ich kann nicht länger zwischen diesen gleichgültig schweigenden Steinen sitzen!

Jan!

Ist doch wahr. Und wo ist Jeroen geblieben?

Der geht wieder seinen eigenen Weg, das hat er von Vater. Aber ich weiß nicht, ob ich das noch lange dulde.

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Ah, da ist er! Mit wem redet er denn da?

Da sind meine BrĂźder Goessen und Jan, sie arbeiten auch in der Familienwerkstatt.

So, so ‌ ein ganzes Nest voller Teufelsmacher!

Es wird Zeit, dass ihr Bekanntschaft mit Allart macht, dem neuen Baumeister!

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