18. November 2005, muNch-museum, TøyeN, oslo.
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DAS HAUT reiN!
volle KANNe!
dem eiN oder ANdereN, der schoN eiNmAl eiNe AussTelluNg besuchT uNd eiN weNig AuF die ANdereN BESUCHER GEACHTET HAT, WIRD KAUM ENTGANGEN SEIN, DASS SICH GEWISSE MENSCHEN AUF DIE EIN ODER ANDERE WEISE SONDERBAR BENEHMEN.
DIE SICHERHEITSBESTIMMUNGEN hier siNd jA schlimmer Als Am FlughAFeN!
so soll es seiN!
weNN zwei voN dieseN meNscheN AuFeiNANderTreFFeN, wird dereN verhAlTeN beiNAhe uNheimlich. meNsch! dAs wAr rAdiKAl. hArdcore-symbolismus. voll 1890er.
Psychedelische NEW AGEgeisTermAlerei.
FAKsimile. AUGUST STRINDBERG: »ANleiTuNg - iN 60 miNuTeN zum KuNsTKeNNer«, 1877.
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(IM HERBST 2005 WURDEN IM MUNCH-MUSEUM NEU ENTDECKTE ArbeiTeN voN edvArd muNch AusgesTellT.)
sie hAKeN sich eiN uNd rAuscheN voN eiNem sAAl zum ANdereN, sTecKeN ihre KöPFe zusAmmeN, gesTiKuliereN UND DISKUTIEREN EIFRIG. ToTAl verrücKT, echT! wAs, zum TeuFel, hAT er sich Nur gedAchT!
DER WAR sTäNdig blAu. ToTAl AuF lsd!
DIESE HERREN NENNEN SICH KUNSTKENNER. dAs dA liNKs KöNNTe guT 'N selbsTPorTräT seiN, miT roTeN hAAreN UND BART. ODER EINE AURA? dAs KröTeNgesichT rechTs IST SICHER GUNNAR HEIBERG*. ABER WER IST DAS DA IN der miTTe? eiN ToTAl düNNer, soNNeNgebräuNTer chrisTiAN Krohg** miT grüNem BART?
diese AKTuelleN romANTischeN KüNsTlerbiogrAFieN à lA IM-KOPF-VON-MUNCH SIND ECHT EIN RICHTIGER SCHEISS. NERDS, DIE MUNCH NIE GETROFFEN HABEN, siTzeN huNderT jAhre sPäTer dA uNd schusTerN sich wAs zusAmmeN.
weNN ich eiNeN comic über muNch mAcheN würde, wär dAs mANusKriPT eiNe reiNe collAge voN ziTATeN!
DAS SIND DOCH DRAMATISIERUNGEN VON myThomANeN uNd verdecKTe ziTATe.
* guNNAr heiberg: Norweg. drAmATiKer uNd jourNAlisT (1857-1929).
du geNiAlix! lAss die QuelleN selbsT sPrecheN! gib mAl her!
** chrisTiAN Krohg: Norweg. geNremAler (1852-1925).
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ich will muNchs uNd STRINDBERGS EIGENE sTimmeN höreN, KeiN lANgweiliges reFerAT!
ICH WERDE MEIN EIGENES »DOGMAmANiFesT«* verFAsseN: der gANze TexT soll Nur Aus AuTheNTischeN ziTATeN BESTEHEN UND ES IST STRENG VERBOTEN, sie umzuschreibeN oder eTwAs hiNzuzuFügeN!
muNch isT die PerFeKTe comic-Figur! FAsT Alles, wAs er gemAchT hAT, isT AuTobiogrAFisch. ich KANN Also sowohl brieFe, TAgebücher, NoTizeN, zeichNuNgeN, grAFiKeN Als Auch gemälde VERWENDEN.
eiNige seiNer TAgebücher hAT er seiNe »liTerArische TAgebücher« geNANNT, die siNd Also miT eTwAs vorsichT zu geNiesseN. ABER, VERDAMMTE SCHEISSE, ES IST DOCH wirKlich suPer sToFF! jA, dAs isT hAlT muNch über muNch! uNd schliesslich siNd Alle TAgebücher AUF DIE EINE ODER ANDERE WEISE liTerArische drAmATisieruNgeN.
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* dogmA 95: 1995 uNTerzeichNeTes mANiFesT däNischer regisseure gegeN wirKlichKeiTseNTFremduNg im Film.
ICH BRING AUCH EIN BISSCHEN KUNSTGESCHICHTE miT reiN. vor Allem iN ArNe eggums* buch »lebeNsFries« sTehT viel, wAs ich verweNdeN will.
wirsT du zeigeN, wo die verschiedeNeN ziTATe HERKOMMEN?
jAwohl, die überNehm’ ich! die sPrAche wird ziemlich uNeiNheiTlich werdeN, dA siNd Ne meNge QuelleN Aus verschiedeNeN ePocheN durcheiNANder GEMISCHT. ABER ziTAT isT ziTAT!
die QuelleN, die ich zur hANd hATTe, schreibe ich gleich iN die zeichNuNgeN. der resT KommT iN die deTAillierTe QuelleNANgAbe Am eNde des buches, dAmiT es NichT so KomPlizierT wird beim leseN. überNimmsT du Auch schreibFehler uNd schlechTe oder AlTerTümliche AusdrücKe, oder wAs?
dAs eiNzige, dAs ich selbsT verFAsseN werde, siNd die szeNeN miT UNS BEIDEN.
schreib dAs hier!
* ArNe eggum (1936-), Norwegischer KuNsThisToriKer uNd Früherer leiTer des muNch-museums.
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meiN buch lieFerT eiNe subjeKTive sichT AuF muNch, die sich iN der visuelleN deuTuNg uNd der AuswAhl des dArgesTellTeN zeigT.
es wird gigANTische ArbeiT werdeN, All diese PuzzleTeilcheN zusAmmeNzuFügeN. ich hAbe mich ToNNeNweise durch muNch-bücher geleseN UND ES WERDEN NOCH MEHR WERDEN.
DAS WIRD GARANTIERT EIN PAAR JAHRE DAUERN, bis dAs Alles gezeichNeT isT!
Tsss, höchsTeNs EIN jAhr!
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siebeN jAhre sPäTer:
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eilerT AdelsTeeN NormANN (1848-1918): Norwegischer mAler der NATioNAlromANTiK uNd miTglied des berliNer K체NsTlervereiNs.
sePTember 1892, TorsTruPg책rdeN, KrisTiANiA.*
* Historischer Name Oslos.
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Berlin, 24. September -92
Sehr geehrter Herr Mun ch, auf der Dur chreise hatte ich die Möglichkeit, Ihre ausgezeichnete Ausstellung in Christiania zu sehen. Sie hat mir ausgesprochen gut gefallen, so dass ich mir erlaube, Ihnen damit viel Glück zu wünschen. Gestern fand hier die Versammlung der Ausstellungskommission des Künstlervereins Be
all Ihre Bilder im Verein Berliner Künstler auszustellen, was einstimmig angenommen wurde. Deshalb bin ich so frei, Sie zu fragen, ob Sie schon Pläne für Ihre Bilder haben, ob Sie bereit wären, diese hier auszustellen und zu welchen Konditionen. Mit Grüßen und Hochachtung A. Normann
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seiT seiNer geburT hATTe muNch eiNe so ANgeschlAgeNe gesuNdheiT, dAss mAN überlegTe, INWIEWEIT MAN IHM »ETWAS vormAcheN« solle.
iN der zwischeNzeiT wurde es gleichwohl geTAN, uNd er beKAm PermANeNT Alle erdeNKlicheN KrANKheiTeN, weshAlb uNAuFhörlich iN der Kirche Für ihN gebeTeT WERDEN MUSSTE.
NAhezu jedes mAl wurde er voN deN ärzTeN vollKommeN AuFgegebeN; doch wie zum hohN der wisseNschAFT lebTe er weiTer, iNdem er KrANK blieb uNd hiN uNd wieder im sTerbeN lAg.
ER IST NOCH IMMER RECHT MAGER.
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seiN KuNsTversTäNdNis wAr im gruNde immer dAsselbe uNd sPiTzTe sich im hAss gegeN deN reAlismus zu.
es isT eiN siNNeseiNdrucK uNd Nur eiNe vorsTelluNg NichT eiN bild, dAs mAN voN der willKürlicheN NATur AbbildeN möchTe.
mAN soll NichT mAleN, wAs mAN siehT, SONDERN WAS MAN GESEHEN HAT.
wolKeN, zum beisPiel. es briNgT NichTs, diese AuF gewöhNliche weise zu mAleN, weNN mAN AuFgewühlT isT.
MAN MUSS DEN DIREKTEN WEG GEHEN uNd wolKeN wie bluT mAleN.
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ich TrAF ihN eiNes TAges, Als er NAch berliN reiseN sollTe.
Ach, ehrlich gesAgT glAube ich dAs wirKlich NichT.
sie meiNeN Also, KeiN ANderer mAle so guT wie sie selbsT?
Ach, doch, wereNsKiold zeichNeT gANz PAssAbel.
wAs hAlTeN SIE VON MIR?
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er lAchTe: MAN IST JA NICHT IMMER IN der PosiTioN AuszuTeileN.
wie lANge gedeNKeN sie, iN berliN zu bleibeN?
wie viel geld sTehT ihNeN zur verF端guNg?
ACH, NEIN, DAS IST NICHT NOTWENDIG.
zweihuNderT KroNeN.
ich werde dorT vielleichT deN gANzeN wiNTer VERBRINGEN.
hm. jA, weNN es KNAPP werdeN sollTe, schreibeN sie mir, vielleichT KANN ich IHNEN BIS DAHIN ETWAS mehr geld BESCHAFFEN.
zum Abschied gAb ich ihm die hANd, miT dem sTArKeN geF端hl, dAss ich ihN sehr bAld wiederseheN w端rde.
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