3 minute read
Camping auf vier Pfoten��������������������������������������������������������������������
Camping auf vier Pfoten: So gelingt Campen mit Hund
Schon für die Eltern und Kinder allein ist das Packen aufwändig, wenn der Campingurlaub ansteht – soll doch alles für die Selbstversorgung an Bord sein. Gehört zu den Familienmitgliedern ein Hund, sind weitere Dinge zu bedenken. Mit unseren Tipps wird der nächste Urlaub mit dem Wohnmobil zum wunderschönen gemeinsamen Erlebnis.
Text: Severin Karl | Fotos: Shutterstock
Für den gelungenen Campingurlaub eines Menschen-und-Hunde-Teams gehört mehr dazu, als ein bisschen Futter und das Schlafplatzerl einzupacken. Schon mit der stressfreien Gewöhnung an das Wohnmobil an sich und das Fahren darin können beide Seiten viel gewinnen. Am besten darf der Hund schon Wochen vor der Abreise im eigenen Tempo das rollende Zuhause beschnuppern und wiederholt ein- und aussteigen. Danach können kurze Ausflüge mit anschließendem Spaziergang folgen. Schon ist das Zuhause auf Zeit mit positiven Erfahrungen verknüpft.
Sicher in der Box
Mit dem Hundebett im Camper kann beizeiten auch das Übernachten geübt werden. Immer wichtig: Sind Frauchen und Herrchen entspannt, geht alles viel einfacher. Steht die Fahrt an, füttert man den Liebling am besten mindestens zwei Stunden davor nicht. Übelkeit kann so besser vermieden werden. Auf der Fahrt selbst reist der Hund am sichersten in einer Hundebox, diese wird vor allem auch von den meisten Ländern akzeptiert. Hundegurt und Sicherheitsgeschirr sind möglich, aber nicht für jeden Hund geeignet. Je nach Gegebenheit passen auch Klemmgittertüren in das Wohnmobil. Wie bei jedem Campingurlaub gilt mit Vierbeinern ganz besonders: Alles, was bei einem Bremsmanöver irgendwie herumfliegen kann, gehört gesichert! Neben den Verletzungsmöglichkeiten denken wir an den Schock, den der Hund bekommen kann. Die nächste Fahrt wird sonst garantiert verkrampft für alle. Die meisten Hunde passen sich dem ungewohnten Campingleben sehr gut an, bestimmte Abläufe kann man dennoch so organisieren, dass sie der vertrauten Routine nahekommen. Hierbei geht es vor allem um Ruhe- und Futterzeiten sowie Spaziergänge in
schöner Regelmäßigkeit. Ein guter Tipp für einen entspannten Hund ist der vertraute Geruch: Schlafplatz und Hundedecken muss man vor der Abreise also gar nicht erst waschen. Von A nach B durchzuzischen ist für manche Fahrer normal, man möchte am Zielort möglichst früh ankommen und viel Zeit verbringen. Von mehreren kleinen Stopps profitieren im Endeffekt dennoch alle! Nach der Ankunft möchte der Hund die neue Umgebung kennenlernen. Wer sich Zeit für die gemeinsame Entdeckung nimmt, stärkt wieder einmal die Bindung. Wer nicht in Österreich bleibt, muss sich auf jeden Fall nach den Bestimmungen im (Durch-)Reiseland erkundigen. Egal ob Welpe oder Listenhund, die verschiedenen Bestimmte Abläufe kann man Regeln muss man kennen.
Manches ist einfach ein no-go
Wenn es den Menschen in die Ferne zieht, ist er kaum zu bändigen. Dennoch sollte man bestimmte Reiseplanungsdetails mit Hund überdenken. Vor allem beim ersten gemeinsamen Trip muss es nicht unbedingt die Hauptsaison sein. Abseits der üblichen Zeiten ist es ruhiger, weniger heiß und vielerorts einfach stressfreier. In der Nebensaison gibt es zudem weniger Verbote für Hunde, etwa an vielen Stränden und Campingplätzen. Aus Verantwortung für das anvertraute Wesen sollte man es in manchen Fällen lieber in guter Obhut daheim lassen. Ältere Hunde mit Arthrose springen den Besitzern zuliebe weiterhin jeden Tag aus dem Wohnmobil – gut tut es ihnen nicht. Ängstliche Hunde, die schon auf der Fahrt und erst recht in ungewohnter Umgebung unter Stress leiden, tauschen den Urlaub gern gegen ein Ticket bei der Restfamilie daheim. Will man schnell einen Ort nach dem anderen abhaken, hat auch daran der Hund wenig Freude. n
Camping auf dem Bauernhof
Durch das Netzwerk „Bauernleben“ ist es einfach, in Österreich einen passenden Bauernhof für einen entspannten Urlaub abseits des Mainstreams zu finden.
Frankreich hat es vor knapp 30 Jahren vorgemacht: weg vom Campingplatz, hin zum Bauernhof. Aus der Idee entstand mit der Zeit ein internationales Netzwerk, das mit „Bauernleben“ auch österreichische Höfe abbildet. Der Start 2021 war schon in Ordnung, für 2022 ist das Angebot gewachsen, auch der Informationsgehalt zu den Betrieben ist detaillierter. Das Buch kostet 34,90 Euro, mit dabei ist der Zugang zur eigenen App. Mehr als 500 bäuerliche Gastgeber gilt es zu entdecken. „Wichtig ist uns bei allen Übernachtungen, dass wir – ohne Spuren in welcher Form auch immer zu hinterlassen – vom Hof rollen“, sagt Geschäftsführer Franz Roitner, „im Idealfall mit aufgefüllten Vorräten aus dem Ab-Hof-Verkauf an Bord.“ Wen reguläre Campingplätze zu sehr an Eventlocations erinnern, der findet in einer natürlichen Umgebung zur Ruhe. „Dadurch, dass sie uns als Camper willkommen heißen, verraten sie bereits, dass sie nichts zu verstecken haben, da bedarf es keiner zusätzlichen Bio-Zertifikate oder anderer Gütesiegel“, so Roitner.