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Autohaus Digital: Die 4 wichtigsten Trends

Worauf müssen Sie im digitalen Autohaus-Marketing im Jahr 2022 achten? Die Experten von „Autohaus Digital“ wissen die Antwort!

Von Wolfgang Gschaider, BA, und Mag. (FH) Michael Luipersbeck*

Die 4 wichtigsten Trends

Die Digitalisierung unserer Branche hat mit der allgegenwärtigen Corona-Pandemie zusätzlich Fahrt aufgenommen. Die hoch funktionelle Website ist längst Pflicht. Mit professionellem OnlineMarketing wird die Zielgruppe über Social Media, Suchmaschinenwerbung, Chats und Newsletter erreicht. Das ist aber erst der Anfang. Es gibt immer wieder neue Entwicklungen, die man auch im

Autohaus-Marketing im Auge behalten sollte. Viele der von uns aufgezeigten Marketing-Trends zeichnen sich schon länger ab. Wir gehen davon aus, dass sie sich 2022 endgültig durchsetzen werden und auch in der Welt des Autohaus-Marketings ankommen.

„Digitales Marketing ist für viele Autohäuser Pflichterfüllung und System-Befriedigung für den Hersteller. Diese Denkweise muss sich 2022 unbedingt ändern, denn die Kaufprozesse von Neu- und Gebrauchtwagen haben sich verändert.“

Wolfgang Gschaider

1. Datenschutz im Marketing

Im neuen Jahr müssen wir uns weiterhin intensiv mit der sich stetig weiterentwickelnden Gesetzeslage zum Datenschutz auseinandersetzen. Allerdings verändert sich nicht nur die Gesetzeslage, sondern auch das Bewusstsein zum Umgang mit den eigenen Daten der Nutzer. Erfolgreiche und digital orientierte Autohäuser müssen in Zukunft mehr auf eigene Tracking-Konzepte setzen. Der Einsatz von Drittanbieter-Cookies wird erschwert bzw. die Anzahl der erfassten Datenpunkte nimmt dramatisch ab. Mit neuen DatenschutzLösungen erlangen Sie wieder die Hoheit über die Daten und gehen korrekt mit der Privatsphäre Ihrer Kunden um.

2. Virtueller Kundenkontakt

Der Einsatz virtueller Fahrzeugpräsentationen, digitaler Kunden-Events, Webinare und anderen Online-Kommunikationsformen wurde mit Corona aus der Not heraus geboren. Die Ideen und technischen Lösungen dafür waren uns allen längst bekannt, ließen sich gegenüber Mitarbeitern und Kunden jedoch nicht durchsetzen. Die Pandemie hat die digitalen Lösungen allerdings zur Notwendigkeit für viele gemacht. Am Ende sind die Erfahrungen von uns allen größtenteils positiv und viele überrascht, wie schnell und problemlos sich digitale Konzepte durchsetzen ließen. Bequem von zu Hause oder hybrid im Showroom – das wird bleiben und sich langfristig sogar verstärken.

3. Hochformatige Kurzvideos

Der Konsum von Videoinhalten im Internet wird durch die ständige Verbesserung der Bandbreiten stark forciert. Das Volumen von online konsumierten Videos ist innerhalb eines Jahres um 80 Prozent gestiegen. Heute ist eine Fahrzeugpräsentation über

YouTube oder Instagram häufig der erste digitale Kontaktpunkt zu einem neuen Modell. Angetrieben von den Instagram-Storys und TikTok, haben sich auch hochformatige Videoformate rasch etabliert. Das entspricht dem Gegensatz des von uns erlernten Querformats im Fernsehen oder PC. Es gibt aktuell noch sehr wenige Autohäuser, welche das volle Potenzial in diesem Segment ausnutzen. Wie weit sind Sie?

4. Social Media Kundenservice

Michael Luipersbeck und Wolfgang Gschaider

Was alle bisherigen Social-Trends gemeinsam haben: Es kommt immer auch auf die Geschwindigkeit an. So ist es auch bei der direkten Kommunikation mit dem Kunden. Seit der Pandemie erwarten diese auch auf Social Media sofortiges Feedback auf Support-Anfragen. Hilfreich sind an dieser Stelle Community Management Tools, die gewisse Funktionen automatisieren, Kanäle zusammenfassen und eine abteilungsübergreifende Zusammenarbeit ermöglichen. Anbindungen an Newsletter, CRM und DMS sind auch denkbar, allerdings noch nicht ganz praxistauglich.

Volle Kraft nach vorn

Das zurückliegende Jahr hat trotz mehrerer Lockdowns keinen (spürbaren) Stillstand verursacht. Ganz im Gegenteil – viele Entwicklungen wurden beschleunigt. Diese Tendenz wird sich zweifellos fortsetzen. Die wichtigsten digitalen MarketingTrends werden sich als standardisierte Prozesse im Autohaus etablieren. Virtuelle Kommunikation, Videomarketing und Social Media werden in unseren Autohaus-Alltag so Einzug nehmen wie damals die Probefahrt. Zu guter Letzt haben wir noch eine gute Nachricht für alle Digital-Verweigerer: Das einmalige emotionale Erlebnis einer Testfahrt wird auch 2022 bestimmt nicht digitalisiert werden! •

* Die Autoren sind Geschäftsführer von „Autohaus Digital“.

„2022 wird nicht einfach. Es ist wichtig, dass wir Werbung und Marketing nicht als Kostenfaktor sehen, sondern als ein Investment in neue Kunden und unsere eigene digitale Händlermarke.“

Michael Luipersbeck

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