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Weltpremiere für spanischen Stromer
Spanische Würze
Aus dem als Seat el-Born geplanten E-Auto wurde nun der Cupra Born. Was es mit dem sportlichen Halbbruder des VW ID.3 auf sich hat und warum es sich lohnt, schnell zu sein.
Text: Stefan Schmudermaier, Fotos: Cupra
Bereits vor über zwei Jahren hat Seat auf dem Genfer Salon das zum damaligen Zeitpunkt erste vollelektrische Fahrzeug der spanischen VW-Tochter präsentiert und es auf den Namen „el-Born“ getauft, die Unterschiede zum VW ID.3 hielten sich damals in Grenzen. In der Zwischenzeit haben die Spanier aber einen anderen Weg eingeschlagen, aus dem Seat wurde ein Cupra und auch das „el“ wurde gestrichen. Das kürzlich enthüllte Serienmodell ist – der jungen Seat-Submarke entsprechend – voll auf Sport getrimmt. Die kupferfarbenen Akzente dürfen da ebenso wenig fehlen wie große Alufelgen, auch am Interieur wurde spür- und sichtbar Hand angelegt.
Hochwertig-sportives Cockpit Das vor allem im Bereich des Armaturenbretts beim ID.3 verwendete Hartplastik bescherte VW einiges an Kritik, ein Fehler, den Cupra beim Born vermieden hat. Softtouch-Oberflächen lassen den spanischen Elektroflitzer hochwertiger erscheinen. Das Sportlenkrad und die mit RecyclingMaterialien – gewonnen aus Plastikabfällen aus dem Meer – bezogenen Sportsitze wissen ebenso zu gefallen. Bei Abmessungen und technischen Daten entspricht der Born weitestgehend dem ID.3, womit sich auch die Cupra-Passagiere über gute Platzverhältnisse freuen dürfen.
drei akkugrößen und ein limitiertes Modell zum Start Insgesamt stehen drei Batteriegrößen zur Wahl, 45 kWh für eine WLTP-Reichweite von 349 Kilometern, 58 kWh für 420 Kilometer und im Topmodell 77 kWh für 545 Kilo-
Coole lackierungen, die Cupra-typischen kupfer- akzente und viele sportliche zutaten verhelfen dem Cupra born zu einem eigenständigen auftritt meter. Alle Modelle verfügen über Hinterradantrieb. Wolfgang Wurm, Geschäftsführer Seat- und Cupra Österreich, hat aber bereits Interesse an einem Allradantrieb an die Zentrale gemeldet. Dass Österreich da durchaus Gewicht hat, zeigt der Seat/ Cupra-Marktanteil von 8,6 Prozent, damit liegt man hinter dem Heimatland Spanien (10 Prozent) auf Platz zwei. Zurück zum Cupra Born: Der ist ab sofort als auf 1.000 Stück limitierte „Alpha“-Edition mit besonders feiner Ausstattung und der mittleren Batterie für attraktive 35.390 Euro (29.492 Euro netto) bestellbar und wird im Herbst ausgeliefert. Die regulären Modelle sind ab dem 1. Halbjahr 2022 zu haben, die Preise noch offen. •
Cupra Born Alpha 58 kWh*
Leistung | Drehmoment 204 PS (150 kW) | 310 Nm 0–100 km/h | Vmax 7,3 s. | 160 km/h Getriebe | Antrieb 1-Gang aut. | Hinterrad Reichweite (max.) | Batterie 420 km (WLTP) | 58 kWh netto Ø-Verbrauch 15,4 kWh/100 km (WLTP) Ladedauer AC | DC ca. 6:15 h1 | ca. 33 min (80 %)2 Kofferraum | Zuladung 385 l | 524 kg Garantie Fahrzeug | Batterie 5 J./100.000 | 8 J./160.000 km
Basispreis | NoVA 35.390 (29.492 exkl.) | 0 %
das gefällt uns: sportiver Look, lässiges Sondermodell das vermissen wir: Allradantrieb (kommt ev. noch) die alternativen: VW ID.3, BMW i3, Opel Mokka-e etc.
1 11 kW 3-phasig; 2 100 kW von 10 auf 80 %; *Angaben teils noch nicht homologiert
E-Autos im Fuhrpark: „Mit neuem Move!“
Brigitte Bichler, Commercial Director Arval Austria, über alternative Antriebe und Leasingfinanzierung.
Ist die Zeit reif für E-Autos im Fuhrpark?
Brigitte Bichler: In den vergangenen Jahren haben Firmen viel darüber gesprochen, ihren CO2-Ausstoß zu senken. Jetzt kommt Bewegung in die Flotten. Immer mehr Firmen tauschen ihre Dieselflotte gegen Elektroautos aus.
Was sind das für Unternehmen, die ihren Fuhrpark grüner aufstellen?
Bichler: Meist größere Betriebe ab 150 Mitarbeiter:innen. Vor allem internationale Konzerne haben in ihrer Car Policy strengere CO2-Ziele formuliert als bisher. Flottenmanager sind mehr denn je gefordert, ihren Fuhrpark kosteneffizient und umweltfreundlich zu managen. Der Einsatz alternativer Technologien könnte eine Antwort auf beides sein. Im Fokus steht die Anschaffung reiner E-Autos.
E-Autos allein reichen ja nicht, sie müssen auch geladen werden.
Bichler: Ja, das stimmt! Es geht um die Ladeinfrastruktur. Als Arval unterstützen wir die Firmen dabei, eigene Ladestationen an ihrem Standort zu errichten. Auch Ladekarten sind Teil unseres Paketes.
Flottenmanager schauen sehr genau auf die Kosten. Rentiert sich der Umstieg finanziell?
Bichler: Der Schwenk kann sich auf jeden Fall lohnen, wenn staatliche Förderungen wie zuletzt die erhöhte Investitionsprämie für hohe Ersparnisse bei der Anschaffung sorgen. Ein Gutteil der Firmen, die Elektroautos anschaffen wollten, hat das bereits getan. Der Druck nachhaltig zu handeln, wird aber bleiben. Um welche Kosten- Der Schwenk kann faktoren geht es? Bichler: Wir defisich auf jeden Fall nieren, welche lohnen, wenn staatliche Einsparungen Förderungen wie zuletzt die mit der E-Flotte erhöhte Investitionsprämie erreicht werden sollen, sowohl was für hohe Ersparnisse bei der CO 2 -Emissionen Anschaffung sorgen. als auch Einsparpotenzial bei den Kraftstoffkosten betrifft. Als nächstes finden wir heraus, welche bestehenden Autos durch E-Fahrzeuge ersetzt werden können. Neben den Autos geht es auch um das Mobilitätsprofil der Fahrer. Zum Schluss kalkulieren wir die Gesamtkosten der E-Flotte für die Nutzungsdauer.
Wie schaut es mit der Finanzierung aus?
Bichler: Damit die Kosten für die Elektroautos genau kalkulierbar sind, greifen immer mehr Firmen auf Operating Leasing zurück. Vereinbart wird dabei eine feste monatliche Leasingrate, die während der gesamten Laufzeit gleich bleibt. Die Anschaffungskosten übernehmen wir als Leasingfirma, Marktwert- und Verwertungsrisiko tangieren die Leasingnehmer damit nicht. n
Flotten werden grüner
Das Arval Mobility Observatory hat 251 Flottenmanager in Österreich befragt.
Hier die Ergebnisse in aller Kürze: 37 % der Befragten haben alternative Antriebe im Fuhrpark. In drei Jahren werden es 72 % sein. 41 % der Befragten planen innerhalb von drei Jahren Ladesäulen am Betriebsstandort einzurichten. 60 % wollen ihre Mitarbeiter unterstützen, private Wallboxen zu installieren. 68 % planen, Operating Leasing zur Finanzierung ihres Firmenfuhrparks einzuführen oder verstärkt zu nutzen. Bei Firmen über 250 Beschäftigten wird Operating Leasing zur Finanzierungsmethode Nummer Eins.