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VW Polo

Jetzt reicht’s aber!

Facegeliftet läuft der VW Polo endgültig zu Höchstform auf. Und ist nun das, was den Golf einst so erfolgreich gemacht hat, indem er viel moderne Technik bietet, auf keinen Fall aber zu viel davon.

Text & Fotos: Roland Scharf

Ja, wir konnten es alle schon nicht mehr hören. Diese nahezu optimale Schnittstelle aus all den Eigenschaften, die ein Auto ausmacht. Von allem genau die richtige Menge und keinen Deka mehr. Das war jahrzehntelang das Geheimnis des Golf. Doch das war einmal.

Kluger Bruder

Von der Summe der Eigenschaften ist der Golf ein wenig – sagen wir – dem idealen Maß entrückt. Doch das ist nicht schlimm. Denn zum einen greifen die Leute ohnehin lieber zum Škoda Octavia. Zum anderen hat sich der Polo zu dem gemausert, was einen Volkswagen eigentlich ausmacht. Vor allem jetzt in modellgepflegter Version. Dank der Basis des modularen Querbaukastens steckt von der Technik her ja auch der größere Bruder unterm Blech, womit über die Fahrqualitäten, den guten Federungskomfort und die feinfühlige Lenkung alles gesagt ist. Dank der Basis ist der Polo mit 1,8 Metern aber auch so breit, dass einem die Außenlänge von rund knappen vier Metern nicht störend auffällt. Man hat genug Platz, Punkt. Nicht zu viel, aber dafür findet man noch überall einen Parkplatz, was in Zeiten wie diesen auch immer wichtiger wird. Und der Basis-Motor, der ist mit seinen drei Zylindern und 95 PS in jeder Situation bereits ausreichend souverän. Zwar wünscht man sich ab und zu ein wenig mehr Überholvermögen, aber wesentlich häufiger schätzt man die löblichen Trinksitten. – Den Normverbrauch zu erreichen, stellt jedenfalls kein Problem dar. Ja und jetzt sind wir bei einem Punkt, an dem man sich natürlich fragt, ob es überhaupt nichts Negatives gibt? Nicht einmal die Ergonomie kassiert Minuspunkte, da sie dem Golf um eine Generation hinterherhinkt, somit noch über Knöpfe und Schalter verfügt, was die Sache zu einem Kinderspiel macht. Aber da wäre ja noch ein uralter VWKritikpunkt: der Preis. 26.000 Euro inklusive ein paar Extras für einen Polo, das muss man erst einmal verdauen. Natürlich kann man da noch das R-Line-Paket abziehen, das den Wagen nur ein wenig aufhübscht. Aber auch mit mindestens 21.030 Euro kann man durchaus von einem selbstbewussten Tarif sprechen. •

Breitere Heckleuchten kennzeichnen das Facelift; Ergonomie nahe an der Perfektion; genügend Platz im Fond und Kofferraum

VW Polo Flotten-Tipp: 1,0 TSI Life Testmodell: 1,0 TSI R-Line

Hubraum | Zylinder 999 cm3 | 3 999 cm3 | 3 Leistung 95 PS (70 kW) 95 PS (70 kW) Drehmoment 175 Nm bei 1.600/min 175 Nm bei 1.600/min

0–100 km/h | Vmax 10,8 s | 187 km/h 10,8 s | 187 km/h Getriebe | Antrieb 5-Gang man. | Vorderrad 5-Gang man. | Vorderrad Ø-Verbrauch | CO2 5,2 l B | 118 g/km (EU6d) 6,1 l B | 139 g/km (EU6d) Kofferraum | Zuladung 351–1.125 l | 448 kg 351–1.125 l | 448 kg

Basispreis | NoVA 21.030 € (inkl.) | 2 % 23.840 € (inkl.) | 6 %

Das gefällt uns: die richtige Menge von allem, knackig verpackt Das vermissen wir: ab und zu die 110-PS-Version Die Alternativen: Seat Ibiza, Škoda Fabia, Renault Clio, Suzuki Swift

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