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Ganzjahresreifen

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Aktuelles Thema

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Von Profis und Alleskönnern

Ganzjahresreifen werden vor allem in der Nutzfahrzeugbranche immer beliebter, spart man sich doch rund 50 Prozent der Kosten. Dabei nimmt man die Nachteile gerne in Kauf, doch wie entscheidend sind diese wirklich?

Text: Roland Scharf, Fotos: Bridgestone, Shutterstock

Es sind ja nicht nur die Kosten für den Kauf allein, die entscheidend sein können. Wer seine Flotte mit Sommer- und Winterreifen betreibt, muss sich zudem zwei Mal jährlich um Reifenwechseltermine kümmern und auch noch die Einlagerung in entsprechenden Betrieben blechen. Alles Ausgaben, die man sich mit einer einzigen Investition ersparen kann: Ganzjahresreifen. Dieser Alleskönner ist buchhalterisch natürlich ein Traum, bringt aber diverse Kompromisse mit sich, was einfach in der Natur der Sache begründet ist.

Blockbildung

Dazu muss man sich nur einmal den prinzipiellen Aufbau von den unterschiedlichen Pneu-Typen ansehen. Sommerreifen erkennt man sofort an den breiten, glatten und steifen Profilblöcken, zudem sorgt die relativ harte Gummimischung für viel Grip und längere Haltbarkeit. Winterreifen hingegen verfügen über filigrane Lamellen für mehr Traktion auf Schnee, mehr Zwischenräume zwischen den Profilblöcken für bessere Flüssigkeitsverdrängung und zudem bietet die weichere Gummimischung für mehr Geschmeidigkeit des Profils bei niedrigen Temperaturen, um sich dem Untergrund besser anpassen zu können. Sprich: Streng genommen, kann man keinen Reifen bauen, der zu jeder Jahreszeit immer optimale Bedingungen und maximalen Grip bietet. Ein Ganzjahresreifen versucht

aber, das Beste aus beiden Welten zu kombinieren. Und das zieht natürlich diverse Kompromisse nach sich.

Die Profile zum Beispiel sind entsprechend eine interessante Mischung aus Lamellen und steifen Profilblöcken, wobei die Gummimischung die größte Herausforderung darstellt. Sieht man sich Vergleichstests der drei PneuTypen an, zeigt sich schnell, dass in

Ein Pneu, der beim nassbremsen gut abschneidet, wäre ein guter Kompromiss, mit dem man das ganze Jahr über problemlos leben kann.“

einzelnen Kriterien (trockene Bahn, Schnee) natürlich Sommer- und Winterreifen klare Vorteile haben. Wichtige Punkte wie das Nassbremsen hingegen gelten als wichtige Entscheidungshilfe und entscheidendes Element in der Praxis, denn regnen kann es das ganze Jahr über – und ein Pneu, der hier gut abschneidet, wäre schon einmal ein guter Kompromiss, mit dem man ganz problemlos leben kann.

Einsatzzwecke

Wichtig daher vor dem Kauf ist, sich ganz genau zu überlegen, wo und wofür man das jeweilige Fahrzeug einsetzen möchte, das mit den neuen Pneus bestückt werden soll. Wer vor allem im Flachland unterwegs ist, womöglich auch noch hauptsächlich im urbanen Bereich, wo es – wenn es denn einmal schneit – meist sofort geräumt und die Straße gesalzen wird, wird man mit einem Ganzjahresreifen nicht viel falsch machen können. Wer jedoch häufig in gebirgigen Regionen unterwegs ist, sollte sich die Entscheidung noch einmal gut überlegen. Hier bringt ein Winterreifen einfach zu viele Vorteile. Es reicht ja allein schon, wenn man bergauf anfahren muss. Was jedenfalls immer zu beachten ist und gerne übersehen wird: Ganzjahresreifen ist nicht gleich Ganzjahresreifen. Wirklich das ganze Jahr über darf nur mit jenen gefahren werden, die über das M+S-Symbol und neuerdings auch über die Schneeflocke mit dem dreigezackten Berg als Kennzeichnung dafür verfügen, dass sie laut Gesetz als Winterreifen gelten. Sollte es bei winterlichen Fahrbedingungen zu einem Unfall kommen, hätte man mit nicht entsprechend gekennzeichneten Exemplaren also ein größeres Problem mit seiner Versicherung. Und das ist nun wirklich keine Kostenersparnis der Welt wert. •

Genug Profil? Auch Ganzjahresreifen gelten ab einer Restprofiltiefe von vier Millimetern nur mehr als Sommerreifen; zudem verschleißen sie aufgrund der weicheren Gummimischung in der warmen Jahreszeit schneller

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